Test Porsche Design Huawei Mate RS Smartphone
Smartphone-Preise jenseits der 1.500 Euro kannte man bisher nur von Apples iPhones und von Spezialherstellern, die vorhandene Modelle mit Gold und Diamanten aufwerteten. Das Porsche Design Huawei Mate RS stößt nun aber genau in diese Preisregionen vor. Was dafür geboten wird? Beispielsweise die extrem hochauflösende, zusammen mit Leica entwickelte, Triple-Cam aus dem Huawei P20 Pro, zwei Fingerabdrucksensoren und ein Notch-freies Display. Außerdem legen die Kooperationspartner noch exklusive, von Porsche Design gestaltete Accessoires bei.
Für dieses Gesamtpaket möchte Huawei respektive Porsche Design dann 1.695 Euro haben; im Internet gibt es das Gerät mittlerweile auch schon günstiger, die Grenze von 1.500 Euro wird aber kaum unterschritten. Apples iPhone XS ist ähnlich teuer, das Sony Xperia XZ2 Premium dagegen fast schon ein Schnäppchen, ebenso das Samsung Galaxy Note 9 oder das Huawei Mate 10 Pro. Gegen diese starke Konkurrenz mit teils deutlich günstigeren Preisen muss sich das Porsche Design Huawei Mate RS nun im Test beweisen.
Gehäuse – Stabil, schön designt und wasserdicht
Erfreulich für viele Notch-Hasser hat sich das Porsche-Design-Team dem Vernehmen nach gegen eine Einbuchtung am oberen Bildschirmrand ausgesprochen, sodass es oberhalb und unterhalb des Bildschirms schmale Ränder gibt, die einerseits den Porsche-Design-Schriftzug tragen und andererseits die Frontkamera, den Ohrhörer sowie die Sensoren. Das Frontglas ist an den Rändern leicht gebogen, der Bildschirm reicht bis weit an den Rand. Auch an der Rückseite findet sich Glas und darunter eine spiegelnde Oberfläche, die einzig verfügbare Farbe heißt schlicht "Schwarz". Das Gehäuse aus Glas und Metall ist, wie von Porsche Design gewohnt, sehr klar gestaltet und verzichtet auf Spielereien, passt sich aber genau dadurch schnell in jede Umgebung ein.
Mit 183 Gramm ist das Porsche Design Huawei Mate RS weder ein sonderlich leichtes, noch ein besonders schweres Handy, es liegt einfach in der Mitte. Die schlanke, langgezogene Form macht die Bedienung auch mit etwas kleineren Händen möglich.
Das Gehäuse ist nach IP67 gegen Staub und Wasser geschützt, eine gewisse Zeit kann man das Smartphone also auch unter Wasser betreiben. Die Stabilität des Gehäuses ist sehr gut, verwinden lässt es sich mit bloßen Händen nicht und es gibt auch keine Geräusche von sich. Was die Verarbeitung angeht, können wir ebenfalls keine Mängel entdecken.
Gegenüber dem Porsche Design Huawei Mate 10, das im Endeffekt nur ein leicht angepasstes Smartphone darstellt, ist das Mate RS tatsächlich ein recht eigenständiges Gerät, das sich in Sachen Ausstattung bei diversen Huawei-Top-Smartphones bedienen darf. Vor allem das Weglassen der Notch macht das Gerät eigenständig.
Ausstattung – Porsche Design Huawei Mate RS mit viel Speicher
Viel Speicher ist einerseits ein Markenzeichen der Porsche-Design-Smartphones und andererseits auch mitverantwortlich für den hohen Preis des Mate RS. 256 GB Massenspeicher und 6 GB RAM sind verbaut, im Mate 10 Pro gibt es gerade einmal die Hälfte an Massenspeicher, beim iPhone XS zahlt man 170 Euro Aufpreis für soviel Speicher. Die Speichererweiterung per microSD-Karte ist nicht möglich, eine andere Speicherkonfiguration hingegen schon: Wer allerdings 512 GB internen Datenspeicher möchte, der durchbricht mit dem Porsche Design Huawei Mate RS die 2.000-Euro-Schallgrenze. Diese Variante ist aber ohnehin schwer zu bekommen.
Der USB-C-Port ist nach dem Standard 3.1 (Gen.1) ausgeführt und beherrscht USB-OTG. Über einen Infrarotsender und entsprechende Apps lassen sich Fernseher und andere Geräte fernsteuern. NFC ist ebenso an Bord wie gleich zwei Fingerabdrucksensoren, auf die wir im Kapitel Bedienung noch näher eingehen.
Software – Keine Bloatware, keine Designanpassung
Android 8.1 ist vorinstalliert, ein Update auf Android 9 soll erfolgen, wann ist allerdings noch nicht klar. Die Sicherheitsupdates sind für ein so teures Smartphone hoffnungslos veraltet: Security Patches vom Mai 2018 ist fast ein halbes Jahr später nicht mehr tragbar. Als Nutzeroberfläche installiert Huawei seine hauseigene EMUI, spezielle Designanpassungen gibt es bei diesem Gerät nicht. Vorinstalliert sind die typischen Huawei-Helferlein, wie Kompass- und Wetter-App, die Video-App Quik, ein Dateimanager oder eine App mit Tipps für das Telefon. Der Telefonmanager hilft den Überblick zu bewahren und das Smartphone aufzuräumen. Bloatware findet sich auf dem Gerät nicht, das ist bei einem so teuren Gerät auch nicht anders zu erwarten.
Kommunikation und GPS – Flott, aber mit ungenauer Ortung
Alle aktuellen WLAN-Standards sind im Porsche-Design-Smartphone vorhanden, die WLAN-Geschwindigkeit liegt in etwa auf dem Niveau des Mate 10 Pro, was nicht unbedingt ein Kompliment ist: Das Apple iPhone XS oder das Sony Xperia XZ2 Premium sind hier wesentlich flotter. Zudem gibt es deutliche Einbrüche in den Übertragungsraten während unseres Tests mit dem Referenzrouter Linksys EA8500.
Generell verhält sich das Smartphone sehr seltsam in unseren WiFi-Tests: Deutlich sichtbar ist eine Ramp-Up-Phase, bis die volle Geschwindigkeit erreicht wird, besonders im Transmit-Test, diese entdecken wir auch in Speed-Test-Apps aus dem Google Play Store, mit denen man die Internet-Geschwindigkeit testen kann. Mit diesen machen wir einen Praxistest, um festzustellen, wie stabil die Übertragungsraten sind. Hierbei stellen wir fest, dass nach der erwähnten Ramp-Up-Phase die Geschwindigkeit im Download konstant hoch ist, während sie im Upload stärker schwankt. Nahe am Router laden Seiten sehr schnell und auch auf Bilder muss man nicht lange warten. In 10 Meter Entfernung und durch drei Wände sind noch 3/4 der Empfangsstärke vorhanden, der Seitenaufbau erfolgt immer noch sehr schnell.
In Sachen Mobilfunk können wir hingegen kaum Kritikpunkte ausmachen: Es sind 21 LTE-Frequenzen vorhanden, was für eine weltweite Nutzbarkeit des Smartphones sorgt und die maximal möglichen Geschwindigkeiten sind ebenfalls auf absolutem Top-Niveau. Auch der Empfang ist gut, selbst in Gebäuden haben wir meist 3/4 der Empfangsstärke.
In Innenräumen mit Betondecke ist nur eine sehr ungenaue Ortung möglich, nahe am Fenster ist die Genauigkeit mit 8 Meter aber schon recht ordentlich. Im Freien steigt sie nochmals auf 6 Meter an, was ein zufriedenstellender Wert ist. Die Ortung in Google Maps erfolgt flott und der Kompass zeigt sehr schnell die korrekte Blickrichtung an.
Circa 230 Meter weniger misst das Huawei Mate RS in unserem Praxistest zur Ortungsgenauigkeit als das Profi-Navi Garmin Edge 520. Das ist bei einer Strecke von 5,6 Kilometer eine durchaus spürbare Abweichung. Und sie verwundert nicht, wenn man sich die Details anschaut: Das Mate RS nutzt deutlich weniger Navigationspunkte und kürzt deshalb gefahrene Strecken oft ab. Auch liegt die Markierung, die das Mate RS setzt, oft neben dem Weg. Da arbeiten andere High-End-Smartphones exakter, wer aber nicht auf hundertprozentige Genauigkeit angewiesen ist, der kann das Handy von Porsche Design durchaus für die Navigation verwenden.
Telefonfunktionen und Sprachqualität – Klar und deutlich
Die Telefonapp dürfte jenen Nutzern bekannt vorkommen, die schon einmal ein Huawei-Phone genutzt haben: Sie entspricht vom Funktionsumfang her weitgehend der Google-Standard-App, ist aber etwas anders aufgebaut. Nach kurzer Einarbeitung lässt sie sich sehr intuitiv nutzen.
Die Sprachqualität via Ohrhörer ist sehr gut, das Gegenüber kommt klar bei uns an und eine Verzerrung können wir allenfalls minimal feststellen. Auch unsere Stimme wird klar übertragen und zwar egal, wie laut wir sprechen. Auch per Freisprecheinrichtung über den eingebauten Lautsprecher ist der Gesprächspartner sehr deutlich verständlich. Unsere Stimme wird ebenfalls klar übermittelt, selbst wenn man sehr leise spricht, ist man auf der Gegenseite dank des guten Mikrofons immer noch leise hörbar.
Kameras – Tolle Triple-Kamera im Porsche-Smartphone
Mit seinem hochwertigen Kamerasystem will das Porsche-Design-Handy besonders punkten: Dafür wurde die Kamerakonfiguration nicht vom Mate 10 Pro übernommen, sondern vom P20 Pro, das mit Leica-Triple-Cam an der Rückseite für Furore sorgte. Fangen wir vorne an: Dort sitzt eine 24-Megapixel-Linse, die sehr farbintensive und im Fokusbereich auch scharfe Bilder mit vielen Details anfertigt. Einige Effekte lassen sich hier anwenden, wie eine Veränderung der Beleuchtung oder auch eine Glättung von Gesichtern.
Natürlich ist das eigentliche Highlight aber die Triple-Kamera an der Rückseite, die aus einer 40-Megapixel-Hauptlinse, einer 20-Megapixel-Monochrom-Kamera und einem 8-Megapixel-Teleobjektiv besteht. So kann man bis zu 3-fach optischen Zoom erreichen, wobei selbst dann der Bildstabilisator unterstützt wird. Auch hier lassen sich unterschiedliche Beleuchtungsszenerien kreieren und Schwarz-Weiß-Aufnahmen mit der Monochrom-Linse anfertigen. Künstliche Intelligenz unterstützt zudem die Wahl der richtigen Szeneneinstellung. Das führt aber auch manchmal ein wenig in die Irre: Bei unserem Umgebungsbild wurde die Einstellung "Blauer Himmel" gewählt, die zwar tolle Farben am Himmel ermöglicht, aber auch Schatten am Boden übertrieben blau darstellt. Die KI-Funktionen lassen sich aber auch ausschalten und im Pro-Modus kann man ohnehin alle Details selbst festlegen. Immer noch beeindruckt die Detaildarstellung der Hauptkamera und auch die Farbwiedergabe ist sehr gut. Ebenfalls sehr gut gefällt uns die Darstellung der Szenen im Schwachlichtmodus, hier sind viele Details vorhanden und sehr scharf dargestellt.
4K-Videos lassen sich zwar aufzeichnen, allerdings nicht in superflüssigen 60 fps und auf 10 Minuten limitiert, was bei aktuellen High-End-Smartphones eigentlich kein Thema mehr sein sollte. Die Bildqualität ist aber weiterhin sehr gut.
Weitere Details zu den Kameras und zahlreiche weitere Testbilder finden sie beim Test des Huawei P20 Pro, das wie gesagt die gleichen Kameramodule verwendet.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Auch im Labor unter festgelegten Lichtbedingungen muss sich die Triple-Cam noch beweisen. Während die Schärfe im Bildzentrum sehr gut ist, wird das Bild nach außen hin zunehmend unschärfer. Farben werden recht dunkel dargestellt und die Flächen sind auch nicht immer frei von Artefakten.
Zubehör und Garantie – Die Box des Mate RS ist randvoll
Die große Schachtel des Huawei Mate RS verrät es schon: Hier wird dem Käufer eine Menge geboten. Neben zwei Schnellladegeräten mit unterschiedlichen Steckern für Schuko- und UK-Steckdosen, einem USB-Kabel und einem SIM-Tool zum Öffnen der Schublade am Gerät, findet sich auch noch ein USB-C-Headset im Lieferumfang. Ein von Porsche Design gestaltetes Cover liegt ebenfalls bei, es besitzt ein Sichtfenster am rechten Rand, über das sich das Smartphone auch bedienen lässt. Eine Scheckkarte in der Packung bestätigt zudem, dass es sich um ein Originalgerät handelt.
Der Hersteller gewährt 24 Monate Garantie auf sein Smartphone.
Eingabegeräte & Bedienung – Tolle Bedienelemente und zwei Fingerabdrucksensoren
Huawei verwendet SwiftKey als Standard-Tastatur-App. Andere Tastaturen können aus dem Google Play Store nachinstalliert werden.
Der Touchscreen ist sehr empfindlich und kann auch in den Ecken und am Rand problemlos bedient werden. Die Oberfläche ist sehr angenehm für den Finger. Die Navigation durch die Menüs und Apps ist dank der hohen Systemleistung ohne Ruckler und Verzögerungen möglich.
Menü-Tasten für Android gibt es nur On-Screen. Rechts am Gehäuse finden sich die einzigen physischen Tasten, nämlich die Lautstärkewippe und die Standby-Taste. Sie heben sich gut vom Gehäuse ab, haben einen klaren Druckpunkt und lassen sich sehr exakt bedienen.
Das Porsche Design Huawei Mate RS bringt gleich zwei Fingerabdrucksensoren mit: Einen konventionellen an der Rückseite unterhalb der Kameras und einen hinter dem Display verbauten Sensor. Warum die Designer hier auf zwei Sensoren setzen, dürfte diverse Gründe haben: Einerseits ist der In-Screen-Sensor noch nicht so exakt und so schnell wie sein Pendant an der Rückseite und andererseits ist durch die zwei Sensoren die Möglichkeit gegeben, dass sich jeder Nutzer seine liebste Variante aussuchen kann.
Display – Verwandtschaft zu Mate 10 Pro und P20 Pro
Unsere Messergebnisse deuten stark darauf hin, dass im Huawei Mate 10 Pro, im P20 Pro und im Mate RS recht ähnliche AMOLED-Displays verbaut sind. Da wir auch einmal die Messergebnisse im Auslieferungszustand aufzeigen wollen, haben wir diesmal nicht wie beim Mate 10 Pro oder dem P20 Pro den Helligkeitssensor voll belichtet und das Farbprofil umgestellt, sondern ohne Helligkeitssensor bei voller Helligkeit und im Farbmodus "Lebhaft" gemessen, welcher den Auslieferungszustand darstellt. Wer aber auf "Normal" wechselt und sein Smartphone in sehr heller Umgebung nutzt, der bekommt recht ähnliche Messergebnisse wie bei den anderen beiden Geräten. Die maximale Helligkeit mit belichtetem Sensor beträgt beim Mate RS 615 cd/m² und die DeltaE-Abweichungen sind in "Normal" wesentlich geringer.
|
Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 450 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 6.39 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 3.7 | 0.5-98 Ø5.2
134.7% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.162
Porsche Design Huawei Mate RS AMOLED, 2880x1440, 6" | Sony Xperia XZ2 Premium LCD-IPS, 3840x2160, 5.8" | Samsung Galaxy Note 9 Super AMOLED, 2960x1440, 6.4" | Apple iPhone XS OLED, 2436x1125, 5.8" | Huawei Mate 10 Pro OLED, 2160x1080, 6" | |
---|---|---|---|---|---|
Bildschirm | 27% | 18% | 49% | 44% | |
Helligkeit Bildmitte | 450 | 477 6% | 499 11% | 639 42% | 629 40% |
Brightness | 455 | 453 0% | 506 11% | 637 40% | 636 40% |
Brightness Distribution | 89 | 86 -3% | 96 8% | 94 6% | 94 6% |
Schwarzwert * | 0.33 | ||||
Delta E Colorchecker * | 6.39 | 2.1 67% | 4.62 28% | 1 84% | 1.7 73% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 12.25 | 8.2 33% | 10.91 11% | 2.2 82% | 3.6 71% |
Delta E Graustufen * | 3.7 | 1.6 57% | 2.2 41% | 2.2 41% | 2.4 35% |
Gamma | 2.162 102% | 2.28 96% | 2.103 105% | 1.9 116% | 2.15 102% |
CCT | 7224 90% | 6425 101% | 6115 106% | 6364 102% | 6337 103% |
Kontrast | 1445 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 240 Hz | ||
Das Display flackert mit 240 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 240 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Das Display kann also weiterhin viel leisten, ist recht hell und bietet auf Wunsch gute Farbgenauigkeit. Auch die Farbraumabdeckung ist sehr gut. Was allerdings ebenfalls bleibt, ist das Flackern des Displays, da hier Pulsweitenmodulation zur Helligkeitsregulierung eingesetzt wird. Der perfekte Schwarzwert ist bauartbedingt ebenfalls weiterhin vorhanden.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 3 ms steigend | |
↘ 3 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 15 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
10 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 5 ms steigend | |
↘ 5 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 20 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Wenn die Sonne nicht direkt auf das Display scheint, kann man es im Freien gut ablesen. Dabei helfen der theoretisch unendlich hohe Kontrast und die hohe Leuchtstärke bei Bedarf. Die Blickwinkel von den Seiten sind dank der AMOLED-Technik sehr gut.
Leistung – High-End-Leistung nicht ganz auf höchstem Niveau
Der Kirin 970 ist Huaweis noch aktueller High-End-Chipsatz. Er besitzt 8 Kerne, die mit bis zu 2,4 GHz takten. Eine NPU mit neuralen Strukturen für künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen ist ebenfalls an Bord. Im Porsche Design Huawei Mate RS liefert sie erwartbare Ergebnisse auf dem Niveau eines P20 Pro und Mate 10 Pro ab. Gegenüber dem aktuellen Snapdragon 845 sieht der Prozessor mittlerweile leistungstechnisch etwas alt aus, in der Praxis wird man davon aber kaum etwas merken: Auch mit dem Kirin 970 navigiert man dieses Jahr noch sehr flüssig durch Menü und Apps.
Als Grafikeinheit kommt eine ARM Mali-G72 MP12 zum Einsatz, die alle aktuellen Grafikschnittstellen beherrscht. Auch sie bietet recht viel Leistung, muss aber gegenüber aktuellen Geräten mit Snapdragon-845-SoC Federn lassen.
Im Internet surft man mit dem Huawei Mate RS flüssig, die Leistung in den Benchmarks bleibt allerdings hinter den Vergleichsgeräten anderer Hersteller zurück. Aufwändige HMTL-5-Seiten wie Googles Interland laufen aber sehr flüssig und schnell auf dem Porsche-Handy, sodass die Unterschiede im echten Leben wohl kaum spürbar sind.
JetStream 1.1 - Total Score | |
Apple iPhone XS (Safari Mobile 12.0) | |
Sony Xperia XZ2 Premium (Chrome 68) | |
Samsung Galaxy Note 9 (Chrome 68) | |
Porsche Design Huawei Mate RS (Chrome 69) | |
Huawei Mate 10 Pro (Chrome 61) | |
Durchschnittliche HiSilicon Kirin 970 (33.1 - 58.6, n=8) |
Octane V2 - Total Score | |
Apple iPhone XS (Safari Mobile 12.0) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=210, der letzten 2 Jahre) | |
Samsung Galaxy Note 9 (Chrome 68) | |
Sony Xperia XZ2 Premium (Chrome 68) | |
Porsche Design Huawei Mate RS (Chrome 69) | |
Huawei Mate 10 Pro (Chrome 61) | |
Durchschnittliche HiSilicon Kirin 970 (6692 - 11838, n=8) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Durchschnittliche HiSilicon Kirin 970 (3591 - 6221, n=8) | |
Porsche Design Huawei Mate RS (Chrome 69) | |
Huawei Mate 10 Pro (Chrome 61) | |
Sony Xperia XZ2 Premium (Chrome 68) | |
Samsung Galaxy Note 9 (Chrome 68) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=167, der letzten 2 Jahre) | |
Apple iPhone XS (Safari Mobile 12.0) |
WebXPRT 2015 - Overall | |
Apple iPhone XS (Safari Mobile 12.0) | |
Sony Xperia XZ2 Premium (Chrome 68) | |
Samsung Galaxy Note 9 (Chrome 68) | |
Porsche Design Huawei Mate RS (Chrome 69) | |
Durchschnittliche HiSilicon Kirin 970 (119 - 187, n=8) | |
Huawei Mate 10 Pro (Chrome 61) |
* ... kleinere Werte sind besser
Da es keinen microSD-Leser gibt, testen wir nur den internen Speicher. Dieser ist dank UFS-2.1-Technologie sehr flott. Zugriffe auf Apps und Daten erfolgen entsprechend flüssig und schnell.
Porsche Design Huawei Mate RS | Sony Xperia XZ2 Premium | Samsung Galaxy Note 9 | Huawei Mate 10 Pro | Durchschnittliche 256 GB UFS 2.1 Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|
AndroBench 3-5 | -34% | -30% | -9% | 15% | 203% | |
Sequential Read 256KB | 873 | 749 -14% | 805 -8% | 732 -16% | 829 ? -5% | 1887 ? 116% |
Sequential Write 256KB | 241.7 | 171 -29% | 196 -19% | 208.7 -14% | 376 ? 56% | 1471 ? 509% |
Random Read 4KB | 144.3 | 136 -6% | 134 -7% | 132.3 -8% | 168.8 ? 17% | 278 ? 93% |
Random Write 4KB | 160.3 | 21.75 -86% | 21 -87% | 164.4 3% | 143.6 ? -10% | 311 ? 94% |
Sequential Read 256KB SDCard | 34.18 ? | 77 ? | 66.8 ? | |||
Sequential Write 256KB SDCard | 30.23 ? | 66.7 ? | 56.3 ? |
Spiele – Ein Porsche zum Spielen
Das Huawei Mate RS von Porsche Design ist dank der starken Rechenpower ein gutes Gaming-Smartphone, allerdings muss man sich mit 30 fps in den von uns getesteten Games begnügen. Auch der High-Framerate-Modus in Arena of Valor bringt hier keine Veränderung. Die 30 fps werden aber sehr konstant gehalten.
Die Steuerung per Lagesensor und Touchscreen funktioniert sehr gut, für diesen Test nutzen wir den Endless-Runner Temple Run.
Arena of Valor | |||
Einstellungen | Wert | ||
min | 31 fps | ||
high HD | 30 fps |
Asphalt 9: Legends | |||
Einstellungen | Wert | ||
High Quality | 30 fps | ||
Standard / low | 30 fps |
Emissionen – Das Huawei Mate RS wird sehr heiß
Temperatur
Die Temperaturentwicklung am Gehäuse ist bedenklich hoch: Im oberen Bereich der Vorderseite erreichen wir unter längerer Volllast 48,3 °C. Das ist schon sehr nahe an der kritischen 50 °C-Marke, ab der es wirklich unangenehm wird, das Smartphone in der Hand zu halten. Auch im Sommer macht die Erwärmung Probleme, wenn man das Smartphone beispielsweise nach einer längeren Gaming-Session in die Hosentasche stecken will. Die Erwärmung nimmt zwar nach unten hin ab, ist aber auch dort noch sehr deutlich spürbar.
Die starke Erwärmung schlägt sich auch in der Leistungsfähigkeit nieder, wenn das Smartphone lange Zeit unter voller Last läuft: Während der 30 Durchgänge im GFXBench Akkutest Manhattan 3.1 erreicht das Smartphone teils nur noch knapp über 50 % seiner ursprünglichen Leistung. Das ist ein schlechtes Ergebnis.
Im Idle-Betrieb dagegen ist keine Erwärmung spürbar, hier bleibt das Smartphone angenehm kühl.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 48.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Das Porsche Design Huawei Mate RS nutzt zwei Lautsprecher für die Soundwiedergabe, wobei die Hauptarbeit von einem Speaker am unteren Gehäuserand übernommen wird, während der Lautsprecher im Ohrhörer zur Wiedergabe von Hochtönen genutzt wird. Die Charakteristik der Soundwiedergabe erinnert sehr stark an die des Mate 10 Pro, nach unseren Messungen bietet das Mate RS aber noch etwas mehr tiefe Mitten, sodass der Klang insgesamt voller klingt. Auf maximaler Lautstärke ist der Sound immer noch klar, wir können keine Verzerrungen hören. Für die gelegentliche Musikwiedergabe ist das Mate RS also gut geeignet.
Einen Klinkenport für die Soundwiedergabe gibt es leider nicht, man muss sich mit dem USB-C-Port begnügen. Immerhin legen Porsche Design und Huawei einen Adapter bei und es gibt auch ein beiliegendes Headset mit USB-C-Anschluss, das ganz gut klingt. Über den Adapter wird der Sound sauber ausgegeben und auch die Weitergabe des Klangs per Bluetooth funktioniert problemlos.
Porsche Design Huawei Mate RS Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (79.6 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 60.3% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (0% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(-) | kaum Mitten, vom Median 60.3% abweichend
(+) | lineare Mitten (0% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(-) | kaum Hochtöne, 60.3% geringer als der Median
(+) | sehr lineare Hochtöne (0% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (118.7% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 86% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 4% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 96% aller getesteten Geräte waren besser, 3% vergleichbar, 1% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Huawei Mate 10 Pro Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (84.4 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 28.1% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (10.6% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | verringerte Mitten, vom Median 7.4% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (9.2% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 7% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (3% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (25.9% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 62% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 32% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 77% aller getesteten Geräte waren besser, 4% vergleichbar, 18% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit – Porsche-Handy mit ordentlicher Laufzeit
Energieaufnahme
Der Stromverbrauch des Mate-RS-Smartphones ist vergleichsweise hoch, vor allem unter voller Last messen wir bis zu 11,5 Watt. Das ist deutlich mehr als beim Huawei Mate 10 Pro mit dem gleichen SoC. Es liegt der Verdacht nahe, dass Huawei durch verändertes Energiemanagement versucht, aus dem High-End-Smartphone etwas mehr Leistung herauszuholen. Laut Leistungsbenchmarks sind die Unterschiede aber marginal, während der Leistungseinbruch unter dauerhafter Last und die Gehäusetemperaturen negative Auswirkungen darstellen.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 1 / 2.7 / 3.8 Watt |
Last |
5.9 / 11.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Porsche Design Huawei Mate RS 4000 mAh | Sony Xperia XZ2 Premium 3540 mAh | Samsung Galaxy Note 9 4000 mAh | Apple iPhone XS 2658 mAh | Huawei Mate 10 Pro 4000 mAh | Durchschnittliche HiSilicon Kirin 970 | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 28% | 17% | 41% | 39% | 20% | 24% | |
Idle min * | 1 | 0.67 33% | 0.9 10% | 0.95 5% | 0.85 15% | 0.978 ? 2% | 0.882 ? 12% |
Idle avg * | 2.7 | 2.5 7% | 1.9 30% | 1.34 50% | 1.15 57% | 2.12 ? 21% | 1.448 ? 46% |
Idle max * | 3.8 | 2.51 34% | 3.7 3% | 1.48 61% | 1.23 68% | 2.51 ? 34% | 1.603 ? 58% |
Last avg * | 5.9 | 4.3 27% | 5.3 10% | 4 32% | 4.12 30% | 5.01 ? 15% | 6.57 ? -11% |
Last max * | 11.5 | 6.87 40% | 7.6 34% | 5.13 55% | 8.42 27% | 8.1 ? 30% | 9.92 ? 14% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Trotz üppig dimensioniertem 4.000-mAh-Akku sind die Laufzeiten aufgrund der hohen Verbrauchswerte nur mittelmäßig: Spürbar länger als beim Apple iPhone XS und Sony Xperia XZ2 Premium, aber auch deutlich kürzer als beim Galaxy Note 9 oder Mate 10 Pro. Mit 11:23 Stunden in unserem WLAN-Test lässt es sich dennoch gut auskommen, einen Arbeitstag übersteht das Gerät selbst bei moderater Dauerbelastung und hat dann noch Reserven. Unter voller Last hält es 4:46 Stunden durch, ebenfalls kein schlechter Wert.
Dank der Schnellladefunktion des mitgelieferten Netzteils ist das Gerät auch in deutlich unter 2 Stunden wieder aufgeladen.
Porsche Design Huawei Mate RS 4000 mAh | Sony Xperia XZ2 Premium 3540 mAh | Samsung Galaxy Note 9 4000 mAh | Apple iPhone XS 2658 mAh | Huawei Mate 10 Pro 4000 mAh | |
---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -21% | 17% | -10% | 24% | |
Idle | 1553 | 1347 -13% | 1687 9% | 1442 -7% | 1744 12% |
H.264 | 754 | 520 -31% | 896 19% | 745 -1% | 929 23% |
WLAN | 683 | 547 -20% | 794 16% | 570 -17% | 818 20% |
Last | 286 | 235 -18% | 354 24% | 245 -14% | 398 39% |
Pro
Contra
Fazit – Viel Geld für viel Prestige
Das Porsche Design Huawei Mate RS geriert sich als das ultimative Luxus-Smartphone und lässt dafür preislich sogar das iPhone hinter sich. Aber ein hoher Preis allein reicht nicht: Technische Innovationen wie der In-Display-Fingerabdrucksensor, viel Speicher und die tolle Kamera sollen es richten. Aber die Kamera bekommt man im Huawei P20 Pro auch und der Fingerabdruckleser im Display ist zwar nett, aber leider noch zu unpräzise um eine wirkliche Alternative zu sein.
Es bleibt also ein schick designtes, stabiles und widerstandsfähiges Gehäuse mit guten Leistungswerten und ordentlicher Akkulaufzeit. Für seinen Preis leistet sich das Porsche-Design-Smartphone aber eindeutig zu viele Schwächen: Es wird sehr heiß und verliert unter längerer Last viel von seiner Leistungsfähigkeit. Der Stromverbrauch ist hoch, man kann bei 4K-Videos den Bildstabilisator nicht verwenden und das GPS ist oft ungenau.
Das Porsche Design Huawei Mate RS erweckt angesichts des exorbitanten Preises hohe Erwartungen, die es leider nicht ganz erfüllen kann.
Das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis bekommt man also woanders, das für viele Kunden bestimmt wichtige Prestige der Nobelmarke Porsche allerdings gibt es nur hier.
Porsche Design Huawei Mate RS
- 16.10.2018 v6 (old)
Florian Schmitt