Test Samsung Galaxy S10+ Smartphone
Zum Start der neuen Galaxy-S-Reihe stellt das Galaxy S10 Plus das Spitzenmodell der neuen Serie dar. Mit einem 6,4 Zoll messenden Curved-Dynamic-AMOLED-Display, bis zu 12 GB Arbeits- und einem Terabyte internen Speicher heißt die Devise zum zehnjährigen Jubiläum ganz deutlich: "Klotzen, nicht kleckern." Dazu gibt es drei Kameras auf der Rückseite und zwei an der Front, welche direkt ins Panel eingelassen sind. Außerdem findet sich erstmals in einem Samsung-Handy ein Fingerabdruckscanner unter dem Glas wieder, sowie Wireless PowerShare, um andere Geräte drahtlos laden zu können. Darüber hinaus ist das Galaxy S10+ das erste Smartphone mit Wifi 6 (ax-Standard) und LTE Cat. 20, letzteres ermöglicht Downloadraten von bis zu 2 GBit/s und das noch mit LTE. Im 2. Quartal soll noch das 5G-Modell der S10-Reihe folgen, welches ein noch größeres Display und entsprechend mehr Akkupower besitzt.
Preislich macht das neue Telefon auch einen kräftigen Satz nach vorne. Die kleinere 512-GB-Speichervariante (8 GB RAM) kostet 1.249 Euro und für die Version mit 1 TB werden sogar 1.599 Euro fällig. Wer es auch mit etwas weniger Superlativen mag, kann mit dem Galaxy S10 oder dem Galaxy S10e viel Geld sparen, denn diese starten bereits ab 899 beziehungsweise 749 Euro.
Als Konkurrenz muss sich das Samsung Galaxy S10+ allem stellen, was Rang und Namen hat. Dazu zählen vor allem das Huawei Mate 20 Pro, das Google Pixel 3 XL, Apples iPhone XS Max, LGs V40 ThinQ, das Xiaomi Mi Mix 3, das OnePlus 6T und das Sony Xperia XZ2 Premium.
Update: Ein ausführlichen Kameravergleich mit dem Samsung Galaxy S10 Plus finden Sie in diesem Kameratest der Flagship-Smartphones.
- 22.02.2019: Erste Messungen und Benchmarks
- 24.02.2019: Abschnitte zu Gehäuse, Ausstattung und Software hinzugefügt.
- 01.03.2019: Abschnitt zur Kommunikation, weitere Displaymessungen, Benchmarks und Lautsprechermessungen hinzugefügt.
- 05.03.2019: Displaymessung erweitert, Abschnitt zur Telefonie und übrige Benchmarks hinzugefügt.
- 06.03.2019: Abschnitte für Zubehör/Garantie, Bedienung, Lautsprecher, Leistung und Kameras hinzugefügt.
- 11.03.2019: Test abgeschlossen.
- 01.04.2019: Samsung verteilt ein Update, dass die Stabilität der Kamera sowie von PowerShare verbessert und die Sicherheitspatches vom 1. März 2019 integriert. Außerdem haben wir die Displaymessungen mit einer stärkeren Lichtquelle erneut durchgeführt.
- 27.05.2019: Ein Update (620 MB) verbessert die Stabilität sowie Qualität des WLANs und der Bluetooth-Verbindung. Außerdem wurde die Kamera optimiert und die Sicherheitspatches auf dem Stand vom 1. Mai 2019 verbessert.
Gehäuse - Galaxy S10+ kommt mit Keramikrückseite
Das Samsung Galaxy S10+ wird, im Gegensatz zu den beiden kleineren Modellen, mit einer Keramikrückseite offeriert und ist in den Farben Schwarz und Weiß verfügbar. Durch den Einsatz des kratzwiderstandsfähigeren Werkstoffs steigt aber auch das Gewicht auf beachtliche 198 Gramm. Dafür zeigt sich die Oberfläche absolut unempfindlich für Fingerabdrücke.
Bei unserem weißen Testgerät ist der Edelstahlrahmen in einem dezenten Roségold gehalten und gefällt uns richtig gut. Die Kameras auf der Rückseite ragen nur leicht aus dem Gehäuse heraus und werden zusätzlich von einem hauchdünn überstehendem Metallrahmen geschützt.
Die Verarbeitungsqualität des Galaxy S10+ ist hervorragend. Die Spaltmaße sind eng anliegend und gleichmäßig. Verwindungsversuchen stellt das Samsung-Handy ein hohes Maß an Steifheit entgegen, gegenüber Druck verhält es sich absolut unempfindlich. Bedingt durch die OLED-Technologie ist auch keine Wellenbild auf dem Panel möglich.
Die Abdeckung des Kartenschachtes schließt absolut bündig mit dem Rahmen ab, besitzt aber nicht ganz den gleichen Farbton. Der Schlitten selber ist aus Kunststoff gefertigt und recht flexibel. Er kann in unserem DUOS-Modell entweder zwei Nano-SIM-Karten oder statt der zweiten SIM eine microSD-Karte aufnehmen.
Wie schon seit dem Galaxy S6 ist der Akku des Galaxy-Handys fest verbaut und kann nicht vom Nutzer gewechselt werden. Das ist vor allem der IP68-Zertifizierung geschuldet, welche das Galaxy S10+ als staub- und wasserdicht ausweist.
Ausstattung - Samsung-Handy lässt kaum Wünsche offen
Neben einem schnellen Chipsatz und reichlich Speicher hat das Samsung Galaxy S10 Plus eine ziemlich vollständige Ausstattung. Der USB-C-Port arbeitet mit dem Übertragungsstandard 3.1 (Gen.1) und ermöglicht damit nicht nur eine schnellere Datenübertragung, sondern unterstützt auch die kabelgebundene Bildausgabe an externen Bildschirmen mittels HDMI oder DisplayPort. Auch der Desktop-Modus Samsung DeX ist wieder an Bord, was die Unterstützung von USB-OTG obligatorisch erscheinen lässt.
Bei der Speichererweiterung mittels microSD-Karte beschreiten die Koreaner altbekannte Wege. Es werden alle gängigen Dateisysteme, Kartenformate und Speichergrößen unterstützt. Eine Formatierung als interner Speicher ist jedoch nicht vorgesehen, genauso wenig wie die Auslagerung von App-Daten. Letzteres lässt sich jedoch über die Entwickleroptionen aktivieren.
An Sensoren stopft Samsung wieder alles was geht in sein Smartphone. Dazu zählt auch wieder der Herzschlagsensor neben den Kameras. Bluetooth kommt in der aktuellsten Version 5.0 zum Einsatz, welches auch wieder Dual-Audio unterstützt, aber leider immer noch kein aptX HD. Für die Nahfeldkommunikation stehen NFC und MST zur Verfügung.
Nur auf einen Radioempfänger und einen IR-Blaster muss im Galaxy S10+ verzichtet werden.
Für Sicherheit soll neben den softwareseitigen Sperren (PIN, Passwort, Wischgeste) vor allem der erste Ultraschall-Fingerabdruckscanner sorgen, der sich unter der Glasoberfläche befindet. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine 2D-Gesichtserkennung genutzt werden, welche Samsung aber selber als weniger sicher klassifiziert.
Software - Galaxy-Smartphone mit Android Pie
Als Betriebssystem kommt im Samsung Galaxy S10+ mit Android 9.0 Pie das aktuellste Betriebssystem von Google zum Einsatz. Darüber legen die Koreaner ihre bereits in 2018 vorgestellte One UI, welche gegenüber der vorherigen Samsung Experience UI deutlich aufgeräumter, übersichtlicher und flotter wirkt.
Bixby steht auch beim Galaxy S10+ im Fokus und wurde weiter optimiert. Neben weiteren Sprachunterstützungen, darunter auch Deutsch, stellen die Bixby-Routinen die große Neuerung dar. Ähnlich wie beim Google Assistenten lernt der koreanische Assistent nun auch von den Bewegungsgewohnheiten seines Nutzers und gibt unter anderem Ratschläge zu Aufbruchszeiten und für den optimalen Weg anhand der aktuellen Verkehrslage.
Der Bixby-Button soll nun außerdem konfigurierbar sein und nicht mehr nur den eigenen Assistenten starten können, sondern auch die von anderen Anbietern. Die Einstellungsmöglichkeiten hierfür sind aber noch nicht gegeben und werden wohl noch per Update nachgereicht.
Wer die Dual-SIM-Funktion nutzen möchte, kann zudem auf die Dual-Messenger-Funktion des Samsung-Smartphones zurückgreifen. Diese erlaubt es schnell und unkompliziert ein Duplikat einer App zu erstellen, damit diese mit anderen Zugangsdaten genutzt werden kann.
Auf die Benutzerkontensteuerung verzichtet Samsung. Als Datensicherung können neben den üblichen Cloud-Diensten auch Sicherungen auf die microSD-Karte oder externe Speicherlösungen, die über den USB-Port angeschlossen werden, durchgeführt werden. Eine Möglichkeit seine Daten schnell und unkompliziert auf das eigene NAS zu sichern, wie unter es unter anderem mit dem Huawei Mate 20 Pro möglich ist, wird vom System nicht vorgesehen.
Kommunikation und GPS - Schnelle Netzanbindung und Wifi 6
Das Samsung Galaxy S10+ und sein kleinerer Bruder S10 sind die ersten Smartphones, welche bereits das neue Wifi 6 unterstützen. Die Wi-Fi-<wbr>Alliance hat beschlossen, mit dem neuen ax-Standard die Nomenklatur zu ändern und so wird aus dem IEEE-802.11-ax-Standard Wifi 6. Das WLAN-Modul mit VHT80 operiert sowohl im 2,4- als auch 5,0-GHz-Band und unterstützt nominell eine Übertragungsrate von bis zu 1,2 GBit/s. Das ist zwar schon sehr schnell, wird aber trotz des älteren ac-Standards (jetzt Wifi 5) durch das Huawei Mate 20 Pro übertroffen, welches durch VHT160 bis zu 1,7 GBit/s erreicht. Beide Smartphones sind für unseren aktuellen Referenzrouter Linksys EA8500 zu schnell. Dennoch bieten die Messungen einen guten Überblick und lassen vor allem auch Rückschlüsse auf die Übertragungsqualität zu. Das Galaxy S10+ liefert hier hohe Übertragungsraten, ohne jedoch aus der Masse herausragen zu können. Beim Empfangen von Daten zeigt sich das Samsung-Smartphone wesentlich schneller, aber auch deutliche Schwankungen. Das Senden von Daten ist außerdem spürbar langsamer. An dieser Stelle sind sicher noch ein paar Optimierungen notwendig, obwohl die Übertragungsraten so hoch sind, dass der Unterschied im Alltag nur sehr selten ins Gewicht fällt.
Die Anbindung ans mobile Datennetz erfolgt bestenfalls mit LTE Cat. 20, welches hohe Datenraten ermöglichen soll. Die 2G- und 3G-Frequenzausstattung liegt auf einem guten Niveau, nur bei den LTE-Frequenz ist die Abdeckung des Samsung Galaxy S10+ überraschend knappgehalten. Zwar sollten auch für interkontinentale Reisen ausreichende Kapazitäten vorhanden sein, jedoch ist das S10+ weit davon entfernt, ein Globalphone zu sein. Die Empfangseigenschaften zeigten sich im Test unauffällig.
Zur Ortung nutzt das Samsung Galaxy S10+ die Satellitennavigationssysteme GPS, Glonass, BeiDou und Galileo. Das Unterstützungssystem SBAS steht nicht zur Verfügung, genauso wenig wie Dual-GPS, welches unter anderem im Mate 20 Pro zum Einsatz kommt. Der Satfix gelingt sowohl im Freien als auch in Gebäuden sehr schnell und exakt. Während die Genauigkeit im Freien zwischen vier und sechs Metern schwankt, sind es in Häusern eher die sechs Meter, was aber immer noch ein sehr guter Wert ist.
Aufgrund der Wetterverhältnisse haben wir dieses Mal unsere kleine Testfahrt mit dem Auto unternommen, bei welcher sich das Galaxy-Smartphone dem Vergleich mit dem Xiaomi Mi 9 stellen muss, das Dual-GPS unterstützt. Auf der Gesamtstrecke liegen die beiden Kontrahenten nur 20 Meter auseinander und auch beim direkten Vergleich zeigen sich nur minimale Unterschiede. Während die Kurvenfahrt dem Galaxy besser gelingt, meistert das Mi 9 den Kreisverkehr etwas besser. Dennoch eine tolle Leistung des S10+.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Telefonie-App des Samsung Galaxy S10+ hat durch die neue One UI wieder ein kleines Update erhalten und fügt den zuletzt gestrichenen Reiter für Orte wieder hinzu. Dort werden gut bewertete Restaurants und Geschäfte übersichtlich aufgelistet und auch passende Coupons lassen sich einfach finden. Der übrige Teil der App ist einfach strukturiert und übersichtlich sortiert.
Wer WLAN-Anrufe tätigen möchte, kann dies auch mit dem Galaxy S10+ machen, muss dies aber in den Einstellungen der Telefonie-App zunächst aktivieren. Das ist etwas verwirrend, weil sich die Option für VoLTE im Einstellungsmenü unter Mobile Netzwerke verbirgt. Um das Galaxy-Handy in SIP-Umgebungen einzubinden, muss eine separate App installiert werden, die systemeigene Schnittstelle von Google wird nicht bereitgestellt.
Die Gesprächsqualität des Galaxy S10+ ist ans Ohr gehalten sehr gut, vor allem wenn VoLTE genutzt wird. Im 2G- oder 3G-Netzen weiß sie ebenfalls zu gefallen, die Übertragung wird aber von einem gut hörbaren Rauschen begleitet. Bei der Geräuschunterdrückung hat sich nichts großartig verändert, einfache Umgebungsgeräusche werden recht gut ausgeblendet, können zwischenzeitlich aber kurz durchdringen, das können vereinzelte Konkurrenten besser. Das Headset ist zweckmäßig und fällt im Test durch ein recht windempfindliches Mikrofon auf, ist aber sonst gut für die Telefonie geeignet.
Das Samsung Galaxy S10+ wird vom Hersteller als Dual-SIM-Smartphone offeriert, welches auch Dual-VoLTE unterstützt, und ist dann an den Beinamen DUOS zu erkennen, welcher auch recht prägnant die Rückseite ziert. Bei einzelnen Providern wird es sicherlich auch wieder eine Single-SIM-Lösung geben. Eine Version mit integrierter eSIM gibt es nicht.
Kameras - Zwei plus drei im Galaxy S10+
Auf der Vorderseite befindet sich im Display eine stark verbesserte Dual-Kamera. Die Hauptlinse bietet eine Auflösung von 10 MP und einen Dual-Pixel-Autofokus, die zweite Linse bietet 8 MP und wird primär als Tiefensensor benutzt, aber auch für den leicht erweiterten Weitwinkel für Gruppenselfies. Vor allem in puncto Video ist hat das S10+ einiges mehr als sein Vorgänger zu bieten. Wer die Auflösung auf ein Seitenverhältnis von 16:9 festsetzt, kann optional sogar in Ultra HD filmen, dann stehen aber keine Videoeffekte zur Verfügung. Auch wenn in Full HD aufgezeichnet wird, verwackelt die Aufnahme recht schnell und einfaches Gehen kann von der Kamera nicht kompensiert werden. Fotos beherrscht die Dual-Optik aber ziemlich gut und liefert eine ausgewogene Bildkomposition. Auch die AR-Emojis und AR-Sticker sind wieder mit am Bord.
Auch bei der Hauptkamera rüstet Samsung auf und fügt der Dual-Kamera aus dem Galaxy S9+ einen zusätzlichen Super-Weitwinkel mit 16 MP hinzu. Dieser eignet sich besonders für Panoramaaufnahmen bei gutem Licht und liefert dann auch durchaus gute Ergebnisse. Bei einem direkten Vergleich bei minimalen Umgebungslicht wird aber die schwache Lichtempfindlichkeit sehr deutlich und durch die Nahaufnahme auch die starke Verzerrung durch die Linse. Am Teleobjektiv wurde nominell nichts verändert. Die Linse ist weniger lichtstark als die Hauptoptik, liefert bei gutem Licht aber ordentliche Ergebnisse.
Bei der Hauptkamera setzt Samsung wieder auf eine 12-MP-Optik mit großen Pixeln, Dual-Pixel-Autofokus, einer variablen Blende (f/1.5 und f/2.4) sowie einem optischen Bildstabilisator. Die Abbildungsleistung ähnelt entsprechend stark dem des Galaxy S9+, was aber vor allem bei guten Lichtverhältnissen kein Nachteil sein muss, denn dem Samsung-Smartphone gelingen dabei stets gute Aufnahmen und kommt auch gut mit unterschiedlichen Lichtsituationen und Gegenlicht zurecht. Im direkten Vergleich bleiben die Aufnahmen aber manchmal etwas blass. Bei schwachem Umgebungslicht macht das Galaxy S10+ gute Aufnahmen, schafft es aber nicht, an das Niveau das Mate 20 Pro heranzureichen, welches in der Vergleichsaufnahme trotz der helleren Abbildung mehr Details einfangen kann.
Die großen Änderungen beim neuen Galaxy betreffen vor allem die Software-Seite und die Kamera wird nun durch die NPU des Exynos-SoCs unterstützt. Diese kann zwischen 30 verschiedenen Szenen differenzieren und die Kameraeinstellungen entsprechend optimieren. Außerdem gibt die Software Vorschläge für eine optimale Positionierung der Kamera, um das bestmögliche Bildergebnis zu erhalten. Letzteres benötigt aber oft ein paar Gedenksekunden, um die jeweilige Situation zu analysieren und trifft unseres Erachtens nicht immer die beste Entscheidung. Die KI-Optimierung klappt aber sehr gut und auch in der fertigen Aufnahme kann noch ausgelesen werden, welche Szenenoptimierungen auf ein Bild angewandt wurden.
Stark zeigt sich das Samsung Galaxy S10+ vor allem im Videobereich. Diese können in Ultra HD (3.840 x 2.160 Pixel) aufgezeichnet werden, eine zeitliche Beschränkung gibt es dabei nicht, aber die hohe Auflösung sorgt für andere Einschränkungen. Wird das Video mit 60 FPS aufgezeichnet, stehen die Bildstabilisierung, Videoeffekte und der Verfolgungsautofokus nicht zur Verfügung, ebenso wenig die zusätzlichen Linsen. Wem 30 FPS genügen, der kann zumindest die Bildstabilisierung nutzen und erhält damit die gleichen Einschränkungen wie Full-HD-Video mit 60 FPS. Einschränkungsfrei ist der Nutzer erst bei 1.080p bei 30 FPS. Aufnahmemodi wie HDR10+ müssen erst aktiviert werden und sind auch noch nicht final.
Die Qualität der Videoaufnahmen gefällt uns sehr gut und vor allem die Bildstabilisierung kann im Test überzeugen, welche nun, neben dem OIS, eine zusätzliche Stabilisierung mittels Software vornimmt.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Unter kontrollierten Lichtbedingungen haben wir die Kameras weiteren Tests unterzogen. Mit dem ColorChecker überprüfen wir die Farbabbildung des Galaxy S10+. Die Farben präsentieren sich recht hell und kräftig gesättigt, der Weißabgleich ist recht nah am Optimum mit einer minimal reduzierten Farbtemperatur, sodass die Bilder stets etwas wärmer wirken.
Unseren Testchart lichtet die Hauptkamera richtig gut ab. Details werden in der Bildmitte gut eingefangen und selbst feine Linienführungen bleiben erhalten. Die Farbflächen werden jedoch von einem minimalen Rauschen begleitet und der Kontrast nimmt in den beiden unteren Ecke etwas ab. Der Ultra-Weitwinkel zeigt sich in der Bildmitte scharf und detailreich, verliert aber vergleichsweise schnell an Schärfe und vor allem zu den Bildrändern hin sind starke Unschärfen erkennbar. Da dieser aber für wohl eher seltene Panoramaaufnahmen genutzt wird, sollte dies im Alltag nicht auffallen. Der Telezoom zeigt sich etwas kontrastärmer als die beiden anderen Linsen und zeichnet Details nicht ganz so akkurat nach.
Zubehör und Garantie - Mehr drin als gedacht
Beim Zubehör des Samsung Galaxy S10+ hat sich gegenüber dem Vorgänger nichts großartig verändert. Im Lieferumfang befindet sich neben dem Smartphone selbst ein modulares Netzteil (9 V, 1,67 A; 5 V, 2 A), ein USB-Kabel (Type-A zu Type-C), zwei USB-OTG-Adapter (Type-C zu Type-A und Type-C zu Micro-USB), ein AKG-Headset, eine SIM-Nadel sowie diverse Faltblättchen zur Garantie, Sicherheitshinweisen und einer Kurzanleitung.
Bei der Garantie beschreitet Samsung altbekannte Wege. Auf das Galaxy S10+ gibt es 24 Monate, dessen Akku zwölf Monate und für das übrige Zubehör sechs Monate Garantie. Auch der Passus zum Garantieausschluss von Flüssigkeitsschäden bleibt bestehen. Wir haben diesbezüglich den Samsung Service Center Day im letzten Jahr genutzt, um dieses Unding bei den Verantwortlichen von Samsung Deutschland anzusprechen. Dies sei gar nicht schlimm, denn die Geräte seien von Werk aus absolut wasserdicht und es gebe keinen bekannten Fall, bei dem es bei einem entsprechend zertifizierten und intakten Galaxy-S-Smartphone zu einem solchen Schaden gekommen sei. Sollte dies doch mal der Fall sein, würde dies über eine Kulanzregelung gelöst werden. Oft sei es vielmehr das Problem, dass vorangegangene Stürze die Oberfläche so stark beschädigt hätten, dass das Gehäuse nicht mehr dicht sei, oder unzertifizierte Werkstätten bei Reparaturen das Smartphone nicht ordnungsgemäß wieder abgedichtet hätten. In solchen Fällen bestehe auch kein Anspruch auf eine Garantieleistung. Samsung selber rät deshalb, sich immer zuerst an Samsung selbst zu wenden oder beim Abschluss von zusätzlichen Garantiepaketen darauf zu achten, dass ausdrücklich mit zertifizierten Partnern zusammengearbeitet wird.
Als optionales Versicherungspaket bietet der Hersteller wieder Samsung Care+ an. Dafür werden zusätzliche 149 Euro fällig und es deckt während der Garantiezeit versehentliche Schäden am Smartphone ab, wozu unter anderem Displaybruch und Flüssigkeitsschäden zählen. Der Zusatzschutz ist auf zwei Defekte innerhalb des Servicezeitraumes beschränkt und erfordert eine zusätzliche Pauschale in Höhe von 79 Euro pro Reparaturfall.
Eingabegeräte & Bedienung - Galaxy S10+ mit Ultraschall-Fingerprint
Während die Rückseite des Samsung Galaxy S10+ aus Keramik besteht, kommt auf der Front bereits Gorilla Glas 6 zum Einsatz, welches sich sehr gleitfreudig präsentiert. Der darunterliegende kapazitive Touchscreen erkennt bis zu zehn Berührungen gleichzeitig und setzt Eingaben schnell und präzise um. Ebenfalls unter dem Glas befindet sich der neue Ultraschallfingerabdruckscanner, welcher Berührungen schnell und zuverlässig erkennt. Wer das Display an sonnigen Tagen mit einer weißen Darstellung gegen das Licht hält, kann diesen sogar schemenhaft unter der Oberfläche erkennen. Während der alltäglichen Nutzung ist dieser jedoch praktisch unsichtbar.
Am hauseigenen Tastatur-Layout hat Samsung lediglich etwas Feintuning vorgenommen. Es macht Wortvorschläge, besitzt eine Rechtschreibkorrektur, unterstützt Wischgesten und beherrscht auch sonst alle gängigen Features. Wer dennoch lieber ein anderes Layout nutzen möchte, kann dies einfach aus dem Play Store herunterladen.
Durch die Einhandbedienung lässt sich das Samsung-Handy auch mit einer Hand recht gut bedienen, Inhalte und Eingabeflächen am oberen Darstellungsrand sind aber auch dann noch schwer zu erreichen. Der Powerbutton ist für unseren Geschmack zu weit oben platziert, da er mit dem Daumen der rechten Hand kaum zu erreichen ist, Linkshänder haben mit dem Zeigefinger selbst bei großen Händen keine Chance, ihn zu erreichen, ohne umgreifen zu müssen. Ähnliches gilt für die Lautstärkewippe, nur der Bixby-Button ist immer gut erreichbar. Die Verarbeitung und Einpassung der Buttons ist hervorragend. Der Druckpunkt ist präzise definiert und der Hub schraff sowie knackig kurz.
Bixby wurde, wie schon im Abschnitt Software genauer beschrieben, tiefer in das System integriert. Bixby-Home bietet eine schnelle Übersicht über alle wichtigen Dinge und kann mit einem einfachen Wischen nach links auf dem Homescreen aufgerufen werden. Der Bixby-Button ist auch mit dem neuesten Update fest mit dem Sprachassistenten der Koreaner verknüpft und lässt sich nicht fix mit einem anderen Assistenten verknüpfen. Der Button lässt sich jedoch erweitert konfigurieren und zusätzlich zum einfachen Drücken, kann ein doppeltes Drücken als Eingabemöglichkeit vergeben werden. Eine der beiden Möglichkeiten ist allerdings immer an Bixby geknüpft, während die andere entweder den Start einer App oder einen Schnellbefehl auslöst. Andere Sprachassistenten lassen sich aber auch so bislang nicht mit der Taste verknüpfen, außerdem lässt sie sich auch nicht mehr vollständig deaktivieren.
Neben dem Fingerabdruckscanner gibt es auch wieder eine Gesichtserkennung, um das Galaxy-Smartphone zu sichern. Diese funktioniert jedoch nur im zweidimensionalen Bereich und wird deshalb auch vom Hersteller als weniger sicher eingestuft, arbeitet aber sehr flott. Auf eine 3D-Gesichtserkennung verzichtet Samsung bislang.
Display - Helles und farbtreues Samsung-Display
Das Samsung Galaxy S10+ bietet das neueste Panel aus dem Hause Samsung. Das neue 6,4 Zoll (16,26 cm, 102,24 cm²) messende Curved Dynamic AMOLED soll gemäß den Herstellerangaben das hellste und farbgenaueste seiner Art sein. An der Subpixelstruktur hat Samsung dafür nichts Grundlegendes verändert, zwei grüne Subpixel müssen sich jeweils ein blaues und ein rotes teilen. Das „Dynamic“ bezeichnet wohl am ehesten die Fähigkeit, dass die eigentlich geschlossene Panelfläche durch die eingebettete Dual-Kamera unterbrochen wird.
Die Auflösung wurde aufgrund der höheren Streckung des Displays (19:9) leicht erhöht und erreicht nun bis zu 3.040 x 1.440 Bildpunkte, was zu einer leicht geringeren Pixeldichte von 526 PPI gegenüber dem Vorgänger Galaxy S9+ (531 PPI) führt. Voreingestellt ist jedoch eine geringere Auflösung, welche sich auf 2.280 x 1.080 Pixel (Full HD+) beläuft. Außerdem steht für Energiesparfüchse sogar noch einen Modus mit 1.520 x 720 Pixeln bereit. Wer gerne mit dem Smartphone Videos streamt, wird sich zudem über die Unterstützung von HDR10+ freuen.
An den Seitenkanten ist das OLED-Display wieder leicht abgerundet. Die damit einhergehenden Features wie die Seitenlichtbenachrichtigungen und zusätzliche Bedienelemente sind ebenfalls wieder an Board. Auch die Always-On-Display-Funktion und der Nachtmodus stehen wie gewohnt zur Verfügung. Letzterer macht in Verbindung mit der sehr geringen Minimalleuchtkraft (1,58 cd/m²) vor allem Leseratten Freude, da das Panel im Dunkeln nicht blendet. Lediglich der Einsatz von Pulsweitenmodulation zur Helligkeitssteuerung dürfte hier für empfindliche Personen ein Störfaktor sein. Das Flackern bewegt sich mit 236 Hz auf einem typischen Niveau für OLEDs. Aufgrund des flachen Amplitudenverlaufs dürften aber nur die wenigsten Nutzer überhaupt Beschwerden deswegen zeigen.
Die Ausleuchtung des AMOLEDs ist nahezu perfekt. Die Helligkeit des Panels wurde gegenüber dem Vorgänger leicht verbessert, reicht aber nicht an die des iPhone XS Max heran, geschweige denn an den Wert von über 800 nit, welchen die Kollegen von DisplayMate beim kleineren Galaxy S10 gemessen haben. Dies kann aber auch daran liegen, dass wir nicht genügend Licht auf den Umgebungslichtsensor bringen, obwohl selbst dann eine höhere Leuchtkraft hätte möglich sein müssen. Wenn wir die Helligkeit des Displays bei einer gleichmäßigen Verteilung von hellen und dunklen Flächen (APL 50) erneut bestimmen, erreicht das Galaxy S10+ in der Panelmitte immerhin bis zu 747 cd/m². Auch hier werden von DisplayMate beim S10 erheblich höhere Werte festgestellt (942 cd/m²), welche bei einer weiteren Verkleinerung der hellen Fläche (APL 1) sogar auf 1.215 cd/m² steigen sollen. Bestätigen können wir diese Werte nicht, jedoch auch nicht ausschließen.
Nachtrag 01.04.2019: Wir haben die Messung der Displayhelligkeit mit einer erheblich stärkeren Lichtquelle wiederholt, was zu besseren Ergebnissen im Test führt und nochmals gut 100 cd/m² auf das vorherige Ergebnis drauflegt. Mit durchschnittlich 721 cd/m² (vorher 608 cd/m²), bei einer reinweißen Darstellung, ist das Galaxy S10+ das bislang hellste OLED-Display, das wir je vermessen haben. Bei einer gleichmäßigen Verteilung von hellen und dunklen Flächen steigt die Leuchtkraft weiter an und erreicht 923 (APL 50), 990 (APL 25) beziehungsweise 1.006 cd/m² (APL 10). Darüber hinaus fällt die Leuchtkraft wieder ab.
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Ausleuchtung: 97 %
Helligkeit Akku: 710 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 3.7 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 1.5 | 0.5-98 Ø5.2
96.5% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.1
Samsung Galaxy S10 Plus OLED, 3040x1440, 6.4" | Samsung Galaxy S9 Plus Super AMOLED, 2960x1440, 6.2" | Huawei Mate 20 Pro OLED, 3120x1440, 6.3" | Apple iPhone Xs Max OLED, 2688x1242, 6.5" | Google Pixel 3 XL AMOLED, 2960x1440, 6.3" | LG V40 ThinQ OLED, 3120x1440, 6.4" | OnePlus 6T Optic AMOLED, 2340x1080, 6.4" | |
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Bildschirm | 4% | 13% | 15% | -6% | 5% | -3% | |
Helligkeit Bildmitte | 710 | 565 -20% | 576 -19% | 656 -8% | 410 -42% | 567 -20% | 437 -38% |
Brightness | 721 | 571 -21% | 582 -19% | 659 -9% | 413 -43% | 559 -22% | 442 -39% |
Brightness Distribution | 97 | 96 -1% | 90 -7% | 88 -9% | 97 0% | 89 -8% | 95 -2% |
Schwarzwert * | |||||||
Delta E Colorchecker * | 3.7 | 2.3 38% | 1.3 65% | 1.7 54% | 3.16 15% | 3.3 11% | 2.21 40% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 10.3 | 4.8 53% | 3.5 66% | 2.8 73% | 5.5 47% | 6.1 41% | 4.27 59% |
Delta E Graustufen * | 1.5 | 1.9 -27% | 1.6 -7% | 1.7 -13% | 1.7 -13% | 1.1 27% | 2.1 -40% |
Gamma | 2.1 105% | 2.16 102% | 2.18 101% | 1.998 110% | 2.219 99% | 2.46 89% | 2.307 95% |
CCT | 6611 98% | 6332 103% | 6561 99% | 6487 100% | 6653 98% | 6495 100% | 6353 102% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 235.8 Hz | ≤ 99 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 235.8 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 99 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 235.8 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Die Farbgenauigkeit des Curved Dynamic AMOLEDs im Samsung Galaxy S10+ überprüfen wir mit einem Fotospektrometer und der Analysesoftware CalMAN. Gegenüber der alten UI sind in der neuen One UI die Bildschirmanpassungsmöglichkeiten stark eingeschränkt worden. Samsung unterscheidet jetzt nur noch zwischen den Darstellungsmodi „Lebendig“ und „Natürlich“, von denen ersterer voreingestellt ist.
Der Modus Lebendig ist voreingestellt und steuert den größeren DCI-P3-Farbraum an, bietet aber nicht die höhere Darstellungsgenauigkeit, dafür muss der Natürlich-Modus (sRGB-Farbraum) ausgewählt werden. Dessen Abbildungsleistung ist zwar durchaus als sehr gut zu bezeichnen, dem eigenen Anspruch gerecht zu werden, die exakteste Farbdarstellung zu besitzen, kann es aber nicht gerecht werden. Dies scheitert vor allem an dem nicht korrekt kalibrierten Weißpunkt, der einen etwas zu hohen Rotanteil besitzt und dadurch zu einer leicht erwärmten Darstellung des Inhaltes führt.
Wer eine noch genauere Darstellung des Displays wünscht, kann es von Hand kalibrieren, diese Möglichkeit besteht jedoch nur im Lebendig-Modus, mit welchem wir dann tatsächlich noch bessere Ergebnisse erzielen konnten. Die dazugehörigen Einstellungen können Sie dem Screenshot entnehmen.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
4 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 2 ms steigend | |
↘ 2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 12 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
5.6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 2.8 ms steigend | |
↘ 2.8 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 14 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Im Freien hinterlässt das Samsung Galaxy S10+ einen exzellenten Eindruck. Es besitzt eine sehr hohe Leuchtkraft, einen bärenstarken Kontrast und hat nur einen vergleichsweise geringen Reflexionsgrad. Auch im Sommer dürfte die Ablesbarkeit im Freien kein Problem sein.
Die Blickwinkelstabilität des Samsung Galaxy S10+ ist sehr gut. Selbst sehr flache Betrachtungswinkel kann das AMOLED-Panel meistern, ohne dass es zu Farbinvertierungen kommt. Die Leuchtkraft fällt nur minimal ab und die Darstellung wird etwas kühler, ein starker Farbschleier bleibt aus.
Leistung - Samsungs Exynos holt auf
Das Samsung Galaxy S10+ ist, wie seine beiden Geschwistermodelle, hierzulande mit dem hauseigenen Exynos 9820 ausgestattet. Das Highend-Smartphone ist dazu in drei verschiedenen Speicherausstattung zu haben: 128 GB (8 GB RAM), 512 GB (8 GB RAM) und 1 TB (12 GB RAM). Bei unserem Testgerät handelt es sich um die mittlere Variante mit 512 GB internem und 8 GB Arbeitsspeicher. Das kleine Modell ist in Deutschland nicht erhältlich.
Der Samsung Exynos 9820 wird im 8-nm-LPP-Verfahren gefertigt und besteht aus zwei Mongoose-Kernen, welche jeweils bis zu 2,7 GHz takten können, zwei Cortex-A75-Kernen mit bis zu 2,5 GHz sowie vier Cortex-A55-Stromsparkernen mit bis zu 1,9 GHz. Die Grafikeinheit ist eine ARM Mali-G76 MP12, welche mit geringerer Kernanzahl unter anderem auch bei den Highend-Smartphones von Huawei zum Einsatz kommt.
Bei der Single-Core-Performance der CPU liefert das SoC richtig gute Werte und schafft es, die Android-Konkurrenten deutlich hinter sich zu lassen. Im Multicore-Test des Geekbench fällt der Abstand zum Kirin 980 geringer aus und es kommt nur ein hauchdünner Vorsprung heraus. In beiden Bereich bleibt aber der A12 von Apple das Maß der Dinge. Überraschend schwach fallen die Physics-Berechnungen im 3DMark aus, in welchem das Huawei-SoC klar die Nase vorn hat und selbst einige Konkurrenten mit Snapdragon 845 noch spürbar schneller sind. Letztendlich liefert Samsung eine sehr schnelle CPU, die sich aber in späteren Tests noch mit dem Snapdragon 855 messen lassen muss, welcher unter anderem auch in anderen Regionen im Galaxy S10+ zum Einsatz kommt und schneller sein soll als das hauseigene SoC der Koreaner.
Die GPU des Galaxy S10+ liefert ebenfalls sehr gute Ergebnisse, bleibt aber an manchen Stellen hinter den Erwartungen zurück. Während im 3DMark Sling Shot Extrem (OpenGL ES 3.1) die Performance besser ausfällt als im Mate 20 Pro (ARM Mali-G76 MP10), ist dies im Sling Shot (OpenGL ES 3.0) und Ice Storm Unlimited (OpenGL ES 2.0) nicht der Fall, hier kann das Huawei-Smartphone teilweise klare Siege für sich verbuchen. Im Basemark ES 3.1 hingegen fällt das Ergebnis erwartungsgemäß besser für das Galaxy S10+ aus. Ähnlich sieht es im Basemark GPU aus. Bei der älteren OpenGL-Schnittstelle muss sich das Samsung-Handy zwar der Konkurrenz mit Adreno 630 geschlagen geben, aber wenn die aktuelle Vulkan-Schnittstelle verwendet wird, kann es sich an die Spitze der Android-Smartphones setzen.
Die Systemperformance des Galaxy S10+ gefällt uns wesentlich besser als noch zuletzt beim Vorgänger, wenn auch bei den Systembenchmarks keine Spitzenplatzierung möglich ist.
Basemark GPU 1.1 | |
1920x1080 Vulkan Medium Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S10 Plus | |
Huawei Mate 20 Pro | |
OnePlus 6T | |
Durchschnittliche Samsung Exynos 9820 (38.4 - 38.6, n=3) | |
Vulkan Medium Native (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S10 Plus | |
Huawei Mate 20 Pro | |
OnePlus 6T | |
Durchschnittliche Samsung Exynos 9820 (27.2 - 36.2, n=3) | |
1920x1080 OpenGL Medium Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S10 Plus | |
Huawei Mate 20 Pro | |
OnePlus 6T | |
Durchschnittliche Samsung Exynos 9820 (32.3 - 33, n=3) |
Die Browser-Performance des Galaxy S10+ haben wir mit dem vorinstallierten Samsung Browser 9 getestet. Das Surfen im Web funktioniert damit sehr gut und Webseiten werden schnell aufgebaut und korrekt dargestellt. In den Benchmarks muss sich das Samsung-Smartphone aber meistens hinter dem iPhone und dem Mate 20 Pro einreihen. Nur im Java-Benchmark von Mozilla schiebt sich das S10+ am Huawei-Handy vorbei.
JetStream 1.1 - Total Score | |
Apple iPhone Xs Max (Safari 12) | |
Huawei Mate 20 Pro (Chrome 69) | |
Samsung Galaxy S10 Plus (Samsung Browser 9.0) | |
Durchschnittliche Samsung Exynos 9820 (84 - 91.8, n=3) | |
OnePlus 6T (Chrome 70) | |
LG V40 ThinQ (Chrome 71) | |
Google Pixel 3 XL (Chrome 70) | |
Sony Xperia XZ2 Premium (Chrome 68) | |
Samsung Galaxy S9 Plus (Samsung Browser 7.0) |
Octane V2 - Total Score | |
Apple iPhone Xs Max (Safari 12) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=210, der letzten 2 Jahre) | |
Huawei Mate 20 Pro (Chrome 69) | |
Samsung Galaxy S10 Plus (Samsung Browser 9.0) | |
Durchschnittliche Samsung Exynos 9820 (18697 - 20849, n=4) | |
OnePlus 6T (Chrome 70) | |
Google Pixel 3 XL (Chrome 70) | |
LG V40 ThinQ (Chrome 71) | |
Samsung Galaxy S9 Plus (Samsung Browser 7.0) | |
Sony Xperia XZ2 Premium (Chrome 68) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Sony Xperia XZ2 Premium (Chrome 68) | |
Google Pixel 3 XL (Chrome 70) | |
LG V40 ThinQ (Chrome 71) | |
OnePlus 6T (Chrome 70) | |
Samsung Galaxy S9 Plus (Samsung Browser 7.0) | |
Durchschnittliche Samsung Exynos 9820 (1823 - 2240, n=4) | |
Huawei Mate 20 Pro (Chrome 69) | |
Samsung Galaxy S10 Plus (Samsung Browser 9.0) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=167, der letzten 2 Jahre) | |
Apple iPhone Xs Max (Safari 12) |
WebXPRT 3 - Overall | |
Apple iPhone Xs Max (Safari 12) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 347, n=79, der letzten 2 Jahre) | |
Huawei Mate 20 Pro (Chrome 69) | |
Samsung Galaxy S10 Plus (Samsung Browser 9.0) | |
Durchschnittliche Samsung Exynos 9820 (115 - 115, n=2) | |
Google Pixel 3 XL (Chrome 70) | |
LG V40 ThinQ (Chrome 71) | |
Sony Xperia XZ2 Premium (Chrome 68) | |
Samsung Galaxy S9 Plus |
WebXPRT 2015 - Overall | |
Apple iPhone Xs Max (Safari 12) | |
Huawei Mate 20 Pro (Chrome 69) | |
Samsung Galaxy S10 Plus (Samsung Browser 9.0) | |
Durchschnittliche Samsung Exynos 9820 (292 - 325, n=3) | |
Google Pixel 3 XL (Chrome 70) | |
LG V40 ThinQ (Chrome 71) | |
OnePlus 6T (Chrome 70) | |
Sony Xperia XZ2 Premium (Chrome 68) | |
Samsung Galaxy S9 Plus (Samsung Browser 7.0) |
Speedometer 2.0 - Result | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (15.2 - 569, n=152, der letzten 2 Jahre) | |
Huawei Mate 20 Pro (Chrome 71) | |
Samsung Galaxy S10 Plus (Samsung Browser 9.0) | |
Durchschnittliche Samsung Exynos 9820 (54 - 57, n=3) | |
LG V40 ThinQ (Chrome 71) |
* ... kleinere Werte sind besser
Unser Samsung-Galaxy-Smartphone ist mit üppigen 512 GB internem UFS-2.1-Speicher ausgestattet und optional stehen sogar 1 TB zur Verfügung. Eigentlich hätten wir im Jubiläumssmartphone schon mit dem neueren UFS-3.0-Speicher gerechnet, aber der wird dann wohl erst im Spätsommer ins kommende Galaxy Note oder Galaxy Fold Einzug halten.
Die Speichergeschwindigkeit liegt auf dem erwarteten Niveau, bleibt aber vor allem beim Schreiben von kleinen Datenblöcken deutlich hinter der Konkurrenz zurück. Auch der microSD-Kartenleser, welchen wir mit unserer Referenzspeicherkarte Toshiba Exceria Pro M501 testen, ist etwas langsamer als die des übrigen Vergleichsfelds.
Samsung Galaxy S10 Plus | Samsung Galaxy S9 Plus | LG V40 ThinQ | Huawei Mate 20 Pro | OnePlus 6T | Google Pixel 3 XL | Sony Xperia XZ2 Premium | Durchschnittliche 512 GB UFS 2.1 Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
AndroBench 3-5 | -0% | -2% | 105% | -7% | 111% | -24% | 61% | 500% | |
Sequential Read 256KB | 811 | 819 1% | 690 -15% | 853 5% | 735 -9% | 633 -22% | 749 -8% | 682 ? -16% | 1887 ? 133% |
Sequential Write 256KB | 249.1 | 204.9 -18% | 203.9 -18% | 196.4 -21% | 204.4 -18% | 228.6 -8% | 171 -31% | 281 ? 13% | 1471 ? 491% |
Random Read 4KB | 135.2 | 129.7 -4% | 130.1 -4% | 157.4 16% | 138.5 2% | 120.8 -11% | 136 1% | 136.4 ? 1% | 278 ? 106% |
Random Write 4KB | 22.7 | 22.74 0% | 23.36 3% | 157.8 595% | 22 -3% | 132.7 485% | 21.75 -4% | 106 ? 367% | 311 ? 1270% |
Sequential Read 256KB SDCard | 73 ? | 79.2 ? 8% | 84.9 ? 16% | 83.2 ? 14% | 34.18 ? -53% | 73 ? 0% | |||
Sequential Write 256KB SDCard | 60.7 ? | 67.2 ? 11% | 63.1 ? 4% | 72.4 ? 19% | 30.23 ? -50% | 60.7 ? 0% |
Spiele - Galaxy S10 mit gratis Auto für Aspahlt 9
Die ARM Mali-G76 MP12 im Samsung Galaxy S10+ bietet mehr als genug Power für alle aktuellen Spieletitel aus dem Google Play Store. Mit unserem Partner GameBench haben wir einzelne Games getestet und konnten keine Probleme feststellen. Auch PUBG Mobile läuft in höchster Darstellungsqualität flüssig und ohne Probleme. Bei Asphalt 9 wurden wir zudem mit einem exklusiven Samsung-Bundle überrascht, welches uns sowohl ein kostenloses Fahrzeug als auch einige weitere Zusatz-Items spendierte.
Das große Display des Galaxy S10+ macht richtig Laune und bietet eine tolle Darstellung. Die Kameras können aber Teile des Inhaltes verdecken. Bislang sind wir auf keine App gestoßen, die entsprechende Anpassungen hierfür bietet. Die Lagesensoren arbeiten ebenfalls einwandfrei.
PUBG Mobile
Asphalt 9
Battle Bay
Emissionen - Galaxy S10 mit Audioklinke, aber kein aptX HD für Bluetooth
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen des Samsung Galaxy S10+ liegen bei der Version mit Keramikrückseite selbst im Leerlauf flächendeckend über der 30-Grad-Marke. Unter Last erwärmt sich das Samsung-Handy deutlich und erreicht auf der Front im Bereich des SoC einen Spitzenwert von 39,3 °C, welche wir mit dem Infrarot-Thermometer gemessen haben, bei einer Kontaktmessung fällt der Wert etwas niedriger aus und erreicht lediglich 37,7 °C. Beides ist spürbar, aber absolut unbedenklich.
Die inneren Werte überprüfen wir mit dem GFXBench-Akkutest, bei welchem das jeweilige Benchmark-Szenario dreißigmal hintereinander ausgeführt wird und sowohl der Akkustand als auch die Frameraten protokolliert werden. Während der ältere T-Rex-Test (OpenGL ES 2.0) kein Problem darstellt, kommt das S10+ beim berechnungsintensiveren Manhattan-Test doch an seine Grenzen und muss die Frameraten reduzieren. Bis zu 47 Prozent seiner ursprünglichen Leistung bleiben dabei auf der Strecke, jedoch ist das Smartphone selbst dann noch enorm schnell.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 35.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 32.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Das Samsung Galaxy S10+ besitzt wieder zwei Lautsprecher, einen an der Unterkante und einen in der Ohrmuschel. Der Klang wurde gegenüber dem Vorgänger Galaxy S9+ noch leicht optimiert. Bei mittlerer Lautstärke entsteht so ein vergleichsweise gefälliges Klangbild, was auch während der Messung durch einen recht ausgeglichenen Frequenzverlauf zu gefallen weiß. Lediglich die tiefen Mitten und der Bassbereich sind zu keiner Zeit hörbar, was wir bei einem Smartphone jedoch auch nicht erwartet haben. Werden die Dual-Lautsprecher auf maximale Kraft gestellt, sind die Höhen präsenter, was aber immer noch vergleichsweise gut klingt.
Wer eine bessere Soundausgabe wünscht, der kann die integrierte Audioklinke nutzen, welche rein subjektiv den Klang sehr klar und rauscharm überträgt. Das mitgelieferte Headset wirkt ordentlich verarbeitet, was durch die Teilummantelung des Kabels mit einer Kunststofffaser unterstrichen wird. Klanglich dürfen aber keine Quantensprünge erwartet werden. Im mittleren Frequenzbereich liefern die Kopfhörer jedoch eine recht saubere Tonausgabe, aber das Fehlen der unteren und oberen Frequenzbereiche ist durchaus hörbar. Wer seine Musik gerne sehr laut hört, wovor das Smartphone ausdrücklich warnt, wird zudem feststellen, dass sich ins Klangbild leichte Verzerrungen und ein schwaches Rauschen mischen, was wir mit hochwertigeren Kopfhörern am Galaxy S10+ nicht feststellen können.
Alternativ kann für die kabellose Anbindung von Kopfhörern oder Lautsprechern auch Bluetooth 5.0 genutzt werden, welches auch wieder Dual-Audio unterstützt, sodass es möglich ist, zwei Audiogeräte gleichzeitig mit dem Smartphone zu verbinden und auch simultan darüber den Ton auszugeben. Das klappt im Test wunderbar und erweist sich vor allem unterwegs als sehr praktisch, um gemeinsam Musik zu hören oder einen Film zu schauen. Die Codec-Unterstützung lässt jedoch noch Wünsche offen. Neben Bluetooth SBC werden noch AAC, aptX und LDAC unterstützt, aptX HD jedoch nicht.
Samsung Galaxy S10 Plus Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (87.8 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 24.6% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (13.9% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.7% abweichend
(+) | lineare Mitten (3% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 4.8% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (2.8% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (16.9% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 7% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 6% vergleichbar, 87% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 27% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 66% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Apple iPhone Xs Max Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (77.2 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 57.1% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (0% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(-) | kaum Mitten, vom Median 57.1% abweichend
(+) | lineare Mitten (0% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(-) | kaum Hochtöne, 57.1% geringer als der Median
(+) | sehr lineare Hochtöne (0% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (121.9% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 90% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 8% vergleichbar, 2% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 97% aller getesteten Geräte waren besser, 2% vergleichbar, 1% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit - Das WLAN saugt stark am Akku
Energieaufnahme
In puncto Leistungsaufnahme muss Samsung nochmal etwas Hand anlegen. Das größere Display und vor allem das WLAN-Modul entpuppen sich im Test als überraschend energiehungrig. Während die Messwerte im Leerlauf bei minimaler Displayhelligkeit noch in einem guten Bereich liegen, saugt das OLED bei maximaler Leuchtkraft schon überraschend stark am Akku, obwohl der Umgebungslichtsensor noch gar nicht aktiv ist. Pumpt dieser das Panel auf seine volle Leistung, zieht das S10+ sogar 2,25 Watt aus der Steckdose.
Die größere Überraschung ist jedoch das WLAN-Modul. Bei der Messung mit allen aktivierten Verbrauchern zieht dieses mehr als ein halbes Watt zusätzlich. An dieser Stelle muss Samsung dringend mit einem Update nachbessern. Dies lässt sich auch bei der Messung im Stand-By bestätigen, bei welcher das Galaxy S10+ mehrere Minuten bei 0,7 Watt verharrt, bis es das WLAN-Modul endlich zur Ruhe schickt.
Ein Ladevorgang am Kabel dauert etwas mehr als zwei Stunden. Das ist zwar durchaus ordentlich, aber deutlich länger als die Konkurrenz von Huawei oder OnePlus benötigt. Mit einem stärkeren Netzteil, das PD 3.0 unterstützt, sollte sich die Ladedauer noch etwas verkürzen lassen. Alternativ kann das Galaxy-Smartphone auch kabellos geladen werden.
Aus / Standby | 0.01 / 0.26 Watt |
Idle | 0.73 / 1.53 / 2.07 Watt |
Last |
6.03 / 9.18 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Samsung Galaxy S10 Plus 4100 mAh | Samsung Galaxy S9 Plus 3500 mAh | LG V40 ThinQ 3300 mAh | Huawei Mate 20 Pro 4200 mAh | Apple iPhone Xs Max 3174 mAh | Google Pixel 3 XL 3430 mAh | OnePlus 6T 3700 mAh | Durchschnittliche Samsung Exynos 9820 | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 32% | 12% | -4% | 8% | 6% | 14% | 7% | -2% | |
Idle min * | 0.73 | 0.68 7% | 0.87 -19% | 0.95 -30% | 1 -37% | 0.7 4% | 0.7 4% | 0.65 ? 11% | 0.882 ? -21% |
Idle avg * | 1.53 | 0.95 38% | 1.39 9% | 2.17 -42% | 1.4 8% | 1.4 8% | 1.1 28% | 1.455 ? 5% | 1.448 ? 5% |
Idle max * | 2.07 | 1.09 47% | 1.41 32% | 2.25 -9% | 1.7 18% | 2 3% | 2.1 -1% | 1.675 ? 19% | 1.603 ? 23% |
Last avg * | 6.03 | 4.58 24% | 3.96 34% | 4.47 26% | 4.6 24% | 4.8 20% | 4.2 30% | 5.88 ? 2% | 6.57 ? -9% |
Last max * | 9.18 | 5.16 44% | 8.6 6% | 6.15 33% | 6.7 27% | 9.5 -3% | 8.3 10% | 9.44 ? -3% | 9.92 ? -8% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeiten des Samsung Galaxy S10+ sind trotz seines 4.100 mAh leistenden Akkus nur mittelprächtig. Die beste Vergleichbarkeit liefern dabei die Tests mit angepasster Displayhelligkeit (150 cd/m²). Während die Laufzeiten bei der Endloswiedergabe von Videos ein richtig gutes Ergebnis liefern, enttäuscht das Smartphone beim Surfen im WLAN und bildet in diesem Test das Schlusslicht des Vergleichsfeldes, obwohl es den zweitgrößten Akku bietet.
Die Tests haben wir alle mit maximaler Displayauflösung durchgeführt. Wer also noch Energie sparen möchte, kann die Auflösung reduzieren oder einen der Energiesparmodi verwenden, um die Laufzeiten zu verlängern. An langen Arbeitstagen mit viel Displayzeit kann es aber durchaus mal knapp werden mit einer Akkuladung.
Samsung Galaxy S10 Plus 4100 mAh | Samsung Galaxy S9 Plus 3500 mAh | LG V40 ThinQ 3300 mAh | Huawei Mate 20 Pro 4200 mAh | Apple iPhone Xs Max 3174 mAh | OnePlus 6T 3700 mAh | Google Pixel 3 XL 3430 mAh | Sony Xperia XZ2 Premium 3540 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -2% | 6% | 29% | 11% | 35% | 23% | -5% | |
Idle | 1560 | 1343 -14% | 1140 -27% | 1747 12% | 1305 -16% | 1936 24% | 1725 11% | 1347 -14% |
H.264 | 921 | 674 -27% | 659 -28% | 854 -7% | 801 -13% | 903 -2% | 724 -21% | 520 -44% |
WLAN | 483 | 521 8% | 510 6% | 767 59% | 742 54% | 865 79% | 691 43% | 547 13% |
Last | 187 | 237 27% | 320 71% | 282 51% | 223 19% | 261 40% | 299 60% | 235 26% |
Pro
Contra
Fazit - Starkes und teures Stück Technik
Das Samsung Galaxy S10+ ist sicherlich ein würdiger Nachfolger seines Vorgängers und ein echtes Vollblut-Highend-Smartphone. Aber dennoch fällt die Wertung des jüngsten Sprosses etwas schwächer aus als beim Vorgänger, was daran liegt, dass die Konkurrenz stark aufgeholt hat. Bestes Beispiel sind Display und Kamera. Das Display ist richtig toll, aber die Abstimmung hätte bei unserem Testgerät etwas besser sein dürfen. Auch die Kamera liefert tolle Bilder und glänzt vor allem durch ihre Vielfältigkeit sowie einem starken Videomodus. Aber in puncto Abbildungsleistung und vor allem beim Schummerlicht gibt es bessere Alternativen, wenn es denn das Beste sein soll. In diesem Bereich herrscht bei Samsung gefühlt seit zwei Jahren Stillstand.
Die Performance das Galaxy S10+ mit dem Exynos 9820 ist hervorragend, wird sich aber aller Voraussicht nach hinter den Konkurrenten mit Snapdragon 855 einreihen müssen. Das LTE-Modem ist richtig schnell, dürfte aber gerne mehr Frequenzbänder unterstützen. Dazu sind die neuen Galaxys die ersten Smartphones mit Wifi 6. Dies zeigt sich im Test noch sehr energiehungrig, ein Umstand, der in naher Zukunft durch die Koreaner gefixt werden sollte.
Das Galaxy S10+ folgt vielen aktuellen Techniktrends und integriert diese gelungen in sein Universum, versäumt es dabei aber, selber welche zu setzen.
Etwas fragwürdig empfinden wir weiterhin den Verzicht auf aptX HD. Mit LDAC steht zwar ein noch höher auflösender Codec bereit, jedoch ist die kompatible Kopfhörerauswahl hierzu stark begrenzt. Lobenswert ist hingegen, dass Samsung an der Audioklinke festhält.
Vor allem der Ultraschallfingerabdruckscanner unter dem Display gefällt uns gut, da dieser auch mit feuchten oder leicht cremigen Händen gut zurechtkommt. Letztlich bieten die neuen Galaxys vor allem extrem viel Speicher und können dennoch zusätzlich per microSD-Karte erweitert werden, da kann auch mal schnell der heimische PC abgehängt werden, wenn es der Geldbeutel zulässt.
Große Neuerungen oder Innovation sehen wir beim Galaxy S10+ jedoch nicht, diese scheinen eher dem kommenden Galaxy Fold mit seinem faltbaren Display vorbehalten zu sein.
Die Bewertung wurde auf die neue Version 7 umgestellt. Zum Zeitpunkt des Tests erreichte das Samsung Galaxy S10+ 90,2 Prozent (V6).
Samsung Galaxy S10 Plus
- 03.09.2022 v7 (old)
Daniel Schmidt