Test HP Pro X2 410 G1 Convertible
Das HP Pro X2 410 ist ein 2-in-1-Convertible, welches sich hauptsächlich an professionelle Anwender richtet, die ein Gerät als Laptop, Desktop-PC und auch Tablet verwenden möchten. Mit dem Gehäuse des normalen Consumer-Gerätes HP Pavillon X2 besitzt diese Pro-Version einige zusätzliche Funktionen und Optionen, die die Akkulaufzeiten und die Rechenleistung verbessern. Es gibt keinen Digitizer und abgesehen von dem TPM-Modul auch keine zusätzlichen Sicherheits- bzw. Management-Funktionen. Fortgeschrittene Nutzer oder auch Mediengestalter müssen sich also mit einigen Einschränkungen abfinden. Nichtsdestotrotz handelt es sich um ein recht einzigartiges lüfterloses Gerät, das mit dem Surface Pro 3, Transformer Book TX300, Transformer Book Trio, Fujitsu Q704, Dell Venue 11 Pro und vielleicht sogar mit einteiligen Convertibles wie dem Dell XPS 12 und Lenovo Yoga konkurriert. Unser HP Pro X2 410 mit einem Core i5 und einer 256-GB-SSD ist für 1.200 US-Dollar erhältlich.
Highlights und Spezifikationen
Bevor wir uns das Pro X2 genauer ansehen, betrachten wir zunächst die wichtigsten Features des HP Pro X2 410:
- 2-in-1-Design mit abnehmbaren Tablet.
- Lüfterlose Konstruktion mit einer SSD bedeutet, dass das Gerät lautlos arbeitet.
- Qualitativ hochwertiges Tastaturdock mit Anschlüssen und einem zusätzlichen Akku.
Das HP Pro X2 410 ist mit Core-i3- oder Core-i5-Prozessoren der Y-Serie erhältlich. Weitere Optionen beinhalten SSDs mit 64, 128 oder 256 GB, Windows 8.1 oder 8.1 Pro sowie drei WLAN-Module. Unser Testgerät verwendet einen Core i5-4202Y mit 4 GB RAM, Windows 8.1 Pro, Railink WiFi und einer 256-GB-SSD. Bei der Speicherausstattung oder dem Bildschirm scheint es keine Optionen zu geben.
Gehäuse
Das Gerät besteht aus zwei Teilen: einem abnehmbaren Tablet und einem Tastaturdock. Damit unterscheidet es sich von Convertibles wie dem Lenovo Yoga 11S und dem Dell XPS 12, bei denen die Tablet-Sektion nicht abgenommen werden kann. Das komplette Gehäuse besteht aus schwarzen und grauen Plastikteilen, die einen soliden Eindruck hinterlassen. Das Gehäuse lässt sich nicht eindrucken und produziert auch keine Knarzgeräusche; einen herausnehmbaren Akku gibt es nicht.
Der Gelenkmechanismus fühlt sich äußerst robust an, erlaubt allerdings nur einen maximalen Öffnungswinkel von etwa 110 Grad, was in einigen Situationen zu einem limitierenden Faktor werden kann, beispielsweise beim Betrieb auf den Oberschenkeln oder einem niedrigen Tisch. Die gute Blickwinkelstabilität des Bildschirms hilft, trotzdem ist es unserer Meinung nach keine optimale Lösung. Das Gerät ist auch etwas kopflastig und kippt um, wenn man es zu weit nach hinten neigt.
Am Gehäuse befinden sich Statuslampen für den Betrieb und den Akku, sowie ein ordentlich positionierter Power-Button und eine Lautstärkewippe an der Rückseite des Tablets.
Ausstattung
Das HP Pro X2 410 stellt eine ganze Reihe von vollwertigen Anschlüssen bereit, jedoch vermissen wir einige Optionen, die man von einem professionellen Gerät erwarten würde. Am Tastaturdock gibt es einen vollwertigen USB-3.0- und USB-2.0-Anschluss, einen SD-Kartenleser sowie HDMI-Ausgang, aber keinen DisplayPort oder SmartCard-Leser. Am Tablet befinden sich der Stromanschluss, ein Headset-Anschluss und ein microSD-Kartenleser. Die Lautsprecher befinden sich unten links und rechts an der Vorderkante.
Intern gibt es einen Railink RT3290 WLAN-Adapter (Single-Channel, Single-Band) mit einer maximalen Transferrate von 150 MBit/s in 2,4-GHz-Netzwerken sowie Bluetooth 4.0. Die WLAN-Leistung war in unserem Test konstant, und es gab keine unerwarteten Verbindungsabbrüche. Detaillierte WLAN-Tests wurden nicht durchgeführt.
Das Gerät verfügt über die normalen Sensoren, inklusive Beschleunigungssensor, Gyroskop und Positionssensor, aber kein GPS.
Das HP Pro X2 410 unterstützt weder NFC noch 3G/4G. Unsere Konfiguration verfügt auch nicht über ein TPM-Modul.
Software und Betriebssystem
Das HP Pro X2 410 wurde mit Windows 8.1 Pro ausgeliefert, welches auf einer 226 GB großen Partition der 256-GB-SSD installiert ist. HP installiert einige Applikation, z. B. Support-Programme, Intel Smart Connect, Rapid Storage und eine Testversion von Microsoft Office. Abgesehen von diesem Office-Paket haben wir keine Bloatware gefunden, allerdings laufen bei Windows 8 Pro sowieso viele Dienste im Hintergrund. Für die Metro-Benutzeroberfläche von Windows 8 stellt HP die Apps YouCam, McAfee Central, Ebay sowie einige Support-Programme bereit. Im Großen und Ganzen ist das System sehr sauber, und wir konnten im Test keine Stabilitätsprobleme feststellen.
Garantie
In der Verpackung konnten wir keine Informationen bezüglich der Garantie finden, allerdings gibt die US-Webseite von HP eine standardmäßige 1/1/0-Garantie (1 Jahr, Level 1 Carry-In-Garantie) an. Zusätzlich gibt es eine Vielzahl an Optionen, um die Garantie zu verlängern bzw. zu erweitern.
Zusätzliche Anmerkungen
- Die Webcam schlägt sich gut bei schlechten Lichtverhältnissen.
- Die rückwärtige Kamera ist gerade gut genug, um Visitenkarten via OCR-Software zu fotografieren, aber nicht ausreichend für Bilder in dunklen Umgebungen.
- Ein USB-3.0-Gigabit-Ethernet-Adapter funktionierte im Test ohne Probleme.
- Der Bildschirm ist leicht zu reinigen.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Tastatur ist etwas kleiner, dafür aber gut verarbeitet und dank dem guten Hub und Druckpunkt sehr gut zu bedienen. Zudem ist die Eingabe sehr leise. Bei diesem Modell gibt es keine Hintergrundbeleuchtung, die weiße Beschriftung der schwarzen Tasten ist aber trotzdem gut zu sehen. Im Betrieb ist der hintere Teil der Tastatur leicht erhöht, somit sollten auch längere Texte kein Problem darstellen.
Invertierte Funktionstasten verbessern die Bedienung von Windows 8, und es gibt direkte Steuermöglichkeiten für die Bildschirmhelligkeit, die Lautstärke sowie die Medienwiedergabe. Auch der Flugmodus kann mit einem Tastendruck aktiviert werden.
Touchpad
Das Touchpad ist ein großes Clickpad mit integrierten Maustasten und Unterstützung für Multitouch-Eingaben sowie Windows-8-Gesten. Das Touchpad produziert ein angenehmes Klickgefühl, und zusammen mit der seidigen Oberfläche ist die Eingabe gut zu nutzen.
Touchscreen
Der spiegelnde Touchscreen erkennt bis zu 10 Eingaben gleichzeitig, aber es gibt keine Digitizer-Schicht. Touch-Eingaben sind flüssig und werden auch zügig auf der Metro-Oberfläche und dem Desktop umgesetzt. Dank der geringen Pixeldichte können auch normale Windows Elemente ohne Probleme bedient werden.
Display
Das 11,6-Zoll-IPS-Display ist sehr hell und überzeugt uns subjektiv mit guten Farben (Testergebnisse weiter unten), allerdings gibt es nur 1.366 x 768 Pixel. Einerseits begünstigt die geringe Auflösung die Touch-Bedienung von normalen Desktop-Elementen, andererseits spricht aufgrund der Windows Skalierung – abgesehen von den höheren Kosten oder Abgrenzung der Modelle – kein Grund gegen ein Full-HD-Display. Ja, es gibt einen leichten Vorteil in Hinsicht auf die Leistung und die Akkulaufzeit und ja, einige Desktop-Anwendungen haben bei Texten und Bedienelementen Probleme mit der Skalierung, trotzdem denken wir, dass viele Anwender zumindest ein optionales Full-HD-Panel begrüßt hätten.
Der Bildschirm kann natürlich von der Baseunit entfernt werden, allerdings gibt es keinen integrierten Stand. Aufgrund des geringen Öffnungswinkels und der Tatsache, dass man das Display nicht andersherum in die Baseunit stecken kann, sind die Einsatzmöglichkeiten des HP Pro X2 410 etwas begrenzt.
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Ausleuchtung: 79 %
Helligkeit Akku: 380 cd/m²
Kontrast: 567:1 (Schwarzwert: 0.67 cd/m²)
ΔE Color 4.17 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 2.35 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.35
Leider konnten wir aufgrund eines Softwarefehlers nicht alle Display-Tests mit dem HP Pro X2 410 durchführen; die Tests, die liefen, zeigten aber akzeptable Ergebnisse. Die Farbgenauigkeit ist mit einer DeltaE-Abweichung von nur 2,35 für die Graustufen und 4,17 für die Farben gut. Die Farbtemperatur ist mit 7.051 K etwas kühl; die maximale Bildschirmhelligkeit liegt über dem Durchschnitt. Die angehängten Bilder zeigen detaillierte Ergebnisse, für die Zielgruppe ist die Qualität aber ausreichend.
Im Freien profitiert das Gerät von der hohen Bildschirmhelligkeit, allerdings ist es unter direktem Sonnenlicht trotzdem nicht sehr angenehm. Bei einem Vergleich mit einem Dell Venue 8 Pro, das für seine guten Outdoor-Eigenschaften bekannt ist, liegen das Dell und das HP Pro X2 410 etwa auf einem Niveau. Es ist anzumerken, dass beide Geräte im unten stehenden Bild eine spiegelnde Bildschirmoberfläche haben.
Die Blickwinkelstabilität des HP Pro X2 410 ist gut, aber keinesfalls perfekt. Das angehängte Bild zeigt einen leichten lilafarbenen Schleier aus einigen Winkeln, bei normaler Tabletnuzung und normalen Abständen waren wir mit den Ergebnissen aber zufrieden.
Leistung
Obwohl das HP Pro X2 410 einen Core i5 4202Y verwendet, handelt es sich nicht um denselben Core i5, der in vielen normalen Laptops oder einigen Convertibles wie dem Lenovo Yoga 2 Pro zum Einsatz kommt. Dieser Prozessor der Y-Serie hat einen reduzierten Basistakt von 1,6 GHz und einen eingeschränkten Turbo Boost von 2 GHz. Wichtiger sind aber die thermischen Kontrollmechanismen, die den Turbo Boost weiter beschränken können, was wir bei diesem lüfterlosen Design auch beobachten können. Allerdings ist die Leistung der SSD beeindruckend. Weitere Details zur Systemleistung folgen in den nächsten Sektionen.
Prozessor
Ein Windows Tablet in Kombination mit einem Core-i5-Prozessor sorgt für eine sehr gute Leistung beim Surfen im Internet, vorausgesetzt, man verfügt auch über eine schnelle Internetanbindung. Uns gefielen der schnelle und flüssige Seitenaufbau sowie das Scrollen in Chrome und dem Internet Explorer. Auch YouTube Videos wurden ruckelfrei abgespielt, und Web-Apps waren kein Problem. Bei komplexen Online-Dokumenten und Tabellen in Programmen wie Google Drive profitiert die Produktivität spürbar von der hohen Leistung. Um die Grafik kümmert sich die integrierte Intel HD4200 GPU mit Quick-Sync-Unterstützung.
Aufgrund der lüfterlosen Konstruktion haben wir besonders auf den CPU-Turbo und die Wärmeentwicklung geachtet. Dabei haben wir festgestellt, dass der maximale Turbo bei 1,7 GHz und nicht bei den theoretisch möglichen 2,0 GHz lag. Außerdem war Throttling ein Thema bei dauerhafter Belastung der CPU (und GPU). In einem Cinebench-CPU-Test beispielsweise resultierte der zweite Durchlauf in einem CPU-Takt von lediglich 900 MHz, was das Ergebnis um 30 % verschlechterte. Bei dauerhafter maximaler Auslastung drosselte die CPU auf 700 MHz. Der folgende Cinebench 11.5 Multi-CPU-Test mit 1,82 Punkten wurde nach einem Kaltstart erreicht, nach einem Warmstart fiel der Wert auf 1,46.
Bei kurzen Lastphasen der CPU und der GPU durch typische Anwendungen wie dem Surfen im Internet oder Bürotätigkeiten sollte dieses Verhalten aber kein großes Problem darstellen, es wird aber natürlich anspruchsvollere Tätigkeiten wie Spielen oder komplexe Anwendungen mit Last für die CPU/GPU einschränken. Die Drosselung des Prozessors hat ebenso Einfluss auf die Akkulaufzeiten. Unsere Messungen wurden alle mit ungedrosseltem Prozessor durchgeführt.
Bei dem Single-CPU-Test sehen wir weniger als die Hälfte der Punkte des Multi-CPU-Tests. Da der Single-CPU-Test länger dauert, scheint die thermische Drosselung (wir haben den Prozessortakt während des Tests beobachtet) einen größeren Prozentteil der Testdauer zu beeinflussen.
Cinebench R11.5 | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Pro X2 410 G1 | |
Microsoft Surface Pro 2 | |
Fujitsu Stylistic Q704 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Pro X2 410 G1 | |
Microsoft Surface Pro 2 | |
Fujitsu Stylistic Q704 |
System Performance
Das PCMark-7-Ergebnis von 4.095 Punkten liegt auf Ultrabook-Niveau, wird aber etwas von der schnellen SSD begünstigt. In der Hinsicht auf normale Tätigkeiten ist an der Leistung nichts auszusetzen.
PCMark 7 Score | 4095 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die SanDisk SD6SN1M mit einer Kapazität von 256 GB ist sehr schnell, wenn es um sequentielle Operationen geht (lesen und schreiben), aber auch die 4K-Ergebnisse können sich sehen lassen. Insbesondere Anwendungen wie Virenscanner oder auch Kopiervorgänge sowie Multimediaanwendungen mit großen Video-, Bild- oder Musikdateien profitieren von der hohen Leistung.
Hierbei gilt zu beachten, dass wir die 256-GB-Version testen. Konfigurationen mit 64 und 128 GB können sich von den Ergebnissen unterscheiden.
Grafikkarte
Die HD4200 GPU läuft mit einem Takt zwischen 200 und 850 MHz und unterstützt Intel Quick-Sync sowie Clear Video HD für hardwarebasierte Video-Enkodierung und den Einsatz von Filtern. Das Tablet selbst hat keinen dedizierten Videoausgang, unterstützt aber Intel Wireless Display/Miracast. Das 3DMark-Ergebnis von 3.521 Punkten fällt hinter andere Ultrabooks zurück, ist aber rund doppelt so hoch wie einige Convertibles mit der Bay-Trail-Plattform. Weitere Information über die thermische Drosselung folgen in der nächsten Sektion.
3DMark 06 | |
Score Unknown Setting (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Transformer Book T100TA-C1-GR | |
1280x1024 Standard Score AA:0x AF:0x (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Pro X2 410 G1 | |
Microsoft Surface Pro 2 | |
Asus Transformer Book T100TA-C1-GR |
3DMark 06 Standard Score | 3521 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Obwohl das HP Pro X2 410 G1 eine beeindruckende Leistung bietet, gibt es thermische Begrenzungen, die die Leistung mindern, sobald das Gerät zu warm wird - so wie es beim Spielen von grafikintensiven Titeln eigentlich immer der Fall ist. Beim Start des Unigine-DX9-Tests haben wir 8 fps gesehen, die nach einigen Minuten auf 5 fps gefallen sind. Bei Grid 2 haben wir noch nicht einmal das Menü "System" überstanden, bevor das HP Pro X2 410 die CPU auf 700 MHz gedrosselt hat. In der Folge war das Menü kaum zu bedienen, und wir sind erst gar nicht zum Spielen gekommen.
Bei einem primitiven Test mit einem Lüfter haben wir einen normalen Tischventilator auf die Rückseite des Gerätes gerichtet, was das System abkühlte und den Takt von 900 MHz auf 1,5 GHz unter Last erhöhte. Bei unterschiedlichen Tests haben wir die internen Temperaturen beobachtet und festgestellt, dass 3D-Spiele aber selbst in kühleren Umgebungen stets zu Throttling führen.
Beim Testen von Windows-8-Apps aus dem Windows Store war die Spielerfahrung komplett anders: Drift Mania Street Outlaws war sehr schnell geladen und ließ sich mit den Sensoren des Tablets sehr flüssig steuern. Die gute Klangkulisse (weitere Informationen unten) trug zum guten Eindruck bei. Pinball FX2, ein weniger anspruchsvolles Spiel aus dem Windows Store, lief ebenfalls flüssig und machte Spaß. F18 Carrier Landing zeigte erneut die gute Funktionsweise der Sensoren. Das folgende Video zeigt das schnelle Laden, den guten Sound und das flüssige Gameplay mit Asphalt 8.
Aufgrund der thermischen Probleme können wir das System nicht für grafisch intensive Desktop-Games empfehlen, Spiele aus dem Windows Store sind aber kein Problem und machen durchaus Spaß.
Emissionen
Geräuschemissionen
Dank der engen thermischen Grenzen und der Systemkonstruktion benötigt das HP Pro X2 keinen Lüfter. In Kombination mit der SSD handelt es sich also um ein komplett lautloses Gerät – beinahe einzigartig für ein Tablet mit einem Core-i5-Prozessor. Volle Punktzahl für HP.
Temperatur
Die Testergebnisse können Sie unten sehen, dennoch würden wir gerne hinzufügen, dass sich die Rückseite des Tablets beim Spielen besonders stark erwärmte, insbesondere das Logo von HP kann als heiß beschrieben werden. Hierbei handelt es sich offensichtlich um einem Nebeneffekt der lüfterlosen Konstruktion und sollte beachtet werden, falls das Tablet dauerhafter Belastung ausgesetzt wird.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 60 °C für die Klasse Convertible).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.3 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 38.6 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (-10.5 °C).
Lautsprecher
Die Lautsprecher sind nach vorne gerichtet und befinden sich am unteren Rand der Vorderseite des Tablets. Die Qualität ist ziemlich gut; mit lauten und klaren Tönen machen Filme und Musik richtig Spaß. Die Lautsprecher mit Beats Unterstützung können durch ein zusätzliches Programm mit einem grafischen Equalizer angepasst werden. Am Tablet befindet sich ein analoger Audioausgang, während die digitale Ausgabe über den HDMI-Ausgang am Tastaturdock oder via Intel WiDi/Miracast erfolgen kann. Miracast haben wir nicht getestet.
Akkulaufzeit
Das HP Pro X2 410 Tablet hat einen (für einen PC mit Core i5) ziemlich kleinen 30-Wh-Akku, allerdings gibt es auch noch ein 21-Wh-Modul im Tastaturdock. Insgesamt erhält der Anwender also eine respektable Akkukapazität von 51 Wattstunden.
Aufgrund von zwei wichtigen Faktoren war die Ermittlung der Akkulaufzeiten des HP Pro X2 410 ein ziemlich komplexes Unterfangen. Zunächst einmal kann man sehen, dass der Akku im Tastaturdock nicht so effizient arbeitet wie der Akku im Tablet. Ein kleiner Teil der Energie wird vermutlich von der Tastatur selbst genutzt, aber es ist wahrscheinlicher, dass wir es mit Verlusten bei der Gleichspannungsumwandlung zu tun haben. Beispielsweise verbraucht das Gerät mit dem Dock im Leerlauf 4,7 Watt, ohne die Tastatur aber nur 3,9 Watt. Wir haben die Messungen jeweils mit beiden Szenarien durchgeführt und die Gesamtlaufzeit dann mit dem richtigen Verhältnis der beiden Akkukapazitäten bestimmt.
Der zweite Aspekt, der die Akkulaufzeiten beeinflusst, ist die Wärmeentwicklung. Normalerweise verbraucht ein wärmeres System auch mehr Energie, im Falle des HP Pro X2 410 kommt es aber zu einer Reduzierung der Leistung, wenn das Gerät zu warm wird, was sich wiederum positiv auf den Stromverbrauch auswirkt. Vor allem beim Spielen reduziert sich die Leistung um bis zu 40 %, sobald das System gedrosselt wird. Unsere Messwerte gelten für den ungedrosselten (nicht heißen) Zustand.
Auch wenn die Werte nicht ganz an ein Ultrabook mit einer ähnlichen Akkukapazität und Plattform herankommen, sind die Ergebnisse für solch ein Gerät gut. Surfen über WLAN (keine Web-Anwendungen) ist möglich für rund 8 Stunden und bei der Videowiedergabe mit der Windows-8-Video-Anwendung hält der Akku 9 Stunden durch.
Akkulaufzeit - WLAN (alt) (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Pro X2 410 G1 | |
HP Spectre 13-h205eg x2 | |
HP Split x2 | |
Asus Transformer Book Trio TX201LA | |
Fujitsu Stylistic Q702 (LKN:Q7020M0002PL) | |
Microsoft Surface Pro 2 | |
Fujitsu Stylistic Q704 |
Aus / Standby | 0.2 / 0.3 Watt |
Idle | 4.1 / 7.4 / 7.4 Watt |
Last |
13.5 / 13.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Fazit
Dieses vielseitige 2-in-1-Gerät hat bewiesen, dass die Leistung nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit den Spezifikationen steht. Thermische Drosselung ist beim HP Pro X2 410 G1 ein wichtiges Thema. In einigen Situationen mit anhaltender Last für die CPU und die GPU in Verbindung mit warmen Umgebungen kann die Leistung um 40 % oder mehr reduziert werden. Allerdings ist die Leistung kein Problem bei einfacheren Aufgaben wie Bürotätigkeiten, Web-basierten Aktivitäten, der Videowiedergabe oder bei Spielen aus dem Windows Store, zudem ist die Akkulaufzeit für einen mobilen PC gut.
Der Nachteil des 2-in-1-Designs ist ein Kompromiss beim Gewicht und dem störend kleinen Öffnungswinkel des Bildschirms. Der Laptop tendiert außerdem zum Kippen, wenn man ihn auf den Oberschenkeln oder einer unebenen Fläche verwendet.
Bei den wichtigen Arbeitseigenschaften – Bildschirm, Tastatur, Maus – überzeugt das Pro X2 410 mit qualitativ hochwertigen Komponenten, die sich in einem soliden Gehäuse befinden.
Für einige Anwender könnte das HP Pro X2 410 G1 der einzige PC sein, entweder in Verbindung mit einem externen Monitor auf dem Schreibtisch, mobil im Büro oder auf einer Konferenz. Manche Anwender dürften sich aber am etwas hohen Gewicht des Tablets stören. Das Gerät richtet sich vornehmlich an kleine und mittelständische Unternehmen mit sehr mobilen Mitarbeitern, die einen vielseitigen PC benötigen, aber nicht die Leistung für Video- bzw. Fotobearbeitung oder andere rechenintensive Aufgaben. Spieler sollten sich nach einem anderen Gerät umsehen, auch wenn die immer besser werdenden Titel aus dem Windows Store sicherlich Unterhaltungspotenzial bieten.
Das HP Pro X2 410 muss sich mit Geräten wie dem Microsoft Surface Pro 2 und Pro 3, sowie dem Business orientierten Fujitsu Stylistic Q704 messen. Das frisch vorgestellte HP Pro X2 610 könnte ebenfalls eine interessante Alternative sein, genauso wie einteilige Convertibles, z. B. das Thinkpad Yoga.
Das HP Pro X2 410 ist ein guter Herausforderer in der 2-in-1-Klasse. Es handelt sich um ein Produkt mit Fokus auf dem Laptop-Einsatz und bietet gute Akkulaufzeiten sowie das Potenzial für einen lautlosen Desktop- bzw. Tablet-PC.