Test Xiaomi 14T Smartphone - Flaggschiff-Technik zum kleinen Preis, aber auch mit kleinen Schwächen

Mit dem Xiaomi 14T schnürt Xiaomi ein gutes Smartphone-Gesamtpaket, das sich leistungsmäßig knapp unter Oberklasse-Niveau bewegt. Mit seiner Leica-optimierten Hauptkamera macht das Xiaomi 14T schöne Fotos, punktet mit einem scharfen und hellen AMOLED-Panel, der mit nominell 144 Hz aktualisiert wird und überzeugt außerdem durch gute Akkulaufzeiten. Auch der solide Update-Zeitrahmen spricht für das Xiaomi 14T – es gibt 4 OS-Upgrades bis Android 18 und 5 Jahre lang Android-Sicherheitsupdates.

Insgesamt kann man dem Xiaomi 14T nur wenig negativ ankreiden. Der USB-C-Port arbeitet mit gemütlichem USB-2.0-Tempo, Wireless Charging wird nicht unterstützt und das passende 67-Watt-Netzteil gehört nicht zum Lieferumfang. Alternativen zum Xiaomi 14T sind zum Beispiel das Samsung Galaxy S24 und das Xiaomi Poco X6 Pro 5G. Das Samsung-Smartphone ist mit seinem Exynos 2400-SoC nochmal etwas schneller als der Testkandidat und mit 6,2 Zoll auch kompakter. Das Xiaomi Poco X6 Pro steht bei Ausstattung und Leistung sehr ähnlich da, ist aber viel günstiger.

Das Xiaomi 14T kostet im Webshop von Xiaomi 649,90 Euro, wenn man sich für die Version mit 12/256 GB Speicher entscheidet. Für die Version mit 12/512 GB Speicher verlangt Xiaomi 699 Euro.

Andere Online-Shops unterbieten diese Preise deutlich. Unsere 512 GB große Titan Blue-Testversion bekommt man schon für weniger als 600 Euro, zum Beispiel bei Galaxus.

Mit seiner jedesmal pünktlich zu Jahresende erscheinenden T-Serie macht Xiaomi Käufern ein interessantes Angebot. Die Smartphones der T-Serie kombinieren viel Leistung und Ausstattung mit vergleichsweise moderaten Preisen. Genauso macht es auch das Xiaomi 14T. Mit einem Startpreis von offiziell 649,90 Euro ist der 6,67-Zöller kein Schnäppchen, doch zum Testzeitpunkt bekommt man ihn schon für unter 500 Euro.

Geboten wird dafür einiges: Es gibt 12 GB RAM und bis zu 512 GB Speicher, das flotte Achtkern-SoC MediaTek Dimensity 8300-Ultra, ein AMOLED-Panel mit 144 Hz, Schnellladen mit 67 Watt, HyperOS auf Basis von Android 14 inklusive KI-Features wie Google Circle to Search sowie eine Triple-Kamera mit 50 MP.

An der Designsprache seines Budget-Smartphones hat Xiaomi gegenüber dem Xiaomi 13T einiges geändert. Geblieben sind schmale Displayränder, eine Punchhole-Selfiekamera und eine erstklassige Verarbeitung, die gleichzeitig für eine edle Haptik sorgt. Gestrichen wurden indes die abgerundeten Ecken und Kanten auf Vorder- und Rückseite – das Xiaomi 14T ist damit komplett flach gehalten. Eine IP68-Zertifizierung bescheinigt dem Smartphone einen Schutz vor Staub und Wasser.

Xiaomi stattet das Xiaomi 14T mit einem matten Aluminiumrahmen aus, der an die jeweils gewählte Farbvariante angepasst ist und verwendet Gorilla Glass 5 zum Schutz des 6,67-Zoll-Displays. Ab Werk ist auf dem Bildschirm zusätzlich eine Schutzfolie aufgebracht. Die Triple-Kamera setzt auf ein neues Design und besteht nun aus vier symmetrisch angeordneten Ringen, die die 3 Objektive und den LED-Blitz einrahmen. Wie das Display wird die Kameraeinheit von Gorilla Glass 5 geschützt.

Xiaomi bietet sein Smartphone in zwei verschiedenen Backcover-Varianten an. In den drei Titan-Farben Titan Black, Titan Gray und dem Titan Blue unseres Testgerätes bringt es ein Glas-Backcover mit, das durch sein mattes Oberflächenfinish weitgehend unempfindlich gegen Fingerabdrücke ist.

Entscheidet man sich für die vierte Farbvariante Lemon Green, besteht das Backcover aus Kunstleder. Auf das Gewicht hat die Backcover-Wahl nur geringen Einfluss. Mit matter Glas-Rückseite wiegt das Xiaomi 14T 195 Gramm, die 0,15 Millimeter dickere PU-Lederimitat-Version 193 Gramm.

Xiaomi macht keine genauen Angaben darüber, welcher Anteil an recycelten Materialien in seinen Smartphones zum Einsatz kommt. Für Smartphone-Komponenten sei die Menge an recyceltem Aluminum, Gold und Kupfer aber erhöht worden, so der Hersteller. Zudem will man den eigenen ökologischen Fußabdruck auch durch Maßnahmen wie die Produktion von Plastikmaterial aus ausrangierten Fischernetzen sowie durch Trade-In-Programme möglichst klein halten.

Xiaomi will bis zum Jahr 2026 insgesamt 38.000 Tonnen an Elektroschrott recyclen. Von diesem Ziel seien bislang 44 Prozent erreicht worden. Zudem folgt man den Bestimmungen der OECD Due Diligence Guidance for Responsible Supply Chains of Minerals from Conflict-Affected and High-Risk Areas sowie der RBA Responsible Minerals Initiative (RMI), die jeweils den Umgang in der Beschaffung von Konfliktmaterialien wie Zinn, Tungsten, Tantal, Gold und Kobalt regeln.

Während das Xiaomi 14T Pro auf WiFi 7 setzt, muss sich das Xiaomi 14T mit WiFi 6E begnügen. Was sich auf dem Papier wie ein ungleicher Kampf liest, erweist sich in der Praxis aber als Duell auf Augenhöhe. Die übrigen Vergleichsgeräte haben geschwindigkeitsmäßig da nichts mitzureden.

Mit unserem Referenzrouter Asus ROG Rapture GT-AXE11000 erreicht das Xiaomi 14T im 6-GHz-Netz einen Datendurchsatz von über 1800 MBit/s, während im 5-GHz-Band noch fast 1000 MBit/s drin sind. Beides bekommt das Xiaomi 14T Pro kaum besser hin. Nur zu Anfang der Datenübertragungen sind die Transferraten kurzzeitig deutlich niedriger, was aber am „Aufwachen“ des Routers liegt. Abgesehen davon sind die Datenraten weitestgehend stabil.

Bei der Mobilfunkabdeckung gibt es nichts zu meckern. Das Xiaomi 14T unterstützt viele 5G- und 4G-Bänder (17 bzw. 22 Bänder) und sollte damit keine Probleme haben, auch im Ausland ein Funksignal einzufangen. Zudem arbeitet es mit jeweils vier Empfangs- und Sendekanälen (4x4 MIMO). Das Xiaomi 14T Pro ist nur marginal besser ausgestattet, denn das Funkmodem des Topmodells unterstützt zusätzlich noch die 4G-Bänder 25 und 39 sowie die 5G-Bänder 25 und 75.

Zum Telefonieren bringt das Xiaomi 14T alles mit, was man von einem modernen Smartphone erwartet. Es bietet Dual-SIM über 2 Nano-SIM-Karten sowie alternativ die Aktivierung einer eSIM. Neben VoLTE unterstützt es auch WLAN-Anrufe.

Bei der Sprachqualität kann das Xiaomi 14T im Test überzeugen. Stimmen werden an beiden Enden der Leitung klar verständlich wiedergegeben. Im Freisprechmodus klingen die Stimmen etwas gedämpft und leicht blechern, doch insgesamt bleibt die Verständlichkeit hoch.

Unter kontrollierten Lichtbedingungen nehmen wir die Hauptkamera noch einmal genauer unter die Lupe. Insgesamt bildet sie Farben akkurat ab, hat aber etwas mit helleren Blautönen zu kämpfen. Insgesamt zeigt sie im Vergleich zu den Referenzfarben (Delta-E > 15) aber keine größeren Ausreißer.

Zum Lieferumfang des Xiaomi 14T gehören ein USB-C-Kabel, eine Schutzhülle, ein SIM-Werkzeug sowie eine Schnellstartanleitung und ein weiteres Faltblättchen mit Sicherheitshinweisen. Das passende 67-Watt-Netzteil kann man im Xiaomi-Webshop optional für einen Preis von 0,99 Euro (regulär 34,99 Euro) mit in den Warenkorb legen, wenn man das Smartphone dort kauft.

Auf das Xiaomi 14T gibt es 24 Monate Garantie. Erweitern kann man sie über den Versicherungsschutz Xiaomi Care. Der steht in zwei Paketen zur Auswahl und läuft jeweils für zwei Jahre: Schutz gegen Unfallschäden (UVP 59 Euro, maximal 2 Schadensfälle innerhalb von 12 Monaten) und Schutz gegen Unfallschäden und Diebstahl (UVP 79 Euro, maximal 2 Schadensfälle innerhalb von 12 Monaten).

Zusammen mit dem Xiaomi 14T erwirbt man auch den Zugriff auf einige exklusive Dienstleistungen. So haben Käufer zum Beispiel Anspruch auf eine Reparatur außerhalb der Gewährleistung und können YouTube Premium für 3 Monate sowie Spotify Premium für 4 Monate kostenlos nutzen.

Die ARM Mali-G615 MP6-Grafikeinheit des MediaTek Dimensity 8300-Ultra kommt zwar nicht ganz an die Adreno 735 des Snapdragon 8s Gen 3 oder die Xclipse 940 des Samsung Exynos 2400 heran, zeigt aber eine starke Leistung. Die reicht aus, um auch aufwändige Spiele flüssig zum Laufen zu bringen. Ein Beispiel dafür ist der Aztec Ruins High Tier Offscreen-Test von GFXBench, der mit 2.560 x 1.440 Pixeln eine ähnliche Auflösung verwendet wie das AMOLED-Panel des Xiaomi 14T (2.712 x 1.220 Pixel) und von der ARM-GPU mit 75 Bildern pro Sekunde gemeistert wird.

Die mittelmäßige Browser-Performance (ausprobiert haben wir neben Chrome auch Firefox und Edge) passt so gar nicht zur ansonsten starken Leistung des MediaTek Dimensity 8300-Ultra. Woran das liegt, ist unklar. Die gleiche Diskrepanz haben wir auch beim Xiaomi 14T Pro festgestellt. Die bestenfalls durchschnittlichen Benchmark-Ergebnisse haben andererseits aber nichts mit dem tatsächlichen Surferlebnis gemeinsam, denn Webseiten sind schnell aufgebaut und lassen sich zügig durchscrollen.

Der UFS-4.0-Speicher verhilft dem Xiaomi 14T zu einem hohen Datendurchsatz und sorgt damit für kurze Ladezeiten. Selbst große Apps wie zum Beispiel die APK-Datei von PUBG Mobile (2 GB) werden sehr schnell installiert.

Das Xiaomi 14T fühlt sich auch unter Last nie unangenehm warm an, wenn man es in der Hand hält. Selbst im Extrem-Szenario – eine Stunde volle CPU- und GPU-Auslastung mit dem Burnout Benchmark – messen wir an der Smartphone-Oberfläche nur maximal 41,3 °C.

Die Stresstest-Szenarien von 3DMark, die typische Spielszenen simulieren, zeigen aber, dass es intern durchaus zu einer Reduzierung der Systemleistung kommen kann. Wird es dem SoC unter Last zu heiß, drosselt es seine Performance um etwa 25 bis 33 Prozent. Das geschieht bei 3DMark meistens schon nach dem ersten Stresstest-Durchgang.