Test Alcatel One Touch Idol X+ Smartphone
Etwas verwirrt kann man bei Alcatels Produktpolitik ja schon sein: Da gibt es das Alcatel One Touch Idol X, das noch gar nicht so lange auf dem Markt ist. In manchen Märkten ist schon das One Touch Idol 2 auf dem Markt mit LTE und Metallgehäuse. Und dann gibt es noch das Idol X+, das wir nun im Testlabor haben. Im Vergleich zum Idol X soll es mit einem echten Octacore Prozessor punkten und ist etwas leichter. Die beiden SIM-Slots sind erhalten geblieben. Dafür hat das Idol X+ aber eine nicht mehr ganz so schlanke Silhouette und bringt ansonsten kaum echte Neuerungen mit. Die unverbindliche Preisempfehlung ist dafür gleich mal um 100 Euro höher als beim Idol X.
Mal sehen, wie sich das Idol X+ damit im oberen Mittelfeld der Smartphones aufstellt. Schließlich sind hier mächtige Platzhirsche wie das Google Nexus 5 zu Hause. Von Motorola kommt das Moto X, das mit innovativen Features überzeugen will. Das LG Optimus L9 II, das LG G Pro Lite Dual oder das Nokia Lumia 1320 sind weitere Mitbewerber im Preissegment. Mittlerweile bekommt man aber auch die letztjährige High-End-Generation mit Samsung Galaxy S4 und HTC One für um die 400 Euro.
Beim One Touch Idol X gefiel uns das Gehäuse mit der angerauten Oberfläche sehr gut, zudem war das Gehäuse mit nur 6,9 Millimeter Dicke sehr schlank. Das Idol X+ kann da nicht ganz mithalten, ist aber mit 8,1 Millimeter immer noch schlanker als beispielsweise das Google Nexus 5 oder das LG Optimus L9 II. Auch das Gewicht weiß mit nur 125 Gramm durchaus zu überzeugen.
Die Rückseite sieht mit dem eingelassenen kreisrunden Muster edel aus, ist allerdings diesmal glänzend gestaltet und sehr anfällig für Fingerabdrücke. Als Farben sind Weiß oder Schwarz verfügbar. Die Rückseite war beim Vorgänger nicht abnehmbar, so ist das auch beim Idol X+. Allerdings kann man bei unserem Testgerät mit dem Fingernagel unter die hintere Abdeckung fahren und sie problemlos anheben. Man bekommt dann einen unfreiwilligen Einblick ins Innenleben, das lässt nicht gerade auf erstklassige Verarbeitung schließen.
Das Material ist erneut Kunststoff, zum Schutz des Displays kommt Gorilla Glass 2 zum Einsatz. Tatsächlich kann es Druck auf den Bildschirm gut abfangen, starker Druck verursacht aber dennoch Bildstörungen. Abgesehen davon weiß die Stabilität zu überzeugen: Das Gehäuse lässt sich nicht verwinden und gibt auch keine unangenehmen Geräusch von sich.
Ein großer Kritikpunkt am Idol X war, dass es zwar zwei SIM-Ports gab, der Speicher aber nicht durch eine microSD-Karte erweitert werden konnte. Dieser Kritikpunkt bleibt beim Idol X+ bestehen, ebenso wie die Freude über zwei SIM-Slots. Von den 16 GByte Speicher sind noch etwas über 12 GByte für Anwendungen, Bilder und Musik verfügbar.
Software
Immer noch kein Android 4.4 in Sicht: So könnte man die Betriebssystemlage auf Alcatels Smartphones beschreiben. Obwohl die neueste Version von Googles mobilem Betriebssystem mittlerweile auf den meisten neuen Phones Standard ist, muss man sich bei Alcatel immer noch mit Android 4.2.2 begnügen. Das ist in Ordnung, damit bekommt man ein sehr stabiles und langjährig getestetes Betriebssystem. Allerdings gibt es bereits erste Apps, die nicht mehr mit den älteren Versionen von Android kompatibel sind.
Updates können auch nur über "One Touch Upgrade" heruntergeladen werden, da der Hersteller doch einige Anpassungen an Android vorgenommen hat. Beispielsweise ist der Lockscreen angepasst: Schieben Sie ihn nach links, kommt die Kamera-App zum Vorschein, nach rechts, kommen Sie ins Startmenü. Auch einige Einstellungsmenüs wurden erweitert: So findet sich ein Konfigurationstool für die Bildschirmdarstellung, also Farbtemperatur und Sättigung. Unschön: Der Sättigungsregler funktionierte bei unserem Testgerät nicht ganz richtig: In der höchsten Einstellung ging die Sättigung wieder zurück.
An vorinstallierter Software liefert Alcatel einiges mit, wobei nur manches wirklich Sinn macht: Der "One Touch Live" Store beispielsweise, in dem man sich Apps herunterladen kann, enthält im Grunde genommen nur eine Auswahl an Apps aus dem Google Play Store. "One Touch Sicherung" ist ein zusätzliches Backup-Programm, dieses Backup kann man aber auch über sein Google Konto anlegen. Die Kommunikations-App "Viber", der Musikdienst "Shazam" und zahlreiche Spiele von Gameloft - Puristen werden wohl sagen: Das Smartphone ist überladen. Die Apps lassen sich aber relativ schnell deinstallieren, und es steht dann auch etwas mehr Speicherplatz zur Verfügung.
Kommunikation & GPS
Auch wenn LTE mittlweile selbst in günstigen Geräten verfügbar ist: Das Alcatel One Touch Idol X+ muss ohne auskommen. Im Grunde ist durch die verringerte 3G-Maximalgeschwindigkeit von 21 MBit pro Sekunde im Upload sogar ein Rückschritt im Vergleich zum One Touch Idol X zu verzeichnen: Hier konnte man seine Daten mit bis zu 42 MBit pro Sekunde durchs mobile Netz jagen.
Das WLAN-Modul ist im Bezug auf die unterstützten Standards gleich geblieben: 802.11 b/g/n werden unterstützt. Zwar fehlt damit der moderne 802.11-ac-Standard, dafür ist die Empfangsqualität hervorragend: Voller Empfang auch zehn Meter vom Router entfernt und durch drei Wände. Bei noch einer Wand und zwei weiteren Metern sind es immerhin noch 3/4.
Das A-GPS-Modul tut sich in Innenräumen schwer, uns zu lokalisieren. Nach längerem Warten werden aber doch einige Satelliten gefunden und die Position auf circa 10 Meter genau bestimmt. Im Freien zeigt sich die Qualität des Moduls, das uns schnell auf bis zu 3 Meter genau lokalisieren kann.
Bei einer Ausfahrt mit dem Mountainbike schlägt sich das GPS-Modul beinahe genauso gut wie das Profi-Navi Garmin Edge 500: Zwar misst das Smartphone 300 Meter weniger Wegstrecke und ist nicht ganz so genau auf der Fahrbahn, liefert insgesamt aber ein sehr ordentliches Ergebnis.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Bei der Telefon-App verlässt sich Alcatel auf Googles Standard-Anwendung und verpasst ihr lediglich eine leichte Designänderung. Das ist absolut in Ordnung, denn Googles Android-Telefon-App war schon immer intuitiv zu bedienen. Auch zwei SIM-Karten lassen sich problemlos mit Android managen. Die SIM-Karten einzulegen bzw. ihre Klappen zu öffnen, ist aber immer noch so nervig und fummelig wie beim One Touch Idol X.
Beginnt man ein Gespräch, so ist das Gegenüber deutlich zu hören. Die Qualität des Ohrhörers ist nicht ganz so gut wie beim HTC One M8, aber dennoch auf hohen Niveau: Der Anrufer ist klar zu verstehen und auch die Lautstärke ist gut. Über die Lautsprecher ist das Gegenüber ebenfalls gut zu hören, hier hätte eine etwas höhere Lautstärke allerdings gut getan. Auch auf der Gegenseite wird man gut verstanden, Hintergrundgeräusche werden aber nicht immer zuverlässig heruasgefiltert.
Kameras & Multimedia
Die Kameramodule an Vorder- und Rückseite haben sich bezüglich der Megapixel nicht verändert: Immer noch fotografiert man an der Rückseite mit recht imposanten 13 Megapixel, an der Vorderseite mit ordentlichen 2 Megapixel. An der Rückseite gibt es wie beim One Touch Idol X einen LED-Blitz.
Wie schon beim One Touch Idol X wird auch hier die volle Auflösung des rückwärtigen Sensors nicht genutzt. Die Foto-App bietet zwar zahlreiche manuelle Einstellungen, lässt Sie allerdings die Bildgröße nur in "Groß", "Mittel" oder "Klein" festlegen. "Groß" sind wie beim Vorgänger auch nur etwas mehr als 9 Megapixel. Unverständlich, warum Alcatel hier weiterhin nicht die volle Auflösung des Sensors nutzt und darauf auch nicht hinweist. Mit anderen Foto-Apps lässt sich die volle Auflösung übrigens nutzen.
Im direkten Vergleich mit dem Galaxy S5, dem HTC One M8 und der Referenz-Kamera von Canon schneiden die Bilder des Alcatel One Touch Idol X+ nicht schlecht ab: Die Farben sind etwas blass, aber dadurch auch natürlich, das Galaxy S5 übertreibt hier etwas. Bei den Details besteht kein großer Unterschied zwischen Galaxy S5 und One Touch Idol X+: Beide Kameras machen detailreiche Bilder, die auch einem Hineinzoomen auf kleine Details standhalten. Beim HTC One M8 sind durch den viel geringer auflösenden Sensor die Details weniger deutlich.
Zubehör
Auf den ersten Blick liegen mit Ladegerät, USB-Kabel und Headset keine besonderen Beigaben in der Verpackung. Zumindests das Headset ist aber einen zweiten Blick wert, stammt es doch vom bekannten Hersteller JBL. Abgesehen davon, dass es mit seinen roten Soundkanälen interessant gestaltet ist, liefert das Headset einen guten Klang. Sowohl Mitten als auch Höhen sind gut ausbalanciert und auch Bässe sind hör- und spürbar. Im Vergleich mit dem Headset das dem Samsung Galaxy S5 beiliegt, sind kleine Unterschiede hörbar: Die Tiefen sind beim JBL Headset etwas stärker ausgeprägt und der Klang ist etwas voller.
Garantie
12 Monate Garantie gibt Alcatel auf seine Smartphones.
Eingabegeräte & Bedienung
Ein kapazitiver Touchscreen, der mit fünf Fingern gleichzeitig bedient werden kann, dient als primäres Interface beim Alcatel One Touch Idol X+. Er ist auch in den äußersten Ecken präzise; Multitouchgesten werden zuverlässig erkannt. Die drei Touch-Buttons für "Zurück", "Home" und "Menü" sind unterhalb des Bildschirms platziert und verkleinern so die Bildschirmoberfläche nicht.
Bei der Tastatur greift Alcatel auf "Swift Key" zurück, beim Alcatel One Touch Idol X war noch die Android-Standard-Tastatur voreingestellt. Was man als besser erachtet, sollte man am besten selbst herausfinden: Die Android Tastatur ist klarer und weniger überladen, dafür bietet Swift-Key mehr Einstellungsmöglichkeiten. Und schließlich gibt es im Google Play Store noch hunderte anderer Tastatur-Apps zum Ausprobieren.
Das Display bietet auf den ersten Blick dieselben Werte wie beim Vorgänger: FullHD-Auflösung, 5 Zoll Oberfläche, IPS-Technologie. Bei den Helligkeitswerten allerdings merkt man schnell, dass das Alcatel One Touch Idol X+ nicht so hell strahlt wie das verwandte Smartphone. Im Durchschnitt sind es "nur" 426,8 cd/m², fast 60 cd/m² weniger als beim Idol X. Damit ist das Idol X+ zwar immer noch deutlich heller als beispielsweise das Samsung Galaxy S4 oder das Motorola Moto X, kommt aber an das HTC One M7 nicht heran. Die Ausleuchtung ist mit 93 % beim One Touch Idol X+ recht einheitlich.
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Ausleuchtung: 93 %
Helligkeit Akku: 441 cd/m²
Kontrast: 551:1 (Schwarzwert: 0.8 cd/m²)
ΔE Color 5.41 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 2.58 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.34
Durch die wesentlich geringere Helligkeit sinkt der Kontrast im Vergleich zum Idol X deutlich: 551:1 bietet das Idol X+ noch, das Idol X hatte einen Kontrast von 1292:1. Ebenso ist der Schwarzwert beinahe doppelt so hoch wie beim Idol X: 0,8 cd/m² messen wir bei unserem Testgerät und können bei dunklen Flächen auch einen deutlich sichtbaren Grauschleier ausmachen.
Wie bereits erwähnt, lassen sich Farbtemperatur und Sättigung im Einstellungen-Menü festlegen. Die Unterschiede sind mit bloßem Auge deutlicher sichtbar als sich in den Messwerten mit Kolorimeter und der Software CalMan niederschlägt. Blau ist dort immer dominant, lediglich rote und grüne Farbtöne werden unterschiedlich stark betont. Auch bei den Graustufen macht sich der Blaustich bemerkbar, selbst bei der Farbtemperatur "warm".
Durch die niedrigere Helligkeit ist das One Touch Idol X+ schlechter im Freien nutzbar als das Idol X. Es taugt aber immer noch gut zur Nutzung im Freien, wenn nicht gerade die pralle Sonne auf den spiegelnden Bildschirm fällt.
IPS heißt so gut wie immer perfekte Blickwinkel, schließlich wurde die Technologie genau dafür entwickelt. So kann man auch beim Idol X+ ein stabiles Bild ohne Farbverschiebungen oder Kontrastverluste bis in sehr flache Blickwinkel genießen.
Das SoC stammt von MediaTek, hört auf den Namen MT6592 und kam auch schon im Wiko Highway zum Einsatz. Der Clou daran ist nämlich: Ein echter Achtkernprozessor mit 1,7 GHz Taktung ist verbaut. Der klingt allerdings etwas besser als er tatsächlich ist: Die Taktung ist nicht allzuhoch, die Pro-MHz-Leistung der Cortex-A7-Kerne zudem nur durchschnittlich. Außerdem unterstützen bisher nur sehr wenige Apps die acht Rechenkerne. So kommt es, dass sich das Alcatel One Touch Idol X+ zwar mit dem Google Nexus 5 in Sachen Leistung durchaus messen kann, aber auch nicht meilenweit davonzieht. Man bekommt hohe Leistung, besonders für die Preislage, sollte sich aber von den acht Kernen keine Wunder erwarten. In der Praxis kommt es auch mal zu Rucklern bei der Navigation durchs Menü. Gegenüber dem Idol X ergibt sich übrigens ein deutlich spürbarer Leistungsvorsprung.
Die Grafiklösung ARM Mali-450 MP4 kann sowohl in unseren Benchmarks als auch gefühlt gute Leistungen erbringen. Sie liegt bei ungefähr 50 % der Leistung der letztjährigen High-End-Geräte, also beispielsweise des Galaxy S4 und des HTC One. Dabei ist sie aber immer noch völlig ausreichend für die allermeisten aktuellen Games im Google Play Store. Das recht anspruchsvolle 3D-Game "Iron Man 3" jedenfalls zeigte im Test keine Ruckler, ebensowenig "Real Racing 3".
Im Internet zu surfen macht viel Spaß mit dem Alcatel One Touch Idol X+. Das liegt vor allem daran, dass alles flüssig läuft und die Seiten schnell laden. In den Benchmarks liegt das Idol X+ zwar eher im Mittelfeld, das reicht aber immer noch locker für angenehmes Surfen.
Der Speicher schließlich ermöglicht schnelles Lesen, ist beim Schreiben aber eher langsam. Dabei ist der eMMC-Speicher langsamer als der des One Touch Idol X.
(nach Ergebnis sortieren) | |
Alcatel One Touch Idol X+ | |
Alcatel One Touch Idol X | |
Google Nexus 5 | |
LG D605 Optimus L9 II | |
LG Optimus G Pro Lite Dual D686 | |
Motorola Moto X 1. Gen 2013 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 |
Temperatur
Die Temperaturentwicklung unter Last unterscheidet sich erstmal nicht groß vom Alcatel One Touch Idol X. In manchen Bereichen ist das Idol X+ etwas kühler, in anderen etwas wärmer. Unangenehm warm wird es aber auch unter Volllast nie: Die Maximaltemperatur beträgt 38 Grad an der Vorderseite im Bereich der Touch-Buttons. Im Vergleich zu den restlichen Mitbewerbern wird das Idol X+ etwas wärmer, bleibt aber wie gesagt stets im angenehmen Bereich. Legt man keine Last an das Gerät, findet auch keine spürbare Erwärmung statt: Maximal 29,7 Grad messen wir im Idle-Modus.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Die Lautsprecher sind an der unteren Kante des Smartphones angebracht. Wie beim Alcatel One Touch Idol X ist die maximale Lautstärke sehr hoch. Auch dann ist der Klang noch sehr klar und nicht verzerrt. Höhen und Mitten sind diesmal auch ordentlich ausbalanciert, Tiefen fehlen etwas. Für den einen oder anderen Song zwischendurch oder Filmton sind die Lautsprecher aber gut geeignet.
Energieaufnahme
Beim Alcatel One Touch Idol X haben wir moniert, dass es nicht gerade sparsam mit der Energie umging. Das gilt beinahe 1:1 auch beim One Touch Idol X+: Die Verbrauchswerte unterscheiden sich nur in Nuancen. Der Verbrauch im ausgeschalteten Zustand ist mit 0,1 Watt zwar geringer, aber eigentlich sollte hier gar keine Energie verbraucht werden. Im Standby-Modus verlangt das Smartphone noch 0,3 Watt vom Akku, auch hier wäre wesentlich weniger Verbrauch möglich, wie das Google Nexus 5 (0,1 Watt) zeigt.
Im Idle-Betrieb beträgt der durchschnittliche Verbrauch 1,9 Watt, das ist beinahe doppelt so viel wie beim Motorola Moto X oder LG Optimus L9 II (beide 1 Watt). Auch das Nexus 5 verbraucht mit 0,8 Watt deutlich weniger. Unter Last nähern sich die Smartphones aneinander an, nur das Nexus 5 bricht mit einem Maximalverbrauch von über 8 Watt aus.
Insgesamt rechtfertigt die Leistung nicht diesen hohen Energieverbrauch. Vor allem der Verbrauch im Standby und im ausgeschalteten Zustand ist zu hoch. Das verringert die Laufzeiten, da der Akku belastet wird, selbst wenn man sein Handy gar nicht verwendet.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 1.2 / 1.9 / 2.2 Watt |
Last |
3 / 4.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
So schlimm, wie es die Energieverbrauchswerte andeuten, kommt es dann in der Praxis nicht: Standby-Zeiten von mehreren Tagen sind trotz dem relativ hohen Verbrauch drin, und dank dem deutlich leistungsstärkeren Akku mit 9,25 Wattstunden sind diesmal auch die restlichen Laufzeiten in Ordnung. Beim Idol X gab es hier doch einiges zu meckern.
Das One Touch Idol X+ hält im Idle-Betrieb über 12 Stunden durch und bei leichter Belastung 6:53 Stunden. Damit stellt es zwar keine neuen Rekorde auf, liegt aber immerhin einigermaßen gleichauf mit dem Mitbewerb und läuft deutlich länger als das Idol X.
Wo genau liegt denn nun das "Plus" des Alcatel One Touch Idol X+? Wenn man den Hersteller selber fragen würde, würde der wohl sagen, dass das Gerät mehr Leistung und längere Akkulaufzeiten mit sich bringt. Tatsächlich kann das Idol X+ in diesen beiden Kategorien überzeugen: Der Achtkernprozessor klingt zwar erst mal imposanter als er schließlich ist, liefert aber dennoch eine sehr ordentliche Leistung ab, vor allem in diesem Preissegment.
Dazu gibt es endlich vernünftige Akkulaufzeiten, beim Idol X waren die teilweise richtig schlecht. Außerdem bietet das WLAN-Modul einen sehr guten Empfang, ebenso wie das zuverlässige GPS. Als Zugabe gibt es ein Headset von JBL, dass immerhin etwas besser klingt als die Standard-Headsets der Mitbewerber. Die Software ist ordentlich ausgeführt, könnte aber durch eine neuere Android Version und weniger Bloatware aufgewertet werden. Zwei SIM-Slots erfreuen den Vieltelefonierer, allerdings ist das Einlegen der Karten nach wie vor eine Qual.
Außerdem entdecken wir auch einige Minuspunkte wie den immer noch recht hohen Standby-Verbrauch, das bei Weitem nicht mehr so schicke, dünne und nicht ganz so gut verarbeitete Gehäuse. Das Gehäuse des Idol X gefiel da wesentlich besser. Auch ist der Bildschirm nicht mehr ganz so hell und hat einen Blaustich. Die niedrige maximale 3G-Geschwindigkeit müssen wir auch ankreiden. Und wieso kann man den Speicher immer noch nicht erweitern?
Einige Kröten muss man also schon schlucken beim Alcatel One Touch Idol X+. Wäre man beim Gehäuse des Idol X geblieben und hätte noch LTE oder zumindest ein schnelleres HSPA draufgelegt, wäre die Wertung wohl viel höher ausgefallen. Der Hauptkritikpunkt Akkulaufzeit wurde aber immerhin deutlich verbessert, ebenso die Leistung noch einmal gesteigert.
Fazit: Wem das Gehäuse gefällt und wem die mobile Surfgeschwindigkeit nicht so wichtig ist, der bekommt für mittlerweile 340 Euro Straßenpreis ein faires Angebot, dass für den Preis ordentliche Qualität bietet.