Test Razer Phone 2017 Smartphone
Mobile Gaming ist nicht erst seit gestern ein großes Thema. Dennoch sind dedizierte Smartphones für's Zocken unterwegs recht selten: Zwar gibt es Initiativen der Konsolen-Hersteller Sony und Microsoft, aber die beschränken sich eher auf Software, denn auf dedizierte Handys zum Spielen. Mit Razer ging Ende letzten Jahres dann doch ein Hersteller das Thema an. Unter dem schlichten Namen Razer Phone brachte der Hersteller von Gaming-Notebooks und Gaming-Peripherie ein Smartphone auf den Markt, das sich mit 120-Hz-Display, Dolby Atmos und flotter Hardware speziell an Gamer richtet. Wenn Sie jetzt denken: "Gab es nicht schon mal ein Handy, das so hieß?" Richtig, Motorola brachte 2004 das Motorola Razr v3 heraus, das Motorola v3 war ein sehr schlankes Handy, hat aber mit dem aktuellen Razer-Gaming-Smartphone nichts zu tun. Knapp unter 750 Euro zahlt man aktuell für das Smartphone im Razer-Store, aber auch anderswo im Internet, der Preis ist seit dem Release kaum gesunken. Die Razer-Laptops sind gefragt bei Gamern, aber ob sich auch das Razer Phone lohnt, das klären wir im Test.
In seiner Preisklasse muss sich das Gerät natürlich mit echten Platzhirschen vergleichen lassen. So etwa mit dem OnePlus 5T, das je nach Ausstattung über 200 Euro weniger kostet. Auch das aktuelle iPhone 8 Plus, das Samsung Galaxy S8 Plus und das Huawei Mate 10 Pro ziehen wir als Vergleichsgeräte heran.
Gehäuse – Razer Phone mit angenehm schlichtem Metallchassis
Vom Hersteller hochwertiger Gaming-Notebooks wie des Razer Blade oder von Profi-Gaming-Zubehör wie den Razer Chroma Tastaturen erwarten wir natürlich auch ein hochwertiges Smartphone-Gehäuse und das Testgerät kann hier auf den ersten Blick tatsächlich überzeugen. Das Razer Phone steckt in einem Metallgehäuse mit prominentem Razer-Logo auf der Rückseite, das Gehäuse ist in schlichtem Schwarz gehalten und auch zurückhaltend designt. Wer aufwändige Beleuchtungseffekte oder Tarnkappendesign erwartet, der wird enttäuscht. Alle, die ihr Smartphone aber nicht nur zum Zocken verwenden, werden dankbar sein. Mit 197 Gramm ist das Razer Phone nicht leicht, aber es liegt wertig in der Hand.
Das eckige Design hebt sich dennoch von der Masse der Smartphones ab, ohne die Ergonomie zu sehr zu verringern. An der Front fallen die großen Lautsprechergitter oberhalb des Bildschirms besonders auf. Das Gehäuse lässt sich höchstens minimal verwinden, ansonsten ist es extrem stabil und schützt auch den Bildschirm sehr gut vor Druck von allen Seiten.
Ausstattung – Viel RAM
Mit 8 GB RAM ist das Razer Phone sehr üppig ausgestattet - so soll es sein bei einem Gaming-Phone: damit können auch mehrere Games gleichzeitig geöffnet bleiben, ohne dass man speichern und beenden müsste. Die 64 GByte Massenspeicher hingegen könnten üppiger ausfallen, das OnePlus 5T bietet hier (in der teureren Variante) 128 GByte und bei Apples iPhone 8 Plus gibt es sogar 256 GByte. Per microSD-Karte kann man den Speicher noch erweitern, die Karte lässt sich als externer oder interner Speicher formatieren. Apps lassen sich nur auf der Karte installieren, wenn sie als interner Speicher formatiert sind.
Der USB-C-Anschluss an der Unterseite ist mit USB 3.1 (1. Gen) ausgestattet und überträgt Daten damit recht flott.
Software – Stark individualisierbar
Android 7.1.1 bietet bei unserem Testgerät die Basis, darüber liegt der Nova Launcher, den man auch als Nutzer anderer Smartphones aus dem Google Play Store herunterladen kann. Der Launcher lässt sich sehr umfassend konfigurieren und die Oberfläche kann zusätzlich mit (teils kostenpflichtigen) Themes aus dem Razer-Theme-Store personalisiert werden. Ein Update auf Android 8 hat Razer zwar für das erste Quartal 2018 in Aussicht gestellt, allerdings ist das zum Testzeitpunkt schon fast vorbei, es ist aber zumindest sicher, dass das Update noch kommt. Die Sicherheitspatches sind zum Testzeitpunkt einigermaßen aktuell und es ist, abgesehen von einigen Spielen und dem Game Booster, kaum zusätzliche Software installiert.
Update: Im April 2018 stellt Razer ein Update auf Android 8.1 bereit, das viele Änderungen an der Nutzeroberfläche vornimmt, die Dolby-Atmos-App und das Netflix-Widget sind weitere Schwerpunkte des Updates. Sicherheitspatches und Bugfixes sind ebenfalls enthalten.
Kommunikation und GPS – Das Razer Phone bietet sehr schnelle Übertragungen
Verbindet man das Razer Phone mit einem WLAN-Router, so wird man mit sehr flotten Übertragungsraten belohnt. Nicht nur in unserem Referenz-Aufbau machen wir diese Erfahrung, sondern auch in der Praxis: Websites werden sehr schnell geladen. Nahe am Router ist auch die volle Empfangsstärke vorhanden, aber wie sieht es in zehn Metern Entfernung und durch drei Wände aus? Auch hier ist der Seitenaufbau noch flott, aber nicht mehr ganz so schnell wie nahe am Router, es ist noch halber Empfang vorhanden.
Wer die mobilen Netze nutzt, das Razer Phone ist übrigens kein Dual-SIM-Gerät, der kann sich auf LTE Cat. 12 mit Unterstützung für zahlreiche Netzwerke verlassen. Bis zu 600 MBit/s stehen an Übertragungsgeschwindigkeit zur Verfügung und durch die vielen Frequenzen kann man das Gerät auch sehr gut im Ausland nutzen.
In Innenräumen können wir nicht geortet werden, auch nahe am Fenster nicht. Im Freien dauert es ein paar Sekunden, dann ist die Genauigkeit mit 6 Metern gut.
Für unseren Praxistest machen wir eine Ausfahrt mit dem Fahrrad und nehmen neben dem Razer Phone auch noch das Garmin Edge 500 mit, ein Profi-Navi speziell für Radfahrer. Das Razer Phone zeichnet dabei den Streckenverlauf bei weitem nicht so exakt nach wie das Profi-Gerät, es ist aber für den Alltag durchaus als Navigationsgerät brauchbar.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Das Razer Phone ist neben all den Gaming- und Smartphonefunktionen natürlich auch ein Telefon, wie gut ist also die Sprachqualität? Die Antwort ist gar nicht so einfach, denn das Handy zeigt eine zweischneidige Performance in diesem Punkt: Über den internen Ohrhörer ist der Klang des Gegenübers seltsam distanziert und zwar auf Wunsch recht laut, aber auch sehr dröhnend und mit Störgeräuschen versehen. Das Mikrofon nimmt laute Stimmen übersteuernd auf, gibt leise Stimmen aber recht gut wieder. Schaltet man den Lautsprecher ein, so zeigt sich plötzlich ein völlig anderes Bild: Die Stimme wird glasklar und sehr präsent wiedergegeben, das Mikrofon hat nun aber plötzlich Probleme mit leisen Stimmen.
Kameras – Starke Dual-Cam im Razer Phone
An der Rückseite des Razer Phone ist eine Dual-Kamera platziert, die beiden Sensoren bieten jeweils 12 Megapixel an Auflösung. Die Bilder, die damit entstehen, sind recht scharf und liefern eine natürliche Farbwiedergabe. Wem das iPhone X beispielsweise zu knallige Farben bietet, der ist mit der Kamera des Razer Phone besser bedient. Der zweite Sensor ist ein Teleobjektiv, mit dem sich Gegenstände und Personen näher heranholen lassen. Ein Dual-Tone-Blitz unterstützt die Kameras an der Rückseite.
Ebenfalls eine gute Farbwiedergabe haben die Bilder der 8-Megapixel-Frontkamera, auch die Schärfe stimmt hier.
Videos lassen sich in 4K aufnehmen, hier können ebenfalls beide Linsen wahlweise verwendet werden, man kann auch während der Aufnahme wechseln. Die Farbwiedergabe ist gut, auch der Belichtungssensor reagiert flott und zuverlässig auf Veränderungen der Beleuchtung. Mit der Frontkamera kann man Videos maximal in 1080p aufnehmen.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Im Labor muss die Hauptkamera noch unter vorgegebenen Lichtbedingungen ihre Qualität beweisen. Flächen werden dabei allerdings etwas fleckig wiedergegeben und auch die Schärfe passt nicht hundertprozentig. Farben werden etwas zu hell wiedergegeben, sind insgesamt aber recht natürlich.
Alles in allem ist die Kameraausstattung des Razer Phone durchaus einem Oberklasse-Phone angemessen.
Zubehör und Garantie – USB-C überall
Als Zubehör liegt dem Razer Phone ein hochwertiger Adapter für den USB-C-Port bei, über den man klassische Kopfhörer anschließen kann. Der integrierte DAC soll besonders hochwertig sein und ist THX-zertifiziert. Das Ladegerät weist eine Besonderheit auf: Es hat nur einen USB-C-Ausgang, weswegen auch das Kabel zwei USB-C-Stecker besitzt. Somit lässt sich das Razer Phone über dieses Kabel nicht mit Laptops oder PCs verbinden, die nur über herkömmliche USB-Stecker verfügen. Ein Adapter oder ein anderes Kabel sind vonnöten. Ein Headset liegt dem Gerät nicht bei.
Die Garantie beträgt 24 Monate.
Eingabegeräte & Bedienung – Präzise Bedienung, wenige Gesten
Bei der virtuellen Tastatur setzt Razer auf das mit Android ausgelieferte G-Board von Google. Eine gute Wahl, da das Keyboard einfach und übersichtlich ist und dennoch über viele Einstellungsmöglichkeiten verfügt. Der Touchscreen bietet eine besonders gleitfreudige Oberfläche und ist bis in die Ecken sehr empfindlich. Es lassen sich in den Optionen einige Bewegungssteuerungsgesten aktivieren, die Auswahl ist aber eher klein.
Der Fingerabdrucksensor sitzt seitlich im Standby-Button, wie man das von einigen Sony-Handys kennt. Eine bloße Berührung reicht nicht, um das Smartphone zu entsperren, man muss immer auch den Knopf betätigen. So ist eine versehentliche Betätigung weniger wahrscheinlich und man gewöhnt sich auch recht schnell daran.
Display – Etwas dunkel, aber kontraststark
Das 16:9-Display hat eine etwas ungewöhnliche Größe von 5,72 Zoll. Mit 2.560 x 1.440 Pixel ist die Auflösung recht hoch, in den Einstellungen kann man sie auf Wunsch auch reduzieren und so den Akku schonen. Die Wiedergabe ist sehr scharf, einzelne Objekte oder Schrift können durch die hohe Auflösung aber etwas klein ausfallen, auch hier kann man in den Einstellungen nachjustieren. Die maximale Helligkeit ist mit 436 cd/m² vergleichsweise gering, dafür ist die Ausleuchtung mit 92 % recht gleichmäßig, sodass man mit bloßem Auge auch bei größeren Farbflächen keine Helligkeitsunterschiede feststellen kann.
Highlight ist natürlich die Bildwiedergabe mit 120 fps, was für ruckelfreie Bewegungsabläufe auf dem Bildschirm sorgen soll. Sofern es Spiele oder Apps unterstützen, klappt das tatsächlich gut. Ein Flackern des Bildschirms stellen wir nicht fest, auch die Reaktionszeiten des Bildschirms sind gut, für Gamer aber bei extrem schnellen Spielen vielleicht immer noch einen Tick zu langsam.
|
Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 436 cd/m²
Kontrast: 2725:1 (Schwarzwert: 0.16 cd/m²)
ΔE Color 3.88 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 5.8 | 0.5-98 Ø5.2
97.9% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.45
Razer Phone 2017 IGZO LCD, 120 Hz, Wide Color Gamut, 1440x2560, 5.7" | Apple iPhone 8 Plus IPS, 1920x1080, 5.5" | OnePlus 5T AMOLED, 2160x1080, 6" | Samsung Galaxy S8 Plus Super AMOLED, 2960x1440, 6.2" | Huawei Mate 10 Pro OLED, 2160x1080, 6" | |
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Bildschirm | 9% | 26% | 42% | 45% | |
Helligkeit Bildmitte | 436 | 559 28% | 425 -3% | 560 28% | 629 44% |
Brightness | 417 | 538 29% | 423 1% | 562 35% | 636 53% |
Brightness Distribution | 92 | 90 -2% | 92 0% | 93 1% | 94 2% |
Schwarzwert * | 0.16 | 0.38 -138% | |||
Kontrast | 2725 | 1471 -46% | |||
Delta E Colorchecker * | 3.88 | 1.3 66% | 2.1 46% | 1.7 56% | 1.7 56% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 7.96 | 2.7 66% | 3.4 57% | 3.4 57% | 3.6 55% |
Delta E Graustufen * | 5.8 | 1.8 69% | 2.5 57% | 1.6 72% | 2.4 59% |
Gamma | 2.45 90% | 2.25 98% | 2.32 95% | 2.13 103% | 2.15 102% |
CCT | 7657 85% | 6797 96% | 6455 101% | 6435 101% | 6337 103% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 81.57 | ||||
Color Space (Percent of sRGB) | 99.87 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Da es sich nicht um einen OLED-Screen handelt, gibt es eine Hintergrundbeleuchtung, die bei schwarzen Pixeln eine gewisse Helligkeit bedingt. Die Frage ist nur, wie stark die Helligkeit ist, wir messen 0,16 cd/m² und damit einen sehr guten Wert. Auch das Kontrastverhältnis ist mit 2.725:1 sehr gut.
Bei Graustufen ist im Test mit dem Spektralfotometer und der Software CalMAN ein leichter Blaustich sichtbar, man kann allerdings im Menü einen Filter in verschiedenen Farbtemperaturen einstellen, der das ausgleicht. Die Farbabweichungen sind in den Fabrikeinstellungen recht hoch, immerhin wird aber der sRGB-Farbraum ziemlich gut abgedeckt.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
19 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 12 ms steigend | |
↘ 7 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 38 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
30 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 17 ms steigend | |
↘ 13 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 36 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (32.8 ms). |
Im Freien ergibt sich eine gute Sichtbarkeit des Displays, zumindest an bewölkten Tagen. Die Blickwinkel sind hervorragend: Auch aus extrem flachen Winkeln ist das Bild noch sehr gut zu erkennen.
Leistung – Razer Phone mit Oberklasse-Speed
Bei einem ausgesprochenen Gaming-Phone ist natürlich die Leistungsfähigkeit entscheidend und hier überzeugt das Razer Phone: Dank des Qualcomm Snapdragon 835 ist es ein würdiges Oberklasse-Handy, was die Rechenpower angeht. In einigen Benchmarks kann es die Konkurrenten sogar leicht übertreffen, an die überragende Prozessorpower eines iPhone 8 Plus kommt aktuell aber kein Android-Smartphone heran.
Für die Grafikberechnungen ist eine Qualcomm Adreno 540 zuständig, die ebenfalls sehr hohe Leistungswerte bietet.
Das Webbrowsing geht auf dem Razer Phone flüssig von der Hand, allerdings gibt es mit dem Samsung Galaxy S8 Plus und dem iPhone 8 Plus zwei Handys, die nochmal deutlich flotter sind. Bei aufwändige HTML-5-Seiten hat aber auch unser Testgerät kein Problem, sie flüssig und mit recht kurzen Ladezeiten darzustellen.
JetStream 1.1 - Total Score | |
Apple iPhone 8 Plus | |
OnePlus 5T (Chrome 63) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 835 (8998) (52.9 - 80.4, n=19) | |
Razer Phone 2017 (Chrome 65) | |
Samsung Galaxy S8 Plus (Samsung Browser 5.2) | |
Huawei Mate 10 Pro (Chrome 61) |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=210, der letzten 2 Jahre) | |
Apple iPhone 8 Plus | |
Samsung Galaxy S8 Plus (Samsung Browser 5.2) | |
Razer Phone 2017 (Chrome 65) | |
OnePlus 5T (Chrome 63) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 835 (8998) (3086 - 14300, n=20) | |
Huawei Mate 10 Pro (Chrome 61) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Huawei Mate 10 Pro (Chrome 61) | |
Razer Phone 2017 (Chrome 65) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 835 (8998) (2425 - 4813, n=19) | |
OnePlus 5T (Chrome 63) | |
Samsung Galaxy S8 Plus (Samsung Browser 5.2) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=167, der letzten 2 Jahre) | |
Apple iPhone 8 Plus |
* ... kleinere Werte sind besser
Beim Lesen und Schreiben von unserer microSD-Karte, einer Toshiba Exceria Pro M501, geht das Razer Phone schnell zu Werke. Und auch der interne Speicher wird schnell beschrieben und ausgelesen. Insgesamt liegt das Razer Phone hier in etwa auf dem Niveau des Samsung Galaxy S8 Plus.
Razer Phone 2017 | OnePlus 5T | Samsung Galaxy S8 Plus | Huawei Mate 10 Pro | Durchschnittliche 64 GB UFS 2.1 Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|
AndroBench 3-5 | 8% | -0% | 262% | 80% | 739% | |
Sequential Read 256KB | 732 | 699 -5% | 788 8% | 732 0% | 696 ? -5% | 1887 ? 158% |
Sequential Write 256KB | 202.5 | 203.4 0% | 194.2 -4% | 208.7 3% | 224 ? 11% | 1471 ? 626% |
Random Read 4KB | 142.5 | 138.1 -3% | 127.2 -11% | 132.3 -7% | 137.2 ? -4% | 278 ? 95% |
Random Write 4KB | 14.3 | 20 40% | 15.27 7% | 164.4 1050% | 84.7 ? 492% | 311 ? 2075% |
Sequential Read 256KB SDCard | 79.4 | 71.1 ? -10% | 68.6 ? -14% | |||
Sequential Write 256KB SDCard | 52.5 | 57.2 ? 9% | 52.2 ? -1% |
Spiele – Gaming-Handy mit souveräner Leistung
Beim Razer Phone schauen wir beim Thema Gaming ganz genau hin und testen teils Games, die den 120-FPS-Modus des Screens unterstützen. Bei Battle Bay und World of Tanks Blitz erreicht man damit tatsächlich höhere Bildraten als 60 Hz, nur bei Battle Bay können die 120 Hertz aber einigermaßen konstant erreicht werden, bei WoT Blitz sind es 90 Frames, beides führt aber zu einem sehr flüssigen Spielerlebnis. Leistungstechnisch reicht das Razer Smartphone locker aus, um alle getesteten Games in allen Einstellungen mit der maximal erreichbaren Framerate darzustellen (bei minimalen Einstellungen wird die Framerate bei einigen Games auf 30 FPS limitiert). Bei Arena of Valor gibt es sehr kurze Einbrüche, die uns während des Spiels aber nicht störend aufgefallen sind, in Shadow Fight 3 sind die minimalen Einstellungen nicht zu empfehlen, das Spiel ruckelt hier doch deutlich sichtbar. Auf maximalen Einstellungen lief es dank aufgehobener FPS-Beschränkung flüssig.
Über den vorinstallierten Game Booster kann man übrigens auswählen, welche maximale Framerate man in Games haben möchte (sofern das Spiel sie unterstützt) und man kann auch zusätzliches Anti-Aliasing einschalten.
Arena of Valor | |
Razer Phone 2017 | |
min | |
high HD | |
Samsung Galaxy S9 | |
high HD | |
Battle Bay | |
Razer Phone 2017 | |
half resolution | |
full resolution | |
Samsung Galaxy S9 | |
full resolution | |
Shadow Fight 3 | |
Razer Phone 2017 | |
minimal | |
high | |
Samsung Galaxy S9 | |
high | |
World of Tanks Blitz | |
Razer Phone 2017 | |
low AA:0x AF:0x | |
high AA:0x AF:0x | |
Samsung Galaxy S9 | |
high AA:0x AF:0x | |
Shadow Fight 3 | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 60 fps | ||
minimal | 30 fps |
Battle Bay | |||
Einstellungen | Wert | ||
half resolution | 121 fps | ||
full resolution | 121 fps |
Arena of Valor | |||
Einstellungen | Wert | ||
min | 62 fps | ||
high HD | 61 fps |
World of Tanks Blitz | |||
Einstellungen | Wert | ||
low, 0xAA, 0xAF | 91 fps | ||
high, 0xAA, 0xAF | 91 fps |
Emissionen – Geringe Erwärmung, gute Lautsprecher
Temperatur – Leichtes Drosseln unter Last
Mit maximal 32,8 °C bleiben die Gehäusetemperaturen erfreulich niedrig, auch unter hoher Last. Im Idle-Modus sind sie nur einige Grad geringer, sodass eine Erwärmung nur minimal zu spüren ist. Zwar fällt die Performance nach zehn Durchgängen des GFXBench Akkubenchmarks um circa 15 %, bleibt aber danach auf hohem Niveau stabil.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 32.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 32.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher – Warmer Klang und USB-C
Die Lautsprecher sind nicht nur ein wichtiges Designmerkmal des Razer Phone, sie klingen auch sehr gut. Das mag auch an der guten Positionierung liegen: Beide Speaker zeigen nach vorne und haben einen ausreichenden Abstand für Stereoeffekte. Zwar ist die maximale Lautstärke nicht überragend, dafür kommt Musik oder Sprache mit warmem und ausgewogenem Klang aus den Lautsprechern. Die Lautsprecher bieten noch ein wenig mehr tiefe Mitten als andere Oberklasse-Smartphones. Im direkten Vergleich mit dem OnePlus 5T ist der Klang deutlich voller und es sind sogar minimale Bässe wahrnehmbar. Über die App Dolby Atmos lässt sich der Klang zudem personalisieren.
Für alle, die trotz der guten Lautsprecher lieber per Kopfhörer Musik hören wollen, gibt es einen THX-zertifizierten Digital-Analog-Wandler und einen Adapter, für den Audioanschluss muss man nämlich den USB-C-Port nutzen. Der Klang ist hier gut, ebenso per Bluetooth. Ein Headset liegt dem Smartphone übrigens nicht bei.
Razer Phone 2017 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (81.2 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 19.3% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (10.6% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.4% abweichend
(+) | lineare Mitten (4.4% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 1.7% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (3% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (16% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 4% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 4% vergleichbar, 92% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 22% aller getesteten Geräte waren besser, 5% vergleichbar, 73% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Samsung Galaxy S8 Plus Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (82.9 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 21.5% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (12% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 5.2% abweichend
(+) | lineare Mitten (3.8% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 5.2% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (7.7% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (22.2% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 42% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 51% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 61% aller getesteten Geräte waren besser, 6% vergleichbar, 32% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)
Akkulaufzeit des Razer Phone – Hoher Verbrauch, trotzdem gute Laufzeiten
Energieaufnahme
Ein ausgewiesener Energiesparer ist das Razer Phone nicht gerade, das ist wohl bei Gamern auch nicht die oberste Anforderung. Vor allem im Idle-Modus braucht es mehr Energie als die Vergleichsgeräte. Das Samsung Galaxy S8 Plus zeigt sich hier als Primus und braucht unter voller Last über 40 % weniger Energie als unser Testgerät.
Aus / Standby | 0.15 / 0.21 Watt |
Idle | 0.83 / 2.11 / 2.24 Watt |
Last |
4.94 / 9.08 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Razer Phone 2017 4000 mAh | Apple iPhone 8 Plus 2691 mAh | OnePlus 5T 3300 mAh | Samsung Galaxy S8 Plus 3500 mAh | Huawei Mate 10 Pro 4000 mAh | |
---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 1% | 27% | 32% | 22% | |
Idle min * | 0.83 | 0.72 13% | 0.58 30% | 0.68 18% | 0.85 -2% |
Idle avg * | 2.11 | 2.45 -16% | 1.44 32% | 1.13 46% | 1.15 45% |
Idle max * | 2.24 | 2.52 -13% | 1.53 32% | 1.16 48% | 1.23 45% |
Last avg * | 4.94 | 3.84 22% | 3.17 36% | 4.69 5% | 4.12 17% |
Last max * | 9.08 | 9.02 1% | 8.54 6% | 5.24 42% | 8.42 7% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Dank des kapazitätsstarken Akkus mit 4.000 mAh oder 15,2 Wattstunden kann das Razer Phone trotz des hohen Energieverbrauchs ordentliche Laufzeiten bieten: Im WLAN-Test ist es mit 12:42 Stunden auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. Wer also nicht dauerhaft zockt, sondern eher einen normalen Smartphone-Alltag mit dem Razer Phone bestreitet, der muss sein Handy nicht jeden Tag laden. Und auch bei 30 % Akkukapazität kann man noch ohne Bedenken aus dem Haus gehen, das Smartphone wird bei mäßigem Gebrauch bis abends durchhalten.
Wer möchte, kann im Menü auch die Display-Auflösung senken und so den Akku entlasten. Das Laden per QuickCharge dauert circa zwei Stunden.
Razer Phone 2017 4000 mAh | Apple iPhone 8 Plus 2691 mAh | OnePlus 5T 3300 mAh | Samsung Galaxy S8 Plus 3500 mAh | Huawei Mate 10 Pro 4000 mAh | |
---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -14% | -6% | -3% | 7% | |
WLAN | 762 | 657 -14% | 718 -6% | 736 -3% | 818 7% |
Idle | 2085 | 1754 | 1565 | 1744 | |
H.264 | 733 | 799 | 742 | 929 | |
Last | 211 | 257 | 275 | 398 |
Pro
Contra
Fazit – Innovatives Smartphone für Gamer
Früher saß man in seinem dunklen Kämmerlein zum Spielen, dann kam der GameBoy, sozusagen der Urururgroßvater des Razer Phone. Heute kann man unterwegs dank Razers Smartphone mit 120 fps und mit tollem Stereo-Sound zocken, denn das Razer Phone bietet Gamern so einiges: Der Bildschirm ist sehr hochauflösend und auch ausreichend hell, der Akku hält lange durch, die Kameras können mit anderen Oberklasse-Phones mithalten und das Razer Phone ist zwar nicht günstig, aber im Vergleich zum Samsung Galaxy S9 oder iPhone 8 doch deutlich preiswerter zu haben.
Mit dem Razer Phone bekommt man einen zurückhaltend designten, leistungsstarken und ausdauernden Spielkameraden für unterwegs.
Dass einem Gaming-Smartphone kein Headset beiliegt, ist etwas seltsam, auch könnte es manch potentiellen Käufer abschrecken, dass kein klassischer 3,5-mm-Stecker vorhanden ist. Der Klang beim Telefonieren über den Ohrhörer ist eher mäßig und das Mikrofon verzerrt schnell. Auch gibt es ein leichtes Throttling unter Last. Aber das sind alles eher Kleinigkeiten, insgesamt bleibt ein sehr hochwertiger Eindruck zum fairen Preis, was nicht nur bei ausgesprochenen Gamern gut ankommen dürfte.
Razer Phone 2017
- 27.03.2018 v6 (old)
Florian Wimmer