Test Dell Inspiron duo Convertible
Bereits im September 2010 auf dem Intel Developer Forum (IDF) konnte man das Dell Inspiron duo bestaunen. Seit gestern ist das Convertible in Deutschland erhältlich. Das Flip-Design ermöglicht eine Rotation des Bildschirms um 180 Grad im Bildschirmrahmen, wodurch man eine Kombination aus Netbook und Tablet erhält.
Die Hardware unterscheidet sich nicht von aktuellen Netbooks und so kommen ein Intel Atom N550 Dual-Core-Prozessor (2x 1,5 GHz), 2 GByte DDR3-Arbeitsspeicher und die integrierte Intel GMA 3150-Grafikeinheit zum Einsatz. Auch der Festplattenspeicher ist mit 250 GByte nicht außergewöhnlich. Der Bildschirm bietet bei einer Diagonale von 26 Zentimetern (10 Zoll) angenehme 1366 x 768 Pixel Auflösung, allerdings eine glänzende Oberfläche und auch keine IPS-Technologie (iPad).
Für eine bessere Ergonomie setzt Dell auch eine samtige Gehäuseoberfläche und einen integrierten Akku unter der Handballenauflage. Wir überprüfen in diesem Test die Convertible-Qualitäten und den Nutzen im Tablet-Betrieb mit Windows 7 Home Premium (32-Bit). Auch ein Blick auf das Dell Inspiron duo Audio Dock mit JBL-Lautsprechern und einigen Schnittstellen darf nicht fehlen.
Das Dell Inspiron duo ist in Deutschland pünktlich zum Jahresstart ab sofort erhältlich. Der Preis für das größere Basismodell mit 320 GByte großer Festplatte wird bei 579 Euro (UVP) liegen und das Audio Dock wird für zusätzlich 139 Euro (UVP, Schwarz) erhältlich sein. Das kleinere Modell mit 250 GByte wird von Dell für 549 Euro (UVP) angeboten. Überzeugt das blaue Modell nicht, hat man noch die Wahl zwischen Rot und Schwarz.
Auf den ersten Blick unterscheidet sich das Inspiron duo nicht von einem herkömmlichen Netbook, nur das glänzende Mittelstück des Displaydeckels lässt die Besonderheit des Convertibles erahnen. Das Gehäuse ist aus hochwertigem Kunststoff gefertigt, wobei die Außenseite eine samtartige Haptik (gummierte Oberflächen) bietet. Die Displayrückseite ist mit Hochglanzlack und einem schicken Muster versehen, das sich von dem restlichen Gehäuse absetzt.
Die Innenseite wirkt durch eine Farbkombination aus Anthrazit und Schwarz sehr elegant und hochwertig. Der Bereich um die Tastatur ist ebenfalls aus Kunststoff gefertigt soll aber durch eine dunkle Aluminium-Optik überzeugen. Die Tastatur hebt sich durch einen glänzenden Untergrund ab. Neben der blauen Version wird das Gerät von Dell zusätzlich in Rot und Schwarz angeboten (ohne Aufpreis).
Die Stabilität des Gehäuses kann überzeugen, wobei sich Bedenken gegenüber des Kippmechanismus nicht bestätigen. Zwei Magnete sowie kleine Haltevorrichtungen bieten einen guten Halt. Die Tastatur gibt bei starkem Druck nur leicht nach, was auf die schwimmende Bauweise zurückzuführen ist. Der Bildschirmrahmen ist sehr flexibel, da dieser recht schmal ist und der Bildschirm an sich bewegt sich kaum und ist relativ steif.
Die Displayscharniere liegen zentral und bieten trotz kleiner Bauweise einen strafen Halt. Ein Nachwippen bleibt durch das Flip-Design des Bildschirms leider nicht aus. Auch wenn der integrierte Akku unter der Handballenauflage untergebracht ist benötigt man zwei Hände um den Bildschirm auszurichten. Die Abmessungen von 28,5 x 19,5 x 2,6 – 2,9 Zentimeter (B x T x H) und 1,37 Kilogramm inklusive Akku liegen im Rahmen für 10-Zoll-Gerät, wobei es für ein Tablet vergleichsweise schwer ist.
Die Erweiterbarkeit wird von Dell nicht eingeschränkt, auch wenn man dafür zirka 25 Schrauben lösen muss. Nach dem Entfernen der Tastatur und des inneren Chassis hat man Zugriff auf die gesamte Hardware. Hinsichtlich des Arbeitsspeichers ist das Maximum bei unserem Testgerät bereits erreicht. Ein möglicher Wechsel der Festplatte gestaltet sich tückisch. Diese bietet eine Bauhöhe von nur 7 Millimetern und ein übliches 2,5-Zoll-Laufwerk mit 9 Millimetern lässt sich aufgrund der fehlenden Halterung nicht unterbringen. Der integrierte 4-Zellen-Akku ist erreichbar, muss aber bei Bedarf von einem Techniker getauscht werden, wobei außerdem kein leistungsstärkeres Modell verfügbar ist.
Minimalismus pur bietet das Inspiron duo im Bereich der Schnittstellen. Neben zwei USB 2.0-Ports und einem Kopfhörerausgang für Lautsprecher oder Kopfhörer sowie dem Stromanschluss für das mitgelieferte Netzteil finden sich keine weiteren Ports am Gerät. Andere Einsteigergeräte bieten bei ähnlichen Abmessungen zusätzlich einen Kartenleser, eine RJ-45-Netzwerkbuchse, einen Kensington Lock und einen analogen Videoausgang (VGA). Diese Einsparungen dienen der Ergonomie, aber der Funktionsumfang wird dadurch deutlich eingeschränkt.
Die Aufteilung der wenigen Ports ist aufgrund der großzügigen Platzangebots gut gelungen, die rundlichen Abdeckungen hätten sich sicherlich auch für weitere Ports nutzen lassen. In diesem Bereich muss man einen Kompromiss eingehen und auf einen großen Umfang oder aktuelle Schnittstellen (USB 3.0) verzichten.
Kommunikation
Auf kabelgebundene Kommunikation muss man aufgrund des fehlenden Anschlusses verzichten, aber die mobilen Möglichkeiten sind nahezu unbeschränkt. Neben aktuellem WLAN nach 802.11b/g/n (Atheros AR9285) bietet das Convertible Bluetooth 3.0 +HS über den AR3011 (Controller) von Atheros. Ein UMTS-Modul ist auf Wunsch ebenfalls erhältlich, kostet allerdings zirka 120 Euro Aufpreis. In unserem Testgerät ist dieses nicht vorgesehen, aber der Einschub für dieses Modul befindet sich unter der vermeintlichen Akku-Abdeckung an der Gehäuseunterseite.
Zubehör
Der Lieferumfang entspricht trotz gehobenem Preis nur dem Standard und man erhält neben dem Gerät nur das Netzteil mit Netzkabel sowie eine Programm- und Treiber-DVD. Zusätzliche Produkte wie eine Tasche, Mäuse, Lautsprecher oder Drucker lassen sich als optionales Zubehör direkt von Dell beziehen. Die Produktpalette umfasst zahlreiche Artikel, wobei auch hier ein Preisvergleich sinnvoll ist. Speziell für das Inspiron duo wird das Dell Inspiron duo Audio Dock angeboten, das wir uns genauer anschauen.
Dell Inspiron duo Audio Dock
Das Audio Dock wird für 139 Euro (UVP, inklusive Mehrwertsteuer) angeboten und bietet ergänzend einen Teil der vermissten Schnittstellen. Größter Nachteil: Nur im Tablet-Betrieb lässt sich die Docking Station nutzen und man muss eventuell auf eine externe Maus und Tastatur zurückgreifen. Neben zwei weiteren USB-2.0-Schnittstellen finden sich ein Kensington Lock, ein Kartenleser, ein Audioausgang sowie eine RJ-45-Netzwerkbuchse. Leider bietet auch das Dock keinen Videoausgang, wodurch man keine Möglichkeit hat einen externen Bildschirm oder Fernseher anzuschließen.
Neben weiteren Schnittstellen lässt sich das Inspiron duo Convertible über das Dock aufladen. Die Vorderseite ist mit einem weichen Stoff überzogen, hinter dem sich ein Lautsprechersystem von JBL verbirgt. Insgesamt werden zwei Stereo-Lautsprecher mit je 7 Watt und ein Subwoofer (7 Watt) verbaut. Ob die Klangqualitäten der Speaker von JBL überzeugen können, klären wir im Laufe des folgenden Testberichts (Sound).
Garantie
Ab Werk wird das Gerät mit geringen 12 Monaten Garantie ausgeliefert, die sich auf Wunsch allerdings erweitern lassen. Gegen Aufpreis sind bis zu 36 Monate inklusive Abhol-Service (+39 Euro) oder aber eine Voll-Versicherung möglich, die sich jedoch nicht über das Internet auswählen lässt (Telefonbestellung).
Tastatur
Die Tastatur wurde vom Dell Inspiron M101z Subnotebook übernommen dessen Ergonomie stimmt. Die Tasten sind abgerundet und bieten einen angenehmen Druckpunkt sowie kurzen Hub. Weitere Vorteile sind die große rechte Shift-Taste und die deutlich gekennzeichneten Fn-Funktionstasten. Lediglich die Status-LED der Feststelltasten im linken Bereich lässt Fragen offen. Diese befindet sich im Tastaturfeld und die Tasten „+“ und „#“ fallen dadurch sehr klein aus.
Touchpad
Das Touchpad ist leicht vertieft in die Handballenauflage integriert und die Größe ist ausreichend. Trotz Multi-Touch-Unterstützung bietet das Touchpad von Synaptics einen horizontalen sowie vertikalen Scrollbereich, die nicht gekennzeichnet sind. Die Einzel-Mausersatztasten befinden sich unter dem Bedienelement und der Druckpunkt ist vergleichsweise schwammig. Der kurze Hub kann aber überzeugen.
Touchscreen und Dell duo Stage UI
Der Trend zum Breitbild im Format 16:9 hat sich durchgesetzt und Dell möchte aufgrund der medialen Auslegung nicht darauf verzichten. Das Flüssigkristall-Panel (LCD) bietet eine Diagonale von 26 Zentimetern (10 Zoll) und wird von LG hergestellt. Der Multi-Touch-Support ermöglicht glücklicherweise ein sehr flüssiges Scrollen auf Internetseiten. Das Zoomen mit zwei Fingern ist dagegen nicht stufenlos möglich und wirkt sehr hackelig. Die Eingabe von Text wird durch eine virtuelle Tastatur ermöglicht, die sich auf Wunsch einblenden lässt. Durch das großzügige Layout geht die Eingewöhnung schnell, aber reine Tablets mit einer Pop-Up-Tastatur wirken angenehmer. Insgesamt kann die Genauigkeit der Anzeige aber überzeugen, vorausgesetzt man hat den Monitor via Windows 7 kalibriert.
Eigens für den Betrieb als Tablet hat Dell die duo Stage Benutzeroberfläche (UI - User Interface) entwickelt. Dabei handelt es sich nüchtern betrachtet um ein einfaches Programm, das über Windows 7 „gelegt“ wird. Durch das integrierte Gyroskop, das die Ausrichtung des Gerätes erkennt, lässt sich Windows 7 inklusive Stage UI sowohl horizontal als auch vertikal ausführen.
Neben Verknüpfungen zum Internetbrowser, Paint und dem Spieleordner von Microsoft Windows 7 finden sich auch drei Programme von Samsung. Diese nennen sich MusicStage, PhotoStage und VideoStage und dienen der anschaulichen Verwaltung von der Musik, Fotos und Videos. Vorteil dieser Applikationen sind die Anbindung von beispielsweise Facebook, Flickr oder Napster.
Größte Nachteile dieser Bedienoberfläche sind die hackelige Bedienung der Anwendungen, die langsame Umschaltung durch den Lagesensor und die langen Ladezeiten der einzelnen Programme, da diese nicht, wie bei den meisten Tablets, als kleine Apps im Hintergrund weiterlaufen. So muss jede Applikation bei erneuter Nutzung neu gestartet werden. Insgesamt eine nette Idee, wobei reine Tablets und die Nutzung von Multi-Tasking (Bspw.: Apple iPad) deutlich besser funktionieren. Benötigt man die duo Stage UI nicht, kann diese auch über die Einstellungen deaktiviert werden.
"Inside Out", dank neuartigem Flip-Design des Bildschirms, lautet das Motto des Inspiron duo. Durch einen Drehmechanismus im Bildschirmrahmen lässt sich der Bildschirm um 180 Grad drehen. Bei einer Größe von 10 Zoll bietet der Bildschirm eine angenehme Auflösung von 1366 x 768 Pixel. Das LC-Display kommt vom LG und trägt die Bezeichnung LGD02BB.
In diesem Bereich musste Dell allerdings einen fragwürdigen Kompromiss eingehen. Hochwertige 10 Zoll IPS-Panels (In-Plane-Switching) sind aktuell offenbar nur im unpraktischen 4:3-Format erhältlich, was den Angaben Dell's zufolge keine Alternative für ihr Medien-orientierten Gerät darstellte. Eine Order speziell für das Inspiron duo war wohl aufgrund der nicht ausreichend großen erwarteten Auflage keine Option.
Dank LED-Hintergrundbeleuchtung liegt die Beleuchtung im guten Mittelfeld für ein Glare-Type-Bildschirm. Der Maximalwert findet sich mit 225 cd/m² im unteren Teil des Bildschirms. Auch der Durchschnittswert von 204,4 cd/m² ist in Ordnung, aber die besten Voraussetzungen für ein mobiles Convertible sind diese Werte und die Hochglanz-Oberfläche nicht.
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Ausleuchtung: 81 %
Kontrast: 160:1 (Schwarzwert: 1.32 cd/m²)39.41% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
56.2% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
37.92% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die Ausleuchtung liegt mit einem maximalen Unterschied von 43 cd/m² im durchschnittlichen Bereich, Unterschiede sind nicht sichtbar. Auch die gräuliche Schwarzdarstellung (1,32 cd/m²) und der daran gebundene Kontrast von nur 160:1 sind nicht überzeugend. Weitere ergonomische Schwachstellen sind die glänzende Plastikfront des Bildschirms, die lichtdurchlässigen Spalten zwischen Bildschirm und Rahmen sowie der mit 3 Zentimetern sehr breit auftragene Rand um das Display.
Für professionelle Anwender ist der darstellbare Farbraum ein wichtiger Aspekt bei der Wahl des mobilen Begleiters. Im Farbraumvergleich fällt auf, dass die sRGB-Palette nicht annähernd abgedeckt wird, sprich Dell auf ein nur durchschnittliches Panel im Inspiron duo setzt.
Der Außengebrauch des Inspiron duo ist nahezu unmöglich und bei entsprechender Beleuchtung in Innenräumen kann man den Bildschirm als Spiegel nutzen. Im geschlossenen Raum ohne direkte Lichteinstrahlung kann man durchaus arbeiten, wobei sich Spiegelungen nie ganz vermeiden lassen. Für ein mobiles Gerät und im speziellen für den Tablet-Betrieb wäre ein wesentlich helleres LCD- oder ein gar IPS-Panel mit ausgezeichneten Blickwinkeln, wie es etwa auch im Apple iPad eingesetzt wird, die bessere Wahl gewesen.
Die Blickwinkelstabilität entspricht einem durchschnittlichen Netbook. Die horizontale Wiedergabe bleibt auch in flachen Winkeln relativ stabil, aber vertikal genügt eine minimale Abweichung aus der idealen Sichtposition und der Inhalt wird unleserlich. Ein Invertieren oder Aufhellen des Bildes sind die Folgen. Entsprechend eingeschränkt wird damit auch die Nutzung im Tablet-Modus.
Im Inneren finden sich durchweg aktuelle Komponenten für ein Netbook. Das Herz bildet dabei der neue Intel Atom N550 Zweikerner (Dual-Core) mit einer Taktfrequenz von 1,5 GHz sowie 1 MByte L2-Cache. Der größte Vorteil dieser Komponente ist die gesteigerte Office-Performance bei akzeptablen 8,5 Watt Verlustleistung (TDP). Über die fehlende HDMI-Anbindung von Intels Pine Trail-Plattform kann man sich aufgrund des generellem Schnittstellenmangel nicht beschweren.
Dell verzichtet auf eine eigenständige Grafik und greift auf den Intel GMA 3150 zurück. Diese Prozessor-integrierte-Grafik dürfte mit der kommenden AMD Brazos-Plattform (AMD C-50 CPU und AMD Radeon HD 6250, 9 Watt TDP) Konkurrenz bekommen. Die Grafikleistung des GMA 3150 ist mit einem Kerntakt von 200 MHz eingeschränkt und für Spiele ist diese Konstellation nicht geeignet. Im Auslieferungszustand ist die aktuelle Treiberversion 8.14.10.2230 installiert und ein nachträgliches Update über das Download-Center von Intel ist vorerst nicht notwendig.
Zur weiteren Ausstattung gehören 2 GByte DDR3-10600S-Arbeitsspeicher, der mit 800 MHz arbeitet, und eine 2,5-Zoll-Festplatte mit 250 GByte. Die Erweiterbarkeit dieser Komponenten ist möglich, wobei man einige Schrauben sowie Widerhaken lösen muss. Nach dem Entfernen der Tastatur und dem inneren Chassis hat man freien Zugriff auf die Festplatte und den Arbeitsspeicher. Die Festplatte lässt sich nur gegen Laufwerke mit einer Bauhöhe von 7 Millimetern austauschen. Dieser Formfaktor ist relativ ungewöhnlich und die Auswahl an in Frage kommenden schnellen Festplatten oder Solid State Drives ist nicht sehr groß.
Die gesteigerte Anwendungsleistung in Kombination mit 2 GByte Arbeitsspeicher ermöglicht einen flüssigeren Ablauf ohne lange Ladezeiten oder einen stockenden Fensteraufbau. Im CineBench R10 (32-Bit) kann der Intel Atom N550 seine Stärke, im Vergleich zum Single-Core Intel Atom N455 (1,66 GHz), nur im Multi-Core Rendering unter Beweis stellen. Mit 1459 Punkten liegt unser Testgerät gleich auf mit aktuellen Netbooks (Bspw.: Asus Eee PC 1015PEM, HP Mini 5103, Samsung NF310). Geräte der älteren Generation mit Single-Core CPU liegen mit rund 900 bis 950 Punkten deutlich zurück. Diese Ergebnisse bestätigt auch PCMark 05 mit 1857 Punkten in der Gesamtwertung. Auf ähnlichem Niveau liegt beispielsweise der Asus Eee PC 1015T mit AMD V105-Prozessor. Im Office-Betrieb lässt sich seit Einführung der Dual-Core CPUs bei Netbooks ausreichend flüssig arbeiten und auch Multitasking sollte in der Regel kein Problem darstellen.
PCMark 05 Standard | 1857 Punkte | |
Hilfe |
Die synthetischen Spielebenchmarks von Futuremark fallen nicht überzeugend aus, da weiterhin die Prozessor-interne Grafikeinheit genutzt wird. Der Intel GMA 3150 erreicht im 3DMark 05 nur 286 Punkte. In unmittelbarer Nähe finden sich sowohl aktuelle als auch ältere Netbooks mit der gleichen Grafik. Der stärkere Intel GMA HD-Grafikadapter bietet mit rund 2560 Punkten einen deutlichen Leistungssprung. Mit der kommenden AMD Brazos-Plattform wird die aktuell dominierende Intel Pine Trail-Plattform Konkurrenz bekommen, vor allem im Bereich 3D-Performance.
Im Mittelfeld vergleichbar ausgestatteter Netbooks platziert sich das Inspiron duo beim PC Mark 2005, der das gesamte Paket beurteilt und vor allem in Richtung Office-Verwendung prüft. Mit 1857 Punkten setzt sich das Convertible etwa deutlich Samsungs NF210 (1614) mit identer Ausstattung, bleibt aber ebenso deutlich hinter dem stärksten Vertreter seiner Klasse, dem Asus Eee 1015PN mit N550 CPU und ION2 Grafiklösung zurück (2030).
3DMark 2001SE Standard | 2269 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 643 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 286 Punkte | |
3DMark 06 1280x768 Score | 150 Punkte | |
Hilfe |
Je nach Modell wird das Dell Inspiron duo mit 250 oder 320 GByte Speicherkapazität ausgestattet, wobei wir das kleinere Modell für den Einzelhandel testen. Die Seagate Momentus Thin trägt die Bezeichnung ST92503010AS. Die Umdrehungsgeschwindigkeit von maximal 5400 Umdrehungen pro Minute und eine Übertragung von durchschnittlich 62,3 MByte pro Sekunde entsprechen dem Standard, aber die Bauhöhe von nur 7 Millimetern unterscheidet die Festplatte von der breiten Masse.
HD-Video- und Spiele-Fazit
Ein großer Vorteil des Inspiron duo ist der ab Werk integrierte, und im Kaufpreis enthaltene, Broadcom CrystalHD Decoder. Dieses Modul beschleunigt die Wiedergabe von HD-Videomaterial. Bei den meisten Geräten muss man dieses Feature gegen Aufpreis erwerben oder wenn möglich selbst einbauen.
Die Wiedergabe von „Big Buck Bunny“ in 1080p (1920 x 1080 Pixel, H.264) ist ohne Probleme möglich. Die CPU-Last liegt im Schnitt bei nur 16 – 20 Prozent, wobei auch Geräte (Intel Atom N550 vorausgesetzt) ohne dieses Modul eine flüssige Wiedergabe von diesem Video schaffen, allerdings bei deutlich höherer CPU-Last. Die Wiedergabe des aktuelle Kinotrailers von „Skyline“ (1080p, 1920 x 1080 Pixel) via YouTube ist für das Convertible ein Leichtes. Bei 26 Bildern pro Sekunde (fps, 546 bkps) läuft das Video flüssig, wobei die CPU-Auslastung auf rund 50 Prozent ansteigt.
Die reine Spieleleistung wird auch durch den Decoder nicht angehoben und bewegt sich damit weiterhin auf einem niedrigen Level. Alte Spiele können nur mit minimalen Einstellungen „gespielt“ werden, wobei durch die geringe Auflösung und Details kein Spielspaß aufkommt. Ausführliche Benchmarks finden Sie im Test des Asus Eee PC 1015PEM mit gleichem Prozessor sowie Grafik. Für gehobene Ansprüche empfehlen sich Geräte mit Nvidia ION 2-Grafik (Asus 1015PN) oder stärkere Subnotebooks mit Intel GMA HD-Grafik.
Geräuschemissionen
Im Leerlauf (Idle) arbeitet das Inspiron duo durchgehend ruhig und wir konnten maximal 30,4 dB(A) messen. Der Lüfter ist größtenteils inaktiv und man hört nur ab und zu ein dezentes „surren“ der Festplatte. Diese arbeiten mit 30,8 dB(A) ebenfalls leise und bleibt unauffällig im Hintergrund. Unter Last steigt der Geräuschpegel bis hin zu maximal 36,0 dB(A), allerdings auf einem konstanten Niveau.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.4 / 30.4 / 30.4 dB(A) |
HDD |
| 30.8 dB(A) |
Last |
| 30.4 / 36 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Für die Kühlung der Komponenten sind ein kleiner Lüfter und ein Kupferkühlkörper verantwortlich, die zusammen gute Arbeit verrichten. Aufgrund sehr kleiner Lüftungsschlitze kann die warme Luft allerdings nicht richtig austreten und es entsteht ein geringer Hitzestau im Bereich der Lüfters. Der Maximalwert von 38,2 Grad Celsius (Last) liegt trotz dessen im grünen Bereich. Das Gehäuse erwärmt sich leicht, wobei die samtartige Oberfläche die Wärme gut ausgleicht. Im Idle-Betrieb bleibt das Gehäuse mit maximal 30,9 Grad Celsius angenehm kühl.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 32.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 55.7 °C für die Klasse Convertible).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.2 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 22.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (+5.4 °C).
Lautsprecher
Über die Position der Lautsprecher hat Dell nachgedacht und sie klugerweise an den Seiten platziert. Die Klangqualität ist in Ordnung und die hohen Töne sowie die Lautstärke können überzeugen. Selbst tiefe Töne und Bässe sind vorhanden, wenn auch nur minimal. Für den Anschluss von Kopfhörern oder externen Lautsprechern bietet das Inspiron duo die übliche 3,5mm-Stereo-Klinke. Deren Qualitäten können überzeugen und ein Rauschen in der Übertragung war nicht auszumachen.
Das optional erhältliche Dell Inspiron duo Audio Dock soll neben einer Schnittstellenerweiterungen auch für die Beschallung eines Raumes herhalten. Für dieses Vorhaben sind drei Lautsprecher von JBL, einem Unternehmen der Harman-Group, integriert. Zwei Stereo-Lautsprecher (je 7 Watt) und ein Subwoofer an der Unterseite (7 Watt) sorgen mit insgesamt 21 Watt für eine ordentliche Lautstärke. Die Klangqualität kann überzeugen, wobei wir uns deutlichere Bässe gewünscht hätten, aber das ist auch Geschmacksfrage. Für die Wiedergabe von Rundfunk (Radio) oder Podcasts scheint das Dock geradezu prädestiniert. Etwas hoch gegriffen scheint aber der Preis von 139 Euro.
Der Stromverbrauch des Intel Atom N550 hält sich trotz integrierter Grafik und zwei Rechenkernen in Grenzen. Die maximale Verlustleistung (TDP) liegt bei nur 8,5 Watt und ist damit kaum höher als die der Single-Core-Modelle. Im Idle-Betrieb werden zwischen 6,6 und 10,9 Watt benötigt, wobei dieser Verbrauch auf maximal 18,2 Watt ansteigt (Last). Auch die Verbrauchswerte im ausgeschalteten Zustand beziehungsweise Standby liegen mit 0,1 und 0,3 Watt im Rahmen für diese Konfiguration.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 6.6 / 9.6 / 10.9 Watt |
Last |
13.8 / 18.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Trotz guter Verbrauchswerte sind die Akkulaufzeiten des Dell Inspiron duo nicht überragend. Grund für dieses Problem ist der fest integrierte 4-Zellen-Akku mit nur 29 Wattstunden Kapazität. Einerseits eine gute Entscheidung zugunsten der Ergonomie, anderseits nicht besonders dienlich für ein mobiles Gerät mit dieser Hardware. Der „Classic Test“ des Tools Battery Eater simuliert eine Lastsituation bei aktivierten Mobiltechnologien und voller Bildschirmhelligkeit. Nach kurzen 2 Stunden und 3 Minuten ist die Kapazität aufgebraucht und das Gerät muss mit Strom versorgt werden. Auch das Surfen via WLAN bei guter Bildschirmhelligkeit ist mit 3 Stunden und 34 Minuten begrenzt. Dieses Szenario entspricht annähernd der alltäglichen Nutzung, wobei Netbooks mit großem 6-Zellen-Akku in dieser Simulation rund 6 bis 8 Stunden durchhalten können.
Der „Reader’s Test“ ermöglicht die Ermittlung der maximalen Laufzeit bei minimaler Bildschirmhelligkeit und deaktivierten Mobiltechnologien. Mit 4 Stunden und 52 Minuten ist die Laufzeit akzeptabel. Ein weiterer Nachteil, den man nicht außer Acht lassen sollte: Möchte man den Akku wegen einem Defekt oder aufgebrauchter Leistung austauschen, wird ein Techniker benötigt. In der Regel liegt ein solches Vorhaben außerhalb der Garantiezeit und es entstehen neben dem Akku weitere Kosten für den Service.
Das Dell Inspiron duo Convertible hinterlässt bei uns einen geteilten Eindruck. Als Netbook bietet es durchaus einige Qualitäten, aber als Tablet mangelt es dem Gerät an einem guten Bildschirm und ausgefeilter Software. Leider ist es damit nicht der erhoffte Traum-Hybrid aus Netbook und Tablet, wobei uns die Idee hinter dem Drehmechanismus im Rahmen dennoch überzeugt.
Die gute Verarbeitung, angenehme Haptik der gummierten Oberflächen sowie die Eingabegeräte muss man dem Gerät zu Gute halten. Der Schnittstellenumfang ist mit drei Ports zu begrenzt und das optionale Dell Inspiron duo Audio Dock hilft in vielen Situationen leider nur wenig und kostet zudem einen stolzen Aufpreis. Das Dock lässt sich nur im Tablet-Betrieb nutzen, das Anschließen eines externen Displays ist dennoch nicht möglich. Die größten Schwachstellen als Tablet sind das durchschnittliche und vor allem blickwinkelabhängige LC-Display mit glänzender Oberfläche und die hackelige Dell duo Stage UI Software. Dahinter verbirgt sich ein netter Ansatz, aber als Programm über Windows 7 reagiert es sehr träge und der integrierte Bewegungssensor setzt Befehle zu langsam um. Hier gewinnen eindeutig reine Tablets mit optimierten Betriebssystemen und Multi-Tasking Funktionalität.
Die Emissionen sowie die Ergonomie können uns überzeugen, aber ein Opfer dieses Vorhabens war der Akku. Dieser wurde fest integriert und ist mit nur 29 Wattstunden (4 Zellen) vergleichsweise klein. Eine Laufzeit von maximal 5 Stunden ist nicht sehr berauschend und jedes Netbook für knapp 300 Euro bietet ohne Probleme die doppelten Laufzeiten. Viele Geräte bieten ihn nicht, aber viele Nutzer wollen ihn haben: den Broadcom CrystalHD Decoder. Das Convertible hat ihn ab Werk integriert und HD-Wiedergabe ist somit kein Problem für das Inspiron duo.
Summa summarum eine innovative Idee, die Potential aufweist, aber auch Schwächen, die durch reine Netbooks beziehungsweise Tablets besser gelöst werden. Mit einem Einstiegspreis von 549 Euro (250 GByte, UVP) liegt das Gerät eindeutig im Premium-Segment, wobei zwei einzelnen Geräte schnell mehr kosten können. Eine Neuauflage mit IPS-Panel, mehr Schnittstellen, einer besseren Laufzeit und einer Weiterentwicklung der Dell duo Stage UI könnte aber durchaus punkten.