Test Sony Xperia Acro S Smartphone
Und täglich grüßt das Murmeltier, denn die Flut von Xperia-Modellen hält weiter an und somit auch die offensichtliche Verwirrungstaktik von Sony. Der japanische Elektronikhersteller hat aktuell mehr Smartphone-Versionen auf dem Markt, als diverse Konkurrenten in Summe – Produktdifferenzierung 2.0.
Das Acro S ist ein Gerät aus dem Mittelklasse-Segment, mit einem Qualcomm Snapdragon einer bereits älteren Generation. Der S3 MSM8660 (Dual-Core) arbeitet im Acro S mit einer Taktrate von 1,5 GHz. Zudem werkelt in dem SoC die GPU Adreno 220 und ein Arbeitsspeicher mit 1 GB. Der kapazitive TFT-Touchscreen hat eine Bildschirmdiagonale von 10,9 cm (4,3 Zoll) und löst mit 1.280 x 720 Pixel auf und soll, laut Aussagen von Sony, mit nassen Fingern bedienbar sein. Ebenfalls an Bord ist eine 12,1-Megapixel-Kamera mit Autofokus und einer Blende von f2,4.
Möglicherweise erhofft sich Sony mit diesem Modell bei Kunden mit besonderen Ansprüchen Fuß zu fassen: Outdoor-Aktivisten, die auf ein großes Display nicht verzichten wollen. Das Gerät ist gemäß den Normen IP55 und IP57 zertifiziert und bietet zudem ein ANT+ Modul. Also ist das Xperia Acro S ein ultramobiles Multimedia-Sportgerät mit robuster Outdoorfunktion oder kann es diesen Ansprüchen nicht gerecht werden?
Gemäß dem Gebrauch für die Nutzung im Outdoorbereich ist das Gehäuse sehr griffig gestaltet. Die Rückseite ist aus mattiertem Kunststoff und erinnert stark an das HTC 8X und den Großteil der Xperia-Geräte. Zwischen dem Displayrahmen, der ebenfalls aus Polycarbonat besteht, und dem Backcover, ist ein optischer Akzent gesetzt. Ein Rahmen in Klavierlackoptik trennt die beiden Gehäuseteile. Für die Zertifizierung nach den IP-Normen ist es zwingend notwendig, dass die Anschlüsse von Verschlusskappen verdeckt sind. Fünf Deckel dieser Art zieren das Acro S. In Summe ist das Gehäuse weitestgehend resistent gegen punktuelle Belastung und dank einer Dicke von 11,9 mm auch sehr verwindungssteif.
Mit 126 mm x 66 mm x 11,9 mm ist das Acro S zwar nicht so lang wie das Xperia T (129 mm) oder das HTC One S (130,9 mm), dafür ist es jeweils einen Millimeter breiter und bis zu 4,1 Millimeter dicker. Bei dem Gesamtgewicht zeichnet sich Ähnliches ab, denn mit 147 Gramm ist das Acro S kein Leichtgewicht. Man sollte sich auch darüber im Klaren sein, dass bei dem möglichen Einsatzgebiet als Sportgerät im Outdoorbereich ein robustes, griffiges Gerät vonnöten ist. Eine Besonderheit des Acro S ist, wie bereits erwähnt, die Zertifizierung nach Schutzklassen. Dabei ist es nach drei IP-Normen geschützt. Die erste Kennziffer des IP-Codes gibt an, dass ein „vollständiger Schutz gegen Berührung“ besteht. Die zweite Kennziffer („5“) bedeutet, dass das Gerät gegen „Strahlwasser aus einem beliebigen Winkel“ gerüstet ist (für eine Dauer von 3 Minuten bei einem Wasserstrahl mit dem Druck von 30 kN/m²). Der zweite IP-Code besteht an erster Stelle erneut aus der Zahl „5“ und hat die gleiche Bedeutung wie im ersten IP-Code. Die darauffolgende Kennziffer „7“ steht für Schutz gegen „zeitweiliges Untertauchen“ (bei einer maximalen Tiefe von 1 Meter und einer Dauer von 30 Minuten).
Die physikalischen Bedienelemente versammeln sich vollständig an der rechten Gehäuseseite. Das sind zum einen der Power-Button und zum anderen die Lautstärkewippe. Da Sony allerdings für seine Kameramodule bekannt ist und dementsprechend auch großen Wert darauf legt, verfügt das Acro S zusätzlich über einen Kameraauslöser. Betätigt man diesen, gelangt man umgehend in den Kameramodus. Dabei ist es egal, in welcher Anwendung man sich gerade befindet.
Die Anschlüsse des Acro S muss man zunächst suchen, denn alle werden von Verschlusskappen verdeckt, damit auch bei extremen Einsatz kein Wasser oder Staub eindringen kann. An der linken Seite hat man die Möglichkeit eine Micro-SD-Karte einzuschieben. Für den potentiellen Käufer unter Umständen ein wichtiges Kriterium, denn Sony bietet nur ein Modell mit 16 GB internem Speicher an, dafür allerdings in drei Farbvarianten. Wenn das Smartphone auch als mobiler MP3-Player genutzt werden soll, kommt man schnell an das Speicherlimit. Unterhalb dieses Slots findet man die SIM-Karte Platz (keine Micro-SIM-Karte). Ein besonderer Anschluss zeigt sich ebenfalls an dieser Seite, in Form zweier Kontakte. Diese werden zum Anschluss an eine Dockingstation benutzt – dazu später mehr. Alle restlichen Anschlüsse sind an der oberen Seite positioniert. Von links nach rechts sehen wir einen Mini-HDMI-Anschluss, den 3,5 mm Audioausgang und den Micro-USB-Port.
Software
Wie auch bei dem größeren Sony Xperia T (alias Bond-Phone) ist Android in der Version 4.0.4 vorinstalliert. Derzeit ist bereits Android 4.2 (Jelly Bean) für viele der neuesten Geräte verfügbar und Android 4.3 (Key Lime Pie) ist von Google angekündigt. Wenn man dem Blog von Sony Glauben schenken darf, dann ist bereits ein Update für das Acro S in Planung – jedoch nur Android 4.1.
Schaltet man das Acro S erstmalig ein, wird man von einer Vielzahl Widgets überrumpelt. Sony hat jeden Homescreen-Tab mit den interaktiven Kacheln zugepflastert und bei der Suche nach Bloatware wird man schnell fündig. Von der McAfee Security App über den NeoReader bis hin zur OfficeSuite hat Sony alles an Bord. Falls einem die Optik des Sony-Launchers nicht zusagen sollte, schafft der Google Play Store Abhilfe – vor allen für Individualisten interessant und empfehlenswert.
Kommunikation & GPS
Bei einem Outdoor-Sportgerät ist natürlich ein aGPS-Modul unabdingbar. Dieses funktioniert in unserem Test bereits innerhalb geschlossener Räume. Nähert man sich einem Fenster wird die Verbindung noch stabiler und genauer. Außergewöhnliche Abbrüche konnten wir nicht feststellen. Besonders interessant ist das ANT+ Modul, denn damit hat der ambitionierte Sportler die Möglichkeit, dass Smartphone mit beispielsweise einem Herzfrequenzmesser zu koppeln. Zu den Standardmodulen, wie Bluetooth und WLAN 802.11 b/g/n, baut Sony noch einen NFC-Sender (Near-Field-Communication) ein.
Kameras & Multimedia
Eine weitere Kernkompetenz des Herstellers bezieht sich auf die Kameramodule in den Smartphones. Man erinnere sich zurück an die damaligen Mobiltelefone von Sony Ericsson mit Cybershot-Technologie. In naher Zukunft kommt das Highlight der Xperia-Reihe auf den Markt. Es nennt sich Xperia Z und ist mit einem 13 MP Sensor („Sony Exmor RS“) ausgerüstet und kann in einer Minute fast 1.000 Serienbilder aufnehmen.
In unserem Testgerät befindet sich ein Sensor, der Momentaufnahmen mit 12,1 MP festhält – „Sony Exmor R“ nennt sich dieser. Die Blende arbeitet mit f2,4 und soll somit sehr lichtstark sein. Videos nimmt die Hauptkamera mit Full-HD-Qualität auf und speichert diese entweder als .3GPP- oder .mp4-Datei.
Nach der ersten Serie von Testbildern waren wir so überrascht, dass wir gleich eine weitere Reihe von Aufnahmen geschossen haben. Das Ergebnis bliebt trotzdem unverändert – unverändert schlecht. Bei mäßiger Helligkeit hat der 12,1 MP-Sensor sehr große Probleme ein vernünftiges Bild einzufangen. Die Farben wirken blass, das Bild rauscht und wirkt unscharf. Die Frontkamera verleiht den Wörtern „unscharf“ und „schlechtes Rauschverhalten“ eine gänzlich neue Bedeutung. Selbstverständlich haben wir schon deutlich schlechterer Kameras in Smartphones oder Tablets getestet, jedoch erwarteten wir von dem hochauflösenden „Sony Exmor R Sensor“ deutlich mehr, besonders bei einem Blendenwert von f2,4. Eigentlich sollte dieses Objektiv mit leicht geringerer Helligkeit gut zurechtkommen. Die Marketingabteilung von Sony bekommt diesen Pluspunkt und nicht das Acro S.
Die Außenaufnahme kann das bislang schlechte Urteil ein wenig korrigieren. Details werden sauber dargestellt und die Farben stimmen (bis auf einen leichten Rot-Stich und überbelichteten Himmel) mit der Referenzaufnahme überein.
Zudem ist die Kamerasoftware in der Lage, Schwenkpanoramen aufzunehmen. Die Objektdarstellung ist größtenteils zufriedenstellend, dafür dass eine breite Landschaft innerhalb weniger Sekunden auf ein einziges Bild gebannt werden kann.
Zubehör
Entgegen der Verpackung des Samsung ATIV S ist die des Xperia Acro S dreimal so groß – das lässt Gutes vermuten. Neben dem eigentlichen Gerät liefert Sony eine ganze Armada von Anleitungen und Garantiekarten, aber natürlich auch etwas sinnvolleres Zubehör, wie beispielsweise eine Dockingstation. Das gibt es bei aktuellen Mittelklasse- oder Highend-Geräten selten, obwohl die Kaufpreise dies sicherlich erlauben würden. In die Dockingstation wird das Acro S vertikal eingesteckt und über die beiden goldenen Kontakte, an der linken Seite, verbunden. Damit lässt sich das Gerät komfortabel und schnell mit Strom versorgen. Komfortabel deshalb, weil man es einfach in die Dock hineinstellt und nicht die Klappe von dem Micro-USB-Slot, mit Fingerspitzengefühl, öffnen muss. Leider begrenzt sich der Funktionsumfang der Dockingstation auf die kabelgebundene Verbindung mit dem modularen Ladegerät. Ein Audio-Ausgang (kabelgebunden oder kabellos) hätte die Attraktivität der Station weiter gesteigert. Zudem finden wir ein In-Ear-Headset im Lieferumfang, sowie das modulare Netzteil.
Garantie
Die Garantiedauer beläuft sich bei dem Sony Xperia Acro S auf 24 Monate ab Kaufdatum und für das mitgelieferte Zubehör auf 12 Monate.
Eingabegeräte & Bedienung
Im Test reagiert der 4,3 Zoll-Screen auf jegliche Eingaben punktgenau. Das kapazitive TFT-Display setzt Multitouch-Gesten zügig um und kann mit bis zu zehn Fingern gleichzeitig bedient werden. Bei den drei Navigationstasten unterhalb des eigentlichen Displays mussten wir feststellen, dass es etwas Eingewöhnungszeit fordert, bis man treffsicher einen Befehl anstoßen kann. Der Raster, in dem eine Eingabe umgesetzt wird, scheint sehr klein zu sein. Zudem neigen wir dazu, permanent auf den beleuchteten Punkt unterhalb des eigentlichen Softkeys zu drücken.
Texteingaben erfolgen wie üblich über die virtuelle QWERTZ-Tastatur. Die vorinstallierte Version ist akzeptabel, jedoch kann ein deutlich besseres Ergebnis mit einer Zusatzapplikation aus dem Play Store erzielt werden. Zu nennen wäre hier beispielsweise „SwiftKey 3“. Wie auch bei anderen Smartphones wird das Display im Landscape-Modus zu ca. 50 % von der Tastatur verdeckt.
Bei dem Hauptbedienelement handelt es sich um einen 4,3 Zoll (Diagonale: 10,9 cm) TFT-Screen mit einer HD-Auflösung von 1.280 x 720 Pixel. Anhand dieser beiden Kennzahlen lässt sich die Pixeldichte errechnen – sie liegt bei satten 341 DPI. Der Touchscreen ist auch mit nassen Fingern bedienbar und hat, gemäß den Herstellerangaben, eine „bruchsichere Beschichtung auf kratzfestem Glas“.
|
Ausleuchtung: 93 %
Helligkeit Akku: 383 cd/m²
Kontrast: 782:1 (Schwarzwert: 0.49 cd/m²)
Unsere Messungen bescheinigen dem Display des Acro S ein durchweg positives Ergebnis. Die durchschnittliche Helligkeit liegt bei 385,6 cd/m² und erreicht im linken, mittleren Teilsegment einen Maximalwert von 402 cd/m². Der Schwarzwert liegt bei 0,49 cd/m². Ein durchaus guter Wert, jedoch erreichen beispielsweise AMOLED-Displays technologiebedingt deutlich bessere Werte. Der prozentuale Wert der Ausleuchtung bestätigt das subjektiv empfundene Bild einer homogenen Beleuchtung. Mit 93 % kommt das Acro S sehr nah an das Ergebnis des Xperia T heran (95 % Ausleuchtung). Um den Unterschied zwischen hellen und dunklen Bildbereichen in einem Höchstmaß darstellen zu können, bedarf es eines hohen Kontrasts. Der TFT-Screen erreicht dabei einen Wert von 782:1. In Summe erzielt das Display des Xperia T in jedem Punkt marginal bessere Ergebnisse, dafür entsteht ein größeres Loch im Geldbeutel des Käufers.
Wenn der Kontrast auf einem hohen Niveau ist und zusätzlich noch eine bestechende Displayhelligkeit diesen unterstützt, kann es in diesem Testbereich nur zu einem guten Ergebnis kommen. Trotz der, bei Smartphones üblichen spiegelnden Oberfläche, ist das Acro S für den Außengebrauch geeignet. Man müsste auch an der Sinnhaftigkeit eines Outdoor-Handys zweifeln, wenn man bei Aktivitäten unter freiem Himmel das Display nicht ablesen könnte. Volle Punktzahl beim Außengebrauch!
Leider besitzt das Acro S kein IPS-Display. Das hat zur Folge, dass bei spitzeren Betrachtungswinkeln die Farben schnell verblassen. Die Lesbarkeit des Displayinhaltes kann jedoch noch bis zu kleinen Betrachtungswinkeln realisiert werden, aber man sollte von dem TFT-Panel keine Wunder erwarten. Dies kann durchaus in gewissen Situationen von Vorteil sein. Der unbekannte Sitznachbar im Zug muss schließlich nicht bei jeder empfangenen Kurznachricht mitlesen können.
Der SoC des Acro S gehört schon fast zum alten Eisen, denn das Erscheinungsdatum liegt im Jahr 2010. Trotzdem reicht der Snapdragon S3 MSM8660 mit einer Taktfrequenz von 1,5 GHz für fast alle Anwendungen aus. Dem Dual-Core steht 1 GB Arbeitsspeicher zur Seite und für Grafikanwendungen ist die Adreno 220 verantwortlich. Der SoC wurde im 45-nm-Fertigungsverfahren hergestellt und hört auf den Befehlssatz ARMv7.
Bei durchgeführten synthetischen Benchmarks schneidet das Acro S mit seiner älteren Hardware schlechter ab als die Konkurrenz. Obwohl die Taktrate des Dual-Core ebenfalls bei 1,5 GHz liegt, können die 45 nm-Bauteile modernsten SoCs keine Paroli bieten. Falsch interpretieren sollte man dieses Ergebnis wiederum ebenso wenig. Die Hardware mag langsamer sein, allerdings ist diese immer noch auf einem solch ausreichenden Niveau, um alle gesetzten Anforderungen zu meistern. Zudem sind die verglichenen Konkurrenzmodelle im Highend-Segment angesiedelt und schlagen mit höheren Kaufpreisen zu Buche.
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Acro S | |
Sony Xperia T | |
HTC One S | |
Samsung Galaxy S3 |
GLBenchmark 2.5 | |
1920x1080 Egypt HD Offscreen Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Acro S | |
Sony Xperia T | |
Samsung Galaxy S3 | |
Egypt HD Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Acro S | |
Sony Xperia T | |
Samsung Galaxy S3 |
Basemark ES 2.0 - Taiji Free (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Acro S | |
Sony Xperia T | |
HTC One S | |
Samsung Galaxy S3 |
NenaMark2 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Acro S | |
Sony Xperia T | |
HTC One S | |
Samsung Galaxy S3 |
Das gleiche Resultat erwartet uns ebenso bei browserbasierten Tests. Das Acro S liegt permanent hinter anderen getesteten Modellen, mit teilweise deutlichem Abstand. Den einzigen faktischen Lichtblick erkennen wir bei Googles V8 Ver.7, bei dem das Windows Phone 8-Smartphone von HTC schlechter abschneidet. Subjektiv betrachtet ist das HTC 8X bei Browseranwendungen trotzdem deutlich schneller und flüssiger als unser Testproband.
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Acro S | |
Sony Xperia T | |
HTC One S | |
Samsung Galaxy S3 | |
HTC Windows Phone 8X |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Acro S | |
Sony Xperia T | |
HTC One S | |
Samsung Galaxy S3 | |
HTC Windows Phone 8X |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Acro S | |
Sony Xperia T | |
Samsung Galaxy S3 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bei den Schreib- und Lesezugriffen auf den Flashspeicher ist das Ergebnis nicht mehr so eindeutig. Während Lesevorgängen ist der Vorsprung auf die Konkurrenz kaum noch spürbar und bei sequentiellen Schreibvorgängen ist das Acro S sogar deutlich im Vorteil.
AndroBench 3-5 | |
Sequential Write 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Acro S | |
Sony Xperia T | |
Samsung Galaxy S3 | |
Sequential Read 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Acro S | |
Sony Xperia T | |
Samsung Galaxy S3 |
Zum Vergleich der Multimediafähigkeit des Acro S haben wir zwei Trailer in Full-HD-Qualität vom internen Speicher wiedergegeben. Die Datenrate beider Trailer liegt bei 6.100 kBit/s. Die MKV-Containerdateien konnten problemlos abgespielt werden – von Ruckler oder Ladehemmungen keine Spur.
Dem Filmvergnügen in der Badewanne steht demnach nichts mehr im Weg. Aber bitte beachten: Nicht tiefer als einen Meter eintauchen und wenn möglich keinen kompletten Film unter Wasser schauen. Gemäß IP57 ist das Acro S nur 30 Minuten wasserdicht.
Spiele
Beim Experimentieren mit neusten 3D-Spielen haben wir das gleiche Fazit, wie bei der Wiedergabe von Multimediainhalten. Keines der getesteten Spiele bringt den Testkandidaten ins Schwitzen, weder „Need For Speed“, noch „GTA III“. Das Acro S ist, trotz der leicht älteren Hardware, noch für modernste Spiele gerüstet. Bei weniger anspruchsvollen 2D-Spielen besteht demnach ebenso keine Gefahr. Die Anhänger der Kultspiele „Angry Birds“ oder „Cut the Rope“ kommen voll auf ihre Kosten.
Sprachqualität
Bei der Sprachqualität gibt es wenig auszusetzen. Die Gesprächspartner bescheinigen, dass diese uns mit einer ausreichenden Lautstärke verstehen und das gesprochene Wort klar und deutlich ankommt. Selbiges können wir in umgekehrter Weise behaupten.
Lautsprecher
Beim Lautsprecher fällen wir ein Urteil, wie wir es bei 90 % der getesteten Geräte tun müssen. Die Klangwiedergabe ist blechern und dieser Effekt verstärkt sich mit zunehmender Lautstärke. Gleichermaßen erhöht sich das Übersteuern des Lautsprechers, allerdings beginnt dies erst ab ca. 80 % der maximalen Lautstärke. Bauartbedingt wird den tiefen Klängen sehr wenig Beachtung geschenkt. Das notwendige Volumen ist bei solchen Geräten schlichtweg nicht vorhanden. Um diesen Problemen Abhilfe zu schaffen, hat Sony dem Lieferumfang In-Ear-Kopfhörer beigelegt.
Temperatur
Bei dem Temperaturprofil des Xperia T und des Xperia Acro S lassen sich im Last- und Idle-Zustand große Ähnlichkeiten beobachten. Mit einer durchschnittlichen Temperatur von 34,8 °C auf der Vorderseite bleibt das Acro S im Last-Szenario vergleichsweise kühl. Das HTC One S beendet diesen Test mit ca. 7 °C mehr und auch das iPhone 5 erwärmt sich stärker. Ist die Auslastung des SoCs gering, sinkt demnach auch die Temperatur. Das Absinken der Temperatur macht sich hier jedoch kaum bemerkbar. Um 1 °C fällt die durchschnittliche Temperatur an der Gerätefront. In diesem Zustand behält das HTC One S den kühleren Kopf mit 29,9 °C im Durchschnitt.
Das Urteil über das Temperaturmanagement des Acro S fällt durchweg gut aus. Das Gerät erwärmt sich zu keiner Zeit sonderlich stark oder behindert sogar das Arbeiten mit dem Smartphone.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 33.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Energieaufnahme
Bei der Messung der Leistungsaufnahme hat sich ein uns bislang fremdes Schauspiel ereignet. Den Stromverbrauch im ausgeschalteten Zustand, sowie im Standby-Modus konnten wir mit dem Voltcraft VC 940 problemlos messen. Dieser liegt bei 0 Watt bzw. 0,2 Watt. Bei jedem anderen Szenario zeigte unser Messgerät ebenfalls 0,2 Watt an. Dabei war es egal, ob dies unter Volllast oder beim Surfen im Internet gemessen wurde. Um einen Fehler unserer Messapparatur auszuschließen, haben wir zwischenzeitlich Tests mit anderen Geräten durchgeführt und konnten keine Fehler feststellen. Demnach konnten die Leistungsaufnahmen der verschiedenen Situationen nicht ermittelt werden.
Aus / Standby | 0 / 0.2 Watt |
Idle | 0 / 0 / 0 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Die Tests zur Akkulaufzeit sind von den vorhergegangenen Problemen nicht betroffen, da wir in diesem Abschnitt ohne externe Applikationen auskommen. Mit Hilfe der App „Stability Test“ simulieren wir die Auslastung des CPU + GPU und warten, bis sich das Acro S selbstständig ausschaltet. Dies geschieht erst nach 3 Stunden und 29 Minuten. Demnach ist das Acro S knapp 50 Minuten ausdauernder als das Xperia T. Bei dem HTC One S gehen bereits 60 Minuten früher die Lichter aus. Bei dem praxisnahen WLAN-Reader-Test kommt das Testgerät auf 10 Stunden und 15 Minuten, bis eine erneute Ladung fällig wird. Dagegen hat die Konkurrenz wenig entgegen zu setzen. Das Galaxy S3 geht bei dieser Disziplin nach 08:22 Stunden in die Knie und das Xperia T kommt lediglich auf 07:16 Stunden. Bei geringster Prozessorauslastung und angeschaltetem Display vergehen zwischen zwei Ladevorgängen 13 Stunden und 17 Minuten.
Das Sony Xperia Acro S versucht gänzlich verschiedene Gebiete miteinander zu kombinieren. Auf der einen Seite soll es ein Multimediagerät mit allen aktuellen Features sein und auf der anderen Seite muss es alle Anforderungen an ein Outdoor-Sportgerät erfüllen. Dabei bleibt die Frage offen, ob ein Sportler Interesse daran hat, mit einem knapp 150 Gramm schweren 4,3 Zoll-Smartphone Sport zu treiben. Wenn man die beiden Disziplinen gesondert betrachtet, so kann es dem Anspruch durchaus gerecht werden, denn die verwendete Hardware ist performant und hat alle gesetzten Leistungstests bestanden. Gleichermaßen ist das Gehäuse gut verarbeitet und macht den Eindruck einem härteren Umgang Stand zu halten. Die Zertifizierung nach IP55 und IP57 unterstreicht die Outdoortauglichkeit und das ANT+ Modul verleiht dem Sportlergerät den letzten Schliff im Punkt Konnektivität.
Angriffsfläche für Verbesserungen bietet das Acro S auch in breitem Maße. Die Kamera ist im Vergleich zu der angepriesenen Auflösung und dem Blendenwert eher eine gute Leistung der Marketingabteilung anstatt ein hochwertiges Produkt. Das Display liefert gute Messergebnisse und besitzt eine durchaus gute Helligkeit, die Farbwiedergabe ist indes schwach und wird mit abflachendem Blickwinkel zunehmend blasser und kontrastärmer.
Möglicherweise hat Sony das Konzept des Acro S nicht komplett durchdacht. Das Gerät erhebt den Anspruch eine Universalwaffe im Kampf gegen den Alltag, mit all seinen Anforderungen, zu sein. Das Spektrum, welches das Smartphone abdecken soll, ist sehr weit gefächert und manche Bedingungen widersprechen sich. Ein Smartphone mit maximaler Robustheit, zugleich Multimedia-Station mit maximaler Performance, Konnektivität und schicker Optik mit hochwertigen Materialien auf den Markt zu bringen, ist sicherlich keine leichte Aufgabe – am Beispiel des Sony Xperia Acro S eindeutig bewiesen.