Test Microsoft Lumia 650 Smartphone
Das Microsoft Lumia 650 ist der direkte Nachfolger des Lumia 640, welches wir vor ziemlich genau einem Jahr getestet haben. Microsoft bietet erneut zwei Versionen des Smartphones an. Wir testen heute die "normale" Version, die im Handel für rund 200 Euro erhältlich ist. Für 30 Euro mehr bietet Microsoft auch wieder eine Dual-SIM-Version, abgesehen von dem zusätzlichen SIM-Steckplatz gibt es aber keine technischen Unterschiede. Microsoft bewirbt aktiv die Tauglichkeit für Unternehmen. Hierbei bezieht sich der Hersteller aus Redmond vor allem auf die Office-Apps sowie die Kompatibilität mit Windows 10 PCs, auf Continuum müssen Kunden aufgrund der schwachen Hardware jedoch verzichten. Diese Funktion ist derzeit den beiden Flagschiffen Lumia 950 und Lumia 950 XL vorbehalten. Unser Testgerät verfügt über einen Quad-Core-SoC der Einstiegsklasse von Qualcomm, 1 GB Arbeitsspeicher sowie 16 GB internen Speicher. Das 5 Zoll große Display setzt auf die AMOLED-Technologie und verfügt über 1.280 x 720 Pixel (HD-Auflösung).
Zu den Konkurrenten des Microsoft Lumia 650 zählen unter anderem: Motorola Moto G3, Asus ZenFone 2 Laser, Archos Diamond S, Samsung Galaxy J5, Allview E4 und das LG Class.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse
Microsoft verabschiedet sich bei dem neuen Lumia 650 von dem bunten und knalligen Design des Vorgängers Lumia 640 und orientiert sich eher an den aktuellen Topmodellen Lumia 950 und 950 XL. Optisch hinterlässt das kleinere Lumia sogar einen etwas edleren Eindruck, da wir am Alu-Rahmen polierte Kanten vorfinden. Die Rückseite besteht nun aus schwarzem Kunststoff und ist zu den Rändern hin leicht abgerundet, was der Haptik zugutekommt. Optisch fügt sich das schwarze Testgerät auch in produktive Umgebungen sehr gut ein und sollte kaum auffallen. Wer es etwas heller mag, kann sich auch für eine komplett weiße Variante entscheiden.
Die Stabilität des 5-Zoll-Smartphones fällt insgesamt gut aus, lediglich der abnehmbare Deckel auf der Rückseite trübt den guten Eindruck ein wenig. Der Deckel sitzt zwar fest, aber zwischen der Oberfläche und dem Akku besteht etwas Luft, sodass es bei Berührungen des Öfteren zu einem leichten Klappern kommt. Der Deckel fühlt sich zudem sehr billig an, dafür sind Fingerabdrücke, Druck oder Verwindungsversuche kein Problem für das Smartphone. Wir können leichte Knarzgeräusche vernehmen, die jedoch ein Resultat des abnehmbaren Deckels sind. Unter diesem verbirgt sich der austauschbare Akku sowie die beiden Steckplätze für die microSD und die SIM. Um an die beiden Slots heranzukommen, muss jedoch vorher der Akku entfernt werden.
Mit einem Gewicht von gerade einmal 122 Gramm und der Bauhöhe von 6,9 Millimetern gehört das Lumia 650 im Vergleichsfeld zu den kompaktesten Geräten. Auch bei den restlichen Dimensionen gibt es keine Ausreißer.
Ausstattung
Microsoft stattet das Lumia 650 mit einem Einstiegs-Quad-Core-SoC aus. Das wohl auffälligste Merkmal des Qualcomm Snapdragon 212 ist das Fehlen eines Mobilfunkmodems, welches daher mit einem zusätzlichen Chip realisiert werden muss. Bei der Konnektivität zeigt sich Microsoft etwas knauserig, denn wir bekommen lediglich einen normalen Micro-USB-2.0-Anschluss ohne OTG-Unterstützung sowie Bluetooth 4.1, WiFi-Direct und NFC. Zumindest lässt sich der 16 GB große interne Speicher mit einer microSD-Karte um bis zu 200 GB erweitern. Wie schon bei den größeren Lumia-Modellen gibt es keinen Fingerabdruckscanner, allerdings müssen wir beim Lumia 650 auch auf einen Iris-Scanner oder eine Kamera mit Gesichtserkennung verzichten. Die Funktion "Windows Hello" wird daher auch nicht unterstützt. Gerade bei dem Fokus auf Firmenkunden ist das trotz des geringen Preises ein wenig enttäuschend. Ein UKW-Radio ist verfügbar, welches jedoch ein optionales Headset erfordert.
Software
Nach dem Lumia 950 XL, dem Lumia 950 und dem Lumia 550 ist das Testgerät Lumia 650 das vierte Smartphone mit dem Betriebssystem Windows 10 Mobile. Das Design und auch die Bedienung der Benutzeroberfläche unterscheiden sich aufgrund der Kacheloberfläche jedoch nicht von dem Vorläufer Windows Phone 8.x. Wer also schon einmal ein Windows Smartphone verwendet hat, wird sich gut zurechtfinden, aber auch für Einsteiger ist das Bedienkonzept recht intuitiv. Der Startbildschirm besteht aus Kacheln (teilweise mit Live-Informationen), die sich in puncto Größe sowie Transparenz anpassen lassen.
Mit einem Wisch nach unten erreichen wir die Schnelleinstellungen, die sich zudem noch weiter ausklappen lassen. Etwas problematisch ist teilweise die untere Leiste mit den Onscreen-Bedienelementen (Zurück, Windows-Button, Suche). Diese können mit einem Wisch von unten ein- und ausgeblendet werden. Eigentlich eine gute Idee, doch der Inhalt passt sich nicht immer an die Leiste an. So kann es durchaus passieren, dass Kontrollelemente von Apps durch die Leiste teilweise oder im schlimmsten Fall sogar ganz verdeckt werden.
Allgemein hinterlässt Windows 10 Mobile jedoch einen positiven Eindruck. Die Bedienung ist wie bereits erwähnt sehr intuitiv und auch Office ist bereits auf dem Gerät installiert (keine Office-365-Lizenz erforderlich). Das wohl größte Problem von Windows Mobile ist nach wie vor das im Vergleich zu Android und iOS stark eingeschränkte App-Angebot. Als Neueinsteiger ist das vielleicht kein so großes Problem, aber falls man bereits Android oder iOS nutzt, sollte man im Vorfeld definitiv kontrollieren, ob es alle gewünschten Apps auf für Windows gibt.
Eine nützliche Funktion ist das Always-On-Display (Blick), welches wir bereits von den teureren Lumias kennen. Dabei werden auf dem Sperrbildschirm Informationen wie das Datum, die Uhrzeit und auch Benachrichtigungen angezeigt. In den Einstellungen gibt es viele Optionen für diese Funktion. So kann man die Anzeigedauer einstellen oder einen Nachtmodus mit anderen Farben aktivieren.
Kommunikation und GPS
Auch bei den Kommunikationsmodulen bemerkt man den geringen Kaufpreis des Lumia 650. Im Alltag dürfte man zwar keine Probleme haben, aber auf moderne Standards muss man verzichten. LTE-Verbindungen sind entsprechend Cat. 4 möglich (max. 150 Mbit/s Downstream, 50 Mbit/s Upstream), allerdings ist die Frequenzabdeckung vor allem bei den GSM- und UMTS-Standards eher bescheiden (volle Liste in den Spezifikationen am Anfang des Tests). Für Auslandsbesuche ist das Testgerät also nicht unbedingt die erste Wahl.
Das Smartphone unterstützt die WLAN-Standards 802.11b/g/n, allerdings nur in 2,4-GHz-Netzen. Auf das weniger genutzte 5-GHz-Band sowie das schnelle ac-WLAN müssen Käufer des Lumia 650 verzichten. Der WLAN-Empfang in unserer Testumgebung war mittelmäßig. Schon bei einigen baulichen Hindernissen wie einfachen Wänden ging das Signal oftmals auf nur noch einen Balken zurück und auch die Geschwindigkeit beim Downloaden von Apps sowie dem Seitenaufbau beim Surfen war spürbar geringer.
Überraschend gut ausgestattet zeigt sich das Lumia 650 bei der Positionsbestimmung, denn neben A-GPS und GLONASS kann das Smartphone auch auf das chinesische BeiDou-Netzwerk zugreifen. Auf einer Fahrradtour vergleichen wir die Leistung des Testgerätes mit dem professionellen Navigationsgerät Gamin Edge 500. Insgesamt schlägt sich das Testgerät sehr gut und die Abweichung auf der knapp 12 km langen Teststrecke liegt bei gerade einmal 200 Metern und wir können keine Abkürzungen oder Verbindungsprobleme bemerken. Damit steht der Navigation mit dem Lumia 650 nichts im Weg.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Telefon-App ist ein wenig umständlich aufgebaut, da sich die einzelnen Funktionen auf den oberen sowie unteren Bereich aufteilen. Oben finden wir in verschiedenen Reitern den Verlauf, die Kurzwahlliste und die Wähltastatur (Nummernblock), während sich die Symbole am unteren Rand je nach Ansicht verändern. Den Zugang zum Anrufbeantworter oder zu den Kontakten erhält man beispielsweise nur, wenn man sich im Reiter Verlauf oder Kurzwahlliste befindet, aber nicht wenn der Nummernblock angezeigt wird. Ein Vorteil ist die gute Integration von Skype, da die Anrufe auch in der normalen Telefon-App angezeigt werden.
Die Sprachqualität selbst würden wir als unauffällig bezeichnen. Stimmen werden klar wiedergegeben und zu störenden Aussetzern kam es bei unserem Test – im Gegensatz zum großen Lumia 950 XL – nicht. Die Freisprechfunktion hingegen gibt Stimmen etwas blechern wieder und unser Gesprächspartner beklagte sich über eine etwas leise Stimme.
Kameras
Auf der Vorderseite verbaut Microsoft eine 5-MP-Weitwinkelkamera (f/2.2, Fixfokus), die bei gutem Umgebungslicht ordentliche Fotos schießt. Selbst bei wenig Restlicht sind die Motive noch klar zu erkennen, auch wenn Rauschen aufgrund des fehlenden Blitzes nicht verhindert werden kann. Videos können mit der Frontkamera maximal in der HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel) aufgenommen werden.
Die rückwärtige Kamera löst mit 9 MP (f/2.2) etwas höher auf und besitzt einen Autofokus sowie einen LED-Blitz. Die Qualität der Bilder ist dabei überraschend gut und die geringe Auflösung macht sich erst beim Vergrößern bemerkbar. Auch bei wenig Restlicht können wir noch alles erkennen und das Rauschen hält sich in Grenzen. Für gelegentliche Fotos ist das Lumia 650 damit auf jeden Fall geeignet. Die maximale Auflösung der Videos ist auch bei der hinteren Kamera auf die HD-Auflösung begrenzt. Maximal sind 30 fps möglich, Zeitlupenaufnahmen stehen daher nicht zur Verfügung.
Etwas mager ist der Funktionsumfang der Kamera-Software. Zwar können wir einige Einstellungen wie ISO-Wert oder die Belichtung manuell justieren, aber es fehlen verschiedene Aufnahmemodi. So ist es beispielsweise nicht möglich, ohne zusätzliche Apps Panoramas aufzunehmen. Auch verschiedene Filter suchen wir vergebens.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Zusätzlich zu unseren normalen Testbildern machen wir weitere Bilder unter kontrollierten Bedingungen. Die Bilder werden im Automatikmodus aufgenommen und im Nachhinein nicht bearbeitet. Zur Beurteilung der Farbgenauigkeit verwenden wir die ColorChecker-Farben. Viele der Farben sind dabei etwas übersättigt, was jedoch dem lebendigen Bildeindruck zugutekommt.
Für die Beurteilung der Bildschärfe fotografieren wir das Testchart möglichst formatfüllend ab. Auch hier schlägt sich das Lumia 650 – trotz der vergleichsweise geringen Auflösung – sehr gut. Selbst bei dem vergrößerten Ausschnitt erkennt man nur leichte Unschärfen an den Rändern. Insgesamt eine gute Leistung für die Preisklasse.
Zubehör und Garantie
Der Lieferumfang des Microsoft Lumia 650 beschränkt sich auf das Nötigste. Das Netzteil besitzt ein festes Kabel, auf ein USB-Kabel für die Verbindung mit dem PC müssen wir daher verzichten. Auch ein Headset befindet sich nicht in der Verpackung, Microsoft bietet aber optional ein Comfort-Headset sowie einen externen Akku an.
Der Garantiezeitraum für das Smartphone liegt bei zwei Jahren.
Eingabegeräte & Bedienung
Trotz der vergleichsweise schwachen Hardware lässt sich das Smartphone recht flüssig bedienen. Dazu passt auch der gute Touchscreen, der präzise Eingaben ermöglicht. Die Gleiteigenschaften der Oberfläche (Gorilla Glass 3) sind ebenfalls einwandfrei. Nicht ganz so überzeugt sind wir von den physikalischen Tasten auf der rechten Seite. Die Lautstärkewippe und der Power-Button sind etwas schwergängig und haben einen schwammigen Druckpunkt, zudem ist der Power-Button nicht ganz sauber integriert und klappert ein wenig.
Die virtuelle Tastatur des Lumia 650 hört auf den Namen Word Flow und auch schnelle Eingaben sind problemlos möglich. Alle üblichen Funktionen (Wortvorschläge, Rechtschreibung, Wischeingaben) werden unterstützt und wir erhalten einen kleinen blauen Cursor, mit dem man den Zeiger innerhalb von Eingaben bewegen kann.
Display
Wie schon bei den teureren Lumia Smartphones setzt Microsoft auch bei dem kleinen Lumia 650 auf einen AMOLED-Bildschirm. Der 5 Zoll große Screen verfügt über die HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel), was zu einer Pixeldichte von 294 PPI führt. Damit sind die Schriften und Bilder ausreichend scharf. Subjektiv gefallen uns die typisch kräftigen Farben des AMOLEDs. In den Optionen lassen sich die Farbtemperatur sowie die Sättigung in gewissen Grenzen einstellen, womit man die Anzeige auf die persönlichen Vorlieben anpassen kann.
Wir messen die Helligkeit bei einem reinweißen Bild (max. 372 cd/m²) sowie einer gleichmäßigen Verteilung von hellen und dunklen Bildanteilen (APL 50, max. 398 cd/m²). Manche LCD-basierten Geräte erreichen hier zwar etwas höhere Ergebnisse, doch aufgrund des niedrigen Schwarzwertes (0 cd/m²) und des daraus entstehenden hohen Kontrasts wird dieser kleine Nachteil locker ausgeglichen. Die Helligkeit wird mit dem aktivierten Lichtsensor nicht weiter erhöht.
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Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 349 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 2.6 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 1.8 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.06
Microsoft Lumia 650 Adreno 304, 212 APQ8009, 16 GB eMMC Flash | Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 Adreno 306, 410 MSM8916, 8 GB eMMC Flash | Asus Zenfone 2 ZE500KL Adreno 306, 410 APQ8016, 16 GB eMMC Flash | Archos Diamond S Mali-T720 MP4, MT6753, 16 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy J5 Adreno 306, 410 MSM8916, 8 GB eMMC Flash | Allview E4 Mali-T720 MP4, MT6753, 16 GB eMMC Flash | LG Class Adreno 306, 410 APQ8016, 16 GB eMMC Flash | |
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Bildschirm | -25% | 7% | -46% | -44% | -28% | -59% | |
Helligkeit Bildmitte | 349 | 418 20% | 467 34% | 357 2% | 349 0% | 534 53% | 518 48% |
Brightness | 353 | 407 15% | 460 30% | 363 3% | 353 0% | 503 42% | 492 39% |
Brightness Distribution | 92 | 95 3% | 95 3% | 95 3% | 93 1% | 82 -11% | 91 -1% |
Schwarzwert * | 0.49 | 0.3 | 0.57 | 0.51 | |||
Delta E Colorchecker * | 2.6 | 3.92 -51% | 3.28 -26% | 6.11 -135% | 5.22 -101% | 5.65 -117% | 5.41 -108% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 8.2 | 9.91 -21% | 8.76 -7% | ||||
Delta E Graustufen * | 1.8 | 3.81 -112% | 1.89 -5% | 4.12 -129% | 3.96 -120% | 3.69 -105% | 7.67 -326% |
Gamma | 2.06 107% | 2.27 97% | 2.21 100% | 2.24 98% | 2.08 106% | 2.15 102% | 2.19 100% |
CCT | 6542 99% | 7361 88% | 6734 97% | 7272 89% | 7308 89% | 7289 89% | 8521 76% |
Kontrast | 853 | 1557 | 937 | 1016 |
* ... kleinere Werte sind besser
In unseren CalMAN-Messungen schlägt sich das Smartphone von Microsoft sehr gut. Bereits im Werkszustand können wir nur geringe durchschnittliche DeltaE-2000-Abweichungen messen. Sowohl die Graustufen als auch die Farben liegen mit 1,8 bzw. 2,6 unter dem Zielwert von 3, wobei es bei den Farben einige Ausreißer (Rot, Magenta) mit einer Abweichung von bis zu acht gibt.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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20 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 15 ms steigend | |
↘ 5 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 39 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
32 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 20 ms steigend | |
↘ 12 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 39 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (32.9 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8746 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Wir möchten an dieser Stelle auch noch einmal kurz die Helligkeitsregelung des Lumia 650 ansprechen. Typischerweise kommt bei AMOLEDs die sogennate Pulsweitenmodulation (Erklärung in der Box oben) zum Einsatz, um die Helligkeit zu dimmen. Beim Lumia 650 konnten wir jedoch kein PWM feststellen. Das ist eine gute Nachricht für Nutzer, die sonst mit AMOLEDs Probleme haben.
Wie wir bereits erwähnt haben, wird die maximale Helligkeit bei der Verwendung des Lichtsensors nicht noch weiter erhöht. Microsoft implementiert jedoch eine Funktion mit dem Namen "Lesbarkeit bei Sonnenlicht". Über spezielle Algorithmen soll damit die Darstellung bei direkter Sonneneinstrahlung verbessert werden. Einen großen Unterschied können wir nicht erkennen, und wie bei allen Geräten mit spiegelndem Bildschirm sollte man direkte Lichtquellen nach Möglichkeit vermeiden. Ansonsten schlägt sich das Display aber gut und auch in hellen Umgebungen gibt es keine Einschränkungen. Die Blickwinkelstabilität ist sehr gut, AMOLED-typisch kommt es bei extremen Winkeln jedoch zu einer leichten bläulichen Verfärbung. Uns hat das in der Praxis aber nicht gestört.
Leistung
Mit der Ausnahme der High-End-Geräte sind viele Smartphones mit dem Windows Betriebssystem mit vergleichsweise schwachen Komponenten ausgerüstet. Das ist auch beim aktuellen Lumia der Fall. Zwar wurde der Snapdragon 212 von Qualcomm erst Anfang dieses Jahres vorgestellt, dennoch gehört er mit seinen vier Cortex-A7-Kernen (max. 1,3 GHz) zur Einstiegsklasse. Dazu passen auch der knapp bemessene Arbeitsspeicher von 1 GB und die Grafikkarte Adreno 304.
Windows 10 Mobile läuft auf dem Testgerät dennoch sehr flüssig. Das gilt jedoch nur, solange man sich auf der Bedienoberfläche bewegt. Sobald man Apps startet bzw. beendet oder auf komplexeren Webseiten navigiert, kommt es zu Rucklern bzw. Verzögerungen. Das ist auch bei dem Wechsel zwischen Apps der Fall, ein Beispiel dafür ist der Wechsel von der Kamera zum Fotoalbum. Die Benchmarks fallen erwartungsgemäß schlecht aus und das Lumia 650 liegt in der Regel auf dem letzten Platz innerhalb unserer Vergleichsgruppe. Der Benchmark Basemark X 1.1 konnte auf unserem Gerät nicht gestartet werden.
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Microsoft Lumia 650 | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 | |
Asus Zenfone 2 ZE500KL | |
Archos Diamond S | |
Allview E4 | |
LG Class | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Microsoft Lumia 650 | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 | |
Asus Zenfone 2 ZE500KL | |
Archos Diamond S | |
Allview E4 | |
LG Class |
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Microsoft Lumia 650 | |
Archos Diamond S | |
Allview E4 |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Microsoft Lumia 650 | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 | |
Asus Zenfone 2 ZE500KL | |
Archos Diamond S | |
Samsung Galaxy J5 | |
Allview E4 | |
LG Class |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Microsoft Lumia 650 | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 | |
Asus Zenfone 2 ZE500KL | |
Archos Diamond S | |
Samsung Galaxy J5 | |
Allview E4 | |
LG Class |
WebXPRT 2015 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
Microsoft Lumia 650 | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 | |
Samsung Galaxy J5 | |
Allview E4 | |
LG Class |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele
Beim Spielen machen sich die schwachen Komponenten natürlich deutlich bemerkbar. Zwar profitiert das Lumia 650 hier von seiner etwas geringeren HD-Auflösung, aber dennoch kommt es bei vielen Spielen zu Rucklern. So ruckelt es zum Beispiel bei dem Racing-Titel Asphalt 8: Airborne, selbst wenn wir die Effekte auf die niedrigste Stufe stellen. Zwar ist es spielbar, aber richtig flüssig läuft es nicht. Dafür muss man auf alte Titel wie Doodle Jump zurückgreifen. Der Monolautsprecher auf der Vorderseite richtet den Klang zum Anwender und wird beim Spielen nicht verdeckt. Die Sensoren haben bei unseren Tests gut funktioniert.
Emissionen
Temperatur
Die Temperaturentwicklung des Microsoft Lumia 650 ist absolut unkritisch. Im Leerlauf oder bei wenig Last wird das Smartphone noch nicht einmal handwarm, und selbst unter Last können wir nur an einigen Messpunkten bis zu 38 °C ermitteln. Der SoC hat ebenfalls keine Temperaturprobleme. Mit dem Akkutest des GFXBench überprüfen wir die Leistungsfähigkeit unter anhaltender Last. Der T-Rex-Test wird dazu dreißigmal wiederholt, während die Leistung protokolliert wird. Das Ergebnis ist eindeutig, denn es gibt keine Schwankungen der FPS-Zahl.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Microsoft Lumia 650 Adreno 304, 212 APQ8009, 16 GB eMMC Flash | Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 Adreno 306, 410 MSM8916, 8 GB eMMC Flash | Asus Zenfone 2 ZE500KL Adreno 306, 410 APQ8016, 16 GB eMMC Flash | Archos Diamond S Mali-T720 MP4, MT6753, 16 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy J5 Adreno 306, 410 MSM8916, 8 GB eMMC Flash | Allview E4 Mali-T720 MP4, MT6753, 16 GB eMMC Flash | LG Class Adreno 306, 410 APQ8016, 16 GB eMMC Flash | |
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Hitze | -6% | 1% | 4% | -2% | -16% | -1% | |
Last oben max * | 37.2 | 41.2 -11% | 41.1 -10% | 34.3 8% | 38.3 -3% | 41.3 -11% | 38.6 -4% |
Last unten max * | 38.2 | 39.2 -3% | 37 3% | 33.7 12% | 37.7 1% | 45.1 -18% | 35 8% |
Idle oben max * | 30.9 | 33.4 -8% | 30 3% | 32 -4% | 31.9 -3% | 36 -17% | 34.2 -11% |
Idle unten max * | 30.5 | 31.1 -2% | 27.9 9% | 31 -2% | 30.8 -1% | 35.3 -16% | 29.6 3% |
* ... kleinere Werte sind besser
Lautsprecher
Der Monolautsprecher befindet sich unten auf der Vorderseite und richtet den Sound zum Anwender. Die maximale Lautstärke fällt mit fast 86 dB(A) ausreichend hoch aus, doch der Klang ist recht blechern. Bass ist überhaupt nicht vorhanden und auch der eingebaute Equalizer mit verschiedenen Profilen (etwas versteckt unter Einstellungen/Extras/Equalizer) kann daran nichts ändern. Externe Lautsprecher oder Kopfhörer lassen sich entweder via Bluetooth, NFC oder Klinkenstecker anschließen.
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Bei den Verbrauchsmessungen schneidet das Lumia 650 ordentlich ab. Lediglich unter Last machen sich die "alten" und weniger effizienten Cortex-A7-Kerne des SoC bemerkbar, denn gerade bei dem durchschnittlichen Lastverbrauch benötigt unser Testgerät mehr Strom als viele der Vergleichsgeräte. Der maximale Verbrauch liegt bei rund 4,5 Watt, doch das Netzteil bietet nur eine Ausgangsleistung von 2,75 Watt (5V, 550 mA). Beim Spielen ist das Netzteil beispielsweise nicht in der Lage, den Akku aufzuladen bzw. dessen Kapazität aufrechtzuerhalten.
Der Standby-Verbrauch liegt bei 0,22 Watt und erhöht sich auf 0,36 Watt, wenn die Blick-Funktion des Displays (Informationen auf dem Sperrbildschirm) aktiviert ist.
Aus / Standby | 0.07 / 0.22 Watt |
Idle | 0.7 / 1.1 / 1.18 Watt |
Last |
4.04 / 4.07 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Gossen Metrahit Energy |
Microsoft Lumia 650 7.6 Wh | Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 Wh | Asus Zenfone 2 ZE500KL Wh | Archos Diamond S Wh | Samsung Galaxy J5 10 Wh | Allview E4 8 Wh | LG Class Wh | |
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Stromverbrauch | 11% | 18% | -10% | -64% | -193% | -49% | |
Idle min * | 0.7 | 0.4 43% | 0.5 29% | 0.8 -14% | 1.5 -114% | 3.11 -344% | 1.2 -71% |
Idle avg * | 1.1 | 1 9% | 0.9 18% | 1.21 -10% | 2.2 -100% | 4.06 -269% | 1.9 -73% |
Idle max * | 1.18 | 1.2 -2% | 1.1 7% | 1.32 -12% | 2.4 -103% | 4.23 -258% | 2.2 -86% |
Last avg * | 4.04 | 2.9 28% | 2.4 41% | 3.73 8% | 3.5 13% | 5.53 -37% | 3.1 23% |
Last max * | 4.07 | 5 -23% | 4.3 -6% | 4.97 -22% | 4.8 -18% | 6.33 -56% | 5.6 -38% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Der austauschbare Lithium-Ionen-Akku hat eine Kapazität von 7,6 Wh (2.000 mAh, 3,8 V) und ermöglicht nur mittelmäßige Laufzeiten. Besonders interessieren uns dabei die beiden Szenarios mit einer angepassten Helligkeit von rund 150 cd/m². Sowohl im WLAN- (05:45 h) als auch im Videotest (08:30 h) muss sich unser Testgerät vielen Kontrahenten geschlagen geben. Im Alltag hatten wir jedoch keine Probleme, einen kompletten Tag zu überstehen. Die Ladedauer beläuft sich mit dem 2,75-Watt-Netzteil auf rund 3-3,5 Stunden.
Microsoft Lumia 650 7.6 Wh | Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 Wh | Asus Zenfone 2 ZE500KL Wh | Archos Diamond S Wh | Samsung Galaxy J5 10 Wh | Allview E4 8 Wh | LG Class Wh | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 40% | -23% | 38% | 45% | -10% | 11% | |
Idle | 910 | 1364 50% | 1292 42% | 827 -9% | 976 7% | ||
H.264 | 510 | 677 33% | 657 29% | 456 -11% | 628 23% | ||
WLAN | 345 | 526 52% | 267 -23% | 475 38% | 495 43% | 315 -9% | 422 22% |
Last | 213 | 264 24% | 350 64% | 193 -9% | 196 -8% |
Pro
Contra
Fazit
Das Microsoft Lumia 650 ist eine sinnvolle Weiterentwicklung des Vorgängers Lumia 640. Das Mittelklasse-Smartphone setzt jetzt auf die Designsprache der größeren Brüder Lumia 950/Lumia 950 XL und wir bekommen ein gutes Gehäuse mit einem tollen AMOLED-Bildschirm. Warum das Gerät allerdings ideal für Geschäftskunden sein soll, erschließt sich uns nach dem Test nicht ganz. Auf einige Funktionen wie Windows Hello oder Continuum müssen wir verzichten, es bleibt also eigentlich nur Microsoft Office übrig.
Die geringe Leistung ist sicherlich eines der Hauptprobleme des Lumia 650. Zwar läuft Windows 10 Mobile selbst noch überaus flüssig, doch schon bei etwas anspruchsvolleren Apps kommt es zu Rucklern bzw. Verzögerungen. Das nächste große Problem ist Windows selbst, denn im Vergleich zu Android und iOS ist die App-Auswahl immer noch stark begrenzt. Wer mit dem Gedanken spielt, auf Windows 10 Mobile zu wechseln, sollte sich daher im Vorfeld genau erkundigen, ob die gewohnten Apps zur Verfügung stehen.
Das Microsoft Lumia 650 ist ein ordentliches Mittelklasse-Smartphone mit einem tollen Bildschirm. Man sollte sich jedoch über die Einschränkungen durch Windows 10 Mobile sowie die geringe Leistung im Klaren sein.
Microsoft Lumia 650
- 09.05.2016 v5.1 (old)
Daniel Schmidt