Test HP Mini 5103 Netbook
HP verpasst dem Mini 5103 Business-Netbook eine neues Innenleben, wobei das Gehäuse des Vorgängers beibehalten wurde. Dieses kann durch ein schickes und zugleich Business-taugliches Erscheinungsbild punkten. Da wundert es nicht, dass anderer Hersteller sich daran orientieren. Ein Beispiel ist der Asus Eee PC 1016P mit Aluminium-Gehäuse, der die gleiche Zielgruppe ansprechen soll. Eine weitere Neuerung ist die Farbvariante, die sich „Espresso“ nennt und eine Kombination aus Schwarz und Anthrazit darstellt.
Das HP Mini 5103-WK472EA ist das neueste und zugleich das einzige Modell dieser Serie mit aktuellem Intel Atom N550 Dual-Core-Prozessor (2x 1,5 GHz). Die Basis mit 1 GByte DDR3-10600S-Arbeitsspeicher (1333 @ 1066 MHz) und eine Festplatte mit 250 GByte ist bei nahezu allen Modellen gleich. Um alle Kundenwünsche abzudecken bietet HP zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten, die den Endpreis schnell in den Bereich von großen Notebooks rutschen lassen. Unser Testgerät bietet von diesen Features einen 10,1-Zoll-Touchscreen (kapazitiv) mit einer nativen Auflösung von 1024 x 600 Pixel und einer transflektiven Oberfläche, ein integriertes UMTS-Modul für die mobile Internetnutzung und Windows 7 Home Premium (32-Bit) als Betriebssystem.
Weitere Möglichkeiten, die unser Gerät nicht bietet, sind ein 10,1-Zoll-Bildschirm, der nativ mit 1366 x 768 Pixel (Non-Touch, matt) auflöst und eine matte Oberfläche bietet und ein Broadcom Crystal HD-Decoder. Diese Erweiterungen stehen auch für die schwächeren Geräte mit Intel Atom N455 (Single-Core, 1,66 GHz) zur Verfügung.
Das HP Mini 5103-WK472EA wird ab sofort angeboten, wobei die Lieferzeit über den HP Store Deutschland mit 1 bis 2 Wochen angegeben ist. Der Einstiegspreis für das neue Topmodell liegt bei rund 637 Euro. Die kleineren Modelle mit Intel Atom N455 sind bereits ab 405 Euro inklusive Mehrwertsteuer erhältlich.
Das beliebte und bewährte Gehäuse des HP Mini 5101 Netbook wurde übernommen und mit einer weiteren Farbvariante aufgefrischt. Dieses nennt sich „Espresso“ und ist eine Kombination aus Schwarz und Anthrazit. Zum weiteren Portfolio gehören Modelle in Rot oder Blau, wobei diese den klassischen Business-Charakter nicht widerspiegelt. Das Gehäuse ist aus einer Aluminium-Magnesium-Legierung gefertigt. Durch die hochwertigen Materialien ergibt sich eine erstklassige Haptik und Materialanmutung. Vor allem die Teile aus der Magnesiumlegierung überzeugen durch ein samtartiges Feeling, eine leichte Bauweise und eine gute Stabilität. Der Displaydeckel aus Aluminium unterstreicht zusätzlich den kühlen und schlichten Business-Look.
Kunststoffbauteile im Bereich der Tastatur und des Bildschirmrahmens bieten einen netten Kontrast und frischen das Design auf, wobei der Verzicht auf hochglänzende Gehäuseteile im alltäglichen Gebrauch vorteilhaft wäre. Die Handballenauflage bietet zusätzlich eine gummierte Oberfläche, wodurch die Widerstandsfähig gesteigert ist. Staub und sonstige Verschmutzungen werden dabei gut kaschiert.
Der Bildschirmrahmen bietet eine gute Stabilität, die durch eine großflächige Platte aus gebürstetem Aluminium verstärkt wird. Punktueller Druckt auf den Displaydeckel erzeugt kaum Bildveränderungen. Verwindet man den Bildschirm fallen leichte Geräusche auf, die vermutlich durch die Reibung der einzelnen Bauteile entstehen.
Kleine Displayscharniere bedeuten nicht gleichzeitig einen schlechten Halt. Trotz geringer Baugröße haben die zwei verwendeten Scharniere keinerlei Probleme mit dem 10-Zoll-Bildschirm und ermöglichen eine Positionierung ohne Nachwippen. Im geschlossenen Zustand überzeugen diese auch, da keine gesonderter Mechanismus für die Verriegelung vorgesehen ist. Die Abmessungen haben sich im Vergleich zum Vorgänger nicht verändert (26,2 x 18,0 x 2,5 Zentimeter – B x T x H). Das Gewicht liegt mit 1,37 Kilogramm im leicht erhöhten Bereich, wobei dieser Sachverhalt auf den großen 6-Zellen-Akku mit 66 Wattstunden zurückzuführen ist.
Trotz gehobenem Anspruch an ein Business-Gerät ist der Schnittstellenumfang nicht besonders groß und orientiert sich an einfachen Consumer-Netbooks im Bereich um 300 Euro. An den Gehäuseseiten findet sich ein analoger Videoausgang (VGA), drei USB-2.0-Schnittstellen, eine RJ-45-Netzwerkbuchse, der Stromanschluss für das mitgelieferte Netzteil, die Audioschnittstellen ohne S/PDIF-Funktionalität, ein Kensington Lock Slot und der übliche 3-in-1-Kartenleser (SD, SDHC, MMC).
Auf einen oder mehrere USB-3.0-Ports, einen ExpressCard Slot oder ein eSATA-Port muss man trotz Neuauflage verzichten. Vor allem Erweiterungen via ExpressCard sind für die anvisierte Zielgruppe meist von größerer Bedeutung. Aktuelle Videoschnittstellen (HDMI, MiniDisplay Port) lassen sich über die verwendete Pine Trail-Plattform nicht direkt einbinden. Vorteilhaft ist allerdings die gute Übertragung über den VGA-Ausgang (1920 x 1200 Pixel). Die Positionierung der Ports kann überzeugen und ist nicht weiter ungewöhnlich.
Kommunikation
Als neues Topmodell ist das HP Mini 5103 mit sämtlichen Kommunikationsmöglichkeiten ausgestattet. Neben Gigabit-Ethernet von Marvell Yukon (Typ: 88E8059) wird aktueller WLAN-Standard (802.11a/b/g/draft-n) von Broadcom geliefert. Für die mobile Datenübertragung zum Smartphone oder Tablet wird Bluetooth 2.1+EDR unterstützt. Die Nutzung von mobilem Internet ist dank 3G-UMTS-Modul (HSDPA) ebenfalls möglich. Der Controller wird als HP un2420 geführt, wobei sich dahinter ein aktuelles Gobi 2000-Modul verbirgt, das zusätzlich die Lokalisierung via GPS unterstützt.
Sicherheit
Die Sicherheitsfeatures des HP Mini 5103 können überzeugen. Neben einer Gesichtserkennung via Webcam über die HP ProtectTools, unterstützt das Gerät Computrace LoJack. Über diese Software lässt sich das Gerät im Falle eines Diebstahls aufspüren beziehungsweise lokalisieren. Für den allgemeinen Schutz ist das Netbook mit einem Kensington Lock Slot an der rechten Gehäuseseite ausgestattet, über den sich beliebige Notebookschlösser anbringen lassen. Für die Datensicherheit ist der HP 3D DriveGuard, ein Beschleunigungssensor, verantwortlich, der im Falle einer ungewöhnlichen Bewegung die Lese- und Schreibköpfe in die Ausgangsposition schiebt, wodurch die Datenträger im Falle eines Sturzes nicht beschädigt werden.
Zubehör
Der Lieferumgang fällt trotz hohem Einstiegspreis mager aus und zusätzliche Produkte müssen separat erworben werden. Neben dem HP Mini findet sich das passende Netzteil mit europäischem Netzkabel, der große 6-Zellen-Akku mit 66 Wattstunden, diverse Handbücher und Anleitungen und zwei DVDs für die Wiederherstellung des Betriebssystems sowie Programme und Treiber. Das optional erhältliche Zubehör über den HP Store ist umso größer und es findet sich alles von einer kleinen Tasche bis zu einem großen Projektor für über 400 Euro. Insgesamt ist das Angebot sehr großzügig, aber ähnliche Produkte von Fremdherstellern können teilweise deutlich günstiger sein.
Garantie
Untypisch in diesem Bereich ist eine kurze Garantiezeit von nur 12 Monaten. Für weitergehenden Service bietet HP sogenannte Care Packs an, wobei sich die Garantie auf maximal 3 Jahre (36 Monate) erweitern lässt. Dieser Premium-Service umfasst Vor-Ort-Service am nächsten Werktag, Weltweit. Klingt gut und hat seinen Preis: rund 187 Euro. Eine Erweiterung auf 24 Monate befindet sich nicht im Programm.
Tastatur
Ein Netbook ist durch die kleine Bauweise oft bei der Tastatur eingeschränkt. HP geht in diesem Bereich einen anderen Weg und nutzt nahezu die gesamte Gehäusebreite für die Tastatur. Dadurch entsteht ein großzügiges Tastaturlayout (Island-Style – Einzeltasten, deutsches Layout) mit einer Auflagefläche von 14 x 14 Millimetern pro Taste. Besonders die große rechte Shift-Taste, der sehr angenehme und nicht zu schwammige Druckpunkt sowie ein geringer Hub überzeugen. Negativ zu bewerten ist die Zifferntaste „1“, die im Vergleich zu den sonstigen Tasten deutlich kleiner ausfällt und es vermehrt zu Tippfehlern kommen kann. Die Eingewöhnung geht schnell von der Hand und Tippen mit zehn Fingern ist kein Problem. Die geringe Geräuschentwicklung und zwei Zusatztasten oberhalb der Tastatur für den Aufruf des Internetbrowsers und eines E-Mail-Programms unterstreichen die professionelle Ausrichtung.
Touchpad
Das Touchpad wurde eins zu eins vom Vorgänger übernommen und die negative Kritik des HP Mini 5101 kann man im gleichen Zuge übertragen. Die Gleiteigenschaften der sehr glatten Oberfläche sind nicht überzeugend und durch die kleine Bauweise ist es nur eingeschränkt als Mausersatz nutzbar. Ein vertikaler Scrollbereich ist vorgegeben, aber Multi-Touch-Gesten unterstützt das Touchpad von Synaptics (V7.4) nicht. Die Maustasten bieten durch die gummierte Oberfläche eine angenehme Haptik, aber das deutliche Feedback fehlt. Die getrennten Maustasten muss man dieser Lösung aber zu Gute halten.
Touchscreen
Das HP Mini 5103 ist nach Wunsch auch mit Touchscreen verfügbar, so auch unser Testgerät. Dabei handelt es sich um einen kapazitiven 10-Zoll-Touchscreen mit einer nativen Auflösung von 1024 x 600 Pixel. Den hochauflösenden Bildschirm gibt es von HP leider nur als Non-Touch-Variante. Nach einer kurzen Kalibrierung über ein Programm von Windows kann munter auf den Bildschirm gefasst werden. Die Eingabe ist sehr präzise und eine virtuelle Tastatur hilft bei der Eingabe von Texten oder URLs. Erfreulich ist die Multi-Touch-Unterstützung. Durch diese Eigenschaft kann man mit zwei Fingern beispielsweise Scrollen oder in der Chronik des Browsers vor und zurück springen. Insgesamt überzeugt der Touchscreen, wobei sich der grundsätzliche Nutzen wohl hinterfragen lässt, da ein reines Tablet oder ein Convertible, wie das neue Dell Inspiron Duo, deutlich sinnvoller erscheinen.
Die Qual der Wahl hat man im Bereich des Bildschirms. Hier stehen zwei Varianten zur Auswahl, die beide Vorzüge, aber auch Nachteile mit sich bringen. Zum einen ein 10,1-Zoll-HD-Bildschirm mit einer nativen Auflösung von 1366 x 768 Pixel und matter Oberfläche und zum anderen den von uns getesteten 10,1-Zoll-Touchscreen (Panel: LGD029F). Dieser bietet leider nur 1024 x 600 Pixel und die Oberfläche ist nicht „matt“. Es handelt sich hierbei um ein transflektives Display, das Helligkeit aus der Umgebung teilweise absorbiert und dadurch eine bessere Ablesbarkeit ermöglicht. Die Oberflächenstruktur ist eine Mittelweg zwischen einem glatten und einem samtartigen Bildschirm mit matter Oberfläche.
Die Beleuchtung der gesamten Fläche übernehmen kleine LEDs, die eine gute, aber nicht überragende Leistung abliefern. Ein Maximalwert von 193 cd/m² und der Durchschnitt von 168,8 cd/m² sind akzeptabel, wobei das matte HD-Panel des HP Mini 5101 eine bessere Beleuchtung bietet. Die subjektive Farbdarstellung und Schärfe des Bildschirms ist in Ordnung, aber den Farben fehlt ein wenig Brillanz.
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Ausleuchtung: 79 %
Helligkeit Akku: 161 cd/m²
Kontrast: 129:1 (Schwarzwert: 1.25 cd/m²)
Der Kontrast fällt durch einen hohen Schwarzwert von 1,29 cd/m² mit nur 129:1 recht mager aus, wobei ein satte Schwarzdarstellung nicht möglich ist. Die Ausleuchtung des gesamten Fläche ist nicht überzeugend. Ein Ergebnis von 79 Prozent ist durch einen starken Helligkeitsabfall (193 zu 153 cd/m²) im oberen Bildschirmbereich begründet, wobei man diesen im Betrieb nicht sieht.
Der Außengebrauch ist trotz mittelmäßiger Werte durchaus möglich. Bei direkter Lichteinstrahlung ist der Inhalt lesbar, wobei die Lichtquelle einen Teil des Bildschirms (punktuell) unkenntlich macht. Spiegelungen der Umgebung werden durch die annähernd matte Oberfläche reduziert. An einem schattigen Platz oder in einem geschlossenen Raum mit indirekter Lichtquelle ist die Nutzung gar nicht, oder nur minimal durch auftretende Reflexionen eingeschränkt. Kann man auf den Touchscreen verzichten, ist der matte HD-Bildschirm, nicht zuletzt aufgrund der höheren Auflösung, eine Überlegung wert.
Die Blickwinkelstabilität überzeugt nicht beziehungsweise nur teilweise. Das dargestellte Bild bleibt auch bei flachen Blickwinkeln entlang der horizontalen Sichtachse stabil, wobei die Farbkraft ein wenig nachlässt. Eine vertikale Bewegung des Betrachters ist kaum möglich. Das Bild invertiert recht schnell und die Farbwiedergabe verändert sich deutlich.
Für den deutschen Markt ist das Mini 5103-WK472EA das neue Topmodell und damit die einzige Variante mit aktuellem Intel Atom N550 Dual-Core-Prozessor (2x 1,5 GHz, 4 Threads, 1 MByte L2-Cache). Dieser bietet eine gesteigerte Office-Performance bei einer akzeptablen Verlustleistung (TDP) von 8,5 Watt. Die Basis der verwendeten Komponenten ist weiterhin die Pine Trail-Plattform von Intel, die speziell auf Netbooks zugeschnitten ist. Ein Nachteil ist der geringe Schnittstellenumfang beziehungsweise die fehlenden Unterstützung für einen HDMI-Port.
Für die Grafik ist Intels Graphics Media Accelerator (GMA) 3150 verantwortlich. Diese Grafik ist im Prozessor integriert und bietet einen schwachen Kerntakt von nur 200 MHz. Für die anvisierte Zielgruppe des HP Mini sollte die Leistung ausreichend sein, wobei kleine Multimediaanwendungen keine Probleme für die Komponenten sind. Ab Werk ist der Treiber 8.14.10.2117 installiert, mit dem wir auch sämtliche Tests durchgeführt haben. Im Vergleich dazu lässt sich über das Download-Center von Intel die aktuelle Version 8.14.10.2230 vom 24.10.2010 beziehen.
Zur weiteren Hardwareausstattung gehören eine schnelle Festplatte mit 250 GByte Bruttokapazität und 1 GByte DDR3-10600S-Arbeitsspeicher mit einer Taktfrequenz von 1066 MHz. Die Erweiterbarkeit der Festplatte ist nicht eingeschränkt, aber der Weg dahin ist etwas umständlich. Der Arbeitsspeicher lässt sich schnell austauschen, wobei die Kapazität mit 2 GByte auf einer Bank schnell ausgeschöpft ist. Für einen maximalen Performance-Schub würde sich ein RAM-Upgrade sowie ein Solid State Drive anbieten, wobei dieses Vorhaben mit hohen Kosten für das Laufwerk zu Buche schlagen würde.
Um die Leistung der integrierten Komponenten vergleichen zu können, schicken wir das Netbook durch unseren umfangreichen Benchmark-Parcours. Die Anwendungsperformance lässt sich unter anderem über CineBench R10 sowie Futuremark PCMark vergleichen. Im aktuellen PCMark Vantage erzielt unsere Testkonfiguration gute 1569 Punkte und liegt damit fast auf dem Punkte-Niveau des Asus Lamborghini VX6 Netbooks mit Intel Atom D525 und Nvidia ION 2-Grafikeinheit. Der direkte Konkurrent Asus Eee PC 1016P mit schwächerem Intel Atom N455-Prozessor liegt mit einem Gesamtergebnis von 1230 Punkten deutlich zurück.
PCMark 05 Standard | 2019 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 1569 Punkte | |
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Aktuelle 3D-Spiele gehören nicht zum Leistungsspektrum des HP Mini 5103-WK472EA. Der 3DMark 06 attestiert mit 140 Punkten ein schwaches Ergebnis, das sich nicht aus der breiten Masse absetzen kann. Auf gleicher Leistungshöhe finden sich das Acer Aspire One D255 sowie ältere Geräte mit Intel Atom N450 oder N455 CPU. Darunter fallen beispielsweise das Samsung NP-N220 oder das schicke Lenovo IdeaPad S10-3 Netbook.
3DMark 2001SE Standard | 2538 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 673 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 290 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 140 Punkte | |
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Als Speichermedium verwendet HP eine schnelle 2,5-Zoll-Festplatte von Toshiba mit einer maximal 7200 Umdrehungen pro Minute und einer Bruttokapazität von 250 GByte. Die MK2556GSY bietet durch eine gute Entkopplung eine überzeugende Laufkultur und gute Übertragungsraten. Der Benchmark von HD Tune Pro 4.6 attestiert mit maximal 108,5 MByte pro Sekunde (Lesen) ein gutes Ergebnis, das sich sehen lassen kann. Der Austausch gegen ein modernes Solid State Drive (SSD) ist nach dem Entfernen der Tastatur möglich, wobei dies etwas Fingerspitzengefühl voraussetzt. In diese Gehäusemulde lassen sich beliebige 2,5-Zoll-Laufwerke mit einer Bauhöhe von 9,5 Millimetern einsetzen.
HD-Video- und Spiele-Fazit
Die HD-Wiedergabe ist dank des stärkeren Prozessors möglich, wobei das Gerät mit Material in Full HD (1920 Pixel in der Breite) an die Grenzen des Möglichen kommt. Flash-Videos über die Videoplattform YouTube lassen sich ohne Probleme in 720p (1280 x 534 Pixel, 423 kbps) wiedergeben, wobei die Bildwiederholungsrate von durchschnittlich 22 fps an der noch flüssigen Grenze liegt. Bei einer Auflösung von 1920 x 800 Pixel (1080p, 423 kbps) sind leichte Bildhänger zu bemerken. Dies bestätigt sich durch Bildwiederholungsraten zwischen 12 und 16 fps. Dieses Verhalten lässt sich auch auf die lokale Wiedergabe von H.264-HD-Videos übertragen. Eine flüssige Wiedergabe ist also bis maximal 720p möglich.
Für Spiele ist das HP Mini 5103 nicht ausgelegt und Spiele-Ambitionen sollten sich auf ein Minimum beschränken. Einfache Spiele wie TrackMania Nations Forever lassen sich relativ flüssig wiedergeben, wenn man die Auflösung auf 640 x 480 Pixel reduziert. Für gehobene Ansprüche sollte man auf ein Netbook mit stärkerer Grafikeinheit greifen. Möglich wären eine AMD Radeon HD 4250, der Intel GMA HD oder die Nvidia ION 2-Grafikeinheit.
Geräuschemissionen
Eine schnelle Festplatte und ein kleiner Lüfter sorgen neben Geschwindigkeit und Kühlung auch für eine hörbare Geräuschkulisse. Im Leerlauf (Idle) erzeugt der Lüfter maximal 31,9 dB(A), wobei der Lüfter ständig aktiv ist und kein lautloser Betrieb beobachtet werden konnte. Die Festplatte arbeitet mit 30,7 dB(A) nahezu lautlos, bemerkenswert bei 7200 Umdrehungen pro Minute. Unter Last steigt die Geräuschkulisse an und wir konnten maximal 36,5 dB(A) messen, wobei diese Pegel konstant gehalten wird. Auf Dauer ist dieses Verhalten eventuell lästig, im Praxisbetrieb aber kaum anzutreffen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.7 / 31.7 / 31.9 dB(A) |
HDD |
| 30.7 dB(A) |
Last |
| 32 / 36.5 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Vergleich zum Vorgänger hat HP Kühlung und deren Emissionen verbessert. Die gemessenen Temperaturen halten sich insgesamt im Rahmen und die Ergonomie an der Oberseite (Handballenauflage und Tastatur) wird nicht beeinträchtigt. Nach einem ausführlichen Stress-Test konnten wir maximal 30,1 Grad Celsius messen und man spürt maximal eine leichte Erwärmung, die durch das samtartige Gehäuse sehr angenehm ist. Dieses positive Verhalten lässt sich auch auf die Unterseite übertragen, wobei die Maximaltemperatur dort bei 34,1 Grad Celsius liegt.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 30.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.1 °C (von 21.6 bis 53.2 °C für die Klasse Netbook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 34.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.6 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.6 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 29.3 °C (-0.3 °C).
Lautsprecher
Für die Audiowiedergabe hat HP zwei Stereo-Lautsprecher integriert, die sich an der Gehäusefront befinden. Die Klangqualität entspricht dem üblichen Netbook-Standard. Die hohen Töne werden klar dargestellt und die maximale Lautstärke fällt eindrucksvoll aus. Auf Bässe sowie tiefe Töne muss man verzichten, wobei die Audio-Qualität für einfache Videos und Podcasts genügt. Für eine bessere Audiowiedergabe über externe Hardware bietet das Netbook eine 3,5mm-Stereo-Klinke an der rechten Gehäuseseite. Dabei muss man auf S/PDIF-Unterstützung verzichten.
Trotz gesteigerter Leistung ist das Verhältnis von Leistung und Leistungsaufnahme des neuen Intel Atom N550 als „Gut“ zu bezeichnen. Die nominelle Verlustleistung (TDP) liegt bei 8,5 Watt inklusive Grafikeinheit. Bei unserer Messung verbraucht das Gerät maximal 11 Watt im Leerlauf (Idle) und maximal 18 Watt unter Last.
Um dem Stromverbrauch entgegen zu wirken, ist unser Spitzenmodell mit einem 6-Zellen-Akku ausgestattet, der eine außergewöhnlich hohe Kapazität von 66 Wattstunden bietet. In dieser Geräteklasse kommen meist kleinere Varianten mit 46 bis 57 Wattstunden zum Einsatz. Insgesamt eine gute Voraussetzung für hohe Akkulaufzeiten, wobei man aber das erhöhte Gewicht berücksichtigen muss.
Aus / Standby | 0.05 / 0.6 Watt |
Idle | 8.9 / 10.8 / 11 Watt |
Last |
15.4 / 18 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Der „Classic Test“ von Battery Eater tätigt eine Laufzeitmessung unter Hardwarebelastung durch eine OpenGL Berechnung. Dabei wid die maximale Bildschirmhelligkeit, das Hochleistungsprofil von Microsoft Windows 7 und das WLAN-Modul aktiviert. Der große 6-Zellen-Akku ist nach guten 4 Stunden und 43 Minuten erschöpft.
Der alltäglichen Nutzung entspricht die Messung „Surfen über WLAN“, wobei eine gute Bildschirmhelligkeit voreingestellt ist. Insgesamt bleiben für einfaches Surfen im Internet, E-Mails abrufen und schreiben, gute 7 Stunden und 57 Minuten Zeit. Ist der Akku einmal aufgebraucht und man muss erneut geladen werden, sollte man Geduld mitbringen. Ein kompletter Ladevorgang von 0 bis 100 Prozent benötigt happige 3 Stunden und 2 Minuten.
Der größte Vorteil des HP Mini 5103 beziehungsweise des Akkus mit großzügigen 66 Wattstunden ist die maximale Laufzeit. Diese wird in unserem Testlauf über den „Batteryeater Reader’s Test“ ermittelt, wobei das Lesen eines Textdokuments simuliert wird. Die Voreinstellung sind eine minimale Bildschirmhelligkeit (nicht ausgeschaltet), aktivierte Stromsparmechanismen von Windows 7 und ein deaktiviertes WLAN-Modul. Eine Akkuladung reicht dann für eine überzeugende Laufzeit von 11 Stunden und 18 Minuten (678 Minuten).
Das HP Mini 5103-WK472EA Business-Netbook bietet überzeugende Kaufgründe, aber auch einige Schwächen, die man beachten sollte. Das Design, das hochwertige Gehäuse aus einer Aluminium-Magnesium-Legierung und eine gute Verarbeitung stehen auf der positiven Seite. Der Schnittstellenumfang entspricht dem heutigen Netbook-Standard, aber auf schnelle USB-3.0-Schnittstellen, eSATA oder eine ExpressCard Slot muss man verzichten. Eine werkseitige Garantie von nur 12 Monaten und ein kleiner Lieferumfang sind weitere Abstriche für die anvisierten Kunden.
Sehr überzeugend ist das Island-Style Keyboard mit einem großzügigen Layout, das die gesamte Gehäusebreite nutzt. Das Touchpad gefällt weniger, wobei sich die Nutzung des Touchscreens oder gegebenfalls einer externen Maus anbietet. Die Funktionalität des Bildschirms und die Nutzung mit den Fingern ist einwandfrei und Multi-Touch-Gesten überzeugen. Die Bildschirmwerte sind mittelmäßig, aber die transflektive Bildschirmoberfläche ermöglicht trotz dessen einen akzeptablen Außengebrauch. Die Leistung des neuen Intel Atom N550 und der sonstigen Komponenten überzeugt im Office-Betrieb, wobei HD-Videomaterial mit maximal 720p wiedergegeben werden kann.
Will man einen auf niedrigen Niveau ständig laufenden Lüfter in Kauf nehmen, dann bekommt man mit dem HP Mini 5103-WK472EA ein gutes Netbook mit eine überzeugenden Laufzeit von bis zu über 11 Stunden. Der Einstiegspreis für das Netbook liegt bei rund 405 Euro, wobei das Topmodell mit Dual-Core-Atom bei happigen 637 Euro zuzüglich Sonderausstattung beginnt. Darunter fallen der Touchscreen, ein UMTS-Modul oder ein Broadcom Crystal HD-Beschleuniger. Alle Geräte sind ab sofort verfügbar, wobei man eine Lieferzeit zwischen 1 und 2 Wochen für das WK472EA einplanen sollte.
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