Test Lenovo ThinkPad Yoga 11e Chromebook
Das ThinkPad Yoga 11e kombiniert die besten Qualitäten der ThinkPad- und Yoga-Serie in einem kleinen 11,6-Zoll-Paket mit der Wahl zwischen Chrome OS oder Windows 8. Die meisten Kernkomponenten, wie der Celeron N2930-Prozessor, der IPS-Touchscreen mit 1.366 x 768 Pixeln sowie 4 GB Arbeitsspeicher sind bei allen Konfigurationen identisch. Eine wichtige Ausnahme ist der Massenspeicher, denn Windows 8-Modelle verwenden eine austauschbare 320-GB-HDD, während die Chrome OS Versionen lediglich mit einer 16 GB großen SSD ausgerüstet sind.
Unser Test beschäftigt sich mit der Chromebook-Version des ThinkPad Yoga 11e, die für rund 450 US-Dollar, oder 150 US-Dollar weniger als die Windows 8-Modelle, erhältlich ist. Der aggressive Preis von weniger als 500 US-Dollar ist typisch für Chromebooks und ist sicherlich ein wichtiger Grund für die zunehmende Beliebtheit seit der offiziellen Ankündigung des Google Projektes im Jahr 2011. Mit zunehmender Unterstützung der Hersteller sieht es so aus, als könnten die Chromebooks ihr Nischendasein verlassen und im Territorium von Multimode-Subnotebooks mitmischen.
Wir vergleichen das vorliegende Lenovo mit anderen Chromebooks wie dem Asus C200, dem HP Chromebook 11, dem Acer C720 und anderen Modellen. Der direkte Vergleich zu normalen Notebooks ist dabei recht schwierig, denn Windows basierte Benchmarks eignen sich nicht für Chrome OS. Nichtsdestotrotz handelt es sich beim ThinkPad Yoga 11e um eines der besseren Chromebooks, die zurzeit erhältlich sind.
Gehäuse
Chromebooks sind für den mobilen Betrieb konzipiert und sollten daher idealerweise ein robustes Gehäuse haben. Viele Konkurrenten scheinen diesen Aspekt vergessen zu haben, was man an dem dünnen Plastik und den teilweise fragilen Materialen des Toshiba CB30, Samsung Series 3 XE303C12 sowie HP Pavilion 14-c010us sehen kann. Andererseits muss das ThinkPad Yoga 11e seinem ThinkPad-Namen gerecht werden und ist daher dick, robust und nach militärischen Standards konzipiert. Es ist gegen Feuchtigkeit, Vibrationen, Erschütterungen sowie andere schädliche Umgebungsfaktoren gewappnet.
Die Ecken und Kanten der Basiseinheit hinterlassen einen robusten Eindruck, dabei lässt sich das Gehäuse kaum eindrucken oder verwinden. Der Bildschirmdeckel verfügt über Gummipuffer, um Stöße und Erschütterungen zu absorbieren. Druck auf die Mitte des Bildschirmdeckels oder die Tastatur führt zu leichten Vertiefungen, aber das Problem ist minimal und stellt keinen Grund zur Sorge dar. Das Gehäuse besteht aus Polycarbonat sowie glasfaserverstärktem Plastik und resultiert in einem festen Display. Die 360 Grad-Gelenke sind ebenso robust bei jedem Winkel und minimieren ein Nachwippen des Bildschirms während des Tippens. Wir sind nicht überrascht, dass Lenovo eines der besten Chromebooks konstruiert hat, sondern wie der Hersteller gleichzeitig den Preis niedrig halten konnte, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das Gerät verfügt im Vergleich zu anderen Chromebooks, bei denen meist glänzende oder billige Plastikfarben zum Einsatz kommen (z. B. HP Chromebook 11), sogar über ein professionelles Design.
Natürlich ist das Gehäuse nicht perfekt; die glatten und matten Oberflächen weisen mehr Ähnlichkeiten zu den günstigen ThinkPad Edge-Modellen anstatt den Geräten der ThinkPad T-Serie auf. Das bedeutet auch, dass das Yoga 11e auf den Metallrahmen verzichtet und rundherum dickeres Plastik zum Einsatz kommt. Es ist daher auch nicht überraschend, dass sowohl das Gewicht (1,7 kg) als auch die Dicke (22,8 mm) des Lenovo über den Abmessungen der Konkurrenten liegen (siehe auch Vergleich der Dimensionen weiter unten). Damit kann der Tablet-Modus zu einer Herausforderung werden, allerdings ist das ein bekannter Nachteil von Multimode-Notebooks, bei denen das Display nicht abgenommen werden kann. In diesem Fall glauben wir aber, dass das erhöhte Gewicht und die Größe einen guten Kompromiss zugunsten der Langlebigkeit des Yoga 11e Chromebook darstellen. Wie gewöhnlich ziehen die Oberflächen schnell Fingerabdrücke und Dreck an, vor allem in den Lücken zwischen den Gummipuffern und den Außenkanten sammelt sich schnell Schmutz.
Ausstattung
Das Yoga 11e bietet die meisten gängigen Anschlüsse, die man an einem Chromebook üblicherweise vorfindet. Dazu gehört auch ein USB-3.0-Anschluss, allerdings wurden einige Funktionen, wie ein Ethernet-Anschluss oder DisplayPort, gestrichen, die beim HP Pavilion 14 bzw. den Google Pixel Chromebooks verfügbar sind. Das HP Chromebook 11 verwendet einen Micro-USB-Anschluss für das Laden sowie die Datenübertragung anstelle eines richtigen Netzteilanschlusses, der normalerweise für Notebooks verwendet wird. Die Anschlüsse des Lenovo sind leicht zugänglich und nicht gedrängt.
Die Windows-Version des Yoga 11e beinhaltet einen Gigabit-Ethernet-Anschluss, der Wegfall der Funktion dürfte also den Kosteneinsparungen bei dem Chromebook-Modell geschuldet sein.
Kommunikation
Das Gerät verfügt standardmäßig über die Intel 7260 Mini-PCIe-Karte und unterstützt kabellose ac-Netzwerke sowie Bluetooth 4.0. Die 2x2-Karte erreicht theoretisch Transferraten von bis zu 867 Mbit/s, allerdings nur bis zu 300 Mbit/s in einem Wireless-n-Netzwerk. In einem normalen WLAN-Netz gab es keine Verzögerungen oder Verbindungsabbrüche.
Leider gibt es für das Yoga 11e weder integrierte WWAN- noch GPS-Optionen, die angesichts der guten Mobilität sehr nützlich gewesen wären. Nur einige Chromebooks, z. B. das Pixel oder das Samsung Series 3 XE303C12, verfügen über einen SIM-Schacht für die Verbindung zum mobilen Internet.
Zubehör
Das Zubehör ist stark eingeschränkt, denn es gibt keinen dedizierten Dockinganschluss, und auch die Kompatibilität mit universellen Dockingstationen ist nicht garantiert. Allerdings bietet Lenovo einige Artikel wie Mäuse, Hüllen sowie optische Laufwerke (USB) für seine Chromebooks.
Garantie
Die standardmäßige einjährige Garantie gilt für alle neugekauften Geräte und kann für 279 US-Dollar auf bis zu fünf Jahre mit optionalem Unfallschutz und Vor-Ort-Diensten erweitert werden.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Chiclet-Tastatur (27 x 10,5 cm) bietet die normalen Tasten, die bei allen Chromebooks verfügbar sind. Weitere Funktionstasten sind nicht vorhanden, und der fehlende Nummernblock könnte ein Problem für Anwender mit vielen Tabellenkalkulationen sein, da Eingaben im Vergleich zu regulären Desktop-Tastaturen deutlich schwerer fallen. Außerdem sind die Pfeiltasten klein und die Hintergrundbeleuchtung wurde zu Gunsten des Preises gestrichen.
Besser gefallen haben uns die Rückmeldung und die Mechanik der Tasten, die über ausreichend Hub verfügen. Das Tippgefühl übertrifft sogar einige teurere Geräte von Lenovo, z. B. das Y40 oder Y50, bei denen die Tasten zu leichtgängig sind, was wiederum zu einem schwammigen Gefühl und geringerer Genauigkeit führt. Hierbei handelt es sich also um eine der besseren Tatstaturen, die zurzeit bei Chromebooks erhältlich sind.
Bei der Verwendung des Chromebooks im Tablet-Modus wird die Tastatur nicht automatisch abgesenkt, was bei den Yoga-Modellen der zweiten Generation eingeführt wurde. Leider muss das günstigere Yoga 11e aber ohne diese Funktion auskommen.
Touchpad
Das relativ große (10 x 6 cm) und matte Touchpad lässt sich sehr gut bedienen und bietet gute Gleiteigenschaften. Vom Gefühl her ähnelt es den Eingaben der deutlich teureren X1 Carbon- oder T440-Modelle, und nicht den günstigen Vertretern der Edge-Serie. Alleine dadurch wirkt das Chromebook etwas professioneller. Klicks profitieren von der hervorragenden Rückmeldung und dem guten Hub, nur die akustische Bestätigung hätte etwas dezenter ausfallen können. Komischerweise wird Scrollen mit zwei Fingern unterstützt, Pinch-to-Zoom ist auf dem Touchpad aber standardmäßig deaktiviert, funktioniert dafür allerdings auf dem Touchscreen.
Freunde des TrackPoints müssen wir leider enttäuschen, denn das Yoga 11e muss ohne die beliebte Eingabemöglichkeit auskommen. Laut Lenovo beruht diese Entscheidung auf dem Feedback der Kunden.
Display
Der IPS-Touchscreen des Yoga 11e ist einer der größten Vorteile gegenüber anderen Chromebooks, die aus Kostengründen üblicherweise ein billiges TN-Panel verwenden. Die native Auflösung liegt weiterhin bei 1.366 x 768 Pixeln, aber Farben und Texte erscheinen auf dem Lenovo im Vergleich zu anderen günstigen Chromebooks deutlich sauberer und farbenfroher. Das Lenovo profitiert zudem von der starken Hintergrundbeleuchtung mit 270 cd/m² sowie dem satten Kontrast, die sich auch gut für deutlich größere und teurere Notebooks eignen würden.
Das Display wird von kratzfestem und bruchsicherem Dragontrail-Glas geschützt. Laut Lenovo ist dieses Material robuster als Kalk-Natron-Glas und konventionelles Glas. Der Bildschirm ist allerdings ziemlich spiegelnd, bei niedrigen Helligkeitseinstellungen könnten Reflexionen also zum Problem werden. Einige Konkurrenten bieten auch matte Displays an, beispielsweise das Samsung Series 3. Trotzdem ist es eines der wenigen Chromebooks mit einem Touchscreen und dem Edge-to-Edge Glas-Display, ganz zu schweigen von dem IPS-Panel.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 289.8 cd/m²
Kontrast: 1260:1 (Schwarzwert: 0.23 cd/m²)
ΔE Color 5.46 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 5.73 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.4
Die Farbgenauigkeit ist kein entscheidender Faktor bei Netbooks, und erst recht nicht bei Chromebooks. Allerdings bietet das IPS-Display durchgehend akkurate Farben sowie Graustufen, zumindest für solch ein günstiges Notebook. Blau und in geringem Maße auch Magenta sind im Vergleich mit anderen Farben etwas ungenauer bei allen getesteten Sättigungsstufen, aber wie wir bereits erwähnt haben ist das kein großes Problem für die Zielgruppe.
Trotz der relativ hohen Helligkeit ist die Hintergrundbeleuchtung nicht in der Lage, die Reflexionen des spiegelnden Displays im Außeneinsatz zu kompensieren. Wir müssen Lenovo aber zugutehalten, dass alle Chromebooks gewisse Probleme mit der Lesbarkeit in hellen Umgebungen haben. Das Arbeiten mit dem Lenovo im Schatten ist möglich, um die Augen nicht zu sehr zu belasten empfehlen wir aber eine hohe Helligkeit. Glücklicherweise wird die maximale Helligkeit im Akkubetrieb nicht reduziert, man kann also die vollen 270 cd/m² überall nutzen.
Aufgrund des IPS-Panels liegt die Blickwinkelstabilität auf einem sehr guten Niveau, was bei den Yoga-Modellen normal ist. Weder bei den Farben noch dem Kontrast gibt es große Veränderungen, selbst bei extremen Winkeln. Die Helligkeit auf der anderen Seite ändert sich deutlich, wenn man den Inhalt von den Seiten bzw. von oben und unten im Tablet-Modus betrachtet. Für einen einzelnen Anwender ist das kein Problem, der Sitznachbar sieht allerdings ein dunkleres Bild.
Leistung
Lenovo bietet das Yoga 11e ausschließlich mit einem 1,83 GHz schnellen Celeron N2930-SoC an. Der Quad-Core-Prozessor basiert auf der Bay-Trail-M-Plattform und ist mit seiner TDP von nur 7,5 Watt deutlich effizienter als gewisse Celeron- oder Pentium-Modelle mit 14 oder 15 Watt. Einige konkurrierende Chromebooks wie das Chromebook 11 verwenden ARM basierte SoCs als Alternative zu den Intel-Chips. Obwohl der N2930-Prozessor recht ungewöhnlich ist, lässt er sich am besten mit einem Pentium 3556U oder Atom Z3795 vergleichen. Um die Grafik kümmert sich die integrierte Bay Trail HD Graphics, die ungefähr auf dem Niveau des Tegra 4 liegt.
Der Arbeitsspeicher ist auf dem Mainboard verlötet; insgesamt erhält der Anwender 4 GB des sparsamen DDR3L-Speichers. Das ist die doppelte Menge von vielen Chromebooks, die in diesem Jahr veröffentlicht wurden, inklusive dem Toshiba CB30 und dem Samsung Series 3. Des Weiteren sind der Akku, die WLAN-Karte sowie der Systemlüfter leicht über die Unterseite zugänglich, was bei Chromebooks nicht häufig der Fall ist.
Der Schacht für eine 2,5-Zoll-SATA-HDD ist zwar vorhanden, allerdings nicht betriebsfähig, da die Anschlüsse bei der Chromebook-Version des Yoga 11e entfernt wurden. Bei der Windows-Version werkelt an dieser Stelle eine 320 GB große HDD.
System Performance
Subjektiv fühlt sich das System die meiste Zeit schnell und verzögerungsfrei an. Beim Starten von neuen oder mehreren Anwendungen, sowie dem Laden von vielen Dateien von Google Drive, kann es zu kurzen Wartezeiten oder Rucklern kommen. Das Surfen im Internet ist aber selbst mit mehreren aktiven Tabs und Anwendungen flüssig.
Das System fährt in nur wenigen Sekunden hoch und auch wieder herunter, und speichert dabei sogar Anwendungen und Sitzungen. Der WLAN-Adapter ist allerdings etwas langsamer, denn es dauert zusätzlich etwa fünf bis zehn Sekunden, bevor die WLAN-Verbindung nach dem Energiesparmodus wiederhergestellt wird.
Wie man in den folgenden Diagrammen sehen kann, liegt das Yoga 11e in den Browser-Benchmarks auf dem Niveau von anderen Chromebooks. Peacekeeper analysiert die HTML5-Leistung und bevorzugt das Toshiba CB30 sowie das Google Pixel aufgrund der schnelleren integrierten Haswell- bzw. Ivy-Bridge-GPUs. Diese Alternativen sind interessant, wenn man mehr Grafikleistung benötigt.
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad Yoga 11e | |
Samsung Chromebook XE303C12-A01US | |
Asus C200MA-KX003 |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad Yoga 11e | |
Toshiba Chromebook CB30-102 | |
Samsung Chromebook XE303C12-A01US | |
Asus C200MA-KX003 | |
Asus C200MA-KX003 |
WebXPRT 2013 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad Yoga 11e |
* ... kleinere Werte sind besser
Massenspeicher
Die geringen Preise und die allgemeine Abhängigkeit vom Cloud-Speicher begrenzt alle Chromebooks auf SSDs mit sehr kleinen Speicherkapazitäten. Selbst das Google Pixel für mehr als 1.000 US-Dollar verwendet kleine SSDs mit 32 GB oder 64 GB. Das aufgelötete eMMC-Modul des Yoga 11e bietet die gewöhnlichen 16 GB Speicher, von denen rund 10 GB für eigene Dateien zur Verfügung stehen. Anwender werden ermutigt, Cloud-Speicher oder USB-Laufwerke für zusätzlichen Speicherplatz zu verwenden. Wie wir bereits erwähnt haben, kann der leere 2,5-Zoll-Schacht im Fall des Yoga 11e Chromebook nicht verwendet werden.
Emissionen
Geräuschemissionen
Das Yoga 11e verwendet einen einzelnen Systemlüfter, der sich neben dem Lüftungsgitter im hinteren Bereich des Notebooks befindet. Es gibt zwar einige lüfterlose Chromebooks, inklusive Lenovos eigenem N20p Chromebook, aber der Lüfter des Yoga 11e ist so leise, dass man ihn gar nicht wahrnimmt.
Der Lüfter ist im Leerlauf und sogar bei leichter bis mittlerer Belastung deaktiviert, unser Mikrofon konnte also nur die Umgebungslautstärke von rund 33 dB(A) messen. Erstaunlicherweise resultierte auch ein Stresstest, bestehend aus drei gleichzeitigen 720p-YouTube-Videos und dem Peacekeeper-Benchmark, in demselben Dezibel-Wert von rund 33 dB(A). Nur bei der Positionierung des Mikrofons direkt neben dem Lüfter konnten wir höhere Werte feststellen. Aktive Kühllösungen bei Chromebooks sind in der Regel recht zurückhaltend, aber wir können mit Sicherheit sagen, dass dieser Lüfter eines der leisesten Modelle bei Notebooks ist, die wir bisher erlebt haben.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.3 / 33.4 / 33.6 dB(A) |
Last |
| 33.4 / 33.4 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: BK Precision 732A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen im Leerlauf sind durchweg im grünen Bereich, sowohl auf der Tastatur als auch der Unterseite des Gerätes. Um eine hohe Auslastung für den Prozessor zu simulieren, haben wir mehrere 1080p-YouTube-Videos in einer Schleife für mehr als eine Stunde laufen lassen. Das Ergebnis war ein Hotspot in der rechten hinteren Ecke mit lediglich 37 °C. Diese Temperatur liegt unterhalb von lüfterlosen Geräten wie dem HP Chromebook 11 und dem Samsung Series 3. Damit bleibt das Gerät selbst bei hoher Belastung jederzeit komfortabel.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.1 °C (von 21.6 bis 53.2 °C für die Klasse Netbook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.6 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 32 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.8 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 29.3 °C (-1.5 °C).
Lautsprecher
Der Sound wird von zwei Stereolautsprechern produziert, deren Abdeckungen oberhalb der Tastatur sitzen. Wir hatten die Lautstärke während unseres Tests immer relativ hoch, denn der maximale Pegel ist begrenzt. Der Klang muss ohne Bass und Tiefe auskommen, bei Filmen oder Musik sollte man also nach Möglichkeit externe Lösungen über den 3,5-mm-Klinkenanschluss bzw. Miracast verwenden.
Akkulaufzeit
Der Lithium-Polymer-Akku mit 34 Wh (7,4 V) sitzt hinter der Wartungsklappe, die mit einigen Kreuzschrauben gesichert ist. Der Akku kann also ausgetauscht werden, allerdings ist der Prozess nicht besonders anwenderfreundlich. Andere Kapazitäten sind auch nicht verfügbar, aber die 34 Wh liegen auf dem Niveau anderer Chromebooks, wie dem HP Chromebook 11 (30 Wh) oder dem Samsung Series 3 (30 Wh). Allerdings bieten einige Modelle auch größere Akkus, z. B. das Asus C200 (48 Wh) oder das Acer C720 (45 Wh).
Wenig überraschend sind die Laufzeiten mit anderen Chromebooks vergleichbar, was als Kompliment verstanden werden sollte, denn die durchschnittliche Laufzeit übertrifft viele Windows-Notebooks mit diesem Größenfaktor. 6,5 Stunden kontinuierliche Nutzung bei aktivem WLAN und der Helligkeitseinstellung 12/16 sind gerade ausreichend, um einen normalen Arbeitstag zu überstehen. Bessere Laufzeiten bieten das Acer C720 und das Asus C200, die unter den gleichen Bedingungen einige Stunden länger durchhalten.
Fazit
Das ThinkPad Yoga 11e ist zweifellos eines unserer favorisierten Chromebooks. Es fühlt sich deutlich professioneller an als die üblichen billigen Plastikoberflächen, die bei den meisten erhältlichen Chromebooks zum Einsatz kommen. Das Gehäuse verträgt Einiges auf Reisen, und sowohl die Tastatur als auch das Touchpad können, trotz der Größeneinschränkungen, komfortabel bedient werden. Der knackige IPS-Touchscreen, das Edge-to-Edge Glas-Design sowie der Tablet-Modus sind Eigenschaften, die bisher bei Chromebooks nicht vorhanden waren; lediglich das Google Pixel für 1.300 US-Dollar kann das Lenovo überflügeln.
Einige Punkte bleiben weiterhin auf unserer Wunschliste, allem voran die WWAN-Konnektivität. Diese Funktion würde das Yoga 11e noch weiter von der Konkurrenz abheben und die Funktionalität in Situationen verbessern, in denen kein WLAN vorhanden ist. Eine Hintergrundbeleuchtung für die Tastatur würde zudem das Preis-Leistungsverhältnis noch weiter verbessern und im Außeneinsatz würde man von einem helleren Panel profitieren.
Die solide Konstruktion und die Funktionen werden mit einem etwas dickeren und schwereren Paket erkauft. Mit 450 US-Dollar ist dieses Modell zudem 100 bis 200 US-Dollar teurer als rivalisierende 11,6-Zoll-Chromebooks, wie dem HP Chromebook 11, Acer C720 oder dem kürzlich erschienenen Asus C200. Trotzdem sind die Nachteile unserer Meinung nach vertretbar, und jeder potenzielle Chromebook-Käufer sollte sich mit dem ThinkPad Yoga 11e aufgrund der überlegenen Langlebigkeit und dem außergewöhnlichen Display für diesen Preis beschäftigen.