Test ZTE Grand X Pro Smartphone
Vor einigen Monaten hatten wir das Grand X IN von ZTE im Test: Das Smartphone mit Intel-Atom-Prozessor überzeugte uns, brachte aber nur wenige herausragende Features mit. Nun steht das ZTE Grand X Pro in unserem Testlabor, diesmal allerdings basierend auf einem SoC von MediaTek, einem etwas größeren 4,5-Zoll-Bildschirm, höherer Bildschirmauflösung und 4 GByte Speicher. Hier hat sich also im Vergleich zum Grand X IN einiges getan, der Preis ist annähernd gleich geblieben: Für eine unverbindliche Preisempfehlung von 269 Euro bekommt man das Handy.
In der günstigen Mittelklasse tummeln sich mittlerweile dutzende Hersteller vom Markenanbieter bis zum fernöstlichen Billigfabrikanten. So finden sich auch zahlreiche Geräte, mit denen man das ZTE Grand X Pro vergleichen kann: Das Acer Liquid E1 Duo beispielsweise, das Yarvik Ingenia X1, Alcatels One Touch Ultra 997D, das Amoi N821, das LG Optimus L7 II, das Sony Xperia L oder das Nokia Lumia 620 mit Windows Phone 8 als Betriebssystem. Wer noch 100 Euro drauflegt, der bekommt auch schon den immer noch ungeschlagenen Preis-Leistungs-Sieger, das Google Nexus 4.
Wertig, aber recht unspektakulär ist das ZTE Grand X Pro verpackt: dunkelgrauer Kunststoff an der Rückseite, schwarze Display-Umrandung vorne, dazwischen an den Seiten eine chromfarbene Einfassung. Die Rückseite des Smartphones lässt sich, ähnlich wie bei Samsung Handys, abnehmen und ist recht griffig. An Tasten finden sich nur eine Standby-Taste an der Oberseite und eine Lautstärkewippe an der rechten Seite. Selbst die sonst üblichen Touchbuttons unter dem Bildschirm lässt der Hersteller weg, diese wandern einfach auf den Bildschirm, wodurch sich aber natürlich die Fläche für andere Inhalte verkleinert.
Die Verarbeitung ist insoweit ordentlich, als die einzelnen Materialien sauber und ohne spürbare Kanten ineinander übergehen. Die Stabilität ist grundsätzlich ebenfalls in Ordnung, allerdings lässt sich das Smartphone verwinden und zeigt dann auch auf dem Bildschirm leichte Wellen im Flüssigkristall. Diese Wellen werden übrigens auch sichtbar, wenn man leichten Druck auf den Bildschirm anwendet. Bei anderen Smartphones entsteht dieser Effekt selbst bei stärkerem Druck nicht, man sollte den Touchscreen also sanft behandeln.
Micro-USB-Anschluss an der Unterseite und 3,5-mm-Audioport an der Oberseite sind so positioniert wie bei den meisten anderen Smartphones auch. Abgesehen vom SIM-Card-Slot und dem micro-SD-Kartenleser unter der Rückseite finden sich keine weiteren Anschlüsse am Gerät.
Software
Das Betriebssytem ist das gern genommene Android von Google. Allerdings ist die Version nicht mehr ganz up-to-date: Android 4.0 Ice Cream Sandwich ist mittlerweile schon die vorvorletzte Ausgabe des Betriebssystems. Von einem Update ist auch auf Nachfrage im Moment noch nichts bekannt.
ZTE hat das Betriebssystem im Grunde nicht verändert, aber durch einige kleinere Apps erweitert: So verhilft Ihnen "Mi-EasyAccess" beim Entsperren zu einem Kreis, der die am häufigsten verwendeten Apps zeigt. Damit kommen Sie gleich dahin, wo sie hinwollen – wenn es allerdings der Startscreen ist, das wird schwierig, weil es keine Möglichkeit gibt, diesen zu verlinken. Um dieses Problem zu lösen, hilft nur, in den Sicherheitseinstellungen auf PIN-Code oder eine andere Möglichkeit umzuschalten, um sein Telefon zu entriegeln.
Ansonsten finden sich zahlreiche kleine Zugaben wie ein gratis Messenger, den aber ihre Freunde natürlich auch haben müssen, damit er funktioniert. Außerdem gibt es ein Office-Paket oder eine Software, die Facebook Bilder Ihrer Freunde zu einer Bilderschau macht und diese anzeigt, wenn sie anrufen. Insgesamt schnürt ZTE ein recht umfangreiches Software-Paket.
Kommunikation & GPS
Bei einem modernen Smartphone darf weder die Unterstützung für mehrere Frequenzen noch schnelles WLAN fehlen. GSM-Triband und UMTS-Dualband sowie HSPA-Unterstützung sind beim ZTE Grand X Pro eingebaut, außerdem ist Bluetooth 4.0 an Bord. Das WLAN-Modul unterstützt drahtlose Netzwerke nach den Standards 802.11 b/g/n.
Mit dem Empfang des WLAN-Moduls ist es allerdings nicht weit her: Selbst in unmittelbarer Nähe zum Router werden zeitweise nur drei von vier Empfangsstriche angezeigt. Geht man zehn Meter weg und bringt zwei Wände zwischen sich und den Router, sind es nur noch zwei Striche, also halber Empfang. Dann leidet auch die Geschwindigkeit des Internets: Seiten bauen sich spürbar langsamer auf. Sind nochmals zwei Meter und eine Wand zwischen Handy und Router, so ist noch ein Strich Empfang vorhanden.
Das eingebaute GPS-Modul ließ sich in unserem Test nicht dazu bewegen, eine Satellitenverbindung aufzubauen. Selbst auf freiem Feld fanden wir an einem wolkenlosen Tag keinen Empfang.
Telefonfunktion und Sprachqualität
Die Telefon-App ist die Standardversion von Google. ZTE hat hier nichts verändert, so dass die App entsprechend gewohnt intuitiv zu bedienen ist. Legt man eine Mini-SIM-Karte ein und startet einen Anruf, so ist die Gesprächsqualität in Ordnung: Sowohl Angerufener als auch Anrufer werden gut verstanden, allerdings ist der Klang auf dem Smartphone etwas dumpf. Schaltet man in den Freisprechmodus, ist der Lautsprecher etwas zu schwach, um das Gegenüber in lauten Situationen gut zu verstehen.
Kameras & Multimedia
An der Rückseite befindet sich eine Kamera mit 8 Megapixeln Auflösung, was 3.264 × 2.448 Pixeln entspricht. Die Kamera an der Vorderseite taugt mit einer Auflösung von 640 x 480 nur für Videotelefonie. An der Kamera-App hat ZTE keine Änderungen vorgenommen, es sind Panorama-Funktion und Videoaufnahme vorhanden. Die Standbilder der Kamera sind recht gut und detailreich. Selbst in schwierigen, sprich vergleichsweise dunklen Situationen bleibt das Farbrauschen im Rahmen. Im Vergleich mit den Kameras in High-End-Smartphones muss sich das Grand X Pro nicht verstecken: Besonders die knackigen Farben und die gute Detailzeichnung fallen positiv auf. An die Lichtstärke und den Detailgrad einer Spiegelreflex kommt die Kamera aber natürlich nicht heran.
Videos werden allerdings nur mit 640 x 480 Pixel aufgenommen, die Bildqualität ist wesentlich detailärmer und verrauschter. Die Tonaufnahme übersteuert zudem schnell. Mit dem Abspielen von Videos hat unser Gerät keine Probleme, selbst Full-HD-Videos werden auf dem ZTE Grand X Pro flüssig wiedergegeben. Nervig allerdings: Da es keine separaten Touchtasten unterhalb des Bildschirms gibt, schiebt sich im Vollbildmodus immer wieder das Bedienfeld ins Bild und verschwindet wieder, was eine Wiedergabe ohne Bedienelemente unmöglich macht.
Zubehör
An Zubehör liegt das übliche für ein Mittelklasse-Smartphone bei: Ein Ladegerät mit separatem USB-Kabel sowie ein Headset. Einen eigenen Online Shop hat ZTE in Deutschland bisher nicht, auch auf den internationalen Seiten von ZTE findet sich kein spezielles Zubehör für das Gerät.
Garantie
Die Garantie beträgt erfreuliche 24 Monate. Über eine spezielle Online-Plattform oder die Hotline kann man einen Reparaturauftrag auslösen. Dazu muss man allerdings erst einige Fragen beantworten um auszuschließen, dass das Telefon einen Defekt hat, den der Kunde selbst beheben kann.
Eingabegeräte & Bedienung
Die virtuelle Tastatur ist nicht das Standardmodell von Google, sondern eine "TouchPal" genannte Variante. Die Tasten werden hier etwas kleiner, dafür hat man schnellen Zugriff auf alternative Eingabemethoden wie Spracheingabe oder "Curve", bei dem man anstatt zu tippen über die Tastatur fährt. Die App schlägt dann auch Wörter vor.
Zudem haben Sie Zugriff auf viele Spezialtasten für Internetendungen oder eine Funktion, die das Markieren von Texten erleichtert. Insgesamt sicher eine umfangreiche Tastatur-App; wem es aber wichtiger ist, große Buchstabentasten zu haben, der sollte sich nach einer Alternative umschauen. Der Touchscreen funktioniert jedenfalls zuverlässig und macht die Bedienung auch am Rand des Bildschirms zu einer frustfreien Angelegenheit.
Mit einer Auflösung von 1.280 x 720 Pixel ist das ZTE Grand X Pro seinen Konkurrenten voraus: Alle Vergleichsgeräte lösen geringer auf. Bei der Helligkeit bewegt sich unser Testgerät dann auf Klassenniveau, hier sind Geräte wie das Sony Xperia L oder Nokia Lumia 620 aber wiederum deutlich besser. Die Ausleuchtung unseres Testgerätes ist mit 86 Prozent ebenfalls eher mittelmäßig.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 363 cd/m²
Kontrast: 741:1 (Schwarzwert: 0.49 cd/m²)
ΔE Color 8.8 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 10.6 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.17
Der Kontrast ist mit 741:1 am unteren Rand des Vergleichsfelds angesiedelt, der Schwarzwert ist mit 0,49 cd/m² mittelmäßig. Schwarze Flächen wirken in der subjektiven Beurteilung dennoch wie schwarz und die Farben sind recht kräftig.
Wir untersuchen die Bildschirmdarstellung außerdem mit dem Kolorimeter und der Software CalMan. Hierbei fällt auf, dass sehr viele Farbtöne stark vom Idealwert des Referenzfarbraumes abweichen: Hellblau, Orange, Lila, Hellbraun und vor allem Weißtöne liegen über einem DeltaE-Wert von 10.
Bei den Graustufen zeigt sich ein ähnliches Bild: Vor allem helle Töne weichen sehr stark ab, in Richtung Schwarz wird die Abweichung immer geringer. Die Sättigung zeigt, dass der Blauanteil stark vermindert ist, während Grün in der Farbmischung überbetont ist. Dadurch wirken beispielsweise Hauttöne recht unnatürlich, weil in ihnen kaum Grün vorkommt.
Für den Außengebrauch ist das ZTE Grand X Pro durch die ordentliche Helligkeit zu gebrauchen, im hellen Sonnenlicht wird es allerdings wegen des spiegelnden Bildschirms oft anstrengend für die Augen. Wer sich im Schatten oder in hellen Innenräumen aufhält, hat aber keine Probleme.
Das sich in den letzten Jahren bei der TFT-Technik viel getan hat, merkte man beispielsweise am hervorragenden TFT-Display des HTC One. Auch das ZTE Grand X Pro besitzt solch ein TFT-Display und bietet damit eine genauso gute Blickwinkelstabilität wie IPS- oder AMOLED-Displays. Zu allen Seiten lässt sich das Bild auch aus sehr spitzen Winkeln betrachten, ohne dass der Kontrast zusammenbricht.
Das Mediatek MT6577 SoC wird gerne verwendet, es kommt in unserem Vergleichsfeld gleich bei vier Geräten außer dem ZTE Grand X Pro zum Einsatz. Bei unserem Gerät steht noch ein "T" hinter der Seriennummer, was auf den leicht erhöhten Prozessortakt von 1,2 GHz hinweist (Mediatek M6577: 1 GHz). Die Grafikeinheit bleibt dieselbe: Eine PowerVR SGX531 kommt zum Einsatz, außerdem stehen im System 1 GByte RAM und 4 GByte Speicherplatz zur Verfügung.
Die Erhöhung des Prozessortaktes bringt erst mal nur kleine Vorteile: In den Benchmarks, die das gesamte System testen, liegt unser Testgerät alles in allem gleichauf mit den Vergleichsgeräten. Schaut man sich den reinen Prozessortest Linpack an, so ist vor allem im Multi-Core-Szenario ein Vorsprung von 10 % gegenüber den Geräten mit Mediatek M6577 SoC (Amoi N821, Acer Liquid E1 Duo) auszumachen.
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X Pro | |
Amoi N821 | |
Alcatel OneTouch Ultra 997D | |
LG P710 Optimus L7 II | |
Sony Xperia L | |
Google Nexus 4 | |
Acer Liquid E1 Duo | |
Yarvik Ingenia X1 |
AnTuTu v3 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X Pro | |
Amoi N821 | |
Alcatel OneTouch Ultra 997D | |
LG P710 Optimus L7 II | |
Sony Xperia L | |
Google Nexus 4 | |
Acer Liquid E1 Duo | |
Yarvik Ingenia X1 |
Quadrant Standard Edition 2.0 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X Pro | |
Amoi N821 | |
Sony Xperia L | |
Google Nexus 4 | |
Acer Liquid E1 Duo |
PassMark PerformanceTest Mobile V1 - System (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X Pro | |
Sony Xperia L | |
Google Nexus 4 | |
Acer Liquid E1 Duo |
Beim Test des Acer Liquid E1 Duo haben wir bereits beobachtet, dass sich die Grafikkarte nicht gut mit dem 3DMark versteht, außerdem bricht beim ZTE Grand X Pro der Basemark X jeden Durchlauf ab.
In den restlichen synthetischen Benchmarks zeigt sich schnell, dass das Sony Xperia L und das Google Nexus 4 in Sachen 3D-Power klar überlegen sind. Auch die weiteren Vergleichsgeräte, die eigentlich dieselbe Grafikeinheit enthalten wie das ZTE Grand X Pro, liegen im Durchschnitt um 20 Prozent vor unserem Testgerät.
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X Pro | |
LG P710 Optimus L7 II | |
Sony Xperia L | |
Google Nexus 4 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X Pro | |
LG P710 Optimus L7 II | |
Sony Xperia L | |
Google Nexus 4 |
GLBenchmark 2.5 - Egypt HD Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X Pro | |
LG P710 Optimus L7 II | |
Google Nexus 4 | |
Yarvik Ingenia X1 |
NenaMark2 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X Pro | |
Amoi N821 | |
Alcatel OneTouch Ultra 997D | |
LG P710 Optimus L7 II | |
Sony Xperia L | |
Google Nexus 4 | |
Acer Liquid E1 Duo | |
Yarvik Ingenia X1 |
Auch bei den Browser Benchmarks liegt unser Testgerät oft hinter den eigentlich leicht schwächeren Vergleichsgeräten mit MediaTek MT6577 zurück. Im praktischen Alltag zeigt sich das im leicht verzögerten Seitenaufbau: Das Surfen wirkt nicht ganz so flüssig, wie auf manch anderem Gerät. Die schwache Empfangsleistung des WLAN-Moduls (siehe oben) trägt zudem zum eher mittelmäßigen Eindruck bei.
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X Pro | |
Amoi N821 | |
Alcatel OneTouch Ultra 997D | |
LG P710 Optimus L7 II | |
Sony Xperia L | |
Nokia Lumia 620 | |
Google Nexus 4 | |
Acer Liquid E1 Duo |
Octane V1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X Pro | |
LG P710 Optimus L7 II | |
Sony Xperia L | |
Google Nexus 4 | |
Acer Liquid E1 Duo |
Der Zugriff auf den Massenspeicher erfolgt mit durchschnittlicher Geschwindigkeit: Während beispielsweise das Amoi N821 Daten deutlich langsamer ausliest, ist das Yarvik Ingenia X1 deutlich vorne. Selbst das Xperia L muss sich in dieser Disziplin oft geschlagen geben.
Spiele
Die synthetischen Benchmarks haben schlechte Werte des ZTE Grand X Pro bei Grafikberechnungen ergeben. Diese bestätigt sich in Spielen: Im schnellen Rennspiel "Real Racing 3" sind leichte Ruckler an der Tagesordnung. Auch das Action Game "Zombiewood" läuft nicht hundertprozentig flüssig. Zudem verweigern manche Spiele wie "Iron Man 3" komplett die Zusammenarbeit mit dem Smartphone. Die Steuerung per Touchscreen und Lagesensor dagegen funktioniert sehr präzise.
Alles in allem eine eher unterdurchschnittliche Performance, die das ZTE Grand X Pro im Leistungskapitel abliefert: Der schneller getaktete Prozessor kann nur kleine Geschwindigkeitsvorteile ausspielen, 3D und Browser Performance sind unterdurchschnittlich. Zwar lässt sich mit dem Gerät immer noch akzeptabel arbeiten; wem es aber um Geschwindigkeit geht, der findet in dieser Preisklasse schnellere Alternativen, beispielsweise das Sony Xperia L.
Temperatur
Mit den Gehäusetemperaturen des ZTE Grand X Pro kann der Hersteller nicht zufrieden sein: Bis zu 46,3 Grad unter maximaler Last sind eine deutlich spürbare Erwärmung, die schon leicht unangenehm ist. Besonders auffällig ist, dass die Erwärmung auf der anderen Seite des Gehäuses quasi überhaupt nicht zu spüren ist. Hier hätte ein besseres Heat Management geholfen, das die Abwärme günstiger verteilt.
Auch im Idle-Betrieb erwärmt sich das Gerät im unteren Bereich an Vorder- und Rückseite spürbar, bleibt aber mit 38,5 Grad Maximum noch im akzeptablen Bereich. Wir können für die Temperaturen nur die Note "Befriedigend" vergeben, hier schneiden alle anderen Geräte im Vergleichsfeld besser ab.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 46.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 32.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der kleine Lautsprecher an der Rückseite macht seine Sache in puncto Laustärke ganz gut, allerdings eher bei der Wiedergabe von Audio-Files denn im Freisprechmodus. Außerdem sollte man das Handy nicht auf den Tisch und schon gar nicht auf eine weiche Unterlage legen, darunter leidet der Klang spürbar.
Hält man das Handy in der Hand, ist der Klang überraschend klar und definiert, wenn auch Tiefen natürlich fehlen. Selbst bei maximaler Lautstärke gibt es kein Übersteuern. Wer gerne Musik hört, der schließt dennoch lieber einen externen Lautsprecher an, beispielsweise über Bluetooth.
Energieaufnahme
Beim Stromverbrauch verhält sich unser Testkandidat recht vorbildlich: Das ZTE Grand X Pro verbraucht zwar zum Teil etwas mehr Strom als beispielsweise das Acer Liquid E1 Duo, allerdings oft auch weniger als viele andere Vergleichsgeräte mit leicht schwächerem SoC.
Durchschnittlich 1,3 Watt im Idle-Betrieb und maximal 3,8 Watt unter Volllast sind gute Werte. Gut sind vor allem auch die Verbrauchswerte im Off- respektive Standby-Modus: Ist das Smartphone aus, ist auch kein Verbrauch messbar; im Standby-Modus sind es minimale 0,1 Watt, die wir messen.
Aus / Standby | 0.01 / 0.1 Watt |
Idle | 0.9 / 1.3 / 1.6 Watt |
Last |
2.9 / 3.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeiten sind dementsprechend gut: Über 16 Stunden hält das Smartphone durch, wenn man es nur sehr leicht belastet, beispielsweise ein eBook liest. Über 9 Stunden WLAN-Surfen sind ebenfalls ein guter Wert. Dafür mitverantwortlich ist auch der relativ große Akku mit 8,2 Wattstunden Leistung. Das Alcatel One Touch Ultra oder das Amoi N821 verlassen sich beispielsweise auf wesentlich kleinere Batterien.
Beim Kauf des ZTE Grand X Pro bekommen Sie ein Gerät, dass definitiv auf dem Standard der aktuellen Smartphone-Mittelklasse ist. Die Kamera ist sogar auf dem Niveau der aktuellen Oberklasse, wobei hier Nokia und Co. gerade neue Standards setzen. Gute Akkulaufzeiten, hohe Display-Auflösung und die geringe Energieaufnahme sprechen zudem für das Gerät.
Helligkeit, Konstrast, Bedienung, Sprachqualität, Haptik und Verarbeitung sind alle ordentlich, aber eben auch nicht mehr. Zumal es an einigen Stellen deutlich hapert: Software Bugs, wie die in der Vollbild-Wiedergabe aufpoppenden Bedien-Buttons sind nervig. Zudem verkleinern diese Buttons, die ja eigentlich unter dem Bildschirm gelegen sind, zudem den Platz auf dem Display. Außerdem sind da die hohen Temperaturen, die allenfalls durchschnittliche Leistung, das nicht mehr ganz taufrische Betriebssystem und die mangelhaft arbeitenden WLAN- und GPS-Module.
Schauen Sie sich in der Mittelklasse genau um, bevor Sie sich für das ZTE Grand X Pro entscheiden: Es gibt zum selben Preis Geräte mit deutlich mehr Leistung (Sony Xperia L) oder längerer Akkulaufzeit (Yarvik Ingenia X1). Wenn Sie die hohe Auflösung des Displays und die hohe Qualität der Kamera dann immer noch überzeugen, bekommen Sie mit dem ZTE Grand X Pro ein ordentliches Smartphone, bei dem Sie mit einigen Macken leben müssen.