Test Lenovo ThinkPad Yoga Convertible
Lenovos Portfolio von Yoga-Modellen wächst kontinuierlich weiter. Die erfolgreiche 360-Grad-Konstruktion, die Lenovo mit dem IdeaPad Yoga 13 eingeführt hat, erlaubt es dem ThinkPad Yoga, sich von einem Ultrabook in ein Tablet zu verwandeln. Die Leistung und die Ergonomie bleiben dabei natürlich erhalten. Erst letzte Woche haben wir uns den dünneren, leichteren und stärkeren Nachfolger der Consumer-Reihe angesehen: das IdeaPad Yoga 2 Pro mit QHD+-Auflösung.
Geschäftskunden mussten sich bisher mit dem eher unkonventionellen ThinkPad Helix (11,6 Zoll), dem ThinkPad Twist (12,5 Zoll) mit einem einzelnen Displayscharnier oder dem bewährten, allerdings auch deutlich dickeren und schwereren ThinkPad X230T (12,5 Zoll) begnügen.
In diesem Test schauen wir uns das ThinkPad Yoga an: Das 12,5 Zoll große Business-Convertible verwendet einen 1,6 GHz Intel Haswell Core i5-4200U-Prozessor (3 MB Cache, bis zu 2,60 GHz), die integrierte HD 4400 GPU, 4 GB Arbeitsspeicher, eine 128-GB-SSD sowie ein Full-HD-IPS-Display (1.920 x 1.080 Pixel). In den USA wird diese recht potente Basiskonfiguration direkt von Lenovo für 1.299 US-Dollar angeboten. Zum Zeitpunkt dieses Tests standen drei zusätzliche Prozessoren (i5-4300U, i7-4500U und i7-4600U) sowie eine größere SSD mit 256 GB für einen Aufpreis von 150 US-Dollar zur Verfügung. Die beiden i5-Konfigurationen sind mit 4 GB Arbeitsspeicher ausgerüstet; die beiden i7-Prozessoren bekommen automatisch 8 GB RAM spendiert. Laut Lenovos Onlineshop kostet die Konfiguration mit einem i7-4500U sowie 8 GB RAM 160 US-Dollar mehr als die Basisversion – sehr angemessen, wie wir finden. Die Basisversion enthält zudem den aktiven Digitizer, den wir uns später noch genauer ansehen.
Selbstverständlich ist Lenovo nicht der einzige Hersteller mit diesen Hybridgeräten, und der Konkurrenzkampf ist heftig: Dell hat das beliebte XPS 12, Sony das 11,6 Zoll große Vaio Duo 11 sowie 13,3 Zoll große Vaio Duo 13 und HP das EliteBook Revolve 810 (11,6 Zoll), um nur einige Geräte zu nennen.
Kann sich das neue Business-Convertible in Anbetracht der vielfältigen Hybridkonstruktionen anderer Hersteller und auch aus den eigenen Reihen überhaupt von der Masse absetzen?
Der Test des ThinkPad Yoga entstand mit einem US-Seriengerät, eine Konfiguration, die in Deutschland nicht zu haben ist (i7 + 128 GB SSD). Für den Test stand uns auch ein deutsches Modell zur Verfügung, das Yoga mit der Produktnummer 20CD0038GE (1.600 Euro Marktpreis). Es ist mit Core i7 4500U (2x 1,80 GHz), 8 GB RAM und 256 GB SSD unterschiedlich bestückt. Der 4-Zellen-Akku ist identisch, das FHD-Panel ebenso. Wir vermerken in den Kapiteln zu Leistung, Emissionen und Laufzeit wichtige Aussagen zum deutschen ThinkPad Yoga.
Hinweis: Die getestete US-Konfiguration unterscheidet sich von den Angeboten im deutschen Lenovo Store und kann in dieser Form zurzeit auch nicht konfiguriert werden. Hierbei ist zu beachten, dass der Digitizer in der Basisversion nicht enthalten ist.
Gehäuse
Typisch für ein ThinkPad weicht auch das neue Yoga nicht allzu weit von der klassischen Designphilosophie ab, die wir bereits seit vielen Jahren kennen: Die Grundkonstruktion besteht aus dem bekannten Magnesiumrahmen, allerdings wurden die alten Soft-Touch-Oberflächen durch glatte und schwarze Oberflächen ersetzt.
Das ThinkPad Yoga misst 316,5 x 221 x 19,3 Millimeter und ist damit beinahe genauso groß wie das Dell XPS 12. Die gesamte Verarbeitung ist exzellent, es gibt nirgendwo am Ultrabook scharfe Ecken. Zudem sind die Kanten angenehm abgerundet, was den Betrieb im Tablet-Modus trotz des vergleichsweise hohen Gewichtes erleichtert. Apropos Gewicht: Das ThinkPad Yoga wiegt 1.584 Gramm und ist damit leichter als das 11,6 Zoll große ThinkPad Helix mit seiner abnehmbaren Basiseinheit (1.670 Gramm), allerdings auch schwerer als das Dell XPS 12 und auch Lenovos eigenes und größeres Yoga 2 Pro Convertible mit 1.500 bzw. 1.398 Gramm. Letzteres besteht aber aus Plastik, was dem Gewicht natürlich zu Gute kommt. Das Netzteil und das Stromkabel wiegen zusammen 238 Gramm.
Das Yoga ist zudem sehr stabil: Der Tastaturbereich sowie die Handballenauflage können nur minimal eingedrückt werden, und ein Versuch, die Basiseinheit zu verwinden, bleibt ohne Erfolg. Das Display, das mit einer dicken Schicht des kratzfesten Corning-Gorilla-Glas überzogen wurde, ist nicht ganz so verwindungssteif, aber auch hier konnten wir keine sichtbaren Auswirkungen auf dem Bildschirm hervorrufen. Die Scharniere bestehen aus einer Zinklegierung und sind ausreichend groß und straff, um den Bildschirm unter jedem Winkel zu halten. Ein leichtes Nachwippen können sie aber nicht verhindern.
Lenovos Scharnierkonstruktion erlaubt einen maximalen Öffnungswinkel von 360 Grad, was dem Benutzer vier verschiedene Betriebsarten zur Verfügung stellt – Laptop, Stand, Tablet und Tent. Ein Alleinstellungsmerkmal des ThinkPad Yoga und zudem der größte Unterschied zu dem IdeaPad Yoga ist der mechanische Verschlussmechanismus der Tastatur, von Lenovo "Anhebe-und-Arretier-Tastatur" (englisch: Lift-and-Lock) genannt. Beim Umklappen des Bildschirms wird der Tastaturrahmen automatisch angehoben und die Tasten werden arretiert. Damit entsteht eine ebene Fläche, und die Tasten können nicht betätigt werden, zudem wird das Touchpad automatisch deaktiviert. Der Vorteil dieser Konstruktion liegt darin, dass versehentliche Eingaben vermieden werden, außerdem ist das Gerät einfacher zu halten und man kann nirgendwo hängen bleiben. Laut Lenovo wurde der Mechanismus ausführlich getestet (25.000 mal von geschlossen zu Tablet und 5.000 mal von geschlossen zu Notebook), die mechanischen Komponenten sollten also recht langlebig sein.
Auch wenn das Gerät optisch vielleicht nicht ganz so ansprechend ist wie die High-End-Produkte der Konkurrenz von Samsung, Asus oder Apple, gefällt uns das Design des ThinkPad Yoga sehr gut. Es ist definitiv ein High-End-Produkt, aber trotzdem unauffällig.
Ausstattung
Da die Scharniere einen Großteil der Rückseite einnehmen, und die Vorder- sowie Rückseite im Tent-Modus nicht erreichbar sind, hat Lenovo die Anschlüsse auf die rechte und linke Seite des Gehäuses verteilt. Die Anordnung der Anschlüsse verdient unser Lob, denn sie beginnt erst auf Höhe der Tastatur und verhindert damit Kabelsalat bei der Verwendung einer Maus. Es gibt jeweils einen USB-3.0-Anschluss auf beiden Seiten (der rechte Anschluss unterstützt das Aufladen von Geräten im abgeschalteten Zustand), weshalb sich zwei größere Geräte nicht gegenseitig behindern können.
Da man das Yoga ebenso als Tablet benutzen kann, wurden der Power-Button, die Lautstärkewippe und die Rotationssperre für das Display auf der rechten Seite des Gehäuses platziert, um die Bedienbarkeit zu verbessern. Der bekannte Windows Home-Button befindet sich unterhalb des Bildschirms, und ganz vorne rechts ist der Einschub für den Digitizer. Auf einen Ethernet-Anschluss und einen VGA-Ausgang muss im Gegensatz zu einigen anderen Ultrabooks (normalerweise via Dongle) allerdings verzichtet werden, es gibt lediglich einen Mini-HDMI-Anschluss für die Videoausgabe. Die eingebaute 720p-Webcam reicht für Videokonferenzen aus, sie hat allerdings Probleme mit Bildrauschen bei schlechten Lichtverhältnissen.
Für Benutzer, die auf einen Ethernet-Anschluss angewiesen sind, bietet Lenovo das optionale ThinkPad OneLink Dock an. Dieses stellt 2x USB 3.0, einen kombinierten Audioanschluss, 2x USB 2.0, einen normalen HDMI-Ausgang und den erwähnten Ethernet-Anschluss zur Verfügung. Das OneLink Dock verwendet einen speziellen Anschluss auf der linken Seite neben dem Netzteilanschluss. Solange dieser Anschluss nicht verwendet wird, ist er durch einen Gummieinsatz geschützt.
Kommunikation
Unser Testgerät kann lediglich über das WLAN-Modul von Intel mit dem Internet kommunizieren. Der Wireless-N 7260 ist ein 2x2-Adapter, der sowohl 2,4-GHz- als auch 5-GHz-Netwerke mit einer maximalen Transferrate von bis zu 300 MBit/s unterstützt. Das Modul stellt zudem Bluetooth 4.0 + HS für Peripheriegeräte wie Tastaturen, Mäuse oder Lautsprecher zur Verfügung. Interessanterweise führt der Konfigurator auf der Homepage von Lenovo lediglich ein "ClickPad without NFC antenna & module" auf. Wir gehen also davon aus, dass NFC irgendwann verfügbar sein wird.
Sicherheit
Das ThinkPad Yoga richtet sich an Geschäftskunden und ist daher mit einem TPM-Chip ausgestattet, der im BIOS aktiviert werden kann. Zusammen mit Windows 8.1 Professional kann der Anwender sein Betriebssystem also ausreichend schützen. Andere Sicherheitsvorkehrungen wie ein Fingerabdruckscanner oder ein SmartCard-Lesegerät sind aber nicht verfügbar.
Zubehör
Abgesehen von dem Gerät selbst, einem Netzteil und einer kurzen Schnellstartanleitung gibt es kein Zubehör in der Verpackung. Interessante Angebote gibt es im Online-Shop, beispielsweise das zuvor genannte ThinkPad OneLink Dock für 112 Euro oder ein 65-W-DC-Travel-Adapter mit Unterstützung für Autos und Flugzeuge für 54 Euro.
Garantie
Das ThinkPad Yoga wird standardmäßig mit einer einjährigen Depot-&-Carry-in-Garantie ausgeliefert. Es gibt aber zahlreiche zusätzliche Garantieoptionen, inklusive einer Verlängerung auf bis zu fünf Jahre, Vor-Ort-Service sowie einen Unfallschutz oder Lenovos Programm zum Einbehalten der Festplatte.
Eingabegeräte
Tastatur
ThinkPad Tastaturen gehören für viele Anwender zu den Besten am Markt, allerdings gab es in der ThinkPad Community einen Aufschrei, als Lenovo das Chiclet-AccuType-Design einführte. Die Tastatur des 12,5-Zoll-Ultrabook ist gerade einmal 6 % kleiner als die Tastatur der W530-Workstation (26,5 cm vs. 28,2 cm; Tastengröße: 15 mm vs. 16 mm). Lediglich die Sondertasten im rechten Bereich (Alt, Druck sowie Strg) sind etwas kleiner als beim großen Bruder. Der Tastenhub ist verständlicherweise deutlich geringer, die Tasten sind zudem leichtgängiger und der Anschlag ist härter. Uns gefällt, dass die obere Tastenreihe zwischen den Fn-Sondertasten und den Systemkontrollen (via Fn- und Esc-Taste) umgeschaltet werden kann.
Unserer Meinung nach würde die Tastatur des ThinkPad Yoga selbst einigen größeren Notebooks gut zu Gesicht stehen. Trotz des begrenzten Hubs ist das Feedback gut, und die Tastatur eignet sich problemlos für Vielschreiber. Selbst bei energischen Anschlägen gibt die Tastatur kaum nach, und die zweistufige Hintergrundbeleuchtung erleichtert das Arbeiten bei schlechten Lichtverhältnissen.
Touchpad (ClickPad)
Viele Mitglieder der ThinkPad Community beschwerten sich nicht nur über die neue Chiclet-Tastatur, sondern auch über die nachfolgenden Änderungen am Touchpad und am Trackpoint, denn es gibt nun keine dedizierten Tasten mehr (die vorherige Generation hatte noch Tasten für den Trackpoint). Dabei ist das Touchpad im Vergleich zu anderen Exemplaren eine Offenbarung: Es ist nicht das größte seiner Art mit 87 x 67 mm, aber es macht einfach Spaß, das Touchpad mit seiner glatten Oberfläche und der sehr zufriedenstellenden Klick- sowie Feedbackqualität zu verwenden. Es gibt insgesamt fünf Tasten, da die obere Reihe der Trackpoint-Tasten ebenfalls eine mittlere Taste beinhaltet. Im Gegensatz zu dem Touchpad, wo es ausreicht, die Oberfläche für einen Links- bzw. Rechtsklick zu berühren (Tap-to-Click), müssen die oberen Trackpoint-Tasten heruntergedrückt werden. Wir hatten keinerlei Probleme mit dem Touchpad, und sowohl Wischbewegungen als auch Gesten funktionierten extrem gut. Der Synaptics Gerätetreiber bietet zudem zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten und unterstützt auch Gesten mit bis zu vier Fingern. Unser einziger kleiner Kritikpunkt – allerdings ist das Jammern auf allerhöchstem Niveau – betrifft das leichte Klappern des Touchpads bei Berührung. Im Gegensatz zur Tastatur wird das Touchpad im Tablet-Modus auch nicht arretiert, Eingaben sind aber natürlich deaktiviert.
Touchscreen
Das 10-Punkt-Multitouch-Display setzt Eingaben sauber und ohne erkennbare Verzögerungen um. Dank der zusätzlichen Schicht aus Glas sollte das Display auch etwas robuster sein als der Bildschirm des IdeaPad Yoga, welcher etwas dünner ist. Das leichte Nachwippen des Displays im normalen Laptop-Modus war im Tent-Modus auf einem festen Untergrund nicht mehr vorhanden.
Digitizer
Lenovo bietet für das ThinkPad Yoga einen Wacom Digitizer-Pen an, der vorne rechts im Gehäuse verstaut werden kann. Der Digitizer ist recht schmal und bei längeren Einsätzen auch nicht sehr komfortabel. Die Kappe des Digitizers ist zwar rot, allerdings gibt es keine Löschfunktion, die normalerweise bei größeren Stiften vorhanden ist. Mit der neuesten Windows Ink-Collection-API unterstützen Programme wie Fresh Paint (frei im Windows Store verfügbar) oder Microsoft OneNote den drucksensitiven Stift ohne weitere Zusatzsoftware (1.024 Stufen werden unterstützt). Andere Programme, z. B. Adobe Photoshop, könnten noch zusätzliche Treiber benötigen. Während unseres Tests arbeitete der Digitizer zuverlässig, wies nur eine geringe Abweichung auf (nicht weiter ungewöhnlich für Wacom Digitizer), und es gab praktisch keine Verzögerung. Auch das Ignorieren der Handflächen funktionierte ganz gut, was nicht immer selbstverständlich ist.
Wir haben es zwar nicht ausprobiert, aber normale Wacom Pens sollten ebenfalls funktionieren und dürften dem mitgelieferten Stift im Hinblick auf den Komfort überlegen sein.
Display
Das 12,5 Zoll große Full-HD-IPS-Display hat eine Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel und liegt damit auf einem Level mit dem Dell XPS 12 und dem 13,3 Zoll großen Vaio Duo 13. Das originale IdeaPad Yoga 13 verfügte über 1.600 x 900 Pixel und das neue IdeaPad Yoga 2 Pro hat 3.200 x 1.800 Pixel. Das Display befindet sich hinter einer Schicht aus Cornings Gorilla-Glas, allerdings ist es nicht komplett randlos, denn oben und auf den Seiten wird das Display von einem kleinen Rahmen umgeben. Dieser Rahmen bietet etwas Schutz, wenn der Deckel geschlossen ist, aber er stört nicht bei Wischbewegungen von den Seiten. Texte sind selbst bei kleinen Schriftgrößen sehr scharf, allerdings kann es ab und an vorkommen, dass einige Symbole oder Überschriften etwas komisch und verschwommen aussehen. Hierbei handelt es sich aber um ein Scaling-Problem von Windows 8. Der standardmäßige Scaling-Faktor von 125 % funktioniert im Hinblick auf die Lesbarkeit und Symbolgröße sehr gut.
Die durchschnittliche Helligkeit des Displays liegt bei rund 370 cd/m² (gemessen über neun Quadranten), wobei die maximale Helligkeit von etwas über 400 cd/m² in der Mitte anliegt. Im Akkubetrieb verringert sich die Helligkeit in der Mitte auf ungefähr 328 cd/m², selbst mit dem aktivierten Höchstleistungsprofil. Abseits der Steckdose steht die volle Hintergrundbeleuchtung also nicht zur Verfügung. Kontrast (625:1) und Schwarzwert (0,64 cd/m²) sind besser als beim XPS 12 mit 412:1 bzw. 0,83 cd/m², allerdings bietet das Sony Vaio Duo ein exzellentes Kontrastverhältnis von 1.150:1 und damit auch ein tieferes Schwarz.
Der verfügbare Farbraum ist mit fast 60 Prozent des sRGB-Spektrums und 43 Prozent des AdobeRGB-Spektrums ordentlich und vergleichbar mit dem Dell XPS 12. Professionelle Grafikdesigner mit höheren Anforderungen sollten einen Blick auf das Sony Vaio Duo 13 werfen, welches mit einer sRGB-Abdeckung von 93 % deutlich besser ist.
|
Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 327.6 cd/m²
Kontrast: 625:1 (Schwarzwert: 0.641 cd/m²)
ΔE Color 6.19 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 5.4 | 0.5-98 Ø5.2
42.96% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
45.55% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
65% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
43.87% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.71
Im Auslieferungszustand weist das Display eine durchschnittliche DeltaE-Abweichung von 6 auf, wobei das Maximum von 13 bei Blau auftritt. Der Gammawert liegt bei 2,71 (ideal 2,2) und die Farbtemperatur bei 5.830 K (ideal 6.500 K). Eine Kalibrierung verbessert die Abweichung bei den Farben mit 5 und 13 (erneut bei Blau) nicht allzu sehr, dafür liegen aber sowohl der Gammawert als auch die Farbtemperatur deutlich näher am Idealwert (2,35/6.100 K).
Die Farbgenauigkeit ist sicherlich nicht überwältigend, aber die Messungen deuten nicht auf ernstzunehmende Probleme mit dem Display hin, und das Bild ist auch subjektiv sehr angenehm. Erneut kann das Sony Vaio Duo 13 mit seinem Triluminos-Display punkten, wenn die Farbgenauigkeit im Vordergrund steht.
Obwohl wir keine genauen Informationen zu dem Display auf Lenovos Webseite finden konnten, steht es außer Frage, dass das ThinkPad Yoga eine reflexionsarme Beschichtung hat. Im Gegensatz zu typischen spiegelnden Anzeigen sind die Spiegelungen deutlich reduziert und damit selbst bei geringeren Helligkeitsstufen (um Akkuleistung zu sparen) kein großes Problem mehr. An einem bewölkten Tag konnten wir das Ultrabook ohne Einschränkungen im Freien verwenden.
Typisch für ein IPS-Display ist die Blickwinkelstabilität exzellent. Es gibt keine nennenswerten Farbverfälschungen oder Änderungen des Kontrasts und der Helligkeit, selbst bei extremen Winkeln. Mehrere Personen können den Inhalt problemlos sehen – allerdings könnte die geringe Displaygröße hier schnell zum limitierenden Faktor werden.
Leistung
Wie wir bereits erwähnt haben, ist das ThinkPad Yoga zum Zeitpunkt des Tests entweder mit dem i5-4200U, i5-4300U, i7-4500U oder dem i7-4600U Intel-Haswell-Prozessor (4. Generation) verfügbar. Jeweils 4 oder 8 GB Dual-Channel DDR3L-RAM sind auf dem Mainboard aufgelötet, ein nachträgliches Aufrüsten ist also nicht möglich. Bei den SSDs stehen Laufwerke mit 128 oder 256 GB zur Verfügung. Es handelt sich um normale 2,5-Zoll-Laufwerke (7 mm), ein Upgrade ist damit relativ kostengünstig möglich. Es gibt keine Konfigurationen mit einer dedizierten Grafikkarte, alle Versionen verwenden die integrierte HD 4400.
Unser Testgerät stellt die Basiskonfiguration aus den USA dar und verwendet einen Core i5-4200U Prozessor, 4 GB RAM und eine 128-GB-SSD.
Prozessor
Der neue Low-Voltage Core i5-4200U ist ein Zweikern-Prozessor mit einem Basistakt von 1,6 GHz (Turbo Boost bis zu 2,6 GHz) und einer TDP von 15 Watt. Leistungstechnisch schlägt sich die CPU gut gegen seinen Vorgänger i5-3317U, der mit 1,7 GHz etwas höher getaktet war und zudem etwas mehr Strom verbrauchte (17 Watt TDP). Cinebench R11.5 zeigt einen leichten Vorteil für den i5-4200U: Während unser Testgerät im Multi Test 2,5 Punkte erzielt, erreichte das ThinkPad Helix, welches den älteren Ivy-Bridge-Prozessor verwendet, rund 5 % weniger mit 2,38 Punkten. Das Dell XPS 12 verwendet den gleichen Prozessor wie unser Testgerät und kommt dementsprechend auf ein ähnliches Ergebnis (2,48 Punkte).
Die Resultate des ThinkPad Yoga und des Helix sind bei wPrime (1024M) allerdings beinahe identisch (rund 719 vs. 721 Sekunden). Das Microsoft Surface Pro 2 Tablet, welches ebenfalls den i5-4200U verwendet, ist rund 9 % schneller (661 Sekunden).
Unser zweites ThinkPad Yoga mit Core i7 4500U rechnet im Schnitt 10 % schneller, das zeigen die Cinebench-Benchmarks für die CPU. Diese Differenz wird in der praktischen Nutzung kaum ins Gewicht fallen, zumal die Multi-Thread-Tests nur 2 bis 7 % divergieren.
Lenovo ThinkPad Yoga HD Graphics 4400, 4200U, Samsung PM841 Series MZ7TD128HAFV-000L1 | Lenovo ThinkPad Yoga 20CD0038GE HD Graphics 4400, 4500U, Samsung SSD 840 250GB MZ7TD256HAFV | |
---|---|---|
Cinebench R11.5 | 9% | |
CPU Multi 64Bit | 2.5 | 2.56 2% |
CPU Single 64Bit | 1.14 | 1.31 15% |
Cinebench R10 | 11% | |
Rendering Multiple CPUs 64Bit | 9983 | 10730 7% |
Rendering Single CPUs 64Bit | 5029 | 5768 15% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 10% /
10% |
System Performance
Zur Bestimmung der allgemeinen Systemleistung verwenden wir PCMark 7. Unser Yoga ist mit einer SSD ausgerüstet, also erwarten wir hier hohe Ergebnisse. Wir werden nicht enttäuscht: 4.749 Punkte sind ein sehr gutes Resultat, auch wenn es nicht ganz für das XPS 12 mit 4.900 Punkten (+3 %) reicht. Auch das ThinkPad Helix mit dem älteren Ivy-Bridge-Prozessor ist nur minimal schlechter (4.669 Punkte); das Vaio Duo 13 mit demselben Prozessor erreicht 4.594 Punkte (-3 %).
Auch subjektiv ist das ThinkPad Yoga sehr schnell. Abgesehen von sehr aufwändigen Anwendungen meistert das Ultrabook alle Aufgaben sehr souverän. Dank der SSD fährt das System in nur 14 Sekunden hoch, und Anwendungen werden zügig gestartet.
Die PCMark-7-Werte bescheinigen dem i7-4500U-Modell mit der 256er-Samsung-SSD eine etwas höhere Systemleistung (9%). Am größten fällt der Unterschied im Computation-Sub-Score aus (12 %), der scheinbar den Cinebench-Ergebnissen nacheifert.
Lenovo ThinkPad Yoga | Lenovo ThinkPad Yoga 20CD0038GE | |
---|---|---|
PCMark 7 | 9% | |
Score | 4749 | 5162 9% |
Lightweight | 3261 | 3573 10% |
Productivity | 2512 | 2692 7% |
Entertainment | 3495 | 3811 9% |
Creativity | 8791 | 9724 11% |
Computation | 15645 | 17527 12% |
System Storage | 5131 | 5342 4% |
PCMark 7 Score | 4749 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Laut CrystalDiskMark bietet die 128-GB-SSD von Samsung (PM841 MZ7TD128HAFV-000L1) sehr gute Leseraten, aber keine überwältigenden Schreibraten mit 525 MB/s bzw. 136 MB/s. Die durchschnittliche Transferrate von 430 MB/s ist ebenfalls sehr gut und übertrifft die mSATA-SSD im Dell XPS 12 (366 MB/s) und auch im Sony Vaio Duo 13 (308 MB/s). Auch die 4K-Leistung ist mit 31 MB/s (Lesen) und 93 MB/s (Schreiben) exzellent.
Eine umfangreiche Liste mit den Laufwerken und deren Leistungen sind in unserer Benchmarkliste verfügbar.
Während der System Storage des PCMark 7 nur 4 % Vorsprung für die 256er SSD ausgibt, bevorteilen die Speicher-Benchmarks CrystalDiskMark und ASSSD die Samsung 840 (MZ7TD256HAFV-000L9, 2,5 Zoll SATA) deutlicher. Die deutlich besseren Write-Werte (+10 bis 92 %) sorgen in Summe für ein Leistungsplus von 29 %.
Lenovo ThinkPad Yoga | Lenovo ThinkPad Yoga 20CD0038GE | |
---|---|---|
CrystalDiskMark 3.0 | 31% | |
Write 512 | 135.6 | 257.9 90% |
Read 512 | 440.7 | 431.1 -2% |
Write Seq | 135.9 | 260 91% |
Read Seq | 525 | 511 -3% |
Write 4k | 93.1 | 102.7 10% |
Read 4k | 30.57 | 30.64 0% |
AS SSD | 27% | |
Seq Read | 515 | 516 0% |
Seq Write | 130.7 | 251.3 92% |
4K Read | 27.14 | 28.53 5% |
4K Write | 79.5 | 84.4 6% |
Score Total | 771 | 1004 30% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 29% /
29% |
Grafikkarte
Bei der Grafik vertraut Lenovo auf die integrierte Intel HD Graphics 4400 mit einem Takt von 200 bis 1.000 MHz (Turbo Boost). Während unserer Benchmarks stellten wir fest, dass das ThinkPad Yoga den maximalen Turbo-Takt unter Last nicht aufrechterhalten kann – ein bekanntes Problem von vielen Notebooks. Bei FurMark beispielsweise fällt der GPU-Takt schnell auf 700 MHz. Wir werden uns das Problem im Kapitel "Stresstest" noch genauer ansehen.
Dank der Dual-Channel-Speicherkonfiguration erreicht das ThinkPad Yoga aber dennoch ordentliche Ergebnisse in den synthetischen Benchmarks. 3DMark Ice Storm ermittelt zum Beispiel 39.054 Punkte, was deutlich über der alten Ivy Bridge HD 4000 im ThinkPad Helix liegt (22.115 Punkte, -43 Prozent).
3DMark 06 Standard Score | 5415 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3518 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 815 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4084 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 531 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Wie erwartet kann das ThinkPad Yoga höchstens ältere oder sehr anspruchslose Titel bewältigen. Da sich das Ultrabook aber eher an Geschäftskunden richtet, haben wir an den Ergebnissen nichts auszusetzen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Anno 2070 (2011) | 50.4 | 36.1 | 14.82 | 6.91 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Beim ThinkPad Yoga handelt es sich um ein außerordentlich leises Ultrabook. Im Leerlauf ist das Gerät mit 31 dB(A) kaum zu hören und selbst unter Last oder bei unserem Stresstest konnten wir keine Werte über 35 dB(A) messen. Das Dell XPS 12 war in diesem Szenario deutlich lauter mit bis zu 45 dB(A), was auf Dauer unangenehm werden kann. Der Umstand, dass sich der Lüfter zentral im hinteren Bereich befindet und die warme Luft nach hinten abführt, trägt zu diesen exzellenten Resultaten bei.
Die Geräuschemissionen des deutschen i7-4500U-Modells scheinen auf den ersten Blick für die i7-Variante zu sprechen. Allerdings sind die Unterschiede so gering, dass sie in den Rahmen der Messungenauigkeiten fallen könnten (anderes Messgerät im US-Test).
Geräuschentwicklung | |
Idle min (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad Yoga | |
Lenovo ThinkPad Yoga 20CD0038GE | |
Idle avg (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad Yoga | |
Lenovo ThinkPad Yoga 20CD0038GE | |
Idle max (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad Yoga | |
Lenovo ThinkPad Yoga 20CD0038GE | |
Last avg (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad Yoga | |
Lenovo ThinkPad Yoga 20CD0038GE | |
Last max (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad Yoga | |
Lenovo ThinkPad Yoga 20CD0038GE |
* ... kleinere Werte sind besser
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.2 / 31.3 / 31.5 dB(A) |
Last |
| 33.3 / 34.9 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: BK Precision 732A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Trotz des sehr zurückhaltenden Lüfters wird das ThinkPad Yoga nicht sehr heiß. Im Leerlauf lag die Maximaltemperatur bei 27 Grad Celsius, was mit vielen anderen Geräten vergleichbar ist. Unter Last (Stresstest für mindestens eine Stunde) zeigt sich der heißeste Punkt mit 45 Grad Celsius hinten rechts auf der Unterseite, was beim Betrieb auf den Oberschenkeln schon recht warm werden kann. Das Sony erreicht einen ähnlichen Maximalwert, allerdings wird das Dell XPS mit bis zu 52 Grad Celsius deutlich wärmer. Die Position der heißesten Stelle ermöglicht einen problemlosen Betrieb im Tablet-Modus auf dem linken Unterarm, und die Handballenauflage bleibt sowieso immer angenehm kühl.
Ob das i7-4500U-Modell wärmer wird, gerade bei Last? In der Tat, die Temperaturen an den Hotspots fallen etwas höher aus. Auch hier sind die Unterschiede insgesamt gering, auffallen würde es dem Nutzer nur bei konstanter Höchstlast (Maximum Upper Side 13 %).
Hitze | |
Last oben max (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad Yoga | |
Lenovo ThinkPad Yoga 20CD0038GE | |
Last unten max (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad Yoga | |
Lenovo ThinkPad Yoga 20CD0038GE | |
Idle oben max (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad Yoga | |
Lenovo ThinkPad Yoga 20CD0038GE | |
Idle unten max (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad Yoga | |
Lenovo ThinkPad Yoga 20CD0038GE |
* ... kleinere Werte sind besser
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.4 °C (von 19.6 bis 60 °C für die Klasse Convertible).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 26.6 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28 °C (+1.4 °C).
Stresstest
Um Probleme mit Throttling zu überprüfen, verwenden wir die Tools Prime95 und FurMark (einzeln und zusammen). Im Leerlauf schwankt der CPU-Takt zwischen 2,3 und 2,6 GHz. Drei Minuten nach dem Start von Prime95 stieg die Prozessortemperatur auf 70 Grad Celsius, gleichzeitig sank der Takt auf 2,1 GHz und stieg nur ab und an auf 2,2 GHz. Am Ende des Tests (nach mehr als einer Stunde) lag der Takt immer noch bei den zuvor genannten Werten bei einer Temperatur von 72 Grad Celsius.
Bei der Belastung durch FurMark fiel der GPU-Takt unmittelbar von den maximalen 1.000 MHz auf 600-650 MHz, während die Temperatur auf ungefähr 76 Grad Celsius anstieg. An dieser Stelle erreichte der Lüfter auch seine höchste Drehzahl und damit auch die maximale Geräuschkulisse. Im Anschluss sank die Temperatur bis auf 67 Grad Celsius bei einem GPU-Takt von 700-750 MHz laut GPU-Z. Diese Werte änderten sich nicht bis zum Ende des Tests.
Bei dem vollständigen Stresstest (Prime95 + FurMark gleichzeitig) sank der CPU-Takt auf 800 MHz, während sich die GPU bei 600 MHz und einer Temperatur von 73 Grad Celsius einpendelte. Wir haben die Werte nach 20 Minuten, 40 Minuten und einer Stunde erneut überprüft, aber es gab keine Veränderungen – die CPU verharrte bei 800 MHz und die GPU bei 600 MHz.
Ein 3DMark-06-Durchlauf im Anschluss zeigte allerdings keine signifikanten Reduzierungen der CPU- bzw. GPU-Leistung. Obwohl es also zu einer Drosselung kommt, dürfte die Leistung bei normalen Anwendungen kaum beeinträchtigt sein. Auch im Akkubetrieb steht die volle Leistung zur Verfügung.
Lautsprecher
Die Stereolautsprecher befinden sich an der Rückseite in der Lücke zwischen der Basiseinheit und dem Display. Sie sind nach oben gerichtet und die Qualität ist für Präsentationen und Filme ausreichend, aber es fehlt an Bass, und die Höhen klingen sehr blechern. Obwohl Lenovo "Dolby Home Theater" in den Spezifikationen aufführt, konnten wir keine vorinstallierte Software finden. Anhand unserer Erfahrungen mit der Dolby Software auf anderen Geräten hätten wir aber sowieso keine großen Verbesserungen erwartet. Wie immer empfehlen wir externe Lautsprecher oder Kopfhörer für einen besseren Klang.
Energieverwaltung
Akkulaufzeit
Zur Bestimmung der Akkulaufzeiten nutzen wir verschiedene Tests, bei denen sich weder das Gerät noch das Display abschalten kann. Für die maximale Laufzeit verwenden wir den Battery Eater Reader's Test. Mit dem Energiesparprofil, minimaler Helligkeit und ausgeschalteten Funkverbindungen schaltet sich das Ultrabook nach 13 Stunden und 17 Minuten ab. Das ist ein sehr ordentliches, aber leider nicht sehr aussagekräftiges Ergebnis. Für eine realistischere Laufzeit verwenden wir unseren WLAN-Test, um das typische Surfen im Internet zu simulieren. Mit einem ausbalancierten Energieprofil und einer angepassten Helligkeit von 150 cd/m² führen wir ein Skript aus, das verschiedene Internetseiten in einem 40-Sekunden-Intervall aufruft. Mit diesen Einstellungen schafft das Ultrabook 7 Stunden und 35 Minuten. Wiederum ein gutes Ergebnis, allerdings mehr als eine Stunde kürzer als das Dell XPS 12. Das Sony Vaio Duo 13 macht nach 6 Stunden und 50 Minuten schlapp; Lenovos eigenes ThinkPad Helix kommt auf 7 Stunden und 18 Minuten.
Um die minimale Laufzeit zu simulieren, verwenden wir das Höchstleistungsprofil, die maximale Displayhelligkeit, aktivieren alle Funkverbindungen und führen den Battery Eater Classic Test aus. Das Yoga musste nach etwas über 2 Stunden wieder aufgeladen werden. Für die meisten Benutzer sollte der 48-Wh-Akku ausreichen, um einen normalen Arbeitstag zu überstehen.
Manchmal liegt die Vermutung nahe, ein i7 könnte die Akkulaufzeit verringern (3,0 statt 2,6 GHz Turbo). Das finden wir mit dem WLAN-Test, bei welchem Websites im 40-Sekunden-Takt per Skript aufgerufen werden, bestätigt. Das i7-4500U-Modell hält nur noch 372 Minuten durch (-18 %). Es ist in beiden Geräten dasselbe 48-Wh-Modell verbaut.
Akkulaufzeit - WLAN (alt) (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad Yoga | |
Lenovo ThinkPad Yoga 20CD0038GE |
Den Stromverbrauch haben wir beim US-Modell nicht gemessen. Daher blenden wir an dieser Stelle nur die Energieaufnahme des deutschen Yoga ein.
Current Consumption
Fazit
Mit dem ThinkPad Yoga hat Lenovo die 360-Grad-Scharnierkonstruktion des Consumer orientierten IdeaPad Yoga erfolgreich für Geschäftskunden angepasst. Das ThinkPad Yoga besticht mit einer sehr guten Verarbeitung und sollte den harschen Einsatzbedingungen im Außendienst problemlos mehrere Jahre widerstehen. Unserer Meinung nach gehört die Tastatur zu dem Besten, was der Ultrabook-Markt derzeit zu bieten hat; und beinahe 8 Stunden Akkulaufzeit sollten auch für die meisten Anwender ausreichen.
Der Lift-and-Lock-Mechanismus (Anheben des Tastaturrahmens) funktioniert sehr gut und schützt die Tastatur im Tablet-Modus, allerdings werden die Tastaturen bei den Konstruktionen des Lenovo ThinkPad X230T, des Dell XPS 12 und des Sony Vaio Duo 13 erst gar nicht freigelegt. Das könnte für einige Benutzer die bessere Variante darstellen, insbesondere wenn man das Convertible im Freien oft irgendwo ablegen muss.
Der 12,5 Zoll große Full-HD-Touchscreen ist scharf, sehr hell und mit einer reflexionsarmen Beschichtung versehen. Der aktive Digitizer wird vor allem Grafikdesigner und Anhänger von handschriftlichen Notizen freuen. Wir finden, dass das Kühlungssystem ruhig etwas effizienter sein könnte, um die Leistungsreduzierung der CPU und GPU unter Last zu verhindern. Abgesehen davon gibt es aber kaum Kritikpunkte am ThinkPad Yoga.
Als zweites ThinkPad Yoga stand uns ein deutsches Serienmodell mit i7 4500U und 256 GB Samsung-SSD zur Verfügung. Die Vorteile in Sachen Rechen- bzw. Anwendungsleistung liegen bei etwa 10 %. Auffällig sind die deutlich besseren Schreibraten der größeren SSD. Dies könnte bei schreibintensiven Anwendungen durchaus einen nennenswerten Performance-Vorteil ergeben. Die Emissionen unterscheiden sich nur geringfügig zum Nachteil der i7-Version. Wohl aber die Laufzeit, welche mit dem i7 fast 1:30 Stunden geringer ausfällt (WLAN-Test @150 cd/m²). Der Preisunterschied von knapp 200 Euro zwischen i5- und i7-Variante ist auf Grund der Laufzeit-Einbuße nicht gerechtfertigt. Die i5-Version mit 256 GB SSD stellt in unseren Augen das beste Preis/Leistungs-Verhältnis.