Test OnePlus 7 Pro Smartphone
Bisher war alles so schön einfach bei OnePlus: Nie hatte der Hersteller zwei oder gar mehr Geräte gleichzeitig auf dem Markt. Auf der Vorstellung der neuesten Geräte-Generation am 14. Mai 2019 kam es allerdings zu einem Bruch mit dieser Tradition: Oberhalb des OnePlus 7 wird es zukünftig das OnePlus 7 Pro geben, das OnePlus als Ultra-Premium-Smartphone bezeichnet. Um genau zu sein, gibt es mit dem OnePlus 7 Pro 5G sogar noch ein weiteres Modell, das allerdings anfanglich nur in Märkten mit einigermaßen funktionierenden 5G-Netzen wie Großbritannien und Finnland erscheint und sich vom OnePlus 7 Pro äußerlich nicht unterscheidet.
Das 7 Pro ist im Moment eindeutig der Technologieträger für OnePlus mit zahlreichen Neuerungen gegenüber früheren Modellen. So kommt das Display völlig ohne Notch oder Loch für die Frontkamera aus und füllt fast die gesamte Vorderseite des Smartphones, die Frontkamera fährt bei Bedarf oben aus dem Gehäuse. Der Fingerabdrucksensor unter dem Display wurde verbessert, es gibt einen eigens entwickelten Foto-Algorithmus, der die Triple-Kamera unterstützt, das Innenleben wird von einer Flüssigkühlung unterstützt, hinzu kommen zahlreiche kleinere Verbesserungen, die wir im Test genau unter die Lupe nehmen werden.
Das OnePlus 7T ist ab 21. Mai online erhältlich, wer es nicht mehr erwarten kann, kann es bereits ab 18. Mai im PopUp-Store in Berlin kaufen. Die Preise liegen zwischen 709 Euro und 829 Euro, also deutlich teurer als beim OnePlus 6T und auch teurer als die McLaren Edition, die schon einige Neuerungen, wie die Schnellladetechnik Warp Charge, vorhernahm.
In unserem Test muss sich das Gerät mit der Vorgängergeneration, konkret dem OnePlus 6T und dem OnePlus 6T McLaren Edition messen, außerdem sind natürlich aktuelle High-End-Geräte wie das Samsung Galaxy S10 Plus oder das Apple iPhone XS Max für den Vergleich interessant, die OnePlus nach eigenem Anspruch herausfordern will. Das Huawei P30 Pro ist in Sachen Kamera aktuell die Referenz, günstige High-End-Geräte wie das Xiaomi Mi 9 sollen aufzeigen, ob sich der mittlerweile deutliche Aufpreis für das OnePlus 7 Pro lohnt.
Hinweis: Ein umfangreichen Vergleich zwischen dem OnePlus 7 und OnePlus 7 Pro sowie OnePlus 6T finden Sie hier.
Update: Ein ausführlichen Kameravergleich des OnePlus 7 Pro finden Sie in diesem Kameratest der Flagship-Smartphones.
Hinweis: Wir testen das OnePlus 7 Pro im Rahmen eines Live-Tests, den wir stetig erweitern. So können wir Ihnen möglichst schnell erste Ergebnisse präsentieren. Unten finden Sie das Changelog.
- 14.05.2019: Erste Testergebnisse und Fotos
- 15.05.2019: Benchmarks, weitere Temperaturmessungen, Heatmaps
- 16.05.2019: Weitere Benchmarks, Displaymessungen, weitere Akkutests
- 17.05.2019: PWM-Messungen, GPS-Praxistest, Testfotos
- 20.05.2019: Test abgeschlossen
- 14.06.2019: Kamera-Rating aufgrund des Vergleichstests angepasst.
Gehäuse – Alles neu beim OnePlus 7 Pro
Im Gegensatz zum OnePlus 7, welches das Gehäuse seines Vorgängers unverändert übernehmen wird, kommt das 7 Pro in einem völlig neu entwickelten Chassis. Das Gerät ist dabei nicht breiter als frühere OnePlus-Modelle, wie beispielsweise das OnePlus 5T, allerdings deutlich länger. Mit 8,8 Millimeter ist es auch etwas dicker als frühere OnePlus-Geräte, das Design mit seinen abgerundeten Displayrändern kaschiert das recht gekonnt und sorgt außerdem dafür, dass das Smartphone trotz seiner Größe gut in der Hand liegt.
Die Front ist ein Highlight beim OnePlus-Smartphone, es kommt nämlich ohne Notch oder Loch für die Frontkamera aus, sondern platziert diese ausfahrbar an der Oberseite des Gehäuses. Deshalb ist die Vorderseite fast komplett vom Bildschirm bedeckt, OnePlus spricht von einer Display-to-Body-Ratio von 88,6 %.
Front wie Rückseite sind mit Glas überzogen, vorne wird das Display durch eine fest aufgeklebte Schutzfolie geschützt, diese stört durch ihre spürbaren Ränder die Haptik etwas, bietet dem Nutzer aber zusätzliche Sicherheit für sein Gerät.
An der Rückseite gibt es völlig neue Farbtöne zu entdecken: Einerseits Mirror Grey, ein spiegelndes Grau also, das mit Lichtreflexen arbeitet, um besondere Effekte zu erzeugen. Als zweite Farboption gibt es Nebula Blue, ein Blau mit mattem Finish, das zusätzlich einen leichten Farbverlauf mitbringt. Als dritte Farbe kündigt OnePlus Almond an, eine cremeweiße Rückseite mit goldenem Rahmen, die allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt verfügbar sein wird.
Unser Testgerät war die blaue Variante, die uns optisch sehr gut gefällt. Persönlich mochten wir die Metallrückseiten zu Zeiten eines OnePlus 5T mehr, sie fühlten sich noch wertiger an, Metall schränkt aber laut Aussage vieler Hersteller die Leistung der Antennen zu sehr ein, sodass Glas nun bei High-End-Smartphones das Material der Wahl ist. Auch das OnePlus 7 Pro fühlt sich sehr hochwertig an, OnePlus hat laut eigener Aussage besonders viel Wert auf fließende Materialübergänge gelegt, das klappt auch tatsächlich gut, der Übergang ist nur leicht spürbar und gut abgerundet.
Insgesamt ist das Gerät sehr gut verarbeitet und auch sehr stabil, Druck auf Front- oder Rückseite machen dem Gerät nichts aus. Das Gerät lässt sich kaum verwinden, knarzt dabei aber leise, was den Qualitätseindruck minimal schmälert. Mit 206 Gramm ist das OnePlus 7 Pro ein schweres Smartphone, es kommt fast an das Gewicht des iPhone XS Max heran.
Das Gehäuse des OnePlus 7 Pro ist grundlegend gegen eindringendes Wasser abgedichtet, OnePlus verzichtet aber, wie bereits früher, auf eine IP-Zertifizierung. So sollte Spritzwasser dem Gerät zwar nichts ausmachen, der Nutzer sollte aber lieber nicht ausprobieren, wie weit die Widerstandsfähigkeit des OnePlus 7 Pro in diesem Punkt geht.
Ausstattung – Speichervarianten des 7 Pro
Einen microSD-Slot bietet das OnePlus 7 Pro nicht, das ist bei OnePlus üblich. Der Hersteller begründet das mit der schlechten Nutzererfahrung bei der Speicherung von Daten auf microSD-Karten, was auch immer das heißen mag. Zwei SIM-Karten kann man im Gerät verwenden.
An Speichervarianten bietet das 7 Pro die folgenden Optionen:
- 6 GB RAM - 128 GB Massenspeicher: 709 Euro
- 8 GB RAM - 256 GB Massenspeicher: 759 Euro
- 12 GB RAM - 256 GB Massenspeicher: 829 Euro
NFC ist ebenso an Bord wie modernes Bluetooth 5.0. Erstaunlich und etwas schade ist es, dass OnePlus bei der Dicke des Smartphones keinen 3,5mm-Audioport untergebracht hat. Der Hersteller hat aber bei der Vorstellung des OnePlus 6T schon geltend gemacht, dass nach eigenen Erkenntnissen immer mehr Menschen kabellose Kopfhörer und Headsets nutzen, sodass der Anschluss nicht mehr zeitgemäß wäre.
Software – OxygenOS mit reguären Updates
Das Betriebssystem OxygenOS beruht auf Android 9, die Sicherheitspatches sind zum Testzeitpunkt von Anfang April 2019 und damit noch recht aktuell. Es gibt viele Neuerungen, die OnePlus mit seiner neuesten Handygeneration vorstellt: So ist ein Zen-Modus integriert, der für 20 Minuten viele Funktionen des Smartphones nicht mehr verfügbar macht und so eine Auszeit "erzwingt", wenn der Nutzer das möchte.
Anstatt einer Benachrichtigungs-LED lässt OnePlus nun die Ränder des Bildschirms aufleuchten, wenn eine Benachrichtigung vorliegt. Auch wurde der Gaming-Modus verbessert, mehr dazu erzählen wir im Kapitel "Spiele". Der Screen Recorder könnte ebenfalls für Gamer interessant sein, er ermöglicht nämlich ein Aufzeichnen des Bildschirminhalts und von Audioinhalten, gleichzeitig kann aber per Mikrofon auch der Umgebungsklang, also beispielsweise ein Kommentar des Nutzers aufgezeichnet werden.
Abgesehen von einigen wenigen herstellereigenen Apps gibt es nur die Netflix-App als vorinstallierte Anwendung. Sie lässt sich nicht deinstallieren, sondern nur deaktivieren, belegt also weiterhin Speicherplatz.
Erfreulich sind weiterhin der sehr schnelle Start des Betriebssystems, die flotte und recht intuitive Bedienung und auch die zahlreichen Features, die OnePlus integriert. Ebenfalls schön, dass OnePlus sich eine DRM-L1-Zertifizierung geholt hat, sodass es keine Probleme beim Streamen von HD-Inhalten über die großen Portale gibt.
Kommunikation und GPS – WLAN nicht ganz so flott beim OnePlus 7 Pro
In Sachen WLAN bringt das OnePlus 7 Pro alles mit, was man sich von einem aktuellen High-End-Smartphone erwartet: 2x2 MIMO und alle aktuell gängigen Standards bis 802.11 ac. Die Geschwindigkeit enttäuscht in unserem Test mit dem Referenzrouter Linksys EA8500 allerdings etwas, sie liegt nur um die 470 MBit/s, da bekommen andere High-End-Smartphones deutlich mehr hin. Hier kann OnePlus vermutlich noch per Software-Update nachbessern.
Der Empfang ist nahe am Router voll vorhanden, in 10 Meter Entfernung noch zu 3/4. Der Seitenaufbau erfolgt an beiden Orten blitzschnell, Bilder werden schon während des Scrollens nachgeladen und erscheinen fast ohne Verzögerung.
In Sachen LTE gibt sich OnePlus schon seit längerem Mühe, echte World Phones zu bauen: Telefone also, die so viele LTE-Frequenzen unterstützen, dass sie weltweit eingesetzt werden können. Auch beim OnePlus 7 Pro sollte es keine Probleme bei Auslandsreisen geben. Der Empfang ist in Innenräumen im deutschen D2-Netz gut, im Freien in engen Gassen ebenfalls.
Das OnePlus unterstützt zahlreiche Satellitennetzwerke für die Ortung: Dual-Channel GPS, A-GPS, Beidou, GLONASS, Dual-Channel Galileo und SBAS.
In Innenräumen und am Fenster bekommt das OnePlus 7 Pro nicht ausreichend Satellitensignale, um eine Ortung zuverlässig durchzuführen. Im Freien ist die Ortung allerdings sofort da, auf bis zu 6 Meter genau wird sie durchgeführt. Der eingebaute Kompass braucht kurz, um sich zu kalibrieren, funktioniert danach aber sehr exakt und auch die Ortung in Google Maps funktioniert zuverlässig.
In unserem Praxis-Test, einer Fahrradtour mit dem Vergleichsgerät Garmin Edge 520 an Bord, zeigt das OnePlus 7 Pro ein gemischtes Bild: Teils ist die Verortung sehr genau, ausgerechnet in offenerem Gelände allerdings nutzt das Gerät große Abkürzungen. Es gibt sicherlich exaktere Geräte in Sachen Ortung, das iPhone XS Max ist hier zu nennen oder das Galaxy S10. Wer aber nicht auf völlig exakte Wegführung angewiesen ist, der wird mit dem OnePlus 7 Pro auch zufrieden sein.
Telefonfunktionen und Sprachqualität – Endlich VoLTE
Die Telefon-App hat wieder ein kleines Update bekommen, die Reiter für Anrufliste, Kontakte und Schnellauswahl sind nach unten gewandert, ansonsten bleibt aber das meiste wie gehabt: Man landet zu Beginn auf einer Liste mit Favoriten und oft gewählten Nummern und kann das Tastenfeld über einen runden Button am unteren Rand aktivieren. Gut gefällt uns, dass es nun einen eigenen Button dafür gibt, einen neuen Kontakt hinzuzufügen und dass auch der Suche-Button immer angezeigt wird.
Die Sprachqualität ist beim OnePlus 7 Pro ungewöhnlich: Da der Ohrhörer auch als Lautsprecher genutzt wird, kann er sehr laut werden, wir reduzierten die Anruflautstärke auf die Hälfte und das Gespräch war immer noch nicht leise. Das Problem dabei: Oberhalb dieser Lautstärke kann die gesamt Umgebung recht deutlich mithören, was das Gegenüber sagt. Aber wenn man es weiß, kann man die Lautstärke ja entsprechend regulieren.
Der Klang über den Ohrhörer wie über die eingebauten Lautsprecher ist wie gesagt auf Wunsch sehr laut und auch sehr klar und voll, sodass man Stimmen sehr gut versteht. Störgeräusche gibt es ab und an, diese sind aber wohl auch der hohen Lautstärke geschuldet, hier dröhnt es durchaus mal bei hohen Einstellungen. Das Mikrofon nimmt unsere Stimme für das Gegenüber gut verständlich auf, man sollte im Freisprechmodus aber nicht zu leise sprechen.
VoLTE und VoWiFi sind nun endlich im regulären Menü aktivierbar. Soweit der Netzanbieter mitmacht, steht den Funktionen also nichts mehr im Wege.
Kameras – Sehr gute Triple-Kamera im OnePlus 7 Pro
Bei den Kameras ist tatsächlich alles neu: An der Rückseite gibt es erstmals bei OnePlus eine Triple-Kamera mit unterschiedlichen Brennweiten, die einen 3-fachen optischen Zoom ermöglichen und die Frontkamera ist nun ein ausfahrbares Modell, das einen Bildschirm ohne Loch oder Notch ermöglicht.
Die Fotosoftware bietet etwas weniger Spielereien als andere Hersteller, beispielsweise gibt es keine AR-Modi, mit denen man sich Kleidungsstücke oder Bärte aufs Gesicht zaubern kann, es gibt aber einen Pro-Modus, in dem man viele Parameter manuell einstellen kann oder auch einen Portraitmodus für die Tiefenschärfe.
Die Hauptkamera löst mit 48 Megapixel extrem hoch auf, erstellt in den Standardeinstellungen ein 12-Megapixel-Bild, für das dann jeweils vier Pixel zu einem kombiniert werden. So stehen extrem viele Informationen für die Berechnung des fertigen Bildes zur Verfügung. Die 48 Megapixel lassen sich aber im Pro-Modus auch komplett ausnutzen. Das Teleobjektiv und das Ultraweitwinkelobjektiv bieten jeweils weniger Megapixel und weniger Lichtstärke, unter normalen Lichtverhältnissen machen sie aber auch sehr detailreiche Bilder.
Bei unseren Vergleichsbildern zeigt sich das OnePlus 7 im Vergleich zu anderen High-End-Kameras mindestens auf Augenhöhe mit toller Detaildarstellung und kräftigen Farben. Bei der Low-Light-Aufnahme zeigt sich ein etwas anderer Schwerpunkt des Smartphones: Das Smartphone konzentriert sich auf die Darstellung der Kerze und bringt hier eine extrem gute Belichtung und auch einen sehr hohen Detailgrad zustande. Darunter leidet allerdings das dunklere Umfeld etwas, es wird mit etwas weniger Details dargestellt.
Weiterhin enttäuscht sind wir vom Nachtmodus: Dieser soll besonders bei schwachem Licht gute Bilder machen. Bei unserem Test macht die Kamera ohne Nachtmodus aber schärfere und weniger verrauschte Bilder.
Der Pop-Up-Mechanismus der Frontkamera wurde von OnePlus im Gegensatz zum Vivo Nex Ultimate deutlich verbessert, die Kamera fährt schneller aus und zieht sich blitzschnell ein, falls das Smartphone herunterfallen sollte. OnePlus gibt an, dass der Mechanismus für 300.000-maliges Ein- und Ausfahren getestet wurde.
Die Frontkamera löst mit 16 Megapixel auf, bietet nur einen Fixfokus und nutzt bei Bedarf den Bildschirm als Blitz. Ein bisschen mehr Dynamik in dunklen Bereichen wäre gut, ansonsten macht die Kamera aber farbenfrohe und detailreiche Bilder, man muss allerdings die richtigen Abstand erwischen, damit die Fotos auch wirklich scharf werden.
Videos lassen sich in 4K mit maximal 60 fps aufzeichnen, allerdings kann man nur bis 30 fps den optischen Bildstabilisator nutzen. Zeitlupenmodi gibt es ebenfalls und zwar 240 fps bei 1080p und 480 fps bei 720p. Videos werden generell mit sehr guter Bildqualität aufgenommen, die Belichtung reagiert flott, ebenso wie der Autofokus, bei dem mehrere Systeme zusammenarbeiten.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Im Labor zeigt die Kamera noch einmal ihre tolle Bildschärfe, allerdings könnte das Testbild etwas heller dargestellt werden.
Farben werden teils perfekt dargestellt, bei einigen Farbtönen ist die Wiedergabe aber wärmer als bei unserer Referenz.
Eingabegeräte & Bedienung – Fingerabdrucksensor funktioniert gut
Durch die gebogenen Ränder kann es ab und an dazu kommen, dass der Touchscreen unbeabsichtigt bedient wird, wenn man das Smartphone an den Seiten anfasst. OnePlus verspricht zwar, daran gearbeitet zu haben, dass das Smartphone dies verhindert. In unserem Test kam es dennoch einige wenige Male vor. Der Bildschirm reagiert dank niedriger Bild- und 32,5 Millisekunden Touch-Latenzzeit flott auf Eingaben.
Als virtuelle Tastatur kommt GBoard von Google zum Einsatz. Damit lässt es sich zuverlässig Tippen und die Tastatur bietet zahlreiche Funktionen. Andere Tastatur-Apps lassen sich problemlos nachinstallieren.
Wie schon beim OnePlus 6T sitzt der Fingerabdrucksensor wieder unter dem Bildschirm. Laut Hersteller ist der Sensor aber nun wesentlich größer und auch die Kamera, die für Erkennung der Fingerabdrücke zuständig ist, wurde verbessert. Die Platzierung des Sensors ist gut gewählt, dennoch muss man ein wenig darauf achten, dass man die Markierung recht genau trifft, sonst wird der Abdruck nicht erkannt. Wenn man das Smartphone anhebt oder mit dem Finger auf den deaktivierten Bildschirm tippt, wird die Markierung recht zuverlässig angezeigt. Die Erkennungsrate ist gefühlt tatsächlich besser als beim OnePlus 6T und auch die Geschwindigkeit, mit der das Smartphone entsperrt wird, ist sehr flott.
Die Gesichtserkennung funktioniert ebenfalls recht zuverlässig, die Frontkamera fährt kurz aus und erkennt uns auch in schummrigem Licht und bei unterschiedlichem Abstand zwischen Smartphone und Gesicht recht zuverlässig.
Display – Tolle Darstellung beim OnePlus-Handy
Das Fluid-AMOLED-Display ist leicht über die seitlichen Ränder gebogen und bietet eine mehr als konkurrenzfähige Auflösung von 3.120 x 1.440 Pixel. Wer mag, kann die Auflösung auch reduzieren und damit Akku sparen. Da das Display ohne Notch oder Loch auskommt, kann eine recht große Fläche für Inhalte genutzt werden. Das Display kann mit 90 Hz betrieben werden, was sehr flüssige Bewegungen auf dem Bildschirm ermöglicht. Auch hier kann man auf 60 Hz reduzieren, um längere Laufzeiten zu bekommen.
OnePlus hat in Kooperation mit Samsung an dem Display gearbeitet und hat den Anspruch, eines der besten Displays in einem Smartphone zu verbauen. Die DisplayMate-Wertung von A+ deutet schon mal darauf hin, dass das auch geklappt hat. Unsere Tests bestätigen das: In hellen Umgebungen wird das Display bei Bedarf sehr hell, die Helligkeitsverteilung ist mit 97 % sehr gleichmäßig, Farben wirken kräftig und durch den 90-Hz-Modus wirken Scroll- oder andere Bewegungen auf dem Screen extrem flüssig.
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Ausleuchtung: 97 %
Helligkeit Akku: 586 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 1.39 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 1.6 | 0.5-98 Ø5.2
99.8% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.243
OnePlus 7 Pro AMOLED, 3120x1440, 6.7" | Samsung Galaxy S10 Plus OLED, 3040x1440, 6.4" | Apple iPhone Xs Max OLED, 2688x1242, 6.5" | Xiaomi Mi 9 AMOLED, 2340x1080, 6.4" | OnePlus 6T McLaren Edition AMOLED, 2340x1080, 6.4" | Huawei P30 Pro OLED, 2340x1080, 6.5" | |
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Bildschirm | -66% | -3% | 11% | -189% | -16% | |
Helligkeit Bildmitte | 586 | 710 21% | 656 12% | 593 1% | 435 -26% | 597 2% |
Brightness | 584 | 721 23% | 659 13% | 587 1% | 442 -24% | 608 4% |
Brightness Distribution | 97 | 97 0% | 88 -9% | 94 -3% | 95 -2% | 89 -8% |
Schwarzwert * | ||||||
Delta E Colorchecker * | 1.39 | 3.7 -166% | 1.7 -22% | 0.9 35% | 6.79 -388% | 2.2 -58% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 2.7 | 10.3 -281% | 2.8 -4% | 2 26% | 14.93 -453% | 3.6 -33% |
Delta E Graustufen * | 1.6 | 1.5 6% | 1.7 -6% | 1.5 6% | 5.4 -238% | 1.6 -0% |
Gamma | 2.243 98% | 2.1 105% | 1.998 110% | 2.27 97% | 2.252 98% | 2.23 99% |
CCT | 6672 97% | 6611 98% | 6487 100% | 6548 99% | 7588 86% | 6268 104% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 122 Hz | ||
Das Display flackert mit 122 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 122 Hz ist sehr gering und daher kann es bei allen Usern zu sichtbaren Flackern, brennenden Augen oder Kopfweh kommen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Da es sich um ein OLED-Display handelt, dessen einzelne Bildpunkte bei Bedarf komplett abgeschaltet werden können, ist der Kontrast theoretisch unendlich hoch. Schwarz wirkt auf dem Display des OnePlus 7 Pro entsprechend sehr tief und Farben leuchten.
Es gibt zwei verschiedene Vorgaben, die man für die Darstellung auf dem Display einstellen kann: Lebendig oder Natürlich. Zusätzlich kann man im erweiterten Modus auch einzelne Farbräume definieren, die abgedeckt werden sollen und den Weißabgleich manuell anpassen. Farben werden sehr exakt wiedergegeben, egal welchen Modus man wählt, einen Farbstich bei den Graustufen kann man allenfalls minimal ausmachen. Im Modus Lebendig ist die Farbraumabdeckung für alle drei von uns getesteten Farbräume sehr hoch, im Modus Natürlich fällt sie vor allem bei den größeren Farbräumen etwas ab.
Die Reaktionszeiten sind sehr gering und damit vor allem für Gamer sehr gut geeignet.
Insgesamt sollten Display-Enthusiasten auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen, zumal das Display auch noch HDR 10+ unterstützt, niedrige Latenzzeiten bietet und mit 2,16 cd/m² auf Wunsch auch eine sehr geringe Helligkeit, die besonders in der Dunkelheit die Augen schont.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 3 ms steigend | |
↘ 3 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 15 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 3 ms steigend | |
↘ 3 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 15 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Unsere PWM-Messungen zeigen ein Flimmern über fast den gesamten Helligkeitsbereich, schließlich lässt sich das AMOLED-Display nicht so einfach dimmen ohne PWM zu nutzen. Im 90-Hz-Modus kann dieses Flimmern leicht entschärft werden, indem die Frequenz auf über 300 Hz steigt, für empfindliche Personen ist das Flimmern aber eventuell noch immer sichtbar.
Mit dem aktuellen Update bietet OnePlus nun einen experimentellen DC-Dimming-Mode, dabei wird das Display nicht hunderte Male pro Sekunde ein- und ausgeschaltet, um die Helligkeit zu kontrollieren, sondern es wird den Leuchtdioden einfach weniger Spannung zugeführt, sodass sie weniger stark leuchten. Klingt anfänglich nach einer guten Lösung, hat aber bei OLED-Displays den Nachteil, dass Farben bei niedriger Helligkeit oft verfälscht werden. Mit bloßem Auge können wir kaum störende Farbabweichungen feststellen, zudem zeigt unser Messgerät bei mittlerer Helligkeit kein Flimmern mehr.
Bei sehr niedriger Helligkeit allerdings ist im Messgerät und auch subjektiv weiterhin ein Flackern wahrnehmbar, dieses ist konstant bei 60 Hz, wie beim Xiaomi Black Shark 2. Das gleichmäßigere Flackern könnte sich positiv auswirken, wenn man empfindlich auf PWM reagiert. Allerdings sollte man auch weiterhin das Display ausprobieren, wenn man weiß, dass man mit flackernden Displays Probleme hat.
DC Dimming ist also sicherlich eine Verbesserung, aber offensichtlich (noch) kein Allheilmittel.
Im Freien schlägt sich das Smartphone schon auf mittlerer Helligkeit gut, auf maximaler Helligkeit kann es auch einen bewölkten Himmel überstrahlen. Der Helligkeitssensor könnte die Helligkeit unserer Meinung nach noch etwas höher ansetzen.
Die Blickwinkel sind wie für OLED-Displays typisch exzellent und geben keinen Anlass zur Kritik.
Leistung – Power auf High-End-Niveau
Das OnePlus 7 Pro kommt mit dem SoC der Wahl für High-End-Geräte: Dem Qualcomm Snapdragon 855. Den kennt man schon aus Geräten wie dem Xiaomi Mi 9 und so sind keine großen Überraschungen zu erwarten, was die Leistungsfähigkeit angeht. Oder vielleicht doch? OnePlus hat sich nämlich etwas einfallen lassen: Eine Flüssigkeitskühlung soll das System kühl halten und so dem Prozessor die volle Ausnutzung seines Turbo-Taktes ermöglichen.
Gegenüber dem Xiaomi Mi 9 sehen wir keine Leistungsvorteile in den Prozessor-Benchmarks durch die Flüssigkühlung, der schnelle Speicher macht sich aber in den System-Benchmarks positiv bemerkbar. Das OnePlus-Smartphone ist leistungstechnisch auf einer Höhe mit anderen Flaggschiff-Smartphones und muss sich in dieser Hinsicht keine Kritik gefallen lassen.
Auch der verbaute Grafikchip, ein Adreno 640 verrichtet seine Arbeit sehr schnell und sollte auch für die aufwändigsten Apps genug Power bieten.
Basemark GPU 1.1 | |
1920x1080 Vulkan Medium Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
OnePlus 7 Pro | |
Samsung Galaxy S10 Plus | |
Xiaomi Mi 9 | |
Huawei P30 Pro | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (24.5 - 36.3, n=3) | |
Vulkan Medium Native (nach Ergebnis sortieren) | |
OnePlus 7 Pro | |
Samsung Galaxy S10 Plus | |
Xiaomi Mi 9 | |
Huawei P30 Pro | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (22.7 - 32.2, n=2) | |
1920x1080 OpenGL Medium Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
OnePlus 7 Pro | |
Samsung Galaxy S10 Plus | |
Xiaomi Mi 9 | |
Huawei P30 Pro | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (33.1 - 37.4, n=3) |
Bei den Browser-Benchmark rangiert das OnePlus-Handy im Mittelfeld, wenn man die synthetischen Benchmarks vergleicht. Der Seitenaufbau war in unseren Tests sehr flott und auch aufwändige HTML-5-Seiten werden schnell und ruckelfrei ausgegeben.
Jetstream 2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (13.8 - 387, n=169, der letzten 2 Jahre) | |
OnePlus 7 Pro (Chrome 74) | |
Huawei P30 Pro (Chrome 73) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (45.5 - 67, n=16) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73) | |
Samsung Galaxy S10 Plus (Samung Browser 9.0) |
Speedometer 2.0 - Result | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (15.2 - 569, n=152, der letzten 2 Jahre) | |
Huawei P30 Pro (Chrome 73) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (42.5 - 67.9, n=15) | |
OnePlus 7 Pro (Chome 74) | |
Samsung Galaxy S10 Plus (Samsung Browser 9.0) |
WebXPRT 3 - Overall | |
Apple iPhone Xs Max (Safari 12) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 347, n=79, der letzten 2 Jahre) | |
Huawei P30 Pro (Chrome 73) | |
Samsung Galaxy S10 Plus (Samsung Browser 9.0) | |
OnePlus 7 Pro (Chrome 74) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (90 - 129, n=20) |
Octane V2 - Total Score | |
Apple iPhone Xs Max (Safari 12) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=210, der letzten 2 Jahre) | |
OnePlus 7 Pro (Chrome 74) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (17011 - 33918, n=21) | |
Huawei P30 Pro (Chrome 73) | |
Samsung Galaxy S10 Plus (Samsung Browser 9.0) | |
OnePlus 6T McLaren Edition (Chrome 71) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
OnePlus 6T McLaren Edition (Chrome 71) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (1852 - 2611, n=19) | |
Huawei P30 Pro (Chrome 73) | |
OnePlus 7 Pro (Chrome 74) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
Samsung Galaxy S10 Plus (Samsung Browser 9.0) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=167, der letzten 2 Jahre) | |
Apple iPhone Xs Max (Safari 12) |
* ... kleinere Werte sind besser
Das OnePlus 7 Pro kommt entweder mit 128 oder mit 256 GB UFS-3.0-Flashspeicher. Das Smartphone ist gleichzeitig unser erstes Testgerät mit diesem flotten Speicher, der deutlich schneller sein soll als UFS 2.1.
Tatsächlich stellen wir bei sequentiellen Lesen eine fast doppelt so hohen Datendurchsatz als bei den Vergleichsgeräten fest. Beim sequentiellen Schreiben und bei den zufälligen Zugriffen allerdings kann sich das Smartphone nicht so richtig absetzen. Dennoch ist die Speichergeschwindigkeit auch gefühlt sehr hoch, Apps laden sehr flott.
OnePlus 7 Pro | Samsung Galaxy S10 Plus | Xiaomi Mi 9 | OnePlus 6T McLaren Edition | Huawei P30 Pro | Durchschnittliche 256 GB UFS 3.0 Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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AndroBench 3-5 | -28% | 125% | -28% | 116% | 184% | 381% | |
Sequential Read 256KB | 1468 | 811 -45% | 666 -55% | 733 -50% | 849 -42% | 1547 ? 5% | 1887 ? 29% |
Sequential Write 256KB | 387 | 249.1 -36% | 388.3 0% | 253.3 -35% | 250.8 -35% | 575 ? 49% | 1471 ? 280% |
Random Read 4KB | 174.1 | 135.2 -22% | 149.4 -14% | 145.1 -17% | 174.4 0% | 210 ? 21% | 278 ? 60% |
Random Write 4KB | 24.8 | 22.7 -8% | 165.3 567% | 22.3 -10% | 159.2 542% | 188.5 ? 660% | 311 ? 1154% |
Sequential Read 256KB SDCard | 73 ? | 82.6 ? | 70.6 ? | ||||
Sequential Write 256KB SDCard | 60.7 ? | 68.2 ? | 59.8 ? |
Spiele – Games teils in 90 Hz
Spielen lässt es sich mit dem OnePlus 7 Pro besonders gut, dafür hat der Hersteller einen speziellen Spielemodus verbaut, der nun noch durch einen besonders radikalen Fnatic-Modus ergänzt wird, der in Zusammenarbeit mit dem gleichnamigen eSports-Team entstand. Dabei werden alle Benachrichtigungen deaktiviert und der Prozessor optimiert, damit das Spiel möglichst viel Leistung bekommt.
Auch der 90-Hz-Bildschirm soll für möglichst flüssige Bewegungen in Games sorgen, dafür muss das Game die hohen Frameraten aber auch unterstützen. Arena of Valor tut dies eigentlich, hier erreichen wir aber nur 60 fps, diese dafür sehr zuverlässig. Auch Shadow Fight 3 läuft zuverlässig in 60 fps, während Asphalt 9 nur in 30 fps ausgegeben wird, aber auch sehr flüssig läuft. Eventuell können die Hersteller hier noch mit Softwareanpassungen nachhelfen. Wir messen die Frameraten mit GameBench.
OnePlus hat uns eine Liste mit Games zugeschickt, die bereits den 90-Hz-Modus des OnePlus 7 Pro unterstützen, wir probieren Final Fantasy Brave Exvius und Aldo's Adventure aus, bekommen aber bei beiden nicht mehr als 60 fps.
Touchscreen und Lagesensor ermöglichen eine flüssige und problemlose Bedienung der Games.
Emissionen – Sehr warm, aber kein Drosseln
Temperatur
Im Idle-Betrieb hat das OnePlus 7 Pro keine Temperaturprobleme: Ohne Last ist das Gerät auch nach längerer Zeit noch kühl.
Unter längerer Last hingegen wird das Gerät richtig warm, bis zu 47 °C werden es an der Vorderseite, das ist an der Grenze zu einer kritischen Erwärmung und besonders im Sommer unangenehm, wenn man das Smartphone nach längerer Last in die Hosentasche steckt.
OnePlus hat im 7-Pro-Smartphone eine Flüssigkühlung eingebaut, die die Temperaturen im Inneren auf Arbeitsniveau halten soll und das scheint zu funktionieren: Selbst nach längerer Last drosselt das SoC nur minimal.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 47 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Endlich gibt es ein OnePlus-Smartphone mit Stereolautsprechern: Das OnePlus 7 Pro gibt Klang über den Ohrhörer und einen rechts an der Unterkante verbauten Lautsprecher aus. Dass der Lautsprecher rechts verbaut ist, hat laut OnePlus damit zu tun, dass die Leute das Smartphone überwiegend nach links kippen, um es im Querformat zu halten und man dann den Speaker nicht so leicht verdecken kann.
Der Klang der Lautsprecher gefällt uns richtig gut, er ist laut unseren Messungen mit fast 91 dB(A) auch sehr laut. Der Ohrhörer klingt wesentlich dünner als der dedizierte Lautsprecher, dort gibt es aber tatsächlich recht satten Bass. Gemeinsam erzeugen sie ein recht ausgewogenes und warmes Klangbild.
Externe Soundgeräte kann man nur über USB-C anschließen, ein Adapter auf 3,5mm-Klinke liegt dem OnePlus 7 Pro nicht bei. Die Soundausgabe auf Kopfhörern, die per Kabel angeschlossen werden, ist ebenso sauber wie per Bluetooth 5.0.
OnePlus 7 Pro Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (90.9 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 87% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (0% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(-) | kaum Mitten, vom Median 87% abweichend
(+) | lineare Mitten (0% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(-) | kaum Hochtöne, 87% geringer als der Median
(+) | sehr lineare Hochtöne (0% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (123.8% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 92% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 6% vergleichbar, 1% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 98% aller getesteten Geräte waren besser, 2% vergleichbar, 0% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
OnePlus 6T McLaren Edition Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (81.9 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 66.2% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (0% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(-) | kaum Mitten, vom Median 66.2% abweichend
(+) | lineare Mitten (0% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(-) | kaum Hochtöne, 66.2% geringer als der Median
(+) | sehr lineare Hochtöne (0% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (119.9% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 87% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 3% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 96% aller getesteten Geräte waren besser, 3% vergleichbar, 1% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit – Das OnePlus 7 Pro hält durch
Energieaufnahme
Beim OnePlus-Handy im Test kommt es zu einer recht hohen Energieaufnahme, hier können die Vergleichsgeräte punkten. Bis zu 2,9 Watt verbraucht das Gerät bei maximaler Bildschirmhelligkeit ohne zusätzliche Last. Der Verbrauch unter Last hingegen ist wiederum akzeptabel, auch hier gibt es aber noch etwas sparsamere Geräte.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 0.9 / 1.8 / 2.9 Watt |
Last |
5.5 / 8.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
OnePlus 7 Pro 4000 mAh | Samsung Galaxy S10 Plus 4100 mAh | Apple iPhone Xs Max 3174 mAh | Xiaomi Mi 9 3300 mAh | OnePlus 6T McLaren Edition 3700 mAh | Huawei P30 Pro 4200 mAh | Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 8% | 17% | 26% | 20% | 7% | 11% | 5% | |
Idle min * | 0.9 | 0.73 19% | 1 -11% | 0.67 26% | 0.6 33% | 0.68 24% | 0.939 ? -4% | 0.88 ? 2% |
Idle avg * | 1.8 | 1.53 15% | 1.4 22% | 1.26 30% | 1.3 28% | 2.6 -44% | 1.506 ? 16% | 1.444 ? 20% |
Idle max * | 2.9 | 2.07 29% | 1.7 41% | 1.29 56% | 2.1 28% | 2.77 4% | 1.799 ? 38% | 1.6 ? 45% |
Last avg * | 5.5 | 6.03 -10% | 4.6 16% | 3.71 33% | 4.5 18% | 3.74 32% | 4.61 ? 16% | 6.57 ? -19% |
Last max * | 8.2 | 9.18 -12% | 6.7 18% | 9.3 -13% | 8.6 -5% | 6.82 17% | 9.04 ? -10% | 9.91 ? -21% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Der erhöhte Energieverbrauch scheint beim OnePlus 7 Pro auf die Akkulaufzeiten durchzuschlagen: Mit seiner großen 4.000-mAh-Batterie schafft das Gerät zwar respektable 12:48 Stunden in unserem WLAN-Test, das OnePlus 6T McLaren Edition hielt aber noch länger durch und auch ein iPhone XS Max hat einen längeren Atem.
König bei den Akkulaufzeiten ist im Moment ohnehin das Huawei P30 Pro. Im Alltag ist die Stunde mehr Laufzeit, die es gegenüber dem OnePlus 7 Pro bietet, allerdings wohl weniger relevant: Wenn man sein OnePlus-Smartphone normal benutzt und auch mal im Standby-Modus hat, hält es locker zwei Tage ohne Aufladen durch. Selbst wenn es ständig an ist und nicht zu sehr belastet wird, kommt es über einen Tag.
Das Laden per Warp Charge erfolgt mit 30 Watt, wobei die Technik komplett im Ladegerät verbaut ist. Das sorgt zwar für ein Ladegerät, das von der Größe her auch einem Ultrabook beiliegen könnte, hält das Smartphone aber kühl und ermöglicht ein sehr schnelles Laden: In knapp über einer Stunde von 0 auf 100 sind beeindruckend. Selbst wenn man das Gerät nur 10 Minuten ans Netz bringen kann, hat man wieder Laufzeit für einige Stunden getankt. Ein weiterer Vorteil: Das Gerät kann während des Ladens problemlos genutzt werden, ohne zu überhitzen.
Eine Möglichkeit zum kabellosen Laden allerdings sucht man beim OnePlus 7 Pro vergeblich.
OnePlus 7 Pro 4000 mAh | Samsung Galaxy S10 Plus 4100 mAh | Apple iPhone Xs Max 3174 mAh | Xiaomi Mi 9 3300 mAh | OnePlus 6T McLaren Edition 3700 mAh | Huawei P30 Pro 4200 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -14% | -9% | -7% | 18% | 29% | |
Idle | 1745 | 1560 -11% | 1305 -25% | 1650 -5% | 1966 13% | |
H.264 | 802 | 921 15% | 801 0% | 1008 26% | 1193 49% | |
WLAN | 768 | 483 -37% | 742 -3% | 546 -29% | 905 18% | 838 9% |
Last | 236 | 187 -21% | 223 -6% | 194 -18% | 344 46% |
Pro
Contra
Fazit – Viel Leistung für mehr Geld
OnePlus' Ultra-Premium-Smartphone beeindruckt: Sehr flotter Speicher, ordentliche Laufzeiten, extrem flottes schnelles Laden, ein hochwertiges Gehäuse, ein verbesserter Fingerabdrucksensor unter dem Bildschirm, ein Design ohne Notch und natürlich die Triple- und die Pop-Up-Kamera sind die wichtigsten Merkmale des Smartphones. Ebenfalls gut gefallen haben uns die neuen Stereolautsprecher, die Klang sehr sauber und auf Wunsch recht laut wiedergeben.
Beeindruckend ist aber auch der Preis, der sich dem Niveau von anderen High-End-Geräten annähert, aber immer noch darunter liegt. Das OnePlus 7 Pro ist den Galaxy-S-Geräten oder den iPhones in einigen Bereichen dafür sogar voraus, beispielsweise durch die superkurzen Ladezeiten oder beim Display völlig ohne Notch.
Kleinere Kritikpunkte gibt es auch: So ist das randlose Design für Fehlaktivierungen des Touchscreens anfällig, das OnePlus 7 Pro ist ein schweres Smartphone, es wird unter Last sehr warm, bietet keine dedizierte IP-Zertifizierung und kein kabelloses Laden. Andere Geräte bieten flotteres WLAN und einigen OnePlus-Fans wird es sicher schwerfallen, auf einen 3,5mm-Audioport zu
Das OnePlus 7 Pro ist ein beeindruckendes Flaggschiff mit besonderen Features.
Die Flüssigkühlung im Inneren verhindert ein Drosseln des SoCs, sodass man immer die volle Leistung abrufen kann und die Triple-Kamera ist sehr flexibel und macht sehr, sehr gute Bilder in fast allen Lebenslagen. Nur der Nachtmodus enttäuscht wie schon beim OnePlus 6T, das ist aber nicht tragisch, da im Automatik-Modus ohnehin recht gute Bilder bei schwachem Licht entstehen.
Die Schwächen, die man beim OnePlus 7 Pro in Kauf nehmen muss, sind weder sonderlich zahlreich, noch sonderlich schwerwiegend. Somit schafft es OnePlus sehr erfolgreich, zu den besten Smartphones aufzuschließen. Eine kleine Einschränkung gibt es allerdings: Wer auf einen Preisverfall wartet, dem kann man wenig Hoffnung machen, die Geräte waren in der Vergangenheit sehr preisstabil und werden nach Erscheinen des nächsten Modells nicht mehr verkauft. Somit kann es durchaus sein, dass man etwas ältere Flaggschiff-Modelle anderer Hersteller günstiger bekommt als das aktuelle OnePlus 7 Pro.
Die Bewertung wurde auf die neue Version 7 umgestellt. Zum Zeitpunkt des Tests erreichte das OnePlus 7 Pro 89,1 Prozent (V6).
OnePlus 7 Pro
- 03.09.2022 v7 (old)
Florian Schmitt