Test HP ProBook 430 G2 Notebook

Beide von uns getesteten Probook 430 G2 Modelle nutzen das gleiche Panel. Nichtsdestotrotz unterscheiden sich die Messwerte etwas. Das ist normal. Zwei baugleiche Panel stimmen nie zu einhundert Prozent überein.

Bei dem Probook 430 G2 handelt es sich um ein 13,3-Zoll-Notebook aus dem Einstiegssegment unter den Business-Notebooks. Es richtet sich an private und berufliche Nutzer. Unser Testgerät ist für etwa 800 Euro zu haben. Es sind aber auch deutlich preiswertere Modelle (unter 500 Euro) verfügbar, die mit Haswell-Core-i3-Prozessoren bestückt sind. Interessant ist beispielsweise auch das Modell Probook 430 G2 G6W32EA (Core i5-4210U, 500 GB HDD, 4 GB RAM), da es mit einem UMTS-Modem ausgestattet ist. Der Preis liegt bei etwa 590 Euro.

Intels Core i5-5200U (Broadwell) Zweikernprozessor arbeitet mit einer Basisgeschwindigkeit von 2,2 GHz. Mittels Turbo kann die Geschwindigkeit auf 2,5 GHz (beide Kerne) bzw. 2,7 GHz (nur ein Kern) erhöht werden. Der Prozessor nutzt den Turbo nur im Netzbetrieb. Im Akkubetrieb werkelt er mit 2,2 GHz. Vor einigen Wochen haben wir ein Haswell-Modell des Probook 430 getestet, welches mit einem Vorgänger des Core i5-5200U Prozessors - dem Core i5-4210U Prozessor - bestückt war. Der Broadwell-Prozessor arbeitet mit etwas höheren Geschwindigkeiten und profitiert von den Verbesserungen der Broadwell-Architektur. Somit schneidet er in den von uns durchgeführten Benchmarks um 5 bis 15 Prozent besser ab.

Die sehr guten Resultate des Probook in den PC Mark Benchmarks haben uns ein wenig überrascht, denn es schneidet deutlich besser ab als das erst vor wenigen Wochen getestete Haswell-Modell. Hier sorgt die Kombination aus Broadwell-Architektur, höherer CPU-Geschwindigkeit und stärkerer GPU für sehr gute Ergebnisse. Darüber hinaus arbeitet der Rechner flink und flüssig.

Als Datenspeicher dient eine Solid State Disk von Samsung. HP hat hier ein Modell im 2,5-Zoll-Format verbaut. Ein schneller und einfacher Tausch gegen ein Modell mit mehr Speicherplatz wäre somit kein Problem. Die SSD kann mit sehr guten Lesegeschwindigkeiten aufwarten. In Sachen Schreibgeschwindigkeiten gehört sie aber nicht zu den Top-Modellen unter den SSDs. Wer die Wartungsklappe auf der Unterseite des Rechners öffnet, findet einen freien M.2-Steckplatz. Dieser kann eine entsprechende SSD aufnehmen. Die vorhandene SSD könnte dann gegen eine herkömmliche Festplatte getauscht werden. In unserem kürzlich veröffentlichten Test zum Probook 450 G2 haben wir gezeigt, wie die Windows-Installation schnell und einfach von der 2,5-Zoll-SSD auf eine M.2-SSD kopiert werden kann.

Zusammen mit dem Core i5-5200U Prozessor ist auch Intels HD Graphics 5500 Grafikkern in das Notebook eingezogen. Dieser unterstützt DirectX 11.2 und arbeitet mit Geschwindigkeiten bis zu 900 MHz. Die Resultate in den 3D Mark Benchmarks zeigen keine Auffälligkeiten. Sie können aber noch gesteigert werden: Wird ein zweites Arbeitsspeichermodul in den Rechner eingesetzt, dann läuft der Arbeitsspeicher im Dual-Channel-Modus. Durch diese Maßnahme wird die GPU besser ausgereizt, was zu einer Steigerung der Grafikleistung führt.

Die Fähigkeit Spiele darstellen zu können, war bei der Konzeption des Probook mit Sicherheit nicht das Hauptaugenmerk. Nichtsdestotrotz kann das Probook diverse Spiele wiedergeben. Allerdings nur in niedrigen Auflösungen und geringen Qualitätseinstellungen. Das gilt nicht für leistungshungrige Kracher à la Assassin's Creed Unity oder Evolve. Wie an früherer Stelle berichtet, führt der Einbau eines zweiten Arbeitsspeichermoduls zu einer Steigerung der Grafikleistung. Das wirkt sich auch auf Computerspiele in Form höherer Frameraten aus. Hier ist eine Steigerung von 5 bis 40 Prozent möglich - je nach Spiel.

Eine übermäßige Lärmbelästigung ist von dem Probook nicht zu erwarten. Im Idle-Modus steht der Lüfter oftmals still. Dann herrscht absolute Ruhe. Auch unter Last hält sich die Geräuschentwicklung in Grenzen. Während des Stresstests (Prime95 und Furmark laufen für mindestens eine Stunde) messen wir einen Schalldruckpegel von bis 37,1 dB. Dieser Wert geht absolut in Ordnung. Alles in allem liegt das Probook in Sachen Lärmentwicklung auf einer Höhe mit dem Haswell-Schwestermodell. Ein Unterschied besteht aber: Der Lüfter des Haswell-Modells hat ein leichtes Pfeifen von sich gegeben. Bei dem Broadwell-Modell ist das nicht der Fall.

Im Idle-Modus genehmigt sich das Probook eine maximale Leistungsaufnahme von 5 Watt. Das ist ein sehr guter Wert. In dieser Beziehung kann es das Haswell-Schwestermodell (bis zu 6,9 Watt) übertrumpfen. Unter Last wiederum hat das Haswell-Modell einen Vorsprung - allerdings nur für wenige Sekunden. CPUs und GPUs beider Probooks werden nach kurzer Zeit gedrosselt. Sie benötigen dann etwa die gleiche Menge Energie.

Im praxisnahen WLAN-Test werden Webseiten automatisch im 40-Sekunden-Intervall aufgerufen. Das Energiesparprofil ist aktiv, und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt. Das Probook erreicht eine Laufzeit von 6:05 h. Damit hält es eine gute halbe Stunde länger durch als das Haswell-Schwestermodell (5:32 h).

Die beiden von uns getesteten Probook-430-G2-Modelle erwärmen sich allenfalls moderat und arbeiten meistens leise. Zudem bringen beide Varianten gute Eingabegeräte und schnelle Solid State Disks mit. Auch sind beide Probooks mit jeweils einem freien M.2-Steckplatz ausgestattet, der eine entsprechende Solid State Disk aufnehmen kann. Leider gleichen sich beide Probook-Modelle auch hinsichtlich des Displays. HP verbaut in beiden Geräten das gleiche Panel. Dieses ist sehr dunkel und äußerst kontrastarm. Der schlechte Bildschirm reicht eigentlich als Grund aus, um das Probook nicht zu kaufen. Damit wären die Gemeinsamkeiten beider Probook-Modelle abgehakt.

Da das Probook 430 G2 weitgehend baugleich mit dem kürzlich getesteten Schwestermodell ist, kann für Verbesserungen/Verschlechterungen gegenüber dem Haswell-Modell der Broadwell-Prozessor verantwortlich gemacht werden. Das Broadwell-Probook verfügt über mehr Rechen- und Grafikleistung als das Haswell-Modell. Gleichzeitig zeigt es sich im Idle-Betrieb genügsamer im Umgang mit Energie. Infolgedessen hält das Broadwell-Probook in unserem praxisnahen WLAN-Test etwas länger durch als das Haswell-Modell.

Wir müssen beim Broadwell-Probook-430 die gleichen Kritikpunkte anbringen, wie schon beim Probook 470 G2 und beim Probook 450 G2: Das Probook 430 ist mit einem Preis von knapp 800 Euro zu teuer. Ein vergleichbares Haswell-Modell wie das Probook 430 G2 G6W23EA (Core i5-4210U, 128 GB SSD, 4 GB RAM, Windows 8.1 Pro) kostet gut 200 Euro weniger. Zudem gewährt HP auch beim Probook 430 nur eine einjährige Garantie. Selbst bei einem Kaufpreis von 500 Euro wäre das zu wenig.