Test Oukitel U23 Smartphone
Die U-Serie des chinesischen Herstellers steht für Design und Optik. Dementsprechend weist auch das Oukitel U23 optische Highlights und ein modernes Äußeres auf. Die Glasrückseite ist mit einem auffälligen Farbverlauf, ähnlich wie bei Huaweis „Twilight“-Effektlackierung, akzentuiert. Die Front des Mittelkasse-Smartphones besteht überwiegend aus Display und wenig Rändern.
Das U23 aus dem Hause Oukitel bietet für einen Preis von etwa 190 Euro ein 6,18 Zoll großes IPS-Display mit einer Auflösung von 2.246 x 1.080 Pixeln, einen Mediatek Helio P23, 6 GB RAM, einen 3.500 mAh starken Akku, der via USB Typ-C oder kabellos geladen werden kann, sowie FaceUnlock und einen Fingerabdrucksensor. Außerdem verfügt das Mittelklasse-Smartphone über einen 64 GB großen internen Speicher, der mittels Hybrid-Slot erweitert werden kann.
Zu den möglichen Konkurrenten des Mittelklasse-Smartphones - und als Vergleichsgeräte im Test aufgeführt - gehören das Samsung Galaxy J4 Plus 2018, Honor 8X, Xiaomi Mi 6X, Nokia 5.1 sowie das BQ Aquaris X2.
Gehäuse - Oukitel Handy mit Kunststoffrückseite
Das Oukitel U23 präsentiert sich in einem überwiegend aus Kunststoff und Glas gefertigten Gehäuse, welches mit den Maßen von 154 x 76 Millimetern trotz der dünnen Displayränder nicht wirklich kompakt ausfällt – das Display-Oberflächen-Verhältnis beträgt beim Oukitel Handy knapp 80 Prozent. Nichtsdestotrotz liegt das 9 Millimeter dünne Smartphone angenehm in der Hand.
Die Verarbeitungsqualität sowie Materialwahl sind für ein günstiges Mittelklasse-Smartphone auf einem zufriedenstellenden Niveau, auch wenn sich die Kunststoffrückseite leicht hohl anfüllt und eindrücken lässt. Die Tasten für die Lautstärkeregelung und An/Aus an der rechten Gehäuseseite sitzen fest im Gehäuse und sind gut erreichbar. Auch die Druckpunkte sind angenehm straff gewählt.
Ein optisches Highlight des Oukitel U23 ist der graduelle Farbverlauf auf der Rückseite, welcher von einem violetten Farbton im unteren Gehäusedrittel sukzessive in eine bläuliche Färbung übergeht. Zur Auswahl steht auch nur die eine Blau-Violette-Farboption namens "Gradient Blue".
Ausstattung - Oukitel U23 mit Wireless Charging
Eine Besonderheit in dieser Preisklasse unterhalb von 200 Euro ist das kabellose Laden nach dem proprietären Standard Qi. Alternativ kann das Oukitel U23 über den USB-Port mit der Type-C-Bauform geladen werden, dahinter verbirgt sich ein USB-2.0-Anschluss. Darüber hinaus wird USB-OTG angeboten, sodass externe Speichermedien oder Eingabegeräte erkannt werden.
Mit 64 GB internem eMMC-Speicher bietet das Mittelklasse-Smartphone reichlich Platz zum Speichern von Daten. Nach der Ersteinrichtung stehen dem Nutzer etwa 52 GB zur freien Verfügung. Zur Erweiterung des fest verbauten Datenspeichers kann zudem auf einen SD-Kartensteckplatz zurückgegriffen werden. Als internen Speicher sind SD-Karten nutzbar, das Dateisystem exFAT wird jedoch nicht unterstützt. Ebenso können App-Daten auf eine microSD ausgelagert werden.
Zur weiteren Ausstattung des Oukitel Phones gehören neben Wi-Fi Direct ein UKW-Radio sowie ein Fingerabdrucksensor. Die drahtlose Übertragung von Displayinhalten auf externe Monitore via Miracast wird ebenfalls unterstützt und funktionierte im Test mit einem Sony Android TV sehr gut.
Software - Oukitel Smartphone mit wenig Anpassungen
Als Betriebssystem installiert der chinesische Hersteller die Android Version 8.1, welche durch eine hauseigene Benutzeroberfläche ergänzt wird. Die Sicherheits-Patches sind zum Zeitpunkt des Tests (Oktober 2018) nicht mehr wirklich aktuell. Ob ein Update auf die neueste Version Android 9.0 erfolgt, wurde seitens des Herstellers bislang nicht kommuniziert. Angesichts der Preisklasse halten wir es aber eher für unwahrscheinlich.
Die Benutzeroberfläche des Herstellers wirkt im Vergleich zu Stock Android nur wenig modifiziert. Ebenso sind keine Drittanbieter-Anwendungen auf dem Oukitel U23 vorhanden.
Kommunikation und GPS - Wenig LTE-Bänder, genaue Ortung
Oukitel verbaut in seinem Mittelklasse-Modell zwei Steckplätze für nanoSIM-Karten oder optional für eine nanoSIM- und eine microSD-Karte. Mit dem mobilen Internet verbindet sich das Smartphone über LTE Cat. 6, was theoretisch eine maximale Geschwindigkeit von 300 MBit/s im Download und 50 MBit/s im Upload ermöglicht. Obwohl in Deutschland nahezu alle relevanten Frequenzbänder abgedeckt werden, unterstützt das U23 den Zugang zu insgesamt nur 5 LTE-Frequenzen. Für die drahtlose Kommunikation zwischen mobilen Endgeräten steht Bluetooth in der Version 4.2 zur Verfügung.
Das WLAN-Modul beherrscht die IEEE-802.11-Standards a/b/g/n und funkt sowohl im 2,4- als auch 5,0-GHz-Frequenzband, die Reichweite könnte aber besser sein. In unmittelbarer Nähe zum Router (Telekom Speedport, W921V) ist die Dämpfung mit -46 dBm zudem etwas hoch. In unserem WLAN-Test erreicht das Mittelklasse-Handy niedrigere Geschwindigkeiten als die meisten Vergleichsgeräte, nur das Samsung Galaxy J4 Plus 2018 schneidet in dieser Disziplin schlechter ab. Unsere Messungen mit dem Referenzrouter Linksys EA8500 ergeben sowohl beim Empfangen als auch beim Senden geringe Übertragungsraten unterhalb von 80 Mbit/s.
Für die Positionsbestimmung nutzt das Oukitel U23 die Satelliten-Systeme GPS und GLONASS sowie das satellitenbasierte Ergänzungssystem SBAS. Das GPS-Modul findet im Freien zuverlässig und schnell die aktuelle Position bei einer Genauigkeit von 4 Metern. Auch im Gebäude ist eine Positionsbestimmung möglich.
Um uns einen besseren Überblick über die GPS-Leistungsfähigkeit zu verschaffen, nehmen wir das Mittelklasse-Smartphone auf eine Radtour mit. Auf einer Strecke von 9,5 Kilometern muss sich das Oukitel Handy einem Vergleich mit dem Fahrrad-Computer Garmin Edge 500 stellen. Die Abweichungen sind mit 60 Metern auf der Gesamtstrecke gering und die GPS-Eigenschaften des 6,18-Zoll-Phablets für alle täglichen Aufgaben mehr als ausreichend.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Moderne Standards wie VoLTE oder WLAN-Anrufe unterstützt das Oukitel Smartphone nicht. Die Sprachqualität bewegt sich auf einem ordentlichen Niveau. Störende Aussetzer oder Empfangsprobleme treten in unserem Test nicht auf.
Stimmen des Gegenübers werden klar wiedergegeben, und auch von unserem Gesprächspartner wird die Sprachwiedergabe als deutlich charakterisiert.
Kameras - Dualkamera des Oukitel U23 nur auf dem Papier
Die 16-MP-Hauptkamera des Oukitel U23 löst mit 4.576 x 3.432 Bildpunkten im Bildformat 4:3 auf. Das Kameramodul besitzt eine Offenblende f/2.8 und einen Phasen-Detektions-Autofokus. Der verwendete Samsung-CMOS-Bildsensor nimmt Videos maximal in Full-HD-Auflösung bei 30 fps auf. Verwendet man die 8-MP-Optik auf der Frontseite, können auch in 1080p aufgelöste bewegte Bilder aufgezeichnet werden.
Der zweite Sensor der Dualkameraeinheit auf der Rückseite des Oukitel U23 kommt ebenfalls aus dem Hause Samsung. Vorteil des Dual-Kamerasystems ist die Aufzeichnung der variablen Tiefenschärfe, sodass eine Dreidimensionalität des Bildmotivs bestimmt wird. Dies ermöglicht es, Aufnahmen einen Bokeh-Effekt zu verpassen, was im Alltag mit dem Oukitel Phone jedoch nicht wirklich funktioniert. Wie auch bei dem von uns kürzlich getesteten Modell WP1 hat beim U23 ein Verdecken der zweiten Linse keinen Einfluss auf die Tiefenschärfe, sodass der Bokeh-Effekt wohl softwaregeneriert ist.
Die Qualität der Fotos mit der 16-MP-Hauptkamera liegt auf einem ordentlichen Niveau - zumindest bei guten Lichtverhältnissen. Im Vergleich z. B. zu einem Xiaomi Mi 6X (Mi A2) müssen mit dem Oukitel U23 dennoch sichtbare Abstriche in puncto Kameraqualität hingenommen werden. Auch der verbaute Autofokus im Oukitel Phone arbeitet nicht immer optimal, und eine Vielzahl an Aufnahmen wirken unscharf. Unter schlechten Lichtbedingungen offenbart der Samsung Sensor sehr viel Bildrauschen, was angesichts der lichtschwachen Offenblende zu erwarten war.
Auf der Vorderseite verfügt die 8-Megapixel-Selfie-Kamera über eine f/2.2-Blende. Die Qualität ist gemessen am Preis gut und für Multimedia-Inhalte sowie Schnappschüsse durchaus geeignet.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Zubehör und Garantie - Schutzhülle liegt dem U23 bei
Im Lieferumfang sind neben dem Smartphone selbst ein modulares 10-Watt-Ladegerät sowie ein USB-Kabel, ein Adapter auf 3,5-mm-Klinke sowie eine Silikonhülle und eine Schnellstartanleitung enthalten.
Oukitel gewährt auf sein Smartphone eine 12-monatige Garantie. Was Sie beim Kauf von Smartphones via Importfirmen beachten müssen, erfahren Sie hier.
Eingabegeräte & Bedienung - Oukitel Handy mit FaceUnlock
Der kapazitive Multi-Touchscreen des Oukitel U23 gefällt im Test durch eine präzise und flüssige Bedienung. Eine Eingabe ist mit bis zu 5 Fingern gleichzeitig möglich. Die Anti-Fingerprint-Glasoberfläche fühlt sich angenehm an und besitzt gute Gleiteigenschaften. Die Bedienung des Mittelklasse-Smartphones erfolgt über Onscreen-Tasten im bekannten Android Layout. Eine optionale Gestensteuerung gibt es nicht.
Der aktive Fingerabdruck-Scanner auf der Rückseite ist, wie bereits beim Modell U18, recht unpräzise und langsam. Bis der Bildschirm nach der biometrischen Identifikation per Fingerabdruck eingeschaltet wird, vergehen gelegentlich mehrere Sekunden. Die Erkennungsrate liegt bei etwa 60 Prozent, sodass der Finger oft neu auf dem Sensor positioniert werden muss, damit er erkannt wird. Etwas besser funktioniert die FaceUnlock Funktion mit der Frontkamera, die jedoch auf einer einfachen 2D- und nicht 3D-Gesichtserkennung, welche das Gesicht in mehreren tausenden Punkten analysiert und ein Tiefenprofil erstellt, basiert. Der Entsperrvorgang funktioniert recht zuverlässig, aber auch das kann die Konkurrenz im mittleren Preissegment (u. a. ein Xiaomi Redmi 6 Pro bzw. Mi A2 Lite) besser und deutlich schneller.
Display - kontrastreiches IPS-Panel
Das IPS-LC-Display misst knapp 15,7 Zentimeter (6,18 Zoll) in der Diagonalen. Bei einer Auflösung von 1080p ergibt das eine Pixeldichte von etwa 400 ppi. Damit wirken Textinhalte insbesondere bei kleiner Schrift ausreichend scharf, Pixelstrukturen sind aus einem normalen Betrachtungsabstand kaum erkennbar.
Die Luminanzmessung des X-Rite i1Pro 2 ergibt eine maximale Helligkeit von 472 cd/m². Wird die Leuchtkraft bei einer gleichmäßigen Verteilung von hellen und dunklen Flächen gemessen (Average Picture Level, APL-50), kommen wir auf einen Wert von 351 cd/m². Beides sind zufriedenstellende Werte für einen günstigen Midranger.
|
Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 472 cd/m²
Kontrast: 3631:1 (Schwarzwert: 0.13 cd/m²)
ΔE Color 5.5 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 6.1 | 0.5-98 Ø5.2
99.7% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.31
Oukitel U23 IPS, 2246x1080, 6.2" | Xiaomi Mi 6X LCD IPS, 2160x1080, 6" | BQ Aquaris X2 IPS LCD, 2160x1080, 5.7" | Samsung Galaxy J4 Plus 2018 IPS, 1480x720, 6" | Nokia 5.1 IPS, 2160x1080, 5.5" | Honor 8X LCD IPS, 2340x1080, 6.5" | Huawei Mate 20 Pro OLED, 3120x1440, 6.3" | |
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Bildschirm | -48% | -44% | -63% | 0% | -59% | 43% | |
Helligkeit Bildmitte | 472 | 459 -3% | 631 34% | 558 18% | 447 -5% | 484 3% | 576 22% |
Brightness | 459 | 441 -4% | 622 36% | 549 20% | 451 -2% | 469 2% | 582 27% |
Brightness Distribution | 92 | 91 -1% | 96 4% | 89 -3% | 88 -4% | 93 1% | 90 -2% |
Schwarzwert * | 0.13 | 0.47 -262% | 0.61 -369% | 0.57 -338% | 0.16 -23% | 0.55 -323% | |
Kontrast | 3631 | 977 -73% | 1034 -72% | 979 -73% | 2794 -23% | 880 -76% | |
Delta E Colorchecker * | 5.5 | 5.8 -5% | 5.5 -0% | 7 -27% | 4.5 18% | 7.3 -33% | 1.3 76% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 9.1 | 10.7 -18% | 8.5 7% | 13.3 -46% | 7.9 13% | 11.1 -22% | 3.5 62% |
Delta E Graustufen * | 6.1 | 7.3 -20% | 5.6 8% | 9.4 -54% | 4.5 26% | 7.4 -21% | 1.6 74% |
Gamma | 2.31 95% | 2.28 96% | 2.38 92% | 2.15 102% | 2.31 95% | 2.16 102% | 2.18 101% |
CCT | 8152 80% | 7984 81% | 7531 86% | 9626 68% | 7517 86% | 8534 76% | 6561 99% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Sowohl Kontrastverhältnis (3.631:1) als auch der Schwarzwert (0,13 cd/m²) sind für ein IPS-Panel dieser Preisklasse hervorragend. Der realitätsnahe APL50-Test ergibt mit 0,22 cd/m² zwar deutliche Abweichungen vom Schwarzwert, der Kontrast verbleibt dennoch auf einem guten Niveau von 1595:1.
Die Farbtemperatur liegt mit knapp 8.152 K deutlich über dem Normwert (6.500 K), wodurch Farben kälter wirken als im Ideal. Der in den Graustufen erkennbare Farbstich des Bildschirmes zeigt sich im Alltag aber nicht als störend.
Die Delta-E-Abweichungen in den Mischfarben und Graustufen belaufen sich in einem für ein Smartphone der günstigen Mittelklasse zufriedenstellenden Rahmen. Auch der Gammawert ist mit 2,31 nur minimal erhöht (Zielwert: >2,2).
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
32.8 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 15.6 ms steigend | |
↘ 17.2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 87 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
47.6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 22.4 ms steigend | |
↘ 25.2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 80 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Das IPS-Panel im Oukitel U23 weist stabile Blickwinkel auf. Selbst bei einer flachen Betrachtung der Flüssigkristallanzeige treten keine Farbverfälschungen auf. Auch das Ablesen des Displays an sonnigen Sommertagen dürfte mit dem Oukitel Phone aufgrund des hohen Kontrastes möglich sein.
Leistung - MediaTek Helio P23 & 6 GB RAM
Im Inneren des Mittelklasse-Smartphones arbeitet ein im Jahre 2017 vorgestellter Octa-Core-Prozessor aus dem Hause MediaTek. Der Helio P23 MT6763V integriert 8 ARM-Cortex-A53-Kerne in zwei Clustern und wird in 16 nm gefertigt. Im Vergleich zum Schwestermodell, dem MT6763T, ist die maximale Taktrate im Oukitel U23-SoC mit 2 GHz etwas geringer getaktet. Die im Chipsatz verbaute ARM Mali-G71 MP2 ist eine relativ leistungsschwache Grafikeinheit.
Die System-Performance ist aufgrund der nativen 1080p-Auflösung nicht immer souverän. Im Alltag zeigen sich oft Ruckler und kleine Verzögerungen. Wie die synthetischen Benchmarks offenbaren, ist die Leistung des Helio P23 selbst im Zusammenspiel mit 6 GB RAM nicht wirklich konkurrenzfähig, auch wenn das Oukitel U23 etwas besser abschneidet als die durchschnittliche MT6763V-Performance. In grafiklastigen Berechnungen schneidet die Mali-G71 MP2 im Vergleich zu einem Honor 8X oder Xiaomi Mi 6X auch nicht besser ab.
Die Browser-Geschwindigkeit ist mit dem Oukitel U23 nicht allzu hoch, dennoch werden aufwendige Seiteninhalte fehlerfrei geladen. Auch das Scrollen erfolgt größtenteils flüssig, jedoch muss sich das Mittelkasse-Smartphone auch in dieser Disziplin der Konkurrenz objektiv geschlagen geben. Nur das Nokia 5.1 und Samsung Galaxy J4 Plus 2018 schneiden in unseren Browser Benchmarks schlechter ab.
JetStream 1.1 - Total Score | |
Huawei Mate 20 Pro (Chrome 69) | |
Xiaomi Mi 6X (Chrome 67) | |
Honor 8X (Chrome 70) | |
BQ Aquaris X2 (Chrome 67) | |
Oukitel U23 (Chrome 71) | |
Durchschnittliche Mediatek Helio P23 MT6763V (22 - 25.9, n=5) | |
Nokia 5.1 (Chrome 70) | |
Samsung Galaxy J4 Plus 2018 (Chrome 71.0.3578.98) |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=210, der letzten 2 Jahre) | |
Huawei Mate 20 Pro (Chrome 69) | |
Xiaomi Mi 6X (Chrome 67) | |
Honor 8X (Chrome 70) | |
BQ Aquaris X2 (Chrome 67) | |
Oukitel U23 (Chrome 71) | |
Durchschnittliche Mediatek Helio P23 MT6763V (3998 - 4862, n=5) | |
Nokia 5.1 (Chrome 70) | |
Samsung Galaxy J4 Plus 2018 (Chrome 71.0.3578.98) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Samsung Galaxy J4 Plus 2018 (Chrome 71.0.3578.98) | |
Durchschnittliche Mediatek Helio P23 MT6763V (11309 - 13077, n=5) | |
Oukitel U23 (Chrome 71) | |
Nokia 5.1 (Chrome 70) | |
Xiaomi Mi 6X (Chrome 67) | |
BQ Aquaris X2 | |
Honor 8X | |
Huawei Mate 20 Pro (Chrome 69) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=167, der letzten 2 Jahre) |
* ... kleinere Werte sind besser
Die Geschwindigkeit des eMMC-Flashspeichers ist für ein Mittelklasse-Smartphone durchschnittlich. Im AndroBench-5-Test kann das U23 zwar mit der eMMC-Konkurrenz mithalten, an die Zugriffsraten eines UFS-Speichers reicht es aber bei Weiten nicht heran.
Der integrierte MicroSD-Kartenslot ist für die Preisklasse ebenfalls durchschnittlich gut. Wir haben dessen Geschwindigkeit mit unserer Referenz-Speicherkarte Toshiba Exceria Pro M501 (max. Lesen: 270 MB/s, Schreiben 150 MB/s) überprüft, und mit 81 MB/s (Lesen) beziehungsweise 74 MB/s (Schreiben) kann der Speicher-Slot des Oukitel U23 die Zugriffsraten der SD-Karte nicht ausreizen, aber durchaus mit einem Smartphone-Vertreter aus dem High-End-Bereich konkurrieren.
Oukitel U23 | Xiaomi Mi 6X | BQ Aquaris X2 | Samsung Galaxy J4 Plus 2018 | Nokia 5.1 | Honor 8X | Huawei Mate 20 Pro | Durchschnittliche 64 GB eMMC Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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AndroBench 3-5 | -7% | -10% | -17% | -36% | 34% | 200% | 9% | 820% | |
Sequential Read 256KB | 278.6 | 272 -2% | 270.5 -3% | 292.1 5% | 264.5 -5% | 283.9 2% | 853 206% | 274 ? -2% | 1882 ? 576% |
Sequential Write 256KB | 207.9 | 203.7 -2% | 188.7 -9% | 99.6 -52% | 25.96 -88% | 170 -18% | 196.4 -6% | 176.6 ? -15% | 1467 ? 606% |
Random Read 4KB | 53.2 | 73 37% | 43.9 -17% | 48.42 -9% | 44.24 -17% | 49.54 -7% | 157.4 196% | 59.4 ? 12% | 278 ? 423% |
Random Write 4KB | 17.46 | 6.89 -61% | 14.4 -18% | 13.33 -24% | 4.93 -72% | 59.9 243% | 157.8 804% | 32.2 ? 84% | 310 ? 1675% |
Sequential Read 256KB SDCard | 80.5 ? | 82.9 ? 3% | 76.7 ? -5% | 72.6 ? -10% | 75.2 ? -7% | 83.2 ? 3% | 77.4 ? -4% | ||
Sequential Write 256KB SDCard | 74.2 ? | 62.3 ? -16% | 62.3 ? -16% | 55.5 ? -25% | 68.1 ? -8% | 72.4 ? -2% | 58.3 ? -21% |
Spiele - sind mit der Mali-G71 MP2 möglich
Die ARM Mali-G71 MP2 ist eine Grafikkarte im Einstiegsbereich, welche in 16 nm gefertigt wird. Die MP2 Variante der G71 verbaut nur 2 der 32 möglichen Grafikkerne, unterstützt aber modere APIs wie OpenGL ES 3.2, Vulkan 1.0 und OpenCL 2.0.
Mit einer entsprechend geringen Grafikeinstellung sind selbst anspruchsvolle Spiele wie PUBG Mobile mit dem Oukitel U23 flüssig spielbar. In unseren Benchmarks erreicht die Grafikeinheit mit einem 1080p-Display im Android Shooter bei mittleren Grafikdetails zwar eine durchschnittliche Bildwiederholungsrate von etwa 29 fps, jedoch sind Einbrüche in der Framerate (22 fps) deutlich erkennbar.
Sowohl der Touchscreen des Oukitel U23 als auch die Sensoren arbeiten in unseren Spieletests zuverlässig.
Emissionen - Wenig Abwärme beim U23
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen sind in unseren Messungen niedrig, und die Temperaturentwicklung zeigt sich im Alltag als nicht störend. Während im Geräteleerlauf Temperaturen von 30 °C (Rückseite) nicht überstiegen werden, erreicht das Oukitel U23 unter andauernder Last maximal 33,8 °C.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 33.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 33.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Lautsprecher auf der Unterseite des Mittelklasse-Smartphones erreicht in unserem Test eine maximale Lautstärke von 86 dB(A) und bietet eine solide Qualität. Bei voller Lautstärke wirkt der Klang verzerrt und ist erwartungsgemäß geprägt von Mitten und Höhen. Das Pink-Noise-Diagramm verdeutlicht, dass tiefere Frequenzen nicht hörbar sind. Insgesamt ist die Verteilung von Mitten und Höhen wenig linear.
Für eine saubere Wiedergabe mit deutlich mehr Bässen muss auf den USB-Type-C-Audio-Port zurückgegriffen werden. Ein Headset liegt dem Lieferumfang aber nicht bei.
Oukitel U23 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (86.1 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 41.4% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (8% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 7.1% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (11.6% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 9.7% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (10% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (34.6% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 83% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 1% vergleichbar, 16% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 92% aller getesteten Geräte waren besser, 1% vergleichbar, 7% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Xiaomi Mi 6X Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (84.1 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 27.6% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (9.7% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.3% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.3% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 2.7% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (19.1% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 21% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 71% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 42% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 51% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit - 3.500 mAh sorgt für ordentliche Laufzeiten
Energieaufnahme
Der Verbrauch des Oukitel U23 geht insgesamt in Ordnung. Die Energieaufnahme ist im Idle-Betrieb höher als bei den von uns im Test aufgeführten Vergleichsgeräten. Unter Lastbedingungen verbraucht das Oukitel Smartphone mit unter 5 Watt allerdings weniger als seine Konkurrenten.
Aus / Standby | 0.02 / 0.39 Watt |
Idle | 1.01 / 2.59 / 2.62 Watt |
Last |
3.26 / 4.81 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Oukitel U23 3500 mAh | Xiaomi Mi 6X 3010 mAh | BQ Aquaris X2 3100 mAh | Samsung Galaxy J4 Plus 2018 3300 mAh | Nokia 5.1 2970 mAh | Honor 8X 3750 mAh | Huawei Mate 20 Pro 4200 mAh | Durchschnittliche Mediatek Helio P23 MT6763V | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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Stromverbrauch | 4% | 1% | 6% | -15% | -6% | -6% | 7% | -22% | |
Idle min * | 1.01 | 0.65 36% | 0.65 36% | 0.68 33% | 1.38 -37% | 0.92 9% | 0.95 6% | 0.851 ? 16% | 0.882 ? 13% |
Idle avg * | 2.59 | 1.94 25% | 2.24 14% | 1.78 31% | 2.14 17% | 2.3 11% | 2.17 16% | 2.01 ? 22% | 1.448 ? 44% |
Idle max * | 2.62 | 1.97 25% | 2.26 14% | 1.82 31% | 2.2 16% | 2.32 11% | 2.25 14% | 2.26 ? 14% | 1.603 ? 39% |
Last avg * | 3.26 | 4.65 -43% | 3.87 -19% | 4.44 -36% | 4.21 -29% | 4.37 -34% | 4.47 -37% | 3.74 ? -15% | 6.57 ? -102% |
Last max * | 4.81 | 5.93 -23% | 6.8 -41% | 6.13 -27% | 6.81 -42% | 6.13 -27% | 6.15 -28% | 4.9 ? -2% | 9.92 ? -106% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Mit 9,5 Stunden hält der 3.500 mAh starke Akku des Oukitel Smartphones in unserem WLAN-Surftest bei angepasster Helligkeit knapp 9,5 Stunden durch. Bei voller Entladung ist das U23 mit dem beiliegenden 18-Watt-Netzteil (9 V/2 A) auch wieder zügig auf 100 % aufgeladen (circa 90 Minuten).
Oukitel U23 3500 mAh | Xiaomi Mi 6X 3010 mAh | BQ Aquaris X2 3100 mAh | Samsung Galaxy J4 Plus 2018 3300 mAh | Nokia 5.1 2970 mAh | Honor 8X 3750 mAh | Huawei Mate 20 Pro 4200 mAh | |
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Akkulaufzeit | |||||||
WLAN | 564 | 495 -12% | 617 9% | 707 25% | 523 -7% | 852 51% | 767 36% |
Pro
Contra
Fazit - Viel Standard gepaart mit Wireless Charging
Das Oukitel U23 ist kein schlechtes Smartphone, jedoch ist die günstige Mittelklasse mittlerweile sehr konkurrenzstark, sodass eine Kaufempfehlung für das Import-Gerät schwer fällt - zumindest im derzeitigen Preisbereich.
Schwächen offenbart das Oukitel Phone insbesondere bei dem verbauten Lautsprecher, der biegsamen Kunststoffrückseite, dem langsamen WLAN-Modul und der Kameraqualität. Zumal die zweite Linse im Dualkameraverbund (scheinbar) wieder keinerlei Nutzen innehat.
Optisch gelungen, der preisliche Rahmen jedoch (noch) etwas zu hoch.
Mit dem U23 ist dem chinesischen Hersteller sicherlich ein sehr schön anzuschauendes Handy gelungen, und auch kabelloses Laden ist in dieser Preisklasse ein Alleinstellungsmerkmal, allerdings gibt es für einen derzeitigen Straßenpreis von etwa 200 Euro bessere Smartphones mit einem überzeugenderen Gesamtpaket.
Oukitel U23
- 14.01.2019 v6 (old)
Marcus Herbrich, Daniel Schmidt