Test HP Pavilion 14-c010us Chromebook
Vor nicht allzu langer Zeit haben wir in unserem Test des HP Pavilion Sleekbook 15z das sehr geringe Gewicht, den geringen Preis und die niedrigen Temperaturen gelobt. Es gab aber auch Probleme mit der wackeligen Konstruktion, der schlechten Tastatur, dem minderwertigen Display und der kurzen Akkulaufzeit. Was wäre, wenn HP das Modell in kleinerer Form und mit einem helleren Display erneut auf den Markt bringen könnte, und das zum halben Preis des Sleekbook 15z?
Sie können, allerdings nicht ohne Kompromisse eingehen zu müssen. Wenn das HP Sleekbook 15z ein fragwürdiger Versuch war, Ultrabook-Spezifikationen mit einem niedrigen Preis zu kombinieren, dann geht das kleinere und günstigere HP Pavilion 14 Chromebook sogar noch einen Schritt weiter: Um den Preis von 279 US-Dollar (~210 Euro) zu verwirklichen, mussten einige Zugeständnisse gemacht werden - größtenteils bei der Hardware-Ausstattung und dem Betriebssystem, zwei Merkmale, die nicht mal annähernd mit dem größeren Bruder vergleichbar sind. Anstelle einer AMD-A8-APU und Windows 8 müssen wir uns nun mit einer Intel Celeron 847 CPU und Googles Betriebssystem Chrome begnügen, welches, um es vorsichtig zu formulieren, immer noch in den Kinderschuhen steckt. Kann das Pavilion 14 Chromebook mit seinem geringen Preis und dem guten Aussehen überhaupt mit anderen günstigen Notebooks mithalten? Wir finden es heraus.
Gehäuse
Das Chromebook ist mehr oder weniger ein Sleekbook mit Chrome OS; es besitzt sogar die gleichen Design-Merkmale und verwendet die gleichen Materialien wie das Sleekbook 15z, das wir vor nicht allzu langer Zeit getestet haben. HP verwendet den Namen Sleekbook hauptsächlich bei Geräten die sich an Ultrabook-Spezifikationen orientieren, sich aber aufgrund fehlender SSD, falschem Prozessor oder anderern Merkmalen nicht offiziell Ultrabook nennen dürfen. Die erste Spezifikation ist eine ultramobile und leichte Gehäusekonstruktion - unser Testgerät ist in dieser Hinsicht wirklich gelungen: Das Chromebook wiegt nur 1,72 kg und gehört damit zu den leichtesten 14-Zoll-Notebooks, die wir bisher getestet haben.
Im Gegensatz zu vielen High-End-Ultrabooks geht diese leichte Konstruktion aber auf Kosten der Stabilität. Obwohl die Plastikkonstruktion besser ist als bei vielen günstigen Notebooks, fühlt sie sich dennoch sehr zerbrechlich an. Die glänzende Oberfläche in Sparkling Black findet sich beinahe überall am Gerät und zieht Staub und Schmutz quasi magisch an. Ein Vorteil ist, dass die Base Unit nicht verwunden werden kann, folglich fühlt sich auch die Tastaur solider an als im 15-Zoll-Modell. Die Situation beim Display ist allerdings umgekehrt: Der Plastikdeckel ist für Notebook-Verhältnisse sehr dünn und alles andere als stabil. Wie schon beim Sleekbook 15z setzt sich die glänzende Oberfläche auch bei den Scharnieren fort. Sie halten das Display straff in Position, allerdings kommt es immer wieder zu störendem Nachwippen, zum Beispiel während des Tippens (die Situation wird durch die starken Spiegelungen des glänzenden Displays bei Bewegungen sogar noch verschlimmert).
Die Wartung hatte anscheinend keine hohe Priorität bei der Konstruktion des Pavilion 14 Chromebook. Um an die SSD zu kommen, müssen die Tastatur und die obere Abdeckung abgenommen werden. Zugang zu den RAM-Modulen erhält man erst nach zusätzlichem Ausbau der USB- und Audioplatine, des WLAN-Modules und des gesamten Mainboards - nichts für schwache Nerven.
Ausstattung
Das Pavilion 14 Chromebook schafft es, eine ordentliche Zahl von Anschlüssen in dem dünnen Gehäuse unterzubringen. Es gibt insgesamt drei USB-2.0-Anschlüsse sowie einen Kartenleser und einen HDMI-Videoausgang, sehr ansehnlich für ein Fast-Ultrabook. Abgerundet wird die Anschlussvielfalt von einem 10/100-Ethernet-Anschluss. Auf der anderen Seite vermissen wir VGA, USB 3.0 und Gigabit-Ethernet - keine guten Voraussetzungen für Geschäftsleute (allerdings hat HP deutlich betont, dass es sich beim Chromebook um ein Gerät für den Privatgebrauch handelt).
Die große Anschlussvielfalt ist aber gleichzeitig auch ein Problem des Chromebooks. Die Anordnung ist identisch mit dem Sleekbook 15z, mit denselben Vor- und Nachteilen. Einer der USB-Anschlüsse ist zusammen mit dem Kopfhörerausgang isoliert auf der linken Gehäuseseite, aber die anderen beiden USB-Anschlüsse und der HDMI-Ausgang sind zusammengequetscht an der rechten Seite, wo sich so ziemlich jeder Anschluss des Notebooks befindet.
Kommunikation
Das Chromebook besitzt einen 2x2 802.11-n WLAN-Adapter mit einer maximalen Übertragungsrate von bis zu 300 MBit/s und Bluetooth-4.0-Unterstützung. Dies ist einer der Bereiche, in dem das Chromebook nicht knausert: Wir hatten keinerlei Probleme, eine Verbindung zum Router auf längere Distanz aufzubauen, viele Notebooks haben hierbei Schwierigkeiten. Da diese Plattform jedoch für beinahe jede Tätigkeit eine Internetverbindung benötigt, ist es gut zu wissen, dass das Chromebook in dieser Hinsicht gut ausgerüstet ist.
Es gibt außerdem den zuvor erwähnten 10/100-Ethernet-Anschluss, allerdings kann man aufgrund der fehlenden Gigabit-Unterstützung mit einer stabilen Funkverbindung höhere Übertragungsraten erreichen. Eine HD Webcam sitzt oberhalb des Displays, das Ergebnis bei einem Test via Google+ war überzeugend - obwohl das Audiosignal nicht in Stereo aufgenommen wird.
Zubehör und Garantie
Das Chromebook wird mit einem handlichen und 0,34 kg leichten 65-Watt-Netzteil geliefert. Bezüglich der Garantie gibt es ein Jahr Hardware Support sowie ein Jahr begrenzten Software Support nach der Produktregistrierung.
Software
Chrome OS
Keine Angst, falls Sie noch nie das Chrome Betriebssystem benutzt haben, Sie sind nicht alleine. Das Betriebssystem steckt noch in den Kinderschuhen, daher kann es auch noch zu größeren Änderungen und Updates kommen. Außerdem bietet es nur einen sehr begrenzten Funktionsumfang. Auf der anderen Seite ist es aber auch sehr unkompliziert - und besonders Kunden auf der Suche nach einem Notebook, dass einfach zu bedienen ist, könnten auf ihre Kosten kommen.
Die Oberfläche von Chrome OS unterscheidet sich dabei kaum von neueren Windows Versionen. Man kann sich entweder mit seinem Account (natürlich dem Google Account) oder als Gast (Informationen der Session werden nicht gespeichert) einloggen. Von hier aus geht es zum Startbildschirm, der ausschließlich aus einem Hintergrund und einer Art Anwendungsleiste am unteren Rand des Bildschirms besteht. Zu guter Letzt gibt es einen Infobereich in der unteren rechten Ecke. Ein Klick auf diesen Bereich öffnet ein kleines Menü mit Einstellungen für Lautstärke, Internetverbindung und so weiter.
Anwendungen, inklusive dem Chrome Internet Browser, werden direkt über die Leiste am unteren Display-Rand gestartet. Es gibt außerdem eine App-Taste (ähnlich dem Windows Start-Button) für eine Übersicht aller Anwendungen mit integrierter Suchfunktion.
Alle Dateien werden im Übrigen hauptsächlich auf einem 100 GB Google Drive Account gespeichert, der im Lieferumfang des Pavilion 14 Chromebook enthalten ist. Folgerichtig gibt es im Gerät selber nur eine magere 16-GB-SSD für Offline-Dateien und das Betriebssystem. Das ist in Ordnung, solange man nicht offline arbeiten möchte (dazu später mehr); Chromebooks setzen eine ständige Verbindung mit dem Internet voraus.
Anwendungen und Produktivität
Es is nicht möglich, normale Windows oder Mac OS Programme auf dem Chromebook zu betreiben. Alle Anwendungen sind entweder vorinstalliert oder kommen aus dem Google Play Store, der selbstverständlich bei Weitem nicht so umfangreich ist wie das Angebot für PC's. Trotzdem gibt es eine recht große Anzahl nützlicher Apps (einige kostenlos, einige gegen Bezahlung). Es ist derselbe Store, den man bereits vom Chrome Internet Browser für andere Plattformen kennt. Es ist sogar ein großer Vorteil, wenn man Chrome bereits kennt, da er ein zentraler Bestandteil des Betriebssystems ist. Der Browser hat dabei einen vergleichbaren Funktionsumfang wie die Windows und Mac Versionen und importiert sogar die Lesezeichen, Einstellungen, Erweiterungen und installierten Apps, wenn man sich mit seinem Google Account anmeldet.
Dass fast alle Anwendungen eine Internetverbindung voraussetzen, unterstreicht noch einmal die Abhängigkeit des Notebooks von einem ständigen Zugang zum Internet. Es gibt eine begrenzte Anzahl von Anwendungen, die auch offline unter Chrome OS funktionieren, aber verglichen mit anderen Plattformen ist es genau das: begrenzt. Man kann beispielsweise E-Mails schreiben, Kalendereinträge betrachten und Einladung erstellen, Fotos bearbeiten und Multimediadateien betrachten. Man kann auch Textdokumente, Präsentationen und Zeichnung bearbeiten, aber sonst nichts. Das bedeutet auch, dass man noch nicht einmal eine Tabelle ohne eine Internetverbindung bearbeiten kann (anscheinend befindet sich das seit Mitte 2012 in Entwicklung, aber es gibt noch keine Ergebnisse).
Das sind ziemlich ernste Einschränkungen für Leute, die gerne unterwegs arbeiten. Wie wir bereits erwähnt haben, ist das Pavilion 14 Chromebook als Heimgerät konzipiert - und in dieser Umgebung funktioniert das Prinzip. Andernfalls ist die Funktionalität des Notebooks ausschließlich von der Verfügbarkeit einer Internetverbindung abhängig. Geschäftskunden könnten sogar noch vor weiteren Problemen stehen, denn nicht alle Office Dokumente können problemlos mit Google Docs verwendet werden. Potentielle Käufer sollten sich also über ihre Anforderungen im Klaren sein, bevor sie in eine derart einzigartige Plattform investieren. So erfrischend die Unkompliziertheit von Chrome OS auch sein kann, so schnell kann man aber auch von den dazugehörigen Grenzen überrascht werden. In der jetzigen Form eignet sich ein Chromebook hauptsächlich als Zweitgerät und definitiv nicht als Ersatz für einen normalen Computer.
Eingabegeräte
Tastatur
Wie schon beim Sleekbook 15z gibt es auch beim Pavilion 14 Chromebook eine großzügige Chiclet-Tastatur, eine der wenigen Bereiche des Gerätes mit einer matten Oberfläche. Die Tasten selbst bestehen komplett aus Kunststoff mit einer angenehm glatten Oberfläche. Allerdings enden die positiven Aspekte hier auch schon wieder. Die Tasten hinterlassen einen billigen und wackeligen Eindruck beim Schreiben; der Hub ist sehr begrenzt und der Druckpunkt ist schwammig. Es sind dieselben Probleme wie beim Sleekbook: Es ist oftmals schwierig zu sagen, ob Anschläge registriert wurden. Tippen wird damit zu einer mühsamen Angelegenheit, und die kleinen Pfeiltasten (auf und ab) sind zuweilen auch schwierig zu benutzen. Zumindest das Durchbiegen der Tastatur wurde drastisch reduziert, aber nichtsdestotrotz wird die Tastatur des Pavilion 14 Chromebook qualitativ von den meisten billigen Notebooks übertroffen.
Wir wollen außerdem erwähnen, dass die Tastatur von der Norm abweicht und für eine einfachere Benutzung mit Chrome OS angepasst wurde. In der Reihe der Funktionstasten gibt es fünf Sondertasten: Vor/Zurück, Aktualisieren, Maximieren/Wiederherstellen und Fensterwechsel (vergleichbar mit Alt+Tab auf einem PC, allerdings wechselt man nur durch die Browser-Fenster).
Touchpad
Das Cypress Touchpad auf der anderen Seite macht seinen Job deutlich besser, ist jedoch nicht ganz so gut wie das Modell von Synaptics im Sleekbook 15z. Es ist glänzend, doch die texturierte Oberfläche verbessert die Gleiteigenschaften und erlaubt eine sehr komfortable Nutzung. Es ist zudem sehr präzise, und die beiden physikalischen Tasten unter dem Touchpad sind allen anderen günstigen Notebooks von HP klar überlegen. Sie besitzen einen deutlichen Druckpunkt, genügend Hub, und man benötigt nicht viel Kraft beim Klicken. Das größte Problem ist aber nicht die Hardware, sondern der integrierte Touchpad Treiber. Die Einstellmöglichkeiten sind so sehr begrenzt (prinzipiell nur Cursor-Geschwindigkeit, Tippen zum Klicken und Optionen für die Scroll-Bereiche), so dass man hier kaum von einer persönlichen Anpassung sprechen kann. Es ist kein Vergleich zu den umfassenden Einstellmöglichkeiten im Synaptics Treiber des Sleekbook 15z, die den meisten Windows Nutzern bekannt sein dürften.
Die verfügbaren Multitouch-Gesten beinhalten Zweifinger-Tippen für einen Rechtsklick und Zweifinger-Scrollen. Beide funktionieren sehr gut und intuitiv.
Display
Das Pavilion 14 Chromebook ist das erste Chromes OS Gerät mit einem vergleichsweise großen Display (14 Zoll - mehr als die üblichen 11- und 12-Zoll-Diagonalen), eine angenehme Überraschung für alle Anwender, die keinen kleineren Bildschirm verwenden möchten. Allerdings kommt das größere Display nicht mit einer höheren Auflösung. Mit den üblichen 1.366 x 768 Pixel (720p) wird es mittlerweile von den meisten Tablets übertroffen, zudem handelt es sich um ein TN-Panel und nicht um ein höherwertiges IPS-Display, wie wir es von Tablets kennen. Wie der Rest vom Notebook besitzt auch das Display eine glänzende Oberfläche, was wiederum zu starken Reflektionen in hellen Umgebungen führt. Subjektiv betrachtet ist das Display etwas farbenfroher und minimal heller als ein durchschnittliches TN-Panel.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 251.5 cd/m²
Kontrast: 353:1 (Schwarzwert: 0.712 cd/m²)
ΔE Color 10.33 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 10.49 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.4
Die durchschnittliche Helligkeit von 235 cd/m² geht in Ordnung, und auch die Ausleuchtung von 85 % ist akzeptabel. Der Kontrast ist mit 353:1 besser als bei vielen TN-Panels, aber trotzdem nicht sehr berauschend.
Wir analysieren die Farbgenauigkeit mit der CalMAN Software: Viele Farben zeigen deutliche DeltaE-Abweichungen von über 10 (Blau, Cyan, Magenta), und die anderen drei Farben sind leider nicht wesentlich besser. Trotzdem ist das Display nicht blass, zumindest ein Pluspunkt. Es darf bezweifelt werden, dass irgend jemand versucht, ein Chromebook für die professionelle Bildbearbeitung zu verwenden, zumindest nicht zum jetzigen Zeitpunkt.
Unter freiem Himmel ist der Display-Inhalt im Schatten lesbar, allerdings gewinnen starke Reflektionen im Sonnenlicht schnell die Überhand. Zu guter Letzt erfüllt die Blickwinkelstabilität die Erwartungen an ein TN-Panel. Die Winkel sind nicht sehr beeindruckend und speziell vertikal sehr begrenzt.
Leistung
Die Intel Celeron 847 Dual-Core CPU im Pavilion 14 Chromebook wird sicherlich keine Leistungswunder vollbringen. Der Ultra-Low-Voltage-Prozessor basiert auf der Sandy-Bridge-Architektur (32-nm-Fertigungsprozess) und besitzt eine TDP von 17 Watt. Der Kerntakt beträgt nur 1,1 GHz und bietet keine Unterstützung für Intels Turbo-Boost-Technologie. Selbst in einem Chromebook fühlt sich der Prozessor veraltet an, vor allem wenn man bedenkt, dass viele teurere Geräte (wie z. B. das Chromebook Pixel) mittlerweile Core-i-Prozessoren verwenden. In Anbetracht des niedrigen Preises ist die Entscheidung zumindest verständlich. Trotz dem geringeren Takt sollte der Prozessor mit seinem größeren Cache und der besseren integrierten GPU (basierend auf der Intel HD Graphics 2000) zumindest die Atom Prozessoren hinter sich lassen.
Ein 2 GB DDR3-1600 RAM Modul (Hyundai Electronics) ist nach heutigen Standards auch eher mager. In Anbetracht der komplizierten Wartungsmöglichkeiten des Notebooks ist es kaum beruhigend, dass Chrome OS maximal 4 GB RAM (Single-Channel) unterstützt. Nichtdestotrotz hat das Pavilion keine Probleme mit mehreren Browser-Fenstern oder kleinen Anwendungen und verdeutlicht damit die geringen Systemanforderungen von Chrome OS.
Videowiedergabe
Wir testeten sowohl die 720p- als auch 1080p-Videowiedergabe mit dem YouTube Video "Big Buck Bunny" im H.264/MPEG-4 AVC Format. Bei diesem und anderen Testvideos gab es keine Probleme mit der 720p-Wiedergabe, nur die 1080p-Wiedergabe (an einem externen Monitor getestet) hatte mit gelegentlichem Ruckeln zu kämpfen. Videos laufen auf dem Pavilion 14 Chromebook generell sehr flüssig, aber keinesfalls perfekt.
Bei der Verbindung zu einem externen Monitor via HDMI verhielt sich das Pavilion 14 Chromebook teilweise nicht wie erwartet. Unser Monitor war ein Samsung UN55C6900 Fernseher, der normalerweise problemlos 1.920 x 1.080 Signale mit 60 Hz an HDMI-Anschluss 1 (DVI) verarbeitet. Im Fall des Chromebooks konnten wir jedoch nur eine maximale Auflösung von 1.824 x 1.026 auswählen, also leicht unterhalb der Full-HD-Auflösung. Zusätzlich - und dabei handelt es sich um eine Einschränkung von Chrome OS selbst - konnten wir das Display des Chromebooks bei der Videoausgabe an den Fernseher nicht abschalten. Mit anderen Worten: Es gibt nur die Möglichkeit, das Bild zu spiegeln oder den Bildschirm zu erweitern; es gibt keine Möglichkeit, nur den externen Monitor anzusteuern.
Systemleistung
Wir haben die Browserleistung des Pavilion 14 Chromebook mit dem SunSpider 1.0 JavaScript Benchmark überprüft. Das Ergebnis von 551,8 ms ist sogar sehr beachtlich - sicherlich kein neuer Rekord, aber deultich besser als die Leistung älterer Chromebooks. Zum Vergleich: Das Samsung 550C22-H01US Chromebook schaffte 443,9 ms, während das wesentlich schnellere und neuere Chromebook Pixel nur beeindruckende 225,2 ms benötigte.
Als nächstes verwendeten wir Futuremark Peacekeeper, um die Rendering-Leistung und die Videowiedergabe zu bewerten. Das Ergebnis von nur 1.474 Punkten hat sich im Vergleich zu älteren Chromebooks kaum verbessert und ist geringer als beim Samsung 550C22-H01US (1.601) und Chromebook Pixel (3.613). Angesichts des Preises und der Zielgruppe ist das Ergebnis aber in Ordnung.
Wir haben uns außerdem die JavaScript-Leistung mittels Octane v1 angesehen. Das Resultat waren 5.444 Punkte, ziemlich schwach verglichen mit den exzellenten 13.171 Punkten des Chromebook Pixel, aber immerhin besser als das Microsoft Surface Pro (5.124 Punkte).
Emissionen
Geräuschemissionen
Chromebooks sind normalerweise ziemlich ruhige Geräte und das HP Pavilion 14 Chromebook ist hier keine Ausnahme. Im Leerlauf haben wir durchschnittlich 29,5 dB(A) gemessen, wobei sich die Minimal- und Maximalwerte nur ein Zehntel darunter bzw. darüber befinden (deutet auf ein sehr konstantes Lüfterverhalten hin). Selbst die Ergebnisse unter Last sind keineswegs beunruhigend - der maximale Pegel des Notebooks lag in unserem Test bei 35,1 dB(A). Das ist nur leicht über den Leerlaufpegeln vieler moderner Notebooks.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.4 / 29.5 / 29.6 dB(A) |
Last |
| 35.1 / 35.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: BK Precision 732A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Obwohl das Pavilion 14 Chromebook in den meisten Situationen zumindest subjektiv recht kühl bleibt, zeigten die Messwerte höhere Leerlauftemperaturen auf der linken Notebook-Unterseite. Möglicherweise wurde gerade ein Update installiert oder eine andere Anwendung wurde plötzlich aktiv, denn bei normalen Tätigkeiten waren die Temperaturen des Notebooks keinesfalls unangenehm. Die Situation ändert sich allerdings unter Last (gemessen nach einstündiger Wiedergabe von mehreren 720p-YouTube-Videos), das Notebook wurde fühlbar wärmer und wir konnten sogar Werte bis zu 46,6 Grad Celsius an der Unterseite und 38,8 Grad Celsius an der Oberseite messen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 46.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 33.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 38.2 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-9.9 °C).
Lautsprecher
Die beiden Altec Lansing Lautsprecher befinden sich über der Tastatur. Deren Klangergebnis ist deutlich besser, als das dünne Gehäuse des Pavilion 14 es vermuten lässt. Sie sind ziemlich laut und können in den meisten Fällen mit einer klaren Höhenwiedergabe punkten. Die Bässe leiden natürlich unter der Notebook-Größe, aber das war zu erwarten.
Energieaufnahme
Wir haben die Energieaufnahme an Hand eines deutschen Modells geprüft. Der Leerlauf zeigt sich ähnlich sparsam, wie aktuelle Low-Cost Pentium oder AMD Kabini-Modelle (Low Voltage): 7 bis 10 Watt. Hier wäre zum Beispiel das Toshiba Satellite C50D-A-10E (5-11 W) oder das Samsung ATIV Book 2 - 270E5E (6-9 Watt, Pentium 2117U) zu nennen. Bei Last steigt die Energieaufnahme auf 20 Watt (Peacekeeper Rendering) bis 26 Watt (Peacekeeper Physics Test). Das ist etwas mehr als die Kabini-APU (18-22 W) benötigt.
Die Frage, ob die Hardware unter Chrome OS sparsamer ist als unter Windows, lässt sich für die Last-Tests bejahen. Allerdings konnten wir unsere Standard-Benchmarks nicht fahren, was den Vergleich unmöglich macht.
Aus / Standby | 0 / 0.4 Watt |
Idle | 7.1 / 9.4 / 9.6 Watt |
Last |
20.4 / 25.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Um die Akkulaufzeit des Pavilion 14 Chromebook unter typischen Einsatzbedingungen zu ermitteln, haben wir die Helligkeit auf 150 cd/m² eingestellt (zumindest so exakt wie möglich, Stufe 13/16) und unseren üblichen WLAN-Test (kontinuierliches Laden einer neuen Internetseite via Skript) durchlaufen lassen. In diesem Szenario erreichte das Notebook mit 4 Stunden und 14 Minuten ungefähr die beworbene Laufzeit seitens des Herstellers. Verglichen mit Notebooks wie dem Samsung Serie 5 Chromebook (7 Stunden und 5 Minuten) ist das nicht sehr beeindruckend - aber auch nicht schlecht im Vergleich mit dem Chromebook Pixel (4 Stunden und 49 Minuten), vor allem wenn man den Preisunterschied und den größeren Bildschirm berücksichtigt.
Unter Last schaffte das Chromebook nur eine Laufzeit von 1 Stunde und 58 Minuten (getestet mit zwei parallelen 1080p-YouTube-Videos).
Fazit
HP weiß, worauf es sich mit dem Pavilion 14 Chromebook einlässt, und das ist auch der Grund für die Privatkunden-Zielgruppe. Wie man es auch dreht und wendet, es gibt schlichtweg zu viele Einschränkungen um die Plattform, um das Chrombook Geschäftskunden zu empfehlen. Da wären zum Beispiel die Speicherbegrenzung, die Abhängigkeit von einer aktiven Internetverbindung oder die Inkompatibilität mit vielen kommerziellen Anwendungen. Daher ist das Pavilion 14 Chromebook auch hauptsächlich für den Privatgebrauch konzipiert.
Es ist nicht leicht, mit dem sehr günstigen Preis zu argumentieren, und falls man nur ein einfaches Gerät zum Surfen im Internet benötigt, spricht nichts gegen ein Chromebook. Trotz der begrenzten Prozessorleistung fühlt es sich mit beinahe sofortigem Aufwachen aus dem Standby, schnellem Hochfahren und guter Netzwerkleistung sehr flott und ausreichend schnell an.
Allerdings muss sich das Gerät auch einige Kritikpunkte gefallen lassen. Zuallererst handelt es sich trotz der flinken 16-GB-SSD und dem genügsamen Betriebssystem um ein sehr schwaches Notebook. Das wird deutlich, sobald man versucht, ein 1080p-Video auf einem externen Monitor abzuspielen. Das Pavilion 14 Chromebook schafft es zwar, allerdings gelangt es dabei schon an seine Leistungsgrenzen und es kommt zu gelegentlichem Ruckeln. Die Tastatur ist für umfangreiche Texteingabe nur bedingt geeignet, das Kunststoffgehäuse ist recht fragil, die Anschlussausstattung ist alles andere als ideal, und selbst grundlegende Wartung kann zu einer echten Herausforderung werden.
Berücksichtig man dann noch die Nachteile von Googles Chrome Betriebssystem, wird schnell klar, dass das Pavilion 14 hauptsächlich als Zweitgerät konzipiert ist. Falls Sie auf der Suche nach einem Haupt-PC sind, gibt es deutlich bessere Optionen für einen etwas höheren Preis (etwa das Lenovo IdeaPad S300-MA14CGE, welches in fast jeder Disziplin außer der Akkulaufzeit überlegen ist und zudem mit einer vollwertigen Windows Version ausgeliefert wird). Aber wenn es wirklich nur ein Zweitgerät sein soll, kann das Pavilion 14 Chromebook nahezu alle Grundlagen abdecken.