Smartphones: Apple wieder vor Samsung, Xiaomi, Oppo und Vivo, Markt weiter unter Druck
Die Smartphone-Produktion sank im 3. Quartal 22 auf rund 289 Millionen Handys, da die Nachfrage bei den Verbrauchern nicht ausreichte, um den Druck auf die hohen Lagerbestände und den wirtschaftlichen Gegenwind auszugleichen. Laut der neuesten Marktstudie von TrendForce sank damit das Produktionsvolumen für Smartphones leicht um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal Q3/2022. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist dies ein Rückgang von 11 Prozent.
Das dritte Quartal 2022 zeigte eine extrem schwache Nachfrage auf Verbraucherseite. TrendForce sieht den starken Rückgang bei der Smartphone-Produktion darin begründet, dass die Smartphone-Hersteller dazu übergegangen sind, hohe Lagerbestände abzubauen und einen konservativen Produktionsplan für Q3/22 beibehielten. Zudem mussten die Handyhersteller ihre Produktionsziele wegen des starken globalen wirtschaftlichen Gegenwinds weiter senken. Die Auswirkungen von Inflation und Krieg schlagen vor allem in Europa in den Bilanzen der Handyindustrie hart durch.
Im dritten Quartal produzierte Samsung rund 64,2 Millionen Galaxy-Phones, was einem QoQ-Anstieg von 3,9 Prozent entspricht. Bei den Foldables, also den faltbaren Smartphones, ist Samsung laut TrendForce zwar führend, allerdings beträgt der weltweite Marktanteil von Klapphandys bisher nur schätzungsweise 1,1 Prozent. Apple meldete für das 3. Quartal 2022 eine iPhone-Produktion von 50,8 Millionen iPhone-Modellen und damit einen stabilen Wachstumstrend. Nach dem Marktstart der iPhone-14-Serie hat sich ein Großteil der Nachfrage nach den neuen iPhone-Modellen auf die iPhone Pro Smartphone-Serie verlagert.
In Q4/2022 wird sich gemäß der Prognose von TrenForce wieder Apple vor Samsung bei den Marktanteilen schieben können und im Schlussquartal wieder auf Platz 1 vor den Koreanern stehe, Xiaomi, Oppo und Vivo folgen auf den Plätzen drei, vier und fünf. Xiaomi und seine Untermarken Redmi, Poco und Black Shark, Oppo mit Realme und OnePlus sowie Vivo mit iQoo bleiben wegen der Verlangsamung des indischen Wirtschaftswachstums weiter unter Druck. TrendForce sieht für Xiaomi, Oppo und Vivo vor großen Herausforderungen. China als Heimat- und Hauptmarkt sei bereits stark gesättigt.
Im Zuge des Handelsstreits zwischen USA und China werden Smartphone-Marken aus China ihre heimischen Lieferketten durch die Entwicklung eigener Chips weiter unterstützen, resümiert TrendForce im jüngsten Marktausblick. Samsung, Apple und Huawei haben haben bereits eigene mobile SoCs, andere Hersteller werden folgen. Xiaomi hat bereits seinen eigenen Pengpai S1 SoC, den Bildverarbeitungschip Pengpai C1 und den 120-Watt-Schnellladechip Pengpai P1 entwickelt. Oppo hat bereits seine Imaging NPU MariSilicon X vorgestellt, Vivo seine Bildchips V1 und V2 zur Optimierung der Bildverarbeitung.