Test OnePlus 6T Smartphone
Es ist wieder Zeit zu zittern – zumindest, wenn man ein etablierter Smartphone-Hersteller ist: OnePlus bringt ein neues Device und das bedeutet üblicherweise wenig Geld für sehr viel Leistung und eine gute High-End-Ausstattung, die vielleicht nicht in allen Details mit den Besten mithalten kann, aber dafür auch ein angenehm unaufgeregtes und schlankes System bietet, das rundum gut funktioniert. Kein Wunder also, dass der chinesische Hersteller mittlerweile immer größere Erfolge erzielen kann: Wurden vom vor mittlerweile 5 Jahren erschienenen OnePlus One noch insgesamt eine Million Geräte verkauft, so verkaufte sich das letzte Gerät aus dem Hause, das OnePlus 6, bereits innerhalb von 22 Tagen eine Million Mal. Besonders ist, dass OnePlus immer nur ein Gerät auf dem Markt hat und trotz aktueller Bestrebungen, auch Fernseher und Rucksäcke zu verkaufen, sind die Smartphones immer noch die Haupteinnahmequelle für den Hersteller.
Das OnePlus 6T ist ein eher sanftes Upgrade des OnePlus 6: Die Notch ist etwas kleiner geworden und der Fingerabdrucksensor wird unsichtbar und wandert unter den Bildschirm. Ansonsten ändern sich erstmal nur Details wie besseres Gorilla Glas an der Vorderseite oder ein etwas größerer Akku. Das OnePlus 6T ist ein bisschen teurer als sein Vorgänger, aber mit unter 600 Euro in den meisten Konfigurationen immer noch meilenweit von den exorbitanten Preisen eines Google Pixel 3 oder eines iPhone XS entfernt.
Tatsächlich liegt das OnePlus 6T aber nicht mehr weit von mittlerweile günstiger gewordenen Flagschiff-Devices wie dem Samsung Galaxy S9 Plus oder dem Huawei P20 Pro. Teurer ist hingegen das Sony Xperia XZ2 Premium.
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Details
Gehäuse – OnePlus 6T mit zeitlos-schickem Glas-Gehäuse
Abgesehen von Designdetails ist das neue OnePlus-Smartphone von seinem Vorgänger nur schwer zu unterscheiden. Da der Fingerabdrucksensor ab sofort hinter dem Bildschirm versteckt ist, ist die Rückseite des OnePlus 6T recht clean. Und auch an der Vorderseite hat sich OnePlus bemüht, dem Display möglichst viel Raum zu geben. Die Notch ist weiter geschrumpft und nun nur noch eine sogenannte Waterdrop-Notch, in der sich Kamera und Sensoren verbergen. Der Ohrhörer hingegen wandert nach oben und ist nur noch ein schmaler Schlitz im oberen Gehäuserahmen. 86 % beträgt das Verhältnis von Bildschirm zu Gehäuse an der Vorderseite. Natürlich ist es auch das Ziel von OnePlus, den Screen unterbrechungsfrei über die ganze Vorderseite zu ziehen, aber aktuell ist die nötige Technologie für In-Screen-Kameras und -Sensoren noch nicht so weit.
Das OnePlus 6T ist wieder klassisch gestylt und schlicht, aber schick, es liegt sehr gut in der Hand und ist mit 185 Gramm etwas schwerer als der Vorgänger. Wieder gibt es keine IP-Zertifizierung, sodass man das Gerät besser nicht unter Wasser nutzen sollte. Stabilität und Widerstandsfähigkeit des Gehäuses sind weiterhin erfreulich hoch. Generell ist das OnePlus 6T wieder hochwertig verarbeitet und liegt sehr gut in der Hand. Am Übergang zwischen Bildschirm und Gehäuse gibt es aber besonders an den Ecken etwas raue Kanten, die sich nicht sehr hochwertig anfühlen. Erste Torture-Tests im Internet verliefen zudem recht positiv, das Gorilla Glas 6 zeigte hier aber keine signifikant bessere Kratzerresistenz als der Vorgänger.
Der Screen ist mit Gorilla Glas 6 überzogen, das noch mehr und höhere Stürze überleben soll als sein Vorgänger. Rückseite und Vorderseite sind mit Glas überzogen, das Gehäuse ist aktuell nur in Schwarz erhältlich, dafür in einer matten und einer glänzenden Variante. Wie beim Vorgänger heißen die Varianten Midnight Black und Mirror Black. Zudem ist OnePlus berühmt für seine Special Editions, die neue Farbvarianten hervorbringen.
Für Fans sicher traurig: OnePlus schafft nun auch den 3,5-mm-Klinkenport ab und ersetzt ihn durch ein zweites Lautsprechergitter, das aber nach Aussage von OnePlus nur Dekoration ist. Als Gründe nennt der Hersteller, dass mittlerweile über 60 % der Nutzer drahtlose Kopfhörer verwenden und dass der Klinkenstecker im Gehäuse einfach zu viel Platz wegnimmt. Immerhin legt der Hersteller einen Adapter von USB-C auf Klinke bei.
Ausstattung – Mehr Massenspeicher, höherer Preis
Es gibt beim OnePlus 6T insgesamt vier Speichervarianten mit unterschiedlichen Preisen:
- OnePlus 6T Mirror Black 6 GB + 128 GB: 549 Euro
- OnePlus 6T Mirror Black 8 GB + 128 GB: 579 Euro
- OnePlus 6T Midnight Black 8 GB + 128 GB: 579 Euro
- OnePlus 6T Midnight Black 8 GB + 256 GB: 629 Euro
Damit ist das OnePlus 6T im Einstieg 20 Euro teurer als der Vorgänger, dafür gibt es aber auch 128 GB Speicher beim Basismodell. Eine Speichererweiterung per microSD-Karte ist weiterhin nicht vorgesehen, dafür kann man weiterhin zwei SIM-Karten gleichzeitig im OnePlus 6T verwenden. Ein NFC-Chip ist ebenso an Bord wie das topaktuelle Bluetooth 5.0. Der USB-C-Port überträgt Daten nur mit USB-2.0-Geschwindigkeit, denn laut OnePlus übertragen immer weniger Nutzer größere Datenmengen per Kabel.
Software – Die Design-Revolution bleibt aus
Bei der Software gab es zuletzt Gerüchte über einen völlig neuen Look, laut OnePlus kommt dieser aber lediglich dadurch zustande, dass OnePlus seinen neuen Flaggschiff-Killer mit Android 9 ausliefert. Auch uns fallen keine großen Unterschiede auf, abgesehen davon, dass die Anzeigen für die Lautstärke und andere Bedienelemente nun in der Nähe des entsprechenden Buttons angezeigt werden und nicht mehr am oberen Bildschirmrand, auch das ist bei Android Pie aber üblich. Das hauseigene Oxygen-OS ist wieder sehr nah am Standard-Android und sehr schnell: Es macht wirklich Spaß, verzögerungsfrei durch die Menüs zu navigieren und die zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten auszuprobieren. So gibt es einen systemweiten Dark Mode, der beispielsweise auch die Telefon-App betrifft. Zudem kann man die Akzentfarbe neuerdings aus dem kompletten RGB-Spektrum wählen. Ein Lesemodus schaltet den Bildschirm auf Schwarz-Weiß, sodass man weniger Ablenkung hat.
Wie immer ist OnePlus sehr flott mit Sicherheitsupdates und hat mittlerweile den Build 41_181103 ausgerollt, es handelt sich bereits um das zweite Update innerhalb weniger Tage. Damit sind die Sicherheitspatches auf dem topaktuellen Niveau vom 1. November 2018 und es gab auch noch kleinere Verbesserungen.
Kommunikation und GPS – Flottes WLAN
In Sachen WLAN hat sich gegenüber dem OnePlus 6 auf dem Papier nichts getan: Weiterhin werden alle aktuellen Standards unterstützt. Unser Test mit dem Referenzrouter Linksys EA8500 zeigt nach einem Update schnelles WLAN. Erste Tests brachten zwar keine guten Ergebnisse, aber nachdem wir das WLAN einmal gelöscht und uns neu angemeldet hatten, liegen die Ergebnisse nun auf High-End-Niveau. Websites laden recht flott, wenn man sich nahe am Router aufhält. In 10 Meter Entfernung und durch 3 Wände sind noch 3/4 der Empfangsstärke vorhanden, Seiten bauen genauso schnell auf wie nahe am Router.
Wie beim Vorgänger werden zahlreiche LTE-Frequenzen unterstützt, sodass auch bei Reisen in weiter entfernte Länder eine Nutzung des mobilen Internets möglich ist. Die Geschwindigkeit ist mit 1 GBit/s im Download und 150 MBit/s im Upload gleich geblieben. Die Empfangsqualität ist im städtischen Umfeld auch in Gebäuden gut.
VoLTE und VoWiFi werden unterstützt, insofern auch der Provider diese Technologie mit OnePlus-Geräten unterstützt. Dies kann man meistens auf den Websites der Anbieter einsehen. Bei Vodafone Deutschland ist es beispielsweise so, dass die OnePlus-Geräte nicht auf der Liste stehen. Bei o2 Deutschland hingegen soll es möglich sein, mit jedem VoLTE-fähigen Gerät über das 4G-Netz zu telefonieren. Die Schalter für VoLTE und VoWiFi werden allerdings standardmäßig nicht angezeigt, sondern müssen erst in einem speziellen Menü aktiviert werden. Eine Anleitung dazu finden Sie hier. Selbst nachdem wir VoLTE und VoWiFi aktiviert haben und uns ins 4G-Netz von o2 einwählen, springt das Smartphone aber immer auf HSPA, sobald wir einen Anruf tätigen. In unserem Test war es uns daher nicht möglich, zu bestätigen, dass VoLTE funktioniert, die einzelnen Netzanbieter müssen hier vermutlich die Geräte erst noch freischalten.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Sony Xperia XZ2 Premium | |
OnePlus 6 | |
Apple iPhone Xs Max | |
Samsung Galaxy S9 Plus | |
OnePlus 6T | |
Huawei P20 Pro | |
iperf3 receive AX12 | |
Sony Xperia XZ2 Premium | |
Samsung Galaxy S9 Plus | |
Huawei P20 Pro | |
OnePlus 6T | |
Apple iPhone Xs Max | |
OnePlus 6 |
In Innenräumen mit Betondecke kann uns das OnePlus 6T nicht orten, auch am Fenster tut es sich schwer mit der Positionsbestimmung. Erst im Freien erkennt das Smartphone unseren Standort und verortet uns auf bis zu 3 Meter genau, ein sehr gutes Ergebnis. Die Ortung in Google Maps erfolgt sehr flott und sehr exakt, auch der Kompass zeigt sofort die richtige Blickrichtung.
Bei unserem Praxistest, einer Fahrradtour mit dem OnePlus-Smartphone und dem Profi-Navi Garmin Edge 520 messen wir die Unterschiede zwischen unserem Testgerät und dem Profi-Navi. Die Wegstrecke unterscheidet sich um gut 170 Meter, das ist eine akzetable Abweichung, allerdings zeigt es schon, dass das OnePlus 6T gern Abkürzungen einzeichnet, wo das Profi-Navi den gesamten Weg exakter nachzeichnet. Das ist beispielsweise auch bei der Fahrt durch das kleine Wäldchen gut sichtbar. Bei der Anfahrt zur Brücke wird die genutzte Straßenseite vom Garmin Edge 520 exakter aufgezeichnet. Für alltägliche Navigationsaufgaben kann man aber auch das OnePlus 6T problemlos verwenden, nur wer absolute Präzision benötigt, der muss sich bei einem Spezialhersteller umschauen.
Telefonfunktionen und Sprachqualität – Telefonieren auf dem OnePlus 6 mit Rauschen
Die Telefonapp entspricht Googles Standard-Telefonapp, mit dem einzigen Unterschied, dass es eben auch einen Dark Mode gibt. Sie startet immer auf der Schnellauswahl, hier werden die letzten Anrufe und favorisierte Kontakte angezeigt. Das Tastenfeld erreicht man über einen runden Button am unteren Bildschirmrand.
Die Sprachqualität über den internen Lautsprecher ist durchschnittlich: Einerseits versteht man das Gegenüber gut und auf Wunsch wird der Ohrhörer auch richtig laut, aber im Hintergrund sind Störgeräusche und Rauschen deutlich wahrnehmbar. Das Mikrofon leistet gute Arbeit, wir kommen klar beim Gesprächspartner an. Das Freisprechen per eingebautem Lautsprecher bringt ebenfalls eine gute Verständlichkeit, aber auch hier gibt es deutliche Nebengeräusche. Hier werden leise Stimmen vom Mikrofon kaum mehr transportiert, sodass der Nutzer etwas lauter sprechen sollte.
Kameras – OnePlus 6T mit Software-Tweaks für bessere Porträts
Die Kamera-Hardware hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht verändert: Weiterhin gibt es zwei Kamerasensoren von Sony an der Rückseite, die durch unterschiedliche Brennweiten sowohl einen optischen Zoom als auch schicke Bokeh-Effekte in Bildern ermöglichen. Ein optischer Bildstabilisator ist vorhanden. An der Vorderseite findet sich weiterhin ein 16-Megapixel-Sensor, ebenfalls von Sony.
Im Hintergrund hat OnePlus allerdings an den Algorithmen geschraubt, die die Bilder berechnen und zusammen mit dem Fotografen Kevin Abosch versucht, vor allem die Porträt-Fotografie zu optimieren. Auch Nachtaufnahmen sollen nun noch besser gelingen, in Sachen HDR-Aufnahmen bleibt alles beim alten, diese gelangen beim OnePlus 6 aber schon sehr gut.
Sehen wir uns zunächst die Selfiekamera an der Front an, die in der kleinen Waterdrop-Notch am oberen Bildschirmrand sitzt: Sie macht sehr scharfe und farblich sehr gute Bilder. In hellen Bereichen geht zwar die Zeichnung verloren, dafür werden viele Details dargestellt und die Kamera würde bei anderen Smartphones auch als Hauptkamera eine gute Figur machen. Einen LED-Blitz gibt es nicht, dafür wird der große Bildschirm bei Bedarf genutzt.
Die Hauptkamera schwächelt bei unseren Vergleichsfotos etwas in Sachen Objektfotografie, wenn man das Bild vergrößert. Mit der schwachen Beleuchtung des Objektes im Vordergrund kann das iPhone XS Max besser umgehen. Dafür ist die Umgebungsfotografie sehr scharf und auch die Aufnahme im Schwachlicht gefällt uns sehr gut: Die Schärfe ist hier sehr hoch und bei den Objekten sind viele Details gut erkennbar. Der Vorvorgänger OnePlus 5T muss sich hier mit wesentlich geringerer Schärfe deutlich geschlagen geben.
Da OnePlus die Werbetrommel mit der starken Performance bei Nacht rührt, haben wir uns in der Dämmerung auf den Weg gemacht, um einige Fotos mit dem OnePlus 6T aufzunehmen, die sie unten in der Galerie sehen. Unser Fazit nach der circa einstündigen Fototour: Egal ob HDR-Aufnahmen oder Langzeitbelichtungen im Pro-Modus, das OnePlus 6T macht in der Dämmerung wirklich eine gute Figur. Den speziellen Nachtmodus finden wir allerdings überflüssig, er macht meist recht ähnliche, ab und an etwas schärfere und oft sogar schlechtere Bilder als die Standard-Fotofunktion. Google Lens ist direkt in die Kamerasoftware integriert.
Videos lassen sich in 4K-Auflösung auch mit 60 fps aufzeichnen, allerdings ist die Länge dann auf 5 Minuten begrenzt. Die Bildqualität gefällt uns sehr gut, und auch die Reaktion auf sich verändernde Lichtverhältnisse ist flott und stufenlos. Zeitlupenvideos lassen sich in 1080p mit 240 fps oder in 720p mit 480 fps aufzeichnen. Die Qualität ist o. k., auch hier ist die Länge auf eine Minute begrenzt, was bei der hohen Bildrate dann aber einem entsprechend längeren Video in Zeitlupe entspricht. Man kann nachträglich festlegen, welche Bereiche des Videos in Zeitlupe abgespielt werden sollen und welche in normalem Tempo.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Auch im Testlabor muss sich die Hauptkamera des OnePlus 6T beweisen. Sie macht auch hier scharfe Fotos, allerdings zeigt Text vor rotem Hintergrund etwas unscharfe Ränder. Farben werden etwas zu dunkel wiedergegeben.
Zubehör und Garantie – Große Zubehör-Auswahl im Shop
In der Packung des OnePlus 6T finden sich neben dem Smartphone ein Schnellladegerät, ein USB-Kabel, ein Adapter von USB-C auf 3,5-mm-Klinkenanschluss, ein Silikon-Bumper und ein SIM-Tool zum Öffnen der Schublade. Alle Kabel sind in schickem Rot-Weiß, den Firmenfarben von OnePlus gehalten und schön designt. Erfahrungsgemäß sind Kabel und Ladegeräte von OnePlus recht stabil und lange haltbar. Ein Headset findet sich nicht in der Packung, man kann entweder die OnePlus Bullets V2 für knapp 20 Euro mit USB-C-Anschluss oder in der kabellosen Version für 69 Euro erwerben. Auch schnürt der Hersteller traditionell Zubehör-Bundles und bietet diverse Bumper-Cases mit Rückseiten aus Carbon, Holz oder Nylon an. Auch Flip Cover finden sich im Shop. Wer ein weiteres Schnellladegerät mitsamt Kabel will, der bekommt es für circa 35 Euro, das Ladegerät allein schlägt mit 20 Euro zu Buche. 10 Euro kostet der Audioadapter, damit man seine Kopfhörer mit Klinkenanschluss am USB-C-Port nutzen kann.
OnePlus bietet 24 Monate Garantie an. Fair finden wir, dass OnePlus auf seiner Website auflistet, was Ersatzteile und Reparaturen kosten, sodass die Nutzer sich vorab informieren können.
Eingabegeräte & Bedienung – In-Screen-Fingerprint im OnePlus 6T nicht optimal
Der Touchscreen ist auch bei diesem OnePlus-Modell sehr gut zu bedienen und sehr schnell, auch in den Ecken und an den Rändern werden Eingaben präzise umgesetzt.
Als Tastatur kommt Googles GBoard zum Einsatz, hier kann man aber wie üblich auch andere Tastatur-Apps nachinstallieren, wenn man gern wechseln würde.
Klassischerweise gibt es bei der Bedienung einige Details, die sich von anderen Smartphones unterscheiden. So gibt es beispielsweise den vom iPhone bekannten Slider an der Gehäuseseite, der beim OnePlus getreu dem Firmennamen eine Option mehr bietet als bei Apple: Nämlich "Lautlos", "Vibrieren" oder "Ton". Das ist wirklich praktisch, wenn man in eine Besprechung oder ins Theater geht und den Klingelton deaktivieren möchte und auch umgekehrt, wenn man den Ton wieder aktivieren möchte.
OnePlus ist ein großer Freund des Fingerabdrucksensors an der Vorderseite des Gerätes, allerdings möchte der Hersteller auch die maximale Bildschirmfläche zur Verfügung stellen. Schon beim OnePlus 5T hatte man deshalb angedacht, einen In-Screen-Fingerprint-Sensor zu verbauen, allerdings zeigten interne Tests, dass die Technik noch nicht so weit war. Ein Jahr später, beim OnePlus 6T ist es nun soweit: Hinter dem Bildschirm sitzt eine Kamera, die durch mikroskopisch kleine Löcher im Screen den Fingerabdruck erkennen soll. Unterstützt wird sie durch grünes Licht, laut OnePlus ist es besonders gut geeignet, um die Konturen des Fingerabdrucks erkennbar zu machen.
Wir haben schon diverse Smartphone mit In-Screen-Fingerprint-Lesern getestet, beispielsweise das Vivo Nex Ultimate oder das Porsche Design Huawei Mate RS. In allen Fällen waren wir mit der Erkennungsrate und mit der Geschwindigkeit des Fingerabdrucksensors nicht zufrieden. Und auch das OnePlus 6T zaubert hier keine riesige Verbesserung aus dem Ärmel: Im Vergleich zum Fingerabdrucksensor des OnePlus 5T oder OnePlus 6 an der Gehäuserückseite ist der Sensor unter dem Bildschirm deutlich langsamer und hat oft Schwierigkeiten, den Finger zu erkennen.
Vielleicht kann OnePlus hier softwareseitig noch etwas nachhelfen, aber auf dem aktuellen Stand hätten wir es besser gefunden, auf einen eigenständigen Fingerabdrucksensor an der Rückseite zu setzen und der Technik des In-Screen-Sensors noch etwas Zeit zu geben. Zudem kann man das OnePlus 6T mittels Fingerprint-Sensor nur direkt aus dem Standby aufwecken, wenn man das Inaktivitätsdisplay aktiviert hat.
OnePlus versucht das Problem zumindest noch zu entschärfen, indem die Gesichtserkennung mit dem Fingerabdrucksensor zusammenarbeitet und wer immer den Nutzer schneller identifiziert, gibt das Smartphone frei. Die Gesichtserkennung ließ sich in einem kurzen Test nicht durch Bilder überlisten, ist aber dennoch unsicherer als das Entsperren per Fingerabdruck, da es auf eine Software-Lösung setzt und nicht wie Apples iPhone XS Max auf eine Infrarot-3D-Kamera.
Display – Toller sRGB-Farbmodus
Um 60 Pixel ist das Display des OnePlus 6T im Vergleich zum Vorgänger in die Länge gewachsen. Es bietet nun eine Diagonale von 6,41 Zoll, eine Auflösung von 2.340 x 1.080 Pixel und damit eine verbreiterte Full-HD-Darstellung. Das ist für Smartphone-Displays völlig ausreichend, allerdings bieten viele High-End-Smartphones mittlerweile mehr Pixel pro Zoll. 402 PPI beim OnePlus 6T stehen beispielsweise 531 PPI beim Samsung Galaxy S9 Plus gegenüber.
Wie beim OnePlus 6 kommt ein Optic-AMOLED-Display zum Einsatz, das auch recht ähnliche Testwerte liefert wie beim Vorgänger, sodass wohl nur die Fläche etwas vergrößert wurde, das Display ansonsten aber unverändert verwendet wird. Die durchschnittliche Helligkeit liegt bei 442 cd/m² und erhöht sich auch mit belichtetem Helligkeitssensor nicht weiter. Hier bieten andere Flaggschiff-Smartphones bei Bedarf eine deutlich höhere Maximalhelligkeit. Dafür ist die Helligkeitsverteilung diesmal sehr gut: Mit 95 % Gleichmäßigkeit wirken auch große Farbflächen einheitlich hell.
|
Ausleuchtung: 95 %
Helligkeit Akku: 437 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 2.21 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 2.1 | 0.5-98 Ø5.2
99.6% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.307
OnePlus 6T Optic AMOLED, 2340x1080, 6.4" | OnePlus 6 Optic AMOLED, 2280x1080, 6.3" | Samsung Galaxy S9 Plus Super AMOLED, 2960x1440, 6.2" | Sony Xperia XZ2 Premium LCD-IPS, 3840x2160, 5.8" | Apple iPhone Xs Max OLED, 2688x1242, 6.5" | Huawei P20 Pro OLED, 2240x1080, 6.1" | |
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Bildschirm | -6% | 9% | -10% | 28% | 30% | |
Helligkeit Bildmitte | 437 | 430 -2% | 565 29% | 477 9% | 656 50% | 569 30% |
Brightness | 442 | 437 -1% | 571 29% | 453 2% | 659 49% | 578 31% |
Brightness Distribution | 95 | 87 -8% | 96 1% | 86 -9% | 88 -7% | 95 0% |
Schwarzwert * | 0.33 | |||||
Delta E Colorchecker * | 2.21 | 2.3 -4% | 2.3 -4% | 2.1 5% | 1.7 23% | 1.3 41% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 4.27 | 4.6 -8% | 4.8 -12% | 8.2 -92% | 2.8 34% | 2.1 51% |
Delta E Graustufen * | 2.1 | 2.4 -14% | 1.9 10% | 1.6 24% | 1.7 19% | 1.6 24% |
Gamma | 2.307 95% | 2.28 96% | 2.16 102% | 2.28 96% | 1.998 110% | 2.31 95% |
CCT | 6353 102% | 6160 106% | 6332 103% | 6425 101% | 6487 100% | 6401 102% |
Kontrast | 1445 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 240 Hz | ≤ 99 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 240 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 99 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 240 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Das Display flackert bei niedriger Helligkeit stark, nämlich mit nur 125 Hz. Das ist zwar eigentlich zu schnell für das Auge, bei empfindlichen Personen kann es allerdings zu Kopfschmerzen und anderen Beschwerden führen. Die Displayhersteller lassen die Displays absichtlich flackern, um so die Helligkeit zu reduzieren, da AMOLED-Displays keine Hintergrundbeleuchtung besitzen, die man dimmen könnte.
Die fehlende Hintergrundbeleuchtung ist auch der Grund dafür, dass der Screen des OnePlus 6T vollständiges Schwarz darstellen kann und somit der Kontrast gegen Unendlich geht. Mit dem Spektralfotometer und der Software CalMAN schauen wir uns das Display genauer an. Es lassen sich diverse Presets für die Bilddarstellung in den Einstellungen wählen und wir schauen uns die Testergebnisse in "Standard", "sRGB" und "DCI-P3" an. Wie schon bei früheren OnePlus-Modellen erreicht der sRGB-Modus eine tolle Farbgenauigkeit, hier sind die Abweichungen am geringsten, dafür wirken die Farben auch etwas kühler, in Standard sind sie etwas leuchtender. Der sRGB-Farbraum wird in diesem Modus auch so gut wie komplett abgedeckt, allerdings sind die Farbraum-Messungen in CalMAN aufgrund des Messverfahrens nicht hundertprozentig verlässlich. Das OnePlus 6T erreicht hier insgesamt sehr gute Werte bei entsprechenden Einstellungen, stellt Farben aber dennoch nicht so exakt dar, wie es beispielsweise der Screen im Huawei P20 Pro kann.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 3 ms steigend | |
↘ 3 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 15 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
12 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 6 ms steigend | |
↘ 6 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 22 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Generell macht das OnePlus 6T auch im Freien eine gute Figur, für die Nutzung in direktem Sonnenlicht spiegelt das Display aber zu stark. Zudem bieten andere Smartphones eine höhere maximale Helligkeit, was ebenfalls der Nutzung in sehr hellen Umgebungen zugutekommt. Der Helligkeitssensor könnte ab und an eine etwas höhere Helligkeit wählen.
Die Blickwinkel des AMOLED-Displays sind sehr gut: Auch aus flachen Winkeln erkennt man den Bildschirminhalt unverändert.
Leistung – Kaum Änderungen gegenüber dem OnePlus 6
Das OnePlus 6T nutzt als SoC einen Qualcomm Snapdragon 845, von dem auch schon das OnePlus 6 angetrieben wurde. Die Benchmarkergebnisse liegen dementsprechend auf dem Niveau des Vorgängers, auch das Sony Xperia XZ2 Premium mit demselben Chipsatz erreicht ähnlich Werte. In der Praxis bewegt man sich superflüssig durch die Menüs und alle von uns getesteten Apps liefen ohne Probleme und Ruckler. Auch bei mehreren Apps im Hintergrund gibt es dank des großen Arbeitsspeichers keine Einschränkungen. Da es sich um ein sehr aktuelles SoC handelt, sind auch bei der Auswahl an Apps im Google Play Store keine Einschränkungen zu erwarten und die Zukunftsfähigkeit des Smartphones sollte für die nächsten Jahr gesichert sein.
Als Grafikchip kommt eine Adreno 630 zum Einsatz. Auch sie erreicht Leistungswerte, wie wir sie von anderen Smartphones mit dieser Grafiklösung kennen. Es werden alle aktuellen Grafik-APIs unterstützt.
Basemark GPU 1.1 | |
1920x1080 Vulkan Medium Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
OnePlus 6T | |
OnePlus 6 | |
Huawei P20 Pro | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (21.3 - 32.9, n=5) | |
Vulkan Medium Native (nach Ergebnis sortieren) | |
OnePlus 6T | |
OnePlus 6 | |
Huawei P20 Pro | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (15.8 - 29.7, n=5) | |
1920x1080 OpenGL Medium Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
OnePlus 6T | |
OnePlus 6 | |
Huawei P20 Pro | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (24.5 - 35.3, n=5) |
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
OnePlus 6T | |
OnePlus 6 | |
Samsung Galaxy S9 Plus | |
Sony Xperia XZ2 Premium | |
Huawei P20 Pro | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (162183 - 242953, n=23) |
Basemark ES 3.1 / Metal - offscreen Overall Score (nach Ergebnis sortieren) | |
OnePlus 6T | |
OnePlus 6 | |
Samsung Galaxy S9 Plus | |
Apple iPhone Xs Max | |
Huawei P20 Pro | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (1169 - 1201, n=5) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (205 - 7616, n=56, der letzten 2 Jahre) |
Die Browser-Performance in den Benchmarks bestätigt unseren subjektiven Eindruck: Das OnePlus 6T ist genauso flott unterwegs wie sein Vorgänger. Das bedeutet auch, dass es andere Android-Smartphones wie das Sony Xperia XZ2 Premium deutlich schlägt, was die Surfgeschwindigkeit angeht, allerdings an das iPhone XS Max nicht herankommt. Aufwändige HTML-5-Inhalte wie Googles Interland werden sehr schnell geladen und laufen absolut flüssig.
JetStream 1.1 - Total Score | |
Apple iPhone Xs Max (Safari 12) | |
OnePlus 6 (Chrome 66) | |
OnePlus 6T (Chrome 70) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (22.5 - 90.9, n=25) | |
Sony Xperia XZ2 Premium (Chrome 68) | |
Samsung Galaxy S9 Plus (Samsung Browser 7.0) | |
Huawei P20 Pro (Chrome 65) |
Octane V2 - Total Score | |
Apple iPhone Xs Max (Safari 12) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=203, der letzten 2 Jahre) | |
OnePlus 6 (Chrome 66) | |
OnePlus 6T (Chrome 70) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (3991 - 18275, n=28) | |
Samsung Galaxy S9 Plus (Samsung Browser 7.0) | |
Sony Xperia XZ2 Premium (Chrome 68) | |
Huawei P20 Pro (Chrome 65) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Huawei P20 Pro (Chrome 65) | |
Sony Xperia XZ2 Premium (Chrome 68) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (2154 - 11204, n=28) | |
OnePlus 6 (Chrome 66) | |
OnePlus 6T (Chrome 70) | |
Samsung Galaxy S9 Plus (Samsung Browser 7.0) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=160, der letzten 2 Jahre) | |
Apple iPhone Xs Max (Safari 12) |
WebXPRT 3 - Overall | |
Apple iPhone Xs Max (Safari 12) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 347, n=79, der letzten 2 Jahre) | |
OnePlus 6 (Chrome 66) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (19 - 103, n=17) | |
Sony Xperia XZ2 Premium (Chrome 68) | |
Huawei P20 Pro (Chrome 65) | |
Samsung Galaxy S9 Plus |
WebXPRT 2015 - Overall | |
Apple iPhone Xs Max (Safari 12) | |
OnePlus 6T (Chrome 70) | |
OnePlus 6 (Chrome 66) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (96 - 291, n=23) | |
Sony Xperia XZ2 Premium (Chrome 68) | |
Huawei P20 Pro (Chrome 65) | |
Samsung Galaxy S9 Plus (Samsung Browser 7.0) |
* ... kleinere Werte sind besser
In Sachen Speichergeschwindigkeit liegt der UFS-2.1-Speicher im OnePlus 6T auf dem Niveau des Vorgängers und auch anderer High-End-Smartphones. Apps starten sehr schnell und Daten werden flott übertragen.
OnePlus 6T | OnePlus 6 | Samsung Galaxy S9 Plus | Sony Xperia XZ2 Premium | Huawei P20 Pro | Durchschnittliche 128 GB UFS 2.1 Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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AndroBench 3-5 | -1% | 2% | -4% | 161% | 139% | 539% | |
Sequential Read 256KB | 735 | 726 -1% | 819 11% | 749 2% | 832 13% | 760 ? 3% | 1847 ? 151% |
Sequential Write 256KB | 204.4 | 201.4 -1% | 204.9 0% | 171 -16% | 196.7 -4% | 297 ? 45% | 1436 ? 603% |
Random Read 4KB | 138.5 | 137 -1% | 129.7 -6% | 136 -2% | 144.3 4% | 152.9 ? 10% | 277 ? 100% |
Random Write 4KB | 22 | 21.8 -1% | 22.74 3% | 21.75 -1% | 160.5 630% | 131.6 ? 498% | 308 ? 1300% |
Sequential Read 256KB SDCard | 79.2 ? | 34.18 ? | 76 ? | ||||
Sequential Write 256KB SDCard | 67.2 ? | 30.23 ? | 59.6 ? |
Spiele – Flottes Gaming auf dem OnePlus 6T
Das OnePlus 6T ist zum Spielen sehr gut geeignet: Einerseits kann es viele aktuelle Spiele in flüssigen 60 fps darstellen, ohne dass Framerateeinbrüche zu sehen sind. Das messen wir in mehreren Spielen mit der App GameBench. Andererseits liegt das Smartphone gut in der Hand und die Steuerung per Touchscreen und Lagesensor funktioniert tadellos. Auch die Ladezeiten und die Navigation durch Menüs ist sehr flüssig und angenehm.
Ein spezieller Gaming-Mode optimiert zudem automatisch den Speicher und die Prozessorleistung für Games. Einige werden auch automatisch erkannt, andere Games muss man manuell hinzufügen. Das zugehörige Pop-Up am Spielbeginn ist allerdings etwas nervig, zumal es oft nicht nur am Spielbeginn, sondern auch beim Wechsel auf das Menü erscheint. Man kann es aber durch einen Klick deaktivieren. Benachrichtigungen können deaktiviert, das Netzwerk optimiert werden und auch die automatische Helligkeitsanpassung kann man ausschalten.
Shadow Fight 3 | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 60 fps | ||
minimal | 60 fps |
Asphalt 9: Legends | |||
Einstellungen | Wert | ||
High Quality | 30 fps | ||
Standard / low | 30 fps |
Arena of Valor | |||
Einstellungen | Wert | ||
min | 60 fps | ||
high HD | 60 fps |
Emissionen – OnePlus-Smartphone mit hoher Erwärmung
Temperatur
Unter längerer Volllast können die Gehäusetemperaturen des OnePlus 6T durchaus auf ein Niveau steigen, das knapp unter der kritischen 50-°C-Marke liegt. Unangenehm ist die starke Erwärmung vor allem im Sommer und wenn man das Gerät in der Hosentasche mit sich trägt. An der Vorderseite ist die Wärme besonders stark spürbar, die Rückseite bleibt etwas kühler. Bei nur geringer Belastung hingegen bewahrt das OnePlus 6T einen sehr kühlen Kopf und mit bloßer Hand ist keine Erwärmung spürbar.
Die hohe Temperatur am Gehäuse geht natürlich mit einer starken Erwärmung im Inneren des Smartphones einher und das führt meist dazu, dass die Geräte die Leistungskomponenten drosseln müssen, um eine Überhitzung zu vermeiden. So auch beim OnePlus 6T: Der Akkutest des GFXBench Manhattan 3.1 zeigt uns, dass nach 30 Durchläufen desselben Benchmarks nur noch knapp 66 % der ursprünglichen Leistung vorhanden sind. Sowohl die Erwärmung als auch die Leistungseinbrüche waren beim OnePlus 6 weniger dramatisch.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 48.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Monolautsprecher des OnePlus 6T sitzt an der Unterkante hinter dem linken Lochgitter. Er entspricht in Sachen Klangbild im Wesentlichen dem Lautsprecher des OnePlus 6, besitzt aber etwas mehr tiefe Mitten. Nicht verändert hat sich leider das unangenehme Kratzen, das beispielsweise Gesang auf hohen Lautstärken in den Ohren verursacht. Bei mittlerer Lautstärke ist die Soundqualität in Ordnung, ein Highlight ist der Speaker des OnePlus 6T aber nicht.
Der fehlende 3,5-mm-Port ist sicher ein Schlag für viele Fans von OnePlus, der Hersteller erklärt das mit der zunehmenden Verbreitung von kabellosen Headsets. Immerhin legt OnePlus immer noch einen Adapter von USB-C auf 3,5-mm-Klinkenstecker bei, andere Hersteller sind da schon nachlässiger geworden. Der Adapter macht seine Arbeit gut, über einen angeschlossenen Kopfhörer bekommen wir eine saubere Soundausgabe. Auch per Bluetooth lässt sich das OnePlus 6T mit Lautsprechern und Kopfhörern verbinden, auch hier funktioniert die Verbindung und die Soundausgabe ohne Probleme.
OnePlus 6T Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (80.5 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 62.9% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (0% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(-) | kaum Mitten, vom Median 62.9% abweichend
(+) | lineare Mitten (0% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(-) | kaum Hochtöne, 62.9% geringer als der Median
(+) | sehr lineare Hochtöne (0% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (116.1% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 86% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 5% vergleichbar, 9% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 96% aller getesteten Geräte waren besser, 2% vergleichbar, 3% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
OnePlus 6 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (81.6 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 62.6% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (0% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(-) | kaum Mitten, vom Median 62.6% abweichend
(+) | lineare Mitten (0% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(-) | kaum Hochtöne, 62.6% geringer als der Median
(+) | sehr lineare Hochtöne (0% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (108.7% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 86% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 0% vergleichbar, 14% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 96% aller getesteten Geräte waren besser, 0% vergleichbar, 4% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit – Das OnePlus 6T hält lange durch
Energieaufnahme
Beim Stromverbrauch hat sich im Vergleich zum Vorgänger kaum etwas geändert, lediglich beim maximalen Idle-Verbrauch liegt das OnePlus 6T etwas höher. Andere High-End-Smartphones mögen noch etwas sparsamer mit der Energie umgehen, aber insgesamt liegt das OnePlus 6T auf dem erwarteten Niveau und leistet sich keine groben Fehltritte.
Aus / Standby | 0.07 / 0.2 Watt |
Idle | 0.7 / 1.1 / 2.1 Watt |
Last |
4.2 / 8.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
OnePlus 6T 3700 mAh | OnePlus 6 3300 mAh | Samsung Galaxy S9 Plus 3500 mAh | Sony Xperia XZ2 Premium 3540 mAh | Apple iPhone Xs Max 3174 mAh | Huawei P20 Pro 4000 mAh | Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 8% | 19% | -26% | -8% | 15% | -21% | -22% | |
Idle min * | 0.7 | 0.6 14% | 0.68 3% | 0.67 4% | 1 -43% | 0.84 -20% | 0.862 ? -23% | 0.895 ? -28% |
Idle avg * | 1.1 | 1 9% | 0.95 14% | 2.5 -127% | 1.4 -27% | 1.54 -40% | 1.728 ? -57% | 1.453 ? -32% |
Idle max * | 2.1 | 1.6 24% | 1.09 48% | 2.51 -20% | 1.7 19% | 1.57 25% | 2.07 ? 1% | 1.613 ? 23% |
Last avg * | 4.2 | 4.3 -2% | 4.58 -9% | 4.3 -2% | 4.6 -10% | 2.47 41% | 4.87 ? -16% | 6.5 ? -55% |
Last max * | 8.3 | 8.6 -4% | 5.16 38% | 6.87 17% | 6.7 19% | 2.49 70% | 9.27 ? -12% | 9.86 ? -19% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Um 400 mAh ist der Akku gewachsen, laut OnePlus unter anderem ein Ergebnis der Entscheidung, die 3,5-mm-Klinkenbuchse wegzulassen. Da Android 9 zudem KI-Features bietet, die zusätzlich die Akkulaufzeit verlängern sollen, kommt das OnePlus 6T auf sehr gute 14:25 in unserem WLAN-Test. Damit schlägt es das OnePlus 6 um knapp 100 Minuten. Noch krasser ist der Laufzeitunterschied zum Samsung Galaxy S9 Plus: Über 5 Stunden weniger Laufzeit bekommt man bei Samsungs Flaggschiff.
Das böse Wort Dash Charge, wie die Schnellladetechnik von OnePlus früher hieß, darf man nicht mehr sagen, da gleich mehrere andere Firmen das Wort "Dash" als Marke eingetragen haben und OnePlus nun auf die Nutzung verzichtet. Nun heißt die Technik also OnePlus Fast Charge. An den guten Leistungen hat sich aber nichts geändert: In knapp über einer Stunde ist das Smartphone über das mitgelieferte Netzteil wieder vollständig aufgeladen. Selbst wenn man das Smartphone nur zehn Minuten auflädt, hat man schon wieder Energie für mehrere Studen. Die OnePlus-Strategie beinhaltet seit jeher eine Reduktion auf das Wesentliche, sodass der Käufer auf kabelloses Laden beim OnePlus 6T verzichten muss.
OnePlus 6T 3700 mAh | OnePlus 6 3300 mAh | Samsung Galaxy S9 Plus 3500 mAh | Sony Xperia XZ2 Premium 3540 mAh | Apple iPhone Xs Max 3174 mAh | Huawei P20 Pro 4000 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -9% | -26% | -30% | -18% | -2% | |
Idle | 1936 | 1806 -7% | 1343 -31% | 1347 -30% | 1305 -33% | 1727 -11% |
H.264 | 903 | 791 -12% | 674 -25% | 520 -42% | 801 -11% | 784 -13% |
WLAN | 865 | 762 -12% | 521 -40% | 547 -37% | 742 -14% | 744 -14% |
Last | 261 | 246 -6% | 237 -9% | 235 -10% | 223 -15% | 345 32% |
Pro
Contra
Fazit – Der Killer mit der kleinen Notch
Ja, das OnePlus 6T ist wieder ein echter Flaggschiffkiller mit langer Akkulaufzeit und einer angenehmen Reduktion auf das Wesentliche. Ja, das Smartphone ist wieder etwas teurer als der Vorgänger, vor allem, weil es keine 64-GB-Variante mehr gibt. Und nein, der Fingerabdrucksensor im Monitor ist nicht genauso flott wie ein dedizierter Sensor.
Damit hätten wir die wichtigsten Fakten zum 6T schon mal geklärt, es gibt aber noch deutlich mehr über OnePlus' neues Device zu erzählen: Beispielsweise, dass es wieder viele alte Markentugenden wie das unglaublich flotte Betriebssystem, einen eingebauten Dark Mode und ein schnörkelloses, aber auch zeitlos elegantes Design mitbringt. Dass die Akkulaufzeiten noch besser geworden sind und die Schnellladetechnik immer noch hervorragend funktioniert. Das WLAN ist flott.
Elegant und stabil, schnell und mit langer Akkulaufzeit: Das OnePlus 6T präsentiert sich auch in der Neuauflage als gutes High-End-Smartphone. Am In-Screen-Fingerabdruckleser, dem fehlenden 3,5-mm-Anschluss und der Notch scheiden sich allerdings die Geister.
Wer schon ein OnePlus 6 besitzt, für den lohnt sich ein Umstieg wahrscheinlich eher nicht: Uns persönlich sagt der wesentlich flottere und zuverlässigere Fingerabdrucksensor an der Rückseite mehr zu, als der In-Screen-Sensor im OnePlus 6T. Hier wird sich die Techik in ein, zwei Generationen sicher soweit weiterentwickelt haben, dass man keinen Unterschied mehr bemerkt, aktuell ist ein dedizierter Sensor unserer Meinung nach die bessere Wahl. Bei Leistung und Kameras gibt es nur marginale Unterschiede und die etwas kleinere Notch dürfte auch kein Kaufgrund sein. Außerdem: Wer gern einen 3,5-mm-Klinkenport hätte, der muss ohnehin zum OnePlus 6 greifen, solange es noch verfügbar ist.
OnePlus 6T
- 03.01.2019 v6 (old)
Florian Schmitt