Test Samsung Galaxy S4 Zoom Smartphone
Kompaktkamera oder Smartphone? Das Samsung Galaxy S4 Zoom als jüngster Sproß der Galaxy-S4-Reihe ist wie schon die Samsung Galaxy Camera beides zugleich, will aber speziell auf Kameraseite punkten. Dazu verfügt der vom Hersteller offiziell als Kompaktkamera mit Smartphone-Anhängsel verkaufte Testkandidat über ein Zoomobjektiv mit 10-fach optischer Vergrößerung, dessen CMOS-Sensor es auf eine Auflösung von 16 Megapixel bringt. Unser Test zeigt, ob das auf rund 500 Euro veranschlagte Fototelefon ähnlich teuren Kompaktkameras tatsächlich Konkurrenz machen kann und ob es etablierte Smartphone-Bilderprofis wie das Apple iPhone 5, das Google Nexus 4 oder das Nokia Lumia 920 alt aussehen lässt.
Klammert man das auffällige Kameramodul auf der Gehäuserückseite einmal aus, unterscheidet sich das Samsung Galaxy S4 Zoom optisch nur marginal von den übrigen Vertretern der Galaxy-S4-Reihe, die wiederum in puncto Design deutlich an der Galaxy-S3-Reihe angelehnt sind. Auch bei seinem „Kamera-Smartphone“ setzt Samsung auf ein hochwertig verarbeitetes, stabiles Gehäuse aus Polykarbonat, das sich im Test als extrem verwindungssteif erweist und selbst größerem Druck klaglos standhält.
Ebenso wie das Galaxy S4 Mini setzt auch das Galaxy S4 Zoom auf ein 4,3 Zoll großes Super-AMOLED-Display, das 960 x 540 Pixel auflöst. Mit Abmessungen von 12,6 Zentimetern in der Breite und 6,4 Zentimetern in der Höhe kommt das Galaxy S4 in etwa auch auf die gleiche Grundfläche. Aufgrund seines Kameraobjektivs wiegt der Testkandidat allerdings fast doppelt so viel wie das Galaxy S4 Zoom, aber immerhin 100 Gramm weniger als die Samsung Galaxy Camera.
Die Gehäuserückseite hat mit typischer Smartphone-Optik nichts mehr gemein, sondern hier sieht das in schwarzem und weißem Gehäuse erhältliche Galaxy S4 Zoom wie eine typische Kompaktkamera aus. Größten Anteil daran hat natürlich das Zehnfach-Zoomobjektiv, das deutlich sichtbar aus dem Chassis herausragt und dem Smartphone eine noch „hosentaschentaugliche“ Gehäusetiefe von etwa 2,8 Zentimetern verleiht. Im Querformat gehalten lässt sich das Galaxy S4 Zoom konsequenterweise auch wie eine Kompaktkamera bedienen. Ein Kameragriff auf der rechten Seite sorgt für sicheren Halt der Finger und auf der Oberseite (im Hochkantformat die rechte Gehäuseseite) befindet sich der Auslöseknopf.
Samsung setzt im Galaxy S4 Zoom auf den hauseigenen Doppelkern-SoC Exynos 4212, der mit einer Taktfrequenz von 1,5 GHz arbeitet und dem neben 1,5 GB RAM auch der Grafikchip ARM Mali-400 MP4 zur Seite stehen. Mit diesem Hardwarepaket geht der Testkandidat als solides Android-Smartphone durch. Ein Leistungswunder werden indes die wenigsten Käufer erwarten, denn schließlich dreht sich beim Galaxy S4 Zoom in erster Linie alles um die 16-Megapixel-Kamera.
Ab Werk kommt das Smartphone mit 8 GB Speicher, von dem sich Firmware für das Android-OS sowie die bereits vorinstallierten Apps allerdings rund 3 GB abzweigen. Bei Inbetriebnahme stehen deshalb noch rund 5 GB zur Verfügung, was aber für die meisten Einsatzzwecke ausreichen dürfte. Wenn nicht, lässt sich der Speicherplatz über den Micro-SD-Slot um bis zu weitere 64 GB erweitern.
Software
Das Galaxy S4 Zoom arbeitet mit Android 4.2.2 als Betriebssystem, auf dem die TouchWiz genannte Benutzeroberfläche zum Einsatz kommt. Vom ursprünglichen Android-Design ist daher nicht mehr viel zu erkennen, was der Bedienung allerdings keinen Abbruch tut. Den größten Unterschied zur Standard-Oberfläche gibt es bei den Systemeinstellungen, die sich in die vier Rubriken „Verbindungen“, „Mein Gerät“, „Konten“ und „Optionen“ unterteilen. Gut: In der Werkseinstellung bringt das Galaxy S4 Zoom bereits zahlreiche vorinstallierte oder zum Download vorbereitete Apps und Widgets mit, darunter den Browser Chrome, Google+, Gmail, YouTube sowie Google Play und Samsung Store.
Kommunikation & GPS
Bereits das Galaxy S4 Mini ließ hinsichtlich der Kommunikationsfähigkeiten fast keine Wünsche offen – mit den gleichen Fähigkeiten punktet auch das Galaxy S4 Zoom. Der Testkandidat unterstützt WLAN nach 802.11a/b/g/n, wahlweise im 2,4-GHz- oder im 5-GHz-Band, des Weiteren Bluetooth 4.0 sowie GSM- und UMTS-Quadband – mit dieser Kombination lässt sich das Smartphone weltweit nahezu überall für Telefongespräche einsetzen. Für schnelle mobile Internet-Verbindungen stehen HSPA+ und LTE bereit. Ebenfalls mit an Bord ist ein NFC-Sensor, der einen kontaktlosen Austausch kleiner Datenmengen auf sehr kurze Distanz ermöglicht. Während unseres Tests traten weder Verbindungsabbrüche noch Sende- oder Empfangsprobleme auf. Ebenso zuverlässig und schnell arbeitet das integrierte GPS-Modul samt GLONASS-Unterstützung.
Wer mit dem Galaxy S4 Zoom tatsächlich auch telefonieren will, kann sich über eine sehr gute Sprachqualität freuen. Das gilt sowohl für Anrufe ins Handy- als auch in das Festnetz. Störgeräusche haben wir im Test keine festgestellt.
Kameras & Multimedia
Die 16-Megapixel-Hauptkamera des Galaxy S4 Zoom verfügt über einen 10-fachen optischen Zoom samt Bildstabilisator und Xenon-Blitz. Um sie zu aktivieren, tippt man entweder auf das Kamera-Symbol im Android-Hauptmenü, hält den Auslöser länger gedrückt oder dreht am Objektivring. In diesem Fall erscheint ein Menü auf dem Display, das sechs Aufnahmemodi ("Nachtmodus", "animiertes Foto", "Makro", "Landschaft", "Schönes Portrait" und "Auto") zur Auswahl stellt. Durch erneutes Drehen am Objektivring schaltet man durch die Aufnahmeprogramme und aktiviert schließlich die Kamera durch Antippen des ausgewählten Modus.
Die über den Objektivring auswählbaren Modi stellen allerdings nur einen Bruchteil der Gesamtmenge, denn insgesamt stehen bei aktivierter Kamera 25 verschiedene Aufnahmeprogramme zur Auswahl. Wer die Fotoeinstellungen lieber selbst vornehmen will, schaltet in den Expertenmodus und kann dort unter anderem die Verschlusszeit (zwischen 16 Sekunden und 1/2000 Sekunden), die Blende (F3.1 oder F8.8), die Empfindlichkeit (ISO 100 bis ISO 3200) sowie den Auslösemodus einstellen und einen Weißabgleich vornehmen. Helligkeit, Farbton, Farbsättigung, Schärfe und Kontrast lassen sich ebenfalls anpassen. Gut: Videos nimmt die Kamera in der Full-HD-Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel bei bis zu 30 Bildern pro Sekunde auf.
Im Test können die Aufnahmequalitäten der Hauptkamera durchaus überzeugen. Das liegt in erster Linie am "Drumherum": Die zahlreichen Aufnahmeprogramme nehmen dem Anwender auf Wunsch alle wichtigen Fotoeinstellungen ab, außerdem lässt sich der optische 10-fach-Zoom über die Displaytasten und insbesondere den Objektivring präzise einstellen. Allerdings lässt sich die Kamera etwas zuviel Zeit, bis sie aufnahmebereit ist. Der schnellste Weg führt über das Drücken der Aufnahmetaste, doch dann dauert es rund 3 Sekunden, bis das Objektiv ausfährt.
An der Bildqualität gibt es relativ wenig auszusetzen. Auf den Beispielfotos sieht man deutlich, dass die Fotokünste des Galaxy S4 Zoom ohne weiteres mit der guter Smartphones wie dem Apple iPhone 5, dem Google Nexus 4 oder dem Nokia Lumia 920 gleichziehen. Detailreichtum, Farbtreue und Kontrast stimmen, bei ungünstigen Lichtverhältnissen wirken die Aufnahmen allerdings recht schnell verrauscht.
Zubehör & Garantie
Samsung liefert das Galaxy S4 Zoom zusammen mit einem Micro-USB-Kabel, einem modularen Netzteil, In-Ear-Kopfhörern sowie einer gedruckten Schnellstartanleitung aus. In seinem Online-Shop bietet der Hersteller zwar zahlreich vorhandenes Zubehör an, zum Testzeitpunkt waren jedoch keine entsprechenden Produkte für die Smartphone-Kamera vorhanden. Samsung gibt 24 Monate Garantie auf das Galaxy S4 Zoom.
Eingabegeräte & Bedienung
Der nahtlos im Chassis eingepasste und durch eine Glasscheibe geschützte Bildschirm erlaubt eine angenehm widerstandsfreie Bedienung und kann bis zu zehn Fingereingaben gleichzeitig verarbeiten. Im Smartphone sitzt zwar nicht der schnellste SoC, doch im Betrieb merkt man davon wenig: Das Galaxy S4 Zoom reagiert unverzüglich auf Befehle, schaltet zügig durch die Android- und App-Menüs und dreht auch den Bildschirm schnell ins Hoch- oder Querformat. Einen guten Eindruck von der Bedienung des Galaxy S4 Zoom zeigen unsere Testvideos des Galaxy S4 GT-I9505, da es ebenfalls Android 4.2.2 samt den Samsung-Erweiterungen einsetzt.
Die virtuelle QWERTZ-Tastatur lässt sich durch ihren recht großen Tastenabstand leicht bedienen und legt damit auch Schnellschreibern keine Hindernisse in den Weg. Im Querformat nimmt das Keyboard allerdings gleich die Hälfte der Anzeigefläche ein, sodass von Webseiten und Eingabemasken dann nicht mehr viel zu sehen ist.
Das 4,3 Zoll große Super-AMOLED-Display des Galaxy S4 Zoom stellt 960 x 540 Bildpunkte dar und gleicht damit in beiderlei Hinsicht dem Galaxy S4 Mini. Etliche Konkurrenzmodelle, die wir speziell wegen ihrer guten Kameramodule in den Vergleich aufgenommen haben, leisten hier mehr: Die Displays des Nokia Lumia 920 (4,5 Zoll) und des Google Nexus 4 (4,7 Zoll) stellen jeweils 1.280 x 768 Pixel dar, während das HTC One sogar die Full-HD-Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel auf seine 4,7-Zoll-Mattscheibe bringt.
Bei der Luminanz bewegt sich das Galaxy S4 Zoom auf Augenhöhe zur Konkurrenz: Mit einer durchschnittlichen Helligkeit von 302,9 cd/m² erzielt das Smartphone eine hohe Leuchtstärke. Hinzu kommt eine sehr gleichmäßige Ausleuchtung von 92 Prozent. Das Galaxy S4 Mini kann hier trotz identischer Display-Eckdaten nicht ganz mithalten (Luminanz 297,8 cd/m², Ausleuchtung 81 Prozent). Auf ähnliche Werte kommt auch das Google Nexus 4 (275,3 cd/m², 93 Prozent). Klar vorne liegt dagegen das HTC One mit einem hervorragenden Helligkeitswert von 488,9 cd/m² bei einer Ausleuchtung von 90 Prozent.
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Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 293 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 5.45 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 5.51 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 3.19
Beim Kontrastverhältnis erscheint das Galaxy S4 Zoom unschlagbar zu sein, weil sich aus dem gemessenen Schwarzwert von exakt 0,0 cd/m² ein Kontrast von „unendlich“ ergibt. Des Rätsels Lösung ist die AMOLED-Technologie, bei der die Farbe Schwarz durch ein nicht beleuchtetes Pixel dargestellt wird.
Anwender können beim Galaxy S4 Zoom zwischen den vier Bildschirm-Profilen „Standard“, „Dynamisch“, „Professionelles Foto“ und „Video“ wählen, die jeweils automatisch das Farbspektrum, die Farbsättigung sowie die Bildschärfe für ausgewählte Anwendungen optimieren. Dazu gehören unter anderem die Galerie, die Kamera, das Videomodul sowie Samsung Books und Google Play Books. Unsere Messungen mit Kolorimeter und der Software CalMan zeigen sehr schön, wie sich die Profile auf die Darstellungsqualität auswirken. Beispiel Graustufendarstellung: Die Annäherung an den optimalen Graustufenverlauf nimmt angefangen von „Standard“ über „Dynamisch“ bis hin zu „Video“ und „Professionelles Foto“ immer mehr zu. Gleiches gilt für den AdobeRGB-Farbraum, welchen das Foto-Profil am besten abdecken kann und dabei mit einem DeltaE von 2,76 einen sehr guten Näherungswert erzielt. Dem sRGB-Farbraum am nächsten kommt das „Video“-Profil.
Sowohl in geschlossenen Räumen als auch unter freiem Himmel spielt das AMOLED-Display des Galaxy S4 Zoom seine Vorteile aus, weil sämtliche Bildschirminhalte durch den extremen Kontrastwert stets sehr gut lesbar sind. Die spiegelnde Glasoberfläche macht sich lediglich bei ungünstigen Lichtverhältnissen negativ bemerkbar, hat jedoch keinen entscheidenden Einfluss auf die Bedienung. Ebenso souverän meistert das Galaxy S4 Zoom die Blickwinkeldarstellung – selbst aus extremen Betrachtungsperspektiven erscheinen die Farben weder abgedunkelt, invertiert noch anderweitig verfälscht.
In puncto Leistung sollte man keine allzu großen Sprünge vom Galaxy S4 Zoom erwarten, denn der vom Hersteller eingesetzte Doppelkern-SoC Exynos 4212 steht stellvertretend für solide, aber eher konservative Leistung. Der Prozessor arbeitet mit einer Taktfrequenz von 1,5 GHz und kann auf 1,5 GB RAM zurückgreifen. Unterstützt wird die Dual-Core-CPU vom Quadcore-Grafikchip ARM Mali-400 MP4.
Bei den synthetischen Benchmarks zeigt sich, dass Samsung mit dem Galaxy S4 Zoom wie erwartet kein Leistungswunder am den Start geschoben hat. Besonders deutlich wird das beim 3DMark 2013, bei dem das Kamera-Smartphone deutlich hinter der – zugegebenermaßen vom Hardware-Unterbau wesentlich performanteren – Konkurrenz vom Schlage eines Google Nexus 4 und HTC One zurückbleibt. Doch selbst der hauseigene Kollege Galaxy S4 Mini ist durchwegs um einiges schneller unterwegs. Die einzige Ausnahme bei den synthetischen Benchmarks ist Epic Citadel, bei dem das Galaxy S4 Zoom sogar in Führung geht.
Die Benchmark-Resultate sind allerdings mit Vorsicht zu genießen, denn sie spiegeln nicht unbedingt die tatsächliche Leistung wieder: Die Kollegen von AnandTech wollten herausgefunden haben, das Topmodell der Galaxy-S4-Reihe erkenne bestimmte Benchmarks und takte dann die Grafik des S4 in AnTuTu, Benchmark Pi, GLBenchmark 2.5.1, Linpack und Quadrant höher. Ob das auch für andere Modelle der S4-Reihe gilt, ist allerdings unklar. Explizites Benchmark-Tuning weist Samsung jedenfalls zurück.
AnTuTu v3 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S4 Zoom | |
Samsung Galaxy S4 Mini GT-I9195 | |
HTC One | |
Google Nexus 4 |
3DMark - 1280x720 Ice Storm Standard Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S4 Zoom | |
Samsung Galaxy S4 Mini GT-I9195 | |
HTC One | |
Google Nexus 4 |
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S4 Zoom | |
Samsung Galaxy S4 Mini GT-I9195 | |
HTC One | |
Google Nexus 4 |
Smartbench 2012 - Productivity Index (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S4 Zoom | |
Samsung Galaxy S4 Mini GT-I9195 | |
HTC One | |
Google Nexus 4 |
Epic Citadel | |
High Quality (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S4 Zoom | |
HTC One | |
Google Nexus 4 | |
High Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S4 Zoom | |
Samsung Galaxy S4 Mini GT-I9195 | |
HTC One | |
Google Nexus 4 |
Eine sehr gute Leistung zeigt das Galaxy S4 Zoom dagegen bei den Browser-Benchmarks und zieht hier im Durchschnitt mit der Konkurrenz gleich. Beim Browsermark 2.0 und Google V8 Ver.7 schneidet das Smartphone sogar jeweils am besten ab.
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S4 Zoom | |
Samsung Galaxy S4 Mini GT-I9195 | |
Nokia Lumia 920 | |
HTC One | |
Google Nexus 4 |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S4 Zoom | |
Samsung Galaxy S4 Mini GT-I9195 | |
Nokia Lumia 920 | |
HTC One | |
Google Nexus 4 |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S4 Zoom | |
Nokia Lumia 920 | |
HTC One | |
Google Nexus 4 |
* ... kleinere Werte sind besser
Die Lese- und Schreibleistung hängt in erster Linie vom verwendeten Flashspeicher und dessen Interface-Anbindung ab. Seinen Nachteil des eher durchschnittlichen CPU-/GPU-Gespanns kann das Galaxy S4 Zoom hier wettmachen und liegt sogar auf Augenhöhe mit High-end-Geräten wie dem Google Nexus 4 und dem HTC One.
Spiele
Obwohl nicht mit dem schnellsten SoC ausgestattet, eignet sich das Galaxy S4 Zoom ohne weiteres für aktuelle Spiele. Selbst grafisch aufwändige Titel wie Shadowgun: Dead Zone oder Real Racing 3 lassen sich flüssig spielen. Der integrierte Beschleunigungssensor und das Display reagieren dabei gleichermaßen schnell auf Positionsänderungen beziehungsweise Fingereingaben.
Temperatur
Im Betrieb lässt sich das Galaxy S4 Zoom nicht aus der Ruhe bringen. Im Laufe des mehrstündigen Stresstests erwärmte sich das Smartphone auf bis zu 44,4 Grad Celsius. Dieser Wert liegt ebenso im grünen Bereich wie die maximal gemessenen 30,1 Grad Celsius im Leerlauf. Auf vergleichbare Resultate kommen das Galaxy S4 Mini (41 Grad Celsius) und das Google Nexus 4 (43,2 Grad Celsius). Am kühlsten bleibt das HTC One (36,6 Grad Celsius), während sich das Nokia Lumia 920 im Vergleich als Hitzkopf entpuppt (53,3 Grad Celsius).
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 44.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Die auf der Gehäuserückseite verbauten Lautsprecher produzierten einen Smartphone-typischen Klang mit viel Höhen, kaum Mitten und nicht vorhandenen Bässen, doch der Klang ist überraschend gut. Selbst bei maximaler Lautstärke kommt es zu keinen Verzerrungen. Über die mitgelieferten In-Ear-Kopfhörer lässt sich das Klangerlebnis noch einmal verbessern.
Energieaufnahme
Im Leerlauf genehmigt sich das Galaxy S4 Zoom zwischen 0,6 Watt und 2,8 Watt und geht damit als vergleichsweise stromhungrig durch. Das HTC One verlangt nur maximal nach 1,1 Watt, beim Galaxy S4 Mini sind es 1,2 Watt und beim Google Nexus 4 immer noch moderate 1,4 Watt. Einzig das Nokia Lumia 920 (3,9 Watt) beansprucht den Akku im Leerlauf noch stärker als der Testkandidat.
Unter Last drehen sich die Vorzeichen allerdings fast komplett um: Hier erweist sich das Galaxy S4 Zoom mit maximal 3,5 Watt als sparsamstes Smartphone im Vergleich. Ähnlich gut gelingt das nur dem Galaxy S4 Mini (3,9 Watt) und dem HTC One (4,0 Watt). Wesentlich mehr Strom fordern dagegen das Nokia Lumia 920 (5,4 Watt) und erst recht das Google Nexus 4 (6,5 Watt). Alle Werte liegen jedoch im normalen Bereich dessen, was die Leistungsaufnahme angeht.
Aus / Standby | 0 / 0.2 Watt |
Idle | 0.6 / 1.4 / 2.8 Watt |
Last |
3.1 / 3.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Sein auswechselbarer 8,85-Wh-Akku beschert dem Galaxy S4 Zoom ordentliche Laufzeiten. Bei höchster Bildschirmhelligkeit und allen aktivierten Funktechnologien (minimale Laufzeit) hält das Smartphone 3 Stunden und 7 Minuten durch, ein gutes Ergebnis. Das HTC One kann bei diesem Testszenario noch am ehesten mithalten (2 Stunden und 49 Minuten).
Das andere Extrem: Bei minimaler Bildschirmhelligkeit und deaktivierten Funkverbindungen (maximale Laufzeit) kommt das Galaxy S4 Zoom auf 18 Stunden und 33 Minuten. Mehr schaffen hier das Galaxy S4 Mini (19 Stunden 52 Minuten), das Nokia Lumia 920 (22 Stunden 27 Minuten) und das HTC One (23 Stunden 51 Minuten). Dem Google Nexus 4 geht dagegen schon nach 11 Stunden und 55 Minuten die Puste aus.
Beim besonders praxisnahen WLAN-Test (Displayhelligkeit von 150 cd/m², skriptgesteuerter Aufruf von Webseiten alle 40 Sekunden) erzielt das Galaxy S4 Zoom eine gute Zeit von 10 Stunden und 36 Minuten. Mit Ausnahme des Google Nexus 4 (7 Stunden 20 Minuten) ist die Konkurrenz hier etwas ausdauernder, wenngleich der Vorsprung geringer ausfällt als bei der maximalen Laufzeit. Den Bestwert hält das Nokia Lumia 920 (genau 14 Stunden), gefolgt vom Galaxy S4 Mini (12 Stunden 10 Minuten) und dem HTC One (10 Stunden 53 Minuten).
Als Smartphone ist das Samsung Galaxy S4 Zoom rundum empfehlenswert. Obwohl mit dem Exynos 4212 ein auf dem Papier eher behäbiger Dual-Core-SoC im Testkandidaten werkelt, überzeugt dieser durch seine hohe Performance im täglichen Einsatz und flüssige Bedienung. Hinzu kommen eine hochwertige Verarbeitung, das hervorragende, weil sehr kontrastreiche und helle Super-AMOLED-Display sowie eine gute Akkulaufzeit. Durch die Kontroverse um mögliches Benchmark-Tuning seitens des Herstellers (wir berichteten) bleibt aber ein schlechter Nachgeschmack, was die erzielten Benchmark-Ergebnisse angeht.
Als Kompaktkamera macht das Galaxy S4 Zoom dagegen keine rundum glückliche Figur. Bei jedem anderen Smartphone wären wir insgesamt begeistert von der Bildqualität, doch beim Samsung-Fotohandy will sich die Freude dagegen nicht so recht einstellen. Das liegt letztlich an der Ausrichtung des Testkandidaten. Weil Samsung das Galaxy S4 Zoom als vollwertige Kompaktkamera anpreist, müsste es in einer anderen Liga als Smartphone-Kameras spielen. Keine Frage, die Bildqualität ist für ein Smartphone hervorragend, doch gegen eine "echte" Kompaktkamera der 500-Euro-Preisklasse hat das Galaxy S4 Zoom das Nachsehen.
Insgesamt muss man sich daher recht genau überlegen, ob das Samsung Galaxy S4 Zoom einen Kauf wert ist. Ehre gebührt dem Hersteller aber in jedem Fall für sein bislang einmaliges Konzept, eine vollwertige Kompaktkamera mit einem Smartphone zu verschmelzen.