Test Xiaomi Mi 9 SE Smartphone
Neben dem diesjährigen Flagship-Smartphone der ersten Jahreshälfte hat Xiaomi im Rahmen ihres Live-Events noch ein kompaktes Mittelkasse-Handy vorgestellt. Das Xiaomi Mi 9 SE ist dank des 5,97-Zoll großen Displays im Format 19,5:1 deutlich schmaler und damit merklich handlicher als der große Mi-Phone-Bruder gebaut, besitzt aber viele Ausstattungsmerkmale des, in unserem Test sehr gut abgeschnittenen, Mi 9.
Das Xiaomi Mi 9 SE integriert ein 5,97 Zoll großes AMOLED-Panel mit Full-HD+-Auflösung, ein modernes Design, einen 48-MP-Sony-Bildsensor im Triple-Kamera-Setup sowie die aus dem Mi 9 bekannte 20-MP-Frontkamera. Darüber hinaus greift das Mi 9 SE auf einen In-Display-Fingerabdrucksensor, NFC, einen schnellen UFS-2.0-Speicher sowie auf den neuen Snapdragon 712-Chipsatz zurück.
Das seit März verfügbare Mi-Phone ist zum Testzeitpunkt für einen Straßenpreis von etwa 310 Euro erhältlich. Dafür bekommt der potentielle Käufer ein Mi 9 SE mit 6 RAM und 64 GB internen Speicher. Die Top-Variante besitzt einen 128 GB großen Speicher sowie 6 GB Arbeitsspeicher. Hier veranschlagen die Importeure etwa 350 Euro. Neben der „China-Version“ gibt es außerdem eine globale Ausgabe des Xiaomi Mi 9 SE, welche bereits ab Werk die deutsche Sprache, den Google Playstore und LTE-Band-20 unterstützt. Die Preise beginnen herfür ab etwa 330 Euro.
Gerade im mittleren Preissegment ist die Konkurrenz besonders groß, dementsprechend ist die Reihe an potentiellen Mitbewerbern sehr lang. Im Test sind als Vergleichsgeräte aufgeführt: das Samsung Galaxy A7 (2018), Samsung Galaxy A50, Motorola Moto G7 Plus, Sony Xperia 10 und Xiaomi Pocophone F1. Außerdem schauen wir uns die Unterschiede zum großen Bruder an: dem Xiaomi Mi 9.
Update: Ein ausführlichen Kameravergleich mit dem Xiaomi Mi 9 SE finden Sie in diesem Kameratest.
Update 06.05.2019: Kamera-Rating angepasst.
Wir erweitern unser Team und suchen News-Redakteure sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse - Xiaomi-Handy mit Teardrop-Notch
Das 155 Gramm schwere und nur 7,5 Millimeter flache Mi 9 SE liegt aufgrund der kompakten Abmessungen von 147,5 x 70,5 Millimetern gut in den Händen. Die Vorderseite des Mi 9 SE besteht vollständig aus kratzfestem 2,5-D-Coring-Gorilla-Glas der fünften Generation, welches leicht abgerundet in den Metallrahmen übergeht. Dank der schmalen Tropfen-Notch nimmt das Display nahezu die gesamte Front ein, was für eine moderne Optik sorgt. Das OLED-Panel wird auch seitlich von dünnen Rahmen begrenzt – nur das Kinn ist recht ausgeprägt. Das Größenverhältnis zwischen Display und Gerätevorderseite fällt mit über 84 Prozent dementsprechend effizient aus.
Wie auch die Front, besteht die Rückseite des Mi-Phone aus leicht gebogenem Glas. Zur Auswahl stehen, neben der schwarzen Variante (Piano Black), zwei Farboptionen: Blau (Ocean Blue) und Violett (Lavender Violet). Letztere Modelle ergeben bei Lichteinfall sehr ansprechende Farbenwechseleffekte. Die Stabilität des Mi 9 SE ist sehr gut, selbst fester Druck macht dem Gerät kaum etwas aus.
Die auf der Rückseite positionierte Triple-Kamera schließt nicht bündig mit dem Gehäuse ab. Dadurch wackelt das Smartphone, möchte man es auf dem Tisch liegend bedienen. Die physischen Tasten lassen sich haptisch gut voneinander unterscheiden. Die Bedienelemente sind sehr gut verarbeitet, haben kaum Spiel und besitzen einen gut definierten Druckpunkt.
Ausstattung - Mi 9 SE mit Infrarot-Sender
Mittels OTG-Adapter lassen sich Peripheriegeräte wie externe Tastaturen oder USB-Sticks über den USB-Port verbinden. Die drahtlose Übertragung von Displayinhalten auf einem externen Monitor mittels Miracast wird ebenfalls unterstützt.
Videoinhalte auf Netflix, Amazon Prime Video und anderen Video-Streaming-Diensten können mit unserem Testgerät nicht in HD-Qualität angesehen werden, da bei der chinesischen Version des Mi 9 SE das Widevine DRM Level nur als L3 ausgewiesen ist. Die globale Version des Mittelklasse-Smartphones hat Berichten zufolge den Zertifizierungsprozess für Widevine L1 allerdings durchlaufen.
Auf eine Status-LED muss beim Mi 9 SE verzichtet werden, OLED-typisch ist aber eine Always-On-Funktion (Ambient-Display) für Benachrichtigungseingänge vorhanden. Des Weiteren bietet das Mittelklasse-Smartphone einen Infrarot-Sender, einen In-Display-Fingerabdrucksensor sowie eine FaceUnlock-Funktion. Geladen wird der 3.070 mAh starke Akku über die USB-Type-C-Schnittstelle nach dem 2.0-Standard an der Unterseite des Gehäuses. Die kabellose Qi-Schnellladung wird nicht unterstützt.
Der interne UFS-2.0-Speicher unseres Testgerätes umfasst eine Kapazität von 128 GB, wobei dem Nutzer im Auslieferungszustand nur noch 109,2 GB zur freien Verfügung stehen. Eine Speichererweiterung des Dual-SIM-Smartphones via microSD-Karte ist nicht möglich.
Software - Android 9 mit Miui 10
Bei der Systemsoftware setzt Xiaomi, wie gewohnt, auf Android mit der hauseigenen Oberfläche MiUI. Das Betriebssystem basiert auf der aktuellen Google-Android-Version 9.0. Unser Testgerät läuft mit der chinesischen ROM-Version (10.2 Stable) und Android-Sicherheitspatch vom März 2019. Bei dieser ist neben der chinesischen nur die englische Sprache auswählbar.
Bei einem Kauf der chinesischen Version des Mi 9 SE sollte ebenfalls berücksichtigt werden, dass die hauseigene Software MiUI ab Werk keine Google-Dienste wie den Play Store oder Google-Applikationen wie Gmail unterstützt. Stattdessen kommen chinesische Services und Xiaomis eigene Dienste zum Einsatz. Um dennoch nicht auf die Google-Dienste verzichten zu müssen, erfahren Sie in unserem How-To, was bei einer nachträglichen Installation der Google-Applikationen beachtet werden muss.
Die globale Version des Mi-Phones unterstützt allerdings die Google-Dienste und hat neben Chinesisch und Englisch weitere Sprachen als Systemsprachen (u.a. Deutsch) vorinstalliert.
Die Benutzeroberfläche des Android-Betriebssystems erinnert kaum an Stock Android. Auch in der Version 10.2 ist das Mi-User-Interface bunt gehalten, bietet aber sehr viele Einstellungsmöglichkeiten. Installierte Apps werden nicht in einem App-Drawer gesammelt, sondern auf die verschiedenen Homescreens verteilt. Das Design kann je nach Geschmack durch den hauseigenen Theme-Store vom Nutzer individuell verändert werden.
Hinweis: Bei einer nachträglichen Installation des Google Play Stores sind möglicherweise Anwendungen, wie zum Beispiel Netflix, dennoch nicht installierbar, da der Play Store nicht offiziell für das Smartphone zertifiziert wurde.
Kommunikation und GPS - Xiaomi-Phone mit NFC
Das verbaute Mobilfunk-Modem deckt nur in der globalen Version alle für Deutschland relevanten LTE-Frequenzen ab – sogar das künftig an Bedeutung zunehmende LTE-Band 28 kann verwendet werden. Die China-Version kann keine Verbindung mit dem LTE-Band 20 sowie 28 aufbauen. Den Zugang ins schnelle mobile Internet gewährleistet das Xiaomi-Smartphone insgesamt mit 10 (China) respektive 11 LTE-Bändern (Global) sowie fünf UMTS-Frequenzen und Quadband-GSM.
Bei den Kommunikationsmodulen setzt der chinesische Hersteller weiterhin auf aktuelles Bluetooth in der Version 5.0. Einen NFC-Chip zur Nahfeldkommunikation gibt es ebenfalls, was eine Bezahlung via Google Pay mit dem Mittelkasse-Smartphone ermöglicht.
Das integrierte WLAN-Modul des Mi 9 SE beherrscht den IEEE-802.11-Standard nach a/b/g/n/ac und funkt demnach nicht nur im 2,4-GHz-, sondern auch im 5-GHz-Frequenzbereich. In der alltäglichen Nutzung ist die Empfangsleistung des WLAN-Moduls ansprechend, das Signal aber etwas instabil, wie unsere Messungen zeigen. In unmittelbarer Nähe zum Router (Telekom Speedport, W921V) messen wir eine geringe Dämpfung von -31 dBm.
Durch die MU-MIMO-Unterstützung erreicht das WLAN im heimischen Netzwerk eine hohe Geschwindigkeit, wobei wir hier noch Luft nach oben sehen. Im Zusammenspiel mit unserem Referenzrouter Linksys EA8500 kommt das Mi-Phone auf Übertragungsraten von durchschnittlich 311 MBit/s. Die Sendeleistung fällt mit durchschnittlich 279 MBit/s etwas ab.
Platz bietet das Dual-SIM-Handy für zwei Nano-SIM-Karten. Keiner der beiden Kartenslots wird hinsichtlich der Frequenzen limitiert. Auch bei der Verwendung von nur einer SIM-Karte können microSD-Karten als Speichererweiterung nicht genutzt werden.
Die Positionsbestimmung erfolgt mittels der Hauptsatellitensysteme: GPS, GLONASS, Galileo, Beidou. Der Satfix im Freien erfolgt zügig mit einer Genauigkeit von etwa 4 Metern. Selbst in Gebäuden gelingt mit dem Mi 9 SE die Positionsbestimmung schnell und auf 4 Meter genau.
Um die Ortungsgenauigkeit unseres Testgerätes in der Praxis einschätzen zu können, zeichnen wir parallel eine Strecke zu Vergleichszwecken mit dem GPS-Fahrradcomputer Garmin Edge 500 und dem Smartphone auf. Nur 80 Meter liegen zwischen dem Mittelklasse-Smartphone und dem Profi-Navigationsgerät am Ende der gut 9 Kilometer langen Teststrecke.
Die Abweichungen des GPS-Moduls im Xiaomi-Handy sind gering und betrachtet man den Detailverlauf der GPS-Aufzeichnung, ist das Mi 9 SE, aufgrund der überzeugenden Ortungsgenauigkeit, für die Navigation im Auto geeignet.
Telefonfunktionen und Sprachqualität - Mi 9 SE mit Dual-VoLTE
Die Telefon-App entspricht dem Standarddesign von MiUI. Neben einer Kurzwahlfunktion verfügt die Anwendung über Anruflisten sowie einen direkten Zugriff auf die gespeicherten Kontakte.
Dual-VoLTE wird ebenfalls unterstützt. Bei unserem Testgerät, welches für den chinesischen Markt bestimmt ist, konnte die Funktion weder mit einer Telekom-SIM-Karte noch im Vodafone-Netz aktiviert werden. Bei der globalen Variante könnten jedoch auch hiesige Telekommunikationsunternehmen Unterstützung finden. Wifi-Calling dürfte dagegen bei beiden Versionen nicht vorhanden sein.
Die Sprachqualität des Mi 9 SE bewegt sich auf einem guten Niveau. Stimmen des Gegenübers werden klar wiedergegeben und auch von unserem Gesprächspartner wird die Sprachwiedergabe als deutlich charakterisiert. Störende Aussetzer oder Empfangsprobleme treten im Test mit dem Xiaomi-Smartphone nicht auf. Auch die Videotelefonie funktioniert mit dem eingebauten Mikrofon sehr ansprechend.
Hinweis: VoLTE wird bei der Telekom und Vodafone in der Regel nur für Smartphones aktiviert, welche auch in deren Produktportfolio vertreten sind.
Kameras - Xiaomi-Handy mit Triple-Kamera
Der Kamerasensor, welcher in der Tropfen-Notch auf der Front des Mi 9 SE versteckt ist, bietet eine Blende von f/2.0 und löst mit bis zu 20 Megapixeln auf. Die Frontkamera überzeugt mit qualitativ guten Selfie-Aufnahmen. Dank HDR-Modus sind die Fotos selbst bei zunehmender Dunkelheit gut ausgeleuchtet und weisen eine solide Bilddynamik auf. Ein AI-basierter Beauty Mode unterstützt bei Bedarf den Anwender zur Verbesserung der Fotos. Wie so häufig bei Frontkameras neigen auch die Aufnahmen des Mi 9 SE etwas zur Überbelichtung.
Die rückseitige Kamera des Xiaomi-Handys verfügt über drei Objektive und ist durch Saphirglas geschützt. Das Hauptkameramodul löst mit 48 MP, bei einer lichtstarken Offenblende von f/1.75, auf. Der verbaute Bildsensor ist ein Sony IMX586, welchen wir bereits im Honor View 20 testen konnten. Der Quad-Bayer-Farbfilter im Sony-Sensor kann jeweils 2 x 2 nebeneinanderliegende Pixel zu einem großen Pixel zusammenfügen, so dass mit dem Mi-Phone Aufnahmen mit 12 Megapixeln entstehen. Das erhöht die Lichtempfindlichkeit in den Aufnahmen bei schlechter Beleuchtung.
Die eingefangenen Motive können unter Verwendung der 12-MP-Auflösung bei Tageslicht durch einen hohen Detailgrad und guter Farbdarstellung überzeugen. Auch die Schärfe in den Fotos ist für diese Preisklasse positiv hervorzuheben. Etwas Abstriche müssen in der Bilddynamik hingenommen werden. Bei wenig Licht setzt in den Aufnahmen ein sichtbares Bildrauschen ein, und die Unschärfe nimmt zu. Die abgebildete Helligkeit in den Fotos ist dagegen auf einem sehr ordentlichen Niveau.
Zu der Hauptcam gesellt sich eine 123°-Ultraweitwinkel-Kamera mit Offenblende f/2.4 sowie ein 8-MP-Teleobjektiv mit einer f/2.4-Blende für einen verlustfreien 2-fach-Zoom und eine variable Hintergrundschärfe in den Fotos. Bokeh-Effekte sind mit dem Mi 9 SE gelungen und die Unschärfeübergänge größtenteils gut getroffen, jedoch treten sichtbare Artefakte in den Aufnahmen auf.
Die 123°-Optik besitzt die typischen Krümmungen von Ultraweitwinkel-Kameras außerhalb der Bildmitte, allerdings sind diese minimal. Die Aufnahmen verlieren im Vergleich zum 48-MP-Sony-Sensor deutlich an Detail und Helligkeit. Insbesondere bei Dunkelheit fällt die Qualität im Vergleich zur Hauptkamera sichtbar ab. Gleiches gilt für die 8-MP-Linse bei Zoom-Aufnahmen.
Videos nimmt die Frontkamera in FHD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) bei bis zu 30 Bildern pro Sekunde auf. Die rückseitige Hauptkamera schafft es, bewegte Bilder in maximal UHD-Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixel bei 30 fps einzufangen. Ohne OIS sind wackelfreie Aufnahmen aber kaum möglich. Slow-Motion-Videos schafft das Mi 9 SE mit 960 fps bei 720p.
Weitere Aufnahmen mit dem Xiaomi Mi 9 SE erhalten Sie in unserem Kameravergleich zwischen den Mi-Phones: Mi 9, Mi 9 SE und Mi 8/Mi Mix 3, der in Kürze in einem weiteren Artikel folgt.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Unter kontrollierten Lichtbedingungen untersuchen wir die Farbwiedergabe des Xiaomi-Smartphones. Im Vergleich zu den tatsächlichen Referenztönen sind die Farben des Mittelklasse-Handys größtenteils aufgehellt. Die Aufnahmen des X-Rite ColorChecker Passport (ohne Nachbearbeitung, z. B. ein manueller Weißabgleich) zeigen mit der 48-MP-Hauptkamera eine solide Farbakkuratheit. Die Weißtöne sind allerdings deutlich zu warm eingefangen.
Um die Schärfe der Fotos beurteilen zu können, fotografieren wir unter definiertem Kunstlicht unseren Testchart. Die Bildschärfe in den Aufnahmen ist gut. Auch in den Randbereichen hält sich die Unschärfe in Grenzen.
Zubehör und Garantie - Xiaomi legt dem Mi 9 SE eine Hülle bei
Neben dem Xiaomi-Smartphone selbst liegen ein USB-Kabel, eine Schutzhülle, ein USB-Type-C auf 3,5-mm-Adapter sowie ein modulares CN-Netzteil (2 A, 9 V) in der Verpackung.
Außerdem erweitert unser Leihsteller TradingShenzhen den Lieferumfang des Mi 9 SE um einen EU-Adapter für die hierzulande verwendeten Steckdosen sowie einen USB-OTG-Adapter bei. Beides gehört nicht zum Standardlieferumfang, sondern stellt eine Serviceleistung des Leihstellers dar.
Die Garantie beläuft sich auf 12 Monate. Was Sie beim Kauf von Smartphones via Importfirmen beachten müssen, erfahren Sie hier.
Bei unserem Testgerät durch den TradingShenzhen besteht neben der Herstellergarantie die Möglichkeit, im Falle eines Garantieanspruchs an eine deutsche Versandadresse zu schicken. Ein zeitaufwändiger Versand nach China würde innerhalb der ersten 12 Monate entfallen.
Eingabegeräte & Bedienung - Mi-Phone mit In-Display-Fingerabdrucksensor sowie eine FaceUnlock-Funktion
Die Steuerung des Mi-Phones erfolgt entweder über Android-On-Screen-Tasten oder alternativ über „Full Screen Gestures“, welche sich im Vergleich zu anderen Xiaomi-Modellen mit MiUI 10 nicht unterscheiden. Die Eingaben auf dem 5,97 Zoll großen Display werden bis in die Ecken des Touchscreens akkurat und schnell umgesetzt.
Auf der Rückseite des Mi 9 SE befindet sich kein Fingerabdrucksensor. Wie auch beim großen Bruder setzt das Mittelklasse-Handy auf eine biometrische Erkennung des Fingers unterhalb des Displays auf der Front. Der In-Screen-Fingerprint-Sensor entsperrt das Smartphone schnell und größtenteils akkurat. In puncto Geschwindigkeit, aber vor allem Genauigkeit kann diese „neue“ Entsperrtechnik mit den „klassischen“ Sensoren nicht mithalten.
Als weitere Entsperroption gibt es eine 2D-Gesichtserkennung. Die Erkennungsraten können selbst bei Dunkelheit überzeugen. Die Entsperrzeit bewegt sich in etwa auf dem Niveau des In-Screen-Fingerprint-Sensors.
Display - AMOLED im Mi 9 SE
Das AMOLED-Display aus dem Hause Samsung misst 15 Zentimeter (5,97 Zoll) in der Diagonale. Bei einer Auflösung von 2.340 x 1.080 Bildpunkten ergibt das eine Pixeldichte von 432 ppi. Zwar bieten aktuelle High-End-Smartphones eine zum Teil höhere Anzahl an Bildpunkten pro Zoll, subjektiv wirken Textinhalte auch bei kleiner Schrift scharf dargestellt. Bei einem normalen Gebrauch und Betrachtungsabständen sind kaum Pixelstrukturen erkennbar.
Bei der Darstellung einer reinweißen Fläche erreicht das OLED-Panel eine hohe absolute Helligkeit von 586 cd/m² bei aktiviertem Umgebungslichtsensor. Damit leuchtet das Xiaomi Mi 9 SE ähnlich hell wie der große Bruder: Mi 9. Zusätzlich überprüfen wir im Test die Helligkeit bei einem gleichmäßig verteilten Anteil von dunklen zu hellen Flächen (APL50). Hierbei konnten wir eine hohe Helligkeit von 711 cd/m² ermitteln. Die maximale Luminanz ohne Helligkeitsensor beträgt dagegen nur 411 cd/m².
Zur Helligkeitssteuerung nutzt das Xiaomi-Smartphone eine Pulsweitenmodulation (PWM) bei einer recht niedrigen Frequenz von 255 Hz, welche bereits bei maximaler Helligkeitseinstellung aktiv ist.
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Ausleuchtung: 97 %
Helligkeit Akku: 583 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 1.6 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 2.7 | 0.5-98 Ø5.2
99.9% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.27
Xiaomi Mi 9 SE AMOLED, 2340x1080, 6" | Samsung Galaxy A7 2018 Super AMOLED, 2220x1080, 6" | Sony Xperia 10 IPS-LCD, 2520x1080, 6" | Xiaomi Poco F1 IPS, 2246x1080, 6.2" | Samsung Galaxy A50 AMOLED, 2340x1080, 6.4" | Motorola Moto G7 Plus IPS, 2270x1080, 6.2" | Xiaomi Mi 9 AMOLED, 2340x1080, 6.4" | |
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Bildschirm | 10% | -77% | -53% | -30% | -109% | 23% | |
Helligkeit Bildmitte | 583 | 570 -2% | 547 -6% | 489 -16% | 644 10% | 537 -8% | 593 2% |
Brightness | 577 | 565 -2% | 525 -9% | 486 -16% | 628 9% | 525 -9% | 587 2% |
Brightness Distribution | 97 | 93 -4% | 93 -4% | 93 -4% | 91 -6% | 85 -12% | 94 -3% |
Schwarzwert * | 0.36 | 0.34 | 0.58 | ||||
Delta E Colorchecker * | 1.6 | 1.5 6% | 4.6 -188% | 3.8 -138% | 2.64 -65% | 6.41 -301% | 0.9 44% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 3.9 | 3.6 8% | 12.1 -210% | 7.1 -82% | 9.23 -137% | 10.86 -178% | 2 49% |
Delta E Graustufen * | 2.7 | 1.2 56% | 3.9 -44% | 4.4 -63% | 2.5 7% | 6.7 -148% | 1.5 44% |
Gamma | 2.27 97% | 2.07 106% | 2.17 101% | 2.22 99% | 2.024 109% | 2.099 105% | 2.27 97% |
CCT | 6267 104% | 6504 100% | 7158 91% | 7213 90% | 6649 98% | 8310 78% | 6548 99% |
Kontrast | 1519 | 1438 | 926 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 255 Hz | ||
Das Display flackert mit 255 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 255 Hz ist relativ hoch und sollte daher auch bei den meisten Personen zu keinen Problemen führen. Empfindliche User sollen laut Berichten aber sogar noch bei 500 Hz und darüber ein Flackern wahrnehmen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Im Vergleich zu IPS-Konkurrenz, wie dem Pocophone F1, besitzt das OLED-Panel des Mi 9 SE einen deutlichen Kontrastvorteil, da organische Anzeigen selbst in einem völlig abgedunkelten Raum und maximaler Helligkeit ein „absolutes“ Schwarz darstellen können und somit dessen Verhältnis von Schwarzwert und Displayhelligkeit in der Theorie gegen unendlich tendiert.
Die Analyse des Fotospektrometers und der CalMAN Software ergibt für ein Mittelklasse-Smartphone mit 2,7 (Farben) beziehungsweise 1,6 (Graustufen) sehr geringe durchschnittliche Delta-E-Abweichungen zum sRGB-Farbraum, bei einem Idealbereich von Werten <3. Die Farbtemperatur fällt im Standard-Farbprofil mit 6.267 K nur minimal wärmer aus als Idealwert von 6.500 K. Einen Farbstich können wir bei der organischen Anzeige nicht erkennen.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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4 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 2 ms steigend | |
↘ 2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 12 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
4.4 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 2.4 ms steigend | |
↘ 2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 12 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Im Freien lässt sich das Mi-Phone uneingeschränkt nutzen, insofern der Automatik-Modus, bei dem der Umgebungslichtsensor aktiv ist, einschaltet wird. Bei direkter Sonneneinstrahlung dürfte sich in den Sommermonaten die etwas geringe Leuchtkraft ohne Helligkeitssensor negativ bemerkbar machen.
Die Blickwinkelstabilität des OLED-Panels liegt auf einem sehr guten Niveau. Der Inhalt wird selbst bei flachen Betrachtungswinkeln ohne Farbinvertierungen und plastisch dargestellt.
Leistung - Qualcomm Snapdragon 712 & 6 GB RAM
Der Qualcomm Snapdragon 712 ist ein ARMv8-basierter System-on-Chip der Mittelklasse. Der im Januar 2019 vorgestellte Chip und Nachfolger des Snapdragon 710 wird mit einer Taktfrequenz von 2,3 GHz ausgeliefert, während sein Vorgänger nur mit 2,2 GHz taktet. Laut Qualcomm soll dies ein Leistungsplus von 10 Prozent ermöglichen.
Das SoC integriert insgesamt 8 Prozessor-Kerne, zwei basieren auf der Cortex-A75-Architektur, während die weiteren sechs Kerne mit einer Taktung von bis zu 1,8 GHz auf die langsamere Cortex-A55-Architektur setzen. Dank des modernen 10nm-Fertigungsprozesses erreicht der Chipsatz eine gute Energieeffizienz. In puncto Grafikeinheit ändert sich zwischen den beiden Qualcomm-Modellen nicht viel. Der Snapdragon 712 setzt weiterhin auf die Adreno 616 GPU der Vorgängergeneration.
In den Benchmarks macht die neue Qualcomm-CPU einen guten Eindruck, wobei manche Resultate im 3DMark zum Teil überraschend niedrig ausfallen. In den Benchmarks liegt das Mi 9 SE aber deutlich vor dem Samsung Exynos 9610 im Galaxy A50. Ein ähnliches Bild zeigt sich in den Grafiktests des GFXBench-Benchmarks. Ein genauerer Vergleich zum Snapdragon 710 kann hier entnommen werden.
Auch in den Systembenchmarks wie Basemark OS II und dem PCMark landet das Xiaomi-Smartphone im Mittelfeld, deutlich vor der Konkurrenz aus dem Hause Samsung, Sony und Motorola. Gefühlt ist die Systemperformance gut, zeigt aber an manchen Stellen kleinere Verzögerungen. Auch das RAM-Management fällt im Test nicht immer positiv auf. Unter MiUI werden Apps zu schnell aus dem 6 GB großen Arbeitsspeicher entlassen.
Basemark GPU 1.1 | |
1920x1080 Vulkan Medium Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Mi 9 SE | |
Xiaomi Poco F1 | |
Samsung Galaxy A50 | |
Xiaomi Mi 9 | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 712 () | |
Vulkan Medium Native (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Mi 9 SE | |
Xiaomi Poco F1 | |
Samsung Galaxy A50 | |
Xiaomi Mi 9 | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 712 () | |
1920x1080 OpenGL Medium Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Mi 9 SE | |
Xiaomi Poco F1 | |
Samsung Galaxy A50 | |
Xiaomi Mi 9 | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 712 () |
Basemark ES 3.1 / Metal - offscreen Overall Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Mi 9 SE | |
Samsung Galaxy A50 | |
Xiaomi Mi 9 | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 712 () | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (205 - 7616, n=56, der letzten 2 Jahre) |
Beim Surfen im Web macht das Mi 9 SE einen guten Job. Mit dem nachinstallierten Chrome-Browser erfolgt die Navigation innerhalb von Internetseiten flott und flüssig. Auch in den synthetischen Benchmarks macht das Mi-Phone vieles richtig.
Jetstream 2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (13.8 - 387, n=161, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73) | |
Xiaomi Mi 9 SE (Chrome 73) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 712 () | |
Sony Xperia 10 (Chrome Version 73) |
Speedometer 2.0 - Result | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (15.2 - 569, n=147, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
Xiaomi Mi 9 SE (Chrome 73) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 712 () | |
Samsung Galaxy A50 (Chome 73) |
WebXPRT 3 - Overall | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 347, n=79, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
Xiaomi Mi 9 SE (Chrome 73) | |
Samsung Galaxy A50 (Chrome 73) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 712 (47 - 72, n=2) | |
Samsung Galaxy A7 2018 (Chrome 70) | |
Motorola Moto G7 Plus | |
Sony Xperia 10 (Chrome Version 73) |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=203, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
Xiaomi Poco F1 (Chrome 68) | |
Xiaomi Mi 9 SE (Chrome 73) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 712 (10328 - 13562, n=2) | |
Samsung Galaxy A50 (Chrome 73) | |
Samsung Galaxy A7 2018 (Chrome 70) | |
Motorola Moto G7 Plus | |
Sony Xperia 10 (Chrome Version 73) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Sony Xperia 10 (Chrome Version 73) | |
Motorola Moto G7 Plus | |
Samsung Galaxy A7 2018 (Chrome 70) | |
Samsung Galaxy A50 (Chrome 73) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 712 (2912 - 4383, n=2) | |
Xiaomi Mi 9 SE (Chrome 73) | |
Xiaomi Poco F1 (Chrome 68) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=160, der letzten 2 Jahre) |
* ... kleinere Werte sind besser
Der Speicher des Mi 9 SE ist nicht erweiterbar und fasst in unserem Testgerät nominell 128 GB. Der schnelle UFS-2.0-Speicher schlägt sich in dem AndroBench-Benchmarks gut, beim Schreiben von kleinen Datenblöcken besteht aber Luft nach oben.
Xiaomi Mi 9 SE | Samsung Galaxy A7 2018 | Sony Xperia 10 | Xiaomi Poco F1 | Samsung Galaxy A50 | Motorola Moto G7 Plus | Xiaomi Mi 9 | Durchschnittliche 128 GB UFS 2.0 Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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AndroBench 3-5 | -35% | -27% | -2% | -7% | 42% | 206% | 99% | 595% | |
Sequential Read 256KB | 492.5 | 295.8 -40% | 273.8 -44% | 705 43% | 507 3% | 283.6 -42% | 666 35% | 530 ? 8% | 1847 ? 275% |
Sequential Write 256KB | 190.1 | 104.9 -45% | 232.9 23% | 155.6 -18% | 192.1 1% | 208.7 10% | 388.3 104% | 212 ? 12% | 1436 ? 655% |
Random Read 4KB | 115.8 | 84 -27% | 53.1 -54% | 101 -13% | 98.9 -15% | 76.6 -34% | 149.4 29% | 130.6 ? 13% | 277 ? 139% |
Random Write 4KB | 21.86 | 15.45 -29% | 14.39 -34% | 17.81 -19% | 18.2 -17% | 73.1 234% | 165.3 656% | 101.2 ? 363% | 308 ? 1309% |
Sequential Read 256KB SDCard | 78.2 ? | 83.2 ? | 85.3 ? | 73.9 ? | 82.8 ? | 68.3 ? | |||
Sequential Write 256KB SDCard | 64.4 ? | 63.8 ? | 65.6 ? | 60.7 ? | 62.1 ? | 53.2 ? |
Spiele - Anspruchsvolle Games mit der Qualcomm Adreno 616 GPU möglich
Neben den Benchmark-Tests schauen wir uns mit der App GameBench zusätzlich ein paar anspruchsvolle Spiele aus dem Play Store genauer an, um die 3D-Leistung des Mi 9 SE einschätzen zu können.
In bester Darstellungsqualität werden moderne und damit grafisch anspruchsvollere Spiele, wie PUBG Mobile oder Asphalt 9 Legends, flüssig wiedergegeben, wobei kurze Einbrüche in der Framerate möglich sind. In unseren Messungen erreicht das Xiaomi Mi 9 SE etwa 29 bis 30 fps. Etwas ältere Games, wie Dead Trigger 2, bewältigt die verbaute Qualcomm Adreno 616 GPU mit einer Bildwiederholungsrate von 60 fps.
Die Sensoren und der Touchscreen reagieren im Test anstandslos.
PUBG Compare
Asphalt Legends
Dead Trigger 2
Emissionen - Lautsprecher im Mi-Phone überzeugt
Temperatur
Das Gehäuse wie auch Display des Mi-Phones erwärmen sich im Alltag kaum. Während im Idle-Modus durchschnittliche Temperaturen von etwa 30 °C gemessen werden, weist die Vorderseite unter Last eine maximale Oberflächentemperatur von 35,6 °C auf.
Interessanter ist die Wärmeentwicklung im Inneren des Mi 9 SE. Um das Abwärmeverhalten des Xiaomi-Smartphones bei anhaltender Last zu überprüfen, nutzen wir den Akkutest der App GFXBench. Anhand des Manhattan-3.1-Tests wird deutlich, dass mit zunehmender Last die Frame-Zahl kaum einbricht. Die Schwankungen liegen in einem Bereich von unter einem Prozentpunkt. Somit sind Leistungseinbrüche des Mi 9 SE unter Last nicht wahrscheinlich und das Leistungsvermögen des Snapdragon 712 zeitlich konstant.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 34.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Das Mi 9 SE verfügt nur über einen Lautsprecher auf der Unterseite, der mit maximal 82 dB(A) aber ausreichend laut und kraftvoll ist. Die Klangqualität ist für ein Mittelklasse-Smartphone sehr gut und für die Wiedergabe von kurzen Videos mehr als geeignet.
Erwartungsgemäß ist aber kein Bass im Klangbild vorhanden. Tendenziell wird die Lautsprecherwiedergabe von mittleren Tonsequenzen geprägt, die aber linear wiedergeben werden. Zudem sind Einbrüche bei den Superhochtönen erst ab circa 15 kHz im Pink-Noise-Diagramm erkennbar.
Auf eine Audioklinke hat Xiaomi beim Mi 9 SE verzichtet. Sobald Kopfhörer oder externe Lautsprecher über den USB-Port angeschlossen werden, bietet das Mittelklasse-Handy allerdings einen lauten und guten Sound. Wer kabellose Kopfhörer oder Bluetooth-Lautsprecher nutzt, kann sich über aptX-HD- und AAC- und LDAC-Support freuen.
Xiaomi Mi 9 SE Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (81.5 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 21.9% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (12.8% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 2.5% abweichend
(+) | lineare Mitten (4.5% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 3.2% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.3% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (18.7% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 17% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 74% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 39% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 53% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Xiaomi Mi 9 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (87.1 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 25.1% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (10.7% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.4% abweichend
(+) | lineare Mitten (5% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 3.4% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (17.3% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 9% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 6% vergleichbar, 85% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 29% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 63% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit - Akku im Mi 9 SE nur 3.070 mAh
Energieaufnahme
Die Energieversorgung des Mi 9 SE wird durch einen 3.070 mAh starken Akku, welcher über das beiliegende Quick-Charge-18-Watt-Netzeil geladen wird, gewährleistet. Damit ist das Mi-Smartphone binnen 90 Minuten wieder vollständig aufgeladen.
Die Leistungsaufnahme ist dank des effizienten SoCs sehr gut und das System scheint gut optimiert zu sein. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Energiespareinstellungen von Xiaomi teilweise aber etwas restriktiv sind und vom Nutzer aktiv deaktiviert oder angepasst werden müssen.
Aus / Standby | 0.01 / 0.21 Watt |
Idle | 0.53 / 1.18 / 1.2 Watt |
Last |
3.04 / 4.83 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Xiaomi Mi 9 SE 3070 mAh | Samsung Galaxy A7 2018 3300 mAh | Sony Xperia 10 2870 mAh | Xiaomi Poco F1 4000 mAh | Samsung Galaxy A50 4000 mAh | Motorola Moto G7 Plus 3000 mAh | Xiaomi Mi 9 3300 mAh | Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 712 | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -41% | -44% | -57% | -57% | -72% | -31% | -4% | -69% | |
Idle min * | 0.53 | 0.71 -34% | 0.72 -36% | 0.65 -23% | 0.8 -51% | 1.1 -108% | 0.67 -26% | 0.54 ? -2% | 0.895 ? -69% |
Idle avg * | 1.18 | 1.36 -15% | 2.16 -83% | 1.97 -67% | 1.5 -27% | 1.7 -44% | 1.26 -7% | 1.285 ? -9% | 1.453 ? -23% |
Idle max * | 1.2 | 1.47 -23% | 2.17 -81% | 2.01 -68% | 1.7 -42% | 2.1 -75% | 1.29 -8% | 1.32 ? -10% | 1.613 ? -34% |
Last avg * | 3.04 | 5.13 -69% | 3.32 -9% | 4.29 -41% | 5.9 -94% | 5.1 -68% | 3.71 -22% | 3.01 ? 1% | 6.5 ? -114% |
Last max * | 4.83 | 7.89 -63% | 5.34 -11% | 9.05 -87% | 8.3 -72% | 7.9 -64% | 9.3 -93% | 4.88 ? -1% | 9.86 ? -104% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Der Akku ist im Vergleich zum Vorgänger etwas geschrumpft: Statt 3.120 mAh gibt es, wie bereist erwähnt, nur noch 3.070 mAh im Mi 9 SE. Beim Surfen in unserem WLAN-Test liefert die versammelte Konkurrenz zwar bessere Laufzeiten, die 8,5 Stunden des Mi 9 SE sind aber nicht schlecht. „Heavy-User“ werden es, bei einer intensiven Nutzung des Mi-Phones, aber vermutlich schwer haben, mit einer Akkuladung durch den Tag zu kommen.
Xiaomi Mi 9 SE 3070 mAh | Samsung Galaxy A7 2018 3300 mAh | Sony Xperia 10 2870 mAh | Xiaomi Poco F1 4000 mAh | Samsung Galaxy A50 4000 mAh | Motorola Moto G7 Plus 3000 mAh | Xiaomi Mi 9 3300 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 12% | -10% | 30% | 20% | 8% | 9% | |
Idle | 1374 | 1467 7% | 1006 -27% | 2088 52% | 1587 16% | 1650 20% | |
H.264 | 853 | 836 -2% | 620 -27% | 936 10% | 869 2% | 809 -5% | 1008 18% |
WLAN | 510 | 605 19% | 541 6% | 808 58% | 701 37% | 715 40% | 546 7% |
Last | 218 | 273 25% | 233 7% | 220 1% | 275 26% | 196 -10% | 194 -11% |
Pro
Contra
Fazit - Das kompakte Mi(ttelklasse)-Smartphone!
Mit dem Mi 9 SE ist dem chinesischen Hersteller ein ansprechendes Smartphone mit kompakter Bauweise gelungen. Das Xiaomi-Handy übernimmt einige technische Eigenschaften des großen Bruders: dem Mi 9, was dem Mittelklasse-Handy zu einem kontrastreichen OLED-Panel, schönen Kameramodulen, für die Preisklasse sehr guten Monolautsprecher sowie einem hochwertigen Äußeren verhilft.
Einige unsere Kritikpunkte werden mit dem Kauf der globalen Version des Mi 9 SE obsolet, andere dagegen nicht. So ist der verbaute Akku Xiaomi-typisch etwas unterdimensioniert und die Unterstützung an LTE-Frequenzen gering. Außerdem fehlen dem Mi 9 SE einige Ausstattungsmerkmale, wie u.a. ein SD-Kartenslot, eine IP-Zertifizierung des Gehäuses, eine Status-LED oder ein 3,5-mm-Klinkenanschluss.
Wer auf der Suche nach einem sehr guten und kompakten Mittelklasse-Smartphone ist, wird an dem Xiaomi Mi 9 SE kaum herumkommen.
Während des Testzeitraumes wurde das Mi 9 SE mitunter für 280 Euro und weniger angeboten, was dem Xiaomi-Phone ein ausgesprochen gutes Verhältnis aus Preis und gebotener Leistung verschafft.
Xiaomi Mi 9 SE
- 06.05.2019 v6 (old)
Marcus Herbrich, Daniel Schmidt