Test Lenovo ThinkPad P50 Workstation (Xeon, 4K)
Die neuen Workstation-Modelle aus Lenovos ThinkPad-P-Baureihe konnten sich in unseren Test bereits beweisen und hinterließen einen sehr guten Eindruck, doch gerade bei dem ThinkPad P50 hatten wir mit einigen Problemen zu kämpfen. Dazu gehörte beispielsweise die verbuggte Turbo-Ausnutzung des Prozessors und auch der vergleichsweise schlechte FHD-Bildschirm, welcher die hohen Erwartungen - gerade in Anbetracht des Kaufpreises - nur bedingt erfüllen konnte.
In dem heutigen Test-Update können wir nun einen Blick auf das ThinkPad P50 20EN0008GE werfen. Es handelt sich hierbei aktuell um das teuerste vorkonfigurierte Modell, welches bei deutschen Händlern lieferbar ist. In einigen Shops ist unser Testgerät bereits ab 2.850 Euro zu bekommen (Campus-Modell: 2.500 Euro). Dafür erhält man einen mobilen Intel-Xeon-Prozessor, eine Quadro-GPU von Nvidia und ein mattes 4K-Panel, welches vor allem bei der Farbraumabdeckung einen Vorteil gegenüber dem FHD-Modell haben sollte. Etwas knauserig zeigt sich Lenovo hingegen bei der Speicherausstattung, denn wir bekommen zwar eine PCIe-SSD, allerdings nur mit einer Kapazität von 256 GB. Auch 8 GB Arbeitsspeicher sind für solch eine Workstation kaum zeitgemäß, zumindest handelt es sich aber um ECC-RAM.
Ein weiteres Problem des ThinkPad P50 war auch die WWAN-Unterstützung, denn die ersten Modelle waren entgegen der Angaben vom Hersteller nicht WWAN-ready. Mittlerweile hat sich das aber geändert, und zumindest in Lenovos Online-Shop lassen sich Modelle mit dem passenden Qualcomm Snapdragon X7 LTE-A (+155 Euro) konfigurieren. Falls man bei einem Händler kauft, sollte man im Vorfeld nachfragen und im Zweifel lieber zu einem Modell direkt von Lenovo greifen, um auf Nummer sicher zu gehen.
Da unser heutiges Modell baugleich zu dem vorherigen Testgerät ist, werden wir in diesem Artikel nicht auf das Gehäuse, die Ausstattung, die Eingabegeräte und die Lautsprecher eingehen. Die entsprechenden Informationen können dem Testbericht des ThinkPad P50 mit dem Full-HD-Display entnommen werden. Auch die Gehäusebilder stammen von diesem Gerät.
Display
Besonders gespannt waren wir natürlich auf das matte 4K-IPS-Display. Der Full-HD-Bildschirm konnte uns aufgrund seiner recht geringen Helligkeit und der kleinen Farbraumabdeckung nicht wirklich überzeugen. Für das vorliegende 4K-Display sind zumindest die Spezifikationen seitens Lenovo vielversprechender: 300 nits, 1.000:1 und vollständige sRGB-Abdeckung. In unserem Testgerät ist ein Panel von Sharp mit der Bezeichnung LQ156D1JW05 verbaut.
Bei den ersten Messungen stellt sich aber ein wenig Ernüchterung ein, denn maximal messen wir zwar ordentliche 276 cd/m², aufgrund der mittelmäßigen Ausleuchtung von nur 86 Prozent liegt die durchschnittliche Helligkeit aber nur bei 250 cd/m². Hier sind wir also recht weit von der Herstellerangabe entfernt. Auch das Kontrastverhältnis liegt mit 806:1 (Schwarzwert: 0,31 cd/m²) unter den Angaben. In diesen Disziplinen liegt das 4K-Modell also nur knapp vor dem Full-HD-Pendant.
Subjektiv gibt es dennoch wenig zu meckern. Dank der hohen Auflösung (282 ppi) ist das Bild sehr scharf, und subjektiv sind auch die Farben sehr lebendig. Die Helligkeit war innerhalb von Gebäuden in Ordnung, lediglich im Freien würde man sich mehr Reserven wünschen. Unser Testmodell verwendet Windows 7 und die maximale Skalierungsstufe liegt bei 150 %. Für uns war die Darstellungsgröße noch in Ordnung, aber es kam ab und an zu einigen Skalierungsproblemen. Hier würden wir prinzipiell zu dem Upgrade auf Windows 10 raten. Screen Bleeding ist bei hohen Helligkeitsleveln leicht am oberen und unteren Rand sichtbar, zudem kann man einen leichten Blauschimmer am linken Rand erkennen.
Im Gegensatz zum Full-HD-Panel nutzt der 4K-Bildschirm PWM zur Regelung der Helligkeit. Das passiert ab Stufe 8/15 mit einer recht niedrigen Frequenz von 217 Hz, weshalb es hier bei sensiblen Nutzern zu Problemen kommen kann.
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 217 Hz | ||
Das Display flackert mit 217 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 217 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
|
Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 243 cd/m²
Kontrast: 806:1 (Schwarzwert: 0.31 cd/m²)
ΔE Color 4.5 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 7.2 | 0.5-98 Ø5.2
94.5% sRGB (Calman 2D)
98.6% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
85% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
98.2% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
98.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
85.8% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.31
Lenovo ThinkPad P50 3840x2160, IPS, LQ156D1JW05 | Lenovo ThinkPad P50 1920x1080, IPS, LP156WF6-SPK1 | HP ZBook 15 G3 1920x1080, UWVA-IPS, Samsung SDC5344 | Dell Precision 5510 3840x2160, IGZO LED, SHP143E, 7PHPT_LQ156D1 | SCHENKER W505 3840x2160, IPS, Sharp LQ156D1JW04 (SHP1436) | Lenovo ThinkPad W541 20EF000SGE 2880x1620, IPS LED, VVX16T028J00, LEN40B5 | |
---|---|---|---|---|---|---|
Display | -51% | -18% | 2% | -20% | -27% | |
Display P3 Coverage | 85.8 | 39.13 -54% | 66.8 -22% | 88.4 3% | 64.7 -25% | 62.5 -27% |
sRGB Coverage | 98.6 | 58.5 -41% | 95.5 -3% | 100 1% | 96.4 -2% | 86.1 -13% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 98.2 | 40.45 -59% | 69 -30% | 99.5 1% | 66.8 -32% | 58.1 -41% |
Response Times | -18% | -36% | -50% | |||
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 39.2 ? | 46 ? -17% | 54 ? -38% | 56.4 ? -44% | ||
Response Time Black / White * | 22 ? | 26 ? -18% | 35.6 ? -62% | 34 ? -55% | ||
PWM Frequency | 217 | 198 ? -9% | ||||
Bildschirm | -2% | -1% | 16% | 11% | 3% | |
Helligkeit Bildmitte | 250 | 263 5% | 306 22% | 391 56% | 288 15% | 360 44% |
Brightness | 250 | 236 -6% | 289 16% | 361 44% | 293 17% | 330 32% |
Brightness Distribution | 86 | 78 -9% | 85 -1% | 87 1% | 93 8% | 87 1% |
Schwarzwert * | 0.31 | 0.34 -10% | 0.34 -10% | 0.4 -29% | 0.27 13% | 0.57 -84% |
Kontrast | 806 | 774 -4% | 900 12% | 978 21% | 1067 32% | 632 -22% |
Delta E Colorchecker * | 4.5 | 2.35 48% | 5.1 -13% | 4.85 -8% | 3.76 16% | 2.85 37% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 9.3 | 9.9 -6% | ||||
Delta E Graustufen * | 7.2 | 3.33 54% | 7.4 -3% | 4.01 44% | 4.83 33% | 4.29 40% |
Gamma | 2.31 95% | 2.38 92% | 2.37 93% | 2.18 101% | 2.39 92% | 2.32 95% |
CCT | 6399 102% | 6917 94% | 7263 89% | 7340 89% | 7602 86% | 6310 103% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 85 | 37 -56% | 63 -26% | 96 13% | 61 -28% | 62 -27% |
Color Space (Percent of sRGB) | 98.6 | 58 -41% | 95 -4% | 100 1% | 96 -3% | |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -24% /
-15% | -18% /
-11% | -11% /
4% | -5% /
4% | -12% /
-5% |
* ... kleinere Werte sind besser
Das ThinkPad P50 ist erneut mit einem eingebauten Pantone Colorimeter ausgestattet, weshalb wir auch die kalibrierten Ergebnisse in unsere Datenbank eintragen. Allerdings ist die Leistung in Verbindung mit dem 4K-Panel wenig überzeugend. So liegen die durchschnittlichen DeltaE-2000-Abweichungen gegenüber dem sRGB-Farbraum bei 7,2 für die Graustufen und 4,5 für die Farben, wobei die Zielwerte jeweils unter 3 liegen. Zudem erkennen wir einen leichten Rotstich.
Welches Potenzial in dem Display steckt, zeigt unsere Kalibrierung, die wir mit dem Colorimeter X-Rite i1 Basic 2 und der Software CalMAN durchgeführt haben. Die Abweichungen der Graustufen und der Farben (jeweils 0,5) liegen auf Referenzniveau, und auch der Rotstich ist verschwunden. Sowohl die Farbtemperatur als auch der Gammawert liegen ebenfalls sehr nah an ihren jeweiligen Idealwerten. Allerdings war das auch bei dem FHD-Modell der Fall.
Einen ganz klaren Vorteil hat das 4K-Panel aber bei der Farbraumabdeckung, denn sRGB wird beinahe komplett abgedeckt und AdobeRGB immerhin noch zu 85 Prozent. Für professionelle Aufgaben ist das hochauflösende Modell daher eindeutig die bessere Wahl.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
22 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 7 ms steigend | |
↘ 15 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 44 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
39.2 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 14.8 ms steigend | |
↘ 24.4 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 56 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Im Freien profitiert das ThinkPad P50 von der matten Bildschirmoberfläche, in hellen Umgebungen würde man sich aber trotzdem mehr Reserven bei der Hintergrundbeleuchtung wünschen. So ist der Displayinhalt zwar sichtbar, aber für die Augen wird es recht schnell anstrengend.
Die Blickwinkelstabilität ist dank der IPS-Technologie wie schon bei dem FHD-Modell gut, aber auch hier erkennen wir bei Änderung der Position recht schnell einen Helligkeitsabfall. Bei unserer Fotomontage wird das Problem etwas verstärkt. Die Farben bleiben jedoch auch aus flachen Winkeln stabil.
Leistung
Bei unserer Testkonfiguration des ThinkPad P50 handelt es sich um eine sehr gut ausgestattete Version mit Intel-Xeon-Prozessor, dedizierter Quadro-Grafikkarte von Nvidia und einer PCIe-SSD von Samsung. Eine Besonderheit ist der Arbeitsspeicher, denn hierbei handelt es sich um ECC-RAM (Error-Correcting-Code) mit verbesserter Fehlerkorrektur. Allerdings erhalten wir nur 1x 8 GB in einer Single-Channel-Konfiguration, was in Anbetracht des Preises doch ein wenig mau ist. Im Gegensatz zum normalen DDR4-RAM ist ECC-RAM auch deutlich teurer. Aktuell kostet ein 8-GB-Riegel mit rund 90 Euro etwa doppelt so viel wie herkömmlicher RAM.
Bei unserem Modell handelt es sich aktuell um die teuerste Shop-Version, in Lenovos Online-Shop lässt sich das Gerät aber umfangreich konfigurieren. Maximal kann man so bis zu 5.500 Euro ausgeben (Xeon, 64 GB ECC-RAM, 2x 512 GB PCIe-SSD, 4K).
Prozessor
Der Intel Xeon E3-1505M v5 gehört aktuell zu den schnellsten mobilen Prozessoren. Der Skylake Chip hat eine TDP von 45 Watt, und mit Turbo-Boost sind maximal 3,7 GHz möglich. Hier können wir auch Entwarnung geben: Während wir beim ersten ThinkPad P50 noch Probleme mit dem Turbo hatten, lief in diesem Fall alles normal, und die Benchmarks wurden mit dem jeweils maximalen Takt bearbeitet.
Lenovo gibt dem Prozessor zudem etwas mehr Freiraum, denn dauerhaft darf er bis zu 55 Watt und kurzzeitig (28 Sekunden) sogar 75 Watt verbrauchen. Diese Erhöhung bringt dem Nutzer aber nur etwas, wenn man gleichzeitig die integrierte GPU nutzt. Der Prozessor selbst kommt nämlich gar nicht an die 45 Watt heran. Im Cinebench Multi-Test meldet HWiNFO 41-42 Watt und ~43 Watt bei Prime95.
In den Benchmarks gibt es dann auch keine Überraschungen, und der Xeon im ThinkPad P50 gehört zu den schnellsten Chips innerhalb der Vergleichsgruppe. Im Akkubetrieb wird der Verbrauch des Prozessors auf 40 Watt begrenzt, weshalb die Leistung hier nur leicht reduziert ist (CB R15 Multi: 729 vs. 698 Punkte).
Weitere Benchmarks zum Xeon E3-1505M v5 sind in unserer Techniksektion verfügbar.
System Performance
Subjektiv gibt es bei der Anwendungsleistung des ThinkPad P50 nichts zu beanstanden. Windows fährt schnell hoch, und auch Programme werden dank der SSD schnell gestartet. Zu störenden Wartezeiten kommt es in der Praxis praktisch nicht. In den Benchmarks der PCMark Reihe liegen die beiden Konfiguration des ThinkPad P50 auf einem ähnlichen Niveau, interessanterweise schneidet das schwächer ausgestattete Modell zumeist sogar etwas besser ab.
PCMark 7 - Score | |
SCHENKER W505 | |
HP ZBook 15 G3 | |
Dell Precision 5510 | |
Lenovo ThinkPad W541 20EF000SGE | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Lenovo ThinkPad P50 |
PCMark 8 | |
Home Score Accelerated v2 | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
HP ZBook 15 G3 | |
Dell Precision 5510 | |
Lenovo ThinkPad W541 20EF000SGE | |
Creative Score Accelerated v2 | |
Dell Precision 5510 | |
HP ZBook 15 G3 | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Work Score Accelerated v2 | |
HP ZBook 15 G3 | |
Dell Precision 5510 | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Lenovo ThinkPad W541 20EF000SGE |
PCMark 7 Score | 4979 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 4023 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 4291 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4372 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Daten können auf einer schnellen PCIe-SSD von Samsung gespeichert werden. Die SM951 bietet eine Kapazität von 256 GB. Wir freuen uns zwar über das schnelle Laufwerk, hätten uns in Anbetracht des Preises aber zumindest noch eine weitere Festplatte gewünscht. Diese lassen sich aber nachrüsten.
In den Benchmarks zeigt das Laufwerk sehr gute Leistungen und kann die SATA-III-SSD im FHD-P50 locker überbieten. Weitere Benchmarks stehen in unserem umfangreichen SSD-/HDD-Vergleich zur Verfügung.
Lenovo ThinkPad P50 Samsung SM951 MZVPV256HDGL m.2 PCI-e | Lenovo ThinkPad P50 Samsung SSD PM871 MZNLN256HCHP | HP ZBook 15 G3 Samsung SM951 MZVPV512HDGL m.2 PCI-e | SCHENKER W505 Samsung SSD 850 EVO M.2 500GB | Lenovo ThinkPad W541 20EF000SGE Samsung SSD PM851 512 GB MZ7TE512HMHP | |
---|---|---|---|---|---|
CrystalDiskMark 3.0 | -59% | -5% | -51% | -57% | |
Read Seq | 1771 | 526 -70% | 1502 -15% | 528 -70% | 524 -70% |
Write Seq | 1304 | 302.4 -77% | 1538 18% | 512 -61% | 440.7 -66% |
Read 512 | 1364 | 465.3 -66% | 1164 -15% | 468.2 -66% | 436.7 -68% |
Write 512 | 1291 | 301.3 -77% | 1432 11% | 378.9 -71% | 406.3 -69% |
Read 4k | 60.2 | 35.58 -41% | 59.1 -2% | 48.93 -19% | 33.03 -45% |
Write 4k | 256.7 | 124 -52% | 207.3 -19% | 121.2 -53% | 85.8 -67% |
Read 4k QD32 | 953 | 345.3 -64% | 798 -16% | 370.9 -61% | 390.5 -59% |
Write 4k QD32 | 389.6 | 291.9 -25% | 393.8 1% | 350.3 -10% | 334.1 -14% |
Grafikkarte
Das Testgerät ist erneut mit der dedizierten Quadro-M2000M-GPU von Nvidia ausgestattet, bei der es sich um die die stärkste Grafikkarte für das ThinkPad P50 handelt. Für weitere technische Information möchten wir deshalb auf unseren ursprünglichen Test verweisen. Dank Nvidias Optimus Technologie kann das Notebook bei simplen Aufgaben auf die integrierte Prozessorgrafik Intel HD Graphics P530 zurückgreifen, um Strom zu sparen.
Allerdings gab es mit dem vorinstallierten Grafiktreiber 354.25 einige Probleme mit der Zuweisung der GPUs, was leider auch mit einem Update auf Treiber 368.39 nicht komplett behoben wurde. Bei den Benchmarks klappte die Zuweisung vernünftig, doch The Witcher 3 konnte beispielsweise nicht gestartet werden, und das System hing reproduzierbar, weshalb das Notebook dann neugestartet werden musste. Hier half dann nur die Umschaltung von Hybrid auf Discreete Graphics im BIOS, womit die integrierte Grafikkarte komplett deaktiviert wird.
Den neuen Treiber haben wir direkt bei Nvidia heruntergeladen. Zusätzlich haben wir danach auch noch einmal den aktuellen Treiber von Lenovo ausprobiert. Dieser installiert ForceWare 354.88 - und tatsächlich waren die Probleme damit behoben. Hier empfiehlt sich also die Verwendung des Treibers von Lenovo selbst.
Bei den Benchmarks gibt es in der Regel auch nur minimale Unterschiede. Größere Differenzen zu dem FHD-Modell gibt es nur bei der OpenGL Leistung, die jedoch auf die neuere Treiberversion zurückzuführen sind.
Anders als beim FHD-Modell wird die Leistung der Quadro M2000M im Akkubetrieb in diesem Fall um etwa 14 Prozent reduziert (3DMark 11 Graphics: 5203 vs. 4493 Punkte). Weitere Benchmarks zur Quadro M2000M sind hier verfügbar.
SiSoft Sandra 2016 | |
Image Processing | |
HP ZBook 15 G3 | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Dell Precision 5510 | |
GP Cryptography (Higher Security AES256+SHA2-512) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
HP ZBook 15 G3 | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Dell Precision 5510 | |
GP Financial Analysis (FP High/Double Precision) | |
HP ZBook 15 G3 | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Dell Precision 5510 |
Unigine Heaven 3.0 | |
1920x1080 OpenGL, Normal Tessellation, High Shaders AA:Off AF:Off | |
HP ZBook 15 G3 | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Dell Precision 5510 | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
1920x1080 DX 11, Normal Tessellation, High Shaders AA:Off AF:Off | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
HP ZBook 15 G3 | |
Dell Precision 5510 |
Unigine Valley 1.0 | |
1920x1080 Extreme HD DirectX AA:x8 | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
HP ZBook 15 G3 | |
Dell Precision 5510 | |
1920x1080 Extreme HD Preset OpenGL AA:x8 | |
HP ZBook 15 G3 | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Dell Precision 5510 | |
Lenovo ThinkPad P50 |
3DMark 06 Standard Score | 26643 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 5444 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 91433 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 17219 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 3805 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die Leistung der Nvidia Quadro M2000M liegt in etwa auf dem Niveau der Consumer-Grafikkarte Nvidia GeForce GTX 960M, womit sich viele moderne Titel in Full-HD und mittleren bis hohen Details flüssig spielen lassen. Für die native 4K-Auflösung reicht die Leistung jedoch nur bei simplen Titel aus; aufwändige Spiele wie The Witcher 3 oder Rise of the Tomb Raider sind mit unserem 4K-Preset nicht spielbar. Weitere Gaming Benchmarks stehen in unserer Techniksektion zur Verfügung.
min. | mittel | hoch | max. | 4K | |
---|---|---|---|---|---|
BioShock Infinite (2013) | 219 | 132.3 | 114.7 | 43.3 | |
The Witcher 3 (2015) | 76.2 | 47.3 | 26.3 | 13.6 | 9.4 |
Rise of the Tomb Raider (2016) | 72 | 45 | 25.5 | 21.6 | 9.2 |
Emissionen
Geräuschemissionen
In dieser Sektion unterscheiden sich die beiden Testgeräte nur leicht voneinander. Im Leerlauf sind beide Geräte normalerweise lautlos, wobei es ab und an zu kurzen Lüfterstößen kommen kann. Der maximale Pegel unter Last ist mit 42 dB(A) vergleichbar, allerdings wird dieser Wert auch schon bei mittlerer Belastung erreicht. Hier handelt es sich vermutlich um das Ergebnis der normal arbeitenden Turbos. Allerdings wird der Pegel stufenweise erhöht (33,3/39,6/42,1 dB(A)). Auch unter voller Auslastung laufen die Lüfter nicht zu jeder Zeit mit der vollen Geschwindigkeit, weshalb das Geräuschniveau nicht immer konstant ist. Auffällige Nebengeräusche konnten wir nicht feststellen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30 / 30 / 30 dB(A) |
Last |
| 42.1 / 42.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Audix TM1, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 30 dB(A) |
Temperatur
Insgesamt wird das 4K-Modell mit dem stärkeren Xeon Prozessor wärmer als das Full-HD-Modell mit dem Core i7. Bereits im Leerlauf sind es durchschnittlich einige Grad mehr, vor allem unter Last messen wir aber deutlich höhere Temperaturen von bis zu 52 °C. In diesem Fall sollte man das Gerät also nicht auf dem Schoß verwenden.
Wie schon bei dem FHD-Model wird die Leistung unter anhaltender Last ein wenig durch die Temperaturgrenzen des Herstellers beeinträchtigt. Der Prozessor darf nur 85 °C erreichen, woraufhin er den Takt im Stresstest (Prime95 und FurMark) von 3,3 auf 3,1-3,2 GHz reduziert. Bei der Grafikkarte gab es zunächst einige Probleme mit stark variierender Auslastung, die zu großen Unterschieden beim Stromverbrauch führte. Dieses Verhalten wurde mit dem GPU-Treiber von Lenovo jedoch behoben. Nach dem Erreichen von 75 °C drosselt der GPU-Kern den Takt immer mal wieder ein wenig (zwischen 927 und den vollen 1.136 MHz), woraufhin auch der Stromverbrauch zwischen 110 und 120 Watt schwankt. Ein 3DMark-11-Durchlauf im Anschluss an den Stresstest ermittelte erwartungsgemäß kein geringeres Ergebnis.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 44 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 52.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34.2 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.8 °C (-6.4 °C).
Energieverwaltung
Energieaufnahme
In den Idle-Messungen macht sich das hochauflösende 4K-Panel bemerkbar. Bereits bei minimaler Helligkeit verbraucht das Testgerät 10,2 Watt, wobei hiervon 3,4 Watt auf das Display ausfallen. In den anderen beiden Idle-Tests bei maximaler Helligkeit ist der Unterschied noch größer, da in diesem Fall kein PWM zum Einsatz kommt und das Display im Vergleich zum FHD-Modell auch etwas heller ist.
Unter Last verbraucht das ThinkPad P50 maximal rund 123 Watt und damit etwas mehr als das Full-HD-Modell (bis zu 105 Watt). Das 170-Watt-Netzteil hat mit diesen Werten keine Probleme und benötigt für einen kompletten Ladevorgang knapp 2,5 Stunden.
Aus / Standby | 0.2 / 0.6 Watt |
Idle | 10.2 / 17.8 / 18.3 Watt |
Last |
76.9 / 123.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Lenovo ThinkPad P50 Quadro M2000M, E3-1505M v5, Samsung SM951 MZVPV256HDGL m.2 PCI-e | Lenovo ThinkPad P50 Quadro M2000M, 6820HQ, Samsung SSD PM871 MZNLN256HCHP | HP ZBook 15 G3 Quadro M2000M, E3-1505M v5, Samsung SM951 MZVPV512HDGL m.2 PCI-e | Dell Precision 5510 Quadro M1000M, E3-1505M v5, SK hynix SC920 512 GB | SCHENKER W505 Quadro K5100M, E3-1231 v3, Samsung SSD 850 EVO M.2 500GB | Lenovo ThinkPad W541 20EF000SGE Quadro K2100M, 4910MQ, Samsung SSD PM851 512 GB MZ7TE512HMHP | |
---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 29% | 17% | 4% | -140% | -6% | |
Idle min * | 10.2 | 5.6 45% | 5.7 44% | 8.6 16% | 36 -253% | 11.3 -11% |
Idle avg * | 17.8 | 8.6 52% | 12.2 31% | 16.2 9% | 41.2 -131% | 18.5 -4% |
Idle max * | 18.3 | 9.3 49% | 12.6 31% | 16.7 9% | 47.4 -159% | 19.7 -8% |
Last avg * | 76.9 | 89.5 -16% | 83.1 -8% | 82.6 -7% | 126.6 -65% | 84 -9% |
Last max * | 123.5 | 105 15% | 138.2 -12% | 131.8 -7% | 235.8 -91% | 121.9 1% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Da der Akku (90 Wh) unverändert ist, hat der erhöhte Stromverbrauch natürlich auch Auswirkungen auf die Akkulaufzeiten. Die minimale Laufzeit liegt bei 81 Minuten bei einer Schleife des SPECviewperf-12-Benchmarks, während unser normaler Battery Eater Classic Test für 98 Minuten läuft. Deutlich schlechter als beim Full-HD-Modell fallen die beiden Tests mit einer angepassten Helligkeit von rund 150 cd/m² aus (Stufe 13: 137 cd/m²). Im Gegensatz zu mehr als 8 (WLAN) und knapp 9 Stunden (Video), muss unser Testgerät mit dem 4K-Panel bereits nach knapp 5 bzw. 5,5 Stunden wieder an die Steckdose.
Lenovo ThinkPad P50 Quadro M2000M, E3-1505M v5, Samsung SM951 MZVPV256HDGL m.2 PCI-e | Lenovo ThinkPad P50 Quadro M2000M, 6820HQ, Samsung SSD PM871 MZNLN256HCHP | HP ZBook 15 G3 Quadro M2000M, E3-1505M v5, Samsung SM951 MZVPV512HDGL m.2 PCI-e | Dell Precision 5510 Quadro M1000M, E3-1505M v5, SK hynix SC920 512 GB | SCHENKER W505 Quadro K5100M, E3-1231 v3, Samsung SSD 850 EVO M.2 500GB | Lenovo ThinkPad W541 20EF000SGE Quadro K2100M, 4910MQ, Samsung SSD PM851 512 GB MZ7TE512HMHP | |
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Akkulaufzeit | 52% | 34% | -13% | -48% | 10% | |
Idle | 539 | 860 60% | 822 53% | 428 -21% | 147 -73% | 649 20% |
H.264 | 331 | 533 61% | 449 36% | 197 -40% | ||
WLAN | 288 | 498 73% | 386 34% | 286 -1% | 342 19% | |
Last | 98 | 113 15% | 110 12% | 109 11% | 75 -23% | 89 -9% |
WLAN (alt) | 298 |
Fazit
Pro
Contra
Das Test-Update des ThinkPad P50 ist sehr interessant, macht es potenziellen Käufern aber dennoch nicht wirklich einfacher, das richtige Modell zu wählen. Zunächst einmal zwei positive Aspekte: Das Turbo-Boost-Problem, welches die Benchmark-Ergebnisse unseres Full-HD-Modells beeinträchtigte, scheint gelöst worden zu sein. Daher steht den Nutzern die volle Leistung nun von Anfang an zur Verfügung. Auch die knackenden Lautsprecher wurden anscheinend behoben, denn wir konnten diesbezüglich keine Probleme mit dem jetzigen Testgerät feststellen.
Etwas problematischer wird es bei dem Display. Der FHD-Bildschirm war besonders in Bezug auf die Helligkeit und die Farbraumabdeckung wenig überzeugend, doch auch das 4K-Panel hat Probleme. Die beworbene Helligkeit von 300 cd/m² wird nicht erreicht, und zudem wird PWM zur Helligkeitsregelung eingesetzt. Auch bei dem Kontrast gibt es nur einen kleinen Vorteil. Deutlich besser präsentiert sich das 4K-Panel bei der Farbraumabdeckung, weshalb man für ernsthafte Fotobearbeitung kaum um das hochauflösende Modell herumkommt. Allerdings sollte man den Bildschirm auch kalibrieren. Das eingebaute Colorimeter produziert bei unserem Testgerät keine guten Ergebnisse, obwohl das Display sehr viel Potenzial hat. Ein weiterer Nachteil ist der deutlich höhere Stromverbrauch und damit auch die viel kürzeren Akkulaufzeiten.
Ansonsten springt der Lüfter unter Last etwas schneller an, und insgesamt wird das Gerät spürbar wärmer. Hier muss man sicherlich abwägen. Wer oft mobil unterwegs ist, wird vermutlich die langen Akkulaufzeiten der FHD-Konfiguration bevorzugen, während andere Nutzer den größeren Farbraum benötigen. Das 4K-Panel ist – trotz des etwas dunkleren FHD-Bildschirms – also leider nicht für jeden die bessere Wahl. Insgesamt schneidet das 4K-Testgerät aufgrund der genannten Probleme mit 84 Prozent sogar minimal schlechter ab.
Lenovo ThinkPad P50
- 05.07.2016 v5.1 (old)
Sebastian Jentsch