Test Oukitel WP1 Smartphone
Die WP-Serie des chinesischen Herstellers mit Sitz in Shenzhen ist im mittleren Preissegment angesiedelt und soll insbesondere bei einer Benutzung im Außenbereich überzeugen. Hierfür bietet das Oukitel WP1 ein massives, stoßsicheres Gehäuse, welches dank der IP68-Zertifizierung gegen das Eindringen von Wasser und Staub geschützt ist.
Im Inneren der Oukitel Smartphones werkelt ein Octa-Core-MediaTek-SoC, dem 4 GB Arbeitsspeicher zur Verfügung stehen. Auf der Rückseite befindet sich eine Dual-Kameraeinheit mit einer Auflösung von 13 und 2 MP. Das verbaute IPS-Panel bietet eine HD-Auflösung mit einer Displaydiagonale von 5,45 Zoll im Format 2:1.
Der aktuelle Straßenpreis des Oukitel WP1 liegt bei etwa 150 Euro und ist über Importfirmen erhältlich - was Sie beim Kauf eines importierten Gerätes aus Fernost wissen sollten, erfahren Sie in unserem passenden Ratgeber. Damit platziert sich das günstige Mittelklassegerät im stark umkämpften Einsteiger-Preissegment und die Alternativen sind entsprechend groß. Zu den möglichen Konkurrenten in dieser Preisklasse, und als Vergleichsgeräte im Test aufgeführt, gehören das Poptel P9000 Max, das Blackview P10000 Pro und das Ulefone Armor X, sowie das hauseigene Modell WP2. Weniger robuste Smartphones im Bereich unter 200 Euro sind u.a. das Xiaomi Redmi 6 Pro und das BQ Aquaris U2.
Gehäuse - Oukitel WP1 mit IP-Zertifizierung
Das Gehäuse des Oukitel WP1 besteht aus einer Vorderseite aus kratzfestem Glas sowie einer Rückseite aus Kunststoff und Metall. Die sehr gute Stabilität erhält das Smartphone durch einen massiven Kunststoffrahmen, der zum stolzen Gewicht von 256 Gramm beiträgt. Wie von Outdoor-Handys gewohnt, ist auch die Haptik des Oukitel WP1 durch die hohe Gehäusestärke von über 15 Millimeter und das hohe Gewicht eingeschränkt. Dafür kann es mit einer Zertifizierung nach dem IP-68-Standard überzeugen. Dieser erlaubt dem Oukitel Handy ein dauerhaftes Untertauchen in Süßwassser bei einer Tiefe von 1,5 Metern.
Der 5,45 Zoll große Bildschirm des Mittelklasse-Smartphones wird von sehr breiten Rahmen umgeben. Das Display-Oberflächenverhältnis liegt daher nur bei knapp 65 Prozent. Die Konkurrenz in diesem speziellen Anwendungsbereich kann jedoch auch nicht mit wirklich dünneren Rändern um den Bildschirm aufwarten.
Die nicht abnehmbare Kunststoffrückseite lässt sich minimal eindrücken. Die Qualität des Gehäuses ist dessen ungeachtet aber zufriedenstellend. Die Tasten für die Lautstärkeregelung und An/Aus auf der rechten Gehäuseseite sitzen recht fest im Rahmen und die Druckpunkte sind gut definiert.
Ausstattung - Oukitel Handy mit Wirless Charging & Reverse Charging
Der interne eMMC-Speicher des Oukitel Smartphones umfasst eine Kapazität von 64 GB, wobei dem Nutzer im Auslieferungszustand noch 52 GB zur freien Verfügung stehen. Um ein mögliches Defizit an interner Speichergröße zu umgehen, kann zusätzlich eine microSD-Karte verwendet werden, sofern die Dual-SIM-Funktionalität nicht benötigt wird. Der integrierte MicroSD-Slot beherrscht die aktuellen Standards SDHC sowie SDXC und kann Speichermedien in den internen Speicher einbinden. Unsere 64 GB große Referenzkarte Toshiba Exceria Pro M501 wird vom Oukitel WP1 erkannt, während das Dateisystem exFAT keine Unterstützung findet.
Für die kabellose Bildübertragung von Bildschirminhalten stehen Wifi Direct beziehungsweise Miracast zur Verfügung. Mittels OTG-Adapter lassen sich Peripheriegeräte wie externe Tastaturen oder USB-Sticks über die Micro-USB-Schnittstelle (Standard 2.0) verbinden. Weitere Highlights für die Verwendung beim Wandern oder Campen sind der große, 5.000 mAh starke Akku mit QuickCharge-Funktion, ein Kompass und Barometer, ein UKW-Radio, Wireless Charging sowie Reverse Charging. Letzteres funktioniert ähnlich wie das bereits bekannte Auflade-Feature des Huawei Mate 20 Pro, nur versorgt das Oukitel Handy andere Peripheriegeräte durch ein USB-Type-C-Kabel mit Strom anstatt dies kabellos zu ermöglichen.
Ein 3,5-mm-Audioklinken-Anschluss gehört nicht zur Ausstattung des Oukitel Smartphones, ebenso wenig wie eine Status-LED für Benachrichtigungseingänge.
Software - Oukitel UI mit wenig Anpassungen
Bei der Systemsoftware setzt Oukitel auf eine hauseigene Benutzeroberfläche, die auf der Google-Android-Version 8.1 basiert. Unser Testgerät läuft mit den veralteten Android-Sicherheitspatches vom Stand Juli 2018.
Die Benutzeroberfläche des Android-Betriebssystems ist nah an Stock Android angelehnt, jedoch optisch ein wenig angepasst. Installierte Apps werden nicht in einem App-Drawer gesammelt, sondern auf die verschiedenen Homescreens verteilt. Drittanbieter-Apps sind keine vorinstalliert.
Kommunikation und GPS - Genaue Ortung mit dem Oukitel Phone möglich
Bei den Kommunikationsmodulen setzt Oukitel auf Bluetooth in der Version 4.0. Eine Möglichkeit der Near-Field-Communication (NFC) ist beim Modell WP1 nicht gegeben.
Das integrierte WLAN-Modul beherrscht den IEEE-802.11-Standard nach a/b/g/n und funkt im 2,4-GHz- wie auch im 5-GHz-Frequenzbereich. In der alltäglichen Nutzung ist die Empfangsleistung des WLAN-Moduls in Ordnung und das Signal stabil. In unmittelbarer Nähe zum Router (Telekom Speedport, W921V) messen wir eine ausgeprägte Dämpfung von -48 dBm. Im Zusammenspiel mit unserem Referenz-Router Linksys EA8500 kommt das Oukitel WP1 auf, für die Preisklasse, ordentliche Übertragungsraten von etwa 100 MBit/s.
Ins mobile Internet geht das Dual-SIM-Smartphone mit bis zu 300 Bit/s (LTE.Cat 6) in den Downloads, der 4G-Standard wird von beide SIM-Karten-Slots unterstützt. Das verbaute LTE-Modem deckt aber nur den Zugang zu 5 LTE-Bändern ab. Unterstützt werden jedoch nahezu alle für Deutschland relevanten LTE-Frequenzen – auch das LTE Band 20.
Die Positionsbestimmung mit dem Oukitel Smartphone erfolgt mittels der Satellitensysteme GPS, GLONASS sowie dem satellitenbasierten Ergänzungssystem SBAS. Der Satfix erfolgt sowohl im Freien als auch im Gebäude nach einer kurzen Verzögerung von unter einer Minute mit einer Genauigkeit von etwa 2 bis 4 Metern.
Um die Ortungsgenauigkeit unseres Testgerätes in der Praxis einschätzen zu können, zeichnen wir parallel eine Strecke zu Vergleichszwecken mit dem GPS-Fahrradcomputer Garmin Edge 500 und dem Smartphone auf. Die Abweichungen des GPS-Moduls im Outdoor-Handy sind sehr niedrig. Nur etwa 10 Meter liegen zwischen dem günstigen Mittelklassegerät und dem Profi-Navi am Ende der gut 8,5 Kilometer langen Teststrecke.
Telefonfunktionen und Sprachqualität - Oukitel WP1 mit WLAN-Anrufen
Die Sprachqualität des Oukitel WP1 ist in Ordnung und das Smartphone in der alltäglichen Nutzung unauffällig. Störende Aussetzer oder Empfangsprobleme gibt es nicht. Die Qualität des Mikrofons empfinden unsere Gesprächspartner als gut - Stimmen werden klar wiedergegeben. Letzteres gilt nicht für den eingebauten Lautsprecher in der Hörmuschel. Dieser verzerrt die Stimmen leicht und wirkt sehr blechern. WLAN-Anrufe werden von dem Oukitel Smartphone unterstützt, VoLTE dagegen nicht.
Kameras - Oukitel Smartphone mit Dualkamera?
Der Sony IMX135-CMOS-Sensor der rückseitigen Hauptkamera löst mit 13 Megapixel (4.160 x 3.120 Bildpunkte) auf. Hinzu gesellt sich ein 2 MP-Sensor aus dem Hause Samsung. Vorteil des Dual-Kamerasystems ist die Aufzeichnung der variablen Tiefenschärfe, sodass eine Dreidimensionalität des Bildmotivs bestimmt wird. Dies ermöglicht es Aufnahmen einen Bokeh-Effekt zu erhalten, was im Alltag jedoch nicht wirklich funktioniert. Auch ein Verdecken der zweiten Linse hat keinen Einfluss auf die Tiefenschärfe, sodass der Bokeh-Effekt im Oukitel WP1 wohl Software-generiert ist.
Die Blende von f/2.8 ist in der heutigen Zeit als sehr lichtschwach einzuordnen. Insbesondere bei Nachtmotiven liefert die 13-MP-Cam auf der Rückseite keine brauchbaren Ergebnisse. Unter guten Lichtbedingungen genügt die Qualität für den ein oder anderen Schnappschuss und Social Media-Inhalte. Probleme hat das Oukitel Phone bei der Fokussierung und der Dynamikumfang fällt gering aus. Auch die Auslösezeiten der Kamera sind sehr langsam.
Für ein Smartphone der preislichen Einstiegsklasse ist die Qualität der Frontkamera zufriedenstellend. Sofern alle Schönheitsfilter deaktiviert werden, sind Schärfe und Farbwiedergabe mit der 5 MP-Optik ordentlich, auch wenn der Galaxycore GC 5025-Bildsenor bereits bei normalen Lichtverhältnissen Bildrauschen aufzeigt. Videos können in 720p bei 30 fps aufgezeichnet werden. Mit der Hauptkamera ist eine 1080p-Auflösung bei 30 fps möglich.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Zubehör und Garantie - Oukitel WP1 mit überschaubaren Extras
Im Lieferumfang befinden sich ein modulares Netzteil (9,0 V, 2,0 A), ein passendes USB-Kabel, ein SIM-Werkzeug sowie Adapter für einen 3,5 mm Klinken- und USB-Type-A-Anschluss.
Oukitel gewährt ein Jahr Garantie auf sein Produkt.
Eingabegeräte & Bedienung - FaceUnlock und Fingerabdrucksensor im Oukitel Handy nur bedingt brauchbar
Die Steuerung des Oukitel WP1 geschieht über die üblichen Android-On-Screen-Tasten für „Zurück“, „Multitasking“ und „Home“, eine Gestensteuerung ist nicht implementiert. Der kapazitive Multi-Touchscreen reagiert recht zuverlässig auf Eingaben mit bis zu 5 Fingern. Als Eingabemöglichkeit wird ab Werk das Stock-Android-Tastaturlayout GBoard von Google vorinstalliert.
Der aktive Fingerabdrucksensor entsperrt das Oukitel Handy weder zuverlässig, noch schnell. Die Zeitspanne, bis sich das Display aus dem Stand-By-Modus einschaltet, ist zudem lang. Neben dem Fingerabdrucksensor lässt sich das WP1 mittels Gesichtserkennung entsperren, was im Alltag ebenfalls nicht wirklich gut funktioniert.
Display - Helles IPS-Panel
Das 5,45 Zoll große LC-Display des Oukitel WP1 löst mit High-Definition (1.440 x 720 Pixeln) bei einem Format von 18:9 auf. Das führt zu einer Pixeldichte unterhalb von 300 ppi, sodass Inhalte relativ unscharf dargestellt werden. Für den Alltag ist die gebotene Auflösung dennoch ausreichend, Pixelstrukturen sind bei einer sehr nahen Betrachtung des Displays aber erkennbar.
Die Panelleuchtkraft des Oukitel Handys ist für ein Smartphone dieser Preisklasse mit maximal 580 cd/m² sehr hell, die Ausleuchtung aber recht ungleichmäßig. Mit aktiviertem, adaptivem Umgebungslichtsensor zur Steuerung der Displayhelligkeit kommt das Panel auf eine ähnliche Leuchtkraft von 547 cd/m² - gleiches gilt auch für die realitätsnähere APL50-Messung, welche eine gleichmäßige Verteilung von hellen und dunklen Bereichen auf dem Panel simuliert. Hier messen wir 544 cd/m².
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Ausleuchtung: 84 %
Helligkeit Akku: 561 cd/m²
Kontrast: 660:1 (Schwarzwert: 0.85 cd/m²)
ΔE Color 5.4 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 5.8 | 0.5-98 Ø5.2
88.6% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.37
Oukitel WP1 IPS, 1440x720, 5.5" | Oukitel WP2 IPS, 2160x1080, 6" | Ulefone Armor X IPS, 1440x720, 5.5" | Blackview P10000 Pro IPS, 2160x1080, 6" | Poptel P9000 Max LCD IPS, 1920x1080, 5.5" | Xiaomi Redmi 6 Pro LCD IPS, 2280x1080, 5.8" | BQ Aquaris U2 LCD IPS, 1280x720, 5.2" | Xiaomi Mi Mix 3 OLED, 2340x1080, 6.4" | |
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Bildschirm | -1% | 29% | -2% | -2% | 15% | 14% | 41% | |
Helligkeit Bildmitte | 561 | 472 -16% | 564 1% | 513 -9% | 406 -28% | 554 -1% | 392 -30% | 599 7% |
Brightness | 537 | 456 -15% | 541 1% | 507 -6% | 397 -26% | 538 0% | 390 -27% | 593 10% |
Brightness Distribution | 84 | 86 2% | 91 8% | 89 6% | 90 7% | 91 8% | 84 0% | 96 14% |
Schwarzwert * | 0.85 | 0.32 62% | 0.37 56% | 0.37 56% | 0.38 55% | 0.61 28% | 0.37 56% | |
Kontrast | 660 | 1475 123% | 1524 131% | 1386 110% | 1068 62% | 908 38% | 1059 60% | |
Delta E Colorchecker * | 5.4 | 9.1 -69% | 5.1 6% | 8.5 -57% | 6.7 -24% | 4.86 10% | 4.88 10% | 1.4 74% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 11.8 | 14.8 -25% | 9.6 19% | 15.2 -29% | 13.8 -17% | 8.46 28% | 10.23 13% | 3.2 73% |
Delta E Graustufen * | 5.8 | 9.6 -66% | 5.4 7% | 10.6 -83% | 8.5 -47% | 5.3 9% | 3.9 33% | 2 66% |
Gamma | 2.37 93% | 1.75 126% | 2.1 105% | 2.29 96% | 2.21 100% | 2.281 96% | 2.044 108% | 2.25 98% |
CCT | 7567 86% | 8713 75% | 7755 84% | 10204 64% | 8858 73% | 7770 84% | 6819 95% | 6496 100% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Der von uns ermittelte Schwarzwert von 0,85 cd/m² ist für ein IPS-Panel sehr hoch. Auch der realitätsnahe APL50-Test bestätigt den schlechten Schwarzwert mit 0,86 cd/m². Daraus ergibt sich für das Oukitel WP1 ein geringes Kontrastverhältnis von 1:633.
Im Alltag kann die Farbwiedergabe des IPS-Panels subjektiv durchaus überzeugen. Objektiv bewertet ergeben die Messungen des Colorimeter unter Verwendung der CalMAN-Software eine zu kühle Farbwiedergabe von 7.567 K (Ideal: 6.500 K). Außerdem zeigen sowohl die Graustufen (5,8) als auch die Grund- und Mischfarben (5,4) in den durchschnittlichen DeltaE-Abweichungen deutliche Unterschiede gegenüber sRGB-Referenz (Zielwert <3). Für diese Preisklasse sind die gemessenen Werte jedoch immer noch zufriedenstellend.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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33.2 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 16.8 ms steigend | |
↘ 16.4 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 89 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
48 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 21.2 ms steigend | |
↘ 26.8 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 81 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Die Blickwinkelstabilität der Flüssigkristallanzeige weiß zu überzeugen. Die Helligkeitsabnahme ist beim seitlichen Betrachten des Bildschirms gering und die Farbtreue geht in Ordnung. Bei sehr flacher Betrachtung sind leichte Farbschleier erkennbar.
Auch die Nutzung im Freien ist dank der hohen Leuchtkraft kein Problem. Bei direkter Sonneneinstrahlung während der Sommermonate könnte der geringe Kontrast jedoch etwas störend sein.
Leistung - MediaTek Helio P23 mit guter Performance
Im Inneren des Mittelklasse-Smartphones arbeitet ein im Jahre 2017 vorgestellter Octa-Core-Prozessor aus dem Hause MediaTek. Der Helio P23 MT6763V integriert 8 ARM Cortex-A53 Kerne in zwei Clustern mit jeweils vier Performance- und Stromsparkernen. Im Vergleich zum Modell MT6763T ist die maximale Taktrate im Oukitel WP1-SoC mit 2 GHz etwas geringer. Die im Chipsatz verbaute Grafikeinheit ARM Mali-G71 MP2 bietet Support für Vulkan und OpenGL ES 3.2.
In den Benchmarks begegnet der Helio P23 im Zusammenspiel mit 4 GB RAM der Android-Konkurrenz auf Augenhöhe. Die Ergebnisse des WP1 sind dank der geringen Auflösung des Displays sowohl bei den prozessorlastigen als auch den grafikintensiven Benchmarks mit Snapdragon 625 des Xiaomi Redmi 6 Pro vergleichbar. Die im Vergleichsfeld aufgeführte MediaTek-Konkurrenz spielt hier in einer Liga unterhalb des WP1.
Auch im Alltag ist die Systemleistung des Oukitel Smartphones zufriedenstellend. Die Navigation innerhalb des Android-User-Interfaces läuft größtenteils flüssig. Unter Multitasking kommt es zu längeren Verzögerungen und die Ladezeiten sind spürbar länger.
Beim Surfen mit dem Chrome-Browser muss man sich ebenfalls keine Sorgen über zu wenig Geschwindigkeit machen. Für ein günstiges Mittelklasse-Handy schlägt sich das Oukitel WP1 in allen Benchmarks sehr passabel. In der Praxis können selbst aufwändige Seiten relativ schnell und fehlerfrei geladen werden.
JetStream 1.1 - Total Score | |
Xiaomi Mi Mix 3 (Chrome 70) | |
Xiaomi Redmi 6 Pro (Chrome 68) | |
Durchschnittliche Mediatek Helio P23 MT6763V (22 - 25.9, n=5) | |
Oukitel WP1 (Chrome 70) | |
Poptel P9000 Max (Chrome 68) | |
Ulefone Armor X (Chrome 66) | |
BQ Aquaris U2 (Chrome 67) | |
Blackview P10000 Pro (Chrome 66) | |
Oukitel WP2 (Chroome Mobile 70) |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=210, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Mi Mix 3 (Chrome 70) | |
Xiaomi Redmi 6 Pro (Chrome 68) | |
Durchschnittliche Mediatek Helio P23 MT6763V (3998 - 4862, n=5) | |
Oukitel WP1 (Chrome 70) | |
Blackview P10000 Pro (Chrome 66) | |
Poptel P9000 Max (Chrome 68) | |
BQ Aquaris U2 (Chrome 67) | |
Ulefone Armor X (Chrome 66) | |
Oukitel WP2 (Chrome Mobile 70) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Ulefone Armor X (Chrome 66) | |
Oukitel WP2 (Chrome Mobile 70) | |
Oukitel WP2 (Chrome Mobile 70) | |
Poptel P9000 Max (Chrome 68) | |
BQ Aquaris U2 (Chrome 67) | |
Blackview P10000 Pro (Chrome 66) | |
Durchschnittliche Mediatek Helio P23 MT6763V (11309 - 13077, n=5) | |
Oukitel WP1 (Chrome 70) | |
Xiaomi Redmi 6 Pro (Chrome 68) | |
Xiaomi Mi Mix 3 (Chrome 70) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=167, der letzten 2 Jahre) |
* ... kleinere Werte sind besser
Die gemessene Geschwindigkeit beim Lesen und Schreiben des internen Speichers ist nicht sehr hoch, für einen eMMC-Speicher aber auf einem sehr guten Niveau. Auch die Zugriffsraten des microSD-Kartenslots, getestet mit unserer Referenzkarte Toshiba Exceria Pro M501 (max. 270 MBit pro Sekunde beim Lesen und max. 150 MBit pro Sekunde beim Schreiben), sind beim Oukitel WP1, gemessen an der Konkurrenz, sehr zufriedenstellend.
Oukitel WP1 | Oukitel WP2 | Ulefone Armor X | Blackview P10000 Pro | Poptel P9000 Max | Xiaomi Redmi 6 Pro | BQ Aquaris U2 | Xiaomi Mi Mix 3 | Durchschnittliche 64 GB eMMC Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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AndroBench 3-5 | -34% | -36% | -23% | -30% | 38% | -26% | 56% | -1% | 697% | |
Sequential Read 256KB | 285 | 267.6 -6% | 255.3 -10% | 284.3 0% | 269.4 -5% | 278.7 -2% | 253.5 -11% | 675 137% | 274 ? -4% | 1882 ? 560% |
Sequential Write 256KB | 241.3 | 98.6 -59% | 82.8 -66% | 112.3 -53% | 129.6 -46% | 212.9 -12% | 137.7 -43% | 206.8 -14% | 176.6 ? -27% | 1467 ? 508% |
Random Read 4KB | 64.2 | 26.89 -58% | 14.7 -77% | 29.98 -53% | 35.1 -45% | 66.9 4% | 46.87 -27% | 133.2 107% | 59.4 ? -7% | 278 ? 333% |
Random Write 4KB | 20.83 | 13.23 -36% | 10.17 -51% | 14.6 -30% | 11.23 -46% | 72.6 249% | 8.87 -57% | 19.54 -6% | 32.2 ? 55% | 310 ? 1388% |
Sequential Read 256KB SDCard | 81.2 ? | 72.2 ? -11% | 81.5 ? 0% | 80.9 ? 0% | 72.9 ? -10% | 83.5 ? 3% | 79.4 ? -2% | 77.4 ? -5% | ||
Sequential Write 256KB SDCard | 72.8 ? | 47.92 ? -34% | 62.6 ? -14% | 73.3 ? 1% | 53.2 ? -27% | 62.2 ? -15% | 61.6 ? -15% | 58.3 ? -20% |
Spiele - Überraschend gute 3D-Leistung dank 720p-Auflösung
Die im Oukitel Smartphone integrierte Grafikkarte ist eine Mali-G71 MP2 mit 2 Kernen, welche mit 770 MHz getaktet wird. Die Grafikeinheit beherrscht neben OpenGL ES 3.1 auch Vulcan 1.0 sowie DirectX 11. Aufwändigere 3D-Spiele aus dem Android Play Store, wie PUBG Mobile, sind selbst bei hohen grafischen Details möglich. Ohne vereinzelte Einbrüche in der Framerate ist die Wiedergabe unter reduzierten Details dennoch empfehlenswert. Bei dem von uns getesteten Rennspiel "Asphalt 9 Legends" sind bei maximaler Grafik immer wieder kurze Ruckler erkennbar.
Der Touchscreen sowie die Lagesensoren haben im Test problemlos funktioniert.
Emissionen - Oukitel Smartphone mit blechernem Sound
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen bewegen sich in einem unkritischen Bereich, jedoch erwärmt sich das Oukitel WP1 auf der Front sehr heterogen. Unter andauernder Volllast erreicht das Mittelklasse-Smartphone eine Temperatur von über 38 °C auf der Vorderseite.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 32.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Mono-Lautsprecher auf der Rückseite des Gehäuses erreicht im Test eine sehr hohe Maximallautstärke von fast 93 dB(A). Das Klangbild ist erwartungsgemäß geprägt von Tönen aus mittleren und hohen Frequenzen. Anhand des Pink-Noise-Diagramms wird deutlich, dass Bässe nicht hörbar sind. Die Mitten und Höhen werden wenig linear wiedergeben.
Die Ausgabe des Lautsprechers ist bei zunehmender Lautstärke verzerrt und wirkt blechern. Für eine Musikwiedergabe empfiehlt sich die Verwendung von Kopfhörern über den USB-Type-C-Anschluss oder kabelloser Peripheriegeräte via Bluetooth, welches ein deutlich saubereres Audiosignal ermöglicht.
Oukitel WP1 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (92.9 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 22.6% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (8.2% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 9.5% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (7.2% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 10.3% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (28.2% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 71% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 5% vergleichbar, 24% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 83% aller getesteten Geräte waren besser, 3% vergleichbar, 13% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Poptel P9000 Max Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (85.5 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 41.3% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (8.9% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | verringerte Mitten, vom Median 6.3% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (9.1% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 5.4% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (5.4% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (29.4% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 74% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 4% vergleichbar, 22% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 86% aller getesteten Geräte waren besser, 3% vergleichbar, 11% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit - Oukitel WP1 mit langer Laufzeit
Energieaufnahme
Das Energiemanagement des Oukitel WP1 kann im Vergleich zur Konkurrenz überzeugen. Sowohl bei Last, als auch im Idle-Modus fällt der Energieverbrauch moderat aus.
Aus / Standby | 0.01 / 0.15 Watt |
Idle | 0.77 / 1.98 / 1.99 Watt |
Last |
3.89 / 4.78 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Oukitel WP1 5000 mAh | Oukitel WP2 10214 mAh | Ulefone Armor X 5500 mAh | Blackview P10000 Pro 11000 mAh | Poptel P9000 Max 9000 mAh | Xiaomi Redmi 6 Pro 4000 mAh | BQ Aquaris U2 3100 mAh | Xiaomi Mi Mix 3 3200 mAh | Durchschnittliche Mediatek Helio P23 MT6763V | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -14% | -22% | -5% | 6% | -41% | 6% | 15% | -5% | -29% | |
Idle min * | 0.77 | 1.14 -48% | 1.22 -58% | 0.63 18% | 0.92 -19% | 1.3 -69% | 0.8 -4% | 0.49 36% | 0.851 ? -11% | 0.882 ? -15% |
Idle avg * | 1.98 | 1.99 -1% | 2.07 -5% | 2.2 -11% | 1.9 4% | 2.1 -6% | 1.4 29% | 0.67 66% | 2.01 ? -2% | 1.448 ? 27% |
Idle max * | 1.99 | 2.03 -2% | 2.14 -8% | 2.3 -16% | 2.19 -10% | 3.7 -86% | 1.9 5% | 0.87 56% | 2.26 ? -14% | 1.603 ? 19% |
Last avg * | 3.89 | 3.72 4% | 4.92 -26% | 3.57 8% | 3.1 20% | 4.5 -16% | 3.4 13% | 3.64 6% | 3.74 ? 4% | 6.57 ? -69% |
Last max * | 4.78 | 5.96 -25% | 5.4 -13% | 5.82 -22% | 3.12 35% | 6 -26% | 5.3 -11% | 9.04 -89% | 4.9 ? -3% | 9.92 ? -108% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
In unserem WLAN-Test bei einer angepassten Displayhelligkeit von 150 cd/m² hält der 5.000-mAh-Akku rund 16 Stunden durch. Ein sehr gutes Ergebnis, insbesondere da die hauseigene Konkurrenz, Oukitel WP2, nur etwa 20 Prozent länger durchhält, obwohl das Schwestermodell einen doppelt so großen Energiespeicher verbaut hat.
Oukitel WP1 5000 mAh | Oukitel WP2 10214 mAh | Ulefone Armor X 5500 mAh | Blackview P10000 Pro 11000 mAh | Poptel P9000 Max 9000 mAh | Xiaomi Redmi 6 Pro 4000 mAh | BQ Aquaris U2 3100 mAh | Xiaomi Mi Mix 3 3200 mAh | |
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Akkulaufzeit | ||||||||
WLAN | 971 | 1146 18% | 845 -13% | 2149 121% | 1346 39% | 868 -11% | 686 -29% | 719 -26% |
Pro
Contra
Fazit - Nieschen-Smartphone mit Daseinsberechtigung
Das Oukitel WP1 offenbart in unserem Test durchaus einige Schwächen, wie den geringen Kontrast des IPS-Panels, die veralteten Sicherheits-Patches, den blechernen Lautsprecher und die funktionslose zweite Kameralinse auf der Rückseite. Dennoch bringt der chinesische Hersteller ein Outdoor-Smartphone mit einem runden Gesamtpaket auf dem Markt, welches insbesondere mit seinem Preis und seiner Ausstattung zu überzeugen weiß. Außerdem punktet das Oukitel Handy in den Bereichen, die bei einem Smartphone, welches für den Außenbereich gedacht ist, maßgeblich sind.
Das Oukitel WP1 hat durchaus seine Daseinsberechtigung im Bereich der Outdoor-Smartphones. Wer dieses robuste Gehäuse nicht benötigt, bekommt auf dem Markt aber handlichere und bessere Alternativen im Preisbereich um die 150 Euro.
Wer die geringe HD-Auflösung des Oukitel WP1 in Kauf nimmt, bekommt dank der geringen Pixeldichte ein Smartphone mit guter Performance, sehr langer Akkulaufzeit sowie relativ geringer Abwärme - und selbst aufwändige 3D-Spiele stellen kein Problem dar.
Oukitel WP1
- 02.01.2019 v6 (old)
Marcus Herbrich, Daniel Schmidt