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Test Fujitsu Stylistic Q572 Tablet

Mobile Fachkraft. Es soll einen Arbeitstag durchhalten und das perfekte Tool für professionelle Anwender in Handel und Gewerbe sein. Was macht das Business-Tablet so speziell? Ist es vielleicht AMDs Hondo APU, die bisher nur in diesem Tablet angeboten wird?
Fujitsu Stylistic Q572 mit AMD Z-60 und Windows 8 Pro 64 Bit. Das mobile Powerhorse unter den Windows 8 Tablets?
Fujitsu Stylistic Q572 mit AMD Z-60 und Windows 8 Pro 64 Bit. Das mobile Powerhorse unter den Windows 8 Tablets?

Wenn dem Geschäftsmann das Convertible Stylistic Q702 (11,6 Zoll, 1,66 kg) zu schwer und der Slate PC Samsung Series 7 XE700T1A-H01DE zu laufzeitschwach erscheint, dann fällt möglicherweise die Wahl auf ein Windows 8 Tablet. Das Stylistic Q572 ist 775 Gramm leicht und hat laut Hersteller eine Laufzeit von einem ganzen Arbeitstag. Bis hierher ist das noch nichts Besonderes. Windows 8 Tablets wie Dell Latitude 10 oder ThinkPad Tablet 2 gibt es auch von anderen Herstellern. Aber alle von ihnen litten in den Tests unter ihrem sparsamen, aber schwachbrüstigen Atom-Prozessor. 

Die Konkurrenten aus dem Business-Segment sind schnell aufgestellt. Wir zählen vornehmlich die ersten beiden Atom-Tablets zu den direkten Gegenstücken, denn nur diese Geräte sind in Gewicht, Abmessungen und Features mit unserer Hondo Plattform vergleichbar. 

Kann sich der neue AMD Z-60 mit seiner Radeon HD 6250 gegen Intels Tablet-Plattform durchsetzen? Ein TDP von nur 4,5 Watt und 80 Shader nebst UVD3-Video-Prozessor in der Grafikkarte lassen einen spannenden Vergleich erwarten. Neben technischen Spitzfindigkeiten könnte das Stylistic Q702 aber auch von seinen Business-Features profitieren: SmartCard Reader, SD Reader, vollwertige USB-/HDMI-Ports, LTE-Modem und ein austauschbarer Akku. Eine solch hohe Konnektivität hatten wir noch nie an einem derart kleinen Gerät. Warum wir das Stylistic Q702 trotz des vortrefflichen Einstandes am Ende doch nicht behalten wollen, das erfahren Sie in unserem ausführlichen Testbericht. 

Gehäuse

Wie wir testen - Gehäuse

schlecht greifbarer Power-Schieber
schlecht greifbarer Power-Schieber
selten: entnehmbarer Akku
selten: entnehmbarer Akku

Das mit 775 Gramm relativ schwere 10-Zoll-Tablet besteht aus einem zweiteiligen Kunststoff-Body und einer entspiegelten Frontscheibe. Die Konkurrenz ist zum Teil noch schwerer: Dell Latitude 10 (820 g, 60-Wh-Akku!) und ThinkPad Tablet 2 (540 Gramm).

Der Anti-Glare-Effekt des Panels wird durch eine Art Folie erzeugt, welche auf die Frontscheibe geklebt wurde, d. h. auch über die schwarzen Bereiche der Display-Umrandung. Fingerabdrücke bleiben dennoch auf der Fläche zurück, nur ist ihre Sichtbarkeit kaschiert. 

Die Festigkeit des Bodys ist recht gut, Perfektionisten werden jedoch ein leichtes Verwinden bei Krafteinwirkung feststellen. Die Seiten wurden durch winzige Noppen am Kunststoff etwas griffiger gemacht, die Rückseite wurde matt lackiert, ist ansonsten aber glatt und eher rutschig. Dell Latitude 10 und ThinkPad Tablet 2 gehen mit ihren leicht gummierten Kunststoffgehäusen einen anderen Weg. 

Die Verarbeitung ist nicht ganz so gut, wie der Preis suggeriert. WLAN- und Power-On-Schieber wackeln und lassen sich zudem schlecht bedienen. Der Daumen rutscht öfters über den Schieber, ohne diesen zu bewegen. Vorteil daraus: Ein versehentliches Ausschalten ist so gut wie unmöglich. Positiv: Der entnehmbare Akku sitzt sehr fest in seiner Einfassung. Er kann entnommen werden, wenn das Q572 im Dock sitzt (im Betrieb). Somit könnte ein zweiter Akku während des Betriebs am Netz aufgeladen werden.

Die Anschlüsse in notebooküblicher Größe (HDMI, USB, SmartCard Reader) machen das Chassis kaum dicker als in der Klasse üblich. Während das ThinkPad Tablet 2 16,5 und das Latitude 10 17,8 mm aufträgt, sind es hier 17,6 mm.

Ausstattung

Wie wir testen - Ausstattung

Fujitsu lässt keinen Zweifel daran: Anschlüsse sind das A und O in der Business-Welt. Wer mit Projektoren Verbindung aufnehmen muss, der möchte nicht hektisch vor dem Termin einen Adapter für Micro-HDMI kaufen müssen. Wenn der Kunde einen USB-Stick oder eine SD-Karte von der Spiegelreflex überreicht, gilt gleiches: Einfach anstecken und loslegen. In diesem Sinne ist das Q572 ein Tablet mit einem einzigartigen Komfort. Dies gilt auch für Sicherheitslösungen mit SmartCards. Berechtigte Nutzer legen ihre Karte ein können dann auf bestimmte Anwendungen zugreifen. 

Die Position der Anschlüsse im unteren, aber seitlichen Bereich das Tablets wurde für die Nutzung der Docking-Station optimiert. USB-Sticks oder Kabel baumeln damit nicht oben am Gerät (ungünstig bei schwerem HDMI-Kabel). HDMI und USB sitzen links sehr dicht aneinander. Uns störte das beim Benutzen eines breiten HDMI-auf-DVI-Adapters.

oben: SmartCard-Leser
oben: SmartCard-Leser
unten: Docking Port + Einrast-Öffnung, 2x Lautsprecher
unten: Docking Port + Einrast-Öffnung, 2x Lautsprecher
linke Seite: aktiver Lüfter (Auslass), HDMI, USB 2.0, Kopfhörer, AC
linke Seite: aktiver Lüfter (Auslass), HDMI, USB 2.0, Kopfhörer, AC
rechte Seite: USB 2.0, Power-On, Lautstärke, Display Rotate, WLAN on/off, Schnuröse für Stylus
rechte Seite: USB 2.0, Power-On, Lautstärke, Display Rotate, WLAN on/off, Schnuröse für Stylus
Stylus Pen mit Clip & Band
Stylus Pen mit Clip & Band
Recovery DVD, zweites Netzteil
Recovery DVD, zweites Netzteil
Docking-Station USB, RJ45
Docking-Station USB, RJ45
2013 Desk Update
2013 Desk Update
AMD Vision Settings
AMD Vision Settings
AMD Anzeigenfarben
AMD Anzeigenfarben

Kommunikation

Wenn die Docking-Lösung hinzugenommen wird, hat das Q572 sogar einen Ethernet-Port. Da es sich um einen USB-2.0-to-Ethernet-Adapter handelt (LAN955A), steht nur eine 100-Mbit-Datenrate zur Verfügung. Bei den meisten Betriebsarten wird das aber nicht negativ auffallen.

Während Consumer lieber via Smartphone-Tethering mobil surfen, wünschen viele geschäftliche Nutzer ein eingebautes 4G-Modem. Fujitsu setzt auf ein LTE Sierra Wireless MC7710. Die SimCard wird unter dem Akku eingelegt. WLAN-Funk darf natürlich nicht fehlen, dies besorgt ein Ralink RT3572 (abgn), der auch Bluetooth 4.0 an Bord hat. Der Dual-Band-Empfänger (2x2) unterstützt das erweiterte 5-GHz-Frequenzband (Nutzung z. B. wenn Standardband ausgelastet / Störungen). 

Die WLAN-Empfangsleistung ist aber nicht die beste - auf 40 Meter Entfernung hat die Ralink RT3572 die Verbindung verloren. Bei 15 Metern (außerhalb vom Haus) waren es nur noch 2 Balken in der Windows Anzeige. Ähnliche Werte hatte zuletzt das ProBook 4340s mit Single-Band-Ralink-Modell. Die Sendeleistung unseres Routers (Fritz!Box 7270) ist bei allen Tests auf 50 % reduziert.

Software und Sicherheit

Ein Mini-Kensington-Schloss ist das nicht auf der rechten Seite. Die vier Millimeter lange Öffnung dient zur Befestigung eines Gummi-Clips, der den Digitzer Pen trägt (zusätzlich aufgeklebt). Eine Öse zur Befestigung des Stylus Pen per Kordel oder aber eines dünnen Sicherungsstahlseiles befindet sich gleich daneben. Fingerabdruckleser und SmartCard-Leser ergänzen das Paket. 

Eine Security Manager Software, wie sie bei HP als Protect Tools vorhanden ist, finden wir auf dem Stylistic nicht. DeskUpdate sucht an Hand der Serienummer nach Treibern und Updates. Der AMD-Vision-Treiber erlaubt zahlreiche Energie-Settings oder auch die Modifikation der Anzeigenfarben. Für die Messungen in der Display-Sektion haben wir natürlich die Standard-Settings belassen. Bis auf das nervende Norton Internet Security (Testversion) ist keine wesentliche Software vorinstalliert. 

Zubehör

Im Karton befindet sich eine kleine Docking Station mit eigenem Netzteil. Die Station bringt drei weitere USB-2.0-Ports sowie RJ45 Ethernet mit. Die Station entpuppt sich als nützlich, allerdings ist der Aufstellwinkel nicht verstellbar. Ein Office-Setting mit angeschlossenen Eingabegeräten und externer Full-HD-Anzeige (erweiterter Desktop) haben wir für den Testbetrieb aufgesetzt. 

Poliertuch, Quick Start Guide und Treiber/OS erscheinen nicht als nennenswerte Beigaben. Fujitsu legt aber gleich vier DVDs in den Karton: Treiber + Softwarepaket Windows 8, Treiber + Softwarepaket Windows 7, Recovery DVD Windows 8 32 + 64 Bit (je eine DVD).

Zu guter Letzt gibt es dann noch einen aktiven Digitizer Pen (mit Batterie und  Tasten). Dieser kann mit einem Clip (festgeklebt + fixiert) am Tablet platziert werden. Der Stift macht qualitativ einen sehr guten Eindruck, denn durch Batterie und Aluminiummaterial bringt er ein angenehmes Gewicht auf die Hand. 

Garantie

Die Herstellergarantie beläuft sich auf 24 Monate. IT-Einkäufer können sich nach Bedarf mit passenden Garantieerweiterungen eindecken. Diese Service Packs sind für 3 Jahre (zirka 80 Euro) oder 4 Jahre (zirka 200 Euro) zu haben. Der Modus für Deutschland ist ein Pick-Up & Return, d. h. nach Meldung über die Support-Website wird das Gerät abgeholt.

Webcam Front 1280 x 720
Webcam Front 1280 x 720
Front: starkes Rauschen, unterbelichtet
Front: starkes Rauschen, unterbelichtet
Webcam Rear 1280 x 720
Webcam Rear 1280 x 720
Rear: starkes Rauschen, schlecht fokussiert
Rear: starkes Rauschen, schlecht fokussiert
Rear: unbrauchbare Fotos
Rear: unbrauchbare Fotos
Referenz Canon EOS 1100D
Referenz Canon EOS 1100D

Eingabegeräte

Wie wir testen - Eingabegeräte

Das IPS Dual Digitizer Panel wurde zur Freude des Poliertuches entspiegelt, was jedoch Fingerabdrücke nicht verhindert. Selbige sind lediglich nicht ganz so stark sichtbar, das obligatorische Poliertuch liefert Fujitsu gleich mit. Die kratzfeste Anti-Glare-Beschichtung der Panel-Abdeckung bricht in einem gewissen Maße Reflexionen, was störende Spiegelungen nicht verhindert aber minimiert. 

Diesen Typ der Entspiegelung setzt der Hersteller bereits bei seinem Stylistic Q702 (Unser Urteil: „Kaum außentauglich“) und seinem Lifebook T902 ("Wunschliste: Ein für den Außengebrauch helleres Display") ein. Alle haben sie eines mit dem Testgerät gemein: Eine für den Außengebrauch mehr oder weniger zu dunkle Anzeige. Unter Display gehen wir auf diesen Punkt ein.

Das maximal 1.366 x 768 Pixel darstellende Panel ist eine kapazitive Multitouch-Eingabe. Es kann mit dem Finger als auch mit einem aktiven Digitizer Pen bedient werden, auch simultan. Die Eingaben funktionieren jederzeit zügig, Bewegungen werden schnell umgesetzt. Auch wenn hier kein hochauflösendes Full HD vorliegt, haben wir oft das Verlangen nach dem beigelegten Digitizer-Pen. Buttons lassen sich damit leichter treffen, die Arbeitsgeschwindigkeit steigt. Kurz: die klassische Windows-Oberfläche bedient sich komfortabler

Unter Windows 8 steht die virtuelle Standard-Tastatur des Systems zur Verfügung. Praktisch ist die zweigeteilte Ansicht, wobei rechter und linker Daumen beim Tragen des Q572 das Tippen übernehmen.

kapazitives Multiltouch
kapazitives Multiltouch
virtuelle Tast. geteilt
virtuelle Tast. geteilt
virtuelle Tast. Block
virtuelle Tast. Block
Schrifterkennung
Schrifterkennung

Display

Wie wir testen - Display

10,1 Zoll, matt, dunkel
10,1 Zoll, matt, dunkel

IPS, 1.366 x 768 Pixel, 10,1 Zoll und matt. Das sind die wichtigsten äußerlichen Kenndaten der Multi-Touch-Anzeige unseres Q572. IPS steht für weite Blickwinkel und zumindest gute Kontraste, die Entspiegelung für einen hohen Komfort (reflexionsarmer Arbeitsplatz-Bildschirm). Die Kritikpunkte finden wir dann aber nicht nur im Detail, sondern im großen Stil.

Beginnen wir beim Kontrast: Der ist mit 572:1 auf einem guten, aber nicht auf einem hohen Niveau. Trotz der für Tablet-Maßstäbe geringen maximalen Helligkeit von 270 cd/m² liegt der Schwarzwert, aus dem sich der Kontrast errechnet, bei 0,47 cd/m². Unser Messgerät erkennt in einem rein schwarzen Bild also Weißanteile. Die Helligkeit wird von einem Sensor in Relation zum Umgebungslicht adaptiv angepasst.

Ein solcher Ambient Sensor ist an sich kein Novum und auch nichts Schlechtes. Beim Q572 raubt dieser uns aber den letzten Nerv, denn er drosselt die Helligkeit im Akkubetrieb auf maximal 178 cd/m². Doch damit nicht genug: Selbst in Innenräumen meint der Sensor, es sei noch viel zu hell und regelt weiter herunter („aggressive Stromspar-Einstellung“). Dies macht er in Sekundenabständen. Wenn wir uns also durch einen unterschiedlich hellen Raum bewegen, können wir zusehen, wie sich die Helligkeit verändert. Der Leser möge sich vorstellen, was wohl bei einer Zugfahrt passiert. 

Wir haben keine Möglichkeit zum Abschalten des Sensors gefunden (auch nicht im BIOS). Vor diesem Hintergrund wirkt die Aussage des Datenblattes „Helligkeit von maximal 400 cd/m²“ wie pures Wunschdenken.

284
cd/m²
280
cd/m²
282
cd/m²
261
cd/m²
267
cd/m²
282
cd/m²
254
cd/m²
249
cd/m²
270
cd/m²
Ausleuchtung des Bildschirms
LG Display LP101WH4-SLP1 getestet mit X-Rite i1Pro 2
Maximal: 284 cd/m² (Nits) Durchschnitt: 269.9 cd/m²
Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 178 cd/m²
Kontrast: 572:1 (Schwarzwert: 0.467 cd/m²)43.49% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
62.9% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
42.04% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)

Wie die Konkurrenten deckt unser Q572 sRGB nicht vollständig ab (nur zirka 60 %), vom größeren AdobeRGB-Raum ganz zu schweigen. Farbräume spielen jedoch hauptsächlich für professionelle Grafiker eine Rolle, die auf dem TFT exakt jene Farben sehen wollen, die der sRGB-Raum vorschreibt. Die große Schwester Q702 sowie das erstklassige IPS-FHD-Panel des Aspire V3-571G können es aber auch nicht besser (Bild 3/4).

Stylistic Q572 vs. sRBG(t)
Stylistic Q572 vs. sRBG(t)
Stylistic Q572 vs. AdobeRBG(t)
Stylistic Q572 vs. AdobeRBG(t)
Stylistic Q572 vs. Q702 Convertible(t)
Stylistic Q572 vs. Q702 Convertible(t)
Stylistic Q572 vs. Aspire V3-571G IPS(t)
Stylistic Q572 vs. Aspire V3-571G IPS(t)

Die Farbanalyse mit dem i1 Pro 2 Fotospektrometer und der CalMAN 5 Software zeigt eine deutliche Schwäche bei der Darstellung von hellen Grautönen. Der DeltaE(2000) von 6 (Durchschnitt) besagt, Grautöne sehen nicht so aus, wie sie nach sRGB aussehen sollten. Lediglich bei reinem Schwarz und Fast-Schwarz (10/20) kann das menschliche Auge keinen Unterschied mehr ausmachen.

Einen ungünstig hohen DeltaE(2000) haben auch die Farben Blau und Magenta (22 bzw. 12). Der Blaustich ist nicht ganz so deutlich ausgeprägt wie bei den meisten Laptops. Mit 6.352 K liegt der Weißpunkt passend zum Ideal von 6.500 K. Das ThinkPad Tablet 2 hingegen gibt Graustufen exzellent wieder und auch die Farbtreue ist besser. Beim Latitude 10 verhält es sich ähnlich, lediglich die Graustufen sind einen Tick schwächer als beim ThinkPad.

Graustufen (CalMAN Ziel sRGB)
Graustufen (CalMAN Ziel sRGB)
Farben (CalMAN Ziel sRGB)
Farben (CalMAN Ziel sRGB)
Farbsättigung (CalMAN Ziel sRGB)
Farbsättigung (CalMAN Ziel sRGB)

Dem Tester erschien die Helligkeit bereits in Innenräumen zu dunkel. Was macht das Q572 im grellen Tageslicht? Die Antwort: Es bleibt bei den genannten 178 cd/m² (Akkubetrieb). Zusammen mit dem wenig eindrucksvollen Kontrast und der milchigen Anti-Glare-Folie ist in der Sonne Arbeiten unmöglich. Bei der Webcam-Außenaufnahme hatten wir größte Schwierigkeiten, irgendetwas auf dem TFT zu erkennen. 

Beim Latitude 10 und beim ThinkPad Tablet 2 ist das etwas anders, keines ist entspiegelt. Das sorgt zwar für unangenehme Schmierfinger, doch die Luminanz von 452/376 bzw. 343/282 cd/m² (AC/Akku) ist teils enorm. Das Latitude 10 ist dadurch wesentlich besser außentauglich als unser Q572.

Wir sehen: nichts.
Wir sehen: nichts.
Webcam-Aufnahme draußen?
Webcam-Aufnahme draußen?
Das wird in der Sonne nichts.
Das wird in der Sonne nichts.

Die Blickwinkel hingegen sind IPS-typisch wieder erstklassig. Horizontale Einblicke klappen auf der kompletten Achse bis annähernd 90 Grad Abweichung von der Idealposition. Wer von oben oder unten auf das Panel schaut, der hat ebenfalls keine Probleme. Farbinvertierungen, mit denen die Masse der Laptops zu kämpfen hat, sind kein Thema für das Q572.

Blickwinkel Fujitsu Stylistic Q572 Q5720M30A1DE
Blickwinkel Fujitsu Stylistic Q572 Q5720M30A1DE

Leistung

Wie wir testen - Leistung

Ausgerüstet ist unser Q572 mit einer AMD Z-60 APU (1 GHz, kein Turbo). Der Dual-Core-Prozessor mit eingebauter Radeon HD 6250 (Shared 384 MB) wurde speziell für Tablet–PCs einwickelt. Technisch ähnelt die APU der Netbook-Plattform C-60 (9 Watt), allerdings ist der TDP deutlich niedriger (4,5 Watt). Ein Grund hierfür ist bspw. der geringe GPU-Takt von 290 MHz (konstant). 

AMD positioniert seine Tablet-APU gegen Intels Atom Z2760 (zwei Kerne), ist damit am Markt aber kaum erfolgreich. Zumindest was die in Deutschland angebotenen Geräte betrifft, ist unser Q572 das einzige Z-60-Tablet

Hinzu kommen eine 128-GB-SSD von Hynix (HFS128G3MNM) sowie vier Gigabyte RAM (onboard). Die Kapazität der SSD ist eine Besonderheit, alle Atom-Konkurrenten haben lediglich einen 32-/64-GB-Flash-Speicher. Ob die Hynix SSD auch schneller ist, das werden wir weiter unten ergründen.

Systeminfo CPUZ CPU
Systeminfo CPUZ Cache
Systeminfo CPUZ Mainboard
Systeminfo CPUZ RAM
Systeminfo CPUZ RAM SPD
Systeminfo GPUZ HD 6250
DPC Latenzen
DPC Latenzen
Systeminformationen Fujitsu Stylistic Q572 Q5720M30A1DE

Prozessor

Cinebench R11.5 CPU Multi @Akku 1,0 CPU GHz konstant
Cinebench R11.5 CPU Multi @Akku 1,0 CPU GHz konstant
Cinebench R11.5 OpenGL @AC GPU 276 MHz
Cinebench R11.5 OpenGL @AC GPU 276 MHz

Betrachten wir zuerst die Rechenleistung des AMD Z-60: Der Atom Z2760 liegt mit 31 bis 36 % in Führung, ein verlässlicher Wert, den wir über sechs Windows Convertibles geprüft haben (z. B. Dell Latitude 10). Auf Grund des 32 Bit Windows 8 auf diesen Geräten können wir nur im Cinebench R10 Multi vergleichen. Interessant, weil gewaltig, ist der Leistungssprung zu einem Low Voltage Intel Core i5 (+440 %), wie er im Acer W700 (Tablet) verbaut ist. Der ältere Atom N570 (Eee PC 1015PX) ist immer noch 32 % schneller. 

Der Core i5 benötigt unter Last natürlich deutlich mehr Energie (21-28 statt 16-19 Watt), was die Mehrleistung rechtfertig. Der zuerst genannte Atom Z2760 benötigt aber typischerweise nur 8-10 Watt (Last: z. B. Iconia W510). Ein Intel-Atom-Tablet hat also eine deutlich bessere Leistung pro Watt

Anders verhält sich die Sache im Shading Test, welche nur die Radeon HD 6250 (IGP) betrifft. Hier deklassiert unser Q572 die Atom-Konkurrenten um 26 bis 32 %. Die PowerVR SGX545 (GMA 3650) des Atom Z2760 ist also schwächer, zumal sie nur DirectX 9.1 unterstützt.

Cinebench R10
Rendering Multiple CPUs 32Bit (nach Ergebnis sortieren)
Fujitsu Stylistic Q572 Q5720M30A1DE
Radeon HD 6250, Z-60, Hynix HFS128G3MNM
1249 Points
Acer Aspire One 725
Radeon HD 6290, C-60, Seagate Momentus 5400.6 ST9500325AS
1344 Points +8%
Asus EEE PC 1015PX
Graphics Media Accelerator (GMA) 3150, N570, Hitachi Travelstar Z5K320 HTS543232A7A384
1654 Points +32%
HP Pavilion dm1-4200sg
Radeon HD 7310, E1-1200, Toshiba MK3276GSX
1654 Points +32%
Acer W700-53334G12as
HD Graphics 4000, 3337U, Toshiba THNSNS128GMCP
6748 Points +440%
Lenovo ThinkPad Tablet 2 (N3S23GE)
SGX545, Z2760, 64 GB eMMC Flash
1630 Points +31%
Dell Latitude 10
SGX545, Z2760, 64 GB eMMC Flash
1637 Points +31%
Acer Iconia W510
Graphics Media Accelerator (GMA) 3650, Z2760, 64 GB SSD
1685 Points +35%
Asus VivoTab TF810C-1B026W
SGX545, Z2760, 64 GB SSD
1692 Points +35%
HP Envy x2 11-g000eg
SGX545, Z2760, 64 GB SSD
1644 Points +32%
Samsung ATIV Smart PC XE500T1C-A02DE
SGX545, Z2760, 64 GB SSD
1700 Points +36%
Shading 32Bit (nach Ergebnis sortieren)
Fujitsu Stylistic Q572 Q5720M30A1DE
Radeon HD 6250, Z-60, Hynix HFS128G3MNM
1372 Points
Acer Aspire One 725
Radeon HD 6290, C-60, Seagate Momentus 5400.6 ST9500325AS
1219 Points -11%
Asus EEE PC 1015PX
Graphics Media Accelerator (GMA) 3150, N570, Hitachi Travelstar Z5K320 HTS543232A7A384
306 Points -78%
HP Pavilion dm1-4200sg
Radeon HD 7310, E1-1200, Toshiba MK3276GSX
1690 Points +23%
Acer W700-53334G12as
HD Graphics 4000, 3337U, Toshiba THNSNS128GMCP
5383 Points +292%
Lenovo ThinkPad Tablet 2 (N3S23GE)
SGX545, Z2760, 64 GB eMMC Flash
430 Points -69%
Dell Latitude 10
SGX545, Z2760, 64 GB eMMC Flash
427 Points -69%
Acer Iconia W510
Graphics Media Accelerator (GMA) 3650, Z2760, 64 GB SSD
435 Points -68%
Asus VivoTab TF810C-1B026W
SGX545, Z2760, 64 GB SSD
423 Points -69%
HP Envy x2 11-g000eg
SGX545, Z2760, 64 GB SSD
434 Points -68%
Samsung ATIV Smart PC XE500T1C-A02DE
SGX545, Z2760, 64 GB SSD
363 Points -74%
Cinebench R10 Rendering Single 32Bit
669
Cinebench R10 Rendering Multiple CPUs 32Bit
1249
Cinebench R10 Shading 32Bit
1372
Cinebench R10 Rendering Single CPUs 64Bit
730 Points
Cinebench R10 Rendering Multiple CPUs 64Bit
1361 Points
Cinebench R10 Shading 64Bit
1364 Points
Cinebench R11.5 CPU Single 64Bit
0.2 Points
Cinebench R11.5 CPU Multi 64Bit
0.37 Points
Cinebench R11.5 OpenGL 64Bit
5.04 fps
Hilfe

System Performance

PCMark 7 Sub-Scores - hoher Storage Score
PCMark 7 Sub-Scores - hoher Storage Score

Die Anwendungsperformance, dargestellt in einer Zahl, arbeitet der PCMark 7 heraus. Der Benchmark prüft alle relevanten Komponenten und nicht nur den Prozessor (GPU, RAM, Speicher). Das Ergebnis liegt gleichauf mit der Atom-Konkurrenz (+/-7 %). Den Nachteil bei der Rechenleistung kann das Q572 durch eine schnelle 128-GB-SSD wettmachen. Im System Storage setzt es sich 38 bis 48 % vor die Tablet- bzw. Convertible-Konkurrenz, die ebenfalls mit Windows 8 läuft. Lenovos ThinkPad Tablet 2 und Dells Latitude 10 liegen im Sub-Score 39 % zurück, führen aber in der Gesamtnote mit +7 %. 

Die gefühlte Anwendungsgeschwindigkeit ist insgesamt zufriedenstellend. Sobald aber mehrere Installationen gleichzeitig laufen oder Programme parallel ausgeführt werden, gerät das Q572 merklich ins Stocken. Kopiervorgänge oder Einzelinstallationen sind hingegen auf Grund der schnellen SSD nach kurzer Zeit beendet (hohe Write-Raten). In Summe hatten wir den Eindruck, dass es sich auf dem Q572 einen Tick flüssiger arbeiten lässt als auf den Atom-Konkurrenten. Auf jeden Fall aber steht mit den 128 GB mehr Speicherplatz zur Verfügung als bei den allesamt mit 32/64 GB ausgerüsteten Konkurrenten.

2.7
Windows 8 Experience Index
Prozessor
Berechnungen pro Sekunde
2.7
Speicher (RAM)
Speichervorgänge pro Sekunde
4.9
Grafik
Desktopleistung für Windows Aero
3.6
Grafik (Spiele)
3D-Business und Gaminggrafikleistung
5.5
Primäre Festplatte
Datentransferrate
7.8
PCMark 7 Score
1337 Punkte
Hilfe

Massenspeicher

Der im Chart gezeigte System Storage Score des PCMark 7 attestiert dem Hynix Speicher (SATA 3) eine fulminante Geschwindigkeit. Zugriffe auf die kleinen 64-GB-SSDs der Atom-Konkurrenten sind 50–60 % langsamer, zumindest was diesen Score betrifft. Auch die reinen Massenspeichertests Crystal Disk Mark und ASSSD nennen gute 4K-Durchsätze von 15/33 bzw. 12/26 MB/s (Lesen/Schreiben). Auffällig ist der doppelt so hohe Schreibdurchsatz.

Die Konkurrenten drehen das anders herum: Latitude 10 und ThinkPad Tablet 2 haben mit ihrem 64-GB-eMMC-Flashspeicher einen 4K-Durchsatz von nur 9/2 MB/s (Lesen/Schreiben). Die Schreibgeschwindigkeit ist also extrem langsam (nur 4x schneller als konventionelle HDD mit zirka 0,55 MB/s).

HD Tune 113 MByte/s Lesen seq. (Test f. HDDs)
HD Tune 113 MByte/s Lesen seq. (Test f. HDDs)
Crystal Disk Mark 313 MByte/s Lesen seq.
Crystal Disk Mark 313 MByte/s Lesen seq.
ASSSD: 327 MByte/s Lesen seq.
ASSSD: 327 MByte/s Lesen seq.
Hynix HFS128G3MNM
Minimale Transferrate: 112.7 MB/s
Maximale Transferrate: 281.8 MB/s
Durchschnittliche Transferrate: 197.8 MB/s
Zugriffszeit: 0.3 ms
Burst-Rate: 155.8 MB/s
CPU Benutzung: 20.5 %

Grafikkarte

AMDs Radeon HD 6250 ist Teil der Z-60 APU (Hondo). Im Gegenteil zum CPU-Kern ist die GPU nicht von neuster Bauart, sie wurde bereits Ende 2010 vorgestellt und in zahlreichen „AMD Netbooks“ verbaut (z. B. Acer Aspire One 722). Die Radeon arbeitet konstant mit 276 MHz, einen Turbo besitzt sie nicht. Die GPU unterstützt nach wie vor DirectX 11 und hat einen UVD3 (Video Dekoder). Letzterer entlastet den Prozessor bei der Wiedergabe von hochauflösenden Videos.

Wir haben es ausprobiert: Selbst im Akkubetrieb ist die CPU während des Playback eines 1080p-Videos am externen Full-HD-Monitor nur zu 30-40 % ausgelastet (zeitgleich zwei Videos 40-50 %). Es kann also in weiteren Anwendungen gleichzeitig gearbeitet werden. An dieser Stelle soll aber nicht unerwähnt bleiben: Auch die Graphics Media Accelerator 3650 des Atom besitzt eine HD Video Engine und kann das Bildsignal per HDMI 1.3 oder DisplayPort ausgeben. Im Gegensatz zum Q572 (Full Size HDMI) haben die Kontrahenten meist einen Micro-HDMI-Anschluss.

Die Spiele-Performance ist sehr gering, weshalb nur sehr alte Games in niedrigen Details und Auflösungen flüssig laufen. Bei Risen von 2009 war aber nicht einmal das der Fall. Ein Grund hierfür ist die schwache CPU-Einheit, die viele Spiele ausbremst. Im Datenblatt der HD 6250 finden Sie einen Überblick zu den getesteten Spielen. Beachte: Die dortigen Games wurden zum großen Teil mit anderen, leicht besseren Prozessorkernen getestet (AMD Netbooks).

3DMark Vantage P Result
560 Punkte
3DMark 11 Performance
192 Punkte
3DMark Ice Storm Standard Score
9741 Punkte
3DMark Cloud Gate Standard Score
793 Punkte
Hilfe
min.mittelhochmax.
Risen (2009) 15 7
Anno 2070 (2011) 13 5

Emissionen

Wie wir testen - Emissionen

Geräuschemissionen

Geräuschfreies Arbeiten, Lesen und Surfen, das bietet jedes Android oder Intel Atom basierte Tablet. Beim Q572 ist das nicht der Fall, die APU braucht eine aktive Kühlung. Folglich gibt es, wie bei einem Slate PC/Convertible mit Intel Core (z. B. Acer Iconia W700, Stylistic Q702), einen hörbaren Lüfter und einen Luftauslass. Selbiger ist ständig aktiv. Im Leerlauf messen wir einen Schalldruck von zirka 30 dB(A) aus 15 Zentimetern Entfernung (Tablet steht in Docking Cradle). 

Unter Last erhöht sich die Messung auf 34 dB(A), was nicht störend, aber hörbar ist. Diesen Höchstpegel liefert das Q572 aber nur bei konstanter Extremlast durch parallel laufenden Prime95 und Furmark (CPU+GPU Stresstest). Kopiervorgänge, Spiele oder Installationen heben den Lüfter nicht an, er verbleibt wie im Idle bei 30,4 dB(A).

Lautstärkediagramm

Idle
30.1 / 30.4 / 30.4 dB(A)
Last
30.4 / 34.2 dB(A)
  red to green bar
 
 
30 dB
leise
40 dB(A)
deutlich hörbar
50 dB(A)
störend
 
min: dark, med: mid, max: light   Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen)

Temperatur

Stresstest: GPU-Takt 275 MHz; CPU 998 MHz
Stresstest: GPU-Takt 275 MHz; CPU 998 MHz
Furmark Solo: GPU @276 MHz
Furmark Solo: GPU @276 MHz
Prime95 Solo: CPU @998 MHz
Prime95 Solo: CPU @998 MHz

Deutlicher werden da schon die Temperaturen, denn auch im Leerlauf erwärmt sich das Q572 merklich. Der punktuelle Hot-Spot von 44 Grad knapp über der Windows Taste erstaunt: Scheinbar vermag es der konstant, aber langsam drehende Lüfter nicht, einen Wärmestau zu verhindern. Bei konstanter Last und dem auf höchster Stufe drehenden Lüfter sinkt die Temperatur nämlich deutlich. Wir haben mitnichten Last und Idle vertauscht. 

Wir haben wie üblich den Stresstest aus Prime95 und Furmark ausgeführt und kein Throttling festgestellt. GPU- (275 MHz) und CPU-Takt 998 MHz verhalten sich über zwei Stunden lang konstant. Einen Turbo besitzt die APU in keinem Kern. 

Im Vergleich zu Intels Atom Plattform, die ohne Lüfter auskommt und etwas mehr CPU-Leistung bietet, schneidet die Z-60-APU hier ziemlich schlecht ab. Abwärme und aktiver Lüfter in einem flachen Tablet (ohne Intel Core) sind eigentlich Themen der Vergangenheit. Die APU bietet in unseren Augen viel zu wenig Performance-Vorteile, um diesen Nachteil zu rechtfertigen.

Max. Last
 39.1 °C27.6 °C24.8 °C 
 34.7 °C32 °C26.2 °C 
 35.3 °C35.1 °C31.5 °C 
Maximal: 39.1 °C
Durchschnitt: 31.8 °C
25.8 °C28.3 °C39.7 °C
25.6 °C28.6 °C38.5 °C
28.6 °C33.1 °C43.2 °C
Maximal: 43.2 °C
Durchschnitt: 32.4 °C
Netzteil (max.)  34.3 °C | Raumtemperatur 22.3 °C | Voltcraft IR-360
(+) Die Durchschnittstemperatur auf der Oberseite unter extremer Last ist 31.8 °C. Im Vergleich erhitzte sich der Durchschnitt der Geräteklasse Tablet auf 30 °C.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 36.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.

Lautsprecher

Bei der akustischen Qualität der kleinen Stereo-Lautsprecher erwarten wir keine Sternstunde der Lautsprecherwelt. Die kleinen Speaker befinden sich in der unteren Seite des Tablets. Im Cradle sitzend beschallen sie in Richtung Tischplatte. Ihre höchste Lautstärke ist relativ gering, einen mittelgroßen Besprechungsraum könnte der Nutzer damit nicht beschallen. Die Qualität ist mittenlastig und bietet weder Volumen noch Tiefen. Kopfhörer sind daher die erste Wahl zum Hören von Musik. Leider besitzt das Docking Cradle keinen 3,5-mm-Klinke-Anschluss für externe Lautsprecher.

Energieverwaltung

Wie wir testen - Akkulaufzeit

Energieaufnahme

Die Z-60-APU wurde als Tablet-Plattform konzipiert, daher hat sie einen TDP von nur 4,5 Watt (höchste thermische Verlustleistung von CPU- + GPU-Teil). Gemessen ab Steckdose sieht das natürlich anders aus: Hier kommen die Verlustleistung des Netzteils (Transformation), das TFT-Backlight, die Funkmodule, der Arbeitsspeicher sowie andere Geräte (SATA SSD, USB-Ports, CardReader etc.) hinzu. Wir messen dann bei höchster Last und voller Helligkeit 19 Watt. Der Akku war voll aufgeladen. 

Die Atom basierten Konkurrenten brauchten in diesem Test nur 11 bzw. knapp 9 Watt (Latitude 10 / ThinkPad Tablet 2). Während eines 3DMark sind es bei diesen beiden 10 bzw. 5 Watt (Q572: 16 Watt). Unser AMD Tablet hat also je nach Szenario eine bis zu doppelt so hohe Energieaufnahme! Da sich dies auch im Idle-Betrieb fortsetzt, lassen die Akkulaufzeiten nichts Gutes für den Stylistic erwarten.

Stromverbrauch
Aus / Standbydarklight 0 / 0.1 Watt
Idledarkmidlight 8.2 / 11.8 / 13.1 Watt
Last midlight 16.2 / 18.7 Watt
 color bar
Legende: min: dark, med: mid, max: light        Voltcraft VC 960

Akkulaufzeit

Es kommt, wie es kommen muss: Die Laufzeit kann nicht die Atom-Konkurrenten Dell Latitude 10 (15:52 h WLAN-Test) und ThinkPad Tablet 2 (7:39 h) ausstechen. Die relevante, praxisnahe Laufzeit, repräsentiert durch unseren WLAN-Test bei zirka 150 cd/m² Helligkeit, liegt bei nur 4:48 Stunden. Den 60-Wattstunden-Akku des Latitude 10 können die austauschbaren 36 Wh des Q572 nichts entgegen setzen. Das ThinkPad Tablet 2 hat nur einen 30-Wh-Akku und ist besser vergleichbar. Trotz der geringeren Kapazität läuft es knapp drei Stunden länger.

In den anderen beiden Tests (Last, Idle) hinkt unser Testgerät den Konkurrenten ebenso hinterher. Unter Last läuft das ThinkPad Tablet 2 fast doppelt so lang.

36-Wh-Lithium-Polymer-Akku, wechselbar
36-Wh-Lithium-Polymer-Akku, wechselbar
Netzteil, es liefert 60 Watt (überdimensioniert)
Netzteil, es liefert 60 Watt (überdimensioniert)
Akkulaufzeit
Idle (ohne WLAN, min Helligkeit)
13h 33min
Surfen über WLAN
4h 48min
Last (volle Helligkeit)
2h 48min

Fazit

Wie wir testen - Fazit

Keine Frage, Fujitsus Stylistic Q572 ist kein Allerwelts-Tablet für jedermann. Dies wird schon durch den Preispunkt verhindert: 1.050 Euro sind ein stolzer Preis. Dafür wird dem Kunden aber auch allerhand geboten: SmartCard Reader, integriertes UMTS, Docking Station mit Ethernet, Fingerabdruck-Leser und ein entspiegeltes Touch-Display. Diese Merkmale hauen zwar einen Privatkunden nicht vom Hocker, im geschäftlichen Umfeld handelt es sich aber durchaus um begehrenswerte Eigenschaften. 

Ganz und gar nicht begehrenswert stellt sich das Touch-Display dar. Es stehen zwar guter Kontrast, weite Blickwinkel (IPS) und eine gute Farbechtheit auf der Haben-Seite. Aber davon hat der Nutzer nichts, wenn er bei zwangsgedrosselter Helligkeit im Sonnenschein absolut gar nichts mehr ablesen kann. Grund ist die niedrige Helligkeit, aber auch die milchige Entspiegelung des Panels.

Die Laufzeit kann dann doch nicht die Atom-Konkurrenten Dell Latitude 10 (15:52 h) und Lenovo ThinkPad Tablet 2 (7:39 h) ausstechen. Der Intel Konkurrent (Atom Z2760: +42 %; R11.5 Multi) steht auch die Rechenleistung des Prozessorteils nach. Langsam ist das System aber nicht, wofür eine flinke Hynix HFS128G3-SSD sorgt (128 GB). Weil diese schnell liest und schreibt, werden Nutzer keinen Unterschied im Vergleich zu Windows-8-Tablets auf Atom-Plattform erleben. 

Ob die AMD Radeon HD 6250 tatsächlich als herausragendes Merkmal des Q571 gelten kann, darüber entscheiden die Anwendungen des Nutzers. Sofern selbige die GPU-Shader nutzen können, kann der Anwender zirka 30-40 % Mehrleistung gegenüber GMA 3650 (Atom) abrufen. 

Unsere Wertung ist zwiegespalten: Die geringe Akku-Mobilität und der unter Tageslicht unbrauchbare Bildschirm missfallen uns sehr. Die Performance ist für Windows 8 gerade noch akzeptabel, dank der schnellen SSD ist sie einen Tick besser als bei den getesteten Atom-Tablets. Abwärme und Lautstärke sind für die gebotene geringe Performance jedoch zu hochLetztere bringen nur eine verkleinerte oder ganz abgespeckte Anschlussvielfalt mit. 

In Summe sehen wir Dells Latitude 10 auf Grund seiner überragenden Helligkeit und Laufzeit als die bessere Alternative an. Die IPS-Anzeige ist ähnlich blickwinkelstabil und nicht entspiegelt. Besser ein helles, kontraststarkes Glare-Display, als eine dunkle, milchige Entspiegelung. Das ThinkPad Tablet 2 ist auch heller als unser Q572 und ebenfalls ein Glare-Type.  

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Im Test:  Fujitsu Stylistic Q572 Q5720M30A1DE
Im Test: Fujitsu Stylistic Q572 Q5720M30A1DE

Datenblatt

Fujitsu Stylistic Q572 Q5720M30A1DE
Prozessor
AMD Z-60 2 x 1 GHz, Hondo
Grafikkarte
AMD Radeon HD 6250 - 384 MB VRAM, Kerntakt: 276 MHz, Speichertakt: 533 MHz, DDR3, 8.982.10.8000 Win8 64
RAM
4 GB 
, onboard PC3-12800 Samsung max ausgebaut 4 GB
Bildschirm
10.10 Zoll 16:9, 1366 x 768 Pixel, Kapazitiv mit Stylus (Lieferumfang), LG Display LP101WH4-SLP1, IPS Dual Digitizer, entspiegelt, spiegelnd: nein
Mainboard
Massenspeicher
Hynix HFS128G3MNM, 128 GB 
, SSD Hynix 128Gb HFS128G32MNM SATA III
Soundkarte
Realtek ALC269
Anschlüsse
2 USB 2.0, 1 HDMI, 1 Kensington Lock, Audio Anschlüsse: Kopfhörer/Mikrofon kombiniert, Card Reader: SD/XC, 1 SmartCard, 1 Fingerprint Reader, Sensoren: Lage, LAN9500A USB 2.0 to Ethernet 10/100 Adapter, 3 x USB 2.0 am Docking Cradle
Netzwerk
Ralink RT3572 (a/b/g/n = Wi-Fi 4/), Bluetooth 4.0, Sierra Wireless Gobi 3000
Abmessungen
Höhe x Breite x Tiefe (in mm): 13.9 x 273.5 x 176
Akku
36 Wh Lithium-Polymer, 7.2 V 5000 mAh, Akkulaufzeit (laut Hersteller): 6 h
Betriebssystem
Microsoft Windows 8 Pro 64 Bit
Kamera
Webcam: 5 MP Front, 0,9 MP Rückseite
Sonstiges
Lautsprecher: 2 x Stereo, 2 x Digital-Array-Mikrofone, Tastatur-Beleuchtung: nein, Stylus Pen, Full Disk Encryption (FDE), DeskUpdate, , 24 Monate Garantie
Gewicht
775 g, Netzteil: 259 g
Preis
1099 Euro

 

Sie ist ein Standfuß, ...
Sie ist ein Standfuß, ...
Sehr schön ist die mitgelieferte Mini-Docking-Lösung.
Sehr schön ist die mitgelieferte Mini-Docking-Lösung.
Ein kleines Steckernetzteil hätte besser zu dem kleinen Tablet gepasst.
Ein kleines Steckernetzteil hätte besser zu dem kleinen Tablet gepasst.
...aber einen Clip zum Befestigen am Rahmen.
...aber einen Clip zum Befestigen am Rahmen.
Für dem Stylus-Pen gibt es keinen Einschub, ...
Für dem Stylus-Pen gibt es keinen Einschub, ...
Das längliche Netzteil sollte daher besser immer im Gepäck sein.
Das längliche Netzteil sollte daher besser immer im Gepäck sein.
Nun ja, ein wenig. Der herausnehmbare Akku schafft lediglich knapp fünf Stunden reale Laufzeit (WLAN-Test).
Nun ja, ein wenig. Der herausnehmbare Akku schafft lediglich knapp fünf Stunden reale Laufzeit (WLAN-Test).
Das ist schade, denn mit dem LTE-Modem ist das Q572 auf Mobilität getrimmt.
Das ist schade, denn mit dem LTE-Modem ist das Q572 auf Mobilität getrimmt.
...bringt aber Ethernet RJ45...
...bringt aber Ethernet RJ45...
...sowie drei USB-2.0-Ports mit.
...sowie drei USB-2.0-Ports mit.
Schade um das IPS-Display: Kontrast, Farbtreue und Blickwinkel sind sehr gut. Die niedrige Helligkeit sorgt indes für heftige Minuspunkte.
Schade um das IPS-Display: Kontrast, Farbtreue und Blickwinkel sind sehr gut. Die niedrige Helligkeit sorgt indes für heftige Minuspunkte.
und SmartCard-Reader.
und SmartCard-Reader.
Fingerprint-
Fingerprint-
Hardware-Sicherheitsfeatures sind eine besondere Stärke es Q572:
Hardware-Sicherheitsfeatures sind eine besondere Stärke es Q572:
mitunter etwas zu steil.
mitunter etwas zu steil.
Auf dem Schreibtisch steht das Q572
Auf dem Schreibtisch steht das Q572
Leider ist der Aufstellwinkel nicht einstellbar.
Leider ist der Aufstellwinkel nicht einstellbar.
Wir konnten im strahlenden Sonnenschein gar nichts mehr erkennen. Auch Schatten half nicht deutlich weiter.
Wir konnten im strahlenden Sonnenschein gar nichts mehr erkennen. Auch Schatten half nicht deutlich weiter.
Beide Komponenten sorgen unter Tageslicht für ein völlig unbrauchbares Bild.
Beide Komponenten sorgen unter Tageslicht für ein völlig unbrauchbares Bild.
Das Anti-Glare ist jedoch verantwortlich für milchige Ansichten des Desktops.
Das Anti-Glare ist jedoch verantwortlich für milchige Ansichten des Desktops.
...haben Android Systeme hier selten eine Daseinsberechtigung (außer bei... ...reinen Web-Anwendungen).
...haben Android Systeme hier selten eine Daseinsberechtigung (außer bei... ...reinen Web-Anwendungen).
Weil im Unternehmensumfeld Windows eine Rolle spielt, ...
Weil im Unternehmensumfeld Windows eine Rolle spielt, ...
...oder Checklisten gepflegt werden müssen.
...oder Checklisten gepflegt werden müssen.
...bei denen in Spezialanwendungen Daten erfasst...
...bei denen in Spezialanwendungen Daten erfasst...
Vielmehr geht es um Anwendungsfälle in Handel, Industrie oder Gewerbe, ...
Vielmehr geht es um Anwendungsfälle in Handel, Industrie oder Gewerbe, ...
...oder Präsentationen zu erstellen.
...oder Präsentationen zu erstellen.
Es geht natürlich nicht darum, Doktorarbeiten zu schreiben...
Es geht natürlich nicht darum, Doktorarbeiten zu schreiben...
...kann der berufliche Anwender eine Menge anstellen.
...kann der berufliche Anwender eine Menge anstellen.
Das Stylistic Q572 soll sich für Business-Zwecke besser eignen...
Das Stylistic Q572 soll sich für Business-Zwecke besser eignen...
...als Atom basierte Konkurrenten (ebenfalls Windows).
...als Atom basierte Konkurrenten (ebenfalls Windows).
Die Touch-Anzeige wurde entspiegelt, was Reflexionen eindämmt, aber nicht verhindert.
Die Touch-Anzeige wurde entspiegelt, was Reflexionen eindämmt, aber nicht verhindert.
Hinzu kommt eine Drosselung der Luminanz im Akkubetrieb auf nur 178 cd/m².
Hinzu kommt eine Drosselung der Luminanz im Akkubetrieb auf nur 178 cd/m².
...durch Veränderungen der Helligkeit im Sekundentakt (bei sich nur leicht verändernden Lichtverhältnissen).
...durch Veränderungen der Helligkeit im Sekundentakt (bei sich nur leicht verändernden Lichtverhältnissen).
Der Umgebungslichtsensor nervt...
Der Umgebungslichtsensor nervt...
Die Helligkeit der Anzeige ist bereits am Netz zu niedrig.
Die Helligkeit der Anzeige ist bereits am Netz zu niedrig.
Leider stellt sich das Stylistic Q572 beim Sturm auf den (Business-) Tablet-Olymp selbst ein Bein.
Leider stellt sich das Stylistic Q572 beim Sturm auf den (Business-) Tablet-Olymp selbst ein Bein.
...und die zahlreichen Anschlüsse in Standardgröße (USB 2x, HDMI, Card Reader).
...und die zahlreichen Anschlüsse in Standardgröße (USB 2x, HDMI, Card Reader).
Der Grund sind die Sicherheitsfeatures (u. a. Fingerprint- und SmartCard-Reader)...
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Mit einem handlichen Tablet...
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Test Bibliothek

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Links

Preisvergleich

Pro

+ Gute Farbdarstellung
+ Weite Blickwinkel (Indoor)
+ Schneller Massenspeicher
+ Standard USB und HDMI
+ SmartCard-Leser & Fingerprint
+ Docking Cradle
+ Aktiver Stylus Pen im Lieferumfang

Contra

- Geringe autom. Helligkeit per Sensor
- Sicht unter Sonnenlicht extrem schlecht
- Hohe Abwärme
- Betriebsgeräusch vorhanden
- Aktiver Lüfter
- Schlechte Kameramodule
- Klapprige Hardware-Taster und Schieber

Shortcut

Was uns gefällt

Brauchbare Windows 8 Performance auf einem handlichen Tablet. Wechselakku und jede Menge Schnittstellen. Wenn da nicht die niedrige Performance, so könnten die Idee nach einem PC-Ersatz-Tablet für anspruchslose Anwender aufkommen. 

Was wir vermissen

Einen Helligkeitssensor, der nicht schon beim kleinen Lichtstrahl im Zimmer sofort massiv dimmt. Hat denn niemand bei Fujitsu das Q572 ausprobiert? Selbst in Innenräumen ist die Anzeige auf Grund des Sensors zu dunkel. 

Was uns verblüfft

Die AMD APU benötigt trotz des geringen TDP weiterhin einen aktiven Lüfter. Die Atom-Tablet.Plattform verzichtet darauf.

Die Konkurrenz

Dell Latitude 10 (Atom, 10,1 Zoll); Lenovo ThinkPad Tablet 2 (Atom, 10,1 Zoll); Samsung ATIV Smart PC Pro XE500T1C (Core i5); Acer Iconia Tab W700 (Core i5)

Bewertung

Fujitsu Stylistic Q572 Q5720M30A1DE - 05.08.2013 v3 (old)
Sebastian Jentsch

Gehäuse
84%
Tastatur
67%
Pointing Device
95%
Konnektivität
68%
Gewicht
97%
Akkulaufzeit
87%
Display
71%
Leistung Spiele
52%
Leistung Anwendungen
74%
Temperatur
78%
Lautstärke
90%
Auf- / Abwertung
60%
Durchschnitt
77%
83%
Tablet - gewichteter Durchschnitt
Weitere Informationen über unsere Bewertung finden Sie hier.
> Notebook Test, Laptop Test und News > Tests > Notebook Testberichte > Test Fujitsu Stylistic Q572 Tablet
Autor: Sebastian Jentsch (Update: 15.05.2018)