Test Motorola Moto G (3. Generation 2015) Smartphone
Die Moto G-Serie gilt seit ihrem Erscheinen als Referenz in ihrer Preisklasse, und auch dieses Mal liefert das Tochterunternehmen von Lenovo ein gelungenes Produkt. Lediglich ein kleines Upgrade erhält der SoC. Im Vergleich zum Vorgänger werkelt ein Snapdragon 410 im Inneren des Smartphones und ist damit nun 64-Bit-fähig. Es gibt nach wie vor zwei Speichervarianten. Die erste besitzt 8 GB Flash- und einen Gigabyte Arbeitsspeicher, die zweite 16 beziehungsweise 2 GB. An der Preisschraube hat Motorola ebenfalls gedreht: So kostet die kleine Ausstattungsvariante bereits 249 Euro, welche im Vormodell noch auf rund 50 Euro weniger kam. Für die Speichererweiterung müssen zusätzliche 30 Euro locker gemacht werden. Bei unserem Testgerät handelt es sich um das kleinere Modell.
Das Moto G positioniert sich in einem der am härtesten umkämpften Smartphone-Segmente. Entsprechend groß ist die Konkurrenz, welche unter anderem aus dem Huawei P8 Lite, ZTE Blade S6, Microsoft Lumia 640, Wiko Ridge 4G, Sony Xperia M4 Aqua, Asus Zenfone 5 und dem Samsung Galaxy A3 besteht.
Gehäuse
Das Motorola Moto G (3. Generation) ist an allen Kanten ein klein wenig gewachsen. Die Schuldigen werden der größere Akku sowie die Abdichtungen gegen Feuchtigkeit sein. Bei Letzterem hat das Moto G im Vergleich zum Vorgänger, welcher lediglich eine Nanoschutzschicht gegen Spritzwasser besaß, nochmals zugelegt und ist nun gemäß IPX7 gegen das Eindringen von Süßwasser geschützt. Das heißt, es kann bei einer Wassertiefe von bis zu einem Meter 30 Minuten im feuchten Nass ausharren. Anders als das Sony Xperia M4 Aqua ist es jedoch nicht gegen Staub geschützt.
Das Testgerät ist zwischen 6,1 und 11,6 Millimeter hoch und wiegt üppige 155 Gramm. Doch beides stört im Alltag nicht. Im Gegenteil: Das Smartphone liegt gut in der Hand und vermittelt einen wertigen Eindruck. Die vollständige Fertigung aus Kunststoff schmälert dies nicht. Die geriffelte Rückseite zeigt sich besonders griffig. Auch Verwindungsversuche quittiert das Moto G mit stoischem Schweigen. Nur fester Druck auf die Gorilla-Glas-3-Abdeckung des Displays kann eine leichte Wellenbildung hervorrufen.
Die Spaltmaße sind passgenau und geben keinen Anlass zur Kritik. Auch die Rückseite schließt bündig und gleichmäßig ab. Wird das Backcover entfernt, erhält man Zugriff auf den Micro-SIM- und den MicroSD-Kartenslot. Der Akku ist unter einer weiteren Schicht Kunststoff versteckt und nicht ohne Weiteres erreichbar.
Bei der Verarbeitung gibt sich das Moto G somit keine Blöße. Wer über den Moto Maker sein Smartphone bestellt, erhält die Möglichkeit, das Äußere seines Gerätes farblich individuell zu gestalten.
Ausstattung
In puncto Ausstattung legt Motorola nicht nach. Wer seinen Bildschirminhalt drahtlos an einen Fernseher übertragen möchte, benötigt dafür einen Chromecast Stick. Das Moto G (2015) unterstützt weder DLNA noch Miracast. Selbst auf eine kabelgebundene Variante muss verzichtet werden. MHL? Slim-Port-Unterstützung? Fehlanzeige.
Zur Speichererweiterung kann auf einen MicroSD-Kartenslot zurückgegriffen werden. Dieser unterstützt laut dem Hersteller Medien mit einer Größe von bis zu 32 GB. Meistens sind solche Angaben veraltet, und es können auch SDXC-Karten mit 64 oder gar 128 GB genutzt werden. Leider ist das beim Moto G nicht der Fall. Unsere Testkarte (Samsung Evo MB-MP64D, 64 GB) wurde zwar erkannt, aber nicht akzeptiert. Das machen preiswertere Konkurrenten teilweise besser. Das Lumia 640 beispielsweise unterstützt Speicherkarten mit bis zu 128 GB.
Wer gerne den Micro-USB-2.0-Port nutzen möchte, um externe Speichermedien anzuschließen, wird auch hier enttäuscht, denn OTG unterstützt das Moto G ebenfalls nicht. Hier sehen wir noch reichlich Verbesserungspotenzial.
Software
In gewohnter Manier setzt Motorola auch in der 3. Generation seines Moto G auf die neueste Stock-Android-Version. Somit kommt Android 5.1.1 Lollipop zum Einsatz. Selbst zusätzliche Apps beschränken sich auf ein Minimum. So ist lediglich eine Hilfe, die Moto App und eine Anwendung zur Migration der Daten an Bord. Drittanbieter-Apps sind keine zu finden.
Die Moto App ist bereits aus anderen Geräten wie dem Moto X bekannt. Sie erlaubt es, Regeln für das Smartphone zu definieren, die vom Standort oder der Uhrzeit abhängig sind. Außerdem lassen sich darüber zwei Gesten aktiveren, die es erlauben, die Taschenlampe oder die Kamera einzuschalten. Zusätzlich lässt sich auch das Benachrichtigungsverhalten des Bildschirms im Standby steuern.
Kommunikation & GPS
Mobil gelangt das Motorola Moto G (2015) mittels HSPA+ (max. 42 MBit/s) beziehungsweise LTE Cat. 4 (max. 150 MBit/s) ins Internet. Letztere Datenverbindung besitzt eine breite Frequenzabdeckung, was man von der HSPA-Variante leider nicht sagen kann. Während des Tests nutzte das Smartphone jedoch meistens die LTE-Verbindung. Die Verbindungsqualität war gut und zeigte in der Großstadt keine Auffälligkeiten.
Das WLAN-Modul des Smartphones unterstützt lediglich die IEEE-802.11-Standard b/g/n und funkt demnach nur im 2,4-GHz-Frequenzbereich. Die Reichweite der Komponente ist dennoch ordentlich und kann weitestgehend überzeugen. Bei einem hohen Abstand zum Access Point (AP) steigt die Dämpfung des Signals jedoch sehr stark an. Beim Devolo-AP waren es bis zu -83, bei der Fritz!Box -84 dBm. Dennoch konnten wir über Netflix störungsfrei einen HD-Stream auf dem Smartphone genießen.
Auf NFC muss auch in der 3. Generation des Moto G verzichtet werden. Bluetooth ist wieder in der Version 4.0 an Bord und funktioniert vorbildlich. Die Verbindung erweist sich als sehr stabil, und auch beim Audio-Streaming, mit einer Distanz von 15 Metern zwischen Lautsprecher und Smartphone, gab es keinerlei Störungen.
Für die Positionsbestimmung nutzt das Moto G sowohl das GPS- als auch das Glonass Satellitennetzwerk. Der Satfix benötigt in Gebäuden einen Moment, ist dann aber relativ genau. Im Freien geht es da schon wesentlich schneller und noch einmal exakter.
Um die Genauigkeit im Alltag zu überprüfen, haben wir das Motorola Moto G (2015) gegen den Fahrrad-Computer Garmin Edge 500 antreten lassen. Mit dem Fahrrad haben beide Geräte dieselbe Strecke zurückgelegt, und das Testgerät hinterlässt hier einen guten Eindruck. Zwar sieht man sowohl bei der engen Straßenführung als auch im Wald kleinere Ortungsungenauigkeiten, doch auf der Teststrecke machen sich diese in summa kaum bemerkbar.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Sprachqualität des Motorola Moto G (3. Generation) ist ordentlich, wenn auch nicht überragend. Von HD-Telefonie ist man doch noch spürbar weit entfernt, aber zum Telefonieren reicht es allemal. Während unser Gesprächspartner recht klar wiedergegeben wurde, kommen wir auf der anderen Seite etwas dumpf an. Störungen oder Aussetzer gab es aber keine. Wenn man den Lautsprecher neben sich auf den Tisch legt und den Lautsprecher nutzt, hallt unsere Stimme zwar deutlich nach und ist noch etwas dumpfer, wird aber auch sehr laut transportiert.
Kameras
Die Frontkamera wurde im Vergleich zum Vorgänger kräftig aufpoliert. Die Optik löst nun mit bis zu 5 MP (1.920 x 2.560 Pixel, 4:3) auf und kann auf ein 72 Grad großes Sichtfeld zurückgreifen. Die Lichtempfindlichkeit ist mit f/2.2 gut; automatisches HDR beherrscht die Linse ebenfalls. Leider gibt es nur einen Fixfokus. Die Aufnahmen sind bei Tageslicht recht ordentlich, lassen bei schwachem Umgebungslicht jedoch recht schnell nach. Da hilft es kaum, die Leuchtkraft des Displays als Blitzersatz nutzen zu wollen.
Auch die rückseitige Kamera des Moto G bekommt ein paar Extra-Megapixel spendiert und erreicht nun 13 MP (4.160 x 3.120 Pixel, 4:3). Mit Blende f/2.0 sollte auch die Lichtempfindlichkeit recht ordentlich sein. Bei Tageslicht gelingen mit dem Smartphone vergleichsweise gute Aufnahmen. Die entstandenen Bilder sind scharf, und die Farbtreue hinterlässt ebenfalls einen guten Eindruck. Die Auslöseverzögerung der Optik ist knackig kurz. Praktisch ist, dass es keinen festen Auslöser auf dem Touchscreen gibt, sondern es genügt, irgendwo hinzutippen.
Die Low-Light-Eigenschaften können jedoch nicht recht überzeugen. Zwar werden bei schummrigen Licht die Aufnahmen noch kräftig aufgehellt, doch leider sind Konturen dann sichtbar ausgefranzt. Wird es noch etwas dunkler, nimmt das Rauschen stark zu, und die Helligkeit des Bildes nimmt rapide ab. Der Dual-LED-CCT-Blitz erledigt seine Aufgabe ganz gut und kühlt die Farben der Aufnahmen nicht zu stark ab. Angesichts der Preisklasse besitzt das Testgerät eine richtig gute Kamera.
Videos kann das Moto G (2015) in Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel, 16:9, 30 fps) aufzeichnen. Die Ergebnisse sind recht ordentlich, doch selbst bei leichtem Gegenlicht kommt es schon zu einer leichten grauen Schleierbildung im Bild.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Zubehör
Das mitgelieferte Zubehör des Motorola Moto G (2015) beschränkt sich auf mehrere Faltblättchen, welche aus einer Kurzanleitung und Sicherheitshinweisen bestehen, und ein USB-Kabel. Ein Netzteil wird nicht beigelegt, was beim Kauf beachtet werden sollte.
Der Hersteller bietet auch spezielles Zubehör für das Smartphone an. So können zusätzliche Wechsel-Cover für rund 15 Euro das Stück erworben werden oder ein Flip Shell (30 Euro). Erstere sind übrigens etwas teuerer als noch beim Vorgänger.
Garantie
Motorola gewährt auf sein Produkt eine 24-monatige Garantie, welche sich nicht erweitern lässt.
Eingabegeräte & Bedienung
Motorola verzichtet weiterhin auf ein eigenes Tastatur-Layout und bedient sich der Standardvariante von Android. Diese ist recht einfach und übersichtlich gehalten, weiß aber gerade deshalb zu gefallen. Außerdem werden sowohl die Spracheingabe als auch Wischgesten unterstützt. Eine zusätzliche Zeile mit automatischen Wortvorschlägen ist ebenfalls dabei.
Der kapazitive Touchscreen erkennt bis zu zehn Berührungen gleichzeitig und weiß durch seine gleitfreudige Oberfläche zu gefallen. Die Empfindlichkeit ist bis in die Ecken hinein sehr gut, nur wenn zwei Finger sehr dicht aneinandergepresst sind, kann der Touchscreen sie nicht mehr unterscheiden.
Außerdem beherrscht das Moto G zwei Möglichkeiten, das Smartphone mit Bewegungen zu steuern. Zum einen kann mit einer doppelten Hackbewegung die Taschenlampen-Funktion aktiviert beziehungsweise deaktiviert werden. Zum anderen ist es möglich, durch zweimaliges Drehen des Handgelenkes direkt die Kamera zu starten. Wird das Smartphone im Standby in die Hand genommen, zeigt das Gerät die Uhrzeit und eventuelle Benachrichtigungen auf dem Screen an, ohne dass man ihn berühren müsste.
Display
Im Vergleich zum Vorgänger hat sich beim Display des Motorola Moto G nicht viel geändert: Es ist 5 Zoll groß und löst mit der kleinen HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel, 16:9) auf. Damit reicht es immerhin für eine Pixeldichte von knapp 294 ppi, was angenehm scharf ist. Man muss schon sehr genau hingucken, um einzelne Bildpunkte wahrnehmen zu können.
Die Leuchtkraft des Panels ist mit bis zu 418 cd/m² recht gut. Deutlich heller ist nur das Sony Xperia M4 Aqua (max. 547 cd/m²). Die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung liegt ebenfalls wieder auf einem sehr guten Niveau.
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Ausleuchtung: 95 %
Helligkeit Akku: 418 cd/m²
Kontrast: 853:1 (Schwarzwert: 0.49 cd/m²)
ΔE Color 3.92 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 3.81 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.27
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 Adreno 306, 410 MSM8916, 8 GB eMMC Flash | Motorola Moto G 2. Gen XT1068 Adreno 305, 400 MSM8226, 8 GB SSD | Samsung Galaxy A3 Adreno 306, 410 MSM8916, 16 GB eMMC Flash | Huawei P8 lite Mali-450 MP4, Kirin 620, 16 GB eMMC Flash | ZTE Blade S6 Adreno 405, 615 MSM8939, 16 GB eMMC Flash | Sony Xperia M4 Aqua Adreno 405, 615 MSM8939, 8 GB eMMC Flash | Wiko Ridge 4G Adreno 306, 410 MSM8916, 16 GB iNAND Flash | Microsoft Lumia 640 Adreno 305, 400 MSM8226, 8 GB eMMC Flash | |
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Bildschirm | -3% | 13% | -14% | -24% | -18% | -34% | 5% | |
Helligkeit Bildmitte | 418 | 349 -17% | 434 4% | 365 -13% | 386 -8% | 547 31% | 459 10% | 433 4% |
Brightness | 407 | 348 -14% | 433 6% | 353 -13% | 377 -7% | 535 31% | 434 7% | 429 5% |
Brightness Distribution | 95 | 96 1% | 96 1% | 93 -2% | 90 -5% | 92 -3% | 90 -5% | 95 0% |
Schwarzwert * | 0.49 | 0.4 18% | 0.42 14% | 0.44 10% | 0.81 -65% | 0.35 29% | 0.52 -6% | |
Kontrast | 853 | 873 2% | 869 2% | 877 3% | 675 -21% | 1311 54% | 833 -2% | |
Delta E Colorchecker * | 3.92 | 3.74 5% | 2.98 24% | 5.2 -33% | 7.12 -82% | 5.77 -47% | 9.69 -147% | 3.42 13% |
Delta E Graustufen * | 3.81 | 4.52 -19% | 2.68 30% | 5.85 -54% | 6.7 -76% | 5.87 -54% | 10.8 -183% | 3.03 20% |
Gamma | 2.27 97% | 2.63 84% | 2.44 90% | 2.17 101% | 1.98 111% | 2.14 103% | 1.82 121% | 2.16 102% |
CCT | 7361 88% | 7336 89% | 6603 98% | 7252 90% | 7784 84% | 7784 84% | 9063 72% | 7081 92% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 70.86 | 72.0875 | ||||||
Color Space (Percent of sRGB) | 91.25 | 96.5753 |
* ... kleinere Werte sind besser
In puncto Kontrast hat sich nicht viel getan beim Moto G: Durch den minimal höheren Schwarzwert liegt das Kontrastverhältnis sogar leicht unter dem des Vorgängers. Krösus ist in dieser Disziplin das Galaxy A3 mit seinem super AMOLED Display. Aber auch das Wiko Ridge kann hier einen bärenstarken Wert vorweisen.
Die Farbgenauigkeit des Panels haben wir mit einem Fotospektrometer und der Software CalMAN überprüft. Das Moto G macht hier eine gute Figur. Im sRGB-Farbraum überschreitet das Testgerät weder bei den Graustufen noch bei den Mischfarben DeltaE 4. Das können im Vergleichsfeld lediglich das Galaxy A3 und das Lumia 640 etwas besser. Die meisten Probleme scheint das Moto bei der Darstellung von Orange zu haben, dort sind die Abweichungen gut mit dem Auge erkennbar, wenn sich dies auch im Alltag nicht störend auswirkt. In den Graustufen ist ein ganz zarter Blaustich erkennbar.
Im Außeneinsatz macht das Motorola Moto G (2015) seine Sache recht gut. Das gute Kontrastverhältnis sorgt auch im Freien für eine gute Ablesbarkeit des Displays, solange es nicht zu hell ist. In der prallen Sommersonne stößt das Panel dann doch an seine Grenzen. Bei leichter Bewölkung oder im Schatten gibt es jedoch keinerlei Probleme. Etwas störend ist zeitweise die spiegelnde Oberfläche des Smartphones.
Die Blickwinkelstabilität des Motorola Moto G (2015) ist ebenfalls richtig gut. Aufgrund der verwendeten IPS-Technologie war dies jedoch auch zu erwarten. Selbst bei extrem flachen Betrachtungswinkeln bleibt das Bild stabil, Farbinvertierungen sind nicht erkennbar. Es stellt sich dann lediglich ein leichter IPS-Glow-Effekt ein.
Leistung
Nachdem es im letzten Moto G (Snapdragon 400) keinen neuen SoC gegeben hat, erhält die 3. Generation des Smartphones einen Qualcomm Snapdragon 410 MSM8916, welcher über vier Cortex-A53-Kerne verfügt, die jeweils mit bis zu 1,4 GHz takten. Ein so großes Upgrade ist dies jedoch leider nicht. Es kommt eine sparsamere Architektur zum Einsatz, außerdem gibt es 200 MHz Takt oben drauf, und 64 Bit wird unterstützt. In unserer Modellvariante gibt es zudem nur 1 GB Arbeitsspeicher. Auch die Grafikeinheit Adreno 306 stellt nur ein kleines Refresh dar und verspricht nicht allzu viel Leistung.
In den Benchmarks tritt das Moto G überraschend gut auf und übertrumpft stellenweise sogar das ZTE Blade S6 und das Xperia M4 Aqua, welche beide über den stärkeren Snapdragon 615 verfügen. So ist es im PCMark for Android 14 beziehungsweise 22 Prozent schneller als die stärker ausgestatteten Konkurrenten. Hier wird der Verzicht auf eine eigene UI positiv zum Tragen kommen. Spätestens bei der GPU-Performance hat das Testgerät dann aber keine Schnitte gegen die Produkte mit dem stärkeren SoC.
Im 3DMark Ice Storm Unlimited ist es nur ganz knapp vor dem Wiko Ridge auf dem vorletzten Platz. Das Galaxy A3 erkauft sich seine bessere Grafik-Performance durch seine geringere Panel-Auflösung. Dies lässt sich gut an den Offscreen Benchmarks des GFXBench erkennen.
Trotz dem etwas schwächeren SoC kann die System Performance des Moto G über weite Strecken überzeugen. Aber gelegentlich kommt es zu kleineren Rucklern. Wir vermuten den knapp bemessenen RAM als Ursache.
AnTuTu v5 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 | |
ZTE Blade S6 | |
Huawei P8 lite | |
Sony Xperia M4 Aqua |
Geekbench 3 | |
32 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 | |
Samsung Galaxy A3 | |
Wiko Ridge 4G | |
Sony Xperia M4 Aqua | |
32 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 | |
Samsung Galaxy A3 | |
Wiko Ridge 4G | |
Sony Xperia M4 Aqua |
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 | |
Samsung Galaxy A3 | |
ZTE Blade S6 | |
Wiko Ridge 4G | |
Huawei P8 lite | |
Sony Xperia M4 Aqua | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 | |
Samsung Galaxy A3 | |
ZTE Blade S6 | |
Wiko Ridge 4G | |
Huawei P8 lite | |
Sony Xperia M4 Aqua | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 | |
Samsung Galaxy A3 | |
ZTE Blade S6 | |
Wiko Ridge 4G | |
Huawei P8 lite | |
Sony Xperia M4 Aqua |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 | |
Samsung Galaxy A3 | |
ZTE Blade S6 | |
Wiko Ridge 4G | |
Sony Xperia M4 Aqua | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 | |
Samsung Galaxy A3 | |
ZTE Blade S6 | |
Wiko Ridge 4G | |
Sony Xperia M4 Aqua |
PCMark for Android - Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 | |
ZTE Blade S6 | |
Huawei P8 lite | |
Sony Xperia M4 Aqua |
Die Browser Performance des Motorola Moto G (2015) haben wir mit dem vorinstallierten Google Chrome Browser ermittelt. Rein subjektiv geht das Surfen im Web flott von der Hand, und auch in den Benchmarks liefert das Testgerät überzeugende Resultate. In einigen Benchmarks ist lediglich das Blade S6 noch schneller. Im WebXPRT 2015 kann das Moto sich sogar gegen die beiden besser bestückten Konkurrenten durchsetzen. Lediglich im Sunspider reicht es nur fürs Mittelfeld.
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 | |
Microsoft Lumia 640 | |
Samsung Galaxy A3 | |
ZTE Blade S6 | |
Wiko Ridge 4G | |
Huawei P8 lite | |
Sony Xperia M4 Aqua |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 | |
Microsoft Lumia 640 | |
Samsung Galaxy A3 | |
ZTE Blade S6 | |
Wiko Ridge 4G | |
Huawei P8 lite | |
Sony Xperia M4 Aqua |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 | |
Microsoft Lumia 640 | |
Samsung Galaxy A3 | |
ZTE Blade S6 | |
Wiko Ridge 4G | |
Huawei P8 lite | |
Sony Xperia M4 Aqua |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 | |
Microsoft Lumia 640 | |
Samsung Galaxy A3 | |
ZTE Blade S6 | |
Huawei P8 lite | |
Sony Xperia M4 Aqua |
WebXPRT 2015 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 | |
Huawei P8 lite | |
Sony Xperia M4 Aqua |
* ... kleinere Werte sind besser
Die kleine Variante des Motorola Moto G (2015) verfügt über 8 GB internen eMMC-Flashspeicher, wovon dem Nutzer rund 4 GB zur freien Verfügung stehen. Das ist nicht viel. Im Test mussten wird die Benchmarks nach und nach installieren, und wenn man ein umfangreiches Spiel wie Asphalt 8 auf dem Smartphone installieren möchte, kommt man um eine Speichererweiterung nicht herum. Dabei sollte aber auch bedacht werden, dass große Spiele zuerst installiert werden sollten. Später, wenn der Speicher halb voll ist, reicht der Platz oft nicht mehr. Die Geschwindigkeit des Speichers ist ordentlich. Lediglich beim sequentiellen Schreiben von Daten zeigt er eine unerwartete Schwäche.
Der MicroSD-Slot unterstützt leider nur Medien bis zu einer Größe von 32 GB. Dafür lassen sich auch Apps nachträglich dorthin verschieben, und der Slot ist vergleichsweise schnell. Dessen Geschwindigkeit haben wir mit der flotten MiroSD-Karte Exceria SD-CX32UHS1 (UHS-I Class 3, Lesen: 85 MB/s, Schreiben: 55 MB/s) von Toshiba überprüft. Beim Lesen von Daten erreichte das Moto G über 66 MB/s, und beim Schreiben waren es immerhin auch noch gute 25 MB/s. Nur beim Schreiben von kleinen Datenblöcken leistet sich der Slot einen kleinen Ausrutscher und schafft gerade mal 0,11 MB/s.
Spiele
Von Gaming Power kann man bei der integrierten Qualcomm Adreno 306 nicht sprechen. Dennoch reicht die gebotene Leistung aus, um alle Spiele aus dem Play Store darzustellen. Es kommt nur selten zu Rucklern, aber die Details werden bei aufwändigeren Titeln nach unten korrigiert. So konnten wir Asphalt 8 nur in mittlerer Detailstufe spielen, und auch dann kam es hin und wieder noch zu Mikrorucklern.
Der Touchscreen und die Sensoren arbeiten hingegen tadellos und geben keinen Grund zur Klage.
Emissionen
Temperatur
Im Leerlauf wird das Moto G nicht einmal handwarm. Unter andauernder Last klettern die Temperaturen dann stellenweise aber doch über die 40-Grad-Marke. Das Blade S6 (max. 45 °C) wird sogar noch etwas heißer. Am kühlsten bleibt das Galaxy A3, welches selbst unter Last 32 °C nicht übersteigt.
Wie es unter der Haube aussieht, haben wir mit dem Akkutest des GFXBench 3.1 überprüft. Dabei wird der OpenGL ES 2.0-Test T-Rex dreißigmal hintereinander ausgeführt, und neben dem Akkustand werden auch allerlei andere technische Daten protokolliert. So auch die Frameraten, und bei diesen zeigt sich das Moto G als sehr stabil. Ein Throttling findet auch unter andauernder Last nicht statt.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Das Motorola Moto G (2015) besitzt zwei Lautsprecher, doch handelt es sich dabei um kein Stereosystem, sondern zwei separate Mono-Einheiten. Der Speaker in der Ohrmuschel ist für die Telefonate gedacht, und der zweite, welcher auf der Gegenseite sitzt, übernimmt die Ausgabe für die Medien.
Da sich beide auf der Vorderseite befinden, wird dessen Ausgabe auch nicht beeinträchtigt, wenn das Smartphone auf einem Tisch liegt. Der Medien-Lautsprecher besitzt einen vergleichsweise ordentlichen Klang. Die Höhen werden recht klar transportiert, und es ist sogar ein wenig Bass wahrnehmbar. Die Mitten sind leider etwas zu dumpf. Auf mittlerer Lautstärke ergibt sich aber dennoch ein gutes Klangbild. Bei maximaler Beschallung hingegen verzerrt es leicht. Insgesamt gehen jedoch viele Tondetails verloren, der Unterschied wird schnell wahrnehmbar, wenn ein hochwertiger Lautsprecher oder Kopfhörer angeschlossen wird.
Die Audioklinke liefert subjektiv gute Ergebnisse und präsentiert sich sehr rauscharm. Leider lässt sich ein herkömmlicher 3,5-mm-Klinkenstecker nicht vollständig darin versenken.
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme des Motorola Moto G ist auch in der 3. Generation wieder vorbildlich. Im Idle-Betrieb liegt das Smartphone im Bereich seiner Vorgänger. Lediglich unter Last sind die Verbrauchswerte etwas angestiegen, was auf den stärkeren SoC zurückzuführen ist. Im Vergleichsfeld liefert nur das Samsung Galaxy A3 ein besseres Energie-Management.
Der Akku des Moto G ist leicht angewachsen und leistet mit 2.470 nun 80 mAh mehr. Da Motorola kein Netzteil beigelegt hat, haben wir das Smartphone über einen herkömmlichen USB-2.0-Port geladen, welchen Motorola selber empfiehlt. Das Smartphone war dann in etwas über drei Stunden vollständig aufgeladen.
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 Adreno 306, 410 MSM8916, 8 GB eMMC Flash | Motorola Moto G 2. Gen XT1068 Adreno 305, 400 MSM8226, 8 GB SSD | Motorola Moto G 2. Gen 4G Adreno 305, 400 MSM8226, 8 GB eMMC Flash | Microsoft Lumia 640 Adreno 305, 400 MSM8226, 8 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy A3 Adreno 306, 410 MSM8916, 16 GB eMMC Flash | Huawei P8 lite Mali-450 MP4, Kirin 620, 16 GB eMMC Flash | ZTE Blade S6 Adreno 405, 615 MSM8939, 16 GB eMMC Flash | |
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Stromverbrauch | 3% | 17% | -54% | 12% | -108% | -140% | |
Idle min * | 0.4 | 0.6 -50% | 0.4 -0% | 0.5 -25% | 0.6 -50% | 1.4 -250% | 1.6 -300% |
Idle avg * | 1 | 1 -0% | 0.8 20% | 2.1 -110% | 0.9 10% | 2.3 -130% | 2.5 -150% |
Idle max * | 1.2 | 1.2 -0% | 1.3 -8% | 2.5 -108% | 1.1 8% | 2.5 -108% | 2.8 -133% |
Last avg * | 2.9 | 1.9 34% | 2 31% | 3.9 -34% | 1.8 38% | 3.9 -34% | 5.5 -90% |
Last max * | 5 | 3.5 30% | 3 40% | 4.6 8% | 2.4 52% | 6 -20% | 6.3 -26% |
* ... kleinere Werte sind besser
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 0.4 / 1 / 1.2 Watt |
Last |
2.9 / 5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Die Laufzeiten des Motorola Moto G wissen auch in der 3. Generation wieder zu überzeugen. Zwar sind diese bei den Tests mit angepasster Bildschirmhelligkeit (150 cd/m²) etwas schwächer als beim Vorgänger, doch dafür wurden die Laufzeiten im Lesetest und unter Last verbessert.
Betrachtet man das Vergleichsfeld, liefert das Moto G eine klasse Vorstellung ab. Der Akku ist zwar fest verbaut, aber das Smartphone bietet auch so reichlich Power für den ganzen Tag.
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 Adreno 306, 410 MSM8916, 8 GB eMMC Flash | Motorola Moto G 2. Gen XT1068 Adreno 305, 400 MSM8226, 8 GB SSD | Samsung Galaxy A3 Adreno 306, 410 MSM8916, 16 GB eMMC Flash | Microsoft Lumia 640 Adreno 305, 400 MSM8226, 8 GB eMMC Flash | Huawei P8 lite Mali-450 MP4, Kirin 620, 16 GB eMMC Flash | Sony Xperia M4 Aqua Adreno 405, 615 MSM8939, 8 GB eMMC Flash | ZTE Blade S6 Adreno 405, 615 MSM8939, 16 GB eMMC Flash | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 4% | -12% | -21% | -38% | -25% | -30% | |
Idle | 1364 | 1195 -12% | 1080 -21% | 1078 -21% | 715 -48% | 791 -42% | 922 -32% |
H.264 | 677 | 941 39% | 602 -11% | 543 -20% | 369 -45% | 518 -23% | 497 -27% |
WLAN | 526 | 502 -5% | 351 -33% | 420 -20% | 432 -18% | ||
Last | 264 | 221 -16% | 256 -3% | 166 -37% | 194 -27% | 221 -16% | 149 -44% |
WLAN (alt) | 904 | 568 |
Pro
Contra
Fazit
Motorola liefert mit dem neuen Moto G wieder ein gutes Mittelklasse-Smartphone, welches durch bestechend gute Schlüssel-Features überzeugt. Die Akkulaufzeiten und die Hauptkamera sind richtig gut und suchen in diesem Preissegment ihresgleichen. Auch das HD-Display weiß zu gefallen.
Aber angesichts eines Preises ab 249 Euro werden dafür einige andere Felder etwas vernachlässigt. So ist der Speicher ziemlich knapp, und auch die Speichererweiterungsmöglichkeiten sind beschränkt. Das macht vor allem das Lumia 640 (ab 159 Euro) deutlich besser. Andere Hersteller wie ZTE bieten im Blade S6 direkt 16 GB Flashspeicher an. Diese Option kostet im Moto G extra. Dafür bekommt man aber auch einen weiteren Gigabyte Arbeitsspeicher. Wir empfehlen, die zusätzlichen 30 Euro auszugeben, da es sonst schnell zum Speicherfrust kommt.
Das Moto G bietet ein gutes Gesamtpaket mit einer tollen Kamera und starken Laufzeiten. In puncto Konnektivität herrscht aber noch Nachholbedarf.
Aber auch die fehlenden Möglichkeiten der kabellosen Bildübertragung sollen nicht unerwähnt bleiben. Angesichts des Preises dürfte es gerne etwas mehr sein. Dennoch liefert Motorola mit dem Moto G wieder ein sehr überzeugendes Produkt, welches auch durch seine Individualisierungsmöglichkeiten und seine Resistenz gegen das feuchte Nass gefällt.
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541
- 15.08.2015 v4 (old)
Daniel Schmidt