Test Acer Aspire Switch 10 SW5-011-12VU Convertible
Das Acer Aspire Switch 10 ist ein günstiges 2-in-1-Convertible, welches auf dem neuesten Update der Intel Bay-Trail-T-Plattform für Windows-8-Tablets basiert. Mit einem 10-Zoll-Bildschirm und der leichten Konstruktion bietet es dem normalen Anwender sowohl ein leichtes Tablet für den Alltag, als auch ein Tastaturdock mit mehr Anschlüssen für den produktiven Einsatz als Laptop. Der Preis liegt auf dem Niveau des derzeitigen Marktführers, dem Asus Transformer Book T100, das wir bereits getestet haben. Es gibt nur geringe Unterschiede zwischen den beiden Produkten, trotzdem schauen wir uns im nachfolgenden Test alle Details an. Dabei vergleichen wir das Testgerät auch mit dem Lenovo Miix 2 und dem Vorgänger Acer W510, welches immer noch ein Ass im Ärmel hat.
Zu den Highlights gehören...
- 10-Zoll-Tablet mit abnehmbarer Tastatur.
- Das Tastaturdock beinhaltet einen vollwertigen USB-2.0-Anschluss und ein großzügiges Touchpad mit Multitouch-Unterstützung.
- Das Tablet kann umgedreht werden (Stand-Modus).
- Optionale 500-GB-Festplatte im Tastaturdock.
- Lüfterlose Konstruktion, lediglich die optionale Festplatte ist hörbar.
- Geringer Preis. Das Switch 10 befindet sich in der Preiskategorie eines Chromebooks oder eines 10-Zoll-Android-Tablets.
- Vollversion von Microsoft Office Home & Student enthalten. (Keine kommerzielle Version. Outlook ist nicht enthalten)
- Eingebautes TPM 2.0-Modul. Mit InstantGo (unterstützt) und einem Microsoft Live-Account wird die Verschlüsselung der Festplatte ermöglicht.
- Heller Lumiflex-Bildschirm. (Messwerte in der Display-Sektion)
Erster Eindruck
Die einfache Verpackung erfüllt unsere Erwartungen an einen günstigen PC und auch beim Auspacken finden wir nicht viel Zubehör. Wir entdecken lediglich das Tablet, das Tastaturdock sowie ein leichtes Netzteil. Im Gegensatz zum Acer W510 und dem Acer Iconia W4 Tablet gibt es keinen MicroUSB-USB-Adapter, allerdings befindet sich am Tastaturdock ein vollwertiger USB-2.0-Anschluss.
Des Weiteren erhält der Käufer eine Schnellstartanleitung, eine Lizenz für Office Home & Student und einen dünnen Staubschutz aus Stoff.
Auf den ersten Blick macht das Gerät einen guten Eindruck, und wir waren von dem magnetisch befestigten Tastaturdock beeindruckt. Dieser Eindruck setzt sich bei den großen Tasten und dem erfreulich großen Touchpad fort. Wir können uns vorstellen, dass der Anwender mit dem Produkt zu diesem Zeitpunkt sehr zufrieden ist.
Gehäuse
Das graue bzw. silberne Gehäuse besteht komplett aus Plastik, auch wenn es auf der Rückseite nach Metall aussieht. Die Verarbeitung gefällt, allerdings lassen sich die Plastikteile eindrücken. Ein gewisser Grad an Verwindung verrät uns, dass es im Inneren des Tablets keinen Metallrahmen gibt. Auch die Tastatur kann im mittleren Bereich mit etwas Kraft eingedrückt werden. Auf der Rückseite des Tastaturdocks gibt es Standfüße aus Gummi, die eigentlich keine Funktion haben, solange man das Gerät nicht im Stand-Modus verwendet. Bei normaler Verwendung hebt das Gelenk die Standfüße an, was zu einem Verrutschen auf glatteren Oberflächen führen kann.
Der Gelenk- sowie Dockingmechanismus wird von Magneten unterstützt, allerdings rastet das Gerät im Gegensatz zum W510 nicht ein. In einem ersten Test war die Verbindung stabil und problemlos, sowohl im Laptop-Modus als auch im (umgedrehten) Stand-Modus. Das Gelenk lässt sich bis etwa 140 Grad öffnen, wird ab 130 Grad aber sehr kopflastig. An unserem Arbeitsplatz mit einem Öffnungswinkel von etwa 120 Grad war das Gerät stabil. Das Gelenk ist im Vergleich zum W510 deutlich schwergängiger, aufgrund des fehlenden Metalls machten die Gelenke am W510 aber den robusteren Eindruck, zudem können wir einige Knarzgeräusche hören, wenn wir das Tablet im Gelenk bewegen.
Um das Acer Aspire Switch 10 im Stand- bzw. Tent-Modus zu verwenden, muss man das Tablet mit beiden Händen herausziehen und schließlich umgekehrt wieder einsetzen. In diesem Modus kann das Gerät zusammengeklappt wie ein Tablet verwendet werden, was durchaus nützlich sein kann, wenn man ein Tablet mit einem vollwertigen USB-Anschluss benötigt. In diesen beiden Modi ist die Tastatur deaktiviert. Das Switch 10 unterstützt keinen 180-Grad-Modus, bei dem das Gerät flach auf dem Untergrund liegt.
Das Gehäuse ist versiegelt, es gibt also keine Möglichkeit den Akku auszutauschen. Die SSD und auch der Arbeitsspeicher sind vermutlich auf dem Mainboard aufgelötet, wir empfehlen also nicht, das Switch 10 auseinander zu bauen.
Ausstattung
Verständlicherweise befindet sich die Mehrheit der Anschlüsse am Tablet des Switch 10. Es gibt einen Micro-USB-Anschluss (kein Adapterkabel im Lieferumfang), einen Micro-HDMI-Anschluss, einen MicroSD-Kartenleser, sowie die Stecker für das Netzteil und ein Headset. Am Tablet befinden sich zudem ein einzelnes Mikrofon, der Power-Button, die Lautstärkewippe, zwei Lautsprecher und der Anschluss für das Tastaturdock.
Im Tastaturdock gibt es leider keinen Akku und dementsprechend auch keinen Eingang für ein Netzteil an diesem Teil des 2-in-1. Dafür gibt es auf der rechten Seite der Tastatur einen vollwertigen USB-2.0-Anschluss.
Kommunikation
Im Inneren befindet sich ein Broadcom WLAN-Modul mit der Unterstützung der Standards a/b/g/n in 2,4-GHz- sowie 5-GHz-Netzwerken. Die Konfigurationsmöglichkeiten beinhalten Optionen für 40-MHz-Kanäle im b- und g-Band. Leider konnten wir die Dual-Channel-Funktion unter 802.11n nicht bestätigen, bei unserem Test waren wir aber von der zuverlässigen, stabilen und schnellen WLAN-Verbindung beeindruckt.
Bluetooth 4.0 wird unterstützt und das Tablet verfügt über eine Reihe von Sensoren, inklusive des normalen Rotationssensors und des Umgebungslichtsensors. Zudem gibt es eine Invensense "Sensor-Kollektion", bei der es sich vermutlich um das Gyroskop und den Beschleunigungssensor handelt, die wir im späteren Verlauf des Tests für die Spiele verwendet haben. Leider stehen im Gegensatz zum letztjährigen W510 weder GPS noch NFC zur Verfügung, und auch 3G gibt es beim Acer Aspire Switch 10 nicht. Nach unserem Kenntnisstand gibt es keine Version mit einem integrierten 3G/4G-Modem.
Acer Quick Access App
Abgesehen von einigen Apps für die Cloud, Musik und Fotos, gibt es eine sehr nützliche Zusatzanwendung von Acer. Sie kann über ein Symbol in der Taskleiste aktiviert werden, oder indem man die Acer Quick Access-Anwendung zum Startmenü oder dem Desktop hinzufügt. Danach erwartet den Anwender ein Pop-Up-Menü mit einigen nützlichen Funktionen:
- Wi-Fi An/Aus
- Bluetooth An/Aus
- Optimierte Anzeigenskalierung
- Lumiflex An/Aus
- Bildschirm Hotkey-Benachrichtigungen An/Aus
- In den Desktop booten An/Aus
- Adaptive Helligkeit An/Aus
- Netzwerkfreigabe
Wir haben die Netzwerkfreigabe über WLAN getestet. Nach einem Neustart funktionierte die Freigabe zwischen dem Tablet und einem Laptop im gleichen Zimmer sehr gut. Die Funktion steht nicht zu Verfügung, wenn sich das Switch 10 im InstantGo-Modus befindet (Stand-by mit deaktiviertem Display).
Eingabegeräte
Tastatur
Beim Verfassen dieser Sektion auf dem Switch 10 zeigt die Tastatur große Ähnlichkeiten zu dem alten Acer W510, sowohl beim Aussehen als auch beim Tippen. Das Layout der QWERTZ-Tastatur entspricht ebenfalls dem Vorgänger, lediglich die Reihe der Funktionstasten ist etwas kleiner. Die einzelnen Tasten sind etwas kleiner als gewohnt, aber die breite Chiclet-Tastatur eignet sich gut für E-Mails und auch die kurzen Abschnitte dieses Tests. Uns sind während des Tests keine ausgelassenen Anschläge aufgefallen (das war noch ein Problem des Autors bei einem frühen W510-Modell), und die Tasten geben eine ordentliche Rückmeldung für solch ein Gerät. Die weiße Schrift der schwarzen Tasten erhöht die Sichtbarkeit. Der Tastenhub ist minimal, reicht aber für ein ordentliches Schreibgefühl aus. Aufgrund der geringen Größe und dem begrenzten Hub eignet sich die Eingabe aber nicht für Vielschreiber, obwohl die Genauigkeit nach einer kleinen Eingewöhnung an das kleinere Layout durchaus gut ist.
Die Funktionstasten sind nicht invertiert und es gibt auch keine Hintergrundbeleuchtung. Mit den sekundären Funktionen der Zusatztasten können beispielsweise die Bildschirmhelligkeit oder der Touchscreen deaktiviert werden. Die Regelung für die Helligkeit und die Lautstärke wird über die Pfeiltasten realisiert.
Touchpad
Im Vergleich zum W510 ist das Touchpad eine deutliche Verbesserung. Es unterstützt Multitouch- sowie Windows 8-Gesten, und im Internet Explorer kann man scrollen oder zoomen. Mausklicks erfordern etwas mehr Kraft als uns lieb wäre, außerdem gibt das Touchpad im unteren linken Bereich etwas nach, es reicht aber nicht, um einen Klick auszulösen. Tap-to-Click funktioniert gut und der Touchscreen ist nur Zentimeter entfernt, somit stehen immer mehrere Eingabemöglichkeiten zur Verfügung.
Es ist etwas enttäuschend, dass sich im Tastaturdock kein zusätzlicher Akku befindet, vor allem in Anbetracht des relativ kleinen Akkus im Tablet. Damit liegt das Switch deutlich hinter dem Acer Iconia W510, wenn es um die Akkulaufzeiten geht.
Wir haben die Rückseite der Tastatur entfernt, um uns das Innenleben einmal genauer anzusehen. Es sieht so aus, als ob ein zusätzlicher Akku möglich wäre, allerdings wird der Platz bei einigen Versionen des Switch 10 auch für die zusätzliche Festplatte verwendet.
Mit ungefähr 90 % der Breite einer normalen Tastatur und den Verbesserungen gegenüber der Tastatur des Acer W510 sowie des Asus Transformer Book T100, geben die Tastatur und das Touchpad des Acer Aspire Switch 10 keinen Anlass zur Kritik. Zu diesem Zeitpunkt können wir nichts über die Robustheit bzw. Langlebigkeit sagen.
Display
Das Display des Acer Aspire Switch löst nur mit 1.366 x 768 Pixeln auf, ist dafür aber zumindest hell, bietet weite Blickwinkel und funktioniert in diesem 2-in-1-Paket ziemlich gut. Im Vergleich mit dem kürzlich getesteten Lenovo Flex 10 spielt es in einer anderen Liga, und es schlägt unserer Meinung nach auch das Lenovo Miix 2 10. Allerdings war auch der Bildschirm des Acer W510 in Ordnung, es gibt daher keine nennenswerte Verbesserung gegenüber dem Vorgänger; das W510 hatte im direkten Vergleich sogar ein etwas weißeres Bild. Die adaptive Helligkeitsregelung wird unterstützt und Acers Lumiflex-Technologie soll die Lesbarkeit in der Sonne verbessern. Die ausführlichen Ergebnisse finden Sie weiter unten, aber in unseren Augen handelt es sich nicht um einen Outdoor-Bildschirm. Kann man das Tablet an einem hellen Tag im Schatten verwenden? Ja. Kann man es am Strand in der Sonne verwenden? Nein – was für beinahe alle Displays mit LED-Hintergrundbeleuchtung zutrifft.
Der Touch-Layer unterstützt bis zu fünf Eingaben gleichzeitig, was für den normalen Anwender in Ordnung ist. Der Bildschirm reagiert zügig und selbst Desktop-Elemente können mit der standardmäßigen DPI-Einstellung verwendet werden. Zudem stellt Acer einen einfachen Weg zur Verfügung, um zu einem Desktop mit größeren Symbolen zu wechseln.
Die Metro-Oberfläche von Windows 8 läuft wie erwartet flüssig und die Reaktionsfähigkeit bei der Verwendung der Windows 8 Drums-Anwendung war kein Problem, was auch für alle anderen getesteten Programme in dieser Kategorie gilt. Pinball FX 2 (siehe auch Gaming Performance) konnte mit den Touch-Eingaben sehr gut gesteuert werden.
Das (Tablet)-Display kann abgenommen und gedreht werden. Damit stehen dem Anwender mit Ausnahme des flachen 180-Grad-Modus alle möglichen Einsatzmodi zur Verfügung. Aufgrund von fehlenden Gummifüßen ist der Tent-Modus auf glatten Oberflächen ziemlich nutzlos, der Stand-Modus mit dem gedrehten Bildschirm eignet sich aber sehr gut für die Medienwiedergabe im Sitzen. In diesem Modus kann das Tablett auch komplett auf die Tastatur gelegt werden, obwohl es dann für ein Tablet eigentlich zu schwer ist.
Wie bereits erwähnt, kippt das Gerät bei einem Öffnungswinkel von 140 Grad um. Obwohl man bei 130 Grad gut mit dem Gerät arbeiten kann, ist es für einige Anwender sicherlich sinnvoll, das Tastaturdock im Inneren mit etwas zusätzlichem Gewicht auszustatten. Somit wären auch Winkel von mehr als 140 Grad möglich, was dem Betrieb als Laptop zugute kommt.
Der Gelenkmechanismus ist sehr schwergängig und, im Gegensatz zum Acer W510, auch sehr robust. Die Positionshaken sind aus dickem Plastik und wir glauben nicht, dass es bei normaler Nutzung zu irgendwelchen Haltbarkeitsproblemen kommen wird. Selbstverständlich beruht diese Aussage lediglich auf dem Eindruck des Materials.
Hinweis: Die Version mit einer zusätzlichen Festplatte im Tastaturdock erfordert es, dass man die USB-Hardware auswirft, bevor das Tablet von der Tastatur getrennt werden kann. Damit sollen mögliche Datenverluste vermieden werden.
Im Laufe unseres Tests wechselte das Switch 10 im Leerlauf in einem 2-Sekunden-Intervall mindestens 10 Mal vom Desktop zur Metro-Oberfläche und wieder zurück. Das kam allerdings nur ein einziges Mal vor.
Zum Ende des Tests bemerkten wir zudem, dass der kapazitive Windows-Button am Tablet nicht mehr funktionierte. Ein Neustart löste das Problem.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 257 cd/m²
Kontrast: 965:1 (Schwarzwert: 0.37 cd/m²)
ΔE Color 3.88 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 2.79 | 0.5-98 Ø5.2
40.92% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
44.62% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
64.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
43.15% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.26
Das LG-Panel lieferte in unserem Test gute Werte. Das Kontrastverhältnis ist mit 965:1 hoch, und die Helligkeit in der Mitte des Bildschirms liegt bei sehr guten 357 cd/m². Auch die Ausleuchtung kann überzeugen.
Die Farbdarstellung ist mit einer durchschnittlichen Abweichung von 3,88 sehr akkurat und schlägt sogar viel teurere Laptops. Das Gleiche gilt für die Graustufen mit einer durchschnittlichen DeltaE-Abweichung von 2,26. Das Display deckt den Adobe RGB 1998-Farbraum zu 40,92 Prozent ab.
In dunklen Umgebungen weiß die adaptive Helligkeitsregelung oft nicht genau, welche Stufe sie wählen soll und ändert die Helligkeit ziemlich häufig. Die einfachste Lösung ist die Deaktivierung der adaptiven Helligkeit über das Energieprofil, oder noch einfacher, über Acers Quick Access-Anwendung.
Insgesamt hat das Acer Aspire Switch 10 einen guten Bildschirm, vor allem in Anbetracht des Preises.
Wie wir bereits angedeutet haben, ist die Outdoortauglichkeit recht gut, aber keineswegs komfortabel unter direkter Sonneneinstrahlung, und das spiegelnde Display ist auch keine große Hilfe. Das nachfolgende Bild soll den Eindruck unserer Augen etwas genauer verdeutlichen.
Die Blickwinkelstabilität ist aus allen Richtungen gut. Es kommt zu leichten Einbußen bei der Helligkeit, der Kontrast wird allerdings nicht reduziert. Das nachfolgende Bild zeigt 45-Grad-Blickwinkel mit derselben manuellen Kameraeinstellung.
Leistung
Alle Ergebnisse der synthetischen Benchmarks haben wir nachfolgend aufgelistet. Für ein Tablet ist die Leistung beachtlich, für einen Laptop ist sie aber nur in Ordnung. Die kurzzeitige Verwendung von Desktop-Programmen oder sogar ausgedehntes Surfen im Internet mit einigen geöffneten Tabs sind kein Problem, bei der gleichzeitigen Verwendung von mehreren Anwendungen kommt man aber schnell an die Grenze der 2 GB Arbeitsspeicher. Die Festplattengeschwindigkeit ist im Vergleich zu Laptops mit konventionellen HDDs gut, kann aber nicht mit den schnelleren SATA-SSDs mithalten. Das System startet schnell, was einen enormen Vorteil gegenüber Laptops mit herkömmlichen Festplatten darstellt.
Um ein Gefühl für den Desktop-Betrieb zu bekommen, haben wir eine Tastatur, eine Maus sowie einen Monitor angeschlossen und weiterhin an diesem Test in Google Docs gearbeitet. Dabei liefen im Hintergrund Facebook, Tweetdeck und andere Apps. Wir haben ebenfalls Microsoft Word ausprobiert (eine kostenlose Lizenz von Microsoft Home & Student ist im Lieferumfang enthalten), und die Erfahrung war bei der Verwendung von nur einem aktiven Programm unauffällig, oder besser gesagt, man hat den langsamen Prozessor im Betrieb nicht bemerkt. Allerdings dauert das Öffnen von großen Google-Dokumenten im Vergleich zu leistungsfähigeren Systemen etwas zu lange. YouTube läuft beinahe perfekt, bei dem Test mit Chrome und einem Video mit einer hohen Bitrate kam es nur gelegentlich zu leichten Rucklern. Mit dem Internet Explorer ist die Wiedergabe von Videos mit einer Auflösung von bis zu 1080p perfekt (und zudem effizienter).
Prozessor
Beim Intel Z3745D-Prozessor handelt es sich keinesfalls um eine High-End-CPU von Intel, allerdings haben sich sowohl die CPU- als auch die GPU-Leistung im Vergleich zu der vorherigen Prozessorgeneration für Windows-Tablets deutlich gesteigert. Intel hat nun ebenfalls hardwarebasierte Videodecoder und -encoder integriert, um die Leistung bei der Wiedergabe und der Bearbeitung von Videos zu verbessern.
Ein Blick auf die Cinebench-Ergebnisse zeigt, dass die Resultate mit anderen Prozessoren der Serie vergleichbar sind, inklusive des geringfügig langsameren Asus T100. Der Turbo Boost war im Verlauf der Tests konstant und wurde von der andauernden Volllast augenscheinlich nicht beeinträchtigt. Auch die Tests im Akkubetrieb zeigten, dass es keine Leistungseinbußen gegenüber dem Netzbetrieb gibt.
Cinebench R10 - Rendering Multiple CPUs 32Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Aspire Switch 10 SW5-011-12VU | |
Asus Transformer Book T100TA-C1-GR | |
Lenovo Miix 2 10 |
Der oben aufgeführte Vergleich zeigt, dass es zwischen den Prozessoren der Z-Serie keine großen Leistungsunterschiede gibt. Eine Haswell-Core-i5-CPU der vierten Generation, die beispielsweise im Lenovo 11S verwendet wird, ist allerdings deutlich leistungsfähiger.
System Performance
Wir verwenden PCMark 7, um die allgemeine Leistungsfähigkeit von Geräten zu bewerten. Der folgende Vergleich der PCMark-7-Ergebnisse zeigt, dass sich das Acer Aspire Switch 10 deutlich von günstigen 10-Zoll-Laptops mit herkömmlichen Festplatten und auch klassischen Netbooks absetzen kann. An die Leistung eines günstigen Notebooks mit einem Core-i5-Prozessor kommt unser Testgerät aber nicht heran. Im Vergleich zum Vorgänger W510 hat sich das Ergebnis im PCMark 7 verdoppelt, und es erzielt dreimal so viele Punkte wie ein EeePC 1011-Netbook.
Peacekeeper – ein Anhaltspunkt für die Browserleistung und vor allem interessant für alle Anwender, die im Internet oft Bilder, Videos oder HTML5 verwenden – ermittelt 1.122 Punkte. Damit liegt das Switch 10 ungefähr im Durchschnitt für diese Produktkategorie, allerdings kommt es nicht an die Leistung von günstigeren Chromebooks heran.
Wie bereits erwähnt, reicht die Leistung für normale Office-Aufgaben, schnelles Surfen im Internet, eine flüssige YouTube-Wiedergabe sowie Web-basierte Anwendungen aus. Anwender, die ohne aufwändiges Multitasking auskommen, spüren vermutlich überhaupt keinen Unterschied zwischen dem Switch 10 und einem aktuellen Notebook mit einer Festplatte.
PCMark 7 Score | 2530 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die Solid State Disk im Acer Aspire Switch verwendet die eMMC-Anbindung anstelle der SATA-Schnittstelle. Gegenüber rotierenden Festplatten ist der Speicher kleiner, leiser, robuster, verbraucht weniger Strom, hat kürzere Zugriffszeiten und überzeugt bei vielen Aktivitäten mit schnelleren Transferraten beim Lesen sowie Schreiben. SATA-SSDs können deutlich schneller sein, für solch ein energiesparendes und günstiges System ist eine eMMC-basierte SSD aber die perfekte Lösung. Bei der genaueren Analyse liegt der Speicher ungefähr auf dem Niveau des Asus Transformer T100 und deutlich über dem alten Acer Iconia W510. Wenn sich der Anwender mit einem Windows-Account anmeldet, gibt es die Möglichkeit, die Festplatte via Bitlocker zu verschlüsseln. Der Flash-Speicher ist auf dem Mainboard aufgelötet.
Der folgende Vergleich zeigt deutlich den Vorteil gegenüber einem günstigen Netbook mit einer HDD, wir haben der Vollständigkeit halber aber auch die Ergebnisse einer High-End-Lösung des neuen Acer Aspire S7 mit zwei SSDs aufgeführt.
Grafikkarte
Die Bay-Trail-GPU (Z3xxx-Serie) ist eine deutliche Verbesserung gegenüber der Clovertrail-Serie (Z2xxx) für die Windows-Tablet-Plattform. So wie es aussieht, hat das neueste Update sogar einen leichten Vorsprung vor dem vermeintlich schnelleren Z3770, der beispielsweise im Lenovo Miix 2 10 zum Einsatz kommt. Allerdings ist der Unterschied nicht sehr groß, und die Leistung kann nicht mit den Core-i5-CPUs der U- oder Y-Serie verglichen werden, die im 3D-Bereich deutlich leistungsfähiger sind.
3DMark 06 Standard Score | 2009 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 233 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die Grafikleistung reicht definitiv nicht aus, um flüssiges Spielen auf dem Desktop zu ermöglichen. Wie schon bei anderen Bay-Trail-PCs empfehlen wir daher Spiele für die Metro-Oberfläche aus dem Windows-Store. Wir haben das alte World of Warcraft mit geringen und mittleren Einstellungen getestet und erzielten 49 fps mit 800 x 600 Pixeln und 42 fps mit 1.024 x 678 Pixeln (niedrige Qualitätseinstellungen).
Wir haben ebenfalls einige Titel aus dem Windows-8-Store angespielt, zum Beispiel Drift Street Mania, Asphalt 8 und Pinball FX 2. Die Spiele haben auf dem Tablet im Querformat sehr viel Spaß gemacht. Ein Demonstrationsvideo des Autors ist hier verfügbar.
Die Leistung des Tablets reicht also für einige ältere Desktop-Titel aus, für aktuelle Spiele ist das Gerät aber zu schwach. Wir empfehlen daher die stetig wachsende Zahl von Titeln aus dem Windows-8-Store für die beste Kompatibilität.
World of Warcraft | |
800x600 low AA:0x AF:0x (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Aspire Switch 10 SW5-011-12VU | |
Acer Aspire V5-132P | |
Toshiba Encore WT8-A-102 | |
Microsoft Surface Pro 2 | |
1024x768 med (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Aspire V5-132P | |
Toshiba Encore WT8-A-102 | |
Microsoft Surface Pro 2 |
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
World of Warcraft (2005) | 49 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Dieses lüfterlose Modell verwendet eine SSD und ist damit komplett lautlos, was es für Video- oder Musik-Enthusiasten interessant macht. Hierbei sollte allerdings beachtet werden, dass bei der Version des Switch 10 mit einer HDD vermutlich das Rauschen bzw. die Geräusche der Festplatte deutlicher hörbar sind, da es keinen Lüfter gibt.
Temperatur
Die Temperaturen wurden in zwei verschiedenen Szenarios überprüft: Im Tablet-Modus und im Laptop-Modus. Beim Letzteren gibt es aufgrund der fehlenden Komponenten im Tastaturdock nichts Wichtiges zu berichten. Auch im Tablet-Modus bleibt alles ziemlich kühl, bis man das Gerät richtig fordert. Aber auch in diesem Fall muss man schon lange spielen, Videos bearbeiten oder Archive erstellen, bevor die Wärmeentwicklung spürbar wird. Volle Last bei gleichzeitiger Aufladung des Akkus führt zu einer deutlichen Hitzeentwicklung auf der Rückseite des Tablets, allerdings glauben wir nicht, dass dieses Szenario in der Praxis eine wichtige Rolle spielt. Die Grafik mit den Temperaturwerten gilt für den Tablet-Betrieb.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.4 °C (von 19.6 bis 60 °C für die Klasse Convertible).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.3 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 36.5 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28 °C (-8.5 °C).
Lautsprecher
Die Lautsprecher sind gut. Obwohl sie nicht so laut (oder vielleicht aufdringlich) sind wie beim W510, ist der Sound deutlich voller. Wie erwartet produzieren die winzigen Lautsprecher keinen Bass, die Mitten und die Balance gefallen aber. Die Wiedergabe von Radiostationen, Videos oder lokalen Musikdateien ist somit deutlich angenehmer als bei einem durchschnittlichen günstigen Laptop. Der maximale Schalldruckpegel bei 100 % Lautstärke ist 81 dB bei 8 KHz und der White-Noise-Test zeigt, dass die Frequenzgangkurve bei etwa 300 Hz beginnt.
Kabellose Audioverbindungen sind via Bluetooth (A2DP getestet, APT-x nicht) und Miracast möglich. Zudem kann der Sound über den HDMI-Ausgang (digital) und den Klinkenstecker (analog) ausgegeben werden.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Die Effizienz von Geräten mit der Bay-Trail-T-Plattform ist in der Regel sehr gut und Unterschiede sind meistens auf verschiedene Bildschirmgrößen (und somit auf den Verbrauch der Hintergrundbeleuchtung) zurückzuführen. Die Akkulaufzeiten sind damit von der Akkukapazität und in einigen Fällen auch von den Anwendungen abhängig. Beispielsweise ist der Internet Explorer der Metro-Oberfläche eine sehr effiziente Möglichkeit, um Web-Anwendungen zu nutzen. Auch die Videowiedergabe mit der Video-Anwendung ist im Vergleich mit anderen Videoprogrammen auf dem Desktop (die eventuell Software-Decoder verwenden) deutlich effizienter. Für die Musikwiedergabe ist die Windows-8-Anwendung am besten geeignet, die auch im Hintergrund im InstantGo-Modus (Bildschirm aus) funktioniert. Nachfolgend sind einige Akkulaufzeiten für verschiedene Szenarios aufgelistet, bitte beachten Sie jedoch, dass die Spanne bei Bay-Trail-Geräten und dem InstantGo-Modus sehr groß ist. Wir reden hier über Tage (Audio-Streaming mit deaktiviertem Display) bis hin zu einigen Stunden bei maximaler Auslastung der CPU und der GPU mit der maximalen Displayhelligkeit.
Akkulaufzeit
In dem oben gezeigten Vergleich sind die Unterschiede zwischen verschiedenen Geräten ersichtlich. Die längsten Laufzeiten stammen vom Vorgänger Acer W510; die Lösung mit zwei Akkus ermöglicht immer noch die längste Videowiedergabe bei günstigen Geräten. Das Switch 10 kann 1080p-Videos etwa 5 Stunden lang abspielen, was für einige Filme, aber nicht für eine Atlantiküberquerung ausreicht. Surfen über WLAN ist beinahe 6 Stunden lang möglich, was angesichts der gebotenen Leistung, der Qualität und der Produktivität mit der Tastatur ein durchaus gutes Ergebnis ist.
Powercfg, ein Kommandozeilen-Tool, wurde verwendet um einen Bericht nach einwöchiger Nutzung zu erstellen. Die geschätzten Laufzeiten (basierend auf 100 % Akkukapazität) für die Benutzung mit aktiviertem Bildschirm liegen zwischen 3 Stunden und 52 Minuten und 8 Stunden und 19 Minuten. Um solch einen Bericht unter Windows 8 zu erstellen, müssen Sie lediglich "powercfg -batteryreport" in die Kommandozeile eingeben.
Aus / Standby | 0 / 0.01 Watt |
Idle | 1.7 / 3.1 / 4.1 Watt |
Last |
9.3 / 16.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Fazit
Sobald man ein Gerät dieser Preisklasse vor sich stehen hat, erwartet man automatisch einige größere Kompromisse. Das Acer Aspire Switch 10 hingegen ist ein guter Allrounder ohne größere Probleme. Möglicherweise musste sich Acer an der starken Konkurrenz in der Form des Asus Transformer Book T100 orientieren, um das Switch 10 für diesen beliebten Markt überhaupt konkurrenzfähig zu machen.
Das Switch 10 ist dabei deutlich leistungsfähiger als sein Vorgänger Acer Iconia W510 und kann sogar mit dem deutlich teureren Lenovo Miix 2 10 konkurrieren. Trotz der geringen Auflösung von nur 1.366 x 768 Pixeln handelt es sich um eine qualitativ hochwertige Komponente mit einer hohen Helligkeit und akkuraten Farben. Aufgrund der guten Tastatur und dem guten Touchpad eignet sich der Laptop-Modus somit für mehr als nur den gelegentlichen Tweet. Gute Lautsprecher, ein solider Gelenkmechanismus und ein gutes WLAN-Modul runden das Paket ab. Unser einziger Wunsch für ein besseres Acer Aspire Switch 10 wäre ein größerer Akku, allerdings sind die möglichen Akkulaufzeiten bei einem Preis von 399 Euro kein Grund zur Kritik.
Das Asus Transformer Book T100 ist der direkte Konkurrent des Acer Aspire Switch 10. Auch hierbei handelt es sich um ein gutes Produkt. Falls die Akkulaufzeiten für Sie eine wichtige Rolle spielen, liegt das T100 vermutlich auf dem ersten Platz. Unsere Gesamtbewertung zeigt aber, dass es sich beim Acer Aspire Switch 10 um das etwas bessere 2-in-1-Produkt in dieser Preisklasse handelt.