Test Lenovo ThinkPad P50 Workstation
Mit dem ThinkPad P50 bietet Lenovo eine 15 Zoll große mobile Workstation an, die den direkten Nachfolger des ThinkPad W541 darstellt. Das dünnere ThinkPad W550s wird hingegen von dem neuen ThinkPad P50s ersetzt. Das 17-Zoll-Modell ThinkPad P70 hatten wir bereits im Test, und es konnte uns in sehr vielen Bereichen überzeugen. Unser heutiges Testgerät P50 wirkt auf den ersten Blick wie eine geschrumpfte Version der großen Workstation, wir sind daher gespannt, ob auch die Leistung durch die Schrumpfkur beeinflusst wird.
Unsere Testkonfiguration des ThinkPad P50 kostet rund 2.500 Euro und ist mit einem Quad-Core-Prozessor von Intel (i7-6820HQ), einer Quadro-M2000M-Grafikkarte von Nvidia, 8-GB-RAM und einer 256 GB großen M.2-SSD (SATA-III) ausgestattet. Als Anzeige kommt ein mattes Full-HD-Panel zum Einsatz, welches mit dem integrierten Colorimeter kalibriert werden kann. Unser Modell verwendet die stärkste Grafikkarte, die für das P50 angeboten wird, repräsentiert aber ansonsten eher eine mittlere Konfiguration. Vor allem bei der Speicherausstattung ist noch mehr möglich (NVMe-SSD, 64-GB-ECC-RAM in Verbindung mit Xeon CPU). Für das Top-Modell (Xeon E3-1535 v5, Quadro M2000M, 4K-Panel, 64-GB-ECC-DDR4, 2x 512-GB-NVMe-SSD + 500-GB-HDD) müssen in Lenovos Online-Shop aktuell rund 5.400 Euro bezahlt werden. Interessanterweise ist das P50 mit einem stärkeren Prozessor erhältlich und im Vergleich mit dem P70 es gibt auch mehr Optionen bei der Festplattenkonfiguration. Möglicherweise handelt es sich hierbei noch um Anfangsschwierigkeiten, da die beiden Modelle er seit Kurzem erhältlich sind. Die kleinste Konfiguration des ThinkPad P50 ist ab knapp 2.000 Euro erhältlich. Besonders Studenten und wissenschaftliche Mitarbeiter können hier deutlich sparen, da die Education-Modelle bereits bei etwas mehr als 1.400 Euro beginnen.
Ähnlich wie bei dem 17-Zoll-Modell teilen sich die Konkurrenten in zwei Lager auf: richtige Workstations wie das HP ZBook 15 G2 (Nachfolger ZBook 15 G3 bereits angekündigt) oder Consumer-Modelle mit professionellen Komponenten. Dazu zählen beispielsweise das Dell Precision 5510, das Schenker W505 oder auch das HP Omen Pro 15.
Update 05.07.2016: Wir hatten nun auch die Möglichkeit, das ThinkPad P50 mit einem Xeon-Prozessor und dem 4K-Display zu testen. Der Test steht hier zur Verfügung.
Gehäuse
Abgesehen von den Dimensionen, allen voran der Bauhöhe, sind sich die beiden mobilen Workstations ThinkPad P70 und unser heutiges ThinkPad P50 sehr ähnlich. Insgesamt hinterlässt das Gehäuse aber einen noch besseren Eindruck, was verschiedene Gründe hat. Zunächst einmal ist das Gerät noch kompakter und fester. Der Vorgänger ThinkPad W541 wog beispielsweise ebenfalls rund 2,6 kg, war aber einen halben Zentimeter dicker. Unter den schwarzen Kunststoffoberflächen finden wir auch hier die stabile Konstruktion aus einem Aluminium-/Magnesium-Verbundwerkstoff, der eine immense Festigkeit ermöglicht. Beim P70 konnten wir noch minimale Schwächen im Bereich des TrackPoints und auch im Bereich unter dem Display bemerken. Hier schlägt sich das P50 nochmals besser; die Konstruktion kann es damit auch mit Unibody-Konstruktionen aufnehmen.
Der Deckel ist erwartungsgemäß leicht gummiert, was sich gut anfühlt, aber leider auch recht anfällig für Staub und Schmutz ist. Der Bildschirmdeckel ist genauso dick wie beim größeren P70, womit die Stabilität dank dem kleineren Panel etwas besser ausfällt. Allerdings lässt sich das Display für unseren Geschmack weiterhin etwas zu leicht verwinden, und auch Druck von hinten führt zu Verformungen, aber keinen Bildstörungen. Die straffen Metallgelenke profitieren ebenfalls von dem geringen Gewicht des Bildschirms und halten ihn auch bei extremen Öffnungswinkeln (mehr als 180 Grad möglich) sicher in Position.
Der Akku befindet sich im vorderen Bereich der Base und kann leicht entnommen werden, allerdings wurde einer der Standfüße auf dem Akku angebracht. Wenn man das Gerät also ohne Akku betreiben möchte, muss man mit einem wackeligen Notebook leben. Auf der Unterseite finden wir zudem eine große Wartungsklappe, die nur mit einigen Schrauben gesichert ist.
Auch das Gehäuse des ThinkPad P50 wurde nach dem Militärstandard MIL-STD 810 getestet und bietet eine spritzwassergeschützte Tastatur. Insgesamt kann uns die Verarbeitung des Gehäuses fast vollständig überzeugen. Bei der Base sehen wir kaum noch Verbesserungspotenzial, aber bei dem Bildschirm ist sicherlich weiterhin etwas Luft nach oben.
Ausstattung
Auch bei dem ThinkPad P50 bekommt der Kunde ein sehr modernes Schnittstellenangebot, welches im Vergleich zum großen Bruder jedoch leicht reduziert wurde. Die wohl auffälligste Änderung ist der Wegfall des optischen Laufwerks. Zudem gibt es nur noch einen USB-3.1-Anschluss (Type-C, Gen. 2) samt Thunderbolt-Anschluss, wodurch sich die maximale Anzahl der externen Displays auf vier reduziert (2x via Thunderbolt 3, HDMI 1.4 und Mini-DisplayPort 1.2). Die maximale Auflösung an externen Bildschirmen liegt bei 3.840 x 2.160 Pixeln und 60 Hz, lediglich der HDMI-Ausgang kann diese Auflösung mit nur 30 Hz darstellen. Externe Monitore werden übrigens nur über die Nvidia Grafikkarte angesteuert.
Die restlichen Anschlüsse sowie deren Positionierung entsprechen dem P70, allerdings liegen insbesondere die Stecker auf der rechten Gehäuseseite deutlich näher beieinander, was bei breiten USB-Sticks durchaus zum Problem werden kann. Einer der vier USB-Anschlüsse unterstützt die Always-On-Funktion, womit USB-Geräte auch im ausgeschalteten Zustand und im Akkubetrieb (muss im BIOS oder Energie Manager aktiviert werden) aufgeladen werden können. Die mittelmäßige Leistung der USB-Anschlüsse, die uns beim P70 aufgefallen war, können wir hier aufgrund der langsameren SSD nicht bewerten. Zumindest gab es dieses Mal keine Erkennungsprobleme mit externen Laufwerken oder USB-Sticks.
Firmenkunden werden sich vor allem über den SmartCard Leser und den Docking-Anschluss freuen, mit dem sich das Notebook leicht in die Arbeitsumgebung einbinden lässt. Für den Mini-DisplayPort git es zudem viele optionale Adapter, mit denen sich auch ältere Beamer oder Monitore via VGA anschließen lassen.
Wir überprüfen die Leistung des SD-Kartenlesers mit unserer Referenzkarte Toshiba Exceria Pro UHS-II (64 GB, bis zu 260 MB/s). AS SSD ermittelt 215 MB/s beim sequentiellen Lesen und 128 MB/s beim sequentiellen Schreiben, womit die Leistung etwas besser ausfällt als beim ThinkPad P70. Der Transfer von Bilddateien (rund 10 MB pro Bild) erfolgt mit 136 MB/s ebenfalls etwas flotter.
Kommunikation
Für kabelgebundene Netzwerke steht ein Gigabit-Ethernet-Anschluss zur Verfügung, während die WLAN-Konnektivität sowie Bluetooth 4.2 von dem Intel Modul 8260 bereitgestellt wird. Dieses Dual-Band-M.2-Modul (2x2) unterstützt die Standards 802.11 a/b/g/n/ac in 2,4- sowie 5-GHz-Netzwerken. Die Verbindungsprobleme des ThinkPad P70 mit der Fritz!Box 7490 nach dem Standby sind beim P50 nicht aufgetreten. An der Signalqualität gibt es daher nichts auszusetzen. Mit einer Entfernung von einem Meter zum Router erreichten wir in einem ac-Netzwerk eine stabile Transferrate von rund 60 MB/s bzw. rund 11 MB/s in einem n-Netzwerk.
Ein LTE-Modem war bei unserer Testkonfiguration noch nicht eingebaut, die erforderlichen Antennen sind aber bereits integriert und können direkt mit dem optionalen M.2-Modul (Sierra Wireless EM7455) verbunden werden. Der Micro-SIM-Schacht befindet sich in dem Akkufach. Aktuell gibt es noch keine Konfigurationen mit dem LTE-Modul, und auch das Modul selbst ist noch nicht erhältlich. Zudem gibt es im Internet aktuell unterschiedliche Berichte über Probleme bzw. die Verfügbarkeit. Wir haben mit Lenovo bereits Kontakt aufgenommen und werden diesen Testbericht erweitern, wenn uns neue Informationen zur Verfügung stehen.
Update 25.02.2016: Wir haben nun ein Statement von Lenovo bezüglich des optionalen LTE-Moduls erhalten:
"Die aktuellen ThinkPad P50 und ThinkPad P70 Modelle sind leider NICHT "WWAN (LTE) READY" - auch wenn in einigen Modellen die dafuer notwendigen Antennen bereits verbaut sein sollten. Es wird - aus heutiger Sicht - wahrscheinlich keine WWAN (LTE) Nachrüst-Option für ThinkPad P50 bzw. ThinkPad P70 geben.
Grund: Das WWAN (LTE) Modul arbeitet mit einer Frequenz von 2133MHz - analog der Skylake CPU i.V. mit DDR4 Arbeitspeicher @ 2133MHz. Dadurch entstehen "Interferenzen", d.h. Überlagerungserscheinungen beim Zusammentreffen von Wellen.
ThinkPad P50|70 mit integriertem WWAN (ab Werk)
- Konfigurierbar ab April in CRM | Flex Config
- Auslieferung ab April"
Ein durchaus wichtiges Bauteil für die Büroumgebung ist die Webcam in Verbindung mit den Mikrofonen. Lenovo setzt hier weiterhin nur auf eine 720p-HD-Webcam. Diese erfüllt zwar ihren Zweck, mehr aber auch nicht. Es ist sehr schade, dass selbst solch ein teures Gerät nur mit einer minderwertigen Kamera ausgestattet wird. Einen deutlich besseren Eindruck hinterlässt das Dual-Array-Mikrofon. Auch aus einiger Entfernung (ca. 1,5 m) wird unsere Stimme noch vernünftig aufgenommen.
Sicherheit
Die Sicherheitsfunktionen sind ein Thema, bei dem viele Pseudo-Workstations in der Regel Federn lassen müssen. Oftmals erhält man nur einen Steckplatz für ein Kensington Schloss oder höchstens ein Trusted-Platform-Modul. Das Lenovo ThinkPad P50 ist hingegen bestens für den Einsatz in Firmenumgebungen gerüstet. Hardwareseitig stehen ein Kensington Steckplatz, ein SmartCard Leser und ein Fingerabdrucksensor zur Verfügung. Dieser unterscheidet sich von den bisherigen Modellen, bei denen man den Finger über einen schmalen Schlitz ziehen musste. Bei dem neuen Modell muss man den Finger nur noch kurz auflegen. Das klappt sehr schnell und zuverlässig, bei Bedarf lässt sich die Sicherheitsstufe im BIOS sogar noch erhöhen (genauere Scannung, aber evtl. auch mehr Fehlversuche). Zu den weiteren Ausstattungsmerkmalen zählen TPM 1.2, Intel V-Pro und Anti-Theft (Computrace). Im BIOS lassen sich verschiedene Passwörter einstellen (zum Hochfahren, Festplattenzugriff, BIOS-Zugriff), die auch in Verbindung mit dem Fingerabdruck-Scanner genutzt werden können. Zu diesem Thema veröffentlichte Lenovo Mitte Januar eine neue BIOS-Version (1.1.15), die Probleme mit dem Fingerabdruck-Scanner vor dem Windows Start beheben sollen. Wir hatten allerdings auch mit BIOS 1.1.13 keine Probleme. Unsere Konfiguration ist zudem mit einer selbstverschlüsselnden Samsung SSD (PM871) ausgestattet, die dem OPAL-2.0-Standard entspricht.
Zubehör
Lenovo bietet eine breite Palette an optionalen Zubehörartikeln. Dazu gehören universelle Artikel wie Eingabegeräte, Taschen, Akkus oder universelle Docking-Stationen. Besonders interessant ist jedoch die Docking-Station ThinkPad Performance Dock für rund 270 Euro (EDU rund 220 Euro), die speziell für die Verwendung mit dem P50 (und P70) konzipiert wurde. Für den stationären Betrieb stellt der Performance Dock folgende Anschlüsse bereit: 6x USB 3.0, Gigabit-Ethernet, 1x VGA, 1x DVI, 1x HDMI 1.4, 2x DisplayPort 1.2, Combo-Audio sowie einen Steckplatz für ein Kensington Lock. Der Lieferumfang beinhaltet auch ein passendes 230-Watt-Netzteil. Ältere Docking-Stationen sind nicht mit der neuen Modellreihe kompatibel. Für Modelle mit einem Touchscreen ist zudem ein Digitizer (ThinkPad Pen Pro) erhältlich.
Wartung
Die Wartungsmöglichkeiten fallen beim ThinkPad P50 deutlich schlechter aus als beim größeren P70. Der Akku kann auch beim P50 leicht entnommen werden, und es gibt eine große Wartungsklappe, die zusätzlich zu den Schrauben auch noch mit kleinen Plastikclips gesichert ist. Beim Abnehmen muss man also aufpassen, dass keiner der fragilen Clips abbricht. Beim P70 konnte man die Klappe an einer Seite einfach hochheben und dann abnehmen. Auf der Unterseite erhält man Zugriff auf die M.2-SSD, die beiden leeren Arbeitsspeicherbänke und die BIOS-Batterie. Es gibt noch zwei weitere Steckplätze für Laufwerke (1x M.2-SSD, 1x 2,5 Zoll max. 7 mm), allerdings benötigt man hier spezielle Befestigungsadapter und Verbindungskabel. Warum man die Erweiterungsmöglichkeiten derart verkompliziert, ist uns ein Rätsel.
Das WLAN-Modul und auch der freie Steckplatz für ein LTE-Modul (M.2) befinden sich unter der Tastatur, die mit nur drei Schrauben gesichert ist. Hier befinden sich auch noch die anderen beiden RAM-Module (unter der Alu-Platte, ein Slot belegt). Für den Zugang zu den Lüftern muss man das Gerät noch weiter auseinandernehmen. Auch für das P50 stehen sowohl das Hardware Maintenance Manual (Englisch) als auch der User-Guide zur Verfügung, die alle benötigten Schritte sehr gut illustrieren.
Garantie
Standesgemäß liegt der Garantiezeitraum des Lenovo ThinkPad P50 bei 3 Jahren und beinhaltet einen Vor-Ort-Service, wobei der Akku nur für ein Jahr abgedeckt ist. Dieser Zeitraum lässt sich auf vier (100 Euro) oder fünf Jahre (200 Euro) verlängern. Diese Erweiterung lässt sich zudem mit einem Unfallschutz kombinieren, was zu einem Aufpreis von 250 Euro (vier Jahre) bzw. 400 Euro (fünf Jahre) möglich ist. Dabei muss man sich nicht gleich nach dem Kauf für eine der Optionen entscheiden, denn ein Upgrade ist innerhalb der ersten drei Jahre, also auch kurz vor dem Ablauf der Garantie möglich.
Eingabegeräte
Tastatur
Lenovo verbaut im ThinkPad P50 die identischen Eingabegeräte wie beim größeren ThinkPad P70. Da es nun an den Seiten deutlich weniger Platz gibt, befindet sich der Power Button nun nicht rechts neben, sondern oberhalb der Tastatur. Ein weiterer kleinerer Unterschied ist die noch stabilere Tastatur, denn den kleinen Schwachpunkt des P70, bei dem sich der Bereich um den TrackPoint herum leicht eindrücken ließ, ist beim P50 nicht mehr vorhanden.
Die 6-reihige Chiclet-Tastatur ist mit einer zweistufigen weißen Hintergrundbeleuchtung ausgestattet, die aber je nach Sitzposition etwas blenden kann. Auch die Intensität dürfte für unseren Geschmack noch etwas höher ausfallen. Die Tasten selbst sind leicht abgerundet und konkav, zudem gibt es einen dedizierten Nummernblock. Das Layout ist wie gewohnt ein wenig verändert, die auffälligste Eigenschaft sind sicherlich die vertauschten FN- und Strg-Tasten. Daran muss man sich als ThinkPad Neuling erst einmal gewöhnen, oder man ändert die Belegung im BIOS einfach. Die obere Reihe der Funktionstasten ist etwas kleiner ausgeführt, und standardmäßig sind die Sekundärfunktionen wie beispielsweise die Helligkeitsregelung aktiv. Das ist bei einer Workstation ein wenig merkwürdig, kann aber durch die Funktion Fn-Lock (Fn + Esc) umgestellt werden. Oberhalb des Nummernblocks lässt sich, wie schon bei den Tasten F1-F4, die Lautstärke bzw. das Mikrofon regeln. Hier hätte man sicherlich andere Funktionen implementieren oder dem Nutzer beispielsweise vier frei programmierbare Makrotasten bieten können. Die Tastatur ist nun wieder mit mehr Status-LEDs ausgerüstet, wie es die vorherigen Generationen waren (z. B. ThinkPad W550s).
Das Tippgefühl selbst steht dem großen Bruder in nichts nach und fällt dank der nochmals erhöhten Stabilität sogar minimal besser aus. Hier lässt sich absolut nichts eindrücken, und selbst mit energischen Eingaben kommt die Tastatur problemlos klar. Dank dem knackigen Anschlag, dem ausreichend langen Hub und der guten Rückmeldung gehen Eingaben sehr leicht von der Hand. Wir finden auch keine wackeligen Tasten, die den guten Eindruck trüben könnten. Die Geräuschentwicklung ist insgesamt sehr gering, und wir haben es mit einer der besten Tastaturen zu tun, die man aktuell im mobilen Sektor bekommen kann.
Touchpad & TrackPoint
Auch beim ThinkPad P50 verzichtet Lenovo auf ein ClickPad mit integrierten Maustasten und verwendet stattdessen ein normales Touchpad der Firma Synaptics. Dieses ist ausreichend groß und bietet gute Gleiteigenschaften. Auch Tap-to-Click mit einem oder zwei Fingern klappte sehr gut. Im umfangreichen Treiber können Gesten mit bis zu vier Fingern konfiguriert werden. Unter dem Touchpad befinden sich drei dedizierte Maustasten, die einen weichen Anschlag bieten. Wie schon beim P70 produzieren sie ein sattes Klickgeräusch, welches sich allerdings je nach Taste etwas voneinander unterscheidet. Aufgrund des kleineren Bildschirms und der geringeren Auflösung war die Bedienung mit dem Touchpad komfortabler als beim P70.
Neben dem Touchpad steht natürlich auch der rote TrackPoint für die Zeigersteuerung zur Verfügung. Er verfügt ebenfalls über drei dedizierte Tasten unterhalb der Leertaste, wobei die mittlere Taste entweder für den Bildlauf (Standard) oder auch als mittlere Maustaste genutzt werden kann. Die Bedienung klappt einwandfrei, und wie immer ist es Geschmacksache, ob man nun den TrackPoint oder das Touchpad bevorzugt. Die Tasten des TrackPoints sind im Vergleich zum Touchpad größer und erzeugen auch ein etwas lauteres Geräusch. Funktional gibt es aber keine Beeinträchtigungen.
Display
Lenovo bietet für das ThinkPad P50 drei matte IPS-Bildschirme mit einer Bildschirmdiagonale von 15,6 Zoll (16:9) an. Unser Testgerät verwendet das Full-HD-Panel mit 1.920 x 1.080 Pixeln, welches laut den Spezifikationen eine Helligkeit von 250 cd/m² und eine Farbraumabdeckung von lediglich 45 % (NTSC) erreicht. Das optionale Multi-Touch-FHD-Panel soll sogar nur 220 cd/m² erreichen. Ebenfalls erhältlich ist ein 4K-Panel mit einer Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln. Die beworbenen 300 cd/m² und die 100-prozentige Farbraumabdeckung (NTSC) deuten bereits darauf hin, dass dieses Panel den beiden FHD-Modellen qualitativ überlegen sein dürfte.
Die maximale Helligkeit des Panels (LP156WF6-SPK1) liegt laut unseren Messungen bei 263 cd/m² in der Mitte des Bildschirms und übertrifft damit die Herstellerangabe, allerdings führt die schlechte Ausleuchtung von nur 78 % zu einem durchschnittlichen Wert von lediglich 236 cd/m². Mit bloßem Auge sind die Unterschiede aber nicht zu erkennen. Der Schwarzwert ist mit 0,34 cd/m² auf einem normalen Niveau für einen IPS-Bildschirm und resultiert zusammen mit der Helligkeit in einem ordentlichen Kontrast von 774:1. Bei einem komplett schwarzen Bild konnten wir nur zwei kleine Lichthöfe unten links feststellen, die uns aber kaum gestört haben.
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Ausleuchtung: 78 %
Helligkeit Akku: 262 cd/m²
Kontrast: 774:1 (Schwarzwert: 0.34 cd/m²)
ΔE Color 2.35 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 3.33 | 0.5-98 Ø5.2
58% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
37% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
40.45% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
58.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
39.13% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.38
Lenovo ThinkPad P50 Quadro M2000M, 6820HQ, Samsung SSD PM871 MZNLN256HCHP | HP ZBook 15 G2 FirePro M5100, 4710MQ, HGST Travelstar 5K1000 HTS541075A9E680 | Dell Precision 5510 Quadro M1000M, E3-1505M v5, SK hynix SC920 512 GB | SCHENKER W505 Quadro K5100M, E3-1231 v3, Samsung SSD 850 EVO M.2 500GB | HP Omen Pro 15 M2T37AA-ABD Quadro K1100M, 4870HQ, Samsung SSD XP941 MZHPU512HCGL | Lenovo ThinkPad W541 20EF000SGE Quadro K2100M, 4910MQ, Samsung SSD PM851 512 GB MZ7TE512HMHP | Lenovo ThinkPad P50 Quadro M2000M, E3-1505M v5, Samsung SM951 MZVPV256HDGL m.2 PCI-e | |
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Display | 63% | 114% | 65% | 55% | 50% | 110% | |
Display P3 Coverage | 39.13 | 64.7 65% | 88.4 126% | 64.7 65% | 67.8 73% | 62.5 60% | 85.8 119% |
sRGB Coverage | 58.5 | 95 62% | 100 71% | 96.4 65% | 69.9 19% | 86.1 47% | 98.6 69% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 40.45 | 65.7 62% | 99.5 146% | 66.8 65% | 69.9 73% | 58.1 44% | 98.2 143% |
Response Times | -27% | 15% | |||||
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 46 ? | 56.4 ? -23% | 39.2 ? 15% | ||||
Response Time Black / White * | 26 ? | 34 ? -31% | 22 ? 15% | ||||
PWM Frequency | 217 | ||||||
Bildschirm | -6% | 25% | 15% | -5% | 3% | 2% | |
Helligkeit Bildmitte | 263 | 286 9% | 391 49% | 288 10% | 312 19% | 360 37% | 250 -5% |
Brightness | 236 | 279 18% | 361 53% | 293 24% | 293 24% | 330 40% | 250 6% |
Brightness Distribution | 78 | 89 14% | 87 12% | 93 19% | 89 14% | 87 12% | 86 10% |
Schwarzwert * | 0.34 | 0.24 29% | 0.4 -18% | 0.27 21% | 0.46 -35% | 0.57 -68% | 0.31 9% |
Kontrast | 774 | 1192 54% | 978 26% | 1067 38% | 678 -12% | 632 -18% | 806 4% |
Delta E Colorchecker * | 2.35 | 5.64 -140% | 4.85 -106% | 3.76 -60% | 4.51 -92% | 2.85 -21% | 4.5 -91% |
Delta E Graustufen * | 3.33 | 6.34 -90% | 4.01 -20% | 4.83 -45% | 6.55 -97% | 4.29 -29% | 7.2 -116% |
Gamma | 2.38 92% | 2.48 89% | 2.18 101% | 2.39 92% | 2.18 101% | 2.32 95% | 2.31 95% |
CCT | 6917 94% | 7745 84% | 7340 89% | 7602 86% | 7194 90% | 6310 103% | 6399 102% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 37 | 60 62% | 96 159% | 61 65% | 63 70% | 62 68% | 85 130% |
Color Space (Percent of sRGB) | 58 | 100 72% | 96 66% | 96 66% | 98.6 70% | ||
Colorchecker dE 2000 max. * | 9.3 | ||||||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 29% /
13% | 37% /
37% | 40% /
28% | 25% /
10% | 27% /
16% | 42% /
27% |
* ... kleinere Werte sind besser
Auch das ThinkPad P50 verfügt über ein eingebautes X-Rite Pantone Colorimeter, mit dem das Display kalibriert werden kann. Da es sich um ein standardmäßiges Ausstattungsmerkmal handelt, nehmen wir die kalibrierten Ergebnisse für unsere Datenbank und die Bewertung. Im Vergleich zum ThinkPad P70 schlägt sich die eingebaute Kalibrierung besser, denn die durchschnittlichen Abweichungen der Farben und der Graustufen gegenüber dem sRGB-Standard liegen bei nur 3,33 bzw. 2,35 (ideal: jeweils unter 3). Bei den Farben gibt es jedoch noch einige Ausreißer mit einer Abweichung von etwa 5. Verbesserungspotenzial gibt es ebenfalls noch bei der RGB-Balance, der etwas zu kühlen Farbtemperatur (6.917 K) und dem leicht erhöhten Gamma-Wert von 2,38.
Das volle Potenzial des Bildschirms können wir erneut mit unserem Colorimeter X-Rite i1 Basic Pro 2 abrufen. Die durchschnittlichen Abweichungen der Farben und der Graustufen fallen auf extrem niedrige DeltaE-Werte von 0,87 bzw. 0,61. Auch die anderen Werte fallen deutlich besser aus, denn die RGB-Balance ist nun deutlich ausgewogener, und sowohl die Farbtemperatur (6.585 K, ideal 6.500 K) als auch der Gamma-Wert (2,21, ideal 2,2) sind beinahe perfekt.
Die Farbraumabdeckung des Bildschirms ist sehr bescheiden. Wir ermitteln lediglich 58 % für den sRGB- und 37 % für den anspruchsvolleren AdobeRGB-Farbraum. Damit eignet sich das Panel nicht für Aufgaben, bei denen man sich auf die Farbdarstellung verlassen muss, beispielsweise der Bildbearbeitung. Eine bessere Leistung verspricht hier das 4K-Panel mit einer vollständigen NTSC-Abdeckung.
Alles in allem ist die Leistung des Full-HD-Panels also "nur" ordentlich, für einen Preis von 2.500 Euro hätten wir allerdings mehr erwartet. Es ist sehr schade, dass Lenovo kein besseres FHD-Display, sondern alternativ nur das 4K-Panel anbietet, welches jedoch mit anderen Problemen (Skalierung, höherer Stromverbrauch, möglicherweise PWM) zu kämpfen hat.
Im Freien schlägt sich das ThinkPad P50 trotz der mäßigen Helligkeit, die sich im Akkubetrieb zumindest nicht noch weiter reduziert, ziemlich gut. Wenn man direkte Sonneneinstrahlung vermeiden kann, lässt sich der Displayinhalt auch an einem sonnigen Tag ordentlich ablesen. Im direkten Vergleich war es beim P70 dank der deutlich kräftigeren Hintergrundbeleuchtung jedoch noch komfortabler.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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26 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 9 ms steigend | |
↘ 17 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 59 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
46 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 17 ms steigend | |
↘ 29 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 77 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8710 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Normalerweise fällt die Blickwinkelstabilität bei IPS-Displays sehr gut aus, jedoch gibt es auch in diesem Bereich Unterschiede. Unsere Fotomontage stellt das Problem etwas extrem dar, aber auch subjektiv bemerkt man vor allem bei vertikalen Verschiebungen schnell einen spürbaren Abfall der Helligkeit. Da die Farbdarstellung aber stabil bleibt, sollte das in der Praxis kein Riesenproblem darstellen.
Leistung
Lenovo bietet das ThinkPad P50 in verschiedenen Konfigurationen an, und im Online-Shop des Herstellers kann das Notebook sogar umfangreich konfiguriert werden. Alle Modelle bekommen einen leistungsstarken Quad-Core-Prozessor (TDP 45 Watt) aus Intels aktueller Skylake Generation. Eine Besonderheit sind hierbei die beiden mobilen Xeon E3-1505M und Xeon E3-1535M, die in Verbindung mit ECC-RAM erhältlich sind. Der schnellere E3-1535M ist dabei aktuell sogar dem kleineren ThinkPad P50 vorbehalten. Zudem verfügt jedes Modell über eine dedizierte Nvidia Quadro-GPU; zur Auswahl stehen eine M1000M oder eine M2000M. Auch bei der Speicherausstattung ist die Bandbreite sehr groß, von normalen HDDs bis hin zu pfeilschnellen NVMe-SSDs ist alles möglich, und dank der 4 RAM-Steckplätze (DDR4) kann der Arbeitsspeicher auf bis zu 64 GB aufgerüstet werden.
Unsere Testkonfiguration (20EN0006GE) kostet aktuell 2.500 Euro. Dafür bekommt man einen Core i7-6820HQ, 8 GB DDR4-RAM (2.133 MHz, kein ECC, Single-Channel), eine 256 GB große M.2-SSD und eine dedizierte Quadro M2000M von Nvidia mit 4 GB GDDR5-VRAM. Es ist eine ausgewogene Konfiguration, die für viele Einsatzszenarios ausreichen sollte.
Prozessor
Der Core i7-6820HQ ist ein Quad-Core-Prozessor (45 Watt) auf Basis der aktuellen Skylake Architektur von Intel. Der Basistakt liegt bei 2,7 GHz, kann aber via Turbo Boost auf bis zu 3,6 GHz für einen Kern (2 Kerne: 3,4 GHz, 4 Kerne: 3,2 GHz) beschleunigt werden und sollte damit ausreichend Leistung für alle üblichen Anwendungen bereitstellen. Allerdings zeigte unser Testgerät ein sehr merkwürdiges Verhalten, denn zunächst einmal wurde der Turbo Boost weder bei der Belastung von nur einem noch von mehreren Kernen genutzt. Das änderte sich erst, wenn der Prozessor dauerhaft mit Prime95 belastet wurde. Mit der BIOS-Version 1.1.13 dauerte es rund 9 Minuten, bevor der Takt auf die vollen 3,2 GHz angestiegen ist. Mit einem BIOS-Update auf Version 1.1.15 verringerte sich die Dauer auf knapp 4 Minuten. Wenn wir daraufhin einen anderen Benchmark gestartet haben, ist der Takt wieder auf 2,7 GHz gefallen. Da der Turbo Boost prinzipiell funktioniert, gehen wir hier von einem Konfigurationsproblem aus, das Lenovo mit einem zukünftigen Update hoffentlich beheben kann.
Da unsere Benchmarks in der Regel keine vier Minuten dauern, wurden diese nur mit dem Standardtakt von 2,7 GHz durchgeführt. Das betrifft natürlich die CPU-Benchmarks, aber auch die GPU-Benchmarks, weshalb die Ergebnisse mit nicht immer die eigentliche Leistungsfähigkeit des Core i7-6820HQ bzgl. des Systems darstellen. Die Single-Core-Leistung im Cinebench R15 liegt mit 117 Punkten beispielsweise im Bereich eines ULV-Core-i7-5500U aus der Broadwell Generation (Dell Inspiron 13-7348).
Bei der ordnungsgemäßen Verwendung des Turbos sollte das P50 etwa auf dem Niveau des P70 liegen und nur in den Multi-Core-Benchmarks minimal zurückfallen. In dem Kapitel Stresstest werden wir nämlich sehen, dass die Kühlung des ThinkPad P50 nicht ganz so leistungsstark ist wie beim P70. Weitere Informationen und Benchmarks zum Core i7-6820HQ sind in unserer Technik-Sektion verfügbar.
System Performance
Wir verwenden die Benchmarks der PCMark Reihe für die Bewertung der Systemleistung. Im Vergleich zum größeren ThinkPad P70 schneidet das kleinere P50 in den Tests deutlich besser ab und kann sich beispielsweise im PCMark 8 Home Test an die Spitze setzen. In Version 7, die von sehr schnellen SSDs profitiert, wird das Ergebnis unseres Testgerätes ein wenig durch die vergleichsweise langsame SSD beeinträchtigt. Auch subjektiv können wir nichts beanstanden, denn Windows fährt schnell hoch, und Programme werden unverzüglich gestartet.
PCMark 7 Score | 4892 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 4213 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4677 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 7 - Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
HP ZBook 15 G2 | |
Dell Precision 5510 | |
SCHENKER W505 | |
HP Omen Pro 15 M2T37AA-ABD | |
Lenovo ThinkPad W541 20EF000SGE | |
Lenovo ThinkPad P50 |
Massenspeicher
Das Lenovo ThinkPad P50 ist sowohl mit konventionellen Festplatten, M.2-SSDs oder auch Kombinationen aus beiden verfügbar. Bei den Flash basierten Speicherlösungen gibt es allerdings deutliche Unterschiede, denn neben den pfeilschnellen NVMe-SSDs gibt es auch normale SATA-SSDs, deren Transferraten auf etwa 500-550 MB/s limitiert sind. Zusätzlich unterstützen einige Laufwerke den OPAL-2.0-Standard zur Selbstverschlüsselung, wie es auch bei unserer M.2-SSD (SATA-III) von Samsung der Fall ist. Unverständlich ist, dass aktuell keine Konfiguration die RAID-Funktionalität unterstützt.
Die Messergebnisse der PM871 liegen innerhalb der Erwartungen für ein 256 GB großes Laufwerk. Mit sequentiellen Leseraten von 525 MB/s bewegt sich das Laufwerk am oberen Ende des SATA-III-Standards, während die sequentielle Schreibraten bei rund 300 MB/s liegen. Weitere Benchmarks stehen in unserem umfangreichen HDD-/SSD-Vergleich zur Verfügung.
Grafikkarte
Die dedizierte Quadro M2000M von Nvidia basiert auf dem GM107-Chip der Maxwell Serie und wird in einem 28-nm-Prozess hergestellt. Der Kern läuft mit maximal 1.137 MHz (GPU-Boost), und die 4 GB GDDR5-VRAM takten mit 1.250 MHz, sind jedoch nur über ein 128-Bit-Interface verbunden. Abgesehen von dem etwas geringeren Kerntakt entspricht die Grafikkarte der Consumer GeForce GTX 960M. Dank der Optimus Technologie kann das Notebook im Energiesparmodus oder bei simplen Aufgaben auch auf die Intel HD Graphics 530 des Prozessors zurückgreifen. Dieser Vorgang ist normalerweise automatisiert, funktionierte bei unseren Tests aber nicht immer zuverlässig. In einigen Fällen half eine manuelle Zuordnung (Kontextmenü -> mit Grafikkarte ausführen), aber auch das klappte nicht immer. Die beiden Benchmarks SPECviewperf 11 und 12 verwendeten stets die integrierte GPU. Hier half nur ein Umweg über das BIOS (Config -> Display), wo man den Grafikmodus von Hybrid (iGPU+dGPU) auf Discrete (nur dGPU) umstellen kann. Auch ein Treiber-Update auf Version 354.56 brachte keine Besserung.
Update 30.01.2016: Nvidia hat mittlerweile die Treiber-Version 361.75 veröffentlicht. In einem kurzen Test klappte die GPU-Zuordnung nun wie erwartet.
Von den Consumer-Karten der GeForce Reihe unterscheiden sich die professionellen Chips durch ein modifiziertes BIOS sowie spezielle Treiber, die für eine möglichst hohe Stabilität ausgelegt sind. Zudem garantieren umfangreiche Zertifizierungen den reibungslosen Betrieb zwischen Hardware und Software. Speziell bei OpenGL optimierter Software können die Treiber zu einem spürbaren Leistungszuwachs führen. Wir nutzen im professionellen Bereich die Benchmarks SPECviewperf 11 und 12, welche die Arbeitsgebiete CAD, CAM, Geologie und medizinisches MRT beinhalten. Insgesamt schneidet die Quadro M2000M sehr gut ab und kann ihren direkten Vorgänger, die Quadro K2100M, meist deutlich überholen. Lediglich das alte Top-Modell von Nvidia, die Quadro K5100M, ist im SPECviewperf 12 normalerweise noch schneller.
Über die OpenCL Schnittstelle können Berechnungen von dem Prozessor auf die Grafikkarte übertragen werden. Je nach Hersteller kommen unterschiedliche Standards zum Einsatz. Dazu zählen beispielsweise Quick Sync (Intel), APP (AMD) oder wie bei unserer Grafikkarte CUDA. In der Praxis werden diese Verfahren vor allem bei Konvertierungen von Bildern und Videos, der Finanzanalyse sowie der Verschlüsselung angewendet. Wir nutzen die beiden Tools LuxMark 2.0 (Raytracing) und SiSoft Sandra 16 (GPGPU). Bei LuxMark 2.0 zeigen sich die Vorteile der neuen Maxwell GPU, denn unsere Quadro M2000M kann sich deutlich von den Konkurrenten absetzen. Bei SiSoft Sandra 16 liegt die Grafikkarte vor dem kleineren Modell Quadro M1000M, aufgrund der geringen Anzahl von Testergebnissen sind Vergleiche zum jetzigen Zeitpunkt aber schwierig.
SiSoft Sandra 2016 | |
Image Processing (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Dell Precision 5510 | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
GP Cryptography (Higher Security AES256+SHA2-512) (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Dell Precision 5510 | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
GP Financial Analysis (FP High/Double Precision) (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Dell Precision 5510 | |
Lenovo ThinkPad P50 |
Im DirectX Bereich, zu dem auch die normalen Spiele gehören, kommt es hauptsächlich auf die rohe Leistung der Hardware an. In dem Fire-Strike-Test des aktuellen 3DMark erreicht unser P50 beispielsweise 4.126 Punkte in der Graphics-Wertung und liegt damit auf einem Level mit der Consumer GeForce GTX 960M (Acer Aspire VN7-591G). Die Nvidia Quadro M1000M, die ebenfalls für das ThinkPad P50 erhältlich ist, fällt in den GPU-Tests um etwa 15 % zurück. In den beiden Benchmarks Unigine Heaven 3.0 und Unigine Valley 1.0 kann man die DirectX- mit der OpenGL Leistung (ohne Optimierungen) vergleichen, wobei die DirectX Ergebnisse deutlich höher ausfallen.
Im Akkubetrieb wird die Leistung der Grafikkarte nicht reduziert. Weitere Informationen und Benchmarks zur Quadro M2000M sind hier verfügbar.
3DMark 06 Standard Score | 24844 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 20018 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 5375 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 63578 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 16337 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 3813 Punkte | |
Hilfe |
Unigine Heaven 3.0 | |
1920x1080 OpenGL, Normal Tessellation, High Shaders AA:Off AF:Off (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
HP ZBook 15 G2 | |
Dell Precision 5510 | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
1920x1080 DX 11, Normal Tessellation, High Shaders AA:Off AF:Off (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
HP ZBook 15 G2 | |
Dell Precision 5510 | |
Lenovo ThinkPad P50 |
Unigine Valley 1.0 | |
1920x1080 Extreme HD DirectX AA:x8 (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Dell Precision 5510 | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
1920x1080 Extreme HD Preset OpenGL AA:x8 (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Dell Precision 5510 | |
Lenovo ThinkPad P50 |
Gaming Performance
Dass sich das ThinkPad P50 auch gut als Gaming Notebook eignet, wird durch unsere größtenteils grüne Gaming-Tabelle bewiesen. Hier liegt die Leistung der Quadro M2000M erneut auf dem Niveau der GTX 960M, womit sich viele aktuelle Titel in hohen Details flüssig spielen lassen. Die geringere Prozessorleistung des ThinkPad P50 macht sich übrigens nur bei geringeren Auflösungen bemerkbar, spätestens in Full-HD und hohen Einstellungen ist aber die Grafikkarte der begrenzende Faktor. Aufgrund der geringen Emissionen könnte das ThinkPad P50 vielleicht sogar eine interessante Alternative zu einem typischen Gaming Notebook sein, falls man ein dezenteres Design bevorzugt.
Probleme hatten wir bei den Spiele-Benchmarks keine, lediglich Star Wars: Battlefront erforderte einen aktuelleren Grafiktreiber. Die Installation des GeForce Treibers 361.45 war jedoch problemlos möglich. Weitere Benchmarks von vielen Spielen sind in unserer Gaming-Liste verfügbar. Da wir die Quadro M2000M noch nicht oft im Test hatten, kann man sich auch an der GTX 960M orientieren.
Tomb Raider | |
1920x1080 Ultra Preset AA:FX AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
HP ZBook 15 G2 | |
Dell Precision 5510 | |
Acer Aspire VN7-591G-727P | |
1366x768 High Preset AA:FX AF:8x (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
HP ZBook 15 G2 | |
Dell Precision 5510 | |
Acer Aspire VN7-591G-727P | |
1366x768 Normal Preset AA:FX AF:4x (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
HP ZBook 15 G2 | |
Dell Precision 5510 | |
Acer Aspire VN7-591G-727P | |
1024x768 Low Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
HP ZBook 15 G2 | |
Dell Precision 5510 | |
Acer Aspire VN7-591G-727P |
BioShock Infinite | |
1920x1080 Ultra Preset, DX11 (DDOF) (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
HP ZBook 15 G2 | |
Dell Precision 5510 | |
1366x768 High Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
HP ZBook 15 G2 | |
Dell Precision 5510 | |
1366x768 Medium Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
HP ZBook 15 G2 | |
Dell Precision 5510 | |
1280x720 Very Low Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
HP ZBook 15 G2 | |
Dell Precision 5510 |
Just Cause 3 | |
1920x1080 Very High / On AA:SM AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
1920x1080 High / On AA:FX AF:8x (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
1366x768 Medium / Off AF:4x (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
1024x768 Low / Off AF:2x (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 |
Rainbow Six Siege | |
1920x1080 Ultra Preset AA:T AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
1920x1080 High Preset AA:T AF:4x (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
1366x768 Medium Preset AA:T AF:2x (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
1024x768 Low Preset AA:T AF:Linear (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 |
Star Wars Battlefront | |
1920x1080 Ultra Preset AA:FX (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
1920x1080 High Preset AA:FX (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
1366x768 Medium Preset AA:FX (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
1024x768 Low Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 |
The Witcher 3 | |
3840x2160 High Graphics & Postprocessing (Nvidia HairWorks Off) (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Precision 5510 | |
SCHENKER W505 | |
1920x1080 Ultra Graphics & Postprocessing (HBAO+) (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Dell Precision 5510 | |
SCHENKER W505 | |
1920x1080 High Graphics & Postprocessing (Nvidia HairWorks Off) (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Dell Precision 5510 | |
SCHENKER W505 | |
1366x768 Medium Graphics & Postprocessing (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Dell Precision 5510 | |
SCHENKER W505 | |
1024x768 Low Graphics & Postprocessing (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Dell Precision 5510 | |
SCHENKER W505 |
Dirt Rally | |
3840x2160 High Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Precision 5510 | |
SCHENKER W505 | |
1920x1080 Ultra Preset AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Dell Precision 5510 | |
SCHENKER W505 | |
HP Omen Pro 15 M2T37AA-ABD | |
1920x1080 High Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Dell Precision 5510 | |
SCHENKER W505 | |
HP Omen Pro 15 M2T37AA-ABD | |
1366x768 Medium Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Dell Precision 5510 | |
SCHENKER W505 | |
HP Omen Pro 15 M2T37AA-ABD | |
1024x768 Ultra Low Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Dell Precision 5510 | |
SCHENKER W505 | |
HP Omen Pro 15 M2T37AA-ABD |
GTA V | |
1920x1080 Highest Settings possible AA:4xMSAA + FX AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Acer Aspire VN7-591G-727P | |
1920x1080 High/On (Advanced Graphics Off) AA:2xMSAA + FX AF:8x (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Acer Aspire VN7-591G-727P | |
1366x768 Normal/Off AF:4x (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Acer Aspire VN7-591G-727P | |
1024x768 Lowest Settings possible (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Acer Aspire VN7-591G-727P |
Thief | |
1920x1080 Very High Preset AA:FXAA & High SS AF:8x (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Dell Precision 5510 | |
Lenovo ThinkPad W541 20EF000SGE | |
1366x768 High Preset AA:FXAA & Low SS AF:4x (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Dell Precision 5510 | |
Lenovo ThinkPad W541 20EF000SGE | |
1366x768 Normal Preset AA:FX (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Dell Precision 5510 | |
Lenovo ThinkPad W541 20EF000SGE | |
1024x768 Very Low Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Dell Precision 5510 | |
Lenovo ThinkPad W541 20EF000SGE |
Metro: Last Light | |
1920x1080 Very High (DX11) AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
HP ZBook 15 G2 | |
Dell Precision 5510 | |
HP Omen Pro 15 M2T37AA-ABD | |
1366x768 High (DX11) AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
HP ZBook 15 G2 | |
Dell Precision 5510 | |
HP Omen Pro 15 M2T37AA-ABD | |
1366x768 Medium (DX10) AF:4x (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
HP ZBook 15 G2 | |
Dell Precision 5510 | |
HP Omen Pro 15 M2T37AA-ABD | |
1024x768 Low (DX10) AF:4x (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
HP ZBook 15 G2 | |
HP Omen Pro 15 M2T37AA-ABD |
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Tomb Raider (2013) | 348.7 | 162.8 | 107.3 | 51.5 |
BioShock Infinite (2013) | 187.9 | 128 | 112.9 | 39.5 |
Metro: Last Light (2013) | 100.8 | 86.1 | 53.4 | 29.3 |
Thief (2014) | 60 | 56.1 | 51 | 27.1 |
GTA V (2015) | 121.1 | 110.1 | 42.2 | 17.5 |
Dirt Rally (2015) | 193.9 | 100.2 | 68.7 | 32.7 |
The Witcher 3 (2015) | 76.8 | 47.1 | 25.5 | 13.3 |
Star Wars Battlefront (2015) | 131 | 83.1 | 38.9 | 32.7 |
Rainbow Six Siege (2015) | 154.1 | 95.2 | 51.8 | 36.8 |
Just Cause 3 (2015) | 70.9 | 55.4 | 31.9 | 27.7 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Das ThinkPad P50 ist ein überaus leises Notebook, welches im Leerlauf oder auch bei einfachen Aufgaben nicht zu hören ist. Lediglich im Höchstleistungsmodus kann die Kühlung ab und an mal anspringen, laut wird es dabei mit 32,2 dB(A) aber nicht. Auch bei moderater Last bleiben die Lüfter unter 35 dB(A), lediglich bei der maximalen Auslastung erreicht das Notebook einen Geräuschpegel zwischen 37,7-42,08 dB(A), wobei der letzte Wert nur im Stresstest mit dem aktiven Turbo-Boost erreicht wurde. Subjektiv zeichnen sich die Lüfter durch ein angenehmes Rauschen aus, wodurch das Notebook nicht zu aufdringlich wird. Störende Geräusche wie Spulenfiepen konnten wir nicht feststellen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30 / 30 / 30 dB(A) |
Last |
| 34.5 / 42.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Audix TM1 Arta (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bei den Temperaturen macht sich das kleinere Gehäuse des ThinkPad P50 gegenüber dem P70 bemerkbar. Für sich gesehen sind die Ergebnisse aber immer noch sehr gut. Im Leerlauf erwärmt sich das Gerät nur im hinteren Bereich ein wenig, bleibt aber ansonsten sehr kühl. Auch unter maximaler Last liegen die durchschnittlichen Temperaturen auf der Ober- und Unterseite bei nur 31,6 °C bzw. 33 °C, was absolut unbedenklich ist. Wir erkennen zwar einen Hotspot mit beinahe 42 °C zentral auf der Unterseite, aber im Alltag kann man das Notebook auch problemlos auf den Oberschenkeln verwenden.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.8 °C (+0.8 °C).
Stresstest
Die Problematik mit dem eingeschränkten Turbo-Boost macht sich auch im Stresstest bemerkbar. Bei der Verwendung von Prime95 benötigt der Prozessor selbst mit dem aktualisierten BIOS (1.1.15) und Energie-Manager (6.68.8) vier Minuten, bevor der Prozessor seinen Turbo Boost nutzen kann. Dieser befindet sich dann auch bei 3,1-3,2 GHz. Die Limitierung liegt hier bei der Temperatur, denn ähnlich wie beim größeren P70 begrenzt Lenovo die maximale Temperatur auf 85 °C. Zudem darf der Prozessor im P50 seine TDP-Obergrenze von 45 Watt nicht überschreiten, denn auch bei der gleichzeitigen Verwendung der internen Grafikkarte liegt der Verbrauch des Prozessors bei maximal 45 Watt. Der Prozessortakt liegt bei 2,7 GHz, während die HD 530 die maximalen 1.000 MHz erreicht.
Reine Last für die dedizierte Grafikkarte Nvidia Quadro M2000M via FurMark ist kein Problem für das Notebook. Der Kerntakt liegt bei den vollen 1.137 MHz (Speicher 1.253 MHz), und der Chip erwärmt sich auf nur 65 °C, während die Kühlung erstaunlich zurückhaltend bleibt. Im Gegensatz zum größeren P70 ändert sich dieses Verhalten auch im Akkubetrieb nicht.
Bei der gleichzeitigen Belastung durch die Tools Prime95 und FurMark können sowohl die Grafikkarte und nach rund 4 Minuten auch der Prozessor fast ihr volles Potenzial abrufen. Während der Prozessor aufgrund der Temperatur- und TDP-Begrenzung in der Regel mit 3,1 GHz taktet (Fluktuationen zwischen 3,0 und 3,2 GHz möglich), kann auch die Quadro M2000M ihren GPU-Turbo nutzen (zwischen 1.110 und 1.137 MHz). Ein 3DMark-11-Durchlauf direkt im Anschluss an den Stresstest ermittelte keine geringeren Ergebnisse als im kalten Zustand.
Im Akkubetrieb hat der Hersteller den maximalen Verbrauch laut HWInfo auf 55 Watt begrenzt und geht damit deutlich konservativer vor, als noch bei dem größeren P70 (maximal 90 Watt). Dem Prozessor stehen davon nur noch rund 13 Watt zur Verfügung (zwischen 1,5 und 1,7 GHz), während die Grafikkarte sogar noch ihren GPU-Turbo ausnutzen kann (1.071-1.136 MHz). Lenovo legt hier anscheinend mehr Wert auf die Mobilität. Eine interessante Frage, die wir an dieser Stelle leider nicht beantworten können, betrifft den maximal zulässigen Verbrauch des Modells mit dem 4K-Panel. Falls dieser ebenfalls bei 55 Watt liegt, dürfte die Leistung durch den vermutlich höheren Verbrauch des Panels noch weiter sinken.
Lautsprecher
Auch beim ThinkPad P50 befinden sich die beiden Stereo-Lautsprecher oberhalb der Tastatur, sind mit 2x 1,5 Watt aber schwächer als beim großen Bruder. Der maximale Pegel ist mit 69,5 dB(A) trotzdem minimal höher, aber reicht gerade so aus, um mittelgroße Räume zu beschallen. Das Klangbild ist etwas voller und hat uns subjektiv besser gefallen als beim P70. Bass ist aber ebenso hier Fehlanzeige. Da helfen auch die Profile der Dolby-Audio-Software nicht wirklich weiter. Für Konferenzen, Live-Meetings und etwas Hintergrundmusik ist die Leistung sicherlich ausreichend, für ein besseres Ergebnis sollte man aber auf Kopfhörer oder externe Lautsprecher setzen. Die Wiedergabe war sowohl am Klinkenstecker und auch über Bluetooth (Denon Envaya Mini) unauffällig.
Das Problem mit den knackenden Lautsprechern trat auch beim ThinkPad P50 auf, was unsere Vermutung eines Treiberproblems in Verbindung mit Windows 7 unterstützt.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Bei den Verbrauchsmessungen hat unser Testgerät vor allem in den Idle-Messungen einen riesigen Vorteil gegenüber den Vergleichsgeräten. Der Fairness halber müssen wir jedoch erwähnen, dass alle Konkurrenten mit der Ausnahme des HP Omen Pro 15 auf hochauflösende Anzeigen setzen, die den Stromverbrauch gerade in diesen Situationen erheblich beeinflussen. Das dürfte auch bei dem ThinkPad P50 mit dem optionalen 4K-Display der Fall sein. Das Schenker W505 sprengt die Werte in diesem Vergleich, was aber an dem Desktop-Prozessor und der fehlenden Grafikumschaltung liegt.
Das 170-Watt-Netzteil (670 Gramm) hat mit dem maximalen Verbrauch von 105 Watt (bei aktiviertem Turbo-Boost) natürlich überhaupt keine Probleme.
Aus / Standby | 0.01 / 0.2 Watt |
Idle | 5.6 / 8.6 / 9.3 Watt |
Last |
89.5 / 105 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Lenovo ThinkPad P50 Quadro M2000M, 6820HQ, Samsung SSD PM871 MZNLN256HCHP | HP ZBook 15 G2 FirePro M5100, 4710MQ, HGST Travelstar 5K1000 HTS541075A9E680 | Dell Precision 5510 Quadro M1000M, E3-1505M v5, SK hynix SC920 512 GB | SCHENKER W505 Quadro K5100M, E3-1231 v3, Samsung SSD 850 EVO M.2 500GB | HP Omen Pro 15 M2T37AA-ABD Quadro K1100M, 4870HQ, Samsung SSD XP941 MZHPU512HCGL | Lenovo ThinkPad W541 20EF000SGE Quadro K2100M, 4910MQ, Samsung SSD PM851 512 GB MZ7TE512HMHP | Lenovo ThinkPad P50 Quadro M2000M, E3-1505M v5, Samsung SM951 MZVPV256HDGL m.2 PCI-e | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -49% | -48% | -300% | -71% | -68% | -58% | |
Idle min * | 5.6 | 11.3 -102% | 8.6 -54% | 36 -543% | 13.7 -145% | 11.3 -102% | 10.2 -82% |
Idle avg * | 8.6 | 14.4 -67% | 16.2 -88% | 41.2 -379% | 17.8 -107% | 18.5 -115% | 17.8 -107% |
Idle max * | 9.3 | 15.5 -67% | 16.7 -80% | 47.4 -410% | 19.1 -105% | 19.7 -112% | 18.3 -97% |
Last avg * | 89.5 | 78.9 12% | 82.6 8% | 126.6 -41% | 83.7 6% | 84 6% | 76.9 14% |
Last max * | 105 | 129.3 -23% | 131.8 -26% | 235.8 -125% | 106.6 -2% | 121.9 -16% | 123.5 -18% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Die Ausgangssituation des ThinkPad P50 könnte in dieser Sektion kaum besser sein, denn neben den geringen Verbrauchswerten ist unser Testgerät mit einem 90-Wh-Akku ausgestattet. Alternativ ist auch ein schwächerer 4-Zellen-Akku mit 66 Wattstunden erhältlich, der das Gewicht um knapp 120 Gramm reduziert.
Im Stresstest haben wir bereits gesehen, dass der maximale Stromverbrauch im Akkubetrieb auf rund 55 Watt begrenzt ist. Der Battery Eater Classic Test (maximale Helligkeit, Höchstleistungsmodus) läuft für 113 Minuten und eine Schleife des SPECviewperf 12 für 116 Minuten. Hier legt Lenovo also mehr Wert auf die Mobilität und ermöglicht auch unter Last eine Laufzeit von knapp zwei Stunden. Für den 6-Zellen-Akku gibt Lenovo im Hybrid-Modus eine maximale Laufzeit von 13,2 Stunden an, was durch den Battery Eater Reader's Test (minimale Helligkeit, Energiesparmodus, Funkmodule aus) mit mehr als 14 Stunden sogar noch überboten wird.
Richtig interessant wird es bei den beiden Tests mit einer angepassten Helligkeit von rund 150 cd/m² (Stufe 13, 159 cd/m²). Im WLAN-Test (Ausbalanciert, iGPU) hält das ThinkPad P50 mehr als 8 Stunden durch und übertrifft damit sogar viele Ultrabooks. Einen FHD-Film (Big Buck Bunny, H.264) kann man sich für beinahe 9 Stunden ansehen. Mit diesen Ergebnissen kann die Workstation-Konkurrenz nicht mithalten (mindestens 31-68 % kürzer).
Diese Ergebnisse gelten jedoch nur für das Full-HD-Display. Wie wir im Test des ThinkPad P70 und beinahe allen anderen Testberichten mit hochauflösenden Panels gesehen, sind diese gerade bei wenig Last für einen Großteil des Stromverbrauches verantwortlich. Wie hoch die Differenz bei dem ThinkPad P50 genau ist, können wir zu diesem Zeitpunkt leider nicht sagen, aber vor allem bei den praktischen Tests (WLAN, Video) sollte man mit 1-2 Stunden weniger rechnen.
Mit dem beiliegenden 170-Watt-Netzteil wird Quick Charge unterstützt. Der Akku benötigt bei einer Restkapazität von 5 % knapp 42 Minuten für 50 % und weitere 48 Minuten, bevor der Akku zu 90 % geladen ist. Für die letzten 10 % wird eine Stunde benötigt, insgesamt also 2,5 Stunden. Im Energie-Manager von Lenovo lassen sich auch Ladeschwellen festlegen, sodass der Akku beispielsweise erst ab einer Kapazität von 90 % wieder aufgeladen wird.
Lenovo ThinkPad P50 Quadro M2000M, 6820HQ, Samsung SSD PM871 MZNLN256HCHP | HP ZBook 15 G2 FirePro M5100, 4710MQ, HGST Travelstar 5K1000 HTS541075A9E680 | Dell Precision 5510 Quadro M1000M, E3-1505M v5, SK hynix SC920 512 GB | SCHENKER W505 Quadro K5100M, E3-1231 v3, Samsung SSD 850 EVO M.2 500GB | HP Omen Pro 15 M2T37AA-ABD Quadro K1100M, 4870HQ, Samsung SSD XP941 MZHPU512HCGL | Lenovo ThinkPad W541 20EF000SGE Quadro K2100M, 4910MQ, Samsung SSD PM851 512 GB MZ7TE512HMHP | Lenovo ThinkPad P50 Quadro M2000M, E3-1505M v5, Samsung SM951 MZVPV256HDGL m.2 PCI-e | |
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Akkulaufzeit | -51% | -40% | -59% | -62% | -26% | -33% | |
Idle | 860 | 410 -52% | 428 -50% | 147 -83% | 262 -70% | 649 -25% | 539 -37% |
H.264 | 533 | 222 -58% | 197 -63% | 169 -68% | 331 -38% | ||
WLAN | 498 | 286 -43% | 203 -59% | 342 -31% | 288 -42% | ||
Last | 113 | 64 -43% | 109 -4% | 75 -34% | 56 -50% | 89 -21% | 98 -13% |
WLAN (alt) | 262 | 298 |
Fazit
Pro
Contra
Der Gesamteindruck des Lenovo ThinkPad P50 wird natürlich von der praktisch nicht vorhandenen Turbo-Nutzung des Prozessors beeinflusst. Da dieser im Stresstest dann doch irgendwann einsetzt, hoffen wir, dass Lenovo dieses Problem mit einem Update beheben kann. Unsere Wertung wird durch die geringeren Ergebnisse in den Benchmarks natürlich auch beeinflusst. Die Kühlung ist auf jeden Fall stark genug, und selbst mit der konservativen Temperaturbegrenzung durch Lenovo können die Komponenten beinahe ihr volles Potenzial auch in Extremsituationen abrufen. Wie schon das größere ThinkPad P70 bleibt das P50 dabei angenehm kühl und leise.
Das Gehäuse des ThinkPad P50 hinterlässt in Bezug auf die Stabilität dank der kompakteren Dimensionen sogar einen noch besseren Eindruck als das größere Schwestermodell. Die Eingabegeräte sind weiterhin exzellent und die Anschlussausstattung ist auf der Höhe der Zeit, auch wenn einige der Anschlüsse etwas nah beieinanderliegen. Dass Lenovo die Erweiterungsmöglichkeiten im Fall der Laufwerke mit speziellen Adaptern und Kabeln unnötig kompliziert gestaltet, ist allerdings extrem ärgerlich.
Das Display hinterlässt einen gemischten Eindruck. Einerseits profitiert das Full-HD-Panel von der guten integrierten Kalibrierung. Zudem können wir kein PWM feststellen, und es gibt auch keine Skalierungsprobleme. Allerdings ist bei der Helligkeit, dem Kontrast und vor allem der Farbraumabdeckung noch Luft nach oben. Hierfür bietet Lenovo nur das 4K-Panel an, welches genau diese Probleme lösen soll, gleichzeitig aber seine eigenen Schachpunkte aufweist. Dazu gehören beispielsweise der hohe Stromverbrauch und vor allem in Verbindung mit Windows 7 die Skalierungsprobleme. Es ist schade, dass Lenovo hier kein besseres Full-HD-Display anbietet.
Von dem Full-HD-Panel profitiert auch der geringe Stromverbrauch, der in Verbindung mit dem großen 90-Wh-Akku zu enormen Akkulaufzeiten führt. Diese würden mit dem 4K-Panel vermutlich spürbar kürzer ausfallen, hier muss man sich als Anwender also entweder für ein (vermutlich) besseres Panel oder eine höhere Mobilität entscheiden.
Wenn Lenovo den Turbo-Boost des Prozessors in den Griff bekommt, ist das ThinkPad P50 eine ganz klare Empfehlung.
Bei den Konkurrenten bieten viele Hersteller, darunter auch Dell, in dieser Klasse mittlerweile Consumer-Gehäuse mit professionellen Komponenten an. Dabei kommen aber oftmals die Business-Funktionen zu kurz, weshalb das ThinkPad P50 aktuell nicht viele wirkliche Konkurrenten hat. Das könnte sich aber schon bald mit dem neuen Dell Precision 7510 sowie dem HP ZBook 15 G3 ändern, welche in Kürze erhältlich sein sollten. Der Vorgänger des ZBook 15 G3 konnte in unserem Dauertest bereits einen exzellenten Eindruck hinterlassen. Eine weitere mögliche Alternative kommt von Lenovo selbst. Das ThinkPad P50s ist zwar noch mehr auf Mobilität getrimmt, könnte aber dennoch einige Anwender interessieren.
Update 05.07.2016: Wir hatten nun auch die Möglichkeit, das ThinkPad P50 mit einem Xeon-Prozessor und dem 4K-Display zu testen. Der Test steht hier zur Verfügung.
Lenovo ThinkPad P50
- 17.03.2016 v5 (old)
Andreas Osthoff
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