Test Asus ASUSPRO Advanced BU201LA-DT036G Ultrabook
Asus dürfte nicht unbedingt zu den ersten Herstellern zählen, an die man beim Kauf eines hochwertigen Business-Notebooks denkt. Dabei hat der taiwanesische Halbleiter-Riese mit seiner prägnant getauften "ASUSPRO"-Baureihe eine stattliche Auswahl entsprechender Geräte im Programm, die in der Vergangenheit bereits für den ein oder anderen Achtungserfolg sorgen konnten.
Jüngstes Mitglied dieser Familie ist das AsusPro Advanced BU201LA, ein 12-zölliges Subnotebook mit einem Preis von etwa 800 Euro. Für diese Summe erhält der Käufer einen Haswell-basierten Core i5-4210U, dem 4 GB RAM sowie eine 500 GB große Festplatte zu Seite stehen. Das matte IPS-Display löst mit hohen 1.920 x 1.080 Pixeln auf, was in dieser vergleichsweise niedrigen Preisklasse ein echtes Novum darstellt. Beim Betriebssystem kann der Anwender Business-typisch zwischen Windows 7 Professional und Windows 8.1 Pro wählen; vorinstalliert war bei unserem Testgerät die ältere der beiden Versionen.
Obwohl das BU201LA direkt auf die Konkurrenz von Lenovo, Dell und HP zielt, gelingt es in diesem Fall nicht, wirklich vergleichbare Konfigurationen zu finden. So ist ein ähnlich teures ThinkPad X240 deutlich schlechter ausgestattet, das Latitude E7240 oder EliteBook 820 G1 gleich gar nicht unter 1.000 Euro erhältlich. Der Preis spricht somit schon einmal für Asus – doch gilt dies auch für die Qualität?
Gehäuse
Das AsusPro BU201 verzichtet auf überflüssige Design-Experimente und präsentiert sich als sachlich-dezentes Arbeitsgerät. Das in schlichtem Dunkelgrau gehaltene Chassis besteht zwar überwiegend aus Kunststoff, doch hinterlässt dieser sowohl optisch als auch haptisch einen sehr hochwertigen Eindruck. Mit 1,36 Kilogramm Kampfgewicht und weniger als 21 Millimetern Dicke darf das Notebook den begehrten Ultrabook-Titel tragen und richtet sich somit vor allem an Geschäftsreisende und Außendienstler, für die der Faktor Mobilität im Mittelpunkt steht.
Trotz der recht zierlichen Bauweise besticht das Gehäuse mit ausgezeichneter Stabilität. Punktueller Druck wird auch an typischen Problemstellen wie rings um die Tastatur anstandslos pariert – kein Wunder, verspricht Asus doch, das BU201 nach strengen US-Militärstandards (MIL-STD 810G) getestet zu haben. Leider kann das Display die überzeugende Vorstellung der Basiseinheit nicht bestätigen: Obwohl die Konstruktion zusätzlich mit Kohlefasern verstärkt wurde, lässt sich der Deckel mit geringem Kraftaufwand merklich verwinden und gibt dabei leise knackende Geräusche von sich. Besser haben uns die präzise arbeitenden Scharniere gefallen, die jegliches Nachwippen auf ein Minimum reduzieren und dennoch ein einhändiges Öffnen des Gerätes erlauben.
In puncto Verarbeitung muss sich unser Kandidat nicht vor der zumeist teureren Konkurrenz verstecken und zeigt auch im Detail keine erwähnenswerten Schwächen. Kleine Spaltmaße und sauber abgerundete Kanten zeugen von einer sorgfältigen Qualitätssicherung, wie wir sie in dieser Klasse aber auch erwarten.
Ausstattung
Ungeachtet der eher mobilen Ausrichtung bietet das Notebook eine gelungene Auswahl der wichtigsten Schnittstellen, die für ein vollwertiges Arbeitsgerät benötigt werden. Dazu zählen neben drei USB-3.0-Ports auch gleich zwei Display-Anschlüsse, um sowohl ältere Projektoren (VGA-Ausgang), als auch moderne Ultra-HD-Monitore (Mini-DisplayPort) anzusteuern. Anwender sollten allerdings beachten, dass Intels aktuelle Ultrabook-CPUs die Maximalauflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln zumindest offiziell nur mit 30 Hz bewältigen. Alle Schnittstellen befinden sich im hinteren Bereich an der linken und rechten Gehäuseseite und sind mit Ausnahme des SD-Kartenlesers – dessen Nutzung ein Anheben des Gerätes erfordert – recht gut zu erreichen.
Für den stationären Einsatz bietet sich der Erwerb einer optionalen Docking-Station an. Die herstellereigene "AsusPro Ultra Docking Station" wird seitlich an das Notebook gesteckt und ergänzt unter anderem zusätzliche USB-, Netzwerk- und Display-Anschlüsse, belastet das Budget jedoch um weitere 200 Euro Kaufpreis.
Kommunikation
Auch wenn unser Testgerät auf den neuesten WLAN-Turbo 802.11ac verzichten muss, können wir über die Performance des verbauten Intel Wireless-N 7260 nicht klagen. Über eine Entfernung von etwa 3 Metern erzielten wir mit einem Router vom Typ TP-Link Archer C7 beachtliche Übertragungsraten von bis zu 23 MB/s, also rund 184 der theoretisch möglichen 300 Mbit/s. Für einen Dual-Stream-Adapter (2x2) im 802.11n-Standard ein exzellentes Ergebnis, zumal auch Reichweite und Verbindungsstabilität überdurchschnittlich hoch ausfallen. Weitere Pluspunkte gibt es für die Dual-Band-Unterstützung (2,4 und 5 GHz) sowie Bluetooth 4.0. Lediglich optional (und bislang nicht auf dem deutschen Markt) wird ein integriertes LTE- und GPS-Modul angeboten.
Beinahe schon gewohnt enttäuschend präsentiert sich die Bildqualität der Webcam, die mit ihren 0,9 Megapixeln nur für simple Videochats zu gebrauchen ist. Farbwiedergabe, Detailreichtum und Rauschverhalten sind nicht mit dem sehr viel höheren Niveau eines modernen Smartphones vergleichbar. Immerhin darf sich der Anwender über ein gut verständliches Array-Mikrofon freuen, welches ein zusätzliches Headset praktisch überflüssig macht.
Sicherheit
Mit Features wie Kensington Lock, Smartcard-Slot, Fingerabdruckscanner und TPM-Chip verfügt das BU201 über ein durchaus reichhaltiges Sicherheits-Paket; lediglich über Intel Anti-Theft und Computrace schweigt sich der Hersteller aus, sodass diese Techniken vermutlich dem größeren Schwestermodell BU401 vorbehalten bleiben. Zentrale Verwaltungsaufgaben wie Softwareaktualisierungen oder das Anlegen und Einspielen von Backups lassen sich einfach und übersichtlich mit dem AsusPro Business Center verwalten.
Zubehör
Zum Lieferumfang des Notebooks gehören neben dem passenden Netzteil auch diverse Treiber- und Windows-DVDs, die eine nachträgliche (Neu-)Installation von Windows 7 respektive Windows 8.1 erleichtern sollen. Weitere Beigaben beschränken sich auf einige wenige Software-Tools, darunter beispielsweise eine Hintergrundanwendung zum Schutz der Festplatte vor Erschütterungen. Auf unnütze Test- und Werbeprogramme hat Asus erfreulicherweise vollständig verzichtet.
Wartung
Eine Wartungsklappe haben wir beim BU201 leider vergeblich gesucht – wer an die Hardware im Inneren gelangen will, muss das Gehäuse folglich komplett zerlegen. Unser Gerät ließ sich allerdings auch nach dem Entfernen aller sichtbaren Schrauben nicht ohne Weiteres öffnen; ob sich unter den Standfüßen noch weitere Schrauben verstecken oder die Bodenplatte schlicht ein wenig klemmt, wollten wir mit Rücksicht auf unser geliehenes Testsample nicht praktisch ausprobieren. Ohnehin dürften sich die Aufrüstmöglichkeiten auf den Einbau eines zusätzlichen Speichermoduls (4 GB verlötet, ein freier DIMM-Slot) oder den Austausch von WLAN-Modul und Festplatte (2,5", 7 mm) beschränken.
Update vom 15.12.: Wie ein Nutzer in unserem Forum berichtet, lässt sich das Gehäuse nach dem Entfernen aller Schrauben vorsichtig aufhebeln.
Garantie
Während andere Hersteller wie HP oder Lenovo ihren Profi-Geräten satte 3 Jahre Garantie spendieren, muss man bei Asus mit nur 2 Jahren Pick-up & Return vorliebnehmen. Eine Verlängerung auf insgesamt 36 Monate ist für etwa 140 Euro möglich und schließt dann sogar einen Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag ein.
Eingabegeräte
Tastatur
Für viele Anwender zählt die Qualität der Eingabegeräte zu den wichtigsten Eigenschaften überhaupt – gerade bei einem Business-Notebook. Umso gespannter waren wir, ob das BU201 auch hier mit der etablierten Konkurrenz mithalten kann.
Die Antwort ist ein eindeutiges Ja. Die spritzwassergeschützte Tastatur überzeugt nicht nur mit ihrem überdurchschnittlich langen Tastenhub, sondern auch einem straffen und nahezu perfekt abgestimmten Druckpunkt, der an aktuelle ThinkPads erinnert. Das satte, mechanische Klappern der 15 x 15 Millimeter großen Tasten steuert die dazu passende Klangkulisse bei. Angesichts des hervorragenden Feedbacks lassen sich auch längere Texte schnell und fehlerfrei eintippen, dank dreistufig regelbarer Hintergrundbeleuchtung sogar bei fehlendem Umgebungslicht.
Touchpad
Mit seiner Fläche von 9,5 x 5,3 Zentimetern bietet das Touchpad des Herstellers Elan genügend Platz für verschiedene Multitouch-Gesten mit bis zu drei Fingern. Die glatte Oberfläche sorgt für prinzipiell gute Gleiteigenschaften, allerdings kommt es bei verschwitzten Händen gelegentlich zu störenden Stick-Slip-Effekten. Derlei Probleme sind dem ebenfalls verbauten Trackpoint (von Asus auch SensePoint genannt) fremd. Präzise und zuverlässig arbeiten beide Maus-Alternativen gleichermaßen, sodass die Wahl des bevorzugten Eingabegerätes dem Anwender überlassen bleibt.
Dedizierte Tasten sucht man im Falle des Touchpads vergeblich, stattdessen erfolgen Klicks per Druck auf die linke oder rechte Seite der Eingabefläche – kurzhubig und knackig wird der gewünschte Befehl umgesetzt. Etwas sanfter, aber nicht weniger exakt lösen die drei Buttons des Trackpoints aus, wobei die mittlere Taste als Scroll-Funktion dient.
Display
Ein FullHD-Display auf IPS-Basis als Standardausstattung – dafür hat sich Asus schon vor dem Blick auf die genauen Messwerte ein großes Lob verdient. Während andere Hersteller in dieser Klasse ab Werk nur ein WXGA-Display mit mageren 125 dpi offerieren, punktet das BU201 mit satten 1.920 x 1.080 Pixeln und knackscharfen 176 dpi. Egal ob beim Surfen, der Arbeit mit Excel oder einfach nur Multitasking: Der zusätzliche Platz auf dem Desktop erweist sich als enormer Zugewinn für die Produktivität. Gleichzeitig ist die Pixeldichte aber auch nicht so hoch, dass Skalierungsprobleme mit älterer Software zu befürchten sind – ein gelungener Kompromiss also.
Gelungen ist auch die kräftige Hintergrundbeleuchtung. Bei Bedarf stemmt das LED-Backlight enorme 396 cd/m² und stellt damit das EliteBook 820 G1 (WXGA TN-Panel, 211 cd/m²), Latitude E7240 (WXGA TN-Panel, 211 cd/m²) und ThinkPad X240 (WXGA IPS-Panel, 340 cd/m²) sprichwörtlich in den Schatten. Der Vollständigkeit halber sei jedoch erwähnt, dass zumindest die optionalen Premium-Anzeigen von Dell, HP und Lenovo in einer ähnlichen Liga zwischen 350 und 400 cd/m² spielen. Die etwas ungleichmäßige Helligkeitsverteilung unseres Probanden ist mit bloßem Auge nicht zu erkennen.
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Ausleuchtung: 80 %
Helligkeit Akku: 433 cd/m²
Kontrast: 921:1 (Schwarzwert: 0.47 cd/m²)
ΔE Color 5.56 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 4.92 | 0.5-98 Ø5.2
41% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
45.05% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
64.9% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
43.55% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.48
Das von LG gefertigte IPS-Panel vom Typ LP125WF2-SPB2 kennen wir bereits aus dem schon mehrfach erwähnten ThinkPad X240, wo es mit einer plastischen und kontrastreichen Darstellung hervorstach. Unser AsusPro BU201LA kann die im damaligen Test ermittelten Werte sogar noch etwas überbieten und erreicht ein exzellentes Kontrastverhältnis von 921:1 (X240: 728:1). Auch subjektiv ist der Bildeindruck durch den guten Schwarzwert den meisten TN-Panels weit überlegen.
Im Auslieferungszustand erweist sich das Display als nur mäßig gut kalibriert und zeigt teils sichtbare Abweichungen bei Farben (Delta E: 5,6) und Graustufen (Delta E: 4,9). Während sich die Graustufendarstellung mittels optimiertem ICC-Profil aber noch deutlich verbessern lässt, bleiben größere Fortschritte bei der Farbwiedergabe aus. Womöglich verhindert hier bereits der begrenzte Farbraum bessere Ergebnisse, da nur 56 Prozent des sRGB-Standards sowie 41 Prozent des AdobeRGB-Standards abgebildet werden können. Was für professionelle Bildbearbeiter ein recht schwerwiegender Minuspunkt ist, wird die meisten anderen Nutzer jedoch kaum betreffen.
Als kompaktes Subnotebook ist das BU201 besonders für den Außeneinsatz prädestiniert, was dank der hellen und entspiegelten Anzeige selbst bei strahlendem Sonnenschein problemlos möglich ist. Das weniger leuchtstarke Display des HP EliteBook 820 G1 sowie das verspiegelte Touch-Panel des Dell Latitude E7240 sind unter freiem Himmel nur mit Mühe ablesbar, einzig Lenovos ThinkPad X240 kann Asus' Ultrabook Paroli bieten.
Abschließend folgt wie immer noch die Untersuchung der Blickwinkelstabilität, wo das IPS-Panel unseres Kandidaten erneut hervorragende Leistungen abliefert. Über einen weiten Bereich bleiben Farben und Kontraste nahezu unverändert, erst bei extrem schräger Betrachtung verschlechtert sich die Bildqualität leicht. Somit erlaubt das BU201 auch mehreren Anwendern gleichzeitig einen unverfälschten Blick auf das Display, was mit einem preiswerteren TN-Panel nur unter großen Einschränkungen möglich wäre.
Leistung
Da Intels neue 14-nm-Generation Broadwell bislang nur in Form des extrem sparsamen – und damit nicht ganz so leistungsstarken – Core M vorgestellt wurde, setzt Asus weiterhin auf eine CPU aus dem bewährten Haswell-Sortiment. Der Core i5-4210U löst den beliebten Core i5-4200U ab und wartet dafür mit einer leicht gesteigerten Taktrate von 1,7 bis 2,7 GHz (2 Kerne: 2,4 GHz) auf. Neben Turbo Boost unterstützt das 15-Watt-Modell auch Hyper-Threading sowie diverse weitere Features, die im Detail in unserer Datenbank nachgeschlagen werden können.
Als Business-Notebook verzichtet das BU201 auf eine zusätzliche dedizierte Grafikkarte und beschränkt sich auf die integrierte HD Graphics 4400. Der mittlerweile rund 1,5 Jahre alte Chip verspricht mit seinen 20 Execution Units (EUs) und 200 bis 1.000 MHz Taktfrequenz keine sonderlich hohe 3D-Leistung, sondern punktet vielmehr mit Effizienz und Multimedia-Fähigkeiten.
Mit 4 GB DDR3-1600 und 500 GB Festplattenspeicher ist die einzige hierzulande erhältliche Konfiguration des Notebooks nicht gerade üppig ausgestattet, was jedoch auch dem günstigen Kaufpreis geschuldet ist. Mögliche Aufrüstoptionen haben wir bereits zuvor im Abschnitt Wartung angesprochen.
Prozessor
Im Netzbetrieb wird der verfügbare Turbo-Boost-Spielraum des Core i5-4210U nahezu vollständig ausgeschöpft, sodass unsere Benchmark-Ergebnisse dementsprechend hoch ausfallen. Mit 2,59 Punkten im Cinebench R11.5 muss sich das BU201LA weder vor dem ThinkPad X240 noch dem EliteBook 820 G1 verstecken, deren Core i7-4600U nur magere 3 - 9 Prozent schneller rechnet. Die Ursache dafür ist schnell gefunden – da auch der Core i7 mit 15 Watt TDP spezifiziert wird, zahlt sich der höhere Takt nur in kurzen Tests oder bei Single-Thread-Belastung aus. Ihren stattlichen Mehrpreis kann die High-End-CPU damit unserer Meinung nach kaum rechtfertigen.
Leider bremst Asus das Notebook im Akkubetrieb künstlich ein, wenngleich der resultierende Leistungsverlust nicht allzu hoch ausfällt. So sinkt beispielsweise der Score im Cinebench R11.5 auf 2,15 (Multi-Threading) respektive 1,14 Punkte (Single-Threading), ein Minus von 3 beziehungsweise 17 Prozent.
Massenspeicher
Keine SSD oder SSHD (Hybrid-Laufwerk mit kleinem Flashspeicher-Cache), sondern eine gewöhnliche 500-GB-Festplatte von Toshiba dient dem Subnotebook als Massenspeicher. Der recht großzügigen Kapazität steht eine höchst mittelmäßige Performance gegenüber, wie wir sie von anderen Datenträgern mit identischer Drehzahl (5.400 U/min) gewohnt sind. Im Detail heißt das: sequentielle Übertragungsraten um 83 MB/s sowie eine Zugriffszeit von 17,7 Millisekunden. Eine kleinere, dafür aber weitaus schnellere 128-GB-SSD wäre hier vielleicht die bessere (und kaum teurere) Wahl gewesen.
System Performance
Mangels SSD muss sich das BU201LA auch im sehr speicherlastigen PCMark 7 sämtlichen Kontrahenten geschlagen geben. Dabei wollen wir aber nochmals auf die erheblichen Preisunterschiede hinweisen – die von uns nicht getesteten Basiskonfigurationen des EliteBook 820 G1 und ThinkPad X240 müssen nämlich ebenfalls mit einer trägen HDD vorliebnehmen.
Insbesondere beim Start von Windows oder komplexen Programmen sollte man sich deshalb auf die ein oder andere Gedenksekunde einstellen, zumal der nur 4 GB große Arbeitsspeicher zu vermehrten Zugriffen auf die Auslagerungsdatei führt. Sind die gewünschten Anwendungen jedoch erst einmal gestartet, bewältigt das Notebook alle üblichen Office-Aufgaben und leichtes Multitasking ohne Schwierigkeiten. Wir würden dennoch zum Einbau einer SSD sowie einem Speicher-Upgrade auf 8 GB raten, um die Arbeitsgeschwindigkeit für vergleichsweise wenig Geld spürbar zu steigern.
PCMark 7 Score | 2504 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2120 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 2115 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 3066 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte
Der angesprochene Einbau eines zusätzlichen DDR3-Moduls hätte noch einen weiteren positiven Effekt: Der Speichercontroller könnte dann im Dual-Channel-Betrieb arbeiten, wodurch die 3D-Performance der HD Graphics 4400 um etwa 10 bis 30 Prozent anwachsen würde. Absolut betrachtet bleibt das Leistungsniveau aber selbst dann äußerst bescheiden: Schon ein dedizierter Mittelklasse-Beschleuniger wie GeForce 840M rechnet rund dreimal so schnell, die HD Graphics 5300 der neuen Broadwell-Chips mit nur 4,5 Watt TDP wiederum kaum langsamer.
Noch immer absolut konkurrenzfähig sind dagegen die Multimedia-Talente der HD 4400. H.264-Trailer werden selbst bei extrem hohen Datenraten von 100 Mbit/s und in 4K-Auflösung flüssig abgespielt, ohne das die CPU-Auslastung nennenswert ansteigt. Des Weiteren darf sich der Anwender über Intels Quick Sync Transcoder freuen, der Videos schneller und effizienter als jede (Notebook-)CPU umwandelt.
3DMark 11 - 1280x720 Performance GPU (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus ASUSPRO Advanced BU201LA-DT036G | |
Lenovo ThinkPad X240 | |
HP EliteBook 820 G1 | |
HP Envy X2-j001ng | |
Asus Zenbook UX303LN-R4141H |
3DMark 06 Standard Score | 4525 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 835 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 31711 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4069 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 508 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Obwohl wir mit Dota 2, Bioshock Infinite und Tomb Raider drei relativ anspruchslose Spiele des vergangenen Jahres herausgesucht haben, bewältigt die HD 4400 diese nur in (sehr) niedrigen Einstellungen flüssig. Bei einem vorwiegend beruflich genutzten Business-Gerät sollte man darüber aber hinwegsehen können, zumindest solange nicht der Einsatz aufwändiger 3D-Software, beispielsweise aus dem CAD-Bereich, geplant ist.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Tomb Raider (2013) | 38.9 | 19.8 | 11.2 | 6.2 |
BioShock Infinite (2013) | 29.6 | 14.9 | 12.1 | 4.1 |
Dota 2 (2013) | 57.9 | 30 | 12.5 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Wer das AsusPro zumeist im Leerlauf betreibt oder nur einfache Office-Tätigkeiten ausübt, wird den Lüfter des Notebooks kaum zu hören bekommen. Dieser schaltet sich dann zumeist vollständig ab, sodass das leise Rauschen der Festplatte als einzige Geräuschquelle verbleibt.
Doch auch unter Last hält sich das BU201 vornehm zurück: Mehr als rund 33 dB(A) konnten wir selbst in Extremsituationen nicht beobachten. Egal ob ThinkPad, EliteBook oder Latitude – so dezent wie unser Proband agiert keiner der Kontrahenten, wenngleich die Differenzen nicht wirklich groß sind.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.1 / 30.6 / 31.7 dB(A) |
HDD |
| 31.7 dB(A) |
Last |
| 33 / 33 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-451 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Dass das Kühlsystem die entstehende Abwärme nicht nur sehr leise, sondern auch höchst effizient ins Freie befördert, zeigt sich beim Blick auf die Gehäuse- und Hardwaretemperaturen. Durchschnittlich 29 °C erreicht das Chassis bei ruhendem Windows-Desktop, unter Volllast werden es nur etwa 5 °C mehr. Dabei konzentriert sich die Wärmeentwicklung vor allem im hinteren Bereich des Gerätes, wohingegen die Handballenauflage stets angenehm kühl bleibt.
Im Gehäuseinneren klettert die Kerntemperatur des Core i5-4210U auf knapp über 70 °C, wenn wir mit Prime95 und FurMark ein absolutes Worst-Case-Szenario simulieren. Angesichts der von Intel spezifizierten Obergrenze, die bei genau 100 °C liegt, verbleiben somit üppige Reserven für den Betrieb im Hochsommer. Dass es dennoch zum sogenannten Throttling, also einem Abfall der Taktrate unter die Basisfrequenz kommt, ist mit dem Erreichen des TDP-Limits von 15 Watt zu begründen. In diesem Fall wird die Grafikeinheit gegenüber dem Prozessor bevorzugt, was sich in einem relativ hohen GPU- (750 MHz) respektive recht niedrigen CPU-Takt (1,1 GHz) äußert.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.8 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-2.5 °C).
Lautsprecher
Von der Qualität der integrierten Lautsprecher darf man bei einem Office-Notebook meist nicht allzu viel erwarten, was sich in diesem Fall wieder einmal bestätigt. Dem unangenehm schrillen Hochtonbereich stehen etwas blecherne Mitten gegenüber, während Bässe nahezu vollständig fehlen – Musik und Filme bereiten so kaum Freude. Für übliche Alltagszwecke sind die Boxen aber allemal zu gebrauchen und auch hinreichend pegelfest.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Der Leerlaufverbrauch von 3,7 bis 9,0 Watt liegt auf einem Niveau mit der FullHD-Version des ThinkPad X240 (3,9 bis 9,8 Watt), wohingegen das EliteBook 820 G1 durch sein dunkleres WXGA-Panel noch etwas sparsamer zu Werke geht (3,2 bis 7,5 Watt). Zudem dürfte die klassische Festplatte des BU201 etwas mehr Leistung als die SSDs der Konkurrenz aufnehmen – ein Grund mehr, einen schnellen Flashspeicher nachzurüsten.
Unter Last vermeldet unser Messgerät zwischen 28,8 und 30,3 Watt, was recht typische Werte für ein Ultrabook dieser Größe sind. Trotz des niedrigen Energiebedarfs legt Asus ein kräftiges 65-Watt-Netzteil bei, sodass der Akku auch im Betrieb sehr schnell geladen werden kann.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 3.7 / 8.3 / 9 Watt |
Last |
28.8 / 30.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Extech Power Analyzer 380803 |
Akkulaufzeit
Erfreulicherweise wurde der Akku nicht fest im Gerät integriert, sondern lässt sich mit einem Handgriff an der Unterseite entnehmen. Neben der Tatsache, dass das Notebook dann jedoch keinen stabilen Stand mehr besitzt, stört uns insbesondere die dürftige Kapazität des Energiespeichers: Gerade einmal 32 Wh sind für ein mobiles Subnotebook eindeutig zu wenig.
Im Battery Eater Readers Test (Energiesparmodus, minimale Helligkeit, WLAN aus) geht dem BU201 so schon nach 7 Stunden und 43 Minuten die Puste aus, weit schneller als dem ThinkPad X240 (12 Stunden) oder EliteBook 820 G1 (13,5 Stunden).
Wer die Helligkeit auf praxistaugliche 150 cd/m² erhöht und die WLAN-Verbindung aktiviert, kann gerade einmal 3 Stunden und 38 Minuten im Internet surfen. Alternativ reichen die Reserven für die Wiedergabe von ein oder zwei Filmen.
Die minimale Laufzeit, ermittelt mit dem Battery Eater Classic Test (Höchstleistung, maximale Helligkeit, WLAN an), beziffert sich auf akzeptable 113 Minuten. Ohne die leichte Taktabsenkung im Akkubetrieb würde dieser Wert wohl aber noch ein wenig niedriger ausfallen.
Asus ASUSPRO Advanced BU201LA-DT036G | Lenovo ThinkPad X240 | HP EliteBook 820 G1 | Dell Latitude E7240 Touch | |
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Akkulaufzeit | 49% | 62% | 15% | |
Idle | 463 | 719 55% | 813 76% | 621 34% |
H.264 | 182 | 323 77% | 327 80% | |
WLAN (alt) | 218 | 363 67% | 392 80% | 300 38% |
Last | 113 | 107 -5% | 124 10% | 83 -27% |
Fazit
Eigentlich haben wir uns schon fast daran gewöhnt, dass hochwertige Business-Geräte erst weit jenseits der 1.000-Euro-Marke zu finden sind – vor allem dann, wenn man sich nicht mit einem minderwertigen TN-Panel zufrieden gibt. Doch das AsusPro Advanced BU201LA beweist nun, dass es auch deutlich günstiger geht: Schon für gut 800 Euro erhält man hier ein echtes Profimodell mit ordentlicher Ausstattung, überzeugenden Eingabegeräten und niedrigen Emissionen. Wir wollen an dieser Stelle speziell noch ein einmal das tolle IPS-Display und die knackige Tastatur hervorheben, die sich problemlos mit dem vielgelobten ThinkPad-Pendant messen kann.
Es ist etwas schade, dass Asus bei einem kompakten Subnotebook ausgerechnet am Akku gespart hat. Mehr als 3 bis 4 Stunden Laufzeit sind in der Praxis kaum zu erreichen, auch ein optionaler Zusatzakku ist nicht im Programm. Des Weiteren wünschen wir uns bessere Wartungsmöglichkeiten, wie sie beispielsweise das HP EliteBook 820 G1 bietet.
Alles in allem hat Asus jedoch ein rundum gelungenes Produkt abgeliefert, dem die Preis-Leistungs-Krone derzeit kaum zu nehmen ist. Das dürfte auch die Kunden von HP, Lenovo oder Dell freuen, belebt Konkurrenz doch bekanntermaßen das Geschäft – ein wenig mehr Preisdruck würde dem Business-Segment nicht schaden.