Test Asus C200MA-KX003 Chromebook
Nach drei vollen Jahren mit Chromebooks folgt Asus den Spuren von Acer, Toshiba, Samsung und anderen Herstellern. Das Ziel sind Laptops mit dem Chrome-Betriebssystem für private Anwender sowie den Bildungsbereich. Das Asus C300 ist ein 13-Zoll-Chromebook mit einem normalen HD-Bildschirm und einem einfachen Design, welches von einem Baytrail-M-N2830-Prozessor angetrieben wird. Bei unserem heutigen Testkandidaten handelt es sich um die kleinere und leichtere Version, das Asus C200.
Zu den wichtigsten Merkmalen des Asus C200 gehören:
- Ein 48-Wh-Akku, dessen Kapazität die meisten anderen Geräte in dieser Kategorie und für diesen Preis übertrifft
- Die effiziente Baytrail-M-Plattform
- AC-WLAN mit bis zu 867 Mbit/s (theoretisches Maximum)
- Ein USB-3.0-Anschluss
- Lüfterlose Konstruktion für geräuschlosen Betrieb
- 100 GB Speicher bei Google Drive kostenlos (für 2 Jahre)
Bei unserem Asus C200-Testgerät handelt es sich um die Konfiguration mit 4 GB Arbeitsspeicher und einer 32 GB großen SSD. Asus bietet zudem eine günstigere Version mit 2 GB Arbeitsspeicher sowie einer 16-GB-SSD an.
Gehäuse
Das Asus C200 ist ein sehr gut aussehender Laptop mit einer angemessen Verarbeitung. Auch das eingesetzte Plastik entspricht dieser Preiskategorie. Von schräg hinten sieht das Gerät geradezu stylisch aus. Es liegt leicht in der Hand und es gibt keine störenden Knarzgeräusche oder nachgebende Stellen. Nicht schlecht für ein Gerät mit einem großen Akku für 299 US-Dollar. Der Akku selbst kann nicht ausgewechselt werden, aber immerhin gelangt man an das Mainboard, nachdem man die Unterseite entfernt hat. Leider kann man dann aber nicht viel machen, denn sowohl die SSD als auch der Arbeitsspeicher sind auf dem Mainboard aufgelötet.
Wie bereits erwähnt ist das C200 sehr leicht, aber zudem auch sehr kompakt. In Kombination mit den ermittelten Akkulaufzeiten (siehe weiter unten) erhält man somit ein äußerst mobiles Gerät. Umso unverständlicher ist es, dass es keine 3G-Version des C200 gibt.
Ausstattung
Das C200 verfügt über die grundlegenden Anschlüsse. Dem Anwender stehen vollwertige USB-3.0-, USB-2.0- und HDMI-Anschlüsse sowie ein SD-Kartenleser zur Verfügung. Somit wird der Umgang mit Peripheriegeräten zum Kinderspiel, was die Mobilität noch weiter verbessert. Allerdings gibt es keinen Netzwerk-Anschluss, was den stationären Einsatz mit einem externen Monitor nicht vereinfacht. Vor allem bei der Wichtigkeit einer schnellen Internetverbindung für dieses Cloud-basierte Gerät kann das ein Nachteil sein. Zumindest funktionierte ein USB-3.0-Gigabit-Ethernet-Adapter, der sich bei dem Cloud-basierten Betriebssystem durchaus anbietet, insbesondere wenn man Bilder oder Filme hochladen möchte.
Kommunikation
Um die drahtlose Kommunikation kümmert sich ein Intel Dual-Band AC 7260 WLAN-Modul mit einer maximalen Übertragungsrate von bis zu 867 Mbit/s. Es unterstützt sowohl 2,4-GHz als auch 5-GHz-Netzwerke und zählt sicherlich zu den Highlights des Asus C200. Mit einem 802.11n-Router (2,4 GHz) und einigen Zwischenwänden lag die Transferrate aber auf dem Niveau des Acer C720. Für die bestmögliche Geschwindigkeit muss also auch ein passender Router vorhanden sein. In der Zukunft dürfte sich der AC-Standard allerdings immer weiter etablieren. Mit der passenden Hardware ist das C200 auch in Bereichen mit vielen WLAN-Netzen schnell im Internet unterwegs.
Wir haben ebenfalls einen Asus N53 USB-WLAN-Dongle ausprobiert, um die Übertragungsraten zu überprüfen. Die ermittelten Werte lagen aber hinter dem internen Modul.
Bluetooth wird ebenfalls unterstützt und die Verbindung mit Sennheiser PX210BT-Kopfhörern klappte ohne Probleme, allerdings funktionierten die Tasten zur Musiksteuerung nicht. Mit ausgeschaltetem Bildschirm kann das C200 einen externen Bluetooth-Lautsprecher rund 18 Stunden lang (bei vollem Akku) mit Musik via Google Music versorgen.
WLAN-Leistung
Das Intel WLAN-Modul unterstützt den schnellen 802.11ac-Standard, in unserem Test haben wir aber einen Film via 802.11n in einem 2,4 GHz-Netzwerk übertragen. Mit zwei Wänden zwischen dem Gerät und dem Router konnten wir 1,9-2,2 MB/s messen. Im Vergleich zu anderen Testgeräten ist das Ergebnis ordentlich, das Acer C720 lag mit 1,8-2,1 MB/s aber auf ähnlichem Niveau. Ein Acer W510 2-in-1 erreichte in dem gleichen Test lediglich 1,2-1,5 MB/s.
Insgesamt war die WLAN-Verbindung während unseres Tests schnell und zuverlässig.
Sicherheit
Auch wenn das Gerät selbst über keine augenscheinlichen Sicherheitsfunktionen verfügt, so können Anwender aber einige Funktionen des Betriebssystems verwenden, um die Sicherheit zu verbessern. Mit so genannten Sandbox-Anwendungen wird verhindert, dass die Anwendungen untereinander Daten austauschen können. Automatische Updates stellen zudem sicher, dass etwaige Bugs automatisch behoben werden. Trusted-Boot überprüft das Betriebssystem und die Boot-Informationen, außerdem sind lokal gespeicherte Daten verschlüsselt. Mit der Easy-Reset-Funktion kann das System schnell wiederhergestellt werden. Google zeichnet zudem die Login-Zeiten sowie die IP-Adresse, System- und Browser-Informationen auf. Zusammen mit dem Fernzugriff kann man gehackte Accounts schnell sperren. Das Sperren des Gerätes selbst via Fernzugriff ist zurzeit leider nicht möglich. Weitere Information gibt es in der Sektion Chrome Remote Desktop weiter unten.
Eingabegeräte
Tastatur
In Anbetracht des Kaufpreises ist die Tastatur des Asus C200 ziemlich gut. Im Gegensatz zum Acer C720 ist die Eingabe breiter, die Tasten sind etwas größer und verfügen über mehr Hub. Die Mechanik selbst ist ziemlich ähnlich, was allerdings kein Nachteil ist. Das normale Chromebook-Tastaturlayout ist praktisch, erfordert aber etwas Eingewöhnung wenn man an Windows oder OSX gewöhnt ist. Eine Hintergrundbeleuchtung ist nicht vorhanden und war bei dem Preis nicht zu erwarten, wäre aber sicherlich das Sahnehäubchen gewesen, denn das lautlose Asus C200 eignet sich gut als Schreibmaschine. Die Erstellung von Offline-Dateien, zumindest von Textdokumenten, funktioniert mit Google Docs problemlos. Man kann das voll aufgeladene Chromebook also morgens um 8 Uhr mitnehmen und ohne Pause bis abends um 21 Uhr schreiben.
Touchpad
Auch das Touchpad gefällt uns besser als beim Acer C720. Von der Mechanik beim Klicken und Navigieren unterscheiden sich beide Eingaben kaum, das Pad des C200 ist aber größer. Multi-Touch-Gesten sind auf zwei Finger begrenzt: Antippen für einen Rechtsklick, Scrollen, Tap-to-Click sowie Drag-&-Drop und Zoomen hingegen ist nur mit den Tastenkombinationen "Strg -" und "Strg =" möglich. Hoffentlich ändert sich das in einer der zukünftigen ChromeOS-Versionen.
Display
Das Display stellt einen der Schwachpunkte des Gerätes dar, zumindest im Vergleich mit modernen IPS-Bildschirmen. Das 10-Zoll-IPS-Display des Acer Aspire Switch 10 ist beispielsweise deutlich besser. Allerdings bietet das Asus-Panel zumindest ordentliche Farben und Helligkeitswerte. Wir hatten im Test kein Problem mit der Auflösung, jüngere Anwender würden sich aber vermutlich über mehr Pixel freuen, denn 1.366 x 768 Pixel bei einem 11,6 Zoll großen Bildschirm sind im Jahr 2014 etwas dürftig.
Wir haben uns auch den Energieverbrauch des Bildschirms bei hohen Helligkeitseinstellungen angesehen. In Anbetracht der hohen Effizienz der restlichen Komponenten des C200 ist das Display für einen großen Teil des Verbrauches verantwortlich. Mit der maximalen Helligkeit kann die Akkulaufzeit beim Surfen im Internet um rund ein Drittel verringert werden. Für die maximale Laufzeit abseits der Steckdose sollte die Helligkeit also möglichst reduziert werden.
Ein kurzer Test des HDMI-Ausgangs hat gezeigt, dass sowohl die Video- als auch die Audioausgabe funktionieren. Allerdings wird AC3 (Dolby Multichannel Audio) nicht in Zweikanalton umgewandelt und der HDMI-Ausgang kann ein AC3-Signal auch nicht durchschleifen (wir gehen davon aus, dass dieses Verhalten auch für DTS-Signale zutrifft).
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Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 250 cd/m²
Kontrast: 806:1 (Schwarzwert: 0.31 cd/m²)
ΔE Color 9.3 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 10.18 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.37
Die Helligkeit und die Farben sind bei vernünftigen Blickwinkeln in Ordnung, bei Verschiebungen kommt es aber schnell zu Bildveränderungen. Die Abweichung der dargestellten Farben und Graustufen zum sRGB Farbraum fällt teils erheblich aus, für ein Gerät dieser Preisklasse ist dies aber nicht weiter verwunderlich.
Im Außeneinsatz macht sich der spiegelnde Bildschirm des C200 bemerkbar. Diese Tatsache wird oftmals als Nachteil aufgeführt, in einigen Situation, bei denen man das Display zu einer dunklen Fläche ausrichtet, kann der höhere Kontrast aber durchaus hilfreich sein. In den meisten Fällen ist es allerdings eine Behinderung. Nachfolgend sehen Sie einige Bilder des Asus C200 und Acer C720 unter freiem Himmel.
Die Blickwinkelstabilität des Asus C200 ist nicht besonders gut, ab einem Winkel von 45 Grad sieht man aus allen Richtungen deutlich das große Problem dieses Bildschirms, der ohne die IPS-Technologie auskommen muss. Damit richtet sich das Gerät an einzelne Anwender mit einem angepassten Betrachtungswinkel.
Leistung
Im Unterschied zu Windows-Notebooks wird der Programmcode bei Chromebooks über das Internet abgerufen und dann interpretiert, bevor die eigentliche Anwendung startet. Damit verringert sich der Bedarf an schnellem lokalen Speicher, allerdings benötigt man eine gute Internetverbindung, einen schnellen Prozessor sowie schnellen (und ausreichend dimensionierten) Arbeitsspeicher. Daher gefällt uns auch das integrierte AC-WLAN, auf der Prozessorseite geht die Rechnung aber nicht wirklich auf. Das Gerät ist sicherlich nicht das schnellste Chromebook am Markt, gegen führende Android-Tablets oder einige günstige Windows-Laptops kann es sich aber trotzdem gut behaupten. Die gebotene Leistung sollte für normale Privatanwender ausreichen, bei aufwändigeren Web-Anwendungen könnte sich aber ein Problem ergeben.
Prozessor
Das Asus C200 ist eines der ersten Chromebooks, das die effiziente und günstige Baytrail-M-Plattform verwendet, die wir bereits von einigen Windows-Geräten kennen. Der verwendete Celeron N2830 gehört dabei zu den schnelleren Dual-Core-CPUs. Der Standardtakt von 2,16 GHz kann auf 2,41 GHz übertaktet werden und der Prozessor verfügt über die integrierte Intel HD Graphics der 7. Generation. Auch Intels Quick-Sync Technologie wird unterstützt, wodurch das Decodieren, Encodieren und Bearbeiten von Videos beschleunigt wird. WiDi/Miracast ist ebenfalls an Bord, allerdings wird Miracast nicht von ChromeOS unterstützt, vermutlich weil Google die firmeneigene Chromecast-Funktion implementiert hat.
Der Prozessor ist schnell genug für das gelegentliche Surfen im Internet oder simple Web-Anwendungen, allerdings fällt er deutlich hinter die Intel Haswell-CPUs in einigen anderen Chromebooks, wie z. B. das Acer C720, zurück.
Unser standardmäßiger Testparcours beinhaltet Grafik- und CPU-Tests, die für ChromeOS nicht verfügbar sind. Wir haben daher so viele alternative Test wie möglich durchgeführt und mit anderen Chromebooks und Windows-Laptops in dieser Geräteklasse verglichen. Die Ergebnisse stehen unten.
System Performance
Es gibt eine Vielzahl von Browser-Benchmarks, deren Ergebnisse wir unten aufgeführt haben. Hierbei ist aber zu beachten, dass die Leistung von der Effizienz des Codes abhängt. Mit zukünftigen Versionen von ChromeOS können sich die Ergebnisse demnach verändern. Während unseres Tests wurde Chrome OS automatisch von V35 auf V36 aktualisiert. Die Ergebnisse wurden mit V36 ermittelt.
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus C200MA-KX003 | |
Asus C200MA-KX003 | |
Acer C720-2800 Chromebook | |
Acer Aspire Switch 10 SW5-011-12VU | |
HP Chromebook 11 | |
LG G3 | |
LG G3 | |
Samsung Galaxy Tab 4 10.1 |
* ... kleinere Werte sind besser
Der Sunspider Javascript-Test ist sehr CPU-lastig und nutzt lediglich einen Thread. Im Vergleich zu anderen Baytrail-Produkten sind die Ergebnisse des C200 gut, mit dem Acer C720, welches ebenfalls einen Prozessor mit 2 Kernen und 2 Threads verwendet, kann unser Testgerät aber nicht mithalten. Für den Vergleich haben wir einige aktuelle Android-Geräte hinzugefügt. Wie man sehen kann, hat das C200 in diesem Test klar die Nase vorn.
Der Peacekeeper-Benchmark ist umfangreicher und kann am ehesten mit dem PCMark für Windows verglichen werden. Der Test bewertet sowohl die CPU (verschiedene Aufgaben), die GPU als auch die Videowiedergabe. Wir haben den Test mit beiden ChromeOS-Versionen durchgeführt: Die aktuellere V36-Version mit 1.399 Punkten liegt dabei hinter der älteren V35-Version mit 1.529 Punkten. Die restlichen Testergebnisse sind nachfolgend aufgeführt.
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus C200MA-KX003 | |
Samsung Chromebook XE303C12-A01US |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus C200MA-KX003 | |
Asus C200MA-KX003 | |
Toshiba Chromebook CB30-102 | |
Samsung Chromebook XE303C12-A01US |
Browsermark | |
2.1 (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus C200MA-KX003 | |
--- (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Chromebook Pixel |
* ... kleinere Werte sind besser
Zusätzlich zu den normalen Tests haben wir einige Browser-basierte Aktivitäten in Sumo Paint durchgeführt und mit dem Acer C720 Chromebook vergleichen.
Sumo Paint Reflection ist eine sehr CPU-lastige Berechnung, die auf dem Asus C200 allerdings nur 6 Sekunden länger dauerte: Asus C200: 70 Sekunden, Acer C720: 64 Sekunden.
Sumo Paint Kaleidoscope ist eine weniger komplexe Berechnung, bei der das Asus erneut nur unwesentlich langsamer war als das Acer C720 (5,49 Sekunden vs. 4,38 Sekunden).
Ladezeiten von Programmen
Wir wollen auch einen Blick auf die Ladezeiten von Programmen werfen, da sich der Prozess in ChromeOS von Windows bzw. anderen "lokalen" Betriebssystemen unterscheidet. Im Browser, der schnell startet, hängen die Ladezeiten der Programme von der Anzahl der benötigten Daten und der benötigen Prozessorleistung zum Interpretieren und Wiedergeben in HTML 5 ab – ein Prozess, der hauptsächlich von der Leistungsfähigkeit der CPU abhängt. Es gibt einige Einschränkungen bei sehr großen Dokumenten in Google Drive, die bis zum Laden und Anzeigen teilweise mehr als 10 Sekunden benötigten. Auf einem schnelleren Chromebook, wie dem Acer C720 mit einem Haswell-Prozessor, sind die Wartezeiten geringer. Nachfolgend finden Sie eine Liste mit Ladezeiten von einigen Programmen auf dem Acer 720 und dem Asus C200 mit der identischen Version von ChromeOS. Die Ergebnisse (in Sekunden) sind Durchschnittswerte aus mehreren Tests in einer schlechten WLAN-Umgebung.
Öffnen eines großen Google-Dokumentes über das Internet
ASUS C200: 14,06 vs. Acer C720: 8,31
Laden von TweetDeck
8,82 vs. 6,97
Laden von Gmail
6,67 vs. 4,58
Starten von Angry Birds
18,5 vs. 14,98
Hochfahren
8,6 vs. 6,6
Massenspeicher
Chromebooks, ChromeOS und die Web-Anwendungen und Services von Google sollen den Bedarf eines großen lokalen Speicher verringern. Die Anwendungen im Store sind ebenfalls so konzipiert. In Anbetracht des kostenlosen 100 GB großen Speichers von Google (für 2 Jahre) ist der lokale Speicher also nicht so wichtig wie bei anderen Geräten. Der eMMC-Speicher, entweder mit 16 GB oder 32 GB, kann nicht aufgerüstet werden, allerdings kann der Speicher bei Bedarf mit SD-Karten erweitert werden. Die Karten stehen etwa 2 mm aus dem Gehäuse hervor und könnten daher bei Berührung ausgeworfen werden.
Bei unserem Test kopierten wir einen Film von einem sehr schnellen USB-3.0-Speicher auf die interne Festplatte. Die durchschnittliche Transferrate lag bei 23 MB/s. Der Kopiervorgang einer lokalen Datei wurde mit derselben Geschwindigkeit durchgeführt. Da Anwendungen im Normalfall über das Internet geladen werden und auch nicht allzu groß sind, gehen die Ergebnisse in Ordnung.
Der Zugriff auf den Speicher von Google Drive hängt von der lokalen Internetverbindung ab. Mit einer 100-Mbit-Leitung konnten wir Transferraten von 95 Mbit/s (12 MB/s) an einem USB-3.0-Gigabit-Ethernet-Adapter messen.
Grafikkarte und Spiele
Die integrierte Intel-GPU ist mit günstigen Windows-8-Tablets vergleichbar. Da es aber nicht viele aufwändige 3D-Spiele im Store gibt, ist die Grafikleistung nicht so wichtig wie bei einem PC mit Windows 8, wo die Desktop-Spiele und die Titel aus dem Windows Store deutlich anspruchsvoller sind.
Mit Save the Day haben wir einen Titel getestet, der recht aufwändig erscheint. Die Frameraten waren ziemlich gering, was zu einem gewissen Retro-Erlebnis führte. Isoball 3 funktionierte, allerdings handelt es sich dabei um ein ziemlich simples Spiel mit geringen physikalischen Effekten. Cracking Sands Racing war grafisch etwas aufwändiger, aber auch hierbei handelt es sich um ein simples Rennspiel. Bei der WebGL Water-Demo konnte das Asus C200 keine vernünftigen Frameraten erreichen, wohingegen ein Ultrabook mit einer HD5000-GPU keine Probleme hatte.
Der WebGL-Standard erlaubt es der Grafikkarte auch normale Berechnungen durchzuführen, womit die CPU entlastet wird. Hierzu gehören beispielsweise Webcam-Effekte, das schnellere Laden von einigen Elementen auf Internetseiten sowie einigen mathematischen Gleichungen. Bei dem Aufbau von Internetseiten spielt die Grafikleistung also eine immer wichtigere Rolle.
Emissionen
Geräuschemissionen
Es gibt keinen Lüfter, der sich drehen könnte, das Asus C200 ist daher ein komplett lautloses Gerät. Ein wichtiger Vorteil für die Heimarbeit, das Streamen von Videos oder die Musikwiedergabe.
Temperatur
Im normalen Betrieb bleibt das Asus C200 kühl, selbst beim Aufladen und höherer Last steigen die Temperaturen kaum. Gute Noten für Asus in dieser Sektion.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.1 °C (von 21.6 bis 53.2 °C für die Klasse Netbook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 34.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.6 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 28.8 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 29.3 °C (+0.5 °C).
Lautsprecher
Die eingebauten Lautsprecher sind überraschend laut und für die gelegentliche Video- oder Musikwiedergabe sicherlich ausreichend. Die Lautstärke reicht aus, um beispielsweise eine Küche beim Kochen zu beschallen. Die Klangqualität ist nicht auf dem Niveau des kürzlich getesteten Switch 10, aber selbst bei hohen Pegeln ist der Klang weder blechern noch verzerrt.
Das Gerät unterstützt die kabellose Wiedergabe via Chromecast (mit dem passenden Chromecast-Empfänger) und HDMI für eine komplett digitale Ausgabe. Hierbei ist aber zu beachten, dass weder DTS noch AC3 (Dolby Digital Mehrkanalton) in ChromeOS V35 und V36 heruntergerechnet oder durchgeschliffen werden.
Ein Headset-Anschluss ist am Gerät vorhanden und die Wiedergabe über Bluetooth (A2DP) funktioniert ebenfalls.
Webcam
Bei einem kurzen Vergleich gegen das Acer C720 zeigte die Kamera des Asus C200 (1.280 x 720) gute Leistungen bei schlechten Lichtverhältnissen mit deutlich weniger Bildrauschen.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Ein wichtiger Aspekt des Asus C200 ist die Kombination von energiesparenden Komponenten und einem vergleichsweichse großen Akku. Andere Baytrail-Geräte wie das Lenovo Flex 10 und das Acer Switch 10 haben lediglich eine Akkukapazität von 24-26 Wh, das Asus C200 verfügt allerdings über ein 48-Wh-Modul. Asus gibt eine Laufzeit von 10 Stunden an, in einigen Situationen ist aber deutlich mehr möglich, wie die nachfolgenden Ergebnisse zeigen.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 2.2 / 3.6 / 0 Watt |
Last |
/ 9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Neben den aufgelisteten Tests haben wir noch einige andere mögliche Szenarios überprüft. Das Musik-Streaming via Google Music zu einem Bluetooth-Lautsprecher (Bildschirm aus, WLAN an) war mit einer vollen Akkuladung rund 18 Stunden lang möglich. Schreiben ohne Internetverbindung mit etwa 50% der Helligkeit: 13 Stunden mit einer Akkuladung.
Insgesamt sind wir von den Akkulaufzeiten dieses Chromebooks beeindruckt und unsere Erwartungen an solch ein günstiges Gerät wurden übertroffen.
Probleme mit ChromeOS (Juli 2014)
Falls man normalerweise PCs, Zubehör und eine große Auswahl von sehr umfangreichen Desktop-Anwendungen gewohnt ist, dann wird man ChromeOS als ziemlich limitierend empfinden. Einige Tester und Anwender sagen, dass es 95% der Funktionen abdeckt. Daraus folgt aber auch, dass 5% der Aufgaben, also eine aus 20, zu einem Problem werden, die eventuell einen zeitaufwändigen Umweg erfordern. Aber es kann auch bedeuten, dass man einen "richtigen" PC benötigt, um die Lücken zu füllen. Hier ist eine Liste mit Problemen, die man kennen sollte.
Skype ist das am weitesten verbreitete Problem im Zusammenhang mit Chromebooks. Google Hangouts werden unterstützt, allerdings ist das nicht wirklich eine Lösung, wenn man mit jemandem über das sehr populäre Skype-Netzwerk kommunizieren möchte. Dass Microsoft keine Skype-Version für dieses Betriebssystem veröffentlicht, liegt vermutlich an dem rivalisierenden Dienst. Im Moment gibt es für dieses Problem keine Lösung.
Der lokale Speicher ist bei Chromebooks oft sehr klein. Die 32-GB-Version des Asus C200 bietet für die meisten Anwender zumindest genügend Speicher für einige Filme und Musik, aber trotzdem muss man sich gut organisieren. Der Speicher des Asus C200 kann nicht aufgerüstet werden, man muss also entweder SD-Karten (64 GB kosten zum Zeitpunkt des Tests lediglich 30 US-Dollar) oder USB-Speicher verwenden.
Drucken ist ein Problem, denn Google spendiert dem Betriebssystem keine Treiber für USB-Drucker. Man muss also den Google Cloud-Druckdienst verwenden, der einen Drucker an einem PC voraussetzt, der ebenfalls mit dem Google Cloud-Druckdienst verbunden ist. Zudem müssen dieser PC und der Drucker eingeschaltet sein. Wir haben es getestet und es hat funktioniert, aber irgendwie widerspricht es dem einfachen Prinzip der Chromebooks.
Microsoft Office und andere produktive Windows-Anwendungen (oder OSX) werden von ChromeOS nicht unterstützt, weshalb man auf die Google Drive-Anwendungen begrenzt ist. Die Online-Versionen dieser Anwendungen bieten einige nette Kooperationsmöglichkeiten, die Leistung und der Funktionsumfang sind aber begrenzt. Allerdings werden die Anwendungen weiter verbessert, und solange man ein Chromebook nicht als Arbeitsgerät für Texte, Tabellen oder Präsentationen verwenden möchte, ist der Umfang in Ordnung.
Offline-Anwendungen werden teilweise unterstützt und wir hatten keine Probleme, 20 Minuten lang in Google Docs ohne Internetverbindung zu arbeiten. Einige Anwendungen erfordern die einmalige Internetverbindung, bevor sie Offline verwendet werden können, aber viele Programme haben erst gar keinen Offline-Modus. Interessanterweise hat Google kürzlich ART für Chromebooks angekündigt. ART, die Android RunTime, ist eine neue Umgebung für Android-Anwendungen und bedeutet, dass einige Android-Anwendungen auch für Chromebooks veröffentlicht werden könnten. Allerdings ist diese Funktion noch nicht implementiert und es könnte bis 2015 dauern, bevor wir einen Fortschritt sehen. Diese Funktion ist sicherlich eine große Chance für das Cloud-Betriebssystem, mit der gleichzeitig viele Probleme dieser Liste beseitigt werden könnten.
Die Unterstützung für USB-Geräte ist begrenzt. USB-Sticks und USB-Festplatten funktionieren und das System unterstützt auch CD/DVD-Laufwerken, allerdings lassen sich weder CDs noch DVDs abspielen. Unser USB-Mikrofon wurde ebenso wie eine USB-Webcam nicht erkannt. Bei dem Anschluss einer USB-3.0-Docking Station an das Asus C200 waren wir aber überrascht, dass sowohl der Hub, der Netzwerk-Anschluss als auch das Audio-Modul funktionierten. Auch die angeschlossene Logitech MK320 Tastatur und die Maus funktionierten, USB-Video, eine Displaypink-Funktion, aber nicht. In Zukunft wird sich die USB-Unterstützung wahrscheinlich verbessern, aber so umfangreich wie bei anderen Desktop-Betriebssystemen wird sie vermutlich nicht.
Netzwerkspeicher, DLNA oder andere Sharing-Services könnten problematisch sein. Der Zugriff auf ein 2 TB großes Netzlaufwerk war mit den gängigen SMB- (Windows) und NFS-Protokollen unmöglich. Auf einem Linksys NAS mussten wir erst die webbasierte Share-Funktion aktivieren, bevor wir über den Browser auf Dateien zugreifen konnten. Die Medienwiedergabe via DLNA ist mit der aktuellen ChromeOS-Version nicht möglich.
Andere Probleme:
Es werden nicht alle Videoformate unterstützt, für die meisten Nutzer sollte das aber kein Problem sein. Wir konnten ein H.264-Video (2.560 x 1.440, 33 Mbit/s) ohne Probleme betrachten, das gilt allerdings nicht für WMV-Dateien. Divx wird unterstützt, wenn die Dateiendung nicht ".divx" lautet, aber ein in Hi10p-enkodiertes H.264-Video lief nicht. MKV-Container werden unterstützt, allerdings sollte man die Inkompatibilität mit AC3 und DTS beachten.
Musikplayer können mit Chromebooks synchronisiert werden. Das gilt auch für die Musiksammlungen auf Smartphones, wenn diese über USB angeschlossen sind.
Aufgrund der fehlenden Unterstützung für Microsoft Silverlight läuft Amazon Prime Video nicht in allen Regionen auf dem Asus C200. Amazon.com verwendet HTML5-Streaming und funktioniert.
Chrome Remote Desktop
Chrome Remote Desktop ist eine Möglichkeit, mit einem Chromebook auf einen Windows-PC zuzugreifen (mehr konnten wir nicht testen). Bis zu einem gewissen Grad funktionierte das auch ziemlich gut. Wir konnten Anwendungen auf dem Desktop und der Metro-Oberfläche von Windows 8 starten, die Reaktionsfähigkeit war aber begrenzt und einige Geräte konnten nicht mit dem Chromebook bedient werden. Wie immer sind Remote-Desktop-Lösungen eher für Ausnahmen und Notfälle gedacht und können die eigentliche Anwendungserfahrung nicht vollständig kopieren.
Fazit
Das Asus C200 ist ein Chromebook und in diesen Grenzen hat Asus einen guten Job gemacht. Man erhält ein einfaches, stylisches und effizientes Notebook, das gut verarbeitet ist und mit dem schnellen WLAN-Standard die besten Voraussetzungen für eine Erfahrung in der Cloud bietet. Im Vergleich mit den Rivalen ist die Leistung aber nur durchschnittlich, was bei Web-Anwendungen durchaus zum Flaschenhals werden kann. Auch der Bildschirm ist nicht wirklich sehr gut, für diesen Preis aber angemessen. Ein optionales FullHD-IPS-Display wäre wünschenswert.
Das Acer C720 Chromebook ist der größte Rivale des Asus C200 und bietet mehr Rechenleistung für einen geringeren Preis, allerdings bevorzugen wir die Tastatur und das Touchpad des Asus C200 für ausgedehnte Schreibeinheiten. Das Acer C720 bietet keine Unterstützung für AC-WLAN und die Akkulaufzeiten sind ebenfalls schlechter als beim Asus C200.
Weitere Vorteile des Asus C200 sind der lautlose Betrieb, die guten Lautsprecher und die kostenlosen 100 GB Online-Speicher. Der Speicher ist nur zwei Jahre lang kostenlos, für 229 US-Dollar (US-Preis zum Zeitpunkt des Tests) ist das Gerät aber trotzdem ein ziemliches Schnäppchen, vor allem wenn man die zukünftige Unterstützung für Android-Anwendungen, regelmäßige Verbesserungen des Betriebssystems, die riesige Community und die stetig wachsende Zahl an Anwendungen bedenkt.
Ein PC-Ersatz muss mehr als die alltäglichen Aufgaben abdecken können, aber leider wird das Asus C200 dies bei den meisten Anwendern nicht schaffen. Falls man allerdings gewillt ist, die fehlenden Funktionen mit einigen Umwegen oder der gelegentlichen Verwendung eines PCs zu kompensieren, könnte das Asus C200 die beste Option eines kompakten Laptops mit langen Akkulaufzeiten sein.