Test Asus Transformer Pad TF303CL-1D050A Tablet
Bei einem Tablet nervt Sie die fehlende Tastatur? Ein Notebook ist Ihnen andererseits oft zu schwer und zu unhandlich? Dann bietet Asus mit der Transformer-Pad-Reihe einen interessanten Hybriden: vollwertige Tablets, die mittels Tastatur-Dock zu kleinen Laptops werden. Vor kurzem testeten wir das Transformer Pad TF103C und waren ganz positiv überrascht. Schade fanden wir nur, dass es keinen Zusatzakku mehr im Tastaturdock gab; frühere Modelle und auch einige Konkurrenten erweitern damit die Laufzeit des Tablets.
Nun schauen wir uns das Transformer Pad TF303CL-1D050A genauer an, sozusagen die Luxus-Variante des TF103C, die einiges zu bieten hat: Soft-Touch-Oberfläche am Tablet, mobiles Internet, Full-HD-Display, micro-HDMI-Anschluss und auch einen größeren Akku als das weniger gut ausgestattete Transformer Pad TF103C. Etwas seltsam mutet die Entscheidung von Asus an, die Transformer-Pad-Reihe ab sofort wahlweise mit oder ohne Tastaturdock als bloßes Tablet anzubieten, das dann aber weiterhin Transformer Pad heißt. Nun gut, die Möglichkeit, ein Tastaturdock einzusetzen, besteht natürlich weiterhin. Das Pad alleine kostet 399 Euro, für das Bundle mit Tastaturdock will Asus 449 Euro. Wer auf LTE verzichten kann, spart jeweils 50 Euro. Das TF103C kostet mit Dock 299 Euro.
Wir schauen uns die Unterschiede zum TF103C und dem noch hochwertigeren TF701T an, betrachten aber auch, inwieweit sich das Testgerät im Vergleich zu früheren Modellen der Serie, beispielsweise dem TF300T, verändert hat. Konkurrenten von anderen Herstellern sind zum Beispiel das HP SlateBook x2 , das Yoga Tablet 10 HD+ von Lenovo oder das Lenovo Miix 2. Samsungs Galaxy Tab 4 10.1, das Acer Iconia W510 oder das Dell XPS 11 kämen ebenfalls in Frage.
"Nehmen wir Schwarz, Grau und vielleicht noch Weiß, das passt irgendwie in jede Umgebung und tut keinem weh." So laufen wohl die meisten Gespräche ab, wenn es bei den großen Herstellern von Elektronikgeräten um Gehäusefarben geht. Bei Asus verlief dieses Gespräch wohl zumindest im Fall des Transformer Pad TF303CL etwas anders: Blau und Gold als einzige Farben für ein Gerät sind wahrlich nicht "klassisch" zu nennen. Gut, das Blau ist wiederum recht dunkel geraten, und das Tastaturdock ist entweder silberfarben mit weißen Tasten bei der goldenen Variante oder wie in unserem Fall schwarz mit silberfarbenem Scharnier.
In jedem Fall findet sich hauptsächlich Kunststoff als Material am Gehäuse außer bei dem Scharnier, das aus Metall besteht. Das Plastik fasst sich allerdings gut und wertig an und ist rund um die Tastatur im gebürsteten Metalllook gehalten. Die Rückseite des Tablets ist aber die eigentliche Sensation: Die Soft-Touch-Oberfläche mit leichter Wabenstruktur fasst sich sehr hochwertig an und liegt äußerst griffig in der Hand. Ein kleiner Nachteil ist allerdings, dass sich auf der Soft-Touch-Oberfläche schnell Fingerabdrücke sammeln, ebenso wie auf dem Touchscreen. Letzterer ist zwar mit einer fettabweisenden Beschichtung versehen, kann aber Fingerabdrücke dennoch nicht ganz verhindern.
Die Verarbeitung gefällt: Soft-Touch-Oberfläche und Displayrahmen gehen ohne spürbare Lücken ineinander über, und das Tastaturdock wirkt wie aus einem Guss, obwohl es aus zwei Teilen besteht. Auch die Stabilität ist ordentlich: Druck von hinten oder auf den Touchscreen steckt das Tablet gut weg. Zwar werden leichte Bildfehler auf dem Display sichtbar, man hat aber immer das Gefühl, ein kompaktes und solides Gerät in Händen zu halten, das zudem keine Knarzgeräusche von sich gibt.
Das Tablet ist mit 595 Gramm sicher nicht das leichteste Tablet auf dem Markt, ist aber immerhin 40 Gramm leichter als der Vorgänger TF300T, bei dem das Testgerät zudem kein WWAN-Modul an Bord hatte. Mit Tastaturdock werden es 1,145 Kilo, ein Gewicht, das gering genug ist, um das Transformer Pad TF303CL in einer Tasche mit sich herumzutragen.
Wer sich nur aufgrund der Leistung gegen das Transformer Pad TF103C und für den teureren Bruder TF303CL entscheiden will, der könnte es sich nach einem Blick in die Ausstattungsliste noch mal überlegen. Klar, der Arbeitsspeicher ist mit 2.048 Mbyte doppelt so groß, das SoC ist allerdings das gleiche: Das Intel Atom Z3745 mit 1,33 GHz. Im TF103C reichte das für eine gute Systemleistung. Das TF303 CL bietet außerdem 16 GByte Speicherplatz, eine Version mit 32 GByte ist ebenfalls verfügbar. Per micro-SD-Karte kann der Speicher noch erweitert werden.
Am Tastaturdock findet sich ein vollformatiger USB-2.0-Anschluss, über den auch externe Festplatten oder eine Maus ohne Adapter angeschlossen werden können. Am Tablet selbst gibt es einen micro-USB-Port und diesmal auch einen micro-HDMI-Anschluss, um externe Monitore bespielen zu können. Einen Akku im Tastatur-Dock gibt es diesmal nicht, das war schon beim Transformer Pad TF103C zu beklagen. Das ältere TF300T hatte noch einen an Bord, der die Akkukapazität massiv steigerte. Noch ein kleiner Nachteil: Im Vergleich zum TF300T wurden die Audioanschlüsse auf einen der zumindest bei den Herstellern gerade sehr beliebten Kombiports zusammengeschrumpft, hochwertige Headsets mit getrennten Steckern lassen sich also nicht mehr anschließen, dafür kann man nun sein Handyheadset benutzen.
Insgesamt bietet das TF303CL gegenüber dem TF103C eine deutlich bessere Ausstattung und wetzt damit einige Scharten aus, die wir beim günstigeren Schwestermodell kritisieren mussten: Mehr Arbeitsspeicher, HDMI-Ausgang und auf Wunsch auch mehr Speicherplatz sind verfügbar.
Software
Hier gleichen sich TF103C und unser Testgerät, das TF303CL, wiederum sehr stark: Das Betriebssystem basiert auf Android 4.4, worauf die "ZenUI" genannte Oberfläche von Asus aufsetzt. Große Änderungen am Kern des Betriebssystems gibt es nicht, meist sind es grafische Details, die anders sind.
Auch die Software-Beigaben sind fast die gleichen wie beim günstigeren Schwestermodell, darunter einige durchaus sinnvolle Apps, mit denen sich beispielsweise die Bildschirmanzeige oder der Klang des Tablets weitergehend konfigurieren lässt. (Mehr dazu in den jeweiligen Kapiteln.) Eitlen Naturen wird sicherlich die Spiegelapp gefallen, die zwar einfach nur die Frontkamera aktiviert, aber trotzdem eine lustige Idee ist. "Party Link" ermöglicht es, sich einfach und schnell mit Geräten in der Nähe zu verbinden, um Fotos, die auf einer Party gemacht werden, unter allen vernetzten Geräten auszutauschen.
Mit "Story" lassen sich aus den aufgenommenen und gespeicherten Fotos Geschichten erstellen und "What's next" sammelt Infos aus verschiedenen Apps und stellt daraus einen virtuellen Tagesablauf zusammen: Die App erinnert beispielsweise an den Regenschirm, wenn am Ort eines Termins Regen angesagt ist oder daran, ein Geschenk für einen Freund zu kaufen, der bald Geburtstag hat. Ein intelligenter Kalender also, der sich während unseres Tests als recht nützlich und zuverlässig erwies.
Insgesamt lässt sich die Software gut bedienen, auch Neulinge arbeiten sich schnell ein. Android Veteranen sind ohnehin kaum verwirrt und finden sich schnell zurecht. Für die Bedienung nur mit Maus und Tastatur ist unserer Meinung nach aber Windows, auch in der Version 8.1, die deutlich intuitivere und komfortablere Wahl. Wer noch mehr über "ZenUI" erfahren möchte, für den hat Asus auf seiner Website einen Überlick zusammengestellt.
Kommunikation & GPS
Die Verbindungsmöglichkeiten zu drahtlosen Netzwerken sind Standard: WLAN nach 802.11 a/b/g/n ist verfügbar. In 10 Metern Entfernung zum Router und durch drei Wände waren im nicht-standardisierten Test noch halber Empfang verfügbar - da haben wir schon bessere Empfangswerte bei anderen Geräten gesehen. Immerhin ging der Seitenaufbau aber noch einigermaßen schnell vonstatten.
Erfreulich ist die Möglichkeit, das 10,1-Zoll-Tablet auf Wunsch mit LTE-Modul zu ordern, wie bei unserem Testgerät geschehen. Das Modul funkt in vier GPRS-Bändern, vier 3G-Bändern und fünf LTE-Bändern und sollte sich damit fast überall auf der Welt in irgendein Netzwerk einwählen können. Die Empfangsqualität fällt während unseres Tests meist recht gut aus: Im großstädtischen Umfeld haben wir fast immer ausreichenden Empfang, um im mobilen Internet zu surfen. Asus verspricht für das LTE-Modul eine maximale Download-Geschwindigkeit von 150 MBit pro Sekunde und einen maximalen Upload von 50 MBit pro Sekunde. Leider können wir die LTE-Geschwindigkeit aufgrund des noch nicht ausreichend ausgebauten LTE-Netzes von E-Plus nicht überprüfen.
Das GPS-Modul unterstützt auch A-GPS und das russische GLONASS-System. A-GPS soll dem satellitengestützten GPS helfen, mittels Daten über die gerade aktive Funkzelle oder das Orten per Mobilfunknetz die Ortung noch genauer zu machen. Das klappte beim Asus Transformer Pad TF303CL aber nur bedingt: Zunächst ist in Innenräumen die Lokalisierung recht ungenau, da der Satellitenempfang hier laut der App "GPS Test" quasi nicht existiert. Im Freien braucht das Tablet recht lange, bevor es genug Satelliten findet, um uns zumindest auf 10 Meter genau zu orten.
Für einen abschließenden Test des Ortungsmoduls machen wir eine kurze Ausfahrt mit dem Fahrrad. Dabei nehmen wir das Testgerät und das Profi-Navi Garmin Edge 500 mit. Die Aufzeichnungen der App "Runtastic" zeigen, wie genau die Ortung funktioniert: Das Transformer Pad TF303CL hat sowohl bei der Brückenüberfahrt als auch im Wald Probleme, uns auf dem Weg zu verorten. Das Garmin Edge 500 ist hier wesentlich exakter.
Kameras & Multimedia
Waren Kameras in Tablets anfangs entweder gar nicht oder nur in recht schlechter Qualität vorhanden, sieht man mittlerweile immer mehr Menschen, die mit ihren Tablets Fotos machen. Die Qualität der Kameras ist zwar lange noch nicht so gut wie in Smartphones, aber immerhin schon ganz akzeptabel. Über "akzeptabel" kommt auch die Fotoqualität des Transformer Pad TF303CL nicht hinaus. Dazu gleich mehr, klären wir zuerst die Fakten: Die Kamera an der Rückseite löst mit 5 Megapixel auf, das entspricht dem 4:3-Format 2.560 x 1.920 Pixel. Sie besitzt einen Autofokus, aber keinen LED-Blitz. An der Vorderseite findet sich eine weitere Kamera, die mit maximal 1.280 x 960 Pixel auflöst.
Die Bilder der rückwärtigen Kamera sind bestimmt von einer etwas künstlich wirkenden Farbwiedergabe und der Tendenz, größere Flächen zu einer einfarbigen Ebene ohne Details zusammenzufassen. Zudem wirken Kanten unscharf und helle Flächen überstrahlen schnell. Bei schlechteren Lichtverhältnissen hellt die Kamera meist ganz gut auf, tendiert dann aber zu Farbrauschen und noch stärkerer Unschärfe. Die Bilder der Frontkamera erinnern an unscharfe TV-Bilder aus den frühen 80er-Jahren. Für den Haupteinsatzzweck, "Selfies" für soziale Netzwerke und Videotelefonie, sind sie aber gerade noch ausreichend.
Zubehör
Besonderes Zubehör wird beim Transformer Pad TF303CL nicht mitgeliefert, wenn man vom Tastaturdock absieht, das ja optional ist. Im Asus Shop finden sich zwei Zubehörteile, die vor allem dann interessant sein könnten, wenn man das Tablet einmal ohne Tastaturdock mitnehmen möchte: Das "Trans Cover" ist ein flexibles Cover, das sich auch zum Tablet-Ständer umbauen lässt und natürlich den Monitor schützt. Für 39 Euro ist es zu haben. Das "Mag Smart Cover" ist etwas stabiler, aber auch nicht ganz so flexibel und kostet ebenfalls 39 Euro.
Garantie
24 Monate Garantie bietet Asus ohnehin für das Transformer Pad TF303CL. Garantieerweiterungen finden sich im Asus Shop dennoch einige: Am teuersten ist dabei die Erweiterung auf drei Jahre internationalen Service, so dass man auch auf Reisen in vielen Ländern die Garantie in Anspruch nehmen kann. Sie kostet 99 Euro. Wer nur die lokale Garantie um ein Jahr verlängern will, der zahlt 69 Euro.
Eingabegeräte & Bedienung
Wer das Transformer Pad TF103C schon mal in der Hand hatte, der wird die Tastatur wohl wiedererkennen, es handelt sich nämlich um dasselbe Modell. Wie schon erwähnt gefällt uns die Maus- und Tastaturbedienung bei Windows besser. Nichtsdestoweniger ist die Tastatur im Dock natürlich sehr praktisch, wenn man längere Texte tippen will. Außerdem hilft sie durch zahlreiche Zusatztasten wie "Ruhezustand", "Einstellungen" oder "Home" bei der Navigation.
Die Tasten sind mit nur 2 Millimeter Abstand verbaut, was zusammen mit den relativ kleinen Abmessungen der Standardtasten von 12 x 13,5 Millimeter etwas zu klein für die Besitzer großer Hände. Die Breite des Gehäuses wurde gut ausgenutzt, Puristen könnten aber anmerken, dass man vielleicht zugunsten etwas größerer Tasten auf die eine oder andere Sondertaste hätte verzichten können. So wirken die Hände oft etwas gedrängt auf der Tastatur.
Unser Testgerät hatte, wie schon beim TF103C, ein amerikanisches Tastatur-Layout, natürlich werden in Deutschland gekaufte Modelle aber mit einem deutschen Tastatur-Layout ausgeliefert. Die Tasten haben verglichen mit einer hochwertigen Tastatur einen kurzen Hub, im Vergleich zu anderen Geräten derselben Klasse allerdings ist der Hub durchaus in Ordnung. Er untersützt jedenfalls schnelles und komfortables Schreiben besser als das mangelnde Feedback über den Tastendruck. Dafür ist die Tastatur relativ leise.
Die von Asus angepasste Bildschirmtastatur wirkt auf den ersten Blick ebenfalls etwas beengt, vorbildlicherweise besitzt sie aber eine Fülle von Einstellungen, mit denen sich unter anderem die Höhe der Tasten einstellen lässt. Wortvorhersage und die Möglichkeit einer zweisprachigen Tastatur gehören ebenso zu den Wahlmöglichkeiten wie Sprecheingabe. Die handschriftliche Eingabe ist allerdings nur in speziellen Apps möglich.
Das Clickpad ist wegen der kleinen Gehäusemaße natürlich nicht recht groß geraten, hat dafür aber eine angenehme Oberfläche, die recht gleitfreudig ist. Die Tasten sind immer noch recht laut, allerdings ist das Arbeiten für die Maßstäbe eines Clickpads recht präzise möglich, selbst Drag-and-Drop funktioniert meistens ganz gut. Multi-Touch-Gesten wie "Zoomen" oder "Scrollen" werden aber nicht immer korrekt erkannt.
Der kapazitive Touchscreen bietet zwar kein Gorilla Glass als Oberfläche, aber immerhin eine angenehme und gleitfreudige Kunststofffront. Die berührungsempfindliche Fläche ist bis in die äußersten Ecken präzise zu bedienen und spricht schnell an. Hier funktionieren auch Multi-Touch-Gesten wesentlich genauer.
Ob ein Full-HD-Screen bei einer Bildschirmgröße von 10,1 Zoll überhaupt Sinn macht, daran scheiden sich die Geister. Fakt ist, dass das Asus Transformer Pad TF303CL damit recht scharfe Bilder liefert. Der Screen ist, wie die allermeisten Touchscreens, mit einer glänzenden Beschichtung überzogen, so dass sich sehr wahrscheinlich Probleme beim Betrieb im Freien ergeben werden. Der Full-HD-Bildschirm ist ein Unterschied gegenüber dem TF103C, dessen Bildschirm nur mit 1.280 x 800 Pixel auflöst.
Bei der Helligkeit allerdings hat das günstigere Gerät deutlich die Nase vorn: Das IPS-Panel des TF303CL schafft gerade mal 202,8 cd/m² im Durchschnitt, das Panel im TF103C schafft mehr als doppelt so viel! Auch die Ausleuchtung ist mit 80 % bei unserem aktuellen Testgerät nicht so gleichmäßig, bei großen weißen Flächen sind mit bloßem Auge durchaus Helligkeitsunterschiede sichtbar.
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Ausleuchtung: 80 %
Helligkeit Akku: 222 cd/m²
Kontrast: 766:1 (Schwarzwert: 0.29 cd/m²)
ΔE Color 7.95 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 8.46 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 3.24
Der Schwarzwert ist mit 0,29 cd/m² zwar viel geringer als beim TF103C, dennoch kommt der Kontrast des Panels im TF303CL nicht an den des kleineren Bruders heran: 766:1 sind aber kein schlechter Wert. Die Farbwiedergabe ist für ein IPS-Display mit glänzender Beschichtung etwas fahl. Allerdings hat das Transformer Pad TF303CL noch ein Ass im Ärmel: Die App "Splendid", mit der sich die Farbwiedergabe des Monitors detailliert einstellen lässt und an persönliche Wünsche einstellen lässt. Sogar ein Schwarz-Weiß-Betrieb wäre damit theoretisch möglich.
Mit der Software CalMan und einem speziellen Testgerät überprüfen wir das Display genauer, um detailliertere Werte zur Farbwiedergabe zu bekommen. Wir messen hierbei mit den Einstellungen des Auslieferungszustands. Hierbei stellen wir fest, dass im Auslieferungszustand die Farben tatsächlich zu fahl dargestellt werden. Die Farbtöne driften leicht in Richtung Grün ab, während von der Sättigung her blaue Farbtöne deutlich übersättigt sind und rote und grüne Farbtöne zu wenig Sättigung haben. Insgesamt weicht die Farbdarstellung zu stark vom Idealwert des Referenzfarbraums ab.
Im Außeneinsatz schneidet das TF303CL wesentlich schlechter ab als das TF103C, was einfach an der wesentlich geringeren Helligkeit liegt. Im direkten Sonnenlicht erkennt man ohnehin bei beiden Geräten kaum etwas. Bei bewölktem Himmel oder im Schatten wird es aber, je nach Hintergrund, beim TF303CL auch schwierig, etwas zu erkennen. Hier war das TF103C zumindest noch eingeschränkt nutzbar.
Die Blickwinkel des IPS-Panels geben kaum Anlass zur Klage. Lediglich bei der Änderung des Betrachtungswinkels nach oben und unten wird das Bild etwas dunkler, nach links und rechts sind lange Zeit gar keine Veränderungen sichtbar. Auch aus sehr flachen Blickwinkeln ist aber von allen Seiten das Bild noch gut erkennbar.
Wie schon erwähnt sind die Unterschiede in der Leistung zwischen dem TF103C und dem TF303CL vermutlich eher gering, da dasselbe SoC zum Einsatz kommt. Der größere Arbeitsspeicher von 2.048 MByte führt aber zu einem deutlich entspannteren Arbeiten: Waren beim TF103C, ohne dass Apps im Hintergrund liefen, nur knapp über 300 MByte an Arbeitsspeicher verfügbar, ist es bei unserem Testgerät 1 GByte. Die Chance, dass Apps wegen zu wenig Arbeitsspeicher nicht starten, sinkt also drastisch.
Das SoC stammt von Intel, heißt Atom Z3745, besitzt vier Kerne und kann seinen Grundtakt von 1,33 GHz auf bis zu 1,86 GHz boosten. Damit ließ das TF103C viele Konkurrenten hinter sich und auch das TF303CL sichert sich einen der vorderen Plätze im Vergleich der synthetischen Benchmarks. Selbst das HP Slatebook x2 mit deutlich höher getaktetem Nvidia-Tecra-4-SoC kann insgesamt keinen wirklich großen Vorsprung erreichen. Das Dell XPS 11 mit Intel Core i5-4210Y kann sich hingegen deutlich absetzen, es handelt sich aber schließlich auch um einen kleinen x86-Prozessor, und das Gerät kostet fast das Doppelte unseres Testgeräts.
Für die Grafikberechnung ist eine im SoC integrierte Einheit zuständig, die auf den schlichten Namen Intel HD Graphics hört. Sie schlägt die Qualcomm Adreno 305 im Samsung Galaxy Tab 4 oder im Lenovo Yoga Tablet 10 HD+ deutlich und bietet je nach Benchmark 50 bis 83 % mehr Leistung. Einen leichten Vorteil hat das Transformer Pad TF701T. Kein Wunder, sein SoC stammt schließlich vom Grafikexperten Nvidia. Insgesamt sollte die Grafikleistung also auch für anspruchsvollere Spiele aus dem Google Play Store genügen. Wir überprüfen das weiter unten im Kapitel "Spiele".
3DMark - 1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Transformer Pad TF303CL-1D050A | |
Asus Transformer Pad TF103C-1B072A | |
Asus Transformer Pad TF701T | |
Lenovo Yoga Tablet 10 HD+ | |
Samsung Galaxy Tab 4 10.1 |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Transformer Pad TF303CL-1D050A | |
Asus Transformer Pad TF701T | |
Lenovo Yoga Tablet 10 HD+ | |
Samsung Galaxy Tab 4 10.1 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Transformer Pad TF303CL-1D050A | |
Asus Transformer Pad TF701T | |
Lenovo Yoga Tablet 10 HD+ | |
Samsung Galaxy Tab 4 10.1 |
In der Praxis geht das Surfen im Internet flüssig von der Hand, auch aufwändige HTML5-Seiten mit zahlreichen Animationen werden flüssig dargestellt. Dieser Eindruck bestätigt sich in den synthetischen Browser Benchmarks, bei denen das Asus Transformer Pad TF303CL zwar nicht immer vorne, aber zumindest im oberen Mittelfeld liegt.
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Transformer Pad TF303CL-1D050A | |
Asus Transformer Pad TF701T | |
HP SlateBook x2 | |
Lenovo Yoga Tablet 10 HD+ | |
Dell XPS 11 |
Browsermark - 2.1 (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Transformer Pad TF303CL-1D050A | |
Lenovo Yoga Tablet 10 HD+ | |
Lenovo Miix 2 10 | |
Samsung Galaxy Tab 4 10.1 |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Transformer Pad TF303CL-1D050A | |
Asus Transformer Pad TF701T | |
Lenovo Yoga Tablet 10 HD+ | |
Samsung Galaxy Tab 4 10.1 |
Der eMMC-Speicher im Transformer Pad TF303CL kann entweder mit 16 oder mit 32 GByte geordert werden. In unserem Testgerät steckten 16 GByte, die nicht ganz so schnell arbeiteten wie beim TF103C. Auch der Speicher in anderen Geräten, wie dem Lenovo Yoga Tablet 10 HD+ oder dem Samsung Galaxy Tab 4 10.1, kann Daten wesentlich schneller übertragen.
Dennoch konnten wir im praktischen Betrieb keine auffällig langen Ladezeiten oder Verzögerungen durch den Speicherzugriff feststellen, die Datenübertragung mag allerdings etwas langsamer vonstatten gehen.
Spiele
Wie schon erwähnt schafft es die Intel HD Graphics mit 311 MHz Standardtakt und bis zu 896 MHz Turbotakt, die meisten anderen Grafiklösungen, die in SoCs verbaut sind, abzuhängen. Das macht sich auch in Spielen aus dem Google Play Store bemerkbar.
Temperatur
Das Transformer Pad TF303CL wird schon im Idle-Modus deutlich wärmer als das TF103C, scheinbar stresst díe Full-HD-Anzeige die Grafikeinheit recht stark. In jedem Fall erreicht die Oberfläche unter Last eine ebenfalls deutlich höhere Temperatur als beim TF103C: 38,8 Grad sind es bei unserem Testgerät maximal an der rechten Rückseite. Das ist noch keine kritische Erwärmung, aber doch spürbar warm. Insgesamt kann man sich über die Temperaturentwicklung des TF303CL nicht beschweren, sie bleibt sehr im Rahmen, besonders wenn man die vergleichsweise hohe Leistungsfähigkeit des Systems bedenkt.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Die Lautsprecher sind im Vergleich zum TF103C von der Rückseite an die Vorderseite des Tablets gewandert, finden sich ansonsten aber auf selber Höhe seitlich des Bildschirms. Dadurch, dass die Lautsprecher dem Nutzer nun zugewandt sind, sollte sich eigentlich ein deutlich besserer Klang ergeben, allerdings können wir im direkten Vergleich nur wenig Änderung feststellen.
Für ein Tablet klingen die Lautsprecher immer noch recht gut, allerdings neigen sie bei maximaler Lautstärke zu minimalem Dröhnen und sind dann auch nicht mehr sonderlich differenziert, was den Klang von mehreren Instrumenten gleichzeitig angeht. Musikstücke, die nur aus einem Sänger und wenigen Instrumenten bestehen, werden aber klar wiedergegeben, sogar ein Hauch von Bass ist wahrzunehmen.
Musikenthusiasten werden wohl eher mit externen Lautsprechern glücklich werden, diese kann man, wie schon erwähnt, nur über einen Audiokombiport anschließen. Er liefert aber ordentliche Klangqualität.
Energieaufnahme
Der Stromverbrauch liegt beim TF303CL in beinahe allen Kategorien deutlich über dem des TF103C. Woran kann das liegen, wo doch beide das gleiche SoC verwenden? Android weist das Display als den größten Energiefresser aus, trotz niedrigerer maximaler Helligkeit ist der Energieverbrauch hier wohl höher. Es mag auch daran liegen, dass ein Full-HD-Bild natürlich für die Grafikeinheit aufwändiger zu berechnen ist als ein Monitorbild in den 1.280 x 800 Pixel, die das TF103C maximal darstellen kann. Auch im Vergleich zu anderen 10,1-Zoll-Tablets ist der Energieverbrauch des Transformer Pad TF303CL höher: Lenovo Yoga Tablet 10 HD+ oder Samsung Galaxy Tab 4 10.1 sind deutlich sparsamer.
4,6 Watt verbraucht unser Testgerät durchschnittlich im Idle-Modus, also wenn das System nicht belastet wird. Unter Last sind maximal 8,1 Watt als Verbrauch möglich, dieser Wert dürfte aber eher selten erreicht werden, meist sollten Werte um den mittleren Lastverbrauch von 7,5 Watt anliegen. Der Akku des TF303CL ist größer als der des TF103C, dennoch wird es spannend zu sehen, wie sich der signifikant höhere Verbrauch bei den Laufzeiten niederschlägt.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 2.7 / 4.6 / 5.1 Watt |
Last |
7.5 / 8.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
25 Wattstunden kann der Akku des Transformer Pad TF303CL bereitstellen. Das sind 6 Wattstunden mehr als beim TF103C. Aufgrund des signifikant höheren Verbrauchs erreicht unser Testgerät dennoch nicht die Laufzeiten des kleineren Bruders.
Mit 7:05 Stunden im praxisnahen WLAN-Test und 6:31 Stunden beim Filmschauen sind die Laufzeiten zwar praxistauglich, liegen aber insgesamt gesehen nur im Mittelfeld. Ein HP Slatebook x2 oder Lenovo Miix 2 kommen nicht heran, während Samsungs Galaxy Tab 4 10.1 oder Lenovos Yoga Tablet 10 HD+ deutlich länger durchhalten.
Das Transformer Pad TF303CL bringt vieles mit, was wir uns beim TF103C gewünscht hatten: einen HDMI-Anschluss, einen größeren Akku, ein Full-HD-Display und einen üppigeren Arbeitsspeicher. Das SoC ist das gleiche wie beim weniger gut ausgestatteten TF103C, rein leistungstechnisch sind die beiden also auf einer Stufe, das TF103C hat sogar den schnelleren Massenspeicher. Die Kameras sind beim TF303CL deutlich mehr zu gebrauchen als die im TF103C, allerdings qualitativ immer noch meilenweit von guten Smartphonekameras entfernt.
Bei aller Freude über die bessere Ausstattung sind aber leider auch einige Dinge auf der Strecke geblieben: Die Bildschirmhelligkeit beispielsweise ist nun viel geringer, der Stromverbrauch ist deutlich gestiegen und das GPS-Modul ist ungenauer und langsamer. Die Eingabegeräte im Tastaturdock sind eine durchaus sinnvolle und nützliche Erweiterung. Wer viel schreibt und große Hände hat, wird mit der engen Tastatur aber nicht glücklich werden.
Insgesamt ist das TF303CL seinen Aufpreis gegenüber dem schlechter ausgestatteten Bruder durchaus wert, man sollte aber nicht erwarten, dass damit automatisch alles besser wird. Das TF303CL eignet sich wegen des dunklen Bildschirms vor allem für den Einsatz in Innenräumen, ist schick anzusehen und gut verarbeitet. Damit ist es das Richtige, wenn Sie ein kompaktes Gerät mit hoher Flexibilität, hoher Leistung und praxistauglichen Akkulaufzeiten suchen. Ab September können Sie zuschlagen, dann steht das Gerät im Handel.
Wer die hohe Auflösung nicht braucht und auch bereit ist, auf den HDMI-Anschluss zu verzichten, der kann mit dem TF103C sparen und bekommt einen helleren Bildschirm und noch längere Akkulaufzeiten.
Asus Transformer Pad TF303CL-1D050A | Asus Transformer Pad TF103C-1B072A | Asus Transformer Pad TF300T | Asus Transformer Pad TF701T | |
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Response Times | ||||
PWM Frequency | 23360 ? | |||
Bildschirm | 36% | 24% | 36% | |
Helligkeit Bildmitte | 222 | 440 98% | 284 28% | 361 63% |
Brightness | 203 | 413 103% | 273 34% | 340 67% |
Brightness Distribution | 80 | 89 11% | 91 14% | 82 3% |
Schwarzwert * | 0.29 | 0.41 -41% | 0.27 7% | 0.36 -24% |
Kontrast | 766 | 1073 40% | 1052 37% | 1003 31% |
Delta E Colorchecker * | 7.95 | 6.3 21% | 4.44 44% | |
Delta E Graustufen * | 8.46 | 6.75 20% | 2.75 67% | |
Gamma | 3.24 68% | 2.99 74% | 2.52 87% | |
CCT | 6068 107% | 6796 96% | 6819 95% | |
Hitze | 4% | 26% | 5% | |
Last oben max * | 34.8 | 34.2 2% | 30.2 13% | 34.8 -0% |
Last unten max * | 38.8 | 35.4 9% | 24.6 37% | 37.5 3% |
Idle oben max * | 33.2 | 30.8 7% | 23.5 29% | 29.3 12% |
Idle unten max * | 31 | 31.8 -3% | 23.2 25% | 29.3 5% |
Akkulaufzeit | 24% | 17% | 26% | |
WLAN (alt) | 425 | 472 11% | 378 -11% | 390 -8% |
Last | 143 | 196 37% | 207 45% | 227 59% |
WLAN | 353 | |||
Stromverbrauch | 19% | -7% | -14% | |
Idle min * | 2.7 | 2.5 7% | 2.5 7% | 1.6 41% |
Idle avg * | 4.6 | 3.8 17% | 4.3 7% | 3.6 22% |
Idle max * | 5.1 | 3.9 24% | 4.6 10% | 3.8 25% |
Last avg * | 7.5 | 5.2 31% | 9.6 -28% | 11.3 -51% |
Last max * | 8.1 | 6.7 17% | 10.7 -32% | 16.6 -105% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 21% /
23% | 15% /
14% | 13% /
14% |
* ... kleinere Werte sind besser