AMD Ryzen 9 7940HS in der Analyse - Zen4 Phoenix ist im Idealfall so effizient wie Apple
Nachdem wir vor einigen Wochen bereits den AMD Ryzen 9 7945HX mit den neuen Zen4-Kernen (Dragon Range, 5 nm) ausführlich testen konnten, ist nun endlich der erste Zen4-Chip aus der Phoenix-Serie bei uns angekommen. Dieser bringt direkt zwei Besonderheiten mit sich, denn zunächst einmal handelt es sich um den ersten AMD-Prozessor mit einer 4-nm-Fertigung, zudem ist hier auch die neue integrierte Grafik Radeon 780M (RDNA3) verbaut, die noch einmal einen deutlichen Leistungsanstieg gegenüber der letztjährigen Radeon 680M verspricht. Über die neue iGPU wird es aber einen eigenen Artikel geben, da wir hier auch noch weitere Tests durchführen müssen. Wir konzentrieren im nachfolgenden Artikel auf den neuen Prozessor und untersuchen die Leistung sowie die Effizienz bei verschiedenen Stromverbräuchen im Vergleich zu Intel, Apple und natürlich dem letztjährigen Zen3+. Hat sich das lange Warten gelohnt?
Update 13.05: Wir konnten nun den neuen Gaming Handheld Asus ROG Ally testen, der mit dem AMD Ryzen Z1 Extreme ausgestattet ist. Dabei handelt es sich quasi um den Ryzen 7 7840U, also den ersten neuen Zen4-Mobilprozessor der U-Serie im Bereich von 15-30 Watt. Dank einem manuellen Modus können wir den neuen Z1 Extreme mit verschiedenen Power Limits testen und damit auch mit den alten Zen3+-Chips sowie den aktuellen Raptor-Lake-CPUs von Intel vergleichen. Aktuell müssen wir uns allerdings auf die Leistung beschränken, denn da das ROG Ally nur einen einzigen USB-Anschluss hat, können wir keine Verbrauchsmessungen an einem externen Monitor durchführen und damit auch noch keine genauen Aussagen zur Effizienz treffen. Die Benchmark-Daten befinden sich am Ende des Artikels.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Testsystem - Asus ROG Zephyrus G14
Als Testgerät dient uns das brandneue Asus ROG Zephyrus G14, bei dem es sich um den ersten Laptop mit dem neuen Ryzen 9 7940HS auf dem Markt handelt. Wir haben das Gerät bereits ausführlich getestet, wollen uns jetzt aber ausführlich mit dem neuen Prozessor beschäftigen. Im Gegensatz zum Testbericht haben wir für die folgenden Messungen grundsätzlich den Leistungs-Modus verwendet bei dem der Prozessor in den ersten 2 Minuten 65 Watt verbrauchen darf (danach 45 Watt). Wir haben aber auch noch weitere Tests und Messungen bei 35, 45, 55 sowie 80 Watt durchgeführt. Als Arbeitsspeicher kommen 32 GB DDR5-4800-RAM in einer Dual-Channel-Konfiguration zum Einsatz.
Als direkte Konkurrenten verwenden wir den aktuellen Intel Core i7-13700H im Lenovo Yoga Pro 7 14 G8 & Asus TUF A15 sowie den AMD Ryzen 7 7735HS (Rembrandt-R, im Endeffekt ein alter Ryzen 7 6800HS), den wir bereits einige Male testen konnten und der auch aktuell in vielen Laptops angeboten wird.
Spezifikationen - 8 Zen4-Kerne mit bis zu 5,2 GHz
Der AMD Ryzen 9 7940HS gehört nominell zur 45-Watt-Klasse und ordnet sich damit deutlich unterhalb der HX-CPUs wie dem Ryzen 9 7945HX ein, den wir bereits testen konnten. Auch die technischen Daten unterscheiden sich hier deutlich, denn bei beiden Modellen kommen zwar Zen4-Kerne zum Einsatz, AMD nutzt für den HX-Chip (Dragon Range, 5 nm) aber ein Chiplet-Design, bei dem die Komponenten des Prozessors einzeln gefertigt und dann zusammengesetzt werden. Für die HS-Serie und auch die U-Serie setzt AMD aber nach wie vor auf das bekannte monolithische Design, alle Komponenten werden also auf einmal auf Silizium gefertigt. Zudem werden die HS-Chips bereits in einem 4-nm-Prozess gefertigt und bekommen auch die neue iGPU Radeon 780M, mit der wir uns aber noch in einem separaten Artikel befassen werden.
Laut AMD arbeiten die HS-Prozessoren im TDP-Bereich von 35-54 Watt, wie wir aber beim ROG Zephyrus G14 sehen konnten, sind sogar bis zu 80 Watt möglich (ob das wirklich Sinn macht finden wir gleich noch heraus). Der Ryzen 9 7940HS bietet acht vollwertige Zen4-Kerne mit einem Basistakt von 4,0 GHz sowie einem maximalen Turbo-Takt von 5,2 GHz auf einem Kern, den wir in den Single-Core-benchmarks auch beobachten konnten. Im Vergleich dazu verfügt der Intel Core i7-13700H aus der aktuellen Raptor-Lake-Generation (wobei es sich hier im Endeffekt um einen minimal schnelleren Alder Lake Core i7-12700H handelt) bietet 6 Performance-Kerne (inkl. Hyperthreading) und 8 Efficiency-Kerne, kann also insgesamt 20 Threads gleichzeitig bearbeiten. Allerdings benötigen vor allem die P-Kerne sehr viel Strom und Stromverbräuche von mehr als 100 Watt sind bei den aktuellen H-Serie-CPUs von Intel eher die Norm und nicht die Ausnahme.
Testverfahren
In diesem Artikel analysieren wir die Leistung des neuen AMD Ryzen 9 7940HS mit der Hilfe von synthetischen Benchmarks, die wir auch bei unseren normalen Notebook-Tests einsetzen. Zusätzlich werfen wir aber auch noch einen Blick auf die Effizienz, in dem wir den Stromverbrauch während einiger Benchmarks messen. Um die verschiedenen Display-Varianten (und Größen) als Einflussfaktor auszuschließen, sind die Laptops dabei an einen externen Monitor angeschlossen und das interne Display ist deaktiviert. Außerdem vergleichen wir auch noch den reinen CPU-Stromverbrauch im Leerlauf. Auf Gaming-Benchmarks haben wir an dieser Stelle verzichtet, da es hier bei den Notebooks eine zu große Spreizung gibt, was die Grafikkarten und die TDP-/TGP-Konfigurationen angeht.
Singe-Core-Leistung und Effizienz
Wir fangen zunächst mit der Single-Core-Leistung an und nehmen dafür verschiedene Versionen von Cinebench sowie Geekbench verwendet. Bei den beiden Apple-M2-Chips in der Vergleichstabelle muss man beachten, dass sowohl Cinebench R15 als auch R20 emuliert werden müssen und nicht als native Benchmarks zur Verfügung stehen, was sich negativ auf die Leistung auswirkt.
Die Single-Core-Leistung ist typischerweise eine Disziplin, bei denen die AMD-Chips nicht ganz so gut abschneiden, vor allem seitdem Intel mit der letztjährigen Alder-Lake-Generation die Performance-Kerne einsetzt. Mit dem neuen Zen4-Chip konnte der Hersteller die Leistung aber verbessern und durchschnittlich sehen wir einen Vorsprung von 19 % gegenüber dem letztjährigen Ryzen 9 6900HX sowie dem Ryzen 7 7735HS (beide Chips Zen3+, Rembrandt-R, 6 nm), was schon eine beachtliche Entwicklung ist. In den Cinebench-Tests muss sich der neue Ryzen 9 7940HS allerdings immer noch den aktuellen Intel-CPUs geschlagen geben und liegt praktisch gleichauf mit dem letztjährigen Core i7-12700H. In Geekbench schneidet der AMD-Chip aber sehr gut ab und kann sogar den Core i7-13700H im Lenovo Yoga Pro 7 14 sowie den Core i9-13900H im ROG Zephyrus M16 hinter sich lassen und muss sich nur den beiden HX-Modellen knapp unterordnen.
Cinebench R23: Single Core
Cinebench R20: CPU (Single Core)
Cinebench R15: CPU Single 64Bit
Geekbench 5.5: Single-Core
CPU Performance Rating | |
Intel Core i9-13900HX | |
Intel Core i9-13900H | |
AMD Ryzen 9 7945HX | |
AMD Ryzen 9 7940HS | |
Durchschnittliche AMD Ryzen 9 7940HS | |
Intel Core i7-13700H | |
Durchschnitt der Klasse Gaming | |
Intel Core i7-12700H | |
Intel Core i7-12700H | |
Apple M2 Max | |
AMD Ryzen 7 7735HS | |
Apple M2 Pro | |
AMD Ryzen 9 6900HX | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
AMD Ryzen 7 6800U |
Cinebench R23 / Single Core | |
Intel Core i9-13900HX | |
Intel Core i9-13900H | |
Intel Core i7-13700H | |
Durchschnitt der Klasse Gaming (1088 - 2235, n=191, der letzten 2 Jahre) | |
AMD Ryzen 9 7945HX | |
Intel Core i7-12700H | |
AMD Ryzen 9 7940HS | |
Durchschnittliche AMD Ryzen 9 7940HS (1733 - 1832, n=10) | |
Intel Core i7-12700H | |
Apple M2 Pro | |
Apple M2 Max | |
AMD Ryzen 7 7735HS | |
AMD Ryzen 9 6900HX | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
AMD Ryzen 7 6800U |
Cinebench R20 / CPU (Single Core) | |
Intel Core i9-13900HX | |
Intel Core i9-13900H | |
Intel Core i7-13700H | |
Durchschnitt der Klasse Gaming (427 - 856, n=191, der letzten 2 Jahre) | |
AMD Ryzen 9 7945HX | |
Durchschnittliche AMD Ryzen 9 7940HS (680 - 714, n=10) | |
Intel Core i7-12700H | |
AMD Ryzen 9 7940HS | |
Intel Core i7-12700H | |
AMD Ryzen 7 7735HS | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
AMD Ryzen 9 6900HX | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
Apple M2 Max | |
Apple M2 Pro |
Cinebench R15 / CPU Single 64Bit | |
Intel Core i9-13900HX | |
AMD Ryzen 9 7945HX | |
Intel Core i9-13900H | |
AMD Ryzen 9 7940HS | |
Durchschnittliche AMD Ryzen 9 7940HS (277 - 288, n=10) | |
Durchschnitt der Klasse Gaming (176.6 - 318, n=195, der letzten 2 Jahre) | |
Intel Core i7-13700H | |
Intel Core i7-12700H | |
Intel Core i7-12700H | |
AMD Ryzen 7 7735HS | |
AMD Ryzen 9 6900HX | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
Apple M2 Max | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
Apple M2 Pro |
Geekbench 5.5 / Single-Core | |
AMD Ryzen 9 7945HX | |
Intel Core i9-13900HX | |
AMD Ryzen 9 7940HS | |
Durchschnittliche AMD Ryzen 9 7940HS (1823 - 2032, n=11) | |
Apple M2 Max | |
Intel Core i9-13900H | |
Apple M2 Pro | |
Durchschnitt der Klasse Gaming (986 - 2210, n=191, der letzten 2 Jahre) | |
Intel Core i7-13700H | |
Intel Core i7-12700H | |
Intel Core i7-12700H | |
AMD Ryzen 9 6900HX | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
AMD Ryzen 7 7735HS | |
AMD Ryzen 7 6800U |
Cinebench R23: Single Core
Cinebench R20: CPU (Single Core)
Cinebench R15: CPU Single 64Bit
Geekbench 5.5: Single-Core
Wenn man sich allerdings den Stromverbrauch ansieht, erkennt man ganz klar, dass die gestiegene Leistung (bzw. der gestiegene Takt) auch zu einem höheren Stromverbrauch geführt haben und die beiden Prozessoren AMD Ryzen 9 7940HS sowie Intel Core i7-13700H sind mit einer CPU Package-Power von 23-24 Watt sowie einer reinen Core Power von 21~22 Watt ziemlich gleichauf. Die alten Zen3+-Modelle wie der Ryzen 7 7735HS liegen nur bei 15-16 Watt (Core Power), weshalb die Single-Core-Effizienz trotz der gesteigerten Leistung schlechter (-19 %) ausfällt. Apple ist vor allem mit dem aktuellen M2-Pro-SoC immer noch in einer ganz anderen Liga.
Power Consumption - Cinebench R23 Single Power Efficiency - external Monitor | |
Apple M2 Pro | |
Apple M2 Max | |
AMD Ryzen 7 7735HS | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
Intel Core i7-13700H | |
AMD Ryzen 9 7940HS | |
Intel Core i9-13900H | |
AMD Ryzen 9 7945HX | |
Intel Core i9-12900H | |
Intel Core i9-13950HX |
Multi-Core-Leistung und Effizienz
In den Multi-Core-Benchmarks hinterlässt der Ryzen 9 7940HS einen sehr guten Eindruck, denn trotz weniger Threads und der maximalen Leistungsaufnahme von 65 Watt kann der Prozessor sehr gut mit den Intel-Alder-Lake-Chips und auch dem neuen Core i7-13700H mithalten, die aber teilweise mehr als 100 Watt verbrauchen. Im Vergleich zum Vorgänger Ryzen 9 6900HS ist der neue Zen4-Chip in unseren Tests durchschnittlich über 30 % schneller und gegenüber dem Ryzen 7 7735HS im Asus TUF A15 (vergleichbare Power Limits) liegt der Vorsprung insgesamt bei 25 %.
Cinebench R23: Multi Core
Cinebench R20: CPU (Multi Core)
Cinebench R15: CPU Multi 64Bit
Geekbench 5.5: Multi-Core
Cinebench R23: Multi Core
Cinebench R20: CPU (Multi Core)
Cinebench R15: CPU Multi 64Bit
Geekbench 5.5: Multi-Core
Im Gegensatz zu den Single-Core-Tests gibt es bei den Multi-Core-Benchmarks eine verbesserte Effizienz gegenüber den alten Zen3+-Prozessoren, allerdings nur gegenüber den HS-Modellen wie dem Ryzen 7 7735HS. Dabei kommt es zudem noch auf die Power Limits an, denn der Vorsprung gegenüber dem 7735HS im Lenovo Yoga Pro 7 ist sehr gering, im Vergleich zum Asus TUF A15 (mit gleicher TDP wie der 7940HS) ist die Effizienz aber um 30 % gestiegen. Die alten U-Serie-Chips wie der Ryzen 7 6800U (15-28 Watt) sind erwartungsgemäß deutlich effizienter. Die Intel-Prozessoren (sowohl Alder Lake als auch Raptor Lake werden in dieser Disziplin klar geschlagen), der Ryzen 9 7945HX ist aber effizienter (selbst bei deutlich höherem Verbrauch). Zum Vergleich: Bei 80 Watt schafft der Ryzen 9 7940HS im Cinebench R23 Multi-Test 18.044 Punkte, der Ryzen 9 7945HX aber knapp 31.000 Punkte.
Power Consumption - Cinebench R23 Multi Power Efficiency - external Monitor | |
Apple M2 Pro | |
Apple M2 Max | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
AMD Ryzen 9 7945HX | |
AMD Ryzen 9 7940HS | |
AMD Ryzen 7 7735HS | |
Intel Core i7-13700H | |
Intel Core i9-13900H | |
AMD Ryzen 7 7735HS | |
Intel Core i9-13950HX | |
Intel Core i9-12900H |
Leistung und Effizienz bei geringeren Power Limits
Uns hat natürlich auch interessiert, wie sich der neue Ryzen 9 7940HS bei verschiedenen Power Limits schlägt und ihn bei 35, 45, 55, 65 sowie 80 Watt mit dem Intel Core i7-13700H sowie dem AMD Ryzen 7 7735HS im Asus TUF A15 vergleichen. Bei den beiden Asus-Systemen können wir die Power Limits über den manuellen Modus der Armoury-Crate-Software einstellen, beim Intel-System haben wir das Freeware-Tool ThrottleStop verwendet. Die Ergebnisse haben wir in dem nachfolgenden Diagramm dargestellt:
Man sieht hier sehr deutlich, dass der Ryzen 9 7940HS bei allen Power Limits mehr Leistung als sein direkter Konkurrent Intel Core i7-13700H bietet. Schon beim Sprung von 55 auf 65 Watt flacht die Kurve aber deutlich ab, hier fällt die Effizienz also schon ab. Beim Core i7-13700H sieht man ganz eindeutig, dass die aktuellen Performance-Kerne einfach viel Strom brauchen, um eine gute Leistung zu bieten. Erst ab 65 Watt kann der Intel die Lücke zum AMD deutlich verkleinern.
Interessant wird es aber, wie es sich mit der Effizienz bei geringeren Power Limits verhält. Unsere Effizienz errechnet sich aus der erreichten Punktzahl geteilt durch den Verbrauch, und zwar den Gesamtverbrauch des Notebooks, den wir am externen Monitor gemessen haben. Dabei kommen für den Ryzen 9 7940HS folgende Ergebnisse heraus:
TDP | Cinebench R23 Multi | Verbrauch | Effizienz |
---|---|---|---|
80 Watt | 18.044 Punkte | ~108 Watt | 167 Pkt/Watt |
65 Watt | 17.402 Punkte | ~91 Watt | 191,2 Pkt/Watt |
55 Watt | 16.607 Punkte | ~79 Watt | 210,2 Pkt/Watt |
45 Watt | 15.625 Punkte | ~66 Watt | 236,7 Pkt/Watt |
35 Watt | 13.723 Punkte | ~54 Watt | 254,1 Pkt/Watt |
Bei geringeren Power Limits steigt die Effizienz deutlich und schon bei 45 Watt liegt der neue Ryzen 9 7940HS auf dem Niveau des alten Ryzen 7 6800U und des Apple M2 Max. Bei 35 Watt schneidet der neue Zen4-Chip noch besser ab und kommt beinahe an den Apple M2 Pro heran. Hier zeigt sich also deutlich, dass sich die neuen HS-CPUs im Bereich von 35-55 Watt am wohlsten fühlen und zudem sind das gute Aussichten für die kommenden U-Serie-Prozessoren.
Stromverbrauch im Leerlauf
Bei dem Test des Ryzen 9 7945HX konnten wir im Vergleich zu den Intel-Chips bereits einen höheren Verbrauch feststellen, was an dem Chiplet-Design liegen könnte. Wir haben daher den reinen CPU-Verbrauch im Leerlauf mit dem Tool HWiNFO dokumentiert und ausgewertet. Hierbei schneidet der neue Ryzen 9 7940HS aber nicht besonders gut ab, denn mit rund 3,1 Watt liegt der Verbrauch sogar etwas höher als beim alten Ryzen 7 7735HS mit rund 2,83 Watt. Der Intel Core i7-13700H hingegen ist mit durchschnittlich knapp 1,7 Watt deutlich effizienter.
Update: AMD Ryzen Z1 Extreme / Ryzen 7 7840U
Im kürzlich getesteten Asus ROG Ally Gaming-Handheld kommt der neue Ryzen Z1 Extreme, dessen technischen Daten praktisch identisch zum neuen Ryzen 7 7840U sind. Der einzige Unterschied ist der Verzicht des Z1 Extreme auf Ryzen AI. Dennoch gibt uns der Chip einen ersten Vorgeschmack auf die Leistung der neuen U-Serie-Prozessoren von AMD.
Der Chip bietet acht vollwertige Zen4-Kerne samt Hyperthreading, der Prozessor kann also maximal 16 Threads gleichzeitig bearbeiten. Der maximale Takt liegt dabei bei bis zu 5,1 GHz. Im Turbo-Modus des ROG Ally darf der Prozessor bei reiner CPU-Last bis zu 43 Watt verbrauchen und pendelt sich dann bei 30 Watt ein. Die Ergebnisse sind hervorragend und insgesamt liegt der Ryzen Z1 Extreme gerade einmal 8 % hinter dem Ryzen 9 7940HS bei 65 Watt, wobei die Single-Core-Performance sogar fast identisch ist.
Cinebench R23: Multi Core | Single Core
Cinebench R20: CPU (Multi Core) | CPU (Single Core)
Cinebench R15: CPU Multi 64Bit | CPU Single 64Bit
7-Zip 18.03: 7z b 4 | 7z b 4 -mmt1
Geekbench 5.5: Multi-Core | Single-Core
CPU Performance Rating | |
Durchschnitt der Klasse Gaming | |
AMD Ryzen 9 7940HS | |
Intel Core i7-13700H | |
Durchschnittliche AMD Ryzen 9 7940HS | |
AMD Ryzen Z1 Extreme | |
Intel Core i7-12700H | |
Intel Core i7-1360P | |
Intel Core i7-1355U | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
Intel Core i7-1260P |
Cinebench R23 / Multi Core | |
Durchschnitt der Klasse Gaming (5668 - 36249, n=193, der letzten 2 Jahre) | |
Intel Core i7-13700H | |
AMD Ryzen 9 7940HS | |
Durchschnittliche AMD Ryzen 9 7940HS (15556 - 18131, n=10) | |
AMD Ryzen Z1 Extreme | |
Intel Core i7-12700H | |
Intel Core i7-1360P | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
Intel Core i7-1355U | |
Intel Core i7-1260P |
Cinebench R23 / Single Core | |
Intel Core i7-13700H | |
Intel Core i7-1360P | |
Durchschnitt der Klasse Gaming (1088 - 2235, n=191, der letzten 2 Jahre) | |
Intel Core i7-1355U | |
Intel Core i7-1260P | |
AMD Ryzen 9 7940HS | |
Durchschnittliche AMD Ryzen 9 7940HS (1733 - 1832, n=10) | |
AMD Ryzen Z1 Extreme | |
Intel Core i7-12700H | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
AMD Ryzen 7 6800U |
Cinebench R20 / CPU (Multi Core) | |
Durchschnitt der Klasse Gaming (2179 - 13832, n=191, der letzten 2 Jahre) | |
AMD Ryzen 9 7940HS | |
Durchschnittliche AMD Ryzen 9 7940HS (6277 - 7111, n=10) | |
Intel Core i7-13700H | |
AMD Ryzen Z1 Extreme | |
Intel Core i7-12700H | |
Intel Core i7-1360P | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
Intel Core i7-1355U | |
Intel Core i7-1260P |
Cinebench R20 / CPU (Single Core) | |
Intel Core i7-13700H | |
Intel Core i7-1360P | |
Durchschnitt der Klasse Gaming (427 - 856, n=191, der letzten 2 Jahre) | |
Intel Core i7-1355U | |
Intel Core i7-12700H | |
Durchschnittliche AMD Ryzen 9 7940HS (680 - 714, n=10) | |
AMD Ryzen 9 7940HS | |
AMD Ryzen Z1 Extreme | |
Intel Core i7-1260P | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
AMD Ryzen 7 6800U |
Cinebench R15 / CPU Multi 64Bit | |
Durchschnitt der Klasse Gaming (905 - 5663, n=198, der letzten 2 Jahre) | |
Durchschnittliche AMD Ryzen 9 7940HS (2470 - 2848, n=10) | |
AMD Ryzen 9 7940HS | |
Intel Core i7-13700H | |
AMD Ryzen Z1 Extreme | |
Intel Core i7-12700H | |
Intel Core i7-1360P | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
Intel Core i7-1355U | |
Intel Core i7-1260P |
Cinebench R15 / CPU Single 64Bit | |
AMD Ryzen 9 7940HS | |
Durchschnittliche AMD Ryzen 9 7940HS (277 - 288, n=10) | |
AMD Ryzen Z1 Extreme | |
Durchschnitt der Klasse Gaming (176.6 - 318, n=195, der letzten 2 Jahre) | |
Intel Core i7-13700H | |
Intel Core i7-1360P | |
Intel Core i7-12700H | |
Intel Core i7-1355U | |
Intel Core i7-1260P | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
AMD Ryzen 7 6800U |
7-Zip 18.03 / 7z b 4 | |
Durchschnitt der Klasse Gaming (23795 - 140932, n=190, der letzten 2 Jahre) | |
AMD Ryzen 9 7940HS | |
Durchschnittliche AMD Ryzen 9 7940HS (66408 - 73434, n=10) | |
Intel Core i7-13700H | |
AMD Ryzen Z1 Extreme | |
Intel Core i7-12700H | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
Intel Core i7-1360P | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
Intel Core i7-1355U | |
Intel Core i7-1260P |
7-Zip 18.03 / 7z b 4 -mmt1 | |
AMD Ryzen 9 7940HS | |
Durchschnittliche AMD Ryzen 9 7940HS (6417 - 6776, n=10) | |
AMD Ryzen Z1 Extreme | |
Durchschnitt der Klasse Gaming (4168 - 7581, n=190, der letzten 2 Jahre) | |
Intel Core i7-13700H | |
Intel Core i7-1360P | |
Intel Core i7-12700H | |
Intel Core i7-1355U | |
Intel Core i7-1260P | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
AMD Ryzen 7 6800U |
Geekbench 5.5 / Multi-Core | |
Durchschnitt der Klasse Gaming (4557 - 23194, n=191, der letzten 2 Jahre) | |
Intel Core i7-13700H | |
AMD Ryzen 9 7940HS | |
Durchschnittliche AMD Ryzen 9 7940HS (11207 - 12500, n=11) | |
Intel Core i7-12700H | |
AMD Ryzen Z1 Extreme | |
Intel Core i7-1360P | |
Intel Core i7-1355U | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
Intel Core i7-1260P |
Geekbench 5.5 / Single-Core | |
AMD Ryzen 9 7940HS | |
Durchschnittliche AMD Ryzen 9 7940HS (1823 - 2032, n=11) | |
AMD Ryzen Z1 Extreme | |
Durchschnitt der Klasse Gaming (986 - 2210, n=191, der letzten 2 Jahre) | |
Intel Core i7-13700H | |
Intel Core i7-1360P | |
Intel Core i7-12700H | |
Intel Core i7-1355U | |
Intel Core i7-1260P | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
AMD Ryzen 7 6800U |
Zusätzlich haben wir uns noch angesehen, wie die Leistung bei geringeren Power Limits ausfällt, sowohl im Multi-Core- als auch Single-Core-Betrieb. Vor allem im Single-Core-Betrieb ist uns hierbei aufgefallen, dass der Verbrauch bei maximal knapp 16 Watt liegt und der Z1 Extreme damit deutlich effizienter agiert, als der Ryzen 9 7940HS. Wir wissen, dass der Z1 Extreme speziell auf einen geringen Verbrauch optimiert sein soll, hier müssen wir also noch abwarten, ob die regulären U-Serie-Chips sich ebenso verhalten.
TDP | Cinebench R23 Multi | Cinebench R15 Single |
---|---|---|
40 Watt | 14.643 Punkte | 280 Punkte |
35 Watt | 14.172 Punkte | 280 Punkte |
30 Watt | 13.463 Punkte | 280 Punkte |
25 Watt | 12.450 Punkte | 280 Punkte |
20 Watt | 11.043 Punkte | 280 Punkte |
15 Watt | 9.020 Punkte | 275 Punkte |
9 Watt | 5.191 Punkte | 218 Punkte |
Zum Vergleich: Ein aktueller Core i7-1360P erreicht bei 35 Watt gerade einmal 10.627 Punkte und liegt damit satte 25 % hinter dem Z1 Extreme mit 14.172 Punkten. Selbst mit 20 Watt ist der Z1 Extreme noch marginal schneller (11.043 Punkte). Der eigentlich Konkurrent, der Core i7-1355U, den wir beispielsweise im aktuellen Zenbook S 13 OLED mit 44/17 Watt getestet haben, erreicht gerade einmal magere 7.015 Punkte und im Yoga 7i 16 G8 mit 50/25 Watt auch nur 10.252 Punkte.
Bei 35 Watt ist der Z1 Extreme sogar etwas schneller als der Ryzen 9 7940HS, der 13.723 Punkte erreicht hat. Selbst bei 9 Watt ist die Leistung insgesamt noch mehr als beachtlich, was interessante Optionen für passiv gekühlte Geräte bietet.
Fazit - Zen4 Phoenix bleibt teilweise hinter den Erwartungen zurück
Wir mussten sehr lange auf die neuen Phoenix-CPUs von AMD warten und nach der beeindruckenden Vorstellung des Ryzen 9 7945HX vor einigen Wochen waren die Erwartungen an die neuen 4nm-Chips mit dem Codenamen Phoenix natürlich enorm hoch. Nachdem wir den neuen Ryzen 9 7940HS nun ausführlich unter die Lupe nehmen konnten, sind die Ergebnisse insgesamt aber etwas ernüchternd.
Im Gegensatz zu Intel, die seit letztem Jahr auf eine Hybrid-Architektur setzen, kommen bei AMD weiterhin acht vollwertige Zen4-Kerne zum Einsatz. Die Single-Core-Leistung konnte auch durch den höheren Turbo-Boost von 5,2 GHz gesteigert werden und liegt nun auf dem Niveau der letztjährigen H-Serie-Prozessoren von Intel. Allerdings hat auch AMD das Problem, dass die Leistungssteigerung mit einem erhöhten Verbrauch erkauft wird, weshalb die Single-Core-Effizienz trotz der höheren Leistung schlechter ausfällt als bei den alten Zen3+-Chips aus dem letzten Jahr.
AMDs neuer Zen4-Phoenix-Prozessor bietet mehr Leistung und kann es im Multi-Core-Betrieb mit Intel-CPUs aufnehmen, die deutlich mehr Strom verbrauchen. Die Single-Core-Leistung ist ebenfalls gestiegen, allerdings ist die Single-Core-Effizienz gesunken. Am meisten Sinn macht der neue HS-Zen4-Chip im Bereich von 35-55 Watt, was den Laptop-Herstellern mehr Spielraum für dedizierte GPUs gibt.
Die Multi-Core-Leistung konnte im Vergleich zum letztjährigen Ryzen 9 6900HS um rund 30 % gesteigert werden und die Effizienz fällt ebenfalls besser aus, was auch im Vergleich zu den Intel-Prozessoren der Fall ist. Allerdings zeigt sich hier deutlich, dass die Effizienz bei hohen Power Limits von mehr 55 Watt deutlich abfällt. Der Sweetspot für die neuen HS-Prozessoren liegt bei 35-55 Watt und bei 35 bzw. 45 Watt kommt der neue Zen4-Chip in den Bereich von Apples M2-Chips (M2 Pro & M2 Max). Das sind auf jeden Fall gute Nachrichten für die kommenden Zen4-Phoenix-CPUs der U-Serie (15-28 Watt). Zudem haben die Laptop-Hersteller beim Einsatz der HS-CPUs in kompakten Geräten deutlich mehr Spielraum für die dedizierte Grafikkarte, während Intel-Chips für eine vergleichbare Performance mehr Strom benötigen.
Der Stromverbrauch im Leerlauf ist allerdings leicht gestiegen und hier sind die Intel-Chips auch effizienter. Dann ist da natürlich noch die neue iGPU Radeon 780M, die wir in einem separaten Artikel noch genauer ansehen werden. Allerdings sollte man hier keine allzu hohen Erwartungen haben...