Test Intel X-25M SSD 80 GB
Performance um jeden Preis? Von einem technischen Standpunkt ist ein Solid State Drive wohl das perfekte Speichermedium für ein Notebook: Lange Lebensdauer, geringes Gewicht, niedrige Leistungsaufnahme und extrem schnelle Zugriffszeiten machen Solid State Drives zum Statusobjekt von Notebookenthusiasten. Eine größere Martkdurchdringung verhindern derzeit allerdings noch horrende Preise und geringe Kapazitäten. Wir haben von Intel ein Engineering Sample zum Test bekommen und unterziehen die 80 GB SSD einem Vergleichstest mit einer Standardplatte (250 GB, 5400 u/min). Testgerät ist ein Aluminium MacBook in der Topversion mit 2.4 Ghz, 4 GB DDR3 RAM und 9400M.
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Details
Solid State Drive? Eine Erklärung.
Grundsätzlich steckt in einer Solid State Drive die selbe Technik wie in Flash Speicherkarten (zB. SD, MMC, CF, Memory Stick..) oder USB-Sticks. Dieser Flash basierte Speicher hat den Vorteil, dass keine bewegliche Teile verwendet werden, was dem Energieverbrauch und der Stoßempfindlichkeit zugute kommt. Bereits 1995 wurden die ersten SSDs vorgestellt, blieben aber bis 2006 vor allem militärischen und anderen speziellen Märkten vorbehalten. Flugschreiber waren eine der ersten Einsatzgebiete von SSDs. Eines der ersten Geräte mit optionaler SSD war das MacBook Air, bei dem die nur 64 GB große SSD allerdings einen horrenden Aufpreis von 1000 € gegenüber der serienmäßigen 80 GB Platte nach sich zog. Das der Preisverfall auch bei Solid State Drives marktüblichen Gesetzen gehorcht, sieht man daran, dass bei selbigen Gerät der Aufpreis bei "nur" noch 450 € liegt - Mittlerweile bekommt man dafür allerdings 128 GB.
Testmodell Intel X-25M 80 GB SATA II
Unser Testsample von Intel hört auf den Namen X25-M 80GB SATA II, ist 80 GB groß und im gängigen 2.5" Format, allerdings ist die Bauhöhe deutlich niedriger als bei Standardplatten. Technisch basiert die Festplatte auf der MLC Technologie welche beim Schreiben grundsätzlich langsamer ist als die noch teurere SLC Architektur und teilweise sogar von konventionellen Festplatten beim Schreibvorgang überholt wird. Beim Lesevorgang sind MLC und SLC grundsätzlich vergleichbar.
Das X25-M ist zwar ein Multi-Level-Cell Flash-Laufwerk (MLC), kann aber durchaus mit Single-Level-Cell-Laufwerken (SLC) auf dem Markt konkurrieren.
Intel hat dies durch eine 10-Kanal Flash Anbindung erreicht, sowie einen DRAM Puffer verwendet um die Schreibvorgänge zu optimieren.
Aktueller 50-nm NAND-Flash speichert 4 GB pro Chip. Intel verwendet 20 davon und bindet jeweils 2 NAND-Flash Einheiten an einen Kanal. Dieser Umstand erklärt auch die etwas unübliche Kapazität vom 80 GB. (Normalerweise wird immer eine Potenz von 2 angegeben) Intel verteilt mittels intelligenter Algorithmen (Write Amplification) die Lese- und Schreibvorgängen auf diese 10 Kanäle und verlängert so Lebensdauer und Performance.
Der Intel Slogan "Better by Design" trifft hier wohl zu.
Leistung
Auf unserem Testnotebook, dem aktuellen MacBook in der Topversion (Unibody, 2.4 GHz, 9400M, 4 GB RAM) testeten wir die Performance der SSD gegen die serienmäßig verbaute Festplatte mit 5400U/min.
Eindrucksvoll war vor allem der Startup Test: Während vom Drücken des Einschaltknopfes bis zum offenen Firefox Fenster beim MacBook mit Standardplatte 63 Sekunden vergingen, war die SSD nach unglaublichen 26 Sekunden einsatzbereit.
Bei den Benchmarks konnten wir bei Grafikbenchmarks wie dem Cinebench R10 wenig Unterschied erkennen, beim Geekbench waren sogar die Testwerte mit der Standardplatte etwas höher, der Xbench, der die Festplattenzugriffszeiten explizit testet, warf jedoch dann deutlich bessere Ergebnisse für die SSD aus.
Auch HDTune zeigte im Vergleich zu normalen Festplatten tolle Werte, beim Write Benchmark konnte man allerdings das berühmte Ruckeln von MLC SSDs erkennen, also die stark schwankende Performance dieser Architektur im Schreibbetrieb, allerdings auf erfreulich geringem Niveau.
Am besten machte sich die SSD jedoch nicht bei Benchmarks, sondern im normalen Arbeitsalltag bemerkbar: Die schnellen Startup Zeiten, geringste Latenzen beim Öffnen von Dateien und Programmen, und überhaubt ein unglaublich "zappiges" Gefühl.
Auch die Akkulaufzeit machte sich positiv bemerkbar, beim getesteten MacBook verlängerte sich die Laufzeit um etwa 20 Minuten bei normalen Betrieb (Surfen, Office, etc.).
Ein weiterer positiver Aspekt ist das völlige Fehlen von Geräuschen und Vibrationen der Festplatte. Während mit der Standardplatte auf der Handballenauflage über dem Festplattenfach die hochfrequenten Drehungen ganz leicht spürbar sind, und bei hoher Plattenaktivität ein hochfrequentes Surren am Rande der Wahrnehmung hörbar ist, entfällt dies völlig bei der Solid State Drive.
Fazit
Die Intel SSD X25-M 80 GB ist einer normalen Festplatte in fast jedem Bereich deutlich überlegen, vor allem die Sekundärvorteile wie geringer Energiebedarf, völlige Geräusch- und Vibrationsabsenz, geringes Gewicht und Stoßunempfindlichkeit machen die Intel SSD zu einer idealen Wahl für Enthusiasten. Während wir die geteste Intel SSD also uneingeschränkt empfehlen können, bleibt bei MLC SSDs anderer Hersteller die Schreibperformance als großes Fragezeichen stehen.
Die Technik wird auf lange Sicht herkömmliche Notebook-Festplatten wohl ganz ersetzen - Wer jetzt schon auf den neuen Zug aufspringt zahlt wie immer den Early Adopter Aufschlag. Derzeit kostet die Intel SSD X25-M rund 380 €. Wem 80 GB zu wenig sind kann die Intel X25-M 160 GB mit doppelter Kapazität und gleicher Technologie für 730 € einbauen.