Dishonored 2 Notebook und Desktop Benchmarks
Technik
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Details
Wenn man die eingangs erwähnte Leistungsthematik außen vorlässt, macht der Nachfolger des 2012 veröffentlichten ersten Teils fast alles richtig. Kein Wunder, sind doch erneut die Arkane Studios an Bord, welche es mit Dark Messiah of Might and Magic zu Ruhm und Bekanntheit gebracht haben (der erste »Arkane-Kontakt« des Autors war 2002 Arx Fatalis). 2017 wird der französische Entwickler den mehmals verschobenen und temporär komplett auf Eis gelegten Reboot von Prey herausbringen (ehemals Prey 2).
Dass Arkane sein Handwerk versteht, merkt man bei Dishonored in vielerlei Hinsicht. Zu den größten Highlights der Serie zählt das einzigartige Szenario, welches an eine Mischung aus Thief und Bioshock erinnert. Das gilt sowohl für das Gameplay als auch für die Spielwelt. Dishonored 2 ist – der Vorgänger lässt grüßen – in einem Steampunk ähnlichen Universum angesiedelt, das starke Züge des viktorianischen Englands trägt (19. Jahrhundert). Dank der individuellen Optik hebt sich Dishonored 2 sehr schön von seinen Genrekollegen ab, die meist reale oder fiktive Weltkriege behandeln.
Die Story rund um Thronverlust und die Jagd nach einem Serienmörder ist ebenfalls erfrischend anders. Um den zweiten Teil richtig zu verstehen, sollte man jedoch den Vorgänger gezockt haben (Dishonored 1 lag unserer Preorder-Version bei).
Neben dem »Drumherum« überzeugt auch der Kern, also das Spiel selbst. Kaum ein Titel aus dem Jahr 2016 lässt uns beim Vorgehen derart viele Freiheiten und Möglichkeiten. Wer am liebsten waffenstarrend durch die Levels rennt und jeden Gegner umpustet, kann bei Dishonored 2 ebenso Erfolg haben wie Leisetreter, die gerne gewaltlos agieren und Feinde – wenn überhaupt – nur schlafen legen. Rollenspiel- und Fantasy-Fans kommen gleichsam auf ihre Kosten. Waffenupgrades hier, Magie-Fähigkeiten dort: Das Portfolio scheint beinahe endlos.
Umso erstaunlicher, dass fast alle Elemente gut austariert/ausbalanciert sind (Dishonored 1 war noch zu leicht) und entsprechend Spaß machen, wobei das Spieldesign auf eine gemächliche Gangart ausgelegt ist. Vor allem die ausführliche Bewertung am Ende jeder Mission motiviert zum Schleichen und Level-Erkunden (viel Sammelkram & Secrets). Kritik können wir nur an der KI üben, die manchmal blind und an anderer Stelle ultra-aufmerksam ist. Auch die Wegfindung bei Kämpfen und Suchvorgängen wirkt zum Teil erratisch (inklusive festhängenden Figuren).
Als technische Grundlage dient die Void Engine, welche auf der id Tech von id Software basiert. Letztere hat in den vergangenen Jahren schon häufig für Probleme gesorgt. Sei es nun in Form von nachladenden Texturen (Rage, Wolfenstein: The New Order) oder heftigen System-Anforderungen (The Evil Within). Zwar bleibt Dishonored 2 von größeren Textur-Bugs verschont, die Performance ist derzeit jedoch eine riesige Baustelle. Selbst auf High-End-Systemen bricht die Frame-Rate oft stark ein – und das unabhängig von den gewählten Settings.
Nehmen wir zum Beispiel die GeForce GTX 1070 des Asus G752VS. Während der Pascal Chip maximale Grafikoptionen und 1.920 x 1.080 Pixel über weite Strecken mit 60-150 fps befeuert, was sich auch sehr flüssig anfühlt, kommt es speziell in Außenarealen immer wieder zu seltsamen Performance Drops Richtung 30 fps. Das nervt nicht nur, sondern ist in dieser Intensität auch kaum nachvollziehbar. Hinzu kommt, dass sich die Frame-Rate bei einer Verringerung der Optionen nur leicht erhöht, obwohl der Titel mit (sehr) niedrigen Details spürbar schlechter aussieht. Id Softwares Neuauflage von Doom, die ebenfalls 2016 erschienen ist, zeigt, wie es deutlich besser geht. Eventuell liegt das Problem am DirectX-11-Unterbau (sonst verwendet die id Tech meist OpenGL).
Lange Rede, kurze Sinn: Zum jetzigen Zeitpunkt macht die Performance keine gute Figur. Leider betrifft das in den letzten 1-2 Jahren viele Triple-A-Titel von Mafia 3 über Batman: Arkham Knight bis hin zu Just Cause 3. Immerhin hat Publisher Bethesda schon einen Patch für die verkorkste PC-Version angekündigt. Alle Benchmarks in diesem Artikel wurden mit der »Rohfassung« durchgeführt. Zukünftige Messungen sind wegen der potenziell höheren Leistung wohl nicht 1:1 vergleichbar.
Grundsätzlich bietet der Titel eine ansprechende Grafik, die für das obere Mittelfeld reicht. Über manch schwammige Textur weiß Dishonored 2 geschickt mit seinem comicartigen Look hinwegzutäuschen. Auf der positiven Seite hätten wir unter anderem das schöne Licht/Schattenspiel. In Kombination mit den tollen Farbstimmungen, dem zauberhaften Soundtrack und dem cleveren Leveldesign schaffen die Entwickler viel Atmosphäre.
Respekt gebührt den Arkane Studios auch für das umfangreiche Optionsmenü. Im Reiter »Video Settings« warten diverse Grundeinstellungen à la Bildmodus, Helligkeit, Sichtfeld, vertikale Synchronisation und Auflösung (bei unserem 4K-Monitor zickte manchmal die Erkennung bzw. Skalierung). Das Feature HBAO+ ist nur auf bestimmten Geräten mit Nvidia GPU verfügbar. Rätsel gibt vor allem der Punkt »Adaptive Auflösung«, der nach jedem Spielstart auf 75 steht (50-100) und andeutet, dass Dishonored 2 intern eine andere Auflösung nutzt und diese dann hochrechnet, wobei wir subjektiv keine Auswirkungen beobachten konnten.
Tuning-Fans werden im Reiter »Advanced Settings« glücklich, der 6 Presets und insgesamt 16 Einzeloptionen enthält, von denen manche in mehreren Stufen geregelt und andere nur ein- bzw. ausgeschaltet werden können. Als Kantenglättung sind mit FXAA und TXAA zwei Postprocessing-Varianten an Bord. Während Ersteres kaum hilft, liefert TXAA (funktioniert auch auf AMD Chips) einen passablen Job ab. Allerdings führen beide Modi zu einem unschärferen Bild.
Klasse: Setting-Änderungen werden ohne Neustart übernommen. Das ist auch gut so, denn die Introvideos lassen sich nicht abbrechen. Beim ersten Startvorgang benötigt Dishonored 2 außerdem sehr lange zum Laden. Ingame sind die Ladezeiten überraschend kurz. Weniger überraschend fällt die Spielgröße aus: Mit 37 GB belegt der Titel ordentlich Speicherplatz auf der Festplatte. Abstürze oder dergleichen hatten wir bei den Tests nicht. Einzige Ausnahme stellen Intel GPUs dar, auf denen Dishonored 2 reproduzierbar einfriert. Letztere sind allerdings generell zu schwach.
Benchmark
Obwohl unsere Benchmark-Sequenz sehr anspruchsvoll ist, kann man nur bedingt von einem Worst-Case-Szenario sprechen. Jedoch werden die stellenweise auftretenden Performance-Einbrüche gut abgedeckt. Nachdem sich der Hauptcharakter zu Beginn der zweiten Mission mit dem Titel »Edge of the World« kurzzeitig auf einem Schiff befunden hat, wird er bzw. sie in den Hafen der Stadt Karnaca entlassen. Vom Motorboot aus sprinten wir knapp 30 Sekunden eine festgelegte Route entlang (siehe Video) und messen mit dem Tool Fraps die durchschnittliche und minimale Framerate.
Trotz der Ego-Perspektive sind nicht ganz so viele fps wie in anderen Action-Games nötig – zumindest, wenn man Schleichen präferiert. Als spielbar würden wir Dishonored 2 mit mindestens 35 fps bezeichnen. Passionierte Gamer, die stets 60 fps oder mehr erwarten, sollten um den Titel (noch) einen Bogen machen.
Resultate
Aufgrund der happigen System-Voraussetzungen können nur wenige Notebook-Nutzer Dishonored 2 genießen. Einsteiger-Grafikkarten auf dem Level der GeForce 920M müssen komplett kapitulieren. Auch Modelle aus der unteren Mittelklasse wie die GeForce 940M sind heillos überfordert – selbst in minimalen Settings. 1.280 x 720 Pixel und das Preset Very Low packt erst ein Chip aus dem oberen Midrange-Bereich (z. B. die GeForce GTX 950M). Für 1.366 x 768 Pixel und das Preset Medium sollte es mindestens eine GeForce GTX 960M sein (besser GTX 965M).
In Full-HD, sprich 1.920 x 1.080, führt kein Weg an einer waschechten High-End-GPU vorbei. Da es zwischen hohen und maximalen Details kaum Unterschiede gibt (sowohl optisch als auch im Bezug auf die Leistung), ist man ab einer GeForce GTX 970M (besser GTX 980M) gut für die Presets High und Ultra gerüstet. 4K zwingt fast alle Notebooks zum Ruckeln. 3.840 x 2.160 Pixel laufen frühestens mit einer GeForce GTX 1070 anständig (besser GTX 1080). Die Power der CPU scheint keine große Rolle zu spielen.
Dishonored 2 | |
3840x2160 High Preset AA:TX 1920x1080 Ultra Preset AA:TX 1920x1080 High Preset AA:TX 1920x1080 Medium Preset AA:TX 1366x768 Medium Preset AA:TX 1280x720 Very Low Preset AA:FX | |
NVIDIA GeForce GTX 1080 (Desktop), 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 1070 (Desktop), 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 980 Ti, 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 1070 Mobile, 6820HK | |
AMD Radeon R9 Fury, 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 980, 6700K | |
NVIDIA GeForce GTX 1060 (Desktop), 6700K | |
NVIDIA GeForce GTX 1060 Mobile, 6820HK | |
AMD Radeon RX 480 (Desktop), 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 970, 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 980M, 4700MQ | |
AMD Radeon RX 470 (Desktop), 4790K | |
AMD Radeon R9 290X, 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti (Desktop), 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 970M, 4700MQ | |
AMD Radeon R7 370, 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 965M, 6700HQ | |
AMD Radeon RX 460 (Desktop), 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 960M, 4720HQ | |
NVIDIA GeForce GTX 950M, 6700HQ | |
NVIDIA GeForce 940MX, 6700HQ | |
NVIDIA GeForce 940M, 5700HQ | |
NVIDIA GeForce GT 720M, 4200M | |
Intel HD Graphics 530, 6700HQ | |
NVIDIA GeForce 920M, 2970M | |
Intel HD Graphics 4600, 4700MQ |
Übersicht
Testsysteme
Desktop-PCs | Plattform I | Plattform II |
---|---|---|
Mainboard | Asus Z170-A | Asus Z97-Deluxe |
Prozessor | Intel Core i7-6700K (Skylake) | Intel Core i7-4790K (Haswell) |
Grafikkarte | Nvidia GeForce GTX 1060 (6 GB GDDR5) Nvidia GeForce GTX 980 (4 GB GDDR5) |
Nvidia GeForce GTX 1080 (8 GB GDDR5X) Asus GeForce GTX 980 Ti (6 GB GDDR5) XFX Radeon R9 Fury (4 GB HBM) Sapphire Radeon R9 290X (4 GB GDDR5) Sapphire Radeon R9 280X (3 GB GDDR5) MSI Radeon R7 370 (2 GB GDDR5) |
Arbeitsspeicher | 2 x 8 GB DDR4-2133 | 2 x 4 GB DDR3-1600 |
Massenspeicher | Crucial MX100 SSD (256 GB) Crucial M500 SSD (480 GB) OCZ Trion 100 SSD (480 GB) OCZ Trion 150 SSD (960 GB) |
Intel SSD 530 (240 GB) OCZ Trion 100 SSD (480 GB) |
Betriebssystem | Windows 10 Pro 64 Bit | Windows 10 Home 64 Bit |
Schenker Notebooks | Schenker W504 | Schenker XMG A505 | Schenker S413 |
---|---|---|---|
Mainboard | Intel HM87 | Intel HM87 | Intel HM87 |
Prozessor | Intel Core i7-4700MQ (Haswell) | Intel Core i7-4720HQ (Haswell) | Intel Core i7-4750HQ (Haswell) |
Grafikkarte | Nvidia GeForce GTX 980M (8 GB GDDR5) GTX 970M (6 GB GDDR5) GTX 880M (8 GB GDDR5) GTX 870M (6 GB GDDR5) GTX 860M Kepler (4 GB GDDR5) |
Nvidia GeForce GTX 960M (2 GB GDDR5) | Intel Iris Pro Graphics 5200 |
Arbeitsspeicher | 2x 4 GB DDR3-1600 | 2x 4 GB DDR3-1600 | 2x 8 GB DDR3-1600 |
Massenspeicher | Samsung SSD 840 EVO (250 GB) | Micron M600 SSD (128 GB) HGST Travelstar 7K1000 HDD (1.000 GB) |
Intel SSD |
Betriebssystem | Windows 10 Pro 64 Bit | Windows 10 Home 64 Bit | Windows 10 Home 64 Bit |
MSI Notebooks | MSI GT62VR | MSI GE72 | MSI PE60 | MSI GP62 | MSI CX61 | MSI CX61 |
---|---|---|---|---|---|---|
Mainboard | Intel HM170 | Intel HM170 | Intel HM170 | Intel HM86 | Intel HM86 | Intel HM86 |
Prozessor | Intel Core i7-6820HK (Skylake) | Intel Core i7-6700HQ (Skylake) | Intel Core i7-6700HQ (Skylake) | Intel Core i7-5700HQ (Broadwell) | Intel Celeron 2970M (Haswell) | Intel Core i5-4200M (Haswell) |
Grafikkarte | Nvidia GeForce GTX 1060 (6 GB GDDR5) | Nvidia GeForce GTX 965M 2016 (2 GB GDDR5) | Nvidia GeForce GTX 950M (2 GB GDDR5) | Nvidia GeForce 940M (2 GB DDR3) | Nvidia GeForce 920M (2 GB DDR3) | Nvidia GeForce GT 720M (2 GB DDR3) |
Arbeitsspeicher | 4 x 8 GB DDR4-2133 | 1 x 8 GB DDR4-2133 | 2 x 4 GB DDR4-2133 | 1 x 8 GB DDR3-1600 | 1 x 8 GB DDR3-1600 | 1 x 8 GB DDR3-1600 |
Massenspeicher | Samsung NVMe MZVPV128 SSD (128 GB) | Toshiba THNSNJ128G8NU SSD (128 GB) WDC WD10JPVX HDD (1.000 GB) OCZ Trion 100 SSD (480 GB) |
Toshiba MQ01ABF050 HDD (500 GB) | WDC Scorpio Blue HDD (1.000 GB) | ||
Betriebssystem | Windows 10 Pro 64 Bit | Windows 10 Home 64 Bit | Windows 10 | Windows 10 | Windows 10 | Windows 7 Home Premium 64 Bit |
Asus Notebooks | Asus G752VS | Asus N551ZU |
---|---|---|
Mainboard | Intel CM236 | AMD K15.1 |
Prozessor | Intel Core i7-6820HK (Skylake) | AMD FX-7600P (Kaveri) |
Grafikkarte | Nvidia GeForce GTX 1070 (8 GB GDDR5) | AMD Radeon R9 M280X (4 GB GDDR5) |
Arbeitsspeicher | 4x 16 GB DDR4-2400 | 2x 4 GB DDR3-1600 |
Massenspeicher | Toshiba NVMe THNSN5512GPU7 SSD (512 GB) | Samsung SSD 830 (256 GB) |
Betriebssystem | Windows 10 Pro 64 Bit | Windows 10 64 Bit |
4K Monitor | Nvidia Treiber | AMD Treiber | Intel Treiber |
---|---|---|---|
2x Asus PB287Q | ForceWare 375.70 | Crimson 16.11.3 | 15.40.28.4501 |