Test HP EliteBook 725 G2 Notebook (J0H65AW)
Wer geschäftlich viel unterwegs ist, benötigt ein gleichermaßen zuverlässiges wie mobiles Arbeitsgerät – ein Anspruch, den kompakte Business-Notebooks wie das HP EliteBook 820 G1 erfüllen sollen. Mit einem Grundpreis von mindestens 1.000 Euro ist das 820 G1 jedoch kein Schnäppchen, auch wenn die Konkurrenz von Dell oder Lenovo zumeist ähnliche Summen veranschlagt.
Einen deutlich erschwinglicheren Einstieg in die EliteBook-Welt verspricht HPs neue 700er-Serie: Auf Basis aktueller AMD-APUs der Kaveri-Baureihe bietet der Hersteller seit kurzem die leicht abgespeckten, dafür aber vergleichsweise günstigen Modelle EliteBook 725 G2 (12,5 Zoll), 745 G2 (14 Zoll) und 755 G2 (15,6 Zoll) an. Nachdem wir uns zuletzt bereits den beiden größeren Varianten gewidmet haben, soll heute die 12-Zoll-Version im Fokus stehen.
Abseits des kleineren Displays, welches zudem leider nur mit 1.366 x 768 Pixeln auflöst, entspricht das 725 G2 nahezu exakt seinen beiden Schwestermodellen. So kommt auch in diesem Fall die rund 900 Euro teure Basiskonfiguration mit einem AMD A10 Pro-7350B daher, der von 4 GB RAM sowie einer 500-GB-Festplatte flankiert wird. Alternativ dazu ist das EliteBook auch mit FullHD-Anzeige, SSD und doppelter Speichermenge erhältlich, was den Kaufpreis jedoch auf über 1.300 Euro klettern lässt. Viel Geld zweifelsohne – aber noch immer günstiger als vergleichbar ausgestattete Intel-Modelle.
EliteBook 725 G2 (F1Q17ET) | EliteBook 725 G2 (J0H65AW) | EliteBook 725 G2 (F1Q15ET) |
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A8 Pro-7150B | A10 Pro-7350B | A10 Pro-7350B |
4 GB RAM | 4 GB RAM | 8 GB RAM |
500 GB (HDD) | 500 GB (HDD) | 256 GB (SSD) |
Radeon R5 | Radeon R6 | Radeon R6 |
1.366 x 768 Pixel | 1.366 x 768 Pixel | 1.920 x 1.080 Pixel |
ab 950 Euro | ab 900 Euro | ab 1.350 Euro |
Unterschiede zum EliteBook 820 G1
Obwohl das EliteBook 725 G2 dem 820 G1 zum Verwechseln ähnlich sieht, unterscheidet beide doch mehr als nur der Hersteller des Hauptprozessors. So muss die 700er-Serie unter anderem auf diverse Sicherheits-Features verzichten, auch wenn die wichtigsten Merkmale wie TPM-Chip und Fingerabdruckscanner weiterhin mit an Bord sind. Darüber hinaus hat HP den praktischen M.2-Slot für SSDs sowie die Hintergrundbeleuchtung der Tastatur gestrichen.
Abseits dieser drei Punkte konnten wir keine weiteren Unterschiede entdecken, weshalb nachfolgend auf eine erneute Untersuchung von Gehäuse, Eingabegeräten oder Schnittstellenangebot verzichtet werden soll. Alle Einzelheiten hierzu können Sie im Test des EliteBook 820 G1 nachlesen.
Display
Eine Displayauflösung von nur 1.366 x 768 Pixeln (WXGA) erscheint im Jahr 2014 zwar reichlich antiquiert, stellt im 12,5-Zoll-Segment jedoch nach wie vor den derzeit gängigen Standard dar. Wer sich damit nicht zufrieden gibt, muss zum weitaus teureren Topmodell mit FullHD-Anzeige und IPS-Panel greifen, welches uns für diesen Test leider nicht zur Verfügung stand. Entsprechend der höheren Auflösung steigt die Pixeldichte hier von 125 auf 176 dpi – davon profitiert zum einen die Bildschärfe, zum anderen kann sich der Anwender über spürbar mehr Arbeitsfläche auf dem Desktop freuen.
Weitere Kritik muss das Display beim Blick auf die Maximalhelligkeit einstecken. Gerade einmal 186 cd/m² sind für ein Notebook dieser Kategorie schlicht zu wenig und gerade einmal für den Indoor-Einsatz akzeptabel. Bereits ein helles Fenster im Rücken des Anwenders kann die Lesbarkeit des Bildinhaltes erheblich erschweren, was in abgeschwächter Weise aber ebenso für das 820 G1 (211 cd/m²) oder das Dell Latitude E7240 (211 cd/m²) gilt. Dass zumindest die Ausleuchtung mit 91 Prozent positiv hervorsticht, ist da nur ein schwacher Trost.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 188 cd/m²
Kontrast: 219:1 (Schwarzwert: 0.86 cd/m²)
ΔE Color 12.31 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 12.56 | 0.5-98 Ø5.2
38.6% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
41.92% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
61% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
40.56% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 1.86
Anders als beim EliteBook 820 G1 stammt das verbaute TN-Panel nicht vom Hersteller AUO, sondern dem Konkurrenten LG. Schwarzwert (0,86 cd/m²) und Kontrastverhältnis (219:1) liegen noch unterhalb des Intel-Modells (0,63 cd/m², 363:1) und können allenfalls als ausreichend bezeichnet werden. Darunter leidet auch der subjektive Bildeindruck: Die Darstellung erscheint matt und kraftlos, was insbesondere bei Multimediaanwendungen störend auffällt. Office-Anwender dürften dagegen kaum Einschränkungen feststellen.
Wie so oft kommt das Display ab Werk mit einem sichtbaren Blaustich daher, der sich mit Hilfe eines angepassten Farbprofils aber weitestgehend korrigieren lässt. Auch die überdurchschnittlich hohen Farb- und Graustufen-Abweichungen können so merklich reduziert werden. Für professionelle Fotografen oder Grafiker ist das EliteBook dennoch nur eingeschränkt empfehlenswert, da der Farbraum weder den AdobeRGB- (39 Prozent) noch den sRGB-Standard (56 Prozent) abzudecken vermag.
Als kleines und leichtes Subnotebook wäre das 725 G2 geradezu prädestiniert für den Außeneinsatz – wir formulieren bewusst im Konjunktiv, denn in der Praxis verhindert das schwache LED-Backlight einen Betrieb unter freiem Himmel. Vor allem im direkten Sonnenlicht ist das Bild trotz matter Oberfläche kaum erkennbar, aber auch an schattigen Orten würden wir uns eine deutlich höhere Leuchtdichte wünschen. Es bleibt zu hoffen, dass die aufpreispflichtige FullHD-Version diesbezüglich bessere Leistungen abliefert.
TN-typisch sollte der Anwender möglichst senkrecht auf das Display blicken, um eine unverfälschte Darstellung zu erhalten. Schon kleine Abweichungen nach oben oder unten verändern das Bild drastisch – je nach Bewegungsrichtung kommt es zu einer starken Aufhellung beziehungsweise Abdunkelung sowie störenden Farbverschiebungen. Mit ähnlichen Problemen kämpfen auch das Dell Latitude E7240 und Lenovos ThinkPad X240, die aber (ebenso wie das EliteBook) optional mit einem blickwinkelstabilen IPS-Panel konfiguriert werden können.
Leistung
Mit dem AMD A10 Pro-7350B werkelt im EliteBook 725 G2 die gleiche APU, die auch in den Modellen 745 G2 und 755 G2 steckt. Entsprechend seiner TDP von lediglich 19 Watt zählt der Kaveri-Chip zu den sogenannten (U)LV-Prozessoren, deren Einsatzgebiet speziell im Bereich sehr dünner und mobiler Notebooks liegt. Dank vier CPU-Kernen mit 2,1 bis 3,3 GHz Taktrate soll die Performance dennoch nicht zu kurz kommen – angesichts der starken Konkurrenz durch Intels Haswell CPUs ist das auch zwingend notwendig.
Zum Glück hat AMD noch eine Geheimwaffe in petto: Die Grafikeinheit namens Radeon R6 soll nicht nur anderen integrierten Lösungen, sondern auch so mancher dedizierter GPU das Fürchten lehren. Dafür bietet die Radeon stattliche 384 Shadereinheiten, die mit bis zu 553 MHz takten. Als i-Tüpfelchen darf natürlich auch ein modernes Featureset inklusive Unterstützung für DirectX 11.2 sowie AMDs hauseigene Mantle-API nicht fehlen.
Gänzlich unspektakulär präsentiert sich dagegen die Speicherausstattung. Magere 4 GB RAM in Form eines einzelnen DDR3-1600-Moduls zwingen den Speichercontroller in den Single-Channel-Betriebsmodus, was vor allem die 3D-Leistung merklich schmälern dürfte. Auch die standardmäßig verbaute 500-GB-Festplatte ruft bei uns nicht gerade Begeisterungsstürme hervor – eine flotte SSD kann man angesichts des günstigen Kaufpreises jedoch leider nicht erwarten.
Prozessor
Trotz identischer CPU schneidet unser Testkandidat in nahezu allen Benchmarks merklich schlechter als das EliteBook 745 G2 und 755 G2 ab. Die Ursache dafür ist schnell gefunden: Der – zumindest theoretisch – üppige Taktspielraum von bis zu 3,3 GHz wird in der Praxis nicht einmal ansatzweise ausgereizt. Selbst in Single-Thread-Anwendungen beobachten wir nur selten mehr als 2,1 GHz, der Multi-Threading-Test des Cinebench R11.5 lässt den Prozessor zeitweilig gar auf 1,6 GHz throtteln. Möglicherweise ist dies seitens des Herstellers sogar beabsichtigt, um die Abwärme auf ein akzeptables Maß zu begrenzen; dennoch überwiegt bei uns die Enttäuschung, dass der A10 Pro-7350B so nicht einmal an die Performance eines (mutmaßlich ähnlich teuren) Core i3-4030U herankommt. Ob das Notebook per Akku oder Netzteil mit Strom versorgt wird, blieb im Test ohne Auswirkungen auf Taktraten und Benchmarkergebnisse.
Massenspeicher
500 GB Speicherplatz, 7.200 U/min und 32 MB Cache – so lauten die technischen Daten der verbauten 2,5-Zoll-Festplatte, einer HGST Travelstar Z7K500. Von der vergleichsweise hohen Drehzahl profitieren sowohl Zugriffszeit als auch Übertragungsrate, die sich auf 17,4 Millisekunden respektive 96 MB/s beziffern. Für eine klassische HDD sind dies beachtliche Werte, die allerdings schon von preiswerten SSDs problemlos übertroffen werden. Bei Bedarf kann die Festplatte mit wenigen Handgriffen gegen einen schnellen Flashspeicher getauscht werden; ein Parallelbetrieb von SSD und HDD ist mangels zusätzlichem M.2- oder mSATA-Slot jedoch nicht möglich.
System Performance
Ungeachtet der etwas enttäuschenden CPU-Performance hinterlässt die Systemleistung in Kombination mit dem vorinstallierten Windows 7 Professional (Windows 8.1 Pro liegt bei) einen insgesamt guten Eindruck. Für Textverarbeitung, Browsing und leichtes Multitasking mit üblichen Büroanwendungen reichen die Reserven der Quad-Core-APU vollkommen aus. Erst anspruchsvollere Software lässt gelegentlich den Wunsch nach einem schnelleren Prozessor aufkommen, wobei insbesondere die im Alltag noch immer wichtige Single-Thread-Performance verbesserungswürdig erscheint. Zur Verkürzung der recht langen Bootzeit von fast 60 Sekunden würde der Einbau einer SSD oder Hybrid-Festplatte (HDD mit Flashspeicher-Cache) beitragen. Die fehlende SSD erklärt auch das relativ schwache Abschneiden im synthetischen PCMark, der sehr stark auf die Geschwindigkeit des Datenträgers anspricht.
PCMark 7 Score | 1869 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2291 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 2341 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 3227 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte
Was dem A10 Pro-7350B in puncto CPU-Leistung fehlt, soll er mit seiner schnellen Grafiklösung wieder wett machen. Zwar bremst die bereits angesprochene Single-Channel-Anbindung des Hauptspeichers die Radeon R6 um etwa 20 bis 30 Prozent ein, dennoch liegt die Performance im 3DMark 11 klar über der schon etwas angestaubten Intel HD Graphics 4400. Im Duell mit dedizierten Low-End-Beschleunigern muss sich die GPU knapp einer GeForce 710M oder Radeon HD 8550M geschlagen geben.
Mehr und mehr Anwendungen setzen die Grafikeinheit nicht nur zur Berechnung von 3D-Effekten, sondern mittels OpenCL auch für andere Zwecke ein. So kann beispielsweise Photoshop die Anwendung bestimmter Filter auf die GPU auslagern, in LibreOffice werden Funktionen des Tabellenkalkulations-Programms beschleunigt. AMDs GCN-Architektur schneidet in derartiger Software oftmals deutlich besser ab als konkurrierende GPUs von Intel und Nvidia.
3DMark 11 Performance | 1034 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 26947 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 2822 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 511 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 11 - 1280x720 Performance GPU (nach Ergebnis sortieren) | |
HP EliteBook 725 G2 | |
Dell Latitude E7240 | |
Lenovo ThinkPad X240 | |
HP EliteBook 820 G1 | |
HP EliteBook 755 G2 |
Gaming Performance
Dass aktuelle Spiele meist nur in niedrigsten Einstellungen und XGA-Auflösung flüssig wiedergegeben werden, dürfte der Käufer eines Business-Notebooks verschmerzen können. Wir sind allerdings erstaunt, wie weit das EliteBook 725 G2 hinter das größere 755 G2 zurückfällt; neben der reduzierten Speicherbandbreite (das 755 G2 wurde mit 2x 4 GB getestet) spielt hier wohl auch die schlechtere Turbo-Ausnutzung des 12-Zöllers hinein. Dadurch fällt die Radeon R6 gelegentlich sogar hinter die HD Graphics 4400 zurück, was nach den soliden Leistungen im 3DMark nicht unbedingt zu erwarten war.
HP EliteBook 725 G2 Radeon R6 (Kaveri), A10 Pro-7350B, Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 | Lenovo ThinkPad X240 HD Graphics 4400, 4600U, Samsung SSD 840 250GB MZ7TD256HAFV | HP EliteBook 755 G2 Radeon R6 (Kaveri), A10 Pro-7350B, Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 | Lenovo IdeaPad U410 Touch-59372989 GeForce 710M, 3337U, Hitachi Travelstar Z5K500 HTS545050A7E380 + 24 GB SanDisk SSD U100 Cache | |
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Anno 2070 | 15% | 47% | 82% | |
1024x768 Low Preset | 42.5 | 51.3 21% | 64.6 52% | 88.8 109% |
1366x768 Medium Preset AA:on | 21.9 | 24.6 12% | 31 42% | 36.25 66% |
1366x768 High Preset AA:on AF:2x | 13 | 14.5 12% | 19.3 48% | 22.17 71% |
Tomb Raider | 9% | 57% | 93% | |
1024x768 Low Preset | 31.6 | 37.8 20% | 51.5 63% | 67 112% |
1366x768 Normal Preset AA:FX AF:4x | 17.1 | 19.4 13% | 26.3 54% | 34 99% |
1366x768 High Preset AA:FX AF:8x | 11.9 | 11.1 -7% | 18.3 54% | 20 68% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 12% /
12% | 52% /
52% | 88% /
88% |
min. | mittel | hoch | max. | |
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Anno 2070 (2011) | 42.5 | 21.9 | 13 | |
Tomb Raider (2013) | 31.6 | 17.1 | 11.9 | |
BioShock Infinite (2013) | 28.7 | 15.4 | 12.5 | |
Fifa 15 (2014) | 26.7 | 18.3 | 8.2 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Im Leerlauf gibt sich das 725 G2 keine Blöße und agiert, abgesehen vom leisen Rauschen der schnelldrehenden Festplatte, nahezu lautlos. Allerdings tritt der Lüfter schon bei geringer Belastung, beispielsweise beim Surfen oder der Wiedergabe eines HD-Videos, in Aktion und treibt den Lärmpegel auf knapp 32 dB(A). Prinzipiell kann dieser Wert zwar als sehr dezent beschrieben werden, einige Konkurrenzmodelle bewältigen aber auch viele Alltagsaufgaben gänzlich ohne aktive Kühlung.
Mit zunehmender Hardwareauslastung steigt das Drehzahlniveau nur unwesentlich weiter an. Mehr als 35,6 dB(A) konnten wir selbst im Stresstest nicht herauskitzeln, in praxisnahen Anwendungen ist bereits bei gut 34 dB(A) Schluss. Damit zählt das EliteBook in dieser Disziplin zu den leisesten Geräten seiner Klasse und unterbietet sowohl das Latitude E7240 als auch das ThinkPad X240.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.2 / 30.3 / 31.8 dB(A) |
HDD |
| 30.3 dB(A) |
Last |
| 34.3 / 35.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-451 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Der recht defensiv agierende Lüfter bleibt nicht ohne Folgen auf die Temperaturentwicklung: Selbst bei einfachen Tätigkeiten erwärmt sich das Gehäuse schnell auf über 30 Grad Celsius, unter Volllast werden stellenweise auch 40 Grad oder mehr erreicht. Derart hohe Werte wird der Anwender im Alltag allerdings nur selten und dann vor allem im hinteren Bereich des Notebooks antreffen, sodass sich hieraus keine weiteren Einschränkungen ergeben.
Gern würden wir HP an dieser Stelle für die überaus niedrigen Hardwaretemperaturen loben, die sich im Falle der Kaveri-APU auf höchstens 59 Grad Celsius belaufen. Leider erkauft der Hersteller diese mit starkem Throttling bei CPU- (1,1 GHz) und GPU-Taktrate (211 MHz) – und zwar nicht nur in Extremsituationen wie Prime95 und FurMark. Auch im Alltag muss mit teils drastischen Leistungseinbußen gerechnet werden, sobald eine Software Prozessor und Grafikeinheit gleichzeitig belastet.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 33 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.4 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-4.1 °C).
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Beim Blick auf die Leistungsaufnahme offenbart sich der Grund für die bereits im Leerlauf spürbare Erwärmung: Mit 7,0 bis 9,9 Watt erweist sich das EliteBook 725 G2 als deutlich energiehungriger als das 820 G1 (3,2 - 7,5 Watt) oder Dells Latitude E7240 (3,7 bis 6,6 Watt). Insbesondere der Mehrverbrauch gegenüber des Intel-basierten Schwestermodells dürfte fast ausschließlich auf die unterschiedliche CPU-Plattform zurückzuführen sein – in puncto Effizienz spielt Haswell derzeit schlicht in einer ganz eigenen Liga.
Erstaunlich sparsam geht unser Proband unter Last zu Werke. Der Maximalverbrauch von lediglich 24,4 (3DMark06) bis 32,5 Watt (Stresstest, nach kurzer Zeit auf 26,4 Watt abfallend) spricht dafür, dass der A10 Pro-7350B seine spezifizierte TDP nicht vollständig ausreizt. Damit erklärt sich auch das beobachtete Throttling trotz unkritischer Hardwaretemperaturen.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 7 / 8.6 / 9.9 Watt |
Last |
24.4 / 32.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Extech Power Analyzer 380803 |
Akkulaufzeit
Trotz seines immerhin 46 Wh großen Akkus kann das EliteBook nicht mit den Laufzeiten der direkten Kontrahenten mithalten. Wer im Alltag mit angepasster Displayhelligkeit (rund 150 cd/m²) und aktiviertem WLAN im Internet surft, muss spätestens nach gut vier Stunden die nächste Steckdose aufsuchen – sogar das Latitude E7240 überbietet diese Zeit, obwohl hier nur ein schmächtiger 31-Wh-Akku verbaut wurde. Mit dem Spitzenreiter Lenovo ThinkPad X240 (63 Wh, knapp 8 Stunden) kann sich indes keines der beiden Notebooks messen.
Erneut sticht die große Differenz zwischen dem 725 G2 und 820 G1 ins Auge. Einzig im Battery Eater Classic Test (Höchstleistung, maximale Helligkeit, WLAN an) erweist sich das preiswertere AMD-Modell als konkurrenzfähig, profitiert dabei jedoch erneut von der beschriebenen Throttling-Problematik.
HP EliteBook 725 G2 Radeon R6 (Kaveri), A10 Pro-7350B, Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 | Dell Latitude E7240 HD Graphics 4400, 4200U, Liteonit LMT-128M6M | HP EliteBook 820 G1 HD Graphics 4400, 4600U, Intel SSD Pro 1500 Series SSDSC2BF180A4H | Lenovo ThinkPad X240 HD Graphics 4400, 4600U, Samsung SSD 840 250GB MZ7TD256HAFV | |
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Akkulaufzeit | -8% | 48% | 53% | |
Idle | 456 | 462 1% | 813 78% | 821 80% |
WLAN (alt) | 258 | 273 6% | 392 52% | 476 84% |
Last | 110 | 76 -31% | 124 13% | 104 -5% |
Fazit
Wer gehofft hatte, mit dem HP EliteBook 725 G2 eine annähernd gleichwertige, aber deutlich preiswertere Alternative zum 820 G1, Dell Latitude E7240 oder Lenovo ThinkPad X240 zu erhalten, dürfte enttäuscht sein: Wie schon bei den beiden größeren Ablegern der Baureihe kann AMDs lang erwartete Kaveri-Plattform die hochgesteckten Erwartungen nur teilweise erfüllen.
Dies mag auch an der Implementation seitens HP liegen – Leistungsaufnahme, Lautstärke und Temperaturentwicklung stehen bei den EliteBooks stärker im Fokus als das letzte Quäntchen Performance. Wir vermuten, dass der verbaute A10 Pro-7350B durchaus bessere Leistungen abliefern könnte, würde er seinen abgesteckten TDP-Rahmen wirklich vollständig ausschöpfen. Eingebremst von starkem Throttling kommt die APU aber kaum an aktuelle Core-i3-CPUs heran und sorgt obendrein für höchst mittelmäßige Akkulaufzeiten.
Wir täten dem 725 G2 jedoch Unrecht, würden wir nicht auch die positiven Aspekte hervorheben. Zum einen sei betont, dass nicht jeder Anwender mehr Ausdauer oder Performance benötigt; gerade für übliche Büro-Zwecke ist das Gebotene vollkommen ausreichend. Zum anderen müssen sich die sonstigen Qualitäten des Gerätes – egal ob Verarbeitung, Eingabegeräte oder Schnittstellenangebot – nicht vor dem Wettbewerb verstecken. Einzig das in keiner Beziehung wirklich befriedigende Display erregt unseren Unmut, wenngleich gegen Aufpreis ein mutmaßlich weitaus besseres FullHD-Panel erhältlich ist (derzeit nur in Kombination mit abweichender Speicherausstattung).
Unterm Strich bleibt die Frage, ob die aufgeführten Abstriche gegenüber dem EliteBook 820 G1 die Ersparnis von rund 100 Euro wirklich wert sind – eine Abwägung, die letztlich im Auge des Betrachters liegt.