Test Apple iPhone 11 - Mehr als ein preiswertes Apple-Smartphone
Das Apple iPhone 11 ist das günstigste der diesjährigen iPhone-Reihe und als Nachfolger des iPhone XR zu sehen. Rein von den Maßen hat sich das Smartphone nicht verändert. Es sind jedoch neue Farbvarianten hinzugekommen und auf der Rückseite prangt nun gut erkennbar eine Dual-Kamera, welche einen zusätzlichen Ultra-Weitwinkel bietet.
Das Liquid Retina HD Display des iPhone 11 misst 6,1 Zoll und wird durch ein ionisiertes Glas geschützt. Die Auflösung bewegt sich wie beim Vorgänger wieder im HD-Bereich. Angetrieben wird das Apple-Handy wie die beiden Pro-Modelle vom neuen Apple A13 Bionic Prozessor, welcher von 4 GB Arbeitsspeicher unterstützt wird. Auch bei der Speicherausstattung haben die Kalifornier nichts verändert, sondern bieten das Smartphone mit 64, 128 oder 256 GB Speicher an. Preislich hat sich jedoch etwas getan, denn das iPhone 11 ist tatsächlich ein wenig günstiger geworden und startet nun bei 799 Euro. Für die 128-GB-Version werden 50 Euro mehr fällig und das Topmodell kostet 969 Euro.
Im Fokus des Tests wird sicherlich die neue Dual-Kamera stehen, aber auch der Akku ist etwas angewachsen, die Wasserdichtigkeit wurde verbessert und Wi-Fi 6 ist nun mit an Bord. In dieser Preisklasse gibt es zahlreiche Konkurrenten. Zum Vergleich ziehen wir unter anderem das LG G8s ThinQ, das Huawei P30, Xiaomis Mi 9 und das Samsung Galaxy S10e heran.
Bei diesem Test handelte es sich um einen Live-Test, welchen wir kontinuierlich erweitert haben.
- 30.09.2019: Test abgeschlossen.
- 27.09.2019: Abschnitte zur Kommunikation, GPS, Telefonie, Gaming und Temperaturen hinzugefügt.
- 23.09.2019: Display- und Leistungstest abgeschlossen sowie erste Akkutests hinzugefügt.
- 22.09.2019: Displaymessungen und weitere Fotos hinzugefügt.
- 20.09.2019: Erste Benchmarks und Fotos eingetragen.
- 20.09.2019: Test gestartet.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse - Neue Farben für das Apple Phone
Der Body des Apple iPhone 11 besteht aus Glas und Aluminium. Die Glasart ist dabei identisch mit der, welche für die Pro-Modelle verwendet wird, jedoch ist auch auf der Rückseite die Oberfläche auf Hochglanz poliert. Das sorgt zwar für eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber Fingerabdrücken, diese lassen sich aber recht gut wieder abwischen.
Die Abmaße sind identisch mit dem iPhone XR und auch die Verarbeitungsqualität weiß wieder zu überzeugen. Die Spaltmaße sind sehr gleichmäßig und enganliegend. Die Verwindungssteifheit gefällt uns richtig gut und auch die physischen Bedienelemente sind perfekt in das Gehäuse eingepasst. Jedoch erzeugt kräftiger Druck auf das Panel eine sichtbare Wellenbildung auf dem LC-Display.
Als Farbvarianten stehen Weiß, Schwarz, Rot, Gelb, Grün und Violett zur Wahl. Der SIM-Kartenschlitten ist in der Farbe des Rahmens gehalten und ebenfalls aus Aluminium gefertigt. Er kann eine Nano-SIM-Karte aufnehmen und schließt bündig mit dem übrigen Gehäuse ab, welches zudem gemäß IP68 sowohl gegen das Eindringen von Staub als auch Wasser geschützt ist. Den Wasserschutz spezifiziert Apple sogar noch etwas genauer und begrenzt ihn auf bis zu zwei Meter für bis zu 30 Minuten. Ebenso soll es verschütteten Getränken genauso gut standhalten wie herkömmlichem Süßwasser.
Ausstattung - Immer noch mit Lightning
An der Ausstattung hat Apple im iPhone 11 nichts groß verändert. Anders als von einigen erwartet, ist wieder der altbekannte Lightning-Port für die kabelgebundenen Verbindungen mit dem Computer oder einem Kopfhörer zuständig.
Für kabellose Kommunikation ist vor allem Bluetooth 5.0 zuständig. Außerdem ist wieder ein NFC-Chip verbaut, welcher jedoch vorrangig für Apple Pay reserviert ist und nur im Lesemodus arbeitet. Neu ist der sogenannte Ultrabreitband-Chip, der für ein räumliches Bewusstsein des iPhones zuständig ist. Was dieser Chip genau macht, hat Apple bislang nicht kommuniziert. Gut möglich, dass dies eine Vorbereitung auf kommende Features ist.
Für die Sicherheit steht Apples Face ID zur Verfügung. Die Dual-SIM-Funktion wird über eine zusätzliche eSIM ermöglicht.
Software - iOS 13 bringt mehr Speed und Dark Mode
Wie alle aktuellen iPhones wird auch das 11er mit iOS 13 ausgeliefert, welches auch an ältere Modelle bis hin zum iPhone SE beziehungsweise dem iPhone 6S verteilt wird. Im Kern des neuen Betriebssystems stehen vor allem Performanceverbesserungen. So sollen unter anderem die Appgrößen verringert worden sein, um eine flottere Systemleistung zu ermöglichen. Die Software umfasst auch Verbesserungen für Face ID, welches bis zu 30 Prozent schneller sein soll.
Die auffälligste Neuerung ist sicherlich der Dark Mode, mit welchem die Augen entlastet werden sollen. So ersetzt Apple nicht nur weiße Flächen durch schwarze, sondern dunkelt das Display generell etwas ab und dämpft die Farbintensität. Dies lässt sich jederzeit manuell ein- beziehungsweise ausschalten, kann aber auch zeitgesteuert ausgeführt werden oder sich an Sonnenunter- und -aufgang orientieren.
Die Freunde-App wurde zudem gestrichen und deren Funktionen finden sich nun in der App „Wo ist?“ (ehemals: iPhone-Suche) wieder. Außerdem gibt es zahlreiche weitere Neuerungen, welche die Kollegen von Apfelwelt (siehe Video) ansehnlich zusammengefasst haben.
Kommunikation und GPS - iPhone 2019 ohne 5G
Das iPhone 11 unterstützt bereits den aktuellsten Wi-Fi-6-Standard und funkt sowohl im 2,4- als auch 5,0-Ghz-Bereich. Im Test mit unserem Referenzrouter liefert das Apple-Smartphone zwar teilweise gute Werte, welche jedoch deutlich unter dessen Möglichkeiten bleiben. Dies liegt zum einen daran, dass unser Referenzrouter Linksys EA8500 weder den aktuellen Funkstandard noch so hohe Übertragungsraten unterstützt. Bei Senden von Daten zeigte es jedoch zum Abschluss einen deutlichen Einbruch.
Apple spricht auch beim kleinen 11er von Gigabit-Class-LTE, jedoch gehen wir aufgrund der halbierten Antennenzahl davon aus, dass tatsächlich nur ein Gigabit möglich ist, auf jeden Fall werden die Übertragungsgeschwindigkeiten wesentlich geringer ausfallen als bei den Pro-Modellen. Auch die Anzahl der unterstützten Frequenzbänder ist identisch und mit 30 Stück sehr hoch.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Huawei P30 | |
Apple iPhone XR | |
Xiaomi Mi 9 | |
Apple iPhone 11 | |
LG G8s ThinQ | |
Samsung Galaxy S10e | |
iperf3 receive AX12 | |
Xiaomi Mi 9 | |
LG G8s ThinQ | |
Apple iPhone 11 | |
Huawei P30 | |
Samsung Galaxy S10e | |
Apple iPhone XR |
Das iPhone 11 kann auf die Satellitennavigationssysteme GPS (inklusive A-GPS), Glonass, Galileo und QZSS zurückgreifen und zeigt sich stets sehr flott beim Orten des eigenen Standortes.
Auf einer kleinen Radtour muss es sich gegen das Garmin Edge 500 beweisen. Hier zeigt das Apple-Handy jedoch überraschend Schwächen und liegt gerne mal etwas neben der Strecke.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
In puncto Telefonie liegt das iPhone 11 gleichauf mit den Pro-Modellen. Die Gesprächsqualität ist ans Ohr gehalten richtig gut. Wer auf den Lautsprecher zurückgreift, der wird ein leichtes Hallen vernehmen. Unser Gesprächsteilnehmer klagte darüber, dass wir ein wenig blechern klingen und wir durften uns nicht zu weit vom Smartphone wegbewegen, da die eigene Stimme dann zu leise aufgezeichnet wurde.
Auch im günstigen iPhone werden VoLTE, WLAN-Calling und Dual-SIM via eSIM unterstützt.
Kameras - Dual-Kamera im iPhone 11
Auf der Vorderseite des iPhone 11 findet sich nun wie bei den Pro-Modellen eine 12-MP-Optik, deren Bokeh- und Tiefenkontrolle weiter verbessert wurde. Entsprechend kommt im Porträtmodus ein weiterer Effekt hinzu, der sogenannte High-Key Mono. Ansonsten kann die Kamera auf bekannte Features wie Smart-HDR, ein Retina-Blitz sowie eine elektronische Bildstabilisierung zurückgreifen. Neu ist hingegen die Möglichkeit auch mit der Selfie-Kamera Videos in Ultra HD (bis zu 60 FPS) aufzeichnen zu können.
Die Hauptkamera auf der Rückseite hat eine zusätzliche Linse spendiert bekommen. Beide Optiken besitzen eine Auflösung von 12 MP. Der Weitwinkel besitzt wieder eine nominelle Blende f/1.8 und kann auf einen optischen Bildstabilisator (OIS) zurückgreifen. Der Ultra-Weitwinkel ist mit f/2.4 nominell weniger lichtempfindlich und bietet ein 120-Grad-Sichtfeld. Anders als beim XR gibt es im Porträtmodus dieses Mal keine Einschränkungen und alle Effekte stehen zur Verfügung. Neu ist der Nachtmodus, welchen wir bereits aus diversen Android-Smartphones kennen und im letzten Jahr seine Premiere im Huawei P20 Pro feierte. Die Kameraleistung ist identisch mit der des iPhone 11 Pro und kann dort detailliert nachgelesen werden. Dies gilt auch für Videos, nur dass es dort aufgrund der geringeren Anzahl an Objektiven keine Einschränkungen beim Wechsel während des Filmens gibt.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Zubehör und Garantie - Weiterhin nur ein Jahr Garantie
Der Lieferumfang des Apple iPhone 11 umfasst ein Netzteil, ein Datenkabel (USB-A zu Lightning), ein Headset mit Lightning-Anschluss, ein SIM-Werkzeug, eine Kurzanleitung sowie einen Satz Aufkleber. Wer die kabellose Ladefunktion oder kabelgebundenes Schnellladen nutzen möchte, muss das entsprechende Zubehör separat erwerben.
Die Kalifornier gewähren auf ihr Smartphone weiterhin nur 12 Monate Garantie. Davon unberührt bleibt die Händlergewährleistung. Optional kann beim Kauf des iPhones das AppleCare+-Paket erworben werden, welches weiterhin 169 Euro kostet. Darin enthalten sind neben dem Telefonsupport bis zu zwei Reparaturen durch unabsichtliche Schäden am iPhone. Für Schäden am Display wird im Fall der Fälle nochmals eine Servicegebühr in Höhe von 29 Euro fällig, bei allen anderen Schäden sind es 99 Euro, was in der Theorie jedoch auch einen Totalschaden mit abdeckt. AppleCare+ ist für zwei Jahre ab Kauf des dazugehörigen iPhones gültig. Wer also eine eher ungeschickte Natur ist, sollte nicht zu lange nach dem Kauf damit warten. Beim Erwerb des iPhones durch eine Vertragsverlängerung beim Provider kann die Versicherung noch bis zu 60 Tage nach dem Kauf abgeschlossen werden.
Eingabegeräte & Bedienung - iPhone 11 mit Haptic Touch
Der kapazitive Touchscreen des iPhone 11 hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht verändert. Er setzt Eingaben schnell und zuverlässig um. Die Lautstärke- und die Powertaste sitzen fest im Aluminiumrahmen und besitzen einen knackigen sowie gut erspürbaren Druckpunkt.
Die vorinstallierte Apple-Tastatur beherrscht nun endlich auch Wischgesten und lässt sich gewohnt gut bedienen. Alternativ sind im App Store aber auch andere Layouts zu finden, welche ihre Wurzeln oft im Android-Kosmos haben. Das softwareseitige Haptic Touch, welches in den Pro-Modellen 3D Touch ablöst, ist auch im kleinen iPhone 2019 zu finden.
Face ID ist ebenfalls wieder an Bord und ist etwas schneller geworden. Die schnellste 3D-Gesichtserkennung bietet jedoch weiterhin das LG G8s ThinQ. Der Erfassungswinkel wurde außerdem erweitert, was im Alltag recht praktisch ist.
Display - LCD im iPhone 11
Das Apple iPhone 11 besitzt ein 6,1 Zoll (15,49 cm, 91,34 cm²) messendes LC-Display, welches mit 1.792 x 828 Bildpunkten auflöst. Das ist zwar grob heruntergebrochen nur die kleine HD-Auflösung, jedoch ist die Pixeldichte von 324 PPI bei dieser Panelfläche immer noch absolut zufriedenstellend, zumal die im Vergleich zu OLEDs höhere Subpixelzahl die nominell geringere Auflösung abfedert. Auch die True-Tone-Funktionalität ist wieder an Bord, sodass der Weißabgleich des Displays automatisch dem Umgebungslicht angepasst werden kann.
Apple selber spricht von einer großen Farbraumabdeckung (P3) und einer typischen Helligkeit von 625 cd/m², bei einem Kontrastverhältnis von 1.400:1, was rechnerisch einen ordentlichen Schwarzwert von 0,44 cd/m² bedeuten würde. Dies können die Messungen jedoch nicht ganz bestätigen. Die gute Nachricht ist, dass unser Testgerät sogar noch heller leuchtet, die schlechte, der Schwarzwert fällt ebenfalls höher aus, sodass das iPhone 11 nur auf ein Kontrastverhältnis von 999:1 kommt. Wie schon beim iPhone 11 Pro kann die volle Helligkeit des Panels auch bei manueller Regelung der Leuchtkraft abgerufen werden.
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Ausleuchtung: 93 %
Helligkeit Akku: 679 cd/m²
Kontrast: 999:1 (Schwarzwert: 0.68 cd/m²)
ΔE Color 0.8 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 1.1 | 0.5-98 Ø5.2
99.8% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.24
Apple iPhone 11 IPS, 1792x828, 6.1" | Apple iPhone XR IPS, 1792x828, 6.1" | Samsung Galaxy S10e AMOLED, 2280x1080, 5.8" | Huawei P30 OLED, 2340x1080, 6.1" | Xiaomi Mi 9 AMOLED, 2340x1080, 6.4" | LG G8s ThinQ P-OLED, 2248x1080, 6.2" | |
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Bildschirm | -5% | -57% | -31% | -10% | -118% | |
Helligkeit Bildmitte | 679 | 672 -1% | 426 -37% | 561 -17% | 593 -13% | 539 -21% |
Brightness | 671 | 641 -4% | 427 -36% | 560 -17% | 587 -13% | 556 -17% |
Brightness Distribution | 93 | 92 -1% | 96 3% | 95 2% | 94 1% | 88 -5% |
Schwarzwert * | 0.68 | 0.35 49% | ||||
Kontrast | 999 | 1920 92% | ||||
Delta E Colorchecker * | 0.8 | 1.3 -63% | 2.14 -168% | 1.5 -88% | 0.9 -13% | 3.78 -373% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 2.4 | 2.7 -13% | 3.29 -37% | 2.5 -4% | 2 17% | 6.95 -190% |
Delta E Graustufen * | 1.1 | 2.2 -100% | 1.8 -64% | 1.8 -64% | 1.5 -36% | 2.2 -100% |
Gamma | 2.24 98% | 2.3 96% | 2.111 104% | 2.2 100% | 2.27 97% | 2.274 97% |
CCT | 6610 98% | 6868 95% | 6329 103% | 6512 100% | 6548 99% | 6013 108% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8746 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Die Farbdarstellung überprüfen wir mit einem Fotospektrometer und der Analysesoftware CalMAN. Das kleine iPhone 11 liefert, wenn die True-Tone-Funktion deaktiviert ist, noch bessere Werte als das Pro-Modell. Im Alltag empfinden wir die wärmere Darstellung der anpassungsfähigen Anzeige jedoch als angenehmer.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
20.4 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 7.2 ms steigend | |
↘ 13.2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 41 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
29.2 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 13.2 ms steigend | |
↘ 26 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 35 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Im Freien schlägt sich das iPhone 11 sehr gut und kann aufgrund seiner hohen Panelleuchtkraft überzeugen. Der Umgebungslichtsensor passt dabei die Helligkeit flott den Gegebenheiten an.
Die Blickwinkelstabilität des iPhone 11 ist sehr gut, zu Farbverfälschungen kommt es aber zu keiner Zeit, jedoch wird die Darstellung des Inhaltes wärmer, wenn die Betrachtungswinkel flacher werden. Außerdem wird dann ein minimaler Glow-Effekt sichtbar.
Leistung - Mit dem A13 zu Höchstleistungen
Das iPhone 11 wird wie die Pro-Modelle vom aktuellen Apple A13 Bionic angetrieben. Das SoC besitzt einen Prozessor mit sechs Kernen, welche sich aus zwei Leistungs- und vier Stromsparkernen zusammensetzen. Dazu gibt es vier Gigabyte Arbeitsspeicher. Die eigene Apple A13 GPU ist für die Grafikberechnungen zuständig. Der Chip besteht laut Apple aus 8,5 Milliarden Transistoren und wird bei TSMC im 7-nm-EUV-Verfahren gefertigt.
In den Benchmarks liefert das SoC eine hervorragende Performance, aber schon beim Pro-Modell neigt auch der Chipsatz im 11er dazu, bei andauernder Belastung die Leistung zu drosseln. In den Sling-Shot-Benchmarks von 3DMark kam es sogar vor, dass Benchmarks abstürzten und erst ausgeführt werden konnten, wenn das Handy ein wenig abgekühlt war. Im Alltag konnten wir jedoch keine Einschränkung ausmachen. Generell sollte das kleine iPhone vor allem für Spiele etwas mehr Leistungsreserven besitzen als die teureren Modelle, da die geringere Panelauflösung weniger Rechenaufwand erfordert.
AnTuTu v7 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple iPhone 11 | |
Samsung Galaxy S10e | |
Huawei P30 | |
LG G8s ThinQ | |
Xiaomi Mi 9 | |
Apple iPad Pro 11 2018 | |
Durchschnittliche Apple A13 Bionic (456891 - 462516, n=3) |
Die Browser-Performance gibt keinen Anlass zur Kritik, denn das Surfen im Web geht mit dem iPhone 11 sehr flott von der Hand wie auch die Benchmarks deutlich zeigen.
Jetstream 2 - Total Score | |
Durchschnittliche Apple A13 Bionic (128.5 - 142.2, n=5) | |
Apple iPhone 11 (Safari Mobile 13.0) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (13.8 - 387, n=161, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73) | |
LG G8s ThinQ (Chrome 75) | |
Huawei P30 (Chrome 73) |
JetStream 1.1 - Total Score | |
Apple iPhone 11 (Safari Mobile 13.0) | |
Durchschnittliche Apple A13 Bionic (279 - 302, n=5) | |
Apple iPad Pro 11 2018 (Safari 13) | |
Apple iPhone XR (Safari Mobile 12.0) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
Huawei P30 (Chrome 73) | |
LG G8s ThinQ (Chrome 75) |
Speedometer 2.0 - Result | |
Durchschnittliche Apple A13 Bionic (153 - 171, n=5) | |
Apple iPhone 11 (Safari Mobile 13.0) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (15.2 - 569, n=146, der letzten 2 Jahre) | |
Apple iPad Pro 11 2018 (IOS 12.1.1) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
LG G8s ThinQ (Chome 75) | |
Huawei P30 (Chrome 73) |
WebXPRT 3 - Overall | |
Apple iPhone 11 (Safari Mobile 13.0) | |
Durchschnittliche Apple A13 Bionic (146 - 202, n=5) | |
Apple iPad Pro 11 2018 (Safari 13) | |
Apple iPhone XR (Safari Mobile 12.0) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 347, n=79, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
LG G8s ThinQ (Chrome 75) | |
Huawei P30 (Chrome 73) |
Octane V2 - Total Score | |
Apple iPhone 11 (Safari Mobile 13.0) | |
Durchschnittliche Apple A13 Bionic (47288 - 49388, n=5) | |
Apple iPad Pro 11 2018 (Safari 13) | |
Apple iPhone XR (Safari Mobile 12.0) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=203, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
LG G8s ThinQ (Chrome 75) | |
Huawei P30 (Chrome 73) | |
Samsung Galaxy S10e (Chrome 73) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Samsung Galaxy S10e (Chrome 73) | |
Huawei P30 (Chrome 73) | |
LG G8s ThinQ (Chrome 75) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=160, der letzten 2 Jahre) | |
Apple iPhone XR (Safari Mobile 12.0) | |
Apple iPad Pro 11 2018 (Safari 13) | |
Apple iPhone 11 (Safari Mobile 13.0) | |
Durchschnittliche Apple A13 Bionic (545 - 573, n=5) |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele - Starke Gaming-Power
Durch das starke SoC, ein etwas größeres Display und dessen geringere Auflösung eignet sich das iPhone 11 nominell besser zum Zocken als das iPhone 11 Pro. Und tatsächlich können wir beim Testgerät während der Testspiele, dessen Frameraten wir mit unserem Partner GameBench ermittelt haben, keine Artefakte oder Grafikfehler feststellen. Auch die Bildwiederholraten liegen auf einem tadellosen Niveau.
Auch sonst liegt das iPhone 11 beim Spielen gut in den Händen. Der Touchscreen und die Sensoren reagieren einwandfrei und auch die Lautsprecher hinterlassen einen brauchbaren Eindruck.
PUBG Mobile
Asphalt 9
Emissionen - Mäßiger Klang und ein heißes Netzteil
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen sind bereits im Leerlauf vergleichsweise hoch, die auf dem Schema erkennbaren Hotspots sind jedoch Ursache des Ladevorgangs, in der Hand gehalten treten diese nicht auf. Unter Last kann das iPhone 11 mit bis zu 41,7 °C richtig warm werden, auch die Kontaktmessung kommt in diesem Bereich mit 41,2 °C auf einen ähnlichen Wert. Kritisch oder unangenehm ist dies im Alltag jedoch nicht.
Stark zeigt sich das iPhone 11 beim Stresstest mit dem GFXBench-Akkutest. Keines der beiden Szenarien kann das Apple-Handy aus der Reserve locken und es liefert eine konstant hohe Leistung.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 33.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Dual-Lautsprecher allein sind kein Garant für guten Sound, dies demonstriert Apple ansehnlich mit dem iPhone 11. Bei mittlerer Lautstärke klingen diese noch recht passabel, aber spätestens darüber beginnt das Klangbild zu verzerren. Dies bestätigen auch die Messungen.
Die beste Klangausgabe wird beim iPhone über kabelgebundene Kopfhörer erreicht, das mitgelieferte Headset ist aber bestenfalls ein solider Alltagsbegleiter. Leider versäumen die Kalifornier es, dem Lieferumfang einen Klinkenadapter beizulegen.
Wer den Ton kabellos ausgeben möchte, erhält mit Bluetooth 5.0 zwar einen recht aktuellen Standard, jedoch liegt nur eine sehr dünne Codec-Unterstützung vor. Für Nutzer von kostenlosen Streamingangeboten oder Apple Music reicht dies jedoch allemal aus.
Apple iPhone 11 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (83.4 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(±) | abgesenkter Bass - 13.5% geringer als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (13.6% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 5.3% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.4% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 10.3% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4.6% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (21.4% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 37% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 8% vergleichbar, 55% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 56% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 37% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Samsung Galaxy S10e Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (83 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 69.2% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (0% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(-) | kaum Mitten, vom Median 69.2% abweichend
(+) | lineare Mitten (0% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(-) | kaum Hochtöne, 69.2% geringer als der Median
(+) | sehr lineare Hochtöne (0% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (121.7% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 89% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 8% vergleichbar, 2% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 97% aller getesteten Geräte waren besser, 3% vergleichbar, 1% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit - Kleiner Boost ohne Wirkung
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme ist eigentlich leicht gegenüber dem Vorgänger verbessert worden, nur im Leerlauf mit maximaler Panelleuchtkraft liegt sie höher. Dies ist wie bei den Pro-Modellen auf die höhere Leuchtkraft im manuellen Modus zurückzuführen.
Zwar wird kabelloses Laden unterstützt, jedoch ist das fehlende Schnellladenetzteil ein großes Manko, denn das 5-Watt-Modell aus dem Lieferumfang ist einfach zu schwach. Nicht nur, dass eine vollständige Akkuladung gefühlt ewig (rund 3,5 Stunden) dauert, die zur Verfügung gestellte Leistung reicht auch nicht aus, um das iPhone bei der Nutzung aufzuladen.
Aus / Standby | 0.01 / 0.14 Watt |
Idle | 0.56 / 2.99 / 3.02 Watt |
Last |
4.17 / 5.44 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Apple iPhone 11 3110 mAh | Apple iPhone XR 2942 mAh | Samsung Galaxy S10e 3100 mAh | Huawei P30 3650 mAh | LG G8s ThinQ 3550 mAh | Xiaomi Mi 9 3300 mAh | Durchschnittliche Apple A13 Bionic | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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Stromverbrauch | 1% | -2% | -2% | -28% | 7% | -19% | -20% | |
Idle min * | 0.56 | 0.61 -9% | 0.6 -7% | 0.69 -23% | 1.2 -114% | 0.67 -20% | 0.76 ? -36% | 0.894 ? -60% |
Idle avg * | 2.99 | 2.67 11% | 1.2 60% | 2.41 19% | 1.6 46% | 1.26 58% | 3.39 ? -13% | 1.456 ? 51% |
Idle max * | 3.02 | 2.69 11% | 1.5 50% | 2.51 17% | 2 34% | 1.29 57% | 3.44 ? -14% | 1.616 ? 46% |
Last avg * | 4.17 | 4.34 -4% | 5.2 -25% | 3.86 7% | 5 -20% | 3.71 11% | 4.66 ? -12% | 6.45 ? -55% |
Last max * | 5.44 | 5.66 -4% | 10.2 -88% | 6.96 -28% | 10 -84% | 9.3 -71% | 6.42 ? -18% | 9.8 ? -80% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Der Akku des iPhone 11 ist gegenüber dem XR um 168 mAh angewachsen, doch das neuere Modell schafft es im Test nicht, dies auch in mehr Laufzeit umzumünzen. Lediglich bei der Videowiedergabe zeigt sich ein deutliches Plus gegenüber dem Vorgänger. An dieser Stelle wird sicherlich noch mit einem Update nachgebessert werden.
Die Konkurrenz hingegen hängt das iPhone 11 locker ab und zeigt sich im Vergleichsfeld als Primus.
Apple iPhone 11 3110 mAh | Apple iPhone XR 2942 mAh | Samsung Galaxy S10e 3100 mAh | Huawei P30 3650 mAh | LG G8s ThinQ 3550 mAh | Xiaomi Mi 9 3300 mAh | |
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Akkulaufzeit | 0% | -45% | -20% | -29% | -29% | |
Idle | 2765 | 2969 7% | 1185 -57% | 1914 -31% | 1689 -39% | 1650 -40% |
H.264 | 1147 | 1011 -12% | 795 -31% | 1050 -8% | 753 -34% | 1008 -12% |
WLAN | 866 | 910 5% | 416 -52% | 715 -17% | 693 -20% | 546 -37% |
Last | 267 | 270 1% | 164 -39% | 208 -22% | 203 -24% | 194 -27% |
Pro
Contra
Fazit - Sanfte Modellpflege
Das Beste am iPhone 11 gegenüber dem iPhone XR sind der geringere Preis und die neue Dual-Kamera. Ansonsten hat sich von der Hardware eigentlich kaum etwas verändert. Der schnellere Prozessor ist sicherlich ein Pluspunkt, wer aber ein Vorjahresmodell sein Eigen nennt, kann auf das iPhone 11 locker verzichten.
Zwischen 800 und knapp 1.000 Euro müssen für das Apple-Smartphone auf den Tisch gelegt werden. Angesichts solcher Summen hätte Apple mehr ins Display investieren können. Dabei stört uns weniger die verwendete LC-Technik, denn diese stellt eine gute Alternative für PWM-sensitive Nutzer dar. Auch die vergleichsweise geringe Auflösung ist bemängelbar, stört im Alltag aber nicht. Ein schlechterer Schwarzwert als beim Vorgänger ist jedoch ärgerlich.
Mit dem iPhone 11 wird es wieder bunt. Das etwas klobige Smartphone bietet eine ordentliche Dual-Kamera mit guter Akkulaufzeit, aber auch Kompromissbereitschaft seitens des Nutzers.
Des Weiteren ist das mitgelieferte Netzteil so schwach, dass sich das iPhone 11 entlädt, wenn gleichzeitig gespielt oder bei maximaler Helligkeit durchs Web gesurft wird. Auch die Ortungseigenschaften und die Lautsprecher konnten uns im Test nicht überzeugen.
Auch das iPhone 11 ist sicherlich ein gutes Smartphone und stellt einen vergleichsweise günstigen Einstieg in den Apple-Cosmos dar, jedoch empfinden wir das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht als angemessen.
Apple iPhone 11
- 30.09.2019 v7 (old)
Daniel Schmidt