Test Lenovo IdeaPad U260 Subnotebook
Vor Weihnachten 2010 hat es das neue Subnotebook von Lenovo, das auf den Namen IdeaPad U260 hört, nicht mehr auf den Markt geschafft. Mit einem relativ außergewöhnlichen 12,5-Zoll-Bildschirm (1366 x 768 Pixel, matte Oberfläche) ordnet sich das IdeaPad in die Klasse der Subnotebooks ein. Durch hochwertige Materialien, wie der Aluminium-Magnesium-Legierung, Glas oder Leder, bestätigt sich die Positionierung im oberen Segment des Marktes. Ein möglicher Konkurrent wäre das neue Apple MacBook Air 11 bzw. MacBook Air 13.
Im Inneren des schlanken Gerätes arbeitet ein Intel Core i5 Arrandale-Prozessor samt integriertem GMA HD Grafikchip. Auch die weitere Hardwareausstattung entspricht mit 4 GByte DDR3-RAM, 250 GByte Festplattenspeicher, WLAN nach 802.11b/g/n und Bluetooth 3.0 einem guten Standard. Wie auch bei anderen Ultra-Thin-Notebooks ist der Akku integriert und das Austauschen von Komponenten ist relativ umständlich.
Der Einstiegspreis für das neue Edle-Subnotebook von Lenovo liegt bei 999 Euro (UVP), wobei auch ein Modell mit Solid State Drive angekündigt wurde. Wir werfen einen genauen Blick auf das Gerät mit Notizbuch-Design und ziehen Vergleiche zu möglichen Gegenspielern.
Das Lenovo IdeaPad U260 zeichnet sich durch ein schlankes Gehäuse aus, das bei Maßen von 318 x 204 x 18 Millimeter (B x T x H) nur 1,355 Kilogramm inklusive Akku auf die Waage bringt. Dieses geringe Gewicht resultiert vor allem aus der verwendeten Aluminium-Magnesium-Legierung. Weitere Vorteile dieser Materialkombination sind eine hohe Stabilität und eine angenehme Haptik. Im Vergleich zu einem reinen Aluminium-Gehäuse, wie es beispielsweise bei Apples MacBook Air 11 eingesetzt wird, fühlen sich die eloxierten Oberflächen deutlich weicher an. Je nach Geschmack stehen dabei die Farbvarianten Mocha Braun und Clementine Orange zur Auswahl. Auch beim Touchpad lässt sich Lenovo nicht lumpen und setzt auf eine hochwertige Glasoberfläche.
Das Design bestricht durch Understatement, das augenscheinlich an ein Notizbuch angelehnt ist. Dieser Stil wird durch schwarze Gehäuseseiten, überstehende Kanten der Chassisteile sowie eine einheitliche Bauhöhe von nur 18 Millimetern unterstrichen. Die Innenseite präsentiert einen weiteren Eye-Catcher: Die Handballenauflage ist komplett mit Leder überzogen. Das Material hinterlässt einen hochwertigen Eindruck sowie eine hervorragende Verarbeitung. Die kleinen Displayscharniere bieten einen guten Halt, können aber ein deutliches Nachwippen nicht verhindern. Durch das Gewicht des integrierten Akkus, der sich zum größten Teil unter der Handballenauflage befindet, muss die untere Gehäusehälfte beim Öffnen nicht fixiert werden.
Die Unterseite des U260 gibt sich verschlossen und es finden sich nur zwei Aufkleber von Lenovo und Microsoft. Um an die Komponenten zu kommen, müssen zuerst zahlreiche Torx T9 sowie Kreuzschlitzschrauben gelöst werden. Für Erstere wird ein spezieller Schraubenzieher benötigt. Hat man diese Hürde überwunden, ist freier Zugriff auf die internen Komponenten gegeben.
Der Schnittstellenumfang ist nicht sonderlich groß, aber die nötigsten Ports sind vorhanden. Neben zwei USB-2.0-Schnittstellen bietet das Gerät sowohl einen analogen (VGA) als auch einen digitalen HDMI-Videoausgang. Einsparungen erlaubt sich Lenovo bei den Audioschnittstellen indem der Kopfhörerausgang und Mikrofoneingang kombiniert werden. Interessant ist die Scheinabdeckung an der linken Gehäuseseite, die oft als Kartenleser oder ExpressCard beschrieben wird. In der Realität verbirgt sich dahinter lediglich das Bluetooth-Modul. Die Kennzeichnung an der Außenseite macht unserer Meinung nach wenig Sinn.
Genau in diesem Bereich ist Kritik angebracht, da ein Kartenleser heute ein einfacher Weg wäre weiteren Speicherplatz zu generieren oder unkompliziert Daten von der Kamera zu übertragen. Ebenso wäre ein aktueller USB-3.0-Port in dieser Preisklasse wünschenswert. Aufgrund der Consumer-Ausrichtung bietet die IdeaPad U260, im Vergleich zur ThinkPad-Serie, auch keinen Docking-Port an der Unterseite.
Kommunikation
Die Kommunikationsmöglichkeiten lassen kaum Wünsche offen. Neben Gigabit-Ethernet über einen Atheros-Modul werden sowohl der aktuelle WLAN-Standard nach 802.11b/g/n (Intel WiFi Link 1000 BGN) als auch Bluetooth 3.0 unterstützt. Für einen integrierten UMTS-Adapter bietet das Gehäuse leider keinen Platz und es muss auf eine externe Lösung via USB zurückgegriffen werden.
Zubehör
Die schwarze Verpackung sieht gut aus, beinhaltet aber kaum Zubehör für das Gerät. Neben dem Subnotebook finden sich das Netzteil mit Netzkabel und diverse Handbücher. Der Software-Umfang neben dem Betriebssystem Microsoft Windows 7 Home Premium (64-Bit) ist nicht gerade hochwertig. Testversionen, kleine Standard-Programme sowie Software von Lenovo und Intel beherrschen das Bild.
Garantie
Ab Werk gewährt Lenovo eine Garantielaufzeit von 24 Monaten inklusive Bring-In-Service. Bei diesem Service-Modell muss das Produkt im Schadensfall zu Lenovo geschickt werden. Als optionales Upgrade werden maximal 36 Monate Garantie angeboten. Der Einstiegspreis für diese Verlängerung liegt bei rund 80 Euro.
Tastatur
Die Chiclet-Style Tastatur (Einzeltasten) mit den unten abgerundeten Ecken hat sich bei Lenovo offenbar bewährt und ist beispielsweise nahezu unverändert im Lenovo IdeaPad Z360 zu finden. Die Tastengröße von 15 x 15 Millimetern ist angenehm, der Druckpunkt ist deutlich zu spüren und der Hub ist kurz. Das großzügige Layout mit Tastenabständen von je 4 Millimetern überzeugt. Dennoch muss das Eingabegerät einen Punktabzug hinnehmen: Die Shift-Tasten fallen für unseren Geschmack zu klein aus und die zusätzliche Tastenspalte an der rechten Seite hätte nicht sein müssen. In puncto Stabilität zeigt sich die Qualität der Aluminium-Magnesium-Legierung. Auch stärkerer Druck lässt das aufgesetzte Tastatur-Layout nicht nachgeben.
Touchpad
Mit dem Touchpad möchte Lenovo den Premium-Anspruch unterstreichen und verwendet daher mattiertes Glas als Oberflächenmaterial. Die Basis für dieses Bedienelement bietet ein Synaptics Touchpad, dass sowohl moderne Multi-Touch-Gesten als auch einen horizontalen Scrollbalken unterstützt. Letzterer ist durch eine punktierte Linie gekennzeichnet. Die Oberfläche bietet durch die angeraute Struktur ein sehr gutes Gefühl, an das MacBook Air 11 kommt die Bedienung der Gesten und die allgemeine Nutzung aber trotzdem nicht heran. Gewohnt umfangreich sind die Einstellungsmöglichkeiten über die Software von Synaptics.
Ungewöhnlich ist das matte Panel des taiwanischen Herstellers AU Optronics (AUO). Mit einer Diagonale von 30 Zentimetern, was 12,5 Zoll entspricht, ist es ein Mittelweg zwischen 11,6- und 13,3-Zoll-Geräten. Die native Auflösung beträgt 1366 x 768 Pixel im 16:9 Format, wobei höhere Auflösungsstufen nicht angewählt werden können. Eine relativ schlanke Displayumrahmung unterstreicht das Breitbildformat deutlich. Für die externe Bildausgabe bietet das U260 sowohl den älteren VGA- als auch einen aktuelle HDMI-Ausgang. Die Qualität beider Ports kann bis zu einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixel überzeugen.
Die integrierte LED-Hintergrundbeleuchtung soll neben einer äußerst dünnen Bauweise des Displaydeckels für eine gute und gleichmäßige Beleuchtung sorgen. Mit einer maximalen Helligkeit von 198 cd/m² und dem Durchschnittswert von 189,8 cd/m² kann das Panel (Typ: B125XW01) sich allerdings nicht aus der Masse absetzen. Der mögliche Gegenspieler von Apple bietet gar Werte von über 300 cd/m². Die Ausleuchtung ist mit 87 Prozent gleichmäßig und eine Wolkenbildung fällt nicht auf.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 198 cd/m²
Kontrast: 165:1 (Schwarzwert: 1.2 cd/m²)41.69% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
59.2% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
40.15% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die weiteren Messwerte liegen im breiten Durchschnitt. Der leicht erhöhte Schwarzwert von 1,20 cd/m² lässt ein sattes Schwarz leicht angegraut wirken. Aus diesem Wert ergibt sich auch der geringe Kontrast von 165:1. Der darstellbare Farbraum des IdeaPad U260 lässt sich anhand der ICC Datei vergleichen. Die sRGB-Arbeitsumgebung kann demnach nicht annähernd bedient werden, was für die Ausrichtung als Consumer-orientiertes Gerät spricht. Der Vergleich zum Apple MacBook Air 11 bzw. MacBook Air 13 zeigt aber ein nahezu identisches Ergebnis.
Durch die matte Bildschirmoberfläche scheint das Gerät prädestiniert für den Außengebrauch. Im geschlossenen Raum oder im Schatten ist das Arbeiten nahezu ohne Probleme möglich, wobei die Bildschirmhelligkeit ein wenig heller sein könnte. Mit der Wintersonne im Rücken wird das Arbeiten bereits etwas eingeschränkt. Neben der Helligkeit lässt der geringe Kontrast die Farben sichtbar verblassen.
Auch die Blickwinkelstabilität bewegt sich in bekannten Bahnen. Die horizontale Wiedergabe bleibt bis rund 150 Grad stabil. Eine Farbveränderungen oder ein Invertieren fallen nicht ins Gewicht. In der Vertikalen genügt eine kleine Veränderung der Betrachterposition um ein Invertieren beziehungsweise Aufblenden zu erzeugen.
Im Inneren des schlankes Chassis arbeitet relativ aktuelle Hardware von Intel. Das Herz bildet ein Intel Core i5-470UM ULV-Prozessor mit einer Taktung von 1,333 GHz und zwei Kernen. Über den Intel Turbo Boost sind bis zu 1,87 GHz pro Rechenkern möglich. Neben 3 MByte Intel Smart Cache unterstützt die Recheneinheit auch die Hyper-Threading Technologie, wodurch zwei virtuelle Rechenkerne erzeugt werden. Leistungstechnisch ordnet sich der i5-470UM zwischen dem Intel i3-380UM ohne Turbo Boost und dem stärkeren i5-560UM ein. Ein Upgrade hin zu Intels neuen Sandy Bridge Prozessoren wurde bisher nicht angekündigt.
Für Grafikangelegenheiten setzt Lenovo auf die integrierte Intel GMA HD-Grafikeinheit des Prozessors und verzichtet auf eine dedizierte Grafikeinheit. Apple geht mit dem MacBook Air 11 genau den entgegengesetzten Weg und verzichtet zugunsten der GPU auf einen aktuellen Prozessor. Die erste Generation des GMA HD bietet Taktfrequenzen von 166 bis 500 MHz (mit Turbo Boost). Der aktuelle GMA HD 3000 (Sandy Bridge) bietet im Vergleich einen maximalen Kerntakt von 1350 MHz und kann eine wesentliche Leistungssteigerung mit sich bringen.
Zur weiteren Ausstattung des Lenovo IdeaPad U260 gehören 4 GByte DDR3-10600S-Arbeitsspeicher von Samsung. Dieser befindet sich in einem Riegel direkt unter der Tastatur, womit das Maximum bereits ausgeschöpft ist. Des Weiteren begrenzt der ULV-Prozessor die Taktfrequenz von 1066 MHz auf langsamere 667 beziehungsweise 800 MHz. Ein Versuchs-RAM-Modul mit einer Taktfrequenz von 1333 MHz (Typ: OCZ3M13334G) wird unterstützt, aber klein gehalten.
Um an die Festplatte zu gelangen muss nach der Tastatur noch die obere Hälfte der Basiseinheit gelöst werden. Ab Werk findet sich dort ein 2,5-Zoll-Laufwerk von Hitachi. Durch die flachere Bauhöhe von nur 7 Millimetern ist die Auswahl an optionalen Laufwerken eingeschränkt, da eine herkömmliche Notebook-Festplatte meistens eine Bauhöhe von 9,5 Millimetern aufweist. Ein kurzer Test zeigt, dass sich das Gehäuse mit einer höheren HDD-Variante nicht mehr schließen lässt.
Die Anwendungsleistung ist das anvisierte Haupteinsatzgebiet des Subnotebooks. Im CineBench R10 (64-Bit) erreicht die CPU im Multicore-Rendering akzeptable 4803 Punkte und liegt damit auf einem Niveau mit älteren Core 2 Duo-Varianten. Geräte mit der Einsteiger CPU Intel Core i3-330M bieten im Vergleich rund 1700 Punkte mehr (MSI CX620MX – 6534 Punkte). In der 32-Bit-Ausführung lässt sich auch ein Vergleich zum Apple MacBook Air 11 ziehen. Dieses liegt wegen des schwächeren Intel Core 2 Duo SU9400 mit 2847 Punkten deutlich zurück. Das IdeaPad erreicht in diesem Test 4168 Punkte.
Der Systembenchmark PCMark Vantage von Futuremark bewertet das gebotene Gesamtpaket. Mit 3745 Punkten bewegt sich unser Testgerät im oberen Bereich des unteren Drittels der von uns getesteten Geräte. Auf dieser Ebene befinden sich beispielsweise das Dell Vostro V130 (3813 Punkte) mit selber CPU-/GPU-Kombination oder das Lenovo ThinkPad Edge 11 mit Intel Core i3-380UM (3619 Punkte). Die subjektive Performance unter Microsoft Windows 7 Home Premium (64-Bit) kann durch einen flotten Fensteraufbau und geringe Ladezeiten überzeugen.
PCMark Vantage Result | 3745 Punkte | |
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Die Leistung in den synthetischen Spielebenchmarks unterstreicht die vergleichsweise schwache Gaming-Performance. Im 3DMark 2006 kann sich das U260 mit einem Gesamtergebnis von 1014 Punkten (GPU: 1732 Punkte) nicht behaupten. In der Nachbarschaft finden sich das Fujitsu LifeBook T580 mit Intel Core i5-560UM oder das Lenovo IdeaPad U160. Notebooks mit gleicher Grafikeinheit und Non-ULV-CPU bewegen sich im Bereich zwischen 1700 und 2000 Punkten im Gesamtergebnis. Die flüssige HD-Wiedergabe, sowohl lokal als auch über YouTube als Flash-Video, sind neben der eingeschränkten 3D-Leistung aber positiv zu bewerten.
3DMark 2001SE Standard | 5764 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 2915 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 1960 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 1014 Punkte | |
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Als Speichermedium verwendet Lenovo eine 2,5-Zoll-Festplatte von Toshiba. Die Travelstar Z5K320 (Typ: HTS543225A7A) bietet bei einer Umdrehungszahl von 5400rpm eine Bruttokapazität von 320 GByte. Eine Besonderheit ist die reduzierte Bauhöhe von nur 7 Millimetern. Die maximale Übertragung von 75,5 (HD Tune Pro) beziehungsweise 70,74 MByte pro Sekunde (CrystalDiskMark) bei einer sequentiellen Lese-Operation sind nicht außergewöhnlich. Auch die Zugriffszeiten von durchschnittlich 18,8 Millisekunden liegen im Rahmen für eine solche Festplatte. Für einen Leistungssprung bieten sich moderne Solid State Drives (SSDs) an. Ein passendes Modell wäre beispielsweise die Intel X25-M SSD mit 80, 120 oder 160 GByte Kapazität.
Geräuschemissionen
Für die Geräuschentwicklung ist neben der Festplatte ein kleiner Lüfter im hinteren Bereich der Gehäuses verantwortlich. Im Idle-Betrieb konnten wir Werte zwischen 30,4 und 34,4 dB(A) ermittelt und man nimmt das Gerät ab und zu wahr. Die Festplatte bleibt mit 30,5 dB(A) im Hintergrund und wird durch den teilweise höheren Geräuschpegel des Lüfters übertönt. Unter Last steigen die Emissionen auf maximal 37,0 dB(A), wobei dieser Pegel konstant gehalten wird.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.4 / 30.4 / 34.4 dB(A) |
HDD |
| 30.5 dB(A) |
Last |
| 35.6 / 37 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Ein Lüfter sorgt zusammen mit einem Kupferkühlkörper für kühle Gemüter im Innen. Im Leerlauf (Idle) halten sich die Oberflächentemperaturen mit maximal 30,3 Grad Celsius im Rahmen und die samtartige Oberfläche sowie das Leder erwärmen sich kaum. Unter Last zeigt sich die Auswirkung der kleinen Öffnungen, in Form eines Luftstaus. Mit maximal 49,1 Grad Celsius an der Unterseite ist die Gehäuseerwärmung deutlich zu spüren. An der ergonomisch wichtigen Innenseite bleibt das Notebook relativ kühl und das Arbeiten wird nicht eingeschränkt.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 49.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34.1 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-5.8 °C).
Lautsprecher
Die integrierten Stereo-Lautsprecher (2x 1 Watt) befinden sich direkt über der Tastatur. Die Klangqualität lässt allerdings zu wünschen übrig. Die hohen Töne sind sehr präsent, die Lautstärke ist nicht überzeugend und an tiefen Tönen sowie Bässen fehlt es komplett. Diese Konstellation macht sogar den meist schlechten Netbook-Lautsprechern Konkurrenz. Es empfiehlt sich daher die Nutzung von externen Speakern oder Kopfhörern. Für diesen Zweck bietet das IdeaPad U260 sowohl eine Kombination aus Kopfhörerausgang und Mikrofoneingang sowie einen HDMI-Ausgang. Dieser kann neben einem hochwertigen Videosignal auch die Audiospur übertragen.
ULV steht für Ultra Low Voltage, wodurch der Stromverbrauch des Intel Core i5-470UM auf ein Minimum reduziert werden soll. Passend dazu bietet Lenovo ein eigenes Programm namens „Energy Management“, das im Vergleich zur Energieverwaltung von Windows 7 weitere Features bietet. Hardwareseitig bietet das Subnotebook beispielsweise einen Helligkeitssensor, der die Displaybeleuchtung je nach Profil und Umgebung anpasst.
Die Verlustleistung (TDP) der CPU inklusive Grafikeinheit liegt bei 18 Watt. Im Idle-Betrieb hilft das Leistungsprofil „Beste Energieeinsparung“ den Stromverbrauch klein zu halten. Mit Werten zwischen 6,8 und 12,2 Watt kann das Gerät überzeugen und der Akku wird geschont. Unter Last steigt der Verbrauch auf maximal 31,7 Watt an (Stresstest mit Prime95 und Furmark). Diesen Mehrverbrauch versucht ein kleiner 4-Zellen-Akku mit nur 39 Wattstunden Kapazität aufzufangen. Das Lenovo IdeaPad U260 bietet anstatt dem angekündigten Lithium-Polymer-Akku nur einen gewöhnlichen Lithium-Ionen-Akku, der nicht für den User zugänglich im Gehäuse untergebracht ist.
Aus / Standby | 0.2 / 0.2 Watt |
Idle | 6.8 / 8.6 / 12.2 Watt |
Last |
21.7 / 31.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Der „Classic Test“ vom Tool Battery Eater ermöglicht das Auslesen der minimalen Akkulaufzeit bei Hardware-Belastung. Zusätzlich sind die maximale Bildschirmhelligkeit, das Hochleistungsprofil sowie der WLAN-Adapter aktiviert. Nach nur 97 Minuten (1 Stunde und 37 Minuten) sind die 39 Wattstunden des Stromspeichers aufgebraucht. Möchte man bei einer angenehmen Helligkeitsstufe des Bildschirms im Internet surfen, bleiben akzeptable 3 Stunden und 24 Minuten Zeit. Das Apple MacBook Air 11 bietet eine nahezu gleiche, dürftige Vorstellung in diesem Szenario.
Auch bei minimaler Belastung, die sich über den „Reader’s Test“ simulieren lässt, kann das Lenovo IdeaPad U260 nicht wirklich punkten. Bei minimaler Bildschirmhelligkeit, deaktiviertem WLAN und sämtlichen Stromsparfunktionen bleiben 4 Stunden und 50 Minuten Laufzeit. Nachteil in diesem Test: Das Arbeiten ist mit diesen Einstellungen nur erschwert möglich. Insgesamt leiden die Laufzeiten unter der schlanke Bauform des Gerätes und der Wahl des Akkumulators.
Das Lenovo IdeaPad U260 hinterlässt als Subnotebook aus dem Premium-Segment einen guten Eindruck, wenn auch einige Schwächen vorhanden sind. Das Gehäuse aus einer hochwertigen Legierung, die Lederoberflächen und das Touchpad aus Glas zeigen eine sehr angenehme Haptik. Die schlanke Bauweise und das geringe Gewicht sind weitere Pluspunkte, die aber die Erweiterbarkeit umständlich gestalten und die Akkulaufzeit (maximal rund 5 Stunden) einschränken. Die Anschlussausstattung bietet die wichtigsten Ports, aber ein Kartenleser wäre nicht schlecht gewesen.
Die Tastatur kann durch ein vergleichsweise großzügiges Layout und einen stabilen Untergrund überzeugen. Die ungewöhnliche 12,5-Zoll-Anzeige mit matter Oberfläche passt zur Ausrichtung, bietet aber nur durchschnittliche Messwerte. Der integrierte Intel Core i5-470UM weiß in den Bereichen Office-Performance und Stromverbrauch zu überzeugen. Weitere Kritikpunkte sind erhöhte Temperaturwerte unter Last und die Stereo-Lautsprecher mit mäßigem Klang.
Für 999 Euro (UVP) erhält man ein sehr schickes Subnotebook mit überzeugenden Kaufargumenten. Ein Vergleich zum Apple MacBook Air 11 bzw. dem Air 13 zeigt, dass beide Geräte unterschiedliche Vor- und Nachteile parat halten, und eine Entscheidung schlussendlich wohl auch eine Geschmacks- beziehungsweise Anspruchsfrage bleibt.