Tesla Autopilot nur Mittelmaß, Fahrassistenz-Systeme von Ford und GM deutlich besser
Tesla-Chef Elon Musk hat die neue Autopilot-Hardware Full Self-Driving (FSD) Hardware 4 (HW4) für den Tesla Cybertruck in der Telefonkonferenz zu den jüngsten Geschäftszahlen angekündigt. Laut Musk soll es keine Aufrüstung auf HW4 für ältere Teslas geben. Doch die hätten eine Modernisierung der Fahrassistenzsysteme dringend nötig, wie die US-Verbraucherschutz-Organisation Consumer Reports (CR) in einem Vergleichstest von ADA (Advanced Driver Assistance)-Systemen verschiedener Autohersteller herausgefunden hat.
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Im Test der Fahrassistenz-Systeme (ADAS) von BMW (Driving Assistant Professional), Ford (BlueCruise, ActiveGlide), GM (Super Cruise), Honda (Sensing), Hyundai (Highway Driving Assist) Mercedes-Benz (Fahrassistenz-Paket), Nissan (ProPilot Assist), Rivian (Highway Assist), Tesla (Autopilot), Toyota (Safety Sense 3.0), Volkswagen (Travel Assist) sowie Volvo und Polestar (Pilot Assist) fällt der Tesla-Autopilot im Test weit zurück.
Jake Fisher, Senior Director des Bereichs Autotests bei CR, sieht für Tesla im Vergleich zu den anderen Autoherstellern dringend Nachholbedarf. "Tesla, einst mit seinem Autopilot-System ein Innovator bei ADA, fiel von seinem zweiten Platz im Jahr 2020 auf den siebten Platz zurück - etwa ins Mittelfeld. Das liegt daran, dass Tesla die Grundfunktionalität von Autopilot seit seiner Einführung kaum verändert und stattdessen nur weitere Funktionen hinzugefügt hat. Nach all dieser Zeit ermöglicht Autopilot immer noch kein kooperatives Lenken und verfügt über kein effektives Fahrerüberwachungssystem. Während andere Autohersteller ihre ACC- und LCA-Systeme weiterentwickelt haben, ist Tesla einfach zurückgeblieben."
Testsieger im Check von Fahrassistenzsystemen (ADAS) bei Consumer Reports ist das BlueCruise-System von Ford mit 84 Punkten. Bei Lincoln heißt das ADA-System ActiveGlide. Dahinter folgt mit 75 Punkten Super Cruise, das Chevrolet, GMC und Cadillac nutzen. Platz drei geht an das Mercedes-Benz (72 Punkte) Driver Assistance-System. Die Plätze vier und fünf der Top-5-ADA-Systeme schnappen sich im CR-Test BMW (69 Punkte) mit dem Driving Assistance Professional-Paket und Toyota (65 Punkte) mit Safety Sense 3.0, das bei der Luxus-Autotochter Lexus Safety System+ 3.0 heißt.
Der Testbericht zu den verschiedenen ADAS-Lösungen der Autohersteller im Vergleich untermauert, dass Tesla inzwischen seine Vorreiterrolle bei den aktiven Fahrsystemen und fürs automatisierte Fahren verloren hat. Während Mercedes-Benz mit seinem Drive Pilot bereits die Zertifizierung zum hochautomatisierten Fahren nach SAE-Level 3 für den US-amerikanischen Straßenverkehr in Nevada erhalten hat, muss Elon Musk seine Tesla-Fans für leistungsfähigere Autopilot-Hardware fürs Full Self-Driving (FSD, HW4) weiter vertrösten.
Consumer-Reports kommt in seinem Test der Fahrassistenzsysteme (ADAS) auch zu ein paar sehr kritischen Feststellungen. So sei die ACC-Funktion des Autopilot-Systems von Tesla zwar in der Lage, das Tesla-Auto für eine unbegrenzte Zeit beispielsweise an einer roten Ampel hinter einem anderen Fahrzeug anzuhalten. Ohne eine geeignete Kamera zur Fahrerüberwachung sei das Anfahren jedoch potenziell unsicher, da es keine Möglichkeit zur Feststellung gebe, ob der Fahrer noch aufmerksam sei, wenn sich das Fahrzeug wieder in Bewegung setze.
Zudem fordert Consumer Reports von den Autoherstellern eine klarere Information für Fahrer darüber, wann ADA-Systeme in den Autos sicher benutzbar sind. BlueCruise von Ford und Super Cruise von GM seien hier eine löbliche Ausnahme. Alarmierend sei, dass sich die ADA-Systeme bei Kia und Honda abschalten würden, bevor das Auto zum Stillstand komme, wenn der Fahrer nicht mehr auf die Warnung reagiere, die Hände ans Lenkrad zu legen. In der Praxis bedeute dies, dass - falls der Fahrer abgelenkt oder medizinisch beeinträchtigt ist - das Auto ohne Lenkunterstützung oder Geschwindigkeitskontrolle einfach weiter rollen, von der Straße abkommen und zu Unfällen führen könnte.