Test Lenovo Thinkpad Edge E520 Notebook
Mit der ThinkPad Edge Serie möchte Lenovo weitere Kundenschichten ansprechen, denen die üblichen ThinkPads zu bieder oder zu teuer sind. Neben dem kleineren E420 und dem bereits getesteten E420s, die man nicht verwechseln sollte, bildet das hier im Test befindliche Lenovo ThinkPad Edge E520 mit einer matten 15,6-Zoll-Anzeige die Speerspitze des Edge-Portfolios. Ein wesentlicher Unterschied zu den üblichen B2B-Geräten ist das etwas entschärfte Design, das nun keilförmig nach vorne abfällt, aber dennoch ohne den empfindlichen Hochglanzlack auskommt. Im Inneren werkelt durchweg aktuelle Hardware, wobei unterschiedliche Komponenten und Konfigurationen zur Verfügung stehen. Wir testen die Mainstream-Ausführung mit einem Intel Core i5-2410M, einer AMD Radeon HD 6630M Grafikeinheit und einem 4-GB-Arbeitsspeicher.
Als Alternative zu den aktuell erhältlichen Intel-Geräten hat Lenovo mit den Geräten ThinkPad Edge E425 und E525 bald auch Varianten mit den neuen AMD Llano-APUs im Angebot. In den USA werden diese Notebooks ab 549 US-Dollar an den Start gehen. Unser Sample mit einer hochwertigen Ausstattung, aber ohne UMTS-Modul, ist derzeit für rund 650 Euro im Handel erhältlich und muss sich im folgenden Test beweisen. Hat Lenovo nach dem wenig überzeugenden ThinkPad Edge E420s den perfekten Mittelweg zwischen günstigen Mainstream-Notebooks und den hochwertigeren Business-Geräten gefunden?
Mit den Worten „Neue Gestaltung. Neue Form. Und jetzt besser denn je.“ bewirbt Lenovo das Gehäuse und Design des E520 vollmundig. In der Realität steht vor uns ein klobiges Gerät mit einem Gesamtgewicht von 2,46 Kilogramm, einer maximalen Bauhöhe von 33 Millimetern und mattschwarzen Oberflächen samt Softtouch-Oberflächenbeschichtung. Das Gehäuse fällt nach vorne keilförmig ab. Die Farbgebung ist nicht aufregend, aber das Understatement hat auch seine guten und vor allem robusten Seiten. Kratzer entstehen nicht so leicht, wobei Fingerabdrücke sehr schnell zu sehen sind. Im puncto Verarbeitung enttäuscht uns das Notebook. Der Kunststoff wirkt teilweise sehr billig, und der nicht fest sitzende Akku sowie der instabile Displaydeckel hätten besser gelöst werden können.
Die Stabilität der Base-Unit hinterlässt einen geteilten Eindruck. Die Handballenauflage hält einiges aus, wohingegen das Tastaturfeld in der Mitte und über dem DVD-Laufwerk leicht nachgibt. Bei den Displayscharnieren setzt Lenovo auf hochwertige Teile aus Metall, die schwarz lackiert wurden und einen guten Halt mit einem minimalen Nachwippen ermöglichen. Rückartige Bewegungen können die Scharniere aber nicht auffangen. Dies fällt vor allem bei einem Öffnungswinkel zwischen 160 Grad und dem maximalen Winkel von 180 Grad auf.
Über eine T-förmige Wartungsabdeckung an der Unterseite lassen sich mit wenigen Handgriffen das Speichermedium und der Arbeitsspeicher austauschen beziehungsweise erweitern. Der Gehäuselüfter ist nicht erreichbar und lässt sich bei zunehmender Verschmutzung nicht reinigen. Ebenso fehlt dem ThinkPad Edge E520 ein Docking-Connector an der Unterseite, wodurch es sich von den reinen Business-Lösungen unterscheidet.
An den Geräteseiten findet sich ein erweiterter Schnittstellenumfang, mit dem sich das E520 von vielen Consumer-Geräten absetzen kann. Neben insgesamt fünf USB-2.0-Ports (wobei es sich bei einem Port um eine flinke eSATA-Kombination handelt) und dem VGA- und HDMI-Ausgang ist an der rechten Seite ein ExpressCard-Einschub für Karten mit 34 Millimeter Baubreite untergebracht. Insgesamt ein akzeptabler Umfang, bei dem uns eine oder mehrere Ports der neueren USB-Revision 3.0 fehlen. Ein weiterer Minuspunkt ist der fehlende Dockingport an der Gehäuseunterseite, der oben bereits erwähnt wurde.
Bis auf die RJ-45-Netzwerkbuchse verteilen sich die gebotenen Ports an der rechten und linken Seite des Gehäuses. Die Positionierung ist nicht außergewöhnlich, wobei der USB-Port und der ExpressCard-Schacht an der rechten Seite bei Benutzung einer externen Maus hinderlich sein könnten.
Kommunikation
Bei den Kommunikationsmöglichkeiten fährt Lenovo das volle Programm auf, und das Gerät muss sich nicht verstecken. Neben der kabelgebundenen Übertragung mit einem Gigabit pro Sekunde ist ein WLAN nach 802.11b/g/n (Intel WiFi Link 1000 BGN) sowie Bluetooth 3.0 +HS ab Werk integriert. Unser Sample bietet allerdings kein 3G-UMTS-Modul. Dieses ist aber als Extra erhältlich, und der dafür erforderliche Slot ist bereits angelegt. Die notwendigen Antennen für ein eigenständiges Nachrüsten sind nicht vorhanden.
Sicherheit
Ein reinrassiges Business-Notebook braucht Sicherheitsfeatures. Das E520 als Mittelweg bietet diese nicht, da nur ein Kensington Lock Slot angebracht ist. Ein TPM-Chip, ein SmartCard-Lesegerät oder ein Fingerprint-Sensor bleiben bis dato nur den teureren Geräten vorbehalten.
Zubehör
Große Verpackung und wenig dahinter! In dem Umkarton finden sich neben dem Gerät nur das passende Netzteil mit Netzkabel, der 6-Zellen-Akku und einige Dokumentationen. Die Liste der optional erhältlichen Produkte und Angebote gleicht dagegen der Aufpreisliste eines Autos und beinhaltet zahlreiche Produkte aus unterschiedlichen Kategorien. Bei der Software setzt sich dieses Bild fort. Neben dem vorinstallierten Office, dem Adobe Reader und der üblichen ThinkPad-Software ist das Angebot wenig überzeugend. Negativ stößt uns die Testversion von Norton Internet Security auf, die mit einem eigenen Fenster beim Systemstart und diversen Pop-Ups nervt. Bei den reinen ThinkPad-Notebooks war dies nicht in einem solchen Maße auffällig und störend.
Garantie
Lenovo gewährt auf das Gerät samt Akku eine Garantielaufzeit von nur 12 Monaten und bewegt sich damit im unteren Mittelfeld. Bei vielen Business-Geräten ist dies zwar ähnlich, da diverse Service-Upgrades erhältlich sind, aber im B2C-Markt sind 24 Monate Garantie wünschenswert.
Tastatur
Die Wahl der Tastatur ist Lenovo nicht schwer gefallen, da es sich um ein bekanntes Design handelt. Im Vergleich zum bereits getesteten Lenovo ThinkPad Edge E420s verfügt unser Sample dank einem größeren Gehäuse über einen separaten Ziffernblock. Die Tastengröße (Buchstaben) von 16 x 16 Millimetern wurde allerdings beibehalten. Das Layout, die Optik samt glänzendem Untergrund sowie das subjektive Tippgefühl hinterlassen einen positiven Eindruck. Die leicht konkave Tastenform und die deutlich hervorstehenden Tasten bleiben weiterhin eine Geschmacksfrage.
Abstriche geht Lenovo bei den wesentlich zu kleinen Pfeil-Tasten ein. Für Gamer ist dieses Gerät wohl weniger interessant, aber auch die Nutzung dieser Tasten für den Bildlauf im Browser ist durch die Dimensionen behindert. Ähnlich verhält es mit der Entfernen-Taste. Diese ist in der oberen Reihe nach links gewandert, wodurch man bei jedem Gebrauch hinsehen muss, wo sich diese Taste befindet. Ein weiterer kleiner Kritikpunkt ist die Markierung der Fn-Funktionstasten durch einen roten Aufdruck, der bei schlechten Lichtverhältnissen nur schlecht zu erkennen ist.
Touchpad
Auch bei dem Touchpad handelt sich um eine bekannte Bedieneinheit, die im Vergleich zum E420e aber etwas älter zu sein scheint, da das integrierte „UltraNav“ Touchpad von Synaptics noch mit zwei getrennten Mausersatztasten anstatt den integrierten Buttons kommt. Insgesamt überzeugt das Touchpad durch eine leicht angeraute und angenehme Oberflächenstruktur sowie der gebotenen Abmessung von 93 x 50 Millimeter (Diagonale: 105 Millimeter). Zusätzlich zu dieser Eingabemöglichkeit bietet natürlich auch dieses ThinkPad den obligatorischen roten Trackpoint im Tastaturfeld sowie drei weitere Bedienelemente über dem Touchpad. Die Qual der Wahl ist für einige Nutzer leicht, die anderen sind sich nicht sicher, was von dem roten Punkt zu halten ist. Wir empfehlen: Probieren geht über Studieren!
Weiter in Richtung Business geht es mit dem matten 15,6-Zoll-Bildschirm, der allerdings nur mit vergleichsweise groben 1366 x 768 Pixel im 16:9 Format auflöst. Im Blick auf das aktuelle Portfolio des chinesischen Konzerns liegt das ThinkPad Edge E520 auf dem Niveau des Budget-Gerätes L520. Eine höhere Auflösung und mehr Leistung ist auch im Angebot, wobei das entsprechende Lenovo ThinkPad T520 deutlich teurer ist und insgesamt in einer anderen Liga spielt. Eine günstige Alternative ist die Nutzung einer externen Anzeige via VGA- oder HDMI-Ausgang. Beide Ports konnten bei einer getesteten Auflösung von 1920 x 1080 Pixel (1080p, Full HD) überzeugen.
Bei der Messung mit unserem Tool Gossen Mavo Monitor stellt sich leider Ernüchterung ein. Das Panel vom Typ AUO23EC ist mit maximal 196,4 cd/m² nicht die hellste Leuchte und liegt hinter den bereits getesteten Notebooks ThinkPad Edge E420s und ThinkPad Edge 15 zurück. Die geringen Helligkeitsschwankungen und der daraus resultierende Ausleuchtungswert von 88 Prozent sind aber insgesamt als gut zu bezeichnen.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 179.9 cd/m²
Kontrast: 169:1 (Schwarzwert: 1.16 cd/m²)52.9% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
77.2% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
51.4% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Mit den weiteren Messwerten bestätigt sich die Verwendung eines günstigen TN-Panels, das die Kosten für das Gerät niedrig hält. Der gemessene Schwarzwert ist erhöht, wodurch kein kräftiges Schwarz wiedergegeben werden kann, und der Kontrast fällt in diesem Zuge gering aus. Vor allem bei der Wiedergabe von Filmen oder im Outdoor-Gebrauch wären hier gute Messwerte wünschenswert.
Trotz dem günstigen Bildschirm schlägt sich das Gerät im Vergleich des darstellbaren Verbrauchs relativ gut. Der sRGB-Farbraum (transparent) ist für viele Anwendungen die Grundlage und wird zwar nicht komplett bedient, aber annähernd. Die oben erwähnten Geräte schneiden im Schnitt ein wenig schlechter ab. Insgesamt eignet sich unser Testgerät aber nur bedingt für die professionelle Bearbeitung von Fotos. Ein ebenfalls wichtiger Aspekt ist der Außengebrauch. Dank der matten Bildschirmoberfläche lässt sich das E520 im Freien bewegen, wobei die geringe Helligkeit und der Kontrastwert Probleme bei direkter Sonneneinstrahlung machen.
Die Blickwinkelstabilität des Bildschirms entspricht einem günstigen TN-Panel. Die horizontale Wiedergabe ist auch in flachen Winkeln, bis zirka 140 Grad, stabil, und nur ein Verlust der Helligkeit fällt auf. In der Vertikalen kommen zu der abnehmenden Luminanz noch das rasche Invertieren beziehungsweise Aufblenden des Referenzbildes.
Ein Office-Notebook muss nicht immer langsam sein und nur als mobile Schreibmaschine herhalten. Lenovo bietet unterschiedliche Konfigurationen des ThinkPad Edge E520 an. Unser Testgerät mit einem Intel Core i5-2410M Dual Core Prozessor ausgestattet, der das aktuelle Spitzenmodell darstellt. Mit einer Taktfrequenz von 2,3 GHz, der automatischen Übertaktung Intel Turbo Boost auf maximal 2,9 GHz und der 3 MByte großen L3-Cache gehört dieser Prozessor zum aktuellen Mittelfeld des Portfolios und ist nicht nur bei Lenovo eine beliebte Komponente für Geräte unter 1000 Euro.
Zusätzlich zu der Prozessor-Grafik Intel GMA HD 3000 setzt das E520 auf die eigenständige AMD Radeon HD 6630M GPU mit einem Kerntakt von 485 MHz und 1 GByte Grafikspeicher. Die Umschaltung zwischen den Grafikeinheiten läuft dank AMD PowerXpress 4.0 alias BACON nun auch automatisch, wenn auch einige Programme immer noch nicht direkt erkannt werden und manuell nachgebessert werden muss. Zusätzlich zu diesem Paket aus der Einsteiger-Mittelklasse gesellen sich 4-GByte-Arbeitsspeicher (maximal 8 GByte auf zwei Bänken) und 500-GByte-Festplattenspeicher.
Intels Core i5-2410M Prozessor musste sich schon mehrfach unserem umfangreichen Parcours stellen und auch in diesem Fall liefert er ein gutes Ergebnis aus dem oberen Mittelfeld. Mit einem Ergebnis von 9390 Punkten im Multi-Thread-Rendering von CineBench R10 (64-Bit) liegt das Gerät auf dem Niveau vergleichbarer Konfigurationen (z. B.: Toshiba Tecra R850). Aber auch ältere Notebooks mit einem Intel Core i5-580M oder Core i7-620M bewegen sich in diesem Punktebereich. Insgesamt eine überzeugende Leistung, die sich im Vergleich zur vorherigen Prozessor-Generation sehen lassen kann. Die schon erwähnten Arrandale-CPUs bieten zwar eine vergleichbare Leistung, waren vor rund einem Jahr aber auch nur in höherpreisigen Notebooks zu finden.
3DMark 03 Standard | 12392 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 11187 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 6463 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3633 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 968 Punkte | |
Hilfe |
Die AMD Radeon HD 6630M positioniert sich als Mittelklasse-Grafik für Office- und Multimedia-Notebooks, die nicht vorrangig zum Spielen genutzt werden. Im aktuellen 3DMark 11 für Grafikeinheiten mit DirectX 11 Unterstützung erreicht die GPU nur 968 Punkte und bewegt sich im unteren Mittelfeld unserer Datenbank. Vergleichbare Alternativen von Nvidia sind die etwas schwächere GeForce GT 525M beziehungsweise die GT 540M Mittelklasse-GPU. Summa summarum eine Lösung für Personen, die nur gelegentlich spielen möchten.
PCMark Vantage Result | 5633 Punkte | |
PCMark 7 Score | 1931 Punkte | |
Hilfe |
Die PCMark Benchmarks von Futuremark bewerten das gebotene Gesamtpaket und errechnen daraus ein Gesamtergebnis. Das ThinkPad Edge E520 erreicht im bewährten PCMark Vantage ein Ergebnis von 5633 Punkten und bewegt sich damit wieder im Mittelfeld der Datenbank. Ein vergleichbares Ergebnis erreichen beispielsweise das Samsung QX310 Subnotebook oder das Medion Akoya P6631 mit gleicher CPU und der GPU-Alternative GT 540M von Nvidia. Zu beachten ist die Tatsache, dass ein modernes Solid State Drive (SSD) die Bewertung schnell in die Höhe treiben kann.
Als Speichermedium werkelt in unserem Testgerät eine 2,5-Zoll-Festplatte von Hitachi mit einer Bruttokapazität von 500 GByte. Die Travelstar 5K500 alias HTS545050B9A300 gehört zum Mainstream-Programm des Herstellers und ist mit maximal 75 MB/s bei einer Leseoperation nicht als schnell zu bezeichnen. Nicht zuletzt die Anbindung via SATA II bei SATA-III-Unterstützung, die Arbeitsgeschwindigkeit von 5400 U/Min sowie die Zugriffszeiten tragen ihren Teil dazu bei. Der Austausch gegen ein moderneres und vor allem schnelleres SSD ist schnell erledigt. Mögliche Kandidaten wären Intel SSD Serie 510 oder die OCZ Agility 3 beziehungsweise Vertex 3.
Spiele Fazit
Ein kurzer Blick auf die reine Gaming-Performance zeigt, dass sich die AMD Radeon HD 6630M nur an Gelegenheitsspieler richtet. Ältere Titel und einfache Spiele wie World of Warcraft oder FIFA 11 laufen auch in höheren Auflösungsstufen flüssig. Bei neueren Games, darunter der First-Person-Shooter Crysis 2, macht die Grafik deutlich schneller Probleme, und wirklich spielbar sind solche Titel nur bei einer geringen Auflösung und wenigen Bilddetails. Für Office- und Multimediaanwendungen ist die gebotene Leistung aber mehr als ausreichend.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Supreme Commander - FA Bench (2007) | 51.9 | 43.3 | 34.6 | 16.8 |
Trackmania Nations Forever (2008) | 173 | 50.3 | 21.4 | |
Resident Evil 5 (2009) | 88.1 | 42.4 | 24.4 | |
Crysis 2 (2011) | 52.4 | 35 | 26.1 | 8.9 |
Geräuschemissionen
Eine gute Leistung, ein matter Bildschirm und geringe Emissionen sollten ein Office-Notebook auszeichnen. Im ThinkPad Edge E520 sind ab Werk der Gehäuselüfter, die Festplatte und das DVD-Laufwerk für die entstehende Geräuschkulisse verantwortlich. Im Idle-Betrieb bleibt der Pegel bei konstant 30,4 dB(A), und das Notebook ist nur selten bis gar nicht wahrzunehmen. Die Festplatte arbeitet insgesamt ruhig, ist aber mit 31,3 dB(A) ein wenig „lauter” als das Notebook selbst im Leerlauf.
Unter Last dreht der Lüfter auf und wir konnten aus einer Entfernung von 15 Zentimetern maximal 35,8 dB(A) in diesem Szenario festhalten. Ein klarer Minuspunkt in diesem Abschnitt ist das integrierte DVD-Laufwerk, das sich bei Benutzung mit 38,6 dB(A) deutlich in der Vordergrund drängt.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.4 / 30.4 / 30.4 dB(A) |
HDD |
| 31.3 dB(A) |
DVD |
| 38.6 / dB(A) |
Last |
| 32.9 / 35.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-300 Plus (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Schon im Leerlauf konnten wir einen Spitzenwert von rund 33 Grad Celsius auf unserem Messgerät festhalten, der subjektiv als lauwarm zu beschreiben ist. Die hochwertigen ThinkPads mit Aluminium-Magnesium-Gehäuse kommen zum Teil besser weg. Erfreulicherweise steigen die Temperaturwerte unter Last nicht überproportional an und erreichen bei 39,4 dB(A) im Bereich des Gehäuselüfters das Maximum. Bei längerem Betrieb auf den Beinen kann diese Abwärme unangenehm werden. Die Temperaturen um das Touchpad und direkt auf den Tasten bleiben im Rahmen und beeinträchtigen die Ergonomie nicht.
Wie steht es um die Temperaturen im Inneren des Chassis? Diese Frage ist vor allem bei aktuellen Geräten mit Sandy Bridge CPUs wichtig, da bis dato schon einige Geräte mit einer Drosselung der Leistung zu kämpfen hatten. Mit einer Spanne von 74 Grad Celsius (CPU) zu Beginn des Stresstests (Prime95 + Furmark) und einem Spitzenwert von 86 Grad Celsius nach mehreren Stunden Laufzeit konnten wir keine Unregelmäßigkeiten feststellen. Dazu sei gesagt, dass die Werte der unterschiedlichen Tools nur als Anhaltspunkt zu sehen sind und nie verlässlich ausgelesen werden können.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 33.6 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-6 °C).
Lautsprecher
Für die Audioausgabe sind unter der Frontlippe des Gehäuses zwei Stereo-Lautsprecher versteckt, die einen gewohnt durchschnittlichen Klang bieten. Die hohen Töne werden ohne Übersteuern wiedergegeben, und auch die feine Abstimmungsmöglichkeit überzeugt. Für ein rundes Spektrum fehlen aber deutliche Bässe sowie die tiefen Töne. Gute externe Lösungen lassen sich dafür über die 3,5mm-Stereo-Klinke oder auch über den HDMI-Ausgang ansteuern, der häufig bei AV-Receivern und modernen Fernsehern vorhanden ist.
Neben einem Leistungsplus bieten die verwendeten Komponenten auch Vorteile in puncto Effizienz. Neben dem Energy Saver des Intel Core i5-2410M, durch den der Takt bei Nichtgebrauch auf 800 MHz gesenkt wird, wählt das System automatisch zwischen der integrierten CPU-Grafik und der dedizierten GPU von AMD. Daraus ergibt sich eine relativ große Spanne der Verbrauchswerte, die mit maximal 61 Watt aber im grünen Bereich für diese Konfiguration und Geräteklasse liegt. Mit einer Spanne von 6,7 bis 11,2 Watt im Leerlauf bewegt sich unsere Konfiguration auf dem Niveau eines aktuellen Netbooks.
Der entstehende Verbrauch soll ab Werk von einem 6-Zellen-Akku mit einer Kapazität von 48 Watt aufgefangen werden. Damit bewegt sich Lenovo im breiten Mittelfeld, und ein zusätzlicher Akku beziehungsweise eine Alternative für mehr Kapazität muss separat erworben werden.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 6.7 / 10 / 11.2 Watt |
Last |
39 / 61 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 Plus |
Im Zusammenspiel mit dem beiliegenden Lithium-Ionen-Akku ergeben sich akzeptable Akkulaufzeiten für ein Office-Notebook. Bei minimaler Bildschirmhelligkeit (10 cd/m²), der Nutzung der internen Intel GMA HD 3000 Grafik und deaktiviertem WLAN-Modul ist ein Spitzenwert von bis zu 6 Stunden und 34 Minuten (Reader’s Test) möglich. Im Gegensatz dazu steht der Classic Test, der unter anderem eine OpenGL-Berechnung durchführt. Mit der maximal möglichen Bildschirmhelligkeit, aktivierter AMD Radeon HD 6630M und eingeschaltetem WLAN-Adapter reduziert sich die Laufzeit drastisch und erreicht bei nur 67 Minuten das Minimum.
Diese beiden Messungen stellen die Extrema dar, und die Messung „Surfen über WLAN” beziehungsweise das Schauen einer DVD sind ein realistischer Mittelweg. Mit einer Laufzeit von 4 Stunden und 46 Minuten (DVD) und 5 Stunden und 32 Minuten beim Surfen im Internet ergibt sich ein gutes Bild, wobei das Gerät aber nicht aus der Masse hervorsticht.
Das Lenovo ThinkPad Edge E520 hinterlässt als günstiger Mittelweg zwischen Business- und Consumer-Notebook einen guten Eindruck mit einigen Minuspunkten. Das Gehäuse kommt in mattem Softtouch-Schwarz, ist aber nicht wirklich schlank und auch die Verarbeitung und Stabilität ist eher suboptimal. Der Schnittstellenumfang ist bis auf USB 3.0 ausgereift und wird durch aktuelle Kommunikationsmöglichkeiten ergänzt. Die Eingabegeräte samt separatem Ziffernblock sind soweit bekannt und hinterlassen einen guten Eindruck. Ein matter 15,6-Zoll-Bildschirm ist bei dem Namen „ThinkPad” quasi Pflicht, an guten Messwerten mangelt es dem Panel von AUO aber.
Leistungstechnisch bleiben keine Wünsche offen und Office- beziehungsweise Multimediaanwendungen werden ohne Probleme bedient. Weitere Pluspunkte sammelt das Gerät bei den akzeptablen Akkulaufzeiten und dem geringen Stromverbrauch im Leerlauf. Weitere Kritikpunkte, die erwähnt werden sollten, sind das laute DVD-Laufwerk, die Gehäusetemperaturen unter Last sowie die geringe Garantielaufzeit von nur 12 Monaten, obwohl das Gerät auch Konsumenten ansprechen soll. Für rund 650 Euro eine gute Alternative zu einigen Hochglanzplastikbombern mit 15,6-Zoll-Bildschirm, wobei diverse Punkte besser hätten gelöst werden können.