Test Nexoc Osiris E619 Notebook
Mit der Geforce 8600M GT Grafikkarte ausgestattete Notebooks sind zurzeit heiß begehrt. Kein Wunder, bietet sie doch ausreichend Leistung um auch aktuelle Games flüssig spielen zu können, und passt dabei auch in die "gemäßigte" 15 Zoll Multimediaklasse. Nexoc will im Vergleich mit der Konkurrenz vor allem durch einen Aspekt punkten: Der verlockende Kaufpreis.
Beim Test des folgenden Gerätes handelt sich um das Nexoc Osiris E619, welches auf das Compal FL90 Barebone basiert. Je nach Ausstattungsvariante kann das Gerät als identisch mit der Bullmann V-Klasse 8 Cenduo, der One C64xx Serie und dem mySN FL90 von Schenker bezeichnet werden.
Wie von vielen Klassenkonkurrenten vorgezeigt, versucht auch das Nexoc Osiris S619 durch seinen Hochglanz lackierten Displaydeckel zu gefallen. Abgesehen davon hält sich die Gehäusegestaltung eher zurückhaltend und verzichtet auf den Einsatz von Farben und Formen. Man konnte schon beinahe meinen, man hätte ein Thinkpad vor sich am Schreibtisch stehen.
Interessant zu erwähnen wäre vielleicht auch noch die ebenso hochglänzend ausgeführte Leiste oberhalb der Tastatur welche einige Tasten birgt, die auf den ersten Blick nicht als solche zu erkennen sind. Diese sprechen quasi berührungslos an sobald man sich mit dem Finger nähert. Leider gibt das Gehäuse in diesem Bereich etwas nach wenn man dann doch etwas mehr Druck auf die Tasten ausübt.
Das restliche Gehäuse hinterlässt grundsätzlich einen ganz passablen Eindruck hinsichtlich Robustheit und Steifigkeit. Zu erwähnen wäre aber, dass beim Hantieren mit dem Gerät doch mit dem einen oder anderen Knarren gerechnet werden muss. Das Display schneidet hinsichtlich Stabilität ganz annehmbar ab.
Die beiden Scharniere machen einen robusten Eindruck, und halten das Display auch fest in der vorgesehenen Position. Der Öffnungswinkel des Bildschirmes ist nach hinten begrenzt, fällt aber ausreichend aus. Auf ein Verriegelungshaken wurde verzichtet, das Display wird mittels der Scharniere im geschlossenen Zustand gehalten.
Die Anschlüsse am Osiris E619 findet man jeweils an der linken und rechten Gehäuseseite. 4 USB Ports und ein Firewire Anschluss sind dabei ganz in Ordnung, ein digitaler Bildausgang (DVI oder HDMI) fehlt aber leider ebenso wie ein optischer Soundausgang.
Dafür bietet das S619 eine integrierte Webcam mit einer Auflösung von 2 Megapixel und einen Fingerprintreader.
Die kohlrabenschwarze Tastatur ähnelt in ihrem Aussehen den bekannten Thinkpad Eingabegeräten: Schwarze Tasten, weiße Ziffern und hellblaue Beschriftungen für die Zweitbelegungen. Spätestens beim Tippen auf der Tastatur vergisst man diesen Gedanken aber schnell wieder.
Die Tastatur sitzt offenbar nicht wirklich fest im Gehäuse, was sich einerseits in einem deutlichen Durchbiegen der Einheit beim Tippen zeigt, und sich andererseits auch durch eine eher klappernde Geräuschkulisse offenbart.
Das Tippgefühl einzelner Tasten, speziell der Größeren wie etwa Leer- und Enter Taste fällt auch nicht wirklich berauschend aus. Sie bieten kaum Widerstand und sitzen relativ locker.
Nicht nur die Tastatur, auch das Touchpad konnte uns nicht ganz überzeugen. Obwohl mit einer sehr angenehmen Oberfläche ausgestattet spricht dieses oft nur schlecht an und macht das Navigieren etwas mühsam. Positiv zu erwähnen wären die beiden Touchpadtasten, die sich durch ein sehr angenehmes Druckgefühl auszeichnen.
Das 15.4 Zoll WSXGA+ Display mit einer Auflösung von 1680x1050 Pixel bietet gute Übersicht und obendrauf ein mattes spiegelfreies Display, welches speziell in dieser Notebookklasse nicht oft zu finden ist. Aufgefallen beim Display ist eine Art körnige Struktur der Oberfläche, die bei zu geringem Abstand zur Displayoberfläche etwas störend wirken kann.
Die Messwerte des Panels können sich durchaus sehen lassen. Als maximale Helligkeit konnten wir im zentralen oberen Bereich des Bildschirmes immerhin ganz gute 177.4 cd/m² messen. Auch die Ausleuchtung mit 85% kann sich sehen lassen. Das Messdiagramm zeigt einen Korrekturbedarf der Farbdarstellung bei den blauen Farbtönen.
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Ausleuchtung: 85 %
Kontrast: 440:1 (Schwarzwert: 0.4 cd/m²)
Mit einer minimalen Helligkeit von 0.4 cd/m² kann das Panel des Osiris S619 auch beim Kontrast punkten. 444:1 ist ein durchaus gutes Ergebnis. Auffälligkeiten bei der Reaktionsgeschwindigkeit des Displays konnten nicht festgestellt werden.
Zwar weisen die Eckdaten des Displays wie etwa das matte Display und die gute durchschnittliche Helligkeit von 165.2 cd/m² auf eine einwandfreie Outdoortauglichkeit hin, im praktischen Test wirkte das Bild aber beinahe etwas trübe, was vermutlich an der relativ rauen Displayoberfläche liegt. Ein Einsatz im Freien ist dennoch möglich.
Hinsichtlich der möglichen Blickwinkel schneidet das verbaute WSXGA+ Panel ganz gut ab. Zwar kommt es bei einer zu starken Abflachung des Blickwinkels zu Farb- und Kontrastveränderungen, insbesondere bei dargestellten Bildern, Textzeichen bleiben aber relativ gut lesbar.
Ein besonderes Plus des Nexoc Osiris S619 ist die freie Konfigurierbarkeit des Gerätes. So ist das Notebook mit allen aktuell verfügbaren Intel Core 2 Duo CPUs zu haben. Unser Testsample war mit einer T7500 CPU mit 2.2 GHz ausgestattet und bietet damit ein ausgewogenes Preis/Leistungs- Verhältnis.
Für 3D Grafik ist wie eingangs angekündigt, eine NVIDIA Geforce 8600M GT zuständig, welche mit insgesamt 512MB DDR2 RAM für ordentlich Leistung sorgt. Im Benchmarkvergleich reiht sich das Osiris E619 in etwa auf dem Niveau des Acer Aspire 5920G bzw. etwas über den Ergebnissen des Samsung R70 mit 8600M GS Grafik ein. Deutlich voran liegt im Klassenvergleich das Asus G1S, was auf die Verwendung von GDDR3 Speicher beim G1S zurückzuführen ist.
Die praktischen Spieltest zeigten sich vor allem beim Grusel-Shooter FEAR deutliche Performanceeinbrüche bei den CPU/GPU Einstellungen Medium und Maximum. Auch die Ergebnisse im Test mit Supreme Commander hielten sich in Grenzen. Nichts desto trotz sollten man mit dieser Ausstattung nahezu alle aktuellen Games mit kleineren oder möglicherweise auch etwas größeren Einschränkungen hinsichtlich Auflösung und Details spielen können. Insgesamt erfüllt die Hardwareausstattung also ihren Zweck.
Nicht zu vergessen sind dabei natürlich die im Preis inbegriffene 160GB Festplatte mit 5400 U/min und insgesamt 2GB Arbeitsspeicher, die mittlerweile schon beinahe zur Standardausstattung gehören.
Nähere Informationen zur Grafikkarte finden Sie hier bzw. in unserem Vergleich mobiler Grafikkarten. Detailinformationen zur Core Duo CPU finden Sie hier.
Besuchen Sie auch unsere Benchmarkliste mobiler Prozessoren bzw. die Benchmarkliste mobiler Grafikkarten, um das Gerät mit anderen Konfigurationen zu vergleichen.
3DMark 2001SE Standard | 21519 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 8985 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 5623 Punkte | |
3DMark 06 Score Unknown Setting | 2957 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 05 Standard | 4349 Punkte | |
Hilfe |
Weitere Benchmarkergebnisse:
Supreme Commander
[Test bei Skirmish 1 vs 1 auf einer kleinen Map]
- Auflösung 1024x768, Detail Presets auf "high" - 24-56fps, mit etwa 30fps im gameplay gut spielbar.
- Auflösung 1280x800, Detail Presets auf "high" - 19-50fps, mit etwa 20fps im gameplay noch einigermaßen gut spielbar.
- Auflösung 1440x900, Detail Presets auf "high" - 15-20fps, mit knapp unter 20fps im gameplay noch spielbar.
Command an Conquer III
[Test bei Gefecht 1 vs 1 auf einer kleinen Map]
- Auflösung 1024x768, Presets auf "high", AA off - 27-30fps, gut spielbar.
- Auflösung 1280x800, Presets auf "high", AA off - 21-30fps, gut spielbar.
- Auflösung 1440x900, Presets auf "high", AA off - 19-27fps, noch einigermaßen gut spielbar, ruckeln beim scrollen auffällig.
Zwar sind beide Games auch in der jeweils höchsten angeführten Auflösung spielbar, Leistungseinbußen werden aber bereits erkennbar. Spätestens bei großen Multiplayer Schlachten wird man aber vermutlich bei den Anforderungen zurückschrauben müssen.
Lautstärke
Trotz der in Richtung Leistung optimierten Ausstattung des Gerätes, halten sich die Geräuschemissionen des Gerätes überraschender Weise in Grenzen. Dies fällt vor allem im Idle Betrieb auf, wo das Gerät angenehm im Hintergrund bleibt.
Das Anwachsen der Lautstärke unter Last ist nicht verwunderlich und auch für den Benutzer als wenig dramatisch zu bezeichnen. Zwar läuft der Lüfter dann gut hörbar und durchaus präsent, beim Spielen eines spannenden Computer Games beeinträchtigt dies nicht den Spielespass.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.5 / 39.3 / 33.8 dB(A) |
HDD |
| 33.3 dB(A) |
DVD |
| 40 / dB(A) |
Last |
| 0 / 42.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Nicht nur die Lautstärke des Notebooks, auch die Oberflächentemperatur des Gerätes hielt sich selbst unter Last in Grenzen. Maximal 35.4°C an der Oberseite und 42.1°C an der Unterseite geben keinen Grund zur Beunruhigung.
Upper side
palmwrist: 33.4°C max: 35.4°C avg: 32.7°C
Bottom side
max: 42.1°C avg: 37.2°C
Lautsprecher
Der gelieferte Sound weist zwar eine ganz passable Lautstärke auf, hinsichtlich Klangfülle kann dieser aber nicht wirklich überzeugen. Die wiedergegebene Musik klingt etwas unsauber und dumpf.
Die Soundausgabe über den 3.5mm Stereo Port fällt sauber und ohne Beanstandungen aus.
Die gemessenen Akkulaufzeiten des Nexoc Osiris E619 lassen eine mobile Verwendung desselbigen durchaus zu. Mit netzunabhängigen Zeiten von minimal etwas mehr als einer Stunde (Last) bis hin zu maximal knapp 5 Stunden kann das Gerät auch abseits der nächsten Steckdose eine ganz ansehnliche Zeit lang betrieben werden.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 20.3 / 31.4 / 32.6 Watt |
Last |
61.3 / 63.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
"Der Preis ist heiß" - So könnte der Werbeslogan für das Nexoc Osiris E619 lauten. Insgesamt bekommt man für sein Geld ein gutes Gesamtpaket: Gutes Display, spieletaugliche Hardware, akzeptable Emissionswerte und eine brauchbare Akkulaufzeit.
Das Gehäuse geht grundsätzlich ok, wenn auch mit dem einen oder anderen Knarren zu rechnen ist. Auch die Haptik des Kunststoffgehäuses ist mitunter nicht so toll, die Basics wie Robustheit und Verwindungssteifigkeit stimmen jedoch.
Bei der Tastatur muss man vermutlich die größten Einbußen hinnehmen. Die nicht absolut fest im Gehäuse sitzende Einheit biegt sich beim Tippen deutlich durch, und verursacht klappernde Geräusche beim Schreiben. Auch das Druckgefühl der Tasten ist nicht optimal, was aber auch subjektiv unterschiedlich ausfallen kann.
Ein klares Argument Pro E619 ist das WSXGA+ Display mit matter Displayoberfläche und guter Helligkeit. Damit ist das Nexoc Osiris E619 auch für den Einsatz im Freien geeignet. Hinsichtlich Blickwinkelstabilität scheidet das Panel ebenso ganz passabel ab.
Natürlich ist die Hardwareausstattung vermutlich der dringendste Grund, der für das Gerät spricht. T7500 CPU, Geforce 8600M GT Grafik, 160GB Harddisk und 2GB Arbeitsspeicher für etwa 1200 Euro sind nicht zu verachten.
Die Emissionen des E619 fallen vor allem im Idle Betrieb sehr erträglich aus. Zwar ist der Lüfter zu hören, die niedrige Frequenz lässt ihn aber kaum als störend empfinden.
Zu guter letzt fällt auch die Akkulaufzeit ganz brauchbar aus. Dies ist sicher auch auf den großen und deutlich überstehenden 9 Zellen Akku zurückzuführen. Aber wie heißt es so schön: Wer hat, der hat...
Vielen Dank der Firma Nexoc, die uns freundlicherweise das Testgerät zur Verfügung gestellt haben.
Über den Testbericht bzw. das Notebook können Sie hier in unserem Forum diskutieren.