Test ZTE Grand X IN Smartphone
Der chinesische Hersteller ZTE ist schon seit 1998 am deutschen Markt mit einer Niederlassung präsent, trat bislang allerdings eher als Hersteller von Surfsticks für Unternehmen wie O2 oder auch Handys für Vodafone in Erscheinung. Seit einiger Zeit werden aber auch eigene Geräte angeboten, darunter das bisher nur in Großbritannien erhältliche ZTE Grand X mit Tegra-2-Prozessor. Die neue Allianz mit Intel bringt nun einen neuen Mittelklasse-Smartphone-Spross namens ZTE Grand X IN hervor. Während die Ausstattung mit einer 8-MP-Hauptkamera, 2 GB internem Speicher, dem Betriebssystem Android 4.0.4 und einem 4,3-Zoll-TFT-Display nichts Außergewöhnliches darstellt und bis auf die Hauptkamera (jetzt 8 statt 5 MP) dem Vorgänger Grand X entspricht, ist die wohl größte Neuerung der stromsparende Antrieb in Form eines Intel Atom Z2460 SoC mit 1,6 GHz Taktrate inklusive integrierter PowerVR SGX 540 Grafikkarte. Kann das ZTE Grand X IN damit der Konkurrenz wie beispielsweise dem Motorola RAZR i, ebenfalls mit einer Intel Atom CPU ausgestattet, davonziehen? Wie schlägt es sich gegen Mitbewerber wie das Samsung Galaxy S2 Plus oder das Google Nexus 4? Das soll unser Härtetest zeigen.
Das Gehäuse des ZTE Grand X In besteht aus stabilem Polycarbonat, das mit einer Gummierung mit griffiger Riffeloberfläche an der Rückseite beschichtet wurde. Die untere Rückseite ist leicht nach außen gewölbt, ähnlich dem Google Nexus 4. Damit liegt das Gerät gut in der Hand. Das TFT-Panel mit 4,3 Zoll Größe liegt geschützt hinter einer Glasscheibe. Die Verarbeitung liegt auf hohem Niveau und überzeugt mit sauberen Spaltmaßen. Das Smartphone misst 126 x 64,6 x 9,9 mm und wiegt 142 g. Das Motorola RAZR i ist mit geringeren Abmessungen kompakter und zudem 16 g leichter. Das abnehmbare Backcover des Testsamples sitzt etwas streng und verbirgt neben einem 6,2-Wh-Akku mit 1.650 mAh Kapazität den SIM-Kartenslot und einen microSD-Port für Speicherkarten mit bis zu 32 GB.
Das ZTE Grand X IN wird von einem Intel Atom Z2460 SoC mit 1 GB DDR-RAM und einer PowerVR SGX 540 Grafikkarte angetrieben. Der interne Speicher beläuft sich auf knapp bemessene 2 GB, kann aber mittels günstiger microSD-Karten um bis zu 32 GB (laut Hersteller) erweitert werden. Die gebotenen Anschlüsse sind Genre-Standard: An der Oberseite bietet eine 3,5-mm-Klinkenbuchse Headsets und anderen externen Wiedergabegeräten Anschluss, an der linken Flanke wartet eine Micro-USB-Schnittstelle (USB 2.0, MHL-Standard) auf Datentransfers oder Stromzufuhr vom 50 g leichten 5-W-Netzteil. Ein Dual-Mikrofon stellt eine saubere Sprachübertragung sicher. Die obligatorischen Bedienelemente wie der Powerknopf an der Oberkante und die links positionierte Lautstärkewippe dürfen selbstredend nicht fehlen. Öffnet man die sehr streng sitzende Rückabdeckung, offenbaren sich ein normal großer SIM-Karten-Slot und ein Einschub für microSD-Karten.
Software
Das Betriebssystem Android 4.0.4 findet beim ZTE Grand X IN in der nahezu unveränderten Stock-Version Anwendung. Zur Verwaltung steht ein übersichtlicher Dateimanager nebst Suchfunktion parat und der Android-Browser verfügt bereits über ein Flash-Addon. Außerdem wurde die Oberfläche des Lock Screens sinnvoll um das anpassbare Tool Mi-EasyAccess erweitert. Damit lassen sich sechs individualisierbare Anwendungen auch bei gesperrter Oberfläche starten, die bei einem Wischen über den Screen sichtbar werden. Ansonsten erscheint der Lock Button, der mittels eines langen Drucks das Display entsperrt. Zudem können über den Power Manager verschiedene Energieprofile aktiviert werden.
Kommunikation & GPS
Die integrierten kabellosen Kommunikationsmodule des Testgerätes decken die wichtigsten Standards ab. Neben einem WLAN-Modul nach 802.11b/g/n findet ein Datenaustausch bei Bedarf über Bluetooth 3.0 EDR statt. Sogar der noch recht wenig verbreitete Nahfeldfunk NFC (Near Field Communication) wird unterstützt. DLNA und WiFi direct stehen ebenso auf der Kompatibilitätsliste. Das ZTE Grand X IN beherrscht neben Quad-Band-GSM auch 3G/UMTS. Beim Test zeigten die Funkmodule eine ordentliche und stabile Verbindungsqualität. Dem GPS-Modul attestiert die App GPS Test eine solide Empfangsstärke in Innenräumen, die im Freien deutlich zunimmt.
Telefonfunktionen
Die Telefon-App entspricht dem Android-Standard und gibt keinerlei Rätsel auf. Die Bedienung ist übersichtlich gestaltet.
Kameras & Multimedia
Das ZTE wartet mit zwei Kameramodulen auf. An der Front arbeitet eine Webcam, die mit ihrer 0,3-MP-Auflösung (VGA) nur für Videotelefonie geeignet ist. Ein hohes Bildrauschen und verfälschte Farben verleiden die Lust auf Schnappschüsse schnell. Die Hauptkamera an der Rückseite wird von einem LED-Blitz flankiert und löst mit 8 MP auf. Ein Autofokus steht ebenfalls bereit. Damit lassen sich bei optimalen Lichtverhältnissen passable Bilder anfertigen, die jedoch mit leichtem Bildrauschen und wenig Schärfe zu kämpfen haben. Das Bildrauschen und die Schärfeproblematik nehmen bei schlechtem Umgebungslicht stark zu. Der LED-Blitz kann überdies Motive nur unzureichend ausleuchten und wirkt zudem ungleichmäßig. Je nach Lichtsituation empfiehlt es sich, den Weißabgleich manuell einzustellen, um eine möglichst neutrale Farbwiedergabe zu erreichen. Videos können mit 1.080p-Auflösung aufgezeichnet werden.
Zubehör
Der Hersteller legt dem ZTE Grand X IN neben dem Akku nur eine Kurzanleitung, ein Standardheadset sowie ein modulares 5-Wh-USB-Netzteil mit einem 1,2 m langen USB-Kabel bei. Eine ausführliche Bedienungsanleitung ist auf der Herstellerseite im Internet erhältlich. Weiteres optionales Zubehör vom Hersteller gibt es bislang nicht.
Garantie
ZTE gewährt auf das Gerät selbst eine Garantie von 24 Monaten. 6 Monate lang sind der Akku und das restliche Zubehör abgesichert. Beim Hersteller existieren keine optionalen Verlängerungen oder Erweiterungen für den Garantiezeitraum.
Eingabegeräte & Bedienung
Die Eingabegeräte funktionieren allesamt tadellos und präzise. Die physischen Tasten Powerknopf und Lautstärkewippe besitzen einen deutlichen Druckpunkt und einen ausreichend großen Tastenhub und geben dem Nutzer jederzeit ein exaktes Feedback.
Die vier bei dunkler Umgebung automatisch beleuchteten Android-Touchtasten unterhalb des Bildschirms reihen sich hier nahtlos ein. Der Touchscreen selbst reagiert auf alle Eingaben exakt und flott und lässt sich sehr gut bedienen. Die Glasoberfläche lässt Finger leicht darüber gleiten und ermöglicht eine angenehme Eingabe. Die automatische Bilddrehung benötigt teils eine Gedenksekunde, geht aber meist flott vonstatten.
Die virtuelle Tastatur, die bei Texteingaben eingeblendet wird, entspricht in Größe und Layout dem Android-Standard. Quer sind zwar die Tasten selbst etwas größer, dafür leidet aber der Überblick, denn die Tastatur nimmt dann etwa zwei Drittel des Displays ein. Alternativ zur QWERTZ-Tastatur steht eine 12-Tasten-Handy-Variante zur Auswahl. Die Zusatz-Funktion TouchPal Curve entspricht der von Samsung bekannten Swype-Technik, wobei die Texteingabe eines Wortes ohne Absetzen des Fingers in einer flüssigen Bewegung erfolgt. Das funktioniert nach einer Eingewöhnungszeit sehr intuitiv und wesentlich schneller als mit der konventionellen Tippmethode.
Das 4,3 Zoll große TFT-Display des ZTE Grand X IN bietet eine Auflösung von 540 x 960 Pixeln (qHD) mit 256 PPI im 16:9-Format und wird durch eine stark spiegelnde Glasoberfläche geschützt. Im Schnitt leuchtet das Display des Testgerätes rund 363 cd/m² bei einer sehr guten Ausleuchtung von 91 Prozent. Maximal werden 375 cd/m² erreicht, die auch im Akkubetrieb zur Verfügung stehen. Ein Vergleich zur Klasse und den direkten Konkurrenten zeigt, dass die Luminanz des Testsamples mehr als respektabel ist. Das Motorola RAZR i beispielsweise bringt es im Schnitt nur auf rund 280 cd/m² und 256 PPI, auch das Samsung Galaxy S2 Plus schafft lediglich 240 cd/m² und 217 PPI. Auch die Klassenreferenz, das Google Nexus 4, wird mit nur 275 cd/m² klar deklassiert, bietet aber im Gegenzug 320 PPI. Das wesentlich teurere HTC One X+ hingegen kann sich mit durchschnittlich 387 cd/m² und 312,5 PPI etwas absetzen, die Maximalluminanz beträgt hier sogar satte 412 cd/m².
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 375 cd/m²
Kontrast: 938:1 (Schwarzwert: 0.4 cd/m²)
Das TFT-Panel des ZTE Grand X IN stellt einen Schwarzwert von 0,4 cd/m² bei einem hohen Kontrast von 937,5:1 dar. Im Klassenvergleich schneiden das Motorola RAZR i und das Samsung Galaxy S2 Plus mit AMOLED-Displays und daraus resultierenden absoluten Kontrasten und fast perfekter Schwarzdarstellung deutlich besser ab. Das Google Nexus 4 punktet mit einem IPS-Panel und überlegenen Werten (Schwarzwert: 0,24 cd/m², Kontrast: 1179:1). Im Alltagsbetrieb relativiert sich der Vorsprung der Konkurrenz etwas. Bildinhalte werden auf dem 4,3-Zoll-Display des Testgerätes subjektiv farbintensiv und scharf mit sattem Schwarz dargestellt.
In der Königsdisziplin, dem Außengebrauch, kann das ZTE Grand X IN mit der hohen Helligkeit und dem tollen Kontrast begeistern und die starken Spiegelungen der Glasoberfläche nahezu kompensieren. Inhalte bleiben auch draußen gut ablesbar, selbst bei direktem Lichteinfall verkommt das Display nicht zu einem Spiegel.
Die beeindruckende Blickwinkelstabilität des TFT-Displays kommt der von IPS-Displays sehr nahe. Selbst bei sehr flachen Blickwinkeln invertieren Inhalte nicht und die Helligkeitsabnahme hält sich in annehmbaren Grenzen.
Der Intel Atom Z2460 Einkern-Prozessor mit flotten 1,6 GHz Taktfrequenz aus der Intel Medfield-Gruppe mit integrierter PowerVR SGX 540 Grafik und 400 MHz Taktrate stellt nicht mehr den aktuellsten Stand der Technik dar und muss sich mit den Mehrkernprozessoren der Konkurrenz messen lassen. Dank der Hyper-Threading-Technologie mit zwei Threads gleichzeitig erreicht das ZTE Grand X IN das obere Leistungsdrittel. Dennoch können anspruchsvolle Anwendungen und Spiele damit nicht immer flüssig wiedergegeben werden. Das liegt zum Teil auch an der fehlenden Anpassung dieser Apps an die Intel-Plattform. Die Bedienung des Smartphones geht dennoch geschmeidig vonstatten. Der Arbeitsspeicher ist mit 1 GB ausreichend groß bemessen.
Unser Benchmark-Vergleich führt die Leistung im Vergleich zu den Mitbewerbern noch einmal deutlich vor Augen. Zunächst muss das ZTE Grand X IN die browser-basierten Benchmarks durchlaufen. Im Peacekeeper Test liegt es mit 575 Punkten genau zwischen dem Motorola RAZR i (602 Punkte) und dem Samsung Galaxy S2 Plus (553 Punkte, also etwa plus-minus 5 Prozent). Im Browsermark 2.0 schiebt es sich zwischen das Galaxy S2 Plus mit 1.291 und das Google Nexus 4 mit 1.839 Punkten. Dieses Bild zieht sich ähnlich durch fast alle Browser-Benchmarks. Den Sunspider 0.9.1 schließt es mit 1.240ms sogar doppelt so schnell ab, wie dies der Klassenprimus Nexus 4 schafft. Das Motorola RAZR i sowie das HTC Windows Phone 8X muss es aber ziehen lassen, die beiden beenden den Test um 14 respektive 28 Prozent schneller. Bei den Google V8 Benchmarks muss sich das ZTE Grand X IN nur dem Motorola unterordnen. Insgesamt also eine respektable Leistung des China-Smartphones.
Google V8 Ver. 6 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X IN | |
Motorola RAZR i | |
Google Nexus 4 | |
HTC Windows Phone 8X |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X IN | |
Samsung Galaxy S2 Plus | |
Motorola RAZR i | |
Google Nexus 4 | |
HTC Windows Phone 8X |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X IN | |
Samsung Galaxy S2 Plus | |
Motorola RAZR i | |
Motorola RAZR i | |
Motorola RAZR i | |
Google Nexus 4 | |
HTC Windows Phone 8X |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X IN | |
Samsung Galaxy S2 Plus | |
Google Nexus 4 |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X IN | |
Samsung Galaxy S2 Plus | |
Motorola RAZR i | |
Google Nexus 4 |
* ... kleinere Werte sind besser
Die synthetischen Benchmarks sind wie bereits angedeutet nicht gänzlich für die Intel-Plattform optimiert worden. Einer dieser Kandidaten ist der GLBenchmark, der wiederholt nach ein paar Sequenzen abbrach und so keine gültigen Vergleichswerte ergab. Der Rest vom Benchmark-Feld lief jedoch problemlos durch. So auch der Smartbench 2012, der mit 1.221 Punkten der Konkurrenz um bis zu 160 Prozent (Google Nexus 4: 3.178 Punkte) hinterherhinkt. Hierfür machen wir abermals die fehlende Anpassung verantwortlich, denn das Motorola RAZR i – ausgestattet mit einem etwas stärkeren Intel-Atom-SoC – ist hier fast ebenso gnadenlos unterlegen wie das ZTE Grand X IN. Noch extremer fällt der Vorsprung von Samsung Galaxy S2 Plus und Google Nexus 4 beim Basemark 2.0 aus, das Testgerät und der Intel-Leidensgenosse RAZR i werden hier mit über 200 Prozent weniger düpiert. Die grafiklastigen Benchmarks fallen meist ähnlich verheerend aus. Die Testsequenz des NenaMark2 rendert das ZTE Grand X IN mit 45,1 FPS marginal besser als das Motorola mit 39,2 FPS. Beide haben gegen die Mitbewerber von Samsung und Google mit je 59 FPS klar das Nachsehen. Bei den Benchmarks AnTuTu v3 und AnTuTu 3DRating bessert sich die Lage des Testsamples etwas. In Ersterem überholt das Grand X IN das Samsung Galaxy S2 Plus um über 40 Prozent und muss sich "nur" mehr 55 Prozent hinter dem Google Nexus 4 einreihen. Beim 3D-Test liegen die Kontrahenten von ZTE und Samsung auf Augenhöhe. Im AndroBench 3 geht das Testgerät mit schwachen Transferraten sang- und klanglos unter – bis zu 365 Prozent Vorsprung sprechen eine deutliche Sprache.
Dabei ist die Alltagsperformance bei weitem nicht so schlecht, wie die blanken Zahlen das glauben lassen mögen. Im Test gab es zwar Probleme mit unangepassten Apps, wenn eine Anwendung jedoch lief, dann flott und geschmeidig.
AnTuTu v3 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X IN | |
Samsung Galaxy S2 Plus | |
Google Nexus 4 |
AnTuTu 3DRating | |
1024x2048 Off-screen (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X IN | |
Samsung Galaxy S2 Plus | |
Google Nexus 4 | |
--- (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X IN | |
Samsung Galaxy S2 Plus | |
Google Nexus 4 |
AndroBench 3-5 | |
Sequential Read 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X IN | |
Samsung Galaxy S2 Plus | |
Motorola RAZR i | |
Google Nexus 4 | |
Sequential Write 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X IN | |
Samsung Galaxy S2 Plus | |
Motorola RAZR i | |
Google Nexus 4 | |
Random Read 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X IN | |
Samsung Galaxy S2 Plus | |
Motorola RAZR i | |
Google Nexus 4 | |
Random Write 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X IN | |
Samsung Galaxy S2 Plus | |
Motorola RAZR i | |
Google Nexus 4 |
Basemark ES 2.0 - Taiji Free (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X IN | |
Samsung Galaxy S2 Plus | |
Motorola RAZR i | |
Google Nexus 4 |
Epic Citadel | |
High Quality (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X IN | |
Samsung Galaxy S2 Plus | |
Motorola RAZR i | |
Google Nexus 4 | |
High Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X IN | |
Samsung Galaxy S2 Plus | |
Google Nexus 4 |
Linpack Android / IOS - Multi Thread (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X IN | |
Samsung Galaxy S2 Plus | |
Motorola RAZR i | |
Motorola RAZR i | |
Motorola RAZR i | |
Google Nexus 4 |
NenaMark2 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X IN | |
Samsung Galaxy S2 Plus | |
Motorola RAZR i | |
Google Nexus 4 |
Smartbench 2012 - Productivity Index (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Grand X IN | |
Samsung Galaxy S2 Plus | |
Motorola RAZR i | |
Google Nexus 4 |
Spiele
Der Grafikbenchmark Epic Citadel zeigt vorab schon ein ambitioniertes Bild, denn mit 52,5 (HP) und 51,2 FPS (HQ) platziert sich das ZTE Grand X IN fast gleichauf mit der Konkurrenz, lediglich einige Prozentpünktchen fehlen. Ob grafisch aufwändige Spiele für das ZTE Grand X IN eine überwindbare Hürde darstellen, haben wir exemplarisch mit den Titeln Temple Run 2, Angry Birds Star Wars, Zombiewood: Zombies in L.A.! sowie Shadowgun: DeadZone getestet. Letzteres war gar nicht möglich, wohingegen der Rest der getesteten Games absolut fehlerfrei und flüssig spielbar waren. Die Steuerung mit dem präzise arbeitenden Touchscreen und dem exakten Lage- und Beschleunigungssensor macht Lust auf mehr – wir hoffen, dass die Hersteller ihre Apps immer öfter auch für die Intel-Basis kompatibel machen.
Sprachqualität
Die Sprach- und Hörqualität des ZTE Grand X IN beim Telefonieren ist klar und verständlich. Dank des Dual-Mikrofons, das auch Außengeräusche minimiert, ist man sogar bei lauter Umgebung noch gut zu verstehen, was einige Testanrufe belegen. Der Gesprächspartner attestierte dem Testgerät eine gute Sprachqualität. Das vorhandene Grundrauschen hält sich niedrig und stört zu keiner Zeit. Das mitgelieferte Headset fällt qualitativ deutlich ab und sollte bei Bedarf gegen ein Besseres getauscht werden. Der an der Rückseite platzierte Lautsprecher bietet eine geringe Maximallautstärke, zudem verzerrt er bei hoher Lautstärke unangenehm.
Temperatur
Die Temperaturentwicklung der Komponenten des ZTE Grand X IN bleibt im Alltagsbetrieb in erträglichen Grenzen, dadurch erhitzen sich auch die Oberflächen des Smartphones nicht übermäßig. Im Idle-Betrieb ermittelt unser Messgerät Voltcraft IR-350 eine Durchschnittstemperatur von 31,6 °C an der Ober- und 30,3 °C an der Unterseite. Punktuell sind es höchstens 35,2 °C. Im Volllastbetrieb mit der App Stability Test messen wir nach etwa 1 Stunde Laufzeit maximal 41,3 °C, durchschnittlich nur 37 °C oben und 35,8 °C unten. Subjektiv fühlt sich das Gerät nie unangenehm heiß an, selbst nach mehr als 2 Stunden unter Dauerlast.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 40.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Im ZTE Grand X IN ist ein Monolautsprecher verbaut, der Sound tritt durch zwei Schlitze im "Entenbürzel" an der unteren Rückseite aus. Die erreichbare Maximallautstärke ist gering, in lauter Umgebung versteht man nicht mehr viel vom Gegenüber oder von ausgegebenen Medien. Das Rauschen steigert sich proportional mit der Erhöhung der Lautstärke. Generell ist das Klangbild hochtonlastig mit zurückgenommenen Mitten und kaum vorhandenem Bass. Liegt das Smartphone auf einer Tischplatte, so profitiert der Sound deutlich und klingt etwas voller. Die Übertragungsqualität der 3,5-mm-Klinkenbuchse ist überraschend gut, die Maximallautstärke mehr als ausreichend. Das präsente Grundrauschen ist hier als gering einzustufen.
Energieaufnahme
Der Stromverbrauch fällt im Klassenvergleich vor allem angesichts der als stromsparend beworbenen Intel Atom-CPU etwas zu hoch aus. Im Idle entsprechen 0,8 - 1,7 Watt noch mehr oder minder dem Klassenstandard. Unter Last jedoch genehmigt sich das Gerät mit 3,2 - 4 Watt deutlich zu viel. Das stärkere Motorola RAZR i benötigt etwa 0,1 Watt weniger, kann aber einen stärkeren Akku und einen potenteren Prozessor vorweisen. Das Samsung Galaxy S2 Plus ist bei gleich starkem Akku nahezu doppelt so sparsam wie das Testgerät. Das Netzteil ist mit 5 Wh und 1.000 mA Leistung etwas knapp dimensioniert, dadurch benötigt das ZTE mehr als 3 Stunden, bis es wieder vollständig aufgeladen ist.
Aus / Standby | 0.2 / 0.5 Watt |
Idle | 0.8 / 1.6 / 1.7 Watt |
Last |
3.2 / 4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 Derzeit nutzen wir das Metrahit Energy, ein professionelles TRMS Leistungs-Multimeter und PQ Analysator, für unsere Messungen. Mehr Details zu dem Messgerät finden Sie hier. Alle unsere Testmethoden beschreiben wir in diesem Artikel. |
Akkulaufzeit
Aufgrund des hohen Stromverbrauchs enttäuschen die Akkulaufzeiten des ZTE Grand X IN. Maximal ermitteln wir bei minimaler Luminanz 10 Stunden und 16 Minuten. Das Volllastszenario hält unser Proband exakt 2,5 Stunden durch bis zum "Lights out". Das Samsung Galaxy S2 Plus mit gleichstarkem 1.650-mAh-Akku steckt das Testgerät mit über 14 Stunden und gut 4 Stunden locker in die Tasche, auch das Motorola RAZR i hält mit 16,5 respektive 3,5 Stunden deutlich länger durch – hier ist allerdings der Akku mit 2.000 mAh etwas größer.
Die praxisnahen Tests WLAN-Surfen und 3G-Sprechzeit fallen durchwachsen aus. Der Surftest via WLAN mit einer auf 150 cd/m² limitierten Helligkeit (etwa 40 Prozent) bricht mangels Strom nach 6 Stunden und 48 Minuten ab. Sowohl das Motorola als auch das Samsung bieten gut über 9,5 Stunden. Selbst das Google Nexus 4 erreicht trotz höheren Stromverbrauchs über 7 Stunden (2.100-mAh-Akku). Für die Sprechzeit bei inaktivem Display haben wir beim ZTE Grand X IN ordentliche 14 Stunden ermittelt.
Unterm Strich hat ZTE mit dem Grand X IN ein gutes Smartphone im Programm. Echte Schnitzer leistet es sich nicht, dafür fehlen aber auch herausragende Features. Verarbeitung und Qualitätsanmutung gehen auch mit Blick auf den günstigen Straßenpreis von rund 220 Euro mehr als in Ordnung. Für den Alltagsbetrieb und gelegentliches Gaming ist die Intel-Hardware ausreichend potent. High-End-Ansprüchen wird das Testsample damit freilich nicht gerecht. Eine noch flüssigere Bedienung könnte mit einem potentiellen Update von Android 4.0.4 auf 4.1 einhergehen. Das kontraststarke 4,3-Zoll-Display ist auch draußen hell genug und löst mit qHD ausreichend hoch auf. Die Kameramodule produzieren Fotos von wechselnder Qualität, gerade die Frontkamera enttäuscht. Der magere interne Speicher von 2 GB kann durch den Einsatz einer microSD-Karte günstig aufgerüstet werden. GPS und NFC stehen ebenso zur Verfügung – nicht selbstverständlich in der unteren Mittelklasse. Der China-Import ist insgesamt ein solides Gerät zum günstigen Preis.