Test Medion P7615 Notebook
Die Kombination einer Mittelklasse Grafikkarte Nvidia GT 330M mit einem Core i3-330M zu einem guten Preis dürfte die Wunschliste vieler Notebook-Käufer treffen. Ein ausreichend starkes System für den Multimedia-Konsum, auf dem viele aktuelles Games flüssig laufen. Hinzu kommt Nvidia Optimus. Das Akoya P7615 kann zwei Grafikkarten abwechselnd nutzen. Automatisch schaltet der Nvidia-Treiber zwischen der GT 330M und der sparsamen Intel-HD um. So kann das Akoya P7615 für Spiele (Nvidia) und für die mobile Zugfahrt (Intel HD) benutzt werden (+Akkulaufzeit). Daheim sorgen Dolby Surround nebst Subwoofer für den lautstarken Genuss des Fußballspiels (DVB-T Stick).
Trifft Medion mit dem 17.3-Zoll Allrounder Akoya P7615 ins Schwarze? Kann das Gerät alle Bedürfnisse, vom Großbild-TV bis zum Gaming-PC, bedienen? Alle Informationen finden Sie in diesem Test.
Der schwarz glänzende Deckel sammelt Fingerabdrücke. Gleiches gilt für die schwarze Rahmung des Displays. Wer auf Sauberkeit achtet, der wird mit dem mitgelieferten Poliertuch oftmals polieren dürfen. Dennoch ist das Gehäuse des Akoya P7615 auf Grund seiner matten Beschaffenheit im Innenraum auch fürs Büro geeignet. Office-Tipper erhalten eine sehr große Handauflage mit abgerundeten Kanten und einem riesigen Touchpad. Medion verzichtet auf blinkende Zusatztasten, nichts lenkt von der Arbeit ab.
Das Gehäuse ist mit 3.33 Kilogramm recht schwer und angemessen stabil. Mit beiden Händen können wir die Base Unit nur geringfügig verwinden. Die Handballenauflage können wir nirgends eindellen. Anders beim Tastenfeld, die gesamte Fläche federt nach. Besonders stark ist das über dem optischen Laufwerk.
Den Deckel können wir mit zwei Händen anfassend nur geringfügig verbiegen. Hier sorgt der dicke und flächige Rahmen für genügend Stabilität. Die Fläche ist angemessen unempfindlich gegenüber Druck. Nur eine sehr kräftig drückende Hand provoziert Druckstellen auf dem Panel.
Die Scharniere halten den schweren Deckel straff in Position. Die Gelenke neigen aber zum Nachwippen. Der maximale Aufklappwinkel (zirka 145 Grad) ist für den Betrieb auf dem Schoß mehr als ausreichend. Beim Aufklappen benötigt der P7615-Besitzer beide Hände, denn die Gelenke halten den verschlusslosen Deckel sehr fest an der Base Unit.
Die Bodenplatte aus Kunststoff und lässt sich an den Lufteinzugsschlitzen eindellen, macht beim Zupacken aber einen soliden Eindruck. Die zwei Öffnungen der Unterseite legen das komplette Innenleben frei, inklusive Prozessor (gesteckt), Grafikkarte (gelötet), Festplatte und Arbeitsspeicher. Die kleinere Klappe versteckt einen zweiten HDD-Schacht (2.5-Zoll). Hier kann der Speicher-Fan selbst einen zweiten Festspeicher nachrüsten (BIOS = 2ter SATA Controller).
Medion knausert bei den Anschlüssen selten und bietet fast das komplette Programm aktueller Ports. Einzige Ausnahme: VGA. Medion lässt den Standard-Bildschirmanschluss nicht einbauen, sondern setzt stattdessen auf DisplayPort und HDMI. Beide Ausgänge sitzen nebeneinander aber mit deutlichem Abstand. Mangels eines externen DisplayPort-TFTs konnten wir nicht überprüfen, ob die Bildausgabe gleichzeitig über beide Digitalausgänge erfolgen kann.
Der oft verloren geglaubte ExpressCard54-Schacht ist an Bord. Hier können Erweiterungskarten für Sound, Speicher, TV oder Controller eingesteckt werden. Um an der linken Seite etwas Platz zu sparen, kombiniert Medion den eSATA-Port mit einem USB-Anschluss. Wer eine externe eSATA-Festplatte nutzt, der kann nur drei USB-Ports verwenden.
Bedauerlich: Die Rückseite stellt keinen einzigen Anschluss, weshalb eine übersichtliche Kabelführung von dort entfällt. In einem Schreibtisch-Szenario mit vielen externen USB-Geräten inklusive Audio, eSATA-HDD und einem externen TFT (per HDMI) sehen wir schon jetzt ein Kabel-Chaos vor unserem geistigen Auge. Wer dann noch eine Maus rechts oder links neben das Gehäuse platzieren will, der hat schlechte Karten. Sinnvoll ist allenfalls die Anbringung zweier USB-Ports im hinteren Bereich der rechten Seite. Hier könnte ein USB-Hub oder ein USB-Portreplikator angeschlossen werden, welcher dann eine Vielzahl von USB-Peripheriegeräten aufnimmt.
Ins Zubehör steckt Medion einen weißen DVB-T USB-Stick zum Empfang des Digital-Terrestrischen Fernsehens. Dazu gehören eine Antenne und eine Fernbedienung. Die Einrichtung erfolgte problemfrei. Nach Erkennung der Hardware konnte im Media-Center nach Sendern gesucht werden.
Tastatur
Die Tasten verteilen sich optisch dicht gedrängt auf dem Feld. Weil die Tasten aber auf einem kleinen Sockel sitzen, ist der gemessene Abstand mit drei Millimetern ausreichend groß. Sie bieten einen angenehm deutlichen Druckpunkt und einen für ein Notebook sehr großen Tastenhub. Der Anschlag ist leider Auf Grund des eindrückenden Tastenbetts nicht fest sondern schwammig. Unverständlich ist der abgespeckte, schmale Ziffernblock in einem breiten 17.3-Zoller. Die Komma-Taste muss darin auf einen unüblichen Platz über den Ziffern ausweichen. Die Pfeiltasten sind etwas kleiner als die normalen Tasten, aber deutlich durch einen Zwischenraum abgesetzt.
Touchpad
Der Mausersatz (Synaptics TouchPad V7.2) ist in die Handauflage eingearbeitet und nur durch eine kleine Rille abgesetzt. Die Fläche besitzt, optisch nicht gekennzeichnet, eine vertikale und horizontale Scrollbar.
Das Multitouch-Pad erkennt Zwei-Finger-Gesten. Der Nutzer kann zum Beispiel zwei aufgelegte Finger für einen Zoom auseinander ziehen. Oder mit zwei aufgelegten Fingern nach rechts oder links blättern. Die großen Tasten klicken leider blechern, benötigen viel Druck und haben einen sehr kleinen Hub. Kurz: Was die große Fläche an Bedienkomfort mitbringt, das zerstören die Tasten durch ein unbefriedigendes Klick-Feedback.
Die 17.3-Zoll Anzeige des Medion Akoya P7615 löst mit 1.600 x 900 Bildpunkten für den großen Formfaktor typisch auf. Ein Full-HD Panel mit 1.920 x 1.080 Pixeln wäre wünschenswert und würde der Übersicht nicht schaden. Es ist aber in der Preisklasse nicht zu erwarten.
Das Panel (Typ AUO B173RW01 V3) wurde nicht entspiegelt, weshalb Nutzer bei ungünstigem Hintergrundlicht Reflexionen erwarten können. Der Glare Type wird von Herstellern wegen der günstigeren Herstellungskosten und wegen der besseren Wirkung von Farben gewählt. Glare täuscht die Augen und der Betrachter erlebt trotz des schwachen Kontrastes von 211:1 brauchbar leuchtende Farben. Für den Anspruch eines Multimedia-Notebooks der Einsteigerklasse ist das Displaypanel passend aufgestellt.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 159 cd/m²
Kontrast: 211:1 (Schwarzwert: 0.83 cd/m²)
Die LED-Hintergrundbeleuchtung der 17.3-Zoll Anzeige hellt das Panel im Durchschnitt auf 175 cd/m² auf. An keinen Punkt wird die 200 cd/m² Marke erreicht, was für eine unterdurchschnittliche Helligkeit spricht. Für den Anwendungsbereich in Innenräumen genügt die Luminanz.
Für die Nutzung im Freien ist das nicht entspiegelte TFT nicht zu gebrauchen. Sobald direktes Sonnenlicht in das Panel fällt, erschweren uns deutliche Reflexionen die Sicht. Hinzu kommt die schwache Luminanz. Die Helligkeit reicht nicht, um sich gegen die hellere Sonne durch zu setzen. Im Einklang mit den putzintensiven Hochglanz-Flächen und dem Gewicht von 3.338 Gramm plus Netzteil (406 Gramm) wird eines klar: Ein echter mobiler Begleiter ist der P7615 nicht. Bei dem 17.3-Zoll Formfaktor waren wir auch nicht davon ausgegangen.
Stetige Blickwinkel muss ein TFT haben, damit Betrachter von seitlich oder oben Farben und Schrift bei konstanter Helligkeit erkennen. Bei Multimedia-Notebooks gehört diese Anforderung zur Pflicht, denn es kann oft zu kleinen Menschenansammlungen vor dem Panel kommen. Sei es beim gemeinsamen Schauen eines Filmes oder beim Computerspiel.
Das AUO-Displaypanel liefert leider ein sehr schlechtes Bild ab. Die vertikalen und horizontalen Blickwinkel sind gleichermaßen schlecht. Horizontal können unsere Augen nur bis zu 30 Grad abweichen, dann dunkelt die Anzeige schon leicht ab und Farben invertieren. Vertikal beginnt der Effekt schon bei knapp 10 Grad Abweichung von der perfekten Frontalposition. Bei den Tests der Computerspiele sahen wir uns oft beim Verändern des Aufklappwinkels.
Medion bestückt das Akoya P7615 mit einem Intel Core i3-330M. Die 32nm-CPU mit zwei Kernen (2.13 GHz) wird von vielen Herstellern als Mainstream-Prozessor verbaut und ist daher in Geräten ab 500 Euro zu finden. Die CPU unterstützt Hyper-Threading (HT), das heißt vier Threads können gleichzeitig ausgeführt werden. Das dynamische Übertakten mittels Turbo-Boost, wie es alle i5-CPUs beherrschen, unterstützt der Core i3 nicht.
Novum der Core i3/i5-Prozessoren ist die Integration des Speichercontrollers und der Grafikkarte in den Prozessor. Die Intel HD arbeitet zusammen mit Nvidias Optimus-Technologie. Diese erlaubt ein unterbrechungsfreies Umschalten zwischen der Intel HD und der GeForce GT 330M. Warum ist das im Gegensatz zu bisherigen Hybrid-Grafiklösungen so? Der Frame-Buffer der Intel HD wird ständig für die Bildausgabe genutzt. Die GeForce GT 330M schreibt ihre Bildinformationen direkt in den Frame-Buffer der GMA. Sie muss deshalb nicht selbst mit der Bildausgabe (HDMI, DisplayPort) verdrahtet sein. Der Nutzen von Optimus soll in einer höheren Akkulaufzeit, einem leiseren Betriebsgeräusch und einem geringeren Strombedarf liegen.
Im PCMark Vantage wird das Zusammenspiel von Prozessor, Grafik, Arbeitsspeicher und Festplatte bewertet. Sein Gesamtergebnis von 4.301 Punkten (GT 330M aktiv) ist nicht die Krone der Performance sondern nur solide Mittelklasse. Bisherige Notebooks aus unseren Tests erreichten bei gleicher CPU und ähnlichen/gleichen Grafikkarten 4.500 bis 5.100 Punkte. Die Unterschiede werden in der Regel durch die Festplatte (Datendurchsätze) und die GPU (Hardwareunterstützung) manifestiert.
Die Ursache für die leicht unterdurchschnittliche Systemperformance sehen wir allerdings nicht bei der Festplatte, den die liest mit 66.2 MB/s durchschnittlich schnell und hat einen entsprechend guten HDD-Score im PC Mark Vantage (3.368). Ursache ist vielmehr der geringe TV and Movies-Score (1.898) und die geringen Music- (4.625) und Productivity-Scores (3.762).
Die genannten Scores sind stark CPU und HDD abhängig, weil dort Audio- und Videofiles transcodiert und auf die Platte geschrieben werden. Der Productivity-Score wird von einer schnellen Multitasking-CPU (Hyper Threading) und einer schnellen Festplatte (66 MB/s) angetrieben. Die i3-330M CPU scheidet als Performance-Hindernis aus. In allen synthetischen Multi- und Single-Core Benchmarks (WPrime, prime 95, Cinebench R10) liegt die Rechengeschwindigkeit auf dem üblichen Core i3-330M Niveau. Eine Taktbegrenzung liegt nicht vor, unter Last zeigen alle Tools 2.13 GHz auf beiden Kernen an.
Die Latenzen haben wir uns mit dem DPC Latency Checker angesehen. Sind diese zu hoch, so kann es beim Anschluss von externen Geräten zu Problemen kommen (z.B. Soundknacken bei externen Soundkarten oder kurzen Unterbrechungen in Real-Time-Audio). Wie bei vielen Notebooks lagen die Werte beim Ein- und Ausschalten des WLAN bei über 2000 µs. Ursächlich hierfür sind fehlerhafte Treiber von internen Geräten wie WLAN-Adapter, Soundkarte, USB Host Controller oder anderen. Ein Deaktivieren der Geräte nach dem Ausschlussprinzip kann den schuldigen Treiber entlarven. Im Idle kommt es nicht zu auffälligen Latenzen.
PCMark 05 Standard | 5060 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 4301 Punkte | |
Hilfe |
Nvidia Optimus lässt im normalen Office-Betrieb konstant die stromsparende Intel HD rechnen. Wie verändert sich der PCMark Vantage, wenn nur die Onboard-Grafik aktiv ist? Wir erzwingen die konstante Aktivität der Intel HD (Standardeinstellung Nvidia: Bevorzugter Grafikprozessor = integrierte Grafik) und lassen den PCMark Vantage noch einmal rechnen. Der Gesamt Score von 4.152 Punkten liegt logischerweise unter der obigen GT 330M Messung von 4.301 Punkten. Auf Grund der Intel HD ist der Gaming Score deutlich gesunken (2.794 statt 3.672).
3DMark 05 Standard | 12127 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 6232 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2664 Punkte | |
Hilfe |
Dem Prozessor steht eine schnelle 5.400 RPM Festplatte aus dem Hause Seagate zur Seite. Die 500 GByte HDD (ST9500325AS) liest mit 66.2 MByte/s im Sequential Read schnell Daten von den Platten. Dies bestätigt der PCMark Vantage HDD-Score mit 3.385 Punkten. Die HDD ist im Betrieb kaum zu hören und leiser als der Idle-Lautstärkepegel.
Als GPU kommt eine Nvidia GeForce GT 330M mit 1.024 MB DDR3 Speicher zum Einsatz. Der GPU-Kern taktet mit 575 MHz, der Speicher mit 790 MHz. Die GT 330M gehört zur Nvidia-Mittelklasse. Der Grafik-Benchmark 3DMark2006 schließt mit 6.232 Punkten ab. Damit legt sich die GT 330M unter das Niveau einer Mobility Radeon HD 5650, die je nach CPU-Begleitung 6.500 bis 7.000 Punkte erzielt.
Der in die Jahre gekommene 3DMark2006 ist beliebt, aber zeigt er uns die reale Spiele-Power der vorliegenden i3-330M + GT 330M Kombination? Spiele-Fans bezweifeln das, weshalb wir zwei aktuelle Spiele ausprobieren.
Battlefield: Bad Company 2
Der Action-Shooter benötigt starke Hardware, um in ansehnlichen Details flüssig zu laufen. Doch die hohe Taktung der GPU (575/790 MHz) scheint von der langsamen Core i3-330M CPU ausgebremst zu werden. In der Detailstufe Hoch messen wir nur 21 FPS (1.366x768). HBAO zur Verbesserung der Ausleuchtung war aktiviert. Mit einem Turbo-Boost tauglichen Core i5-520M Prozessor sind bei gleichen Settings 32 FPS möglich. Die CPU limitiert das Gameplay. Spielen ist daher nur mit mittleren Details möglich.
Battlefield: Bad Company 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1366x768 | high, HBAO on, 1xAA, 4xAF | 21.4 fps | |
1366x768 | medium, HBAO off, 1xAA, 1xAF | 32.1 fps | |
1024x768 | low, HBAO off, 1xAA, 1xAF | 59.5 fps |
Metro 2033
Mit Metro 2033 haben sogar starke Desktop-Grafikkarten mit hohen Details und DirectX 11 zu kämpfen. Wir gehen mit DirectX-9 und -10 eine Hausnummer kleiner heran und fragen, wie das Game zu einer Notebook-Grafikkarte passt. In 1.366 x 768 Pixeln sind bei mittleren Details (AAA & 4x AF, DirectX 10) nur 25 FPS möglich (HD 5650: 26 FPS). Keine Glanzleistung und für ein anständiges Gameplay in der der HD-Ready Auflösung zu wenig. Eine GeForce GTS 360M ist mit 33 FPS deutlich besser (Toshiba Qosmio X500-121). Flüssiges Spiel ist nur mit der geringen 800 x 600 Pixel Auflösung bei niedrigen Details möglich (36.6 FPS). Metro scheitert im Auslieferungszustand an der Erkennung der Geforce-GPU. Erst ein Forceware-Update auf 257.21 schaffte Abhilfe.
Metro 2033 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1360x768 | Normal DX10, AAA, 4xAF | 25.1 fps | |
800x600 | Low DX9, AAA, 4xAF | 36.6 fps |
Fazit Spiele
Die Core i3 CPU limitiert das Gameplay und reduziert die Framerate, die eigentlich mit der Nvidia Geforce GT 330M möglich wäre. Aktuelle High-End Games sollten daher nicht auf der Wunschliste stehen. Wer aktuelle Games in mittleren/hohen Details flüssig spielen will, der liegt mit einer ATI HD 5650 und einem Turbo-Boost Prozessor ab Core i5 richtig. Für das Akoya P7615 gilt: Gelegenheitsspieler werden unzählige ältere oder weniger anspruchsvolle aktuelle Spiele finden, die flüssig und in hohen Details laufen. Echte Zocker werden sich daran stören, dass neue Spiele schon in HD-Ready nicht mehr flüssig spielbar sind. Das kontrastschwache 17.3-Zoll Display setzt zudem dem Farbgenuss enge Grenzen.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Call of Juarez Benchmark (2006) | 16.9 | |||
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 59.5 | 32.1 | 21.4 | |
Metro 2033 (2010) | 36.6 | 25.1 |
Geräuschemissionen
Die geringe Lärmentwicklung gehört zu den positiven Merkmalen des Medion Akoya P7615. Beim Surfen und E-Mails Schreiben läuft der Lüfter konstant auf niedrigster Stufe. Die Seagate-Festplatte ist auch bei hoher Aktivität nur mit angelegtem Ohr hörbar, ihr Pegel liegt unter dem Idle-Geräuschpegel von 31.3 dB(A).
Bei Spielen oder entsprechenden 3D-Benchmarks dreht der Lüfter nur auf bis zu 33.2 dB(A) auf. Das ist ein sehr geringer Wert für ein Computerspiel-Szenario mit Nvidia Geforce GT 330M. Nur in einem unrealistischen Stresstest über viele Stunden kann der Lüfter auf 39.8 dB(A) aufdrehen. Dennoch dreht er auch jetzt noch konstant und erzeugt keine nervige Tonlage.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.3 / 31.8 / 31.8 dB(A) |
HDD |
| 31.3 dB(A) |
DVD |
| 34.8 / dB(A) |
Last |
| 33.2 / 39.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Abwärme auf der Oberseite des Gehäuses können wir als unbedenklich einstufen. Während eines Office-Szenarios, in dem sich Last- und Idle-Zustände abwechseln, bleibt der Medion Akoya P7615 kühl bis lauwarm. Der Ziffernblock wird im Idle nur 30 Grad warm. Der wärmste Punkt auf der Bodenplatte ist nur 35 Grad warm. Bei Belastung durch einen PCMark Vantage, was wohl einem anspruchsvollen Office-Tag entsprechen dürfte, bleiben Handauflage und Mousepad angenehm kühl und die Bodenplatte erwärmt sich auf Höhe der Festplatte auf bis zu 37 Grad. Dem Betrieb auf dem Schoß steht nichts im Wege, sofern die Lufteinzugsöffnung in der Nähe des Luftauslasses nicht verdeckt wird.
Nach einem Stresstest für CPU und GPU erreichen wir auf der Handauflage höchstens 36 Grad Celsius. Der Maximalwert auf der Arbeitsumgebung liegt jetzt bei 38 Grad Celsius. Die Bodenplatte legt mit bis zu 42 Grad deutlich höhere Temperaturen vor. Während dessen bleiben die inneren Temperaturen unkritisch. Der Sensor an der Nvidia GT 330M meldet höchstens 63 Grad. Der Prozessor war leider nicht auslesbar.
Weil 63 Grad (GPU) ein sehr niedriger Maximalwert ist, gehen wir von einem sehr effizienten Kühlsystem aus. Wir geben zu bedenken, dass der Core i3-330M einen hohen TDP von 35 Watt hat. Dies in Wärme umgesetzt muss eine Kühlung erst einmal ableiten. Der Hersteller hat dazu den Luftauslass zur linken Seite hin erweitert. Die Abluft strömt nicht nur nach hinten aus, sondern neben dem Stromstecker auch nach links.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 36.3 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-7.5 °C).
Lautsprecher
Medion spendiert seinem 17-Zoller einen Subwoofer auf der Bodenplatte. Als solcher sorgt er für kräftigere Bässe und ein ausgewogeneres Klangbild. Die Qualität des Klangs ist durchaus gut und kann uns bei den Testspielen und bei Musik überzeugen. Der Subwoofer bringt das Chassis sogar ganz leicht zum Vibrieren.
Besonders Computerspiele mit einer Optimierung für Dolby Surround (Metro 2033), die Stimmen, Musik und Geräusch differenziert wiedergeben, machen auf der Mini-Anlage Spaß. Übertrieben hohe Hi-Fi Erwartungen sollten Interessenten nicht mitbringen. Die geringen Durchmesser der Notebook-Speaker limitieren die Tiefen und das Klangerlebnis im Raum. Die Lautstärke ist für den 17.3-Zoll Formfaktor relativ gering. Videoclips mit einer schwachen Tonspur können unter Umständen schon zu leise sein.
Neben dem Line-Out für Kopfhörer und dem Mikrofoneingang steht auch ein analoger Line-Out zur Verbindung einer Stereo-Anlage zur Verfügung. Die digitale Variante SPDIF ist ebenso vorhanden. Dank des Realtek-Audio Chips können 5.1 Lautsprecher an den drei Klinke-Steckern angebunden werden (6-Kanal Audio Out). Die Software fragt, welcher Art Lautsprecher angeschlossen wurden und leitet das entsprechende Signal an diesen Ausgang (Lautsprecher, Subwoofer, Seitenlautsprecher). Da der Verstärker des Akoya-Notebooks keine hohe Leistung haben dürfte, wird aber ein externer Verstärker notwendig sein. Der rauschfreie Soundausgang bietet einen relativ starken Pegel, welcher für nicht verstärkte Stereo-Boxen bis zirka 15 Watt ausreichend sein dürfte.
Akkulaufzeiten sind selten die Stärke von 17-Zollern. Das Akoya P7615 tritt allerdings mit Nvidia Optimus an. Im Akku- und Netzbetrieb wird bei nicht GPU intensiven Anwendungen auf die Intel HD im Prozessor umgeschalten. Dies passiert automatisch, der Nutzer bemerkt davon nichts.
Der Medion Akoya erreicht mit einen schwachen 4.300 mAh Akku (62Wh) ansehnliche Laufzeiten. Bei einer Internet-Surf-Session mit aktivem WLAN erreicht es als höchste Laufzeit knapp drei Stunden (167 Minuten, WLAN). Die maximale Idle-Laufzeit liegt bei 4:51 Stunden. Diese 291 Minuten sind für einen 17.3-Zoller beachtlich und lassen uns interessiert auf den geringen Energiebedarf blicken.
Wie schwach der Akku ist, das zeigt sich im Last-Test: Bei maximaler Helligkeit, aktivierten Funkmodulen und Modus Höchstleistung hält das Akoya P7615 nur 76 Minuten ohne Steckdose aus. Wer sich einen DVD-Film ansehen will und die Helligkeit etwas reduziert (Funkmodule aus), der kann mit gut zwei Stunden rechnen (148 Minuten).
Der Akku ist Ruck-Zuck wieder aufgeladen. Die Ladeelektronik benötigt 1:43 Stunden, um einen entleerten Akku wieder zu 100 Prozent auf zu füllen. Für die Erhaltung der Lebensdauer des Akkumulators wird ab 80 Prozent Ladung der Ladestrom verringert, wodurch es zu einer langsameren Zunahme der Kapazität kommt (Siehe Screenshot Ladung).
Der 17-Zoller geht sehr sparsam mit Energie um. Sein minimaler Idle-Bedarf von 12.3 Watt ist laut unserer Testgeräte-Datenbank der geringste bisher gemessene Wert für einen 17-Zoller. Das Sony Vaio VPC-EC1M1E (17.3-Zoll) liegt mit 13.7 Watt knapp dahinter, besitzt aber kein Optimus, sondern eine dedizierte ATI-Grafik. Ein geringer Strombedarf braucht demnach nicht zwangsläufig Nvidias Optimus Technik.
Realistischer weil mit höherer Leuchtstärke und aktivierten Funkmodulen, sind knapp 18 Watt im Betrieb ohne Last (Idle Maximal). Den maximalen Bedarf ermitteln wir im Stresstest (Prime95 / Furmark). Unser Multimeter zeigt 74.4 Watt an. Das 90 Watt Netzteil ist demnach passend dimensioniert.
Aus / Standby | 0.4 / 0.6 Watt |
Idle | 12.3 / 15.8 / 17.6 Watt |
Last |
56 / 74.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Das Medion Akoya P7615 stellt eine interessante Kombination zusammen, die für einen Allrounder-Einsatz auf dem heimischen Schreibtisch spricht. Für derzeit 749 Euro erhalten Interessenten einen brauchbaren aber nicht zu schnellen Intel Core i3-330M (2.13 GHz) nebst Nvidia Geforce GT 330M und 500 GB Festplatte. Durch die vergleichsweise schwache CPU wird der 17.3-Zoller allerdings bei aktuellen High-End Spielen ausgebremst.
Neben einem guten Klang dank Subwoofer bietet das Akoya P7615 ein sehr gutes Kühlsystem mit angenehm temperierten Oberflächen. Die Verarbeitung des Chassis ist derzeitiger Stand der Technik aber nicht überragend. Dasselbe gilt für das kontrastschwache und mit kleinen Blickwinkeln bestückte Glare Type Panel. Die Eingabegeräte ziehen im Office-Einsatz leider den Kürzeren. Das Schreibgefühl ist auf der nachgebenden Fläche schwammig, auch wenn Druckpunkt und Hub sehr gut sind.
Wer über die schwache Displayanzeige und die geringwertigen Eingabegeräte hinwegsieht, der erhält mit dem Akoya P7615 aktuell ein gutes Angebot. Auf der Jagd nach CPU-Performance und Gaming-Leistung zieht das Akoya zwar den Kürzeren. Gute Ergonomie, geringer Stromverbrauch, DVB-T Stick und Fernbedienung sowie die Option auf eine zweite Festplatte lassen die Nachteile möglicherweise in den Hintergrund treten.