Test Yarvik Ingenia X1 Smartphone
Die Zahl der unbekannten Smartphone-Hersteller wächst, denn jeder will ein Stück vom Kuchen abhaben. Samsung hat es mit seiner Galaxy Note-Reihe vorgemacht und auch die Verkaufszahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Die Zeiten von minimalistischen Telefonen sind vorbei, denn eine breite Käuferschaft ist willens, immer größere mobile Begleiter bei sich zu tragen. Das im Februar 2013 getestete Simvalley SPX-12 ist einer der Nachahmer des Galaxy Note II. Mit dem X1 bringt der Hersteller Yarvik sein 4. Gerät der Ingenia-Reihe heraus – und zugleich auch das größte.
Es verfügt über einen 5,3-Zoll-Touchscreen mit IPS-qHD-Display und einer Auflösung von 540 x 960 Pixel. Treibende Kraft ist ein Dual-Core Cortex A9 (MediaTek MT6577) mit einer Taktfrequenz von 1 GHz. Der Flash-Speicher hat eine Kapazität von 4 GB und verlangt somit, durch den Micro-SD-Slot erweitert zu werden. Ein interessantes Feature ist sicherlich, genau wie bei dem Simvalley SPX-12, die Dual-SIM-Funktion. Wo die Unterschiede der beiden preiswerten Smartphones aus dem Smartlet-Sektor (UVP Ingenia X1: 279 Euro), im Vergleich zu dem Galaxy Note II, liegen, haben wir für Sie genauer unter die Lupe genommen.
Die optische Ähnlichkeit zum Simvalley SPX-12 ist verblüffend, nahezu identisch. Beide Smartphones könnte man als übergroße Kunststoffklötze bezeichnen. Bis auf die Hardwaretasten an den Seiten, ist das komplette Gerät schwarz gehalten. Der abnehmbare Akkudeckel ist aus Kunststoff in Klavierlack-Optik. Die Wertung zu der äußeren Form, sowie die Haptik fällt sach- und sinngemäß nach der des SPX-12 aus. Die Rückseite ist rutschig und das Smartphone kann, vor allem bei kleineren Händen, sicher nicht mit nur einer Hand bedient werden. Auffällig wirken die Abmessungen und die Displaygröße des Ingenia X1. Mit 144 mm x 76 mm x 10 mm ist es in jeder Dimension kleiner als das SPX-12 (150 mm x 81 mm x 11 mm), zusätzlich leichter (183 Gramm) und verfügt über einen um 0,1 Zoll größeren Touchscreen. Aufgrund der Dicke ist der Testproband weitestgehend verwindungssteif und hinterlässt einen soliden Eindruck.
Entfernt man den Akkudeckel, hat man freie Sicht auf den austauschbaren Akku, den Micro-SD-Slot und die beiden SIM-Karten-Schächte.
Das außergewöhnlichste Ausstattungsmerkmal des Ingenia X1 ist sicherlich die Dual-SIM-Funktion. Viele europäische Nutzer vermissen in den Geräten des Highend-Segments oftmals diese Funktion. Auch wir haben hierfür keine Erklärung, insbesondere nicht, weil viele Hersteller speziell für den asiatischen Raum Highend-Varianten mit Dual-SIM anbieten. Das Ingenia X1 entspringt sicherlich nicht dem Hochpreissegment, jedoch werden wir die Performance der Hardware im Verlauf des Tests anhand objektiver Testmethoden genauer untersuchen.
Physikalische Knöpfe hat unser Testgerät drei Stück parat. An der Oberseite sind der Power-Knopf und der 3,5-mm-Anschluss für externe Audiogeräte. An der linken Seite sind die Lautstärkewippe und der Button für die Rotationssperre. Die gegenüberliegende rechte Seite verfügt über keine Knöpfe, auch wenn dort die Platzierung des Power-Buttons, aus haptischen Gründen, sinnvoll gewesen wäre. Über den Micro-USB-Port an der unteren Seite wird das Gerät mit Strom versorgt, oder aber als Wechseldatenträger an einem Computer eingebunden.
Software
Als Betriebssystem kommt Android in der Version 4.0.4 zum Einsatz. Ob und wann es ein Update auf eine neuere Version des Google-Systems gibt, ist derzeit unbekannt. Nach kurzer Nutzungsdauer fällt eine Besonderheit der Software auf. Der Rechte der drei Navigationsbuttons für „Home“, „Return“ und „Multitask“ ist nicht korrekt belegt. Normalerweise wird damit das Menü für Multitasking aufgerufen. Bei dem Ingenia X1 öffnet sich bei Tastendruck auf diesen Softkey allerdings das jeweilige Untermenü der App oder des Homescreens. In den Einstellungen gibt es geringe Umstrukturierungen. Neu hinzugekommen ist das Menü für die „SIM-Verwaltung“. Ebenso gibt es jetzt das Menü der „Audioprofile“, zwischen denen der Nutzer wählen kann. Ganz interessant ist das Feature der „Ein-/Abschaltung nach Zeitplan“. Wie der Name schon sagt, kann der Besitzer zwei Zeiten einstellen, bei denen sich das Gerät automatisch ab- bzw. anschaltet. Für Anwender, welche nachts nicht gestört werden möchten, ist dies eine interessante Funktion. Denn im Vergleich zum Flugzeugmodus wird hier natürlich kein Strom verbraucht.
Kommunikation & GPS
Das Ingenia X1 verfügt über ein WLAN-Modul, welches gemäß 802.11 b/g/n mit bis zu 150 Mbps funkt (entsprechenden Router vorausgesetzt). Im Laufe des Testzeitraumes konnten keine unerwarteten Abbrüche festgestellt werden. Die Kommunikationsmodule sind ebenfalls identisch mit denen des SPX-12. Daher stellt der Hersteller Bluetooth 2.1+EDR zur Verfügung und für die mobile Navigation dient ein GPS-Modul. Das Herstellen einer Verbindung zu den Satelliten dauert eine gefühlte Ewigkeit, obwohl wir uns in der obersten Etage mit Dachterrasse befinden. Möchte man innerhalb eines geschlossenen Raumes die GPS-Verbindung herstellen, muss man gleichermaßen über Glück und Zeit verfügen. Ist die Verbindung einmal hergestellt, kann man hierbei auch nicht von einer sehr genauen und stabilen Positionsbestimmung sprechen.
Telefonfunktionen
Wahrscheinlich das einzige Feature, bei dem das Ingenia X1 dem Galaxy Note II überlegen ist – die Dual-SIM-Funktion. In den Einstellungen findet man die Konfiguration direkt an erster Stelle. Die „SIM-Verwaltung“ ermöglicht dem Nutzer die Steuerung der beiden SIM-Karten. Je nach Belieben kann hier festgelegt werden, über welche Telefonnummer beispielsweise die Kurznachrichten versendet werden. Um mobil im Internet surfen zu können, ist im ersten SIM-Karten-Slot ein UMTS-Modul eingebaut. Der zweite Slot funkt ausschließlich im GSM-Modus, dient also hauptsächlich zur Telefonie und dem Empfang von Kurznachrichten, wobei zusätzlich beide SIM-Karten zur gleichen Zeit aktiv sein können.
Kameras & Multimedia
Heutzutage darf es einem mobilen Begleiter an nichts mehr fehlen. Zwei Kameramodule sind durchaus zeitgemäß. Das Ingenia X1 entspricht exakt diesen Anforderungen, denn die Hauptkamera löst mit 8 MP (inkl. LED-Blitz) auf und die Frontkamera mit 3 MP. Angesichts der Auflösung, hätten wir von beiden Modulen mehr erwartet. Bei dem Kaufpreis des Gerätes wurden offensichtlich minderwertige Sensoren verwendet. Der Detailgrad der Hauptkamera ist im Innenbereich eher schwach und zudem muss diese noch mit deutlichen Bildrauschen kämpfen. Hingegen die Farbwiedergabe ist originalgetreu, was man von der Innenaufnahme der Frontkamera nicht behaupten kann – ein starker Blaustich kommt zum Vorschein. Außerhalb geschlossener Räume bleibt der Blaustich bestehen, daher auch das satte Blau des Himmels. Die Hauptkamera liefert selbstverständlich ein besseres Ergebnis, jedoch mangelt es auch hier an Schärfe und das Motiv wirkt, trotz Tageslicht, sehr dunkel.
Zubehör
Der Lieferumfang ist für ein derart großes Mobiltelefon, in Anbetracht des Kaufpreises, in Ordnung. Neben dem modularen Netzteil, diversen Anleitungen legt Yarvik noch ein In-Ear-Headset und ein Microfastertuch bei. Die Highend-Geräte, wie beispielsweise das Samsung Galaxy Note II, verfügen über den gleichen Lieferumfang – und das bei deutlich höherem UVP.
Garantie
Der niederländische Hersteller Yarvik gewährt auf das Ingenia X1 laut eigener Aussage 24 Monate Gewährleistung und orientiert sich damit an der gültigen Rechtssprechung. Gegenüber einer echten Garantie gilt bei der Gewährleistung die sogenannte Beweislastumkehr nach Ablauf von 6 Monaten. In dem Fall muss der Käufer dann nachweisen, dass die Ursache für einen Defekt bereits beim Kauf vorhanden war.
Eingabegeräte & Bedienung
Die Eingaben über den riesigen 5,3-Zoll-Bildschirm werden in gewohnt schneller Erfassung umgesetzt. Selbst von Rucklern ist auf dem Homescreen oder in dem App-Drawer keine Spur. Hat der Neigungssensor erst einmal erkannt, dass der Displayinhalt gedreht werden muss, so geschieht dies sehr schnell. Wer auf diese Funktion im Alltag gerne verzichtet, hat die Möglichkeit, per Taster an der linken Geräteseite, die Rotation zu deaktivieren. In der Benachrichtigungsleiste gibt das System Feedback über den derzeitigen Stand der Displayrotation. In Summe lässt sich der Proband angenehm bedienen, denn dank großen Displays sind nun auch die Tasten auf der Software-Tastatur gewachsen.
Wenn es um das Display geht, gibt es einen kleinen, aber dennoch interessanten Unterschied zwischen dem SPX-12 und dem Ingenia X1. Yarvik hat es geschafft, ein um 0,1 Zoll größeres Display zu verbauen, als es bei dem Modell von Pearl der Fall ist – und das ohne Ansteigen der Gerät-Abmessungen – seltsam. Dem riesigen 5,55-Zoll-Touchscreen des Galaxy Note II, haben jedoch beide wenig gegenüber zu setzen. Bei der Auflösung kommt unser Proband auf 540 x 960 Pixel. Das SPX-12 verfügt über insgesamt 4 DPI mehr als das Ingenia X1 (208 DPI). Das Flaggschiff, im Bereich der übergroßen Smartphones, liefert 265 DPI bei einer HD-Auflösung von 1.280 x 720 Pixel.
Die gemessenen Helligkeitswerte des Ingenia X1 und des Galaxy Note II sind objektiv nur schwer miteinander zu vergleichen, denn die unterschiedliche Displaytechnologie macht uns einen Strich durch die Rechnung. Unter Laborbedingungen messen wir bei dem IPS-Display des Testgeräts eine durchschnittliche Helligkeit von 325,2 cd/m² (SPX-12: 296,2 cd/m²). Das Galaxy Note II kommt dank OLED-Display auf lediglich 230,3 cd/m², aber trotzdem erscheint uns dieses Panel heller und farbintensiver.
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Ausleuchtung: 83 %
Helligkeit Akku: 355 cd/m²
Kontrast: 683:1 (Schwarzwert: 0.52 cd/m²)
Kritik gibt es bei der Ausleuchtung, denn mit gerade einmal 83 % kann uns das Panel bei diesem Attribut nicht überzeugen. Ebenso der magere Schwarzwert von 0,52 cd/m² lässt zu wünschen übrig. Der daraus resultierende Kontrast ist selbstverständlich auf einem ähnlich durchschnittlichen Niveau von 683:1.
Um eine objektive Aussage über Farbtreue, Sättigung und Graustufen sagen zu können, haben wir die Testsoftware CalMAN 5 zur Hilfe genommen. Bei der RGB-Balance zeigt sich eine zu starke positive Blau-Abweichung. Die Farbsättigung ist mit einem DeltaE 2000-Wert (siehe Grafik) von knapp +11 deutlich zu blass und befindet sich auch innerhalb der natürlichen Wahrnehmung des menschlichen Auges. Die Graustufendarstellung befindet sich konstant auf zu hohem Niveau. Ersichtlich wird dies an einer dauerhaft auftretenden bläulichen Färbung bei der Graudarstellung.
Durch die Kombination der gemessenen Displaywerte hatten wir geringe Erwartungen an die Outdooftauglichkeit des Ingenia X1 gestellt – und wir wurden nicht enttäuscht. Das Display spiegelt extrem stark und zieht zudem Fingerabdrücke magisch an. Gepaart mit einem mittelmäßigen Kontrast, kann in diesem Testabschnitt nicht gepunktet werden.
Bei der Blickwinkelstabilität tritt erneut eine große Parallele zu dem getesteten Simvalley SPX-12 auf. Das IPS-Display verliert bei flachen Winkeln deutlich an Kontrast und der originalgetreuen Farbwiedergabe. An die farbintensive Darstellung und Blickwinkelstabilität eines organischen LED-Displays, wie das aus dem Galaxy Note II, kann das Ingenia X1 nicht anknüpfen.
Das Innere ist ebenso wenig mit den High-Performance-SoCs aktueller Testgeräte vergleichbar, denn das Testgerät besitzt lediglich einen MediaTek MT6577 Dual-Core-Prozessor mit jeweils 1 GHz. Unterstützt wird dieser von 1 GB Arbeitsspeicher und der GPU PowerVR SGX531. Diese Kombination ist aus Testgeräten, wie beispielsweise dem Amoi N821 oder dem Jiayu G3, unlängst bekannt.
Aufgrund identischer Hardware, kann man auch deckungsgleiche Ergebnisse, in Bezug auf die Benchmarkresultate, erwarten. Bei den synthetischen Tests stellt sich diese Erwartungshaltung in allen Belangen ein. Die Differenzen sind marginal, sofern überhaupt welche vorhanden sind. Das Google Nexus 4, sowie das Samsung Galaxy Note II spielen in einer anderen Liga und erreichen um bis zu 1.400 % bessere Werte.
AnTuTu v3 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Yarvik Ingenia X1 | |
Simvalley SPX-12 | |
Google Nexus 4 |
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Yarvik Ingenia X1 | |
Simvalley SPX-12 | |
Google Nexus 4 | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 |
GLBenchmark 2.5 | |
1920x1080 Egypt HD Offscreen Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Yarvik Ingenia X1 | |
Simvalley SPX-12 | |
Google Nexus 4 | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 | |
Egypt HD Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Yarvik Ingenia X1 | |
Simvalley SPX-12 | |
Google Nexus 4 | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 |
NenaMark2 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Yarvik Ingenia X1 | |
Simvalley SPX-12 | |
Google Nexus 4 | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 |
Bei browserbasierten Tests kommt es auf den verwendeten Browser an. In unserem Test war dies die vorinstallierte App "Browser" von Android. Daher gibt es zwischen den beiden direkten Konkurrenten von Pearl und Yarvik Unterschiede von bis zu 30 %.
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Yarvik Ingenia X1 | |
Simvalley SPX-12 | |
Google Nexus 4 | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Yarvik Ingenia X1 | |
Simvalley SPX-12 | |
Google Nexus 4 |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Yarvik Ingenia X1 | |
Simvalley SPX-12 | |
Google Nexus 4 | |
Samsung Galaxy Note II GT-N7100 |
* ... kleinere Werte sind besser
Die App „AndroBench 3“ testet die Flash-Geschwindigkeit anhand diverser Lese- und Schreibvorgänge. Der Unterschied von Ingenia X1 und SPX-12 wird hier sehr deutlich, insbesondere da sich das X1 in jeder Disziplin vor das SPX-12 drängt. Der Flash-Speicher scheint, aufgrund besserer Performance, nicht identisch zu sein.
Videos und Spiele
Das Abspielen unserer Trailer in Full-HD-Qualität bereitet uns gewisse Schwierigkeiten, denn der vorinstallierte Android-Player will keines der Videos wiedergeben. Da bleibt nur die Möglichkeit eine zusätzliche App aus dem Store zu laden. Der „MX Player“ verhilft uns hierbei zu Erfolg. Allerdings nur, wenn wir die Decodierung auf „Software“ umstellen. In der meisten Zeit ist die Hardware ausreichend leistungsfähig um die Videos ohne Ruckler abspielen zu können, aber sobald actionreiche Szenen vorkommen, bleiben wir von Ladeverzögerungen nicht verschont. Die Trailer entstammen dem Matroska-Format und haben eine Datenrate von bis zu 6.100 kBit/s.
Bei leistungshungrigen Spielen sieht es ähnlich aus. Möchte man „GTA III“ oder „Need For Speed Hot Pursuit“ in vollen Zügen genießen, sollte man die Grafikanforderungen auf das niedrigste Niveau absenken, oder zu einem anderen Smartphone greifen. Bei 2D-Spielen stellen sich diese Probleme indes nicht ein. Wer sein Smartphone nur zum gelegentlichen Zeitvertreib in der Mittagspause für eine Runde Angry-Birds zweckentfremdet, braucht keine Leistungsengpässe zu befürchten.
Durch die beiden SIM-Slots suggeriert Yarvik, dass die Telefonfunktion eine besondere Rolle spielt. Dieses Konzept wird anhand einer sauberen und klaren Sprachqualität weitergeführt. Das gesprochene Wort wird von beiden Seiten in einer angenehmen Lautstärke wahrgenommen. Auch das mitgelieferte Headset erfüllt seinen Bestimmungszweck ordnungsgemäß.
Temperatur
Das Temperaturprofil des Ingenia X1 könnte sicherlich besser sein, allerdings ist dies auch eine Beanstandung auf hohem Niveau. Denn die gemessenen Werte sind zu jeder Zeit unbedenklich. Unter Volllast überschreitet kein Sektor die 40°C-Marke und auch das Netzteil bleibt bei einer angemessenen Temperatur. Hat der Proband keine Arbeit zu verrichten, pendeln sich die Messwerte um 27 °C ein. Beim SPX-12 sehen die Ergebnisse ähnlich aus, wenngleich das eine Gerät unter Last kühler bleibt und umgekehrt.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Angesichts des riesigen Backcovers, ist der Mono-Lautsprecher das krasse Gegenteil. Das minimalistische Akkustikbauteil ist lediglich Mittel zum Zweck und dient dem kurzzeitigen Abspielen eines Liedes oder zur musikalischen Untermalung eines Spiels – mehr aber nicht. Der Klang ist stark blechern und verzerrt bereits ab ca. 60 % der Maximallautstärke.
Energieaufnahme
Der Leistungsverbrauch des Ingenia X1 und dem des SPX-12 ist in Summe fast identisch. Die feinen Unterschiede bezüglich der Displayhelligkeit sind mitunter ein Grund für winzige Differenzen. Im Idle-Zustand bedient sich unser Proband an einem Verbrauch zwischen 0,9 und 2 Watt. Unter Volllast steigt der Verbrauch auf exakt das Doppelte an. Mit 3,2 bis 4 Watt ist die Gesamthardware des Geräts immer noch deutlich sparsamer als die des Galaxy Note II mit Werten von 5,1 bis 6 Watt.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 0.9 / 1.8 / 2 Watt |
Last |
3.2 / 4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Um eine gute Akkulaufzeit zu garantieren, bedarf es einer geringen Leistungsaufnahme, sowie einem Akku mit hoher Kapazität. In dem Fall des Ingenia X1 und auch des Simvalley SPX-12, verfügt dieser über 2.700 mAh (10 Wh). Der Akku des Galaxy Note II hingegen, stellt 3.100 mAh (11,78 Wh) bereit. Unter simulierter Volllast hält das Ingenia X1 3 Stunden und 33 Minuten durch, bis ein erneuter Ladevorgang vonöten ist. Dieser dauert stolze 5 Stunden und 5 Minuten, bei angeschaltetem Gerät. Dümpelt der SoC ohne Anforderung vor sich hin und ist die Displayhelligkeit auf das Minimum geregelt, schafft es der Akku sogar 19 Stunden und 27 Minuten. Da geht selbst das Galaxy Note II fast 5 Stunden vorher in die Knie. Im realitätsnahen WLAN-Test, bei einer Helligkeit von 150 cd/m², wird kontinuierlich ein Internetskript geladen. In dieser Disziplin schafft es das Smartphone des niederländischen Herstellers auf 12 Stunden und 22 Minuten. Trotz gleicher Hardware und gleich starkem Akku, hat das SPX-12 immer das Nachsehen – jedoch in zwei von drei Disziplinen nur geringfügig.
Der niederländische Hersteller Yarvik macht es Samsung nach und sieht enormes Potential in der Nische der übergroßen Smartphones. Ob das Ingenia X1 ein ebenso großer Erfolg wird, wie das Galaxy Note I oder II, wagen wir stark zu bezweifeln. Aber ein direkter Konkurrent zu einem der genannten Spitzengeräte kann es auch nicht sein. Mit seiner Dual-SIM-Funktion und dem Dual-Core-SoC soll es eine gänzlich andere Käuferschicht bedienen – die Mittelklasse. Im Großen und Ganzen wird es dieser Absicht gerecht, sofern man sich immer die UVP von 279 Euro vor Augen hält.
Das IPS-Display verfügt über eine vernünftige qHD-Auflösung, bei guter durchschnittlicher Helligkeit. Die Leistung des Dual-Core-SoCs stößt bei 3D-Spielen, sowie der Wiedergabe von Full-HD-Material schnell an seine Grenzen. Dafür ist der auswechselbare Akku sehr ausdauernd und hält locker einem Arbeitstag stand.
Zieht man ernsthaft den Kauf dieses Geräts in Betracht, sollte man sich genau im Klaren sein, was man braucht und auf welche Features man verzichten kann. Sucht man ein derart großes Gerät mit sehr guter Akkulaufzeit und einer Performance auf höchstem Niveau, sollte man sich nach dem Galaxy Note II umschauen – aber auch bereit sein, weit über 200 Euro mehr zu investieren. Eine interessante Alternative zu dem Ingenia X1 ist das Simvalley SPX-12, denn bei gleicher Hardware ist die UVP nochmals um fast 10 Euro geringer.