Test Packard Bell EasyNote TM87 Notebook
Packard Bell hat einen Auftrag. Die Notebooks des Herstellers sollen farborientierte Kunden ansprechen, denen das Design wichtiger ist als technische Daten. Verchromte Elemente wechseln sich mit Hochglanz-Lack und dezent matten Flächen. Die Produkt-Website spricht von einer „sagenhaften Ausgewogenheit zwischen Mobilität und Funktionalität im klaren digital-chic Stil.“ Wir wissen nicht, was digital-chic ist, aber Mobilität und Funktion können wir beurteilen.
Wer auf das EasyNote TM87-JO-075GE stößt und Interesse hat, der wird entweder von der Optik oder vom Preis (ab 690 Euro) angesprochen. Wir finden in diesem Test heraus, was der 15.6-Zoller hinter der hübschen Fassade trägt. Was hat es mit der Social Network Taste auf sich und was kann der Anwender mit der ATI HD5470 anfangen? Ist die Mobilität wirklich so toll, wie Packard Bell behauptet? Alle Antworten im ausführlichen Testbericht.
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Unser Testgerät besitzt ein rotes Cover sowie eine rote Handauflage. Das Easynote TM gibt es daneben auch in Silber, Schwarz oder Weiß. Die schwarzen Bereiche der Arbeitsumgebung sind bei allen TM-Modellen identisch. Gleiches gilt auch für das geschwungene Wabenmuster (alle Farben).
Das Gehäuse ist stabil und macht durch die matt roten Oberflächen einen wertigen Eindruck. Mit beiden Händen angefasst können wir das Chassis nur ganz leicht verwinden. Die Handballenauflage liegt an jeder Position fest auf. Für das Tastenbett gilt das leider nicht, die rechte Seite über dem optischen Laufwerk gibt leicht nach. Den Displaydeckel können wir nur geringfügig verwinden, seine Stabilität ist für den 15.6-Zoll Formfaktor angemessen. Bei Druck auf die Fläche kann die Hand ein leichtes Nachgeben bewirken. Dabei werden relativ schnell Druckstellen auf dem eingeschalteten Displaypanel sichtbar. Diese sind aber nur sehr schwach ausgeprägt.
Der Deckel ist gegenüber Kratzern auf den ersten Blick unempfindlich. Da es sich aber um eine Lackierung auf Kunststoff handelt, würden wir es nicht auf einen Kratzversuch ankommen lassen. Fingerabdrücke bleiben nicht auf der matten Fläche zurück. Es sei denn, die Finger kommen extrem verschwitzt daher.
Die Scharniere halten den Deckel sicher in Position, es gibt nur ein leichtes Nachwippen. Sie sitzen derart stramm, dass wir zwei Hände zum Öffnen benötigen. Die Scharniere selbst sitzen fest am Gehäuse. Der maximale Aufklappwinkel ist für den Betrieb auf dem Schoß ausreichend. Der Winkel beträgt sehr gute 160 Grad, was einem vollständigen Umklappen des Deckels sehr nahe kommt.
Die Bodenplatte aus teils dünnem Kunststoff lässt sich an vielen Punkten mit dem Finger eindellen. Die große Öffnung an der Unterseite ist dafür besonders anfällig. Hierunter befinden sich die Aufrüst-Optionen: Festplatte, Arbeitsspeicher und WLAN-Modul.
Zum Anschließen von Drucker, Router, Maus oder externer Festplatte bringt das Packard Bell Easynote TM alle Anschlüsse mit. Fortgeschrittene Benutzer, die eine Festplatte auch per E-SATA oder eine Erweiterungskarte per ExpressCard34 nutzen wollen, werden enttäuscht. Diese Anschlüsse gibt es im selbsternannten Multimedia-Allrounder nicht.
Externe TFTs können an HDMI oder an die analoge VGA-Schnittstelle angeschlossen werden. USB-Steckplätze gibt es nur drei Stück, einer links und zwei rechts. Ihre Position erscheint nicht besonders sinnvoll. Bei Einsatz einer Maus könnten Rechts- wie Linkshänder gleichermaßen benachteiligt werden. USB-Kabel, aber auch HDMI / VGA, behindern den Einsatz der Maus. USB-Ports an der Rückseite oder zumindest an den hinteren Positionen der Seiten hätten dem potentiellen Kabel-Chaos auf dem Schreibtisch entgegen gewirkt. Docking-Stations gibt es für den Easynote TM nicht, allenfalls USB-Port Replikatoren.
Was hat die Social Network Taste über dem Ziffernblock zu bedeuten? Ganz einfach, sie ruft eine Social Networking Anwendung auf. Es handelt sich um ein Tool („Social-Networks“) von CyberLink, das speziell für Packard Bell entwickelt wurde. Ähnlich einem Skype-Fenster haben wir unsere Facebook-, YouTube- und flickr-Accounts (sofern vorhanden) im Miniformat direkt im Sichtfeld. Der Vorteil: Wir müssen nicht mehrere Browser-Fenster offen haben und Packard Bell spendiert sogar eine Hardware-Taste, die „Social-Networks“ öffnet. Ein nettes Tool, das die Vernetzung etwas handlicher macht. Bisher ist es noch nicht als freier Download von CyberLink verfügbar.
WLAN im schnellsten Draft-N Standard unterstützt die Realtek 802.11a/b/g/n Funkkarte (RTL8191SE). Sie enthält aber kein integriertes Bluetooth-Modul. Wer daheim den 15.6-Zoller mit dem Gigabit-Switch verkabeln will, den erwartet mit dem Broadcom NetLink Gigabit Ethernet Adapter die passende Netzwerkarte.
Tastatur
Die Tasten bieten uns einen deutlichen Druckpunkt aber leider einen schwammigen Tastenanschlag. Der Anschlag ist nicht nur dort schwammig, wo das Tastenfeld leicht nachfedert (hauptsächlich Ziffernblock), sondern auf der gesamten Fläche. Der Begriff klapperig würde die Tasten nicht korrekt beschreiben. Einerseits hören wir beim Tippen nur ein dumpfes Geräusch und andererseits ist der Druckpunkt knackig.
Packard Bell integriert einen Ziffernblock. Das ist ein Vorteil für Büronutzer. Der Tastenblock erleichtert die Eingabe von Zahlen. Angenehm ist, dass es sich um einen ausgewachsenen Ziffernblock ohne verkleinerte bzw. weggelassene Tasten handelt. Weiterhin positiv: Die Richtungstasten. Diese sind zwar nur halb so groß wie normale Buchstabentasten, aber immerhin durch einen Freiraum von der großen Shift-Taste abgesetzt.
Touchpad
Die Oberfläche des Mausersatzes (Synaptics Multitouch Pad V7.2) ist ebenso glatt wie die Handauflage und bedient sich zügig. Für unseren Geschmack ist die Fläche bereits zu rutschig. Optisch kann sich das ebenerdig in die Handauflage eingelassene Pad sehen lassen. Das Wellenmuster setzt sich fort und wird nur durch zwei Erhebungen haptisch gekennzeichnet.
Die Touch-Fläche besitzt vertikale und horizontale Scrollbars. Die vertikale Scrollbar ist haptisch markiert, eine sehr angenehme Eigenschaft. Das horizontale Rollen muss erst in der Synaptics Software aktiviert werden.
Wer Bildlaufbereiche nicht mag, der kann in die Gestensteuerung einsteigen. Wir können mit zwei aufgelegten Fingern vertikal und horizontal rollen. Klassische Gesten, wie der Zoom mit zwei Fingern, sind auch möglich. Die Tasten klicken leise und haben einen mittleren Druckpunkt. Sie machen einen hochwertigen Eindruck, denn sie geben ein dumpfes, sauberes Klick-Geräusch von sich.
Packard Bell hat die Optik des 15.6-Zollers für die Style orientierte Kundschaft aufpoliert. Jetzt müssen wir aber feststellen, dass darüber wohl das Display vergessen wurde. Es ist natürlich eines drin, doch über Low-Budget kommt das nicht entspiegelte Panel (AUO B156XW02 V2) nicht hinaus.
Das LED-TFT löst mit 1.366 x 768 Bildpunkten auf (16:9). Die meisten Nutzer werden mit diesem Quasi-Standard zufrieden sein. Wer viel Übersicht auf seinem Desktop braucht, der wird HD-Ready aber als sehr grobauflösend empfinden.
Das AUO-Panel findet seine erste Schwachstelle im geringen Kontrast von 204:1. Ein Wert bis 200 ist typisch für Office-Notebooks und Netbooks. Das Glare-Type-Panel bessert die geringen Kontraste optisch auf. Dadurch entsteht ein durchaus knackiger Farbeindruck. Um dies zu unterstützen hat der Hersteller einen Desktop-Hintergrund in knallig roten Farbnuancen aufgespielt.
Beim Konsumieren von Fotos, Filmen oder Computerspielen sind die Farben deshalb halbwegs ansprechend. Für Profis der Bildbearbeitung ist das AUO-Panel gänzlich ungeeignet. Die Auflösung ist zu gering, die Blickwinkel sind zu schwach und der Farbraum ist zu klein.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 196 cd/m²
Kontrast: 204:1 (Schwarzwert: 0.96 cd/m²)
Die Messung der Helligkeit auf dem Bildschirmpanel liefert schwache Ergebnisse. Im Durchschnitt liegt die Luminanz bei nur 197 cd/m². Punktuell misst unser Gossen Mavo-Monitor höchstens 205 cd/m². Die Ausleuchtung ist mit 89 Prozent recht gleichmäßig. In Innenräumen benötigen Nutzer selten eine Luminanz höher 180 cd/m², für den Außeneinsatz wird es aber problematisch.
Wer seinen Easynote TM mit nach Draußen nimmt und dabei unter Tageslicht oder gar in grellem Sonnenlicht sitzt, der bekommt ein Sicht-Problem. Dem 15.6-Zoller fehlt eine Entspiegelung, die Reflexionen vermindert. Für Office-Notebooks wären matte Panels (Non Glare) passend. Auf Grund der optisch knackigen Farben und dem Multimedia-Anspruch hat sich Packard Bell jedoch für einen reflektierenden Glare Type entschieden. Unter direktem Sonnenlicht haben wir Schwierigkeiten, eine störungsfreie Sitzposition zu finden. Halbwegs passabel können wir ohne direkt einfallende Sonne sehen. Die geringe maximale Helligkeit lässt jedoch das sichtbare Bild verblassen.
Horizontal können wir bis zu 50 Grad von der frontalen Ansicht abweichen, dann erst dunkelt die Anzeige deutlich ab. Vertikal verfälschen Farben schon bei geringster Abweichung ab zirka 10 Grad. Das Bild verblasst zuerst und danach kehren sich die Farben um (Invertieren). Im Dunkelkammer-Foto ist die Invertierung bei vertikaler Abweichung sehr gut erkennbar. Starke Einschränkungen erleben wir daher bei seitlichem Blick von Oben oder Unten. Wenn sich mehrere Personen einen Film oder Fotos ansehen, könnte es Schwierigkeiten geben.
Packard Bell bestückt seinen Easynote TM mit einem Core i5-430M (2 x 2.26 GHz). Das ist der Standard-Takt. Der reale Takt im Betrieb geht bis auf 2.53 GHz hoch (Intel Turbo-Boost), denn einzelne Kerne des Prozessors werden automatisch übertaktet. Wie hoch Takt ist, das bestimmen die laufenden Anwendungen.
Im Vergleich zu teureren Core i5 Modellen (wie 520M), fehlt dem 430M die Unterstützung für Virtualization Technology for Directed I/O (VT-d), Trusted Execution Technology und AES New Instructions. AES ist zum Beispiel eine Eigenschaft der CPU, die dabei hilft besonders schnell zu Ver- oder Entschlüsseln. Wichtig ist dies zum Beispiel für virtuelle Maschinen (z. B. VMware Workstation 7.1). So gewinnt der Communication Suite Test des PCMark Vantage mit einem i5-520M 70% an Geschwindigkeit.
Für die Consumer-Zielgruppe des Easynote TM spielen solche Feinheiten sicher keine Rolle. Viel wichtiger ist ein Feature, das Multi-Core-Anwendungen zu Gute kommt: Hyper-Threading. Hierbei werden die beiden physischen Kerne durch zwei virtuelle ergänzt. Anwendungen können also in vier Threads gleichzeitig abgearbeitet werden. Weiterhin sind 4.096 MB DDR3 Arbeitsspeicher an Bord.
Der Stromverbrauch der CPU ist mit einem TDP von 35 Watt recht hoch. Allerdings benötigen die Rechenkerne davon nur 25 Watt. 10 Watt gehen auf das Konto der integrierten Intel HD Graphics und an den integrierten Speicherkontroller.
PCMark Vantage Result | 5204 Punkte | |
Hilfe |
Wie schnell arbeitet es sich mit dem Easynote TM? Die gefühlte Arbeitsgeschwindigkeit ist flott. Nur wenn die Festplatte anderweitig beschäftig ist, kommt es zu deutlichen Verzögerungen. Wir prüfen das Zusammenspiel von CPU, Grafik, Arbeitsspeicher und Festplatte mit dem PCMark Vantage. Sein Gesamt-Score von 5.204 Punkten liegt deutlich über dem Core i3-330M System Acer Aspire 5741G-334G50Mn (4.684 Punkte). Wir vergleichen das Easynote TM mit diesem Laptop, weil es bis auf CPU, HDD und Bluetooth identisch ist (identische Base Unit).
3DMark 03 Standard | 8054 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 5664 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 3744 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1323 Punkte | |
Hilfe |
Dem System steht eine 5.400 RPM Festplatte von Hitachi zur Seite. Die 320 GByte HDD (HTS545032B9A300) liest mit langsamen 55.1 MB/s im Sequential Read. Dies ist ein unterdurchschnittlicher Wert für eine 2.5-Zoll Notebook HDD. Auf der anderen Seite ist jedoch die Burst Rate überdurchschnittlich: 117.5 MB/s. Die Burst Rate gibt den Durchsatz an, mit dem maximal im HDD Cache bereitgehaltene Daten ausgelesen werden können.
Ein Spiele-Notebook will Packard Bell aus dem Easynote TM nicht machen. Dies lässt die schwache Hardware gar nicht zu. Die ATI Mobility Radeon HD5470 kann auf 512 MB GDDR3 Videospeicher zugreifen und wird als Einsteiger-Mittelklasse-GPU platziert. Der Speicher taktet mit 800 MHz, der Kern mit 750 MHz. Die GPU beherrscht DirectX-11 Effekte, aber schwache 3.744 Punkte im 3DMark06 machen keine Hoffnung auf aktuelle Games. Wir führen drei Spiele-Tests durch.
Battlefield: Bad Company
Bad Company 2 nimmt keine Rücksicht und zeigt deutlich, wie schwach die HD5470 trotz GDDR3-Speicher ist. Nur 20 FPS sind in der mittleren Einstellung des Shooters möglich (1.366 x 768, Medium, HBAO off, 1xAA, 1xAF). Selbst ein Zurückdrehen der Ansprüche und der Details auf 1.024 x 768 (Min, HBAO off, 1xAA, 1xAF) bringt mit 27 FPS keinen wahren Erfolg. Es kommt immer wieder zu Hängern im Gameplay des Shooters. Ein Toshiba Satellite L550 mit HD5165 (obere Mittelklasse) schafft 44 FPS in der mittleren Einstellung des Shooters (1.280 x 800, Medium, HBAO off, 1xAA, 1xAF).
Modern Warfare 2
Etwas weniger anspruchsvoll ist Infinity Wards Shooter. Bei geringen Details und der Auflösung 800 x 600 (0xAA) sind flüssige 79 FPS möglich. Jetzt mittlere Einstellungen markieren (1.024 x 768, 2xAA, Details Medium). Nun brechen die Frames drastisch ein: 26 FPS. Das Spiel ruckelt in actionreichen Sequenzen.
Left 4 Dead
In 1.024 x 768 und der Detailstufe Hoch rennt der Shooter mit 47 FPS. Die native Auflösung von 1.366 x 768 Pixel ist mit einer Mischung aus hohen und mittleren Details spielbar.
Die Spieletests zeigen, mit der ATI HD5470 ist nicht viel zu holen. Aktuelle und vor allem anspruchsvolle Games sollten demnach nicht auf der Wunschliste stehen. Ältere Spiele wie Left4Dead können aber in hohen Details gespielt werden.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Call of Juarez Benchmark (2006) | 10.1 | |||
Left 4 Dead (2008) | 47 | |||
CoD Modern Warfare 2 (2009) | 79.2 | 25.9 | ||
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 27.1 | 20.3 |
Geräuschemissionen
Die Lautstärke ist die Paradedisziplin von Packard Bells 15.6-Zoller. Im anspruchslosen Betrieb mit Surfen, Musikhören oder Word läuft der Lüfter in geringen Drehzahlstufen, er geht aber zu keiner Zeit komplett aus. Wir messen im Betrieb ohne konstante Last höchstens 31 dB(A). Die Festplatte ist ebenfalls vorbildlich leise und übersteigt den genannten Pegel nicht.
In unseren drei Test-Spielen drehte das Kühlsystem auf bis zu 35 dB(A) auf. Die Solo-Belastung des Prozessors (Stresstest, alle Kerne 100 Prozent) beansprucht das Kühlaggregat mit 33.1 dB(A) geringer. Die höchste aber immer noch unbedrohliche Lautstärke entwickelt sich mit 35.8 dB(A) im Stresstest (Furmark & Prime95). Die Kühlung dreht konstant. Insgesamt macht die Lüfter-Steuerung einen sehr guten Eindruck auf uns. Die meiste Zeit bleibt der Lüfter dezent im Hintergrund.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.2 / 30.4 / 30.9 dB(A) |
HDD |
| 31 dB(A) |
DVD |
| 34.1 / dB(A) |
Last |
| 33.1 / 35.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperaturen können nicht mit den guten Vorgaben der Lautstärke mithalten. Bei gleichzeitiger Last von Prozessor und Grafikkarte messen wir auf der Unterseite in Nachbarschaft zum Luftauslass knapp 50 Grad Celsius. Weil sich Temperaturen höher 40 Grad jetzt auch flächig ausbreiten, ist ein angenehmer Betrieb auf dem Schoß nicht mehr möglich. Die Oberseite wird im Stresstest mit bis zu 46 Grad ebenfalls sehr warm. Der vom Chassis her baugleiche Aspire 5741G heizte sich auf Grund des niedriger taktenden Core i3-330M Prozessors (kein Turbo-Boost) deutlich weniger auf (Unterseite maximal 39 Grad).
Die Ergebnisse aus dem Stresstest dürfen nicht als Referenz für den Normalbetrieb gesehen werden. Wer seinen Social Networks frönt, YouTube Videos schaut und E-Mails schreibt, der braucht sich vor den Temperaturen unter Last nicht zu fürchten. Selbst mit Computerspielen wird obige Abwärme Quote nicht erreicht, denn Stresstest bedeutet CPU + GPU zu 100 Prozent ausgelastet. Im Normalbetrieb mit vielen Idle-Zuständen erwärmt sich die Oberseite nicht über 35 Grad und die Unterseite kommt an 40 Grad nicht heran. Beste Voraussetzungen zum Surfen, Tippen und Chatten.
Obwohl sich der Prozessor im Stresstest auf bis zu 91 Grad Celsius erhitzte (GPU 77 Grad), konnten wir keine thermischen Leistungseinbußen (Throttling) erkennen. Ein direkt im Anschluss laufender 3DMark06 ermittelt dieselben 3DMarks wie ein Test ohne Stresseinfluss: 3.732 3DMarks (CPU 2.564). Die geringe Abweichung ist eine Messtoleranz.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 46.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 49.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 39 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-10.2 °C).
Lautsprecher
Die Stereo-Lautsprecher befinden sich oberhalb der chromfarbenen Leiste unter einem feinen Lochgitter. Hohe Klangerwartungen erfüllt das Easynote TM nicht. Der Klang liegt auf den Mitten und vernachlässigt besonders die Tiefen sehr stark. Mangels eines Subwoofers gibt es kein Klangvolumen oder Bass. Die Realtek eigenen Soundverbesserungen bekämpfen die größten Schieflagen und machen den Klang für das anspruchslose Ohr relativ ausgewogen. Die Lautstärke ist ausreichend aber nicht besonders hoch.
Externe Boxen am 3.5 mm Soundausgang helfen weiter. Wir testen den Line Out mit zwei Yamaha Boxen (YST-M20SDP). Der vom Notebook anliegende Pegel trägt kein Rauschen. Nach der Hörprobe können der Line-Out als rauschfrei bezeichnet werden.
Seit es Netbooks gibt, sind auch die Erwartungen an die Laufzeiten von Standard-Notebooks wie unserem Testgerät gestiegen. Drei Stunden sollten es mindestens sein und gerade so viel schafft das Easynote TM beim Surfen mit WLAN. Nach 2:49 Stunden (169 Minuten) muss das Ladegerät wieder an seinen Posten. Grund die relativ geringe Laufzeit ist der schwache 4.400 mAh Akku (48 Wh). Es ist derselbe Akku, wie er im baugleichen (Base Unit) Aspire-5741G Anwendung findet (AS10D31). Das Core i3-System wies aber noch kürzere Laufzeiten auf (WLAN 2:19).
Der Test der Laufzeit eines DVD-Films ermittelte nur 134 Minuten (2:14 Stunden). Das reicht gerade so für einen Film in Überlänge. Für die nächste DVD-Session ist der Li-Ion Akku erst wieder nach 1:27 Stunden bereit.
Wer ganz anspruchslos ist, der kann die Laufzeit auf bis zu 4:46 Stunden anheben. (Idle) Diese Zeit haben wir mit dem BatteryEater Reader-Test ermittelt. Diese 286 Minuten sind aber für den Alltagseinsatz ohne Bedeutung. Das Notebook wird sicher niemals konstant ohne CPU-Last, mit geringster Luminanz und deaktiviertem WLAN betrieben.
Die neuen Intel Prozessoren haben eine Gemeinsamkeit: Sie benötigen beim Nichtstun weniger Energie als die Core 2 Duo Vorgängergeneration. Wenn nicht eine starke dedizierte Grafik dazwischenfunkte, konnten fast alle bisherigen i3/i5-Testgeräte Idle Verbrauchswerte von 8 Watt (13-Zoll) bis 15 Watt (17-Zoll) bieten. Auch das Easynote TM punktet in dieser Hinsicht mit einem Idle-Strombedarf von nur 9.4 Watt. Realistisch sind im anspruchslosen Office-Betrieb mit kurzen Last-Phasen für die CPU zirka 20 Watt.
Wenn die HD5470 mit einem 3DMark2006 beschäftigt ist, so steigt die Wirkleistung auf 52 Watt. Der maximale Strombedarf (Stresstest Prime95 und Furmark) legt dann nochmal 20 Watt drauf: 70.5 Watt an. Das 90 Watt Netzteil ist bestens dimensioniert.
Aus / Standby | 0.3 / 0.4 Watt |
Idle | 9.4 / 12.9 / 15.3 Watt |
Last |
51.8 / 70.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Der Packard Bell Easynote TM87-JO-075GE mit Core i5-430M (2.26 GHz) ist ein 15.6-Zoll-Allrounder mit relativ hoher Leistung. Besonders Mehrkern-Anwendungen profitieren von Turbo-Boost (automatische Übertaktung) und Hyperthreading. Die Ausrüstung fällt aber bescheiden aus: Weder eSATA, USB 3.0 noch ExpressCard sind an Bord.
Die Einsteiger-Grafikkarte ATI Mobility Radeon HD5470 kann aktuelle Games nur in stark reduzierten Details und Auflösungen darstellen. Spiel-Begeisterte sollten sich mindestens nach einer HD5650, HD5165 (seltener) oder Nvidia GT330M umsehen.
Die Akkulaufzeiten sind bescheiden aber für manche Anwender sicher akzeptabel. Angesichts des schwachen 4.400 mAh Akkus sind die Laufzeiten eigentlich gut. Wir ermitteln knapp drei Stunden beim Surfen mit WLAN. Die kontrastschwache und nicht entspiegelte AUO-Displayanzeige ist nicht des Lobes wert. Sie entspricht dem Standard günstiger Office- und Multimedia-Laptops.
Das Easynote TM verbucht bei seinen Vorteilen ein ausreichend stabiles Gehäuse, hochwertige aber zum Teil empfindliche Oberflächen und eine geringe Lautstärke. Die Tastatur mit Ziffernblock ist in Sachen Layout gelungen und der Druckpunkt ist knackig. Leider stellte sich der schwammige Anschlag unserer Begeisterung in den Weg.
Wer nicht auf Spieleperformance und den Einsatz in der Sonne angewiesen ist, der könnte den Packard Bell Easynote TM87-JO-075GE ins Auge fassen. Die Oberflächen und die auffällige Optik machen etwas her und das Gerät wirkt hochwertig (wenn auch nicht bis in die Details). Den 15.6-Zoller gibt es ab 690 Euro.
Wer jeden Euro zählt und auf die edle Optik pfeift, der bekommt fürs gleiche Geld bei Acer eine bessere Ausrüstung. Den Aspire 5741G-434G50Mn gibt es mit i5-430M, GeForce GT320M, Bluetooth und 500 GB HDD für 690 Euro.
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