Test Nothing Phone (2a) Plus - Stylisches Smartphone mit exklusivem Prozessor für wenig Geld

Das nach Herstelleraussagen meistverkaufte Nothing-Smartphone bekommt mit dem Plus-Modell einen Nachfolger. Beim Nothing Phone (2a) Plus handelt es sich um eine leicht überarbeitete Version des Nothing Phone (2a). Nothing verspricht allerdings Verbesserungen an den drei Schlüsselbereichen: Leistung, Kamera und Design. Dafür wird eine UVP von 429 Euro in Deutschland aufgerufen, was im Vergleich zum 2a-Modell einen sänftigen Aufpreis von 100 Euro für den Einstieg in die Nothing-Welt darstellt, denn eine 128-GB-Version wird (wohl) nicht mehr angeboten.  

Angetrieben wird das Plus-Modell von einem weltweit exklusiven Prozessor, dem Dimensity 7350 Pro 5G. Der neue im 4-nm-Prozess gefertigte MediaTek-SoC soll 10 Prozent schneller sein als der Dimensity 7200 im Schwestermodell. Ob Nothing damit in der günstigen Mittelklasse in puncto Leistung zur Galaxy- und Poco-Konkurrenz aufschließen kann, schauen wir uns im Test genauer an. 

Hinweis: Wir haben unser Rating-System aktualisiert und die Ergebnisse von Version 8 sind nicht vergleichbar mit den Ergebnissen von Version 7. Weitere Informationen dazu sind hier verfügbar.

Nothing bietet für sein Plus-Modell drei Jahre Software-Updates und vier Jahre Sicherheitsupdates an. Für die Mittelklasse ist das nicht schlecht, besser macht es aber Samsung mit seine A-Reihe samt fünf Jahren Update-Garantien. 

Für das Phone (2a) Plus wird ein CO2-Fußabdruck von 53,34 kg CO²e angegeben, was vergleichsweise wenig ist. Die Verwendung von Recyclingmaterial trägt weiterhin zu dem Nachhaltigkeitsgedanken des Herstellers bei. Das Plus-Modell besteht aus recycelten Metallen, wie Aluminium, Stahl und Zinn, außerdem stammen laut Hersteller über 50 Prozent der Kunststoffteile aus nachhaltiger Produktion. Die Verpackung besteht aus recyceltem Papiermaterial und verzichtet auf Plastikfolien. 

Auf dem Papier unterstützt das Nothing-Handy nur WiFi 6. Allerdings funkt das WLAN-Modul in unserem Test überraschenderweise auch mit dem 6-GHz-Band, was eher für WiFi 6E sprechen würde. Warum Nothing dieses Kaufargument nicht offiziell ausweisen möchte, da der Mediathek-SoCs dieses Feature auch mitbringt, ist unverständlich, dennoch bekommen Käufer also mehr geboten als das Datenblatt vermuten lässt. Aber auch im 5-GHz-Bereich sind mit unserem Referenzrouter Asus ROG Rapture GT-AXE11000 die Übertragungsraten deutlich höher und konstanter als noch beim Phone (2a) – zumindest beim Senden. 

Der 5G-Standard wird in der Nothing-Mittelklasse mit vielen Frequenzen unterstützt. Die Frequenzausstattung im 4G-Netz ist mit 17 Bändern ebenfalls sehr ordentlich und alle für den deutschsprachigen Raum relevanten Frequenzen sind vorhanden. Auch für einen Aufenthalt im Ausland zeigt sich das Phone (2a) Plus gut gerüstet, im Vergleich zu Flagship-Smartphone bestehen aber dennoch Lücken in der Frequenzabdeckung. 

Unter kontrollierten Lichtbedingungen analysieren wir die Farbdarstellung der Hauptkamera im Vergleich zu den tatsächlichen Referenzfarben. Neben der bei Smartphone oft vorkommenden Aufhellung greift das Phone (2a) Plus bei den Farben öfters mal deutlich daneben. Größere Abweichungen beim ColorChecker-Passport treten gerade bei Grün- und Gelbtönen auf.  

Die verbaute OLED-Technologie erlaubt gegenwärtig nur eine Steuerung der Bildschirmhelligkeit mittels Pulsweitenmodulation. Für das Bildschirmflackern messen wir mit der Rigol-Software eine Frequenz von 60 Hz als Grundwert, was wahrscheinlich auf BFI (Black Frame Insertion) zurückzuführen ist. Das mit dem Oszilloskop ermittelte PWM ist gleichmäßig und recht flach (17 Prozent). Die von Nothing beworbene sehr hohe Frequenz (2.160 Hz) kann durch unsere manuelle Vermessung bestätigt werden. 

Als Grafikeinheit nutzt der Dimensity 7350 Pro eine ARM Mali-G610 MP4, die mit 1,3 GHz taktet und damit etwa 30 Prozent schneller sein soll als Mali-G610 im Phone (2a). In unseren Grafiktests verpufft die höhere Taktrate aber oftmals, gerade beim GFXBench. Hier liegt das Phone (2a) Plus mitunter sogar hinter den Werten des 2a-Modells zurück. Dennoch ist GPU im Nothing-Smartphone durchaus konkurrenzfähig in dieser Preisklasse. Weniger gut gefällt uns mit Blick auf die Spiele-Performance die 60-fps-Limitierung.  

In den Browser-Tests liefert das Phone (2a) Plus sehr ordentliche Resultate und im Alltag eine gute Performance. Wirkliche Verzögerungen beim Scrollen oder Aufrufen von aufwändigen Internetseiten treten kaum auf. 

In puncto Geschwindigkeit offeriert der UFS-Speicher im Nothing-Handy eine solide Leistung. Gerade beim Lesen und Schreiben sind die Werte des UFS-Speichers der vierten Generation des Poco X6 Pro aber um Welten besser. Laut Herstellerangabe soll es sich beim Phone (2a) um den 3.1-Standard handeln, daher gehen wir auch beim Plus-Modell davon aus. Wahrscheinlich kommt hier eine geringe Bandbreite des Speichercontrollers im Mediatek-SoC negativ zum Tragen. 

Die Oberflächentemperaturen sind beim Phone (2a) Plus kein Problem im Alltag und selbst nach einer Stunde mit dem Burnout-Benchmark nicht wirklich problematisch – hier messen wir 42 °C in der Spitze.
Um die Wärmeentwicklung im Inneren zu überprüfen, nutzen wir die Stresstests des 3DMark. Damit unterliegt der Dimensity 7350 Pro kaum bis keinerlei Schwankungen in der Bildwiederholung, selbst bei rechenintensiver Belastung.