Test HP Pavilion Sleekbook 15 Notebook
Wie man so schön sagt: Man kann nicht alles haben. Heutige Ultrabooks definieren sich über ihre Portabilität und bieten im Allgemeinen eine verführerische Kombination aus Leistung und Akkulaufzeit, sind jedoch teuer. Doch wo bleiben jene Käufer, die ein leichtes 15-Zoll-Notebook zum kleinen Preis suchen?
Mit dem Pavilion Sleekbook 15 erinnert HP uns daran, dass nicht jeder schlanke Laptop bezüglich Preis und Spezifikation ein Intel-Ultrabook sein muss. Ausgestattet mit einer AMD Trinity A8-4555M APU mit integrierter Radeon HD 7600G Grafik, 4 GB DDR3 RAM, einem Bildschirm mit 1.366 x 768 Pixel Auflösung und einem Gewicht von unter 5 Pfund, stellt sich das Sleekbook an, die wichtigsten Merkmale von Ultrabooks zu erhalten, ohne den Preis über das Limit der meisten Kunden mit kleinem Budget zu treiben. Unser Testmodell kostet weniger als 500 US-Dollar auf HPs offizieller Webseite. In deutschen Online-Shops findet man HPs Sleekbook 15 zu Einstiegspreisen von unter 400 Euro (A4-4355M/HD7400G).
Gehäuse
Auf den ersten Blick beeindruckt uns der schlanke Formfaktor. Mit einer Bauhöhe von nur 20,6 mm und nur 2,1 kg Gewicht (zirka 4,6 Pfund) können die viele Konkurrenten des 15-Zöllers, etwa das Acer Aspire V5-571G, nicht mithalten. Das Aspire hat beispielsweise komfortable Abmessungen, ist jedoch etwas schwerer und dicker, bietet allerdings auch ein DVD-/-RW Laufwerk. In Anbetracht des Industrietrends zu immer leichteren Notebooks, erscheint das Weglassen des Laufwerks zur Gewichtsreduktion rationell. Infolgedessen ist es, besonders in diesem Preisbereich, schwierig, ein portables 15-Zoll-Notebook zu finden.
Die Hochlganzlackierung an allen Oberflächen (mit Ausnahme der Unterseite) zieht wie nicht anders zu erwarten Fingerabdrücke an. Ansonsten ist die Gestaltung sauber und übersichtlich. Die Farbe unseres Testgeräts nennt sich "Sparkling Black" und funkelte tatsächlich im Licht. Zudem stehen zwei weitere Farben ("Ruby Red" und "Winter Blue") zur Auswahl. Ein einziges chromefarbenes HP Logo ziert die linke untere Ecke des Bildschirmdeckels. Die Passform ist ohne Spalten zwischen den Teilen hervorragend. Es gibt jedoch eine Trennung zwischen den Plastikteilen der Scharniere (dort wo sich Bildschirmdeckel und der Bildschirmrahmen treffen), die uns vermuten lässt, dass das Zerlegen und Wiederzusammenbauen im Falle eines kaputten LCDs nicht wirklich lustig ist. Solch ein Szenario ist aufgrund des schwachen Bildschirmdeckels nicht zu weit hergeholt.
Trotz der sauberen Konstruktion kann das Sleekbook jedoch nicht lange Zugeständnisse zu Gunsten des Preises verheimlichen. Das Notebook ist vollständig aus Kunststoff gefertigt und wirkt nicht sonderlich robust. Obwohl sich die Basiseinheit steif genug anfühlt, erwecken der Bildschirm und die umgebenden Teile kaum Vertrauen. Ebenso ist die Verwindungsfestigkeit des Bildschirmdeckels wenig beeindruckend. Er kann mit wenig Kraft leicht verdreht werden, und Druck gegen die Rückseite führt zu Bildveränderungen am eingeschalteten LCD. Die Scharniere mit Plastikabdeckung können zwar den Bildschirm perfekt stützen, doch wirken sie nicht so, als würden sie allzu viel unsanfte Behandlung aushalten. Insgesamt strahlt das Sleekbook wegen seines niedrigen Preises und seiner fragilen Plastikkonstruktion Zerbrechlichkeit aus.
Ausstattung
In Anbetracht des schlanken Körpers lässt das Pavilion Sleekbook 15 bezüglich Schnittstellenausstattung erfreulicherweise kaum etwas zu wünschen übrig. Es gibt drei USB-Ports (zwei davon USB 3.0) und einen Videoausgang (HDMI) neben dem (bei vielen Ultraportablen häufig fehlenden) Kartenleser. Zudem ist auch ein Ethernet-Port vorhanden, der sich auf Passgröße erweitert, sobald ein Kabel eingesteckt wird.
Das einzig Negative ist, dass eine Vielzahl der Anschlüsse entlang der rechten Seite des Notebooks angeordnet wurden, da ungefähr die Hälfte der linken Seite von der großen Lüfteröffnung eingenommen wird. Wie man auf den Fotos unten sehen kann, befinden sich die beiden USB-3.0-Ports und der HDMI-Port so nahe beieinander, dass man die mittlere Schnittstellen freilassen muss, falls Geräte mit größeren Steckern angeschlossen werden.
Kommunikation
Unser Testgerät wurde für kabellose Kommunikation mit einem Atheros AR9485 802.11b/g/n WiFi Adapter ausgestattet, der Transferraten bis zu 150 Mbps unterstützt. Dieser Chip ist für seinen geringen Stromverbrauch bekannt, doch seine Leistung verblasst im Vergleich mit teureren Intel Modellen. Dennoch konnten wir keine Ausfälle oder Probleme bei der Verbindungsstabilität beobachten (WLAN-Treiber 10.0.0.212). Bluetooth ist ist bei unserem Testgerät nicht eingebaut, doch in anderen Modellen verfügbar. Zudem ist eine HP TrueVision HD Webcam mit 720p-Auflösung verbaut, die in unserem Test gut funktionierte. Andere Netzwerkoptionen gibt es nicht, doch für einen Schnäppchenjäger sollten auch die gebotenen ausreichen.
Zubehör
In Anbetracht des Zielmarktes überrascht es wenig, dass für das Sleekbook kein Spezialzubehör angeboten wird. Sollte das Fehlen eines optischen Laufwerkes stören, so bietet HP optional ein externes DVD-/-RW Laufwerk (zum Anschluss via USB) für 50 US-Dollar an. Allerdings gibt es bei Drittanbietern vergleichbare und günstigere Optionen.
Das einzige mitgelieferte Zubehör ist ein normal großer 65-W-Stromadapter. Ein alternativer, schlanker Reiseadapter kann für unter 70 US-Dollar auf HPs Webseite erworben werden.
Garantie
Die Garantie beträgt für das Sleekbook standardmäßig ein Jahr, die für zusätzliche 90 US-Dollar (US-Shop) um ein weiteres Jahr verlängert werden kann. Weiters wird auch Schutz bei versehentlicher Zerstörung angeboten.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Chiclet-Tastatur in voller Größe ist erfreulicherweise ziemlich großzügig (mit Ausnahme der halbgroßen Auf- und Ab-Pfeiltasten), womit sich die Tippfehlerrate verringert. Zudem ist ein Nummernblock verfügbar, der nützlich ist, wenn häufig mit Tabellenkalkulationen gearbeitet wird.
Diese positiven Eigenschaften werden jedoch schnell von Problemen überschattet: Der Tastendruck fühlt sich schwammig und ungenau an, mit seichtem Hubweg und schwammigen Stopp. Es fiel uns schwer festzustellen, ob einzelne Tastendrücke registriert wurden oder nicht. In Kombination mit dem deutlichen Durchbiegen im zentralen Bereich der Tastatur (bei den I- und der L-Tasten) ist die Tastatur insgesamt enttäuschend. Nach einiger Zeit erfolgt wie immer eine natürliche Anpassung, und die Angelegenheit scheint sich zu verbessern. Doch wie man es auch dreht und wendet, sogar bei preisgünstigen Notebooks gibt es bei Weitem bessere Tastaturen als diese hier.
Touchpad
Das ausreichend große Synaptics Touchpad weist eine texturierte Oberfläche auf und ist angenehm zu bedienen. Die Textur verbessert die Gleiteigenschaften der Touchpad-Oberfläche trotz der Hochglanzlackierung des Notebooks. Eine einzige Vertiefung im oberen linken Eck dient als On-/Off-Button des Touchpads. In unserem Test funktionierte dieser jedoch nicht immer zuverlässig. Die beiden Tasten unter dem Touchpad klicken fühl- und hörbar. Auch Gesten funktionierten relativ präzise. Zwar gab es hie und da Fehlinterpretationen, doch nicht mehr als bei anderen vergleichbaren Notebooks.
Display
Der 15-Zoll-Bildschirm bietet eine Auflösung von 1.366 x 768 Pixel - wie üblich bei Mainstream- und Budget-Notebooks dieser Größe. Andere Auflösungen sind bei diesem Modell nicht verfügbar, doch den meisten Nutzern wird das bei dieser Preisklasse wohl nichts ausmachen. Der Bildschirm weist zudem eine sehr stark glänzende Oberfläche auf, die die Verwendung in helleren Umgebungen einschränken kann (siehe Außeneinsatz). Subjektiv liefert der Bildschirm ein wenig helles Bild bei akzeptabler Farbdarstellung.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 172.2 cd/m²
Kontrast: 196:1 (Schwarzwert: 0.88 cd/m²)46.25% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
65.9% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
44.75% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Laut unseren Messungen beträgt die durchschnittliche Helligkeit nur 167 cd/m² und bestätigt unseren subjektiven Eindruck, der Bildschirm könne heller sein. Erfreulicherweise beträgt die Helligkeitsverteilung 91%, was einer nahezu gleichmäßigen Ausleuchtung über alle Bildschirmbereiche gleichkommt. Der Schwarzwert von 0,88 cd/m² ist auch akzeptabel. Damit ergibt sich trotz der niedrigen Helligkeit ein durchschnittliches Kontrastverhältnis von 198:1. Aufgrund des niedrigen Kontrasts eignet sich das Notebook nicht besonders gut für längere Video-Sessions. Wer nur ein einfache Gerät für Web-Surfen und Produktivität sucht, wird sich daran nicht stoßen.
Das LCD-Panel des Sleekbooks schafft eine Farbabdeckung von 64 Prozent des sRGB Farbraumes. Professionelle Grafiker und Fotografen werden sich wahrscheinlich ohnehin woanders umsehen, um ihren Ansprüchen gerecht zu werden.
Nach Kalibrierung des Bildschirms haben wir das LCD Panel auch mit unserem i1 Pro 2 vermessen. Insgesamt ist die Farbtreue des Bildschirms nach Kalibrierung nicht schlecht, lediglich Blau weicht mit einem DeltaE von 10,2 deutlich vom Soll ab. Insgesamt kann eine Verschiebung von Cyan und Magenta in den Blaubereich erkennen und auch die Farbtemperatur von 7128K ist etwas zu kühl gewählt.
Aufgrund der sehr glänzenden Oberfläche, der niedrigen Helligkeit und des mäßigen Kontrastes sind die Außeneinsatzfähigkeiten ernsthaft eingeschränkt. An Schattenplätzen ist, sofern der Bildschirm richtig positioniert wird, ein komfortables Arbeiten noch möglich, doch unter direktem Sonnenlicht ist der Bildschirminhalt kaum mehr ablesbar. Positiv ist, dass die maximale Helligkeit im Akkubetrieb nicht fällt. Absehen davon ist die Verwendung in Innenräumen unproblematisch. Die meisten Nutzer werden dabei eine Helligkeits-Einstellung von ungefähr 9/10, also zirka 150 cd/m², bevorzugen.
Wie erwartet schneidet der Bildschirm bei den Blickwinkeln durchschnittlich ab. Horizontale Abweichungen stellen kein großes Problem dar, doch, wie üblich, ist in vertikaler Richtung der stabile Arbeitsbereich stark eingeschränkt. Farbabweichungen und ausgewaschene Helligkeit sind ab 45 Grad weit verbreitet. Der Bildschirm selbst kann auf ungefähr 135 Grad geöffnet werden.
Leistung
Unser Pavilion Sleekbook 15 Testgerät ist mit einer 1,6 GHz AMD A8-4555M ULV (Ultra-Low-Voltage) Quad-Core-APU ausgestattet. Dieser Prozessor ist im 32-nm-SOI-Verfahren hergestellt und basiert auf der Piledriver Architektur. Dank Turbo Charge 3.0 kann bei Bedarf die Taktrate bei einer respektablen TDP von 19 W auf bis zu 2,4 GHz erhöht werden. Zu den alternativen Optionen gehören weniger teure Zwei-Kern-APUs, der A6-4455M (2,1 bis 2,6 GHz) und A4-4355M (2,0 bis 2,5 GHz) für rund 50 und 75 US-Dollar weniger. Wer dagegen eine bessere Grafiklösung wünscht, kann für einen Aufpreis von 50 US-Dollar auf eine eigenständige Radeon HD 8550M GPU upgraden.
Unter den in Europa angebotenen Konfigurationen finden man ebenso AMD-Modelle, allerdings auch Varianten mit Intel Core ULV-Prozessoren.
Unser Testmodell ist bezüglich Hauptspeicher mit einem einzigen 4 GB PC3-12800 SODIMM Modul von Hynix Semiconductor ausgestattet. Ein nachträgliches Upgrade ist für Durchschnittsuser nahezu unmöglich. Fast alle Komponenten des Notebooks einschließlich der Hauptplatine müssten entfernt werden, um den Hauptspeicher freizulegen.
Der DPC Latency Checker entdeckt keine Probleme, sodass anzunehmen ist, dass das System Audio- und Video-Streams ohne Stottern handhaben kann. Man beachte, dass dieses Programm noch nicht vollständig kompatibel mit Windows 8 ist, sodass die protokollierten Ergebnisse eine (um zirka 1000 µs) höhere Latenz vermuten lassen, als wahrscheinlich tatsächlich vorhanden ist.
Unsere synthetischen Benchmarks geben Hinweis darauf, dass die Leistung des Sleekbook 15 in etwa auf einem Niveau liegt mit anderen Notebooks mit der gleichen APU (Lenovo IdeaPad S405). In einigen Tests erhielten wir schlechtere Ergebnisse. Etwa war das Sleekbook in wPrime und superPi 5 % langsamer. In anderen Tests dagegen, beispielsweise Single-Core-Rendering von Cinebench R11.5 64-bit und OpenGL Benchmarks, erhielten wir bessere Ergebnisse. Letztendlich sind die Unterschiede aber vernachlässigbar klein. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass beide Testmodelle nur auf Single-Channel-RAM zurückgreifen können. Aufgrund des Designs limitiert dies die GPU-Leistung deutlich. Darauf kommen wir etwas später noch im Detail zurück. Für den Moment verweisen wir auf unseren Spezialartikel zu dieser APU mit einer wachsenden Liste getesteter Geräte.
Zuletzt testen wir noch, ob die Leistung im Akkubetrieb fällt. Dazu führen wir 3DMark 11 nochmals ohne angeschlossenen Stromadapter aus. Das Ergebnis von 668 bestätigt, dass die volle Leistung des System unabhängig von der Stromversorgung zur Verfügung steht.
Prozessor
Die AMD A8-4555M APU unseres Sleekbook-15-Testmodels arbeitet mit einer TDP von nur 19 W. Unsere Benchmarks ordnen die APU nur knapp über den Celeron und Pentium Einsteiger-CPUs von Intel ein. Fast alle ULV Core i3 CPUs sind bereits schneller. Die Cinebench-Ergebnisse von 1,23 im Multi-Rendering des R11.5 Multi 64-bit werden sogar von Intels Core i3-3217U CPU (die im Durchschnitt 1,7 erreicht) übertroffen und liegen näher bei der i3-2357M Sandy-Bridge-CPU (1,2 im Durchschnitt) mit sogar etwas niedrigerer TDP von 17 W.
Systemleistung
Um den Preis niedrig zu halten, wurde auf ein Solid-State-Laufwerk (SSD) verzichtet. Ohne SSD würde das Gerät zwar nicht Intels Ultrabook-Spezifikation gerecht werden, diesem Zwang muss sich das Sleekbook mit AMD-Basis aber ohnehin nicht unterwerfen. Eine solche erhöht üblicherweise die Systemleistung stark. Dies gilt besonders für die synthetischen PCMark Benchmarks, die stark von der Geschwindigkeit der Massenspeicher beeinflusst werden. Daher fährt das Pavilion Sleekbook 15 nur wenig beeindruckende Werte im PCMark 7 ein: Nur 1505 Punkte und damit sogar 7 % schlechter als die 1627 Punkte des vergleichbar ausgestatteten IdeaPad S405 und in Folge weit geringer als die Werte vergleichbarer Ultrabooks mit SSDs (viel teurer), die meist sogar drei- bis vierfach höher sind. Das subjektive Geschwindigkeitsgefühl korreliert hingegen nicht immer unbedingt perfekt mit solchen synthetischen Tests, die SSD-Lösungen stark bevorzugen. Unser persönlicher Eindruck von der allgemein Leistung war, dass das Notebook für die meisten Alltagsanwendungen schnell genug ist, obwohl es unter anspruchsvollen Bedingungen eher träge wirkte.
Zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Artikels ist PCMark Vantage immer noch mit Windows 8 inkompatibel. Als Alternative können die Windows 8 Experience Index Werte herangezogen werden, um die Gesamtleistung zu vergleichen.
PCMark 7 Score | 1505 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Unser Sleekbook 15 ist mit einer 500 GB Hitachi Z5K500 5.400 U/min Festplatte ausgestattet. Obwohl es sich nicht um ein 7.200-U/min-Laufwerk handelt, können die Ergebnisse mit denen vieler langsamerer 7.200-U/min-Laufwerke mithalten. Es ist eines der schnellsten von uns getesteten 5.400-U/min-Laufwerke. Jedenfalls hat die Geschwindigkeit des Massenspeichers einen wesentlichen Einfluss auf die Systemleistung. Wer sich für ein Upgrade interessiert, kann eine 7.200-U/min-Festplatte für nur 10 US-Dollar mehr oder 5.400-U/min-Laufwerke von 640 GB bis zu 1 TB konfigurieren. Letzteres erhöht den Preis um 110 US-Dollar. SSD-Optionen werden nicht angeboten. Ein nachträgliches Upgrade ist zwar möglich, doch nicht unbedingt komfortabel. Um die Festplatte zu tauschen, müssen Handballenablagen und die obere Abdeckung entfernt werden. Positiv ist, dass die Laufwerkshöhe von 9,5 mm dem Standard entspricht (nicht 7 mm, wie, um Platz zu sparen, in vielen Ultraportablen). Damit sollte ein etwaiger Tausch leichter und günstiger sein.
Grafikleistung
Unser Pavilion Sleekbook 15 ist mit der integrierten Radeon HD 7600G ausgestattet, die wir zuvor nur im Lenovo IdeaPad S405 im Test hatten. Die Ergebnisse ähneln jenen des IdeaPads. Werte wie 670 im 3DMark 11 und 3302 im 3DMark 06 sind insgesamt nicht besonders attraktiv und reichen nicht für Computerspiele. Doch war dies zu diesem Preis nicht anders zu erwarten. Zudem macht der schlanke Formfaktor eine ULV APU notwendig. Die meisten Spiele sind enttäuschenderweise nicht einmal bei niedrigen Einstellungen möglich. Wir testeten Starcraft II und Diablo III mit niedrigen, mittleren und hohen Einstellungen. Doch nur Starcraft II war mit nur 49 fps bei niedrigsten Einstellungen knapp spielbar (Diablo III schaffte nie über 27 fps). Die Grafikleistung ist insgesamt mit Intels HD Graphics Lösungen in Sandy Bridge ULV CPUs vergleichbar.
Ein möglicher Grund dafür ist, dass unser Testmodell nur Single-Channel-RAM nutzt. Dies beschränkt die Leistung der integrierten AMD Trinity GPUs stark. Tests anderer Quellen zeigen, dass mit Dual-Channel-Speicher die Leistung um 70 bis 90 Prozent ansteigen kann. In Anbetracht der geringen Kosten dieses Upgrades ist der Unterschied enorm. Daher ist es meist günstig, auf HPs Webseite (USA) angebotene, reduzierte Memory Upgrades zu nutzen, oder ein entsprechend ausgestattetes Modell zu wählen. Nachträgliche Speichererweiterungen sind beim Sleekbook 15 nämlich nahezu unmöglich. Allerdings kann ein solches wertlos sein, denn das System scheint selbst bei kurzer Auslastung ein Throttling-Problem zu haben, welches wir weiter unten im Detail beleuchten.
3DMark 03 Standard | 9813 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 5453 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 3302 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1639 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 670 Punkte | |
Hilfe |
min. | mittel | hoch | max. | |
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StarCraft 2 (2010) | 49 | 15 | 11 | |
Diablo III (2012) | 27 | 18 | 15 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Einer der überwiegend positiven Aspekte des Pavilion Sleekbook 15 ist seine geringe Geräuschentwicklung. Mit nur 32 dB(A) im Idle-Betrieb ist das Notebook kaum hörbar. Der Lüfter ist mit 37,3 dB(A) im Durchschnitt unter Last gut zu hören, doch niemals störend. Das Geräusch ist dabei selbst bei höheren Umdrehungszahlen tiefer-frequent und wird möglicherweise durch die große Lüfteröffnung an der linken Seite weiter gemildert. Diese nimmt, wie bereits oben erwähnt, fast die Hälfte der linken Seite ein. Am erfreulichsten ist jedoch, dass das Notebook bei normaler Belastung wie Web-Browsen oder Textverarbeitung fast lautlos bleibt. Wir fanden es schwierig, das Notebook überhaupt zu hören, wenn es nicht zumindest einigermaßen fordernde Aufgaben zu erledigen hatte.
Allerdings gibt es eine Ausnahme: die Festplatte. Obwohl sie nicht gerade laut ist, kann man die Mechanik stets direkt durch das dünne Plastikgehäuse hören. Das hängt mehr mit den verwendeten Materialien als mit dem Laufwerksmodell selbst zusammen. Eine endgültige Lösung dieses Problems wäre der Umstieg auf eine lautose SSD.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.3 / 32.4 / 32.9 dB(A) |
Last |
| 37.3 / 41.7 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: BK Precision 732A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Auch bei den Temperaturmessungen ist das Sleekbook erfolgreich. Um die Wärmeentwicklung eines Notebooks zu beurteilen, messen wir die Temperaturen in 18 verschiedenen Zonen: 9 an der Oberseite und 9 an der Unterseite der Basiseinheit. Im Idle-Betrieb befindet sich der wärmste Bereich des Notebooks direkt unterhalb der Festplatte (gegenüber der Lüfteröffnung). Dort erreicht es gerade einmal 33,2 Grad Celsius. Das ist subjektiv etwas warm, aber nicht unangenehm.
Mit einem Maximum von nur 38,8 Grad Celsius ist das Notebook unter Last ebenso nur warm, doch nicht heiß. An der Oberseite der Basiseinheit überschreiten die Temperaturen nirgends 31,8 Grad Celsius, die wir im zentralen Bereich der Tastatur messen. Die Unterseite wird etwas wärmer. Am höchsten sind die Temperaturen dabei am vorderen mittleren Bereich direkt unterhalb des Touchpads.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 31.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.4 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-1.8 °C).
Stresstest
Wie unterziehen das Sleekbook wir jedes Gerät standardmäßig einem Stresstest. Dafür erzeugen wir zunächst mit Prime95 und FurMark getrennt volle CPU- beziehungsweise GPU-Last und schließlich maximalen Stress (CPU und GPU).
Während vollständiger CPU-Last (Prime95), bleibt der Takt der vier APU-Kerne einige Zeit bei 1,8 GHz, um dann, wahrscheinlich aufgrund steigender Temperaturen (Throttling beginnt bei zirka 56 Grad Celsius) unter den Basistakt zu fallen. Von da an schwanken die Taktraten aller vier Kerne stark, doch übersteigen nie 1,8 GHz.
Bei voller GPU-Last (FurMark) springen die GPU-Taktraten zuerst auf die Turbo-Frequenz von 424 MHz. Doch kurz danach (weniger als eine Minute) fällt die Taktrate permanent auf 200 MHz, also unter den Basistakt der GPU (320 MHz).
Bei voller Systemlast (FurMark und Prime95) hat das Gerät keine Chance. Es bleibt nicht nur die APU-Taktrate bei 908 MHz (nur der halbe Basistakt), sondern auch der GPU-Takt bewegt sich nie von 200 MHz weg. Die Systemleistung ist so stark beeinträchtigt, dass das Touchpad unter diesen Umständen fast unbenutzbar ist.
Es interessierte uns, ob dieses Throttling-Problem über die Periode mit 100 % Stress hinaus anhält. Daher schließen wir unmittelbar nach jeweils 20 Minuten Stresstest 3DMark 11 und 3DMark 05 Läufe an. Seltsamerweise weichen die Werte von 661 beziehungsweise 5411 Punkten nicht besonders von den Kaltwerten ab. Daher scheint das im Extremszenario beobachtete Throttling keinen andauernden Einfluss auf das Notebook außerhalb des Testzeitraums zu geben.
Laut unseren Tests ist das Sleekbook 15 schlicht nicht für wirklich fordernde Aufgaben gerüstet. Obwohl 100 % APU-Last für einen längeren Zeitraum in der Praxis unwahrscheinlich ist (außer bei z. B. Media-Encodierungen), scheint es so, dass für Throttling nicht einmal volle Auslastung nötig ist. Die Temperatur steigt so schnell und Throttling setzt ein, dass es wahrscheinlich auch bei weniger langen Last-Phasen einen Einfluss auf die Leistung haben könnte. Zudem ist starker GPU-Stress bei allen Arten von Spielen üblich. Doch wie zuvor erwähnt: Solange das System nicht mit Dual-Channel-Speicher ausgestattet ist, sind Spiele ohnehin keine wirkliche Option.
Lautsprecher
Die Stereolautsprecher befinden sich zwischen Steuerungsbalken und Tastatur. Trotz des schlanken Formfaktors ist eine angemessene Lautstärke ohne Verzerrungen möglich. Die Klangqualität geht in Ordnung, doch die Frequenzverteilung erscheint etwas unausgewogen. Vor allem wirkt der Sound bassarm, was aufgrund der kleinen Lautsprecher zu erwarten war.
Akkulaufzeit
Das Pavilion Sleekbook 15 im Test war mit einem 4-Zellen-, 37-Wh-Lithium-Ionen-Akku ausgestattet. Dieser ist aktuell die einzige kompatible Akkulösung im Angebot. Der Akku ist klein und schließt bündig mit dem Gehäuse ab.
Unsere ausführlichen Akkulaufzeittests bewerten das Durchhaltevermögen des Geräts in verschiedenen Szenarios. Dazu verwenden wir die Battery Eater Anwendung. Zuerst testen wir auf maximale Akkulaufzeit mit Energiesparprofil, ausgeschalteten Funkmodulen und minimaler Helligkeit. Bei diesen Einstellungen zeichnen wir eine Laufzeit von nur 5 Stunden auf, die weit unter den Ergebnissen der meisten modernen Ultraportablen und sogar 37 Minuten unterhalb des IdeaPad S405 liegt.
Unter maximaler Last schneidet das Gerät etwas besser ab. Hierfür konfigurieren wir das Höchstleistungsprofil, maximale Helligkeit ohne Timeouts und schalten alle Funkmodule ein. Danach führen wir den Battery Eater Classic Test für ein Lastszenario aus. Mit dieser Konfiguration zeichnen wir eine minimale Akkulaufzeit von nur 1 Stunden und 27 Minuten auf.
Schließlich wenden wir uns praxisnahen Tests zu. Dafür nutzen wir das Energieprofil "Ausgewogen" und stellen die Bildschirmhelligkeit auf zirka 150 cd/m² (Stufe 9/10 bei unserem Testgerät). Danach lassen wir ein standardisiertes Skript laufen, das typisches Internet-Surfen mit verschiedenen Inhalten simuliert. Hier beläuft sich die Akkulaufzeit auf 3 Stunden und 20 Minuten. Damit übertrifft es die 2 Stunden und 55 Minuten des IdeaPad S405 (und sogar das Aspire V5-571G, das auch mit einem mickrigen 37-Wh-Akku ausgestattet ist) um ein paar kostbare Minuten. Jedoch liegt es meilenweit von den 4,5 Stunden und mehr, die moderne Ultrabooks erreichen können (teils ausgestattet mit größeren Akkus), entfernt.
Fazit
Bei einem Preis von deutlich unter 500 US-Dollar bzw. Euro ist es schwer, am Grundgedanken des Pavilion Sleekbook 15 zu rütteln. Mit nur 2,1 kg (4,6 Pfund) Gewicht gehört es zu den leichtesten 15-Zoll-Notebooks. Zudem ist es ein sehr leises Gerät, das meist lautlos arbeitet (abgesehen vom Festplattengeräusch).
Dennoch kann das Sleekbook nicht verheimlichen, dass es ein preisgünstiges Notebook ist. So werden die erforderlichen Kompromisse schon nach kurzer Zeit offensichtlich: Die leichte Kunststoffkonstruktion wirkt billig und fragil, und die Verwindungsfestigkeit des Bildschirms ist schon fast besorgniserregend. Die schwammige Tastatur mit extrem seichten Hubweg und auffälligem Durchfedern in zentralen Bereich ist insgesamt schwach. Die Leistung mit Ergebnissen unterhalb von vergleichbar großen Konkurrenz-Notebooks zum ähnlichen Preis kann wenig beeindrucken. Diese Geschwindigkeitseinbußen bringen zudem in keiner Weise Vorteile bei der Akkulaufzeit: Das Durchhaltevermögen des Sleekbooks ist mit rund 3,5 Stunden besten Falles akzeptabel, obwohl es einige vergleichbare Kollegen zu übertreffen vermag.
Was bedeutet dies für jene, die nach einem leichten 15-Zoll-Notebook unter 500 US-Dollar suchen? Im Laufe dieses Testberichts haben wir oft auf Lenovos IdeaPad S405 zu Vergleichszwecken verwiesen (sehr ähnliche Spezifikation), doch handelt es sich dabei um ein 14-Zoll-Modell. Zudem sollte Acers Aspire V5-571G in Betracht gezogen werden, das dicker und schwerer ist und die 5-Pfund-Marke überschreitet. Letztlich wäre auch das Asus X501A eine Überlegung wert, das wir allerdings noch nicht getestet haben.
Insgesamt fällt es jedoch trotz Mangel an Konkurrenz schwer, das Pavilion Sleekbook 15 zu empfehlen. Für etwas mehr Geld oder Größe sind bei Weitem ausgewogenere Notebooks verfügbar. Bevor Sie sich entscheiden, sollten Sie noch das ProBook 4545s oder das Pavilion g6-2200sg ebenso von HP als mögliche Alternativen in Betracht ziehen.