Test ZTE Blade S6 Smartphone
In seinem Vorstellungsvideo zum ZTE Blade S6, das Sie sich hier ansehen können, geht der Hersteller aus China zu etwas martialischen Hardrock-Klängen auf die Vorzüge seines neuen Mittelklasse-Smartphones ein: Neben dem kräftigen SoC gibt es einen Kamerasensor von Sony, viele Gestenkommandos, LTE und Android Lollipop. Das klingt auf den ersten Blick vielversprechend, zumal das ZTE Blade S6 mit 259 Euro unverbindlicher Preisempfehlung und einem Straßenpreis von circa 225 Euro recht günstig ist.
In dieser Preisklasse tummeln sich aber auch starke Konkurrenten wie das OnePlus One, das Wiko Ridge 4G, das LG Spirit 4G, das Nokia Lumia 735 oder das Samsung Galaxy Grand Prime. LTE ist hier mittlerweile Standard, damit kann sich das ZTE Blade S6 also nicht mehr abheben. Mal sehen, wie es sich sonst schlägt.
Gehäuse
ZTE beschreibt sein Smartphone als "curved", teilweise ist sogar von "curved screen" die Rede. Das ist etwas irreführend, es handelt sich beim ZTE Blade S6 nämlich nicht um ein geschwungenes Smartphone wie beim LG G Flex 2, es sind lediglich die Kanten wie beim aktuellen iPhone 6 abgerundet. Apropos iPhone 6: Auf Apples Smartphone spielt ZTE ganz offensichtlich beim Blade S6 an, und das nicht nur bei der Namensgebung. Das Gehäuse mit dem kreisrunden Touchbutton unterhalb des Bildschirms und eben den abgerundeten Ecken erinnert doch sehr an das Erfolgsmodell aus Cupertino.
ZTE spricht auch von einem "Unibody"-Gehäuse, also einem Chassis aus einem Guss. Das stimmt zwar soweit, allerdings sollte man dennoch kein Metall erwarten: Die schwarze oder weiße Vorderseite wird lediglich von einer metallisch glänzenden Kunststoffrückseite eingefasst.
Das Chassis macht einen stabilen Eindruck, knarzt aber leise unter Druck, der auch im Flüssigkristall des Bildschirms sichtbar wird. Die Rückseite ist nicht abnehmbar, das ist sogar sicherheitshalber auf einem Aufkleber auf der Rückseite vermerkt.
Mit 7,7 Millimeter Gehäusedicke ist das ZTE Blade S6 ein durchaus schlankes Smartphone und mit 134 Gramm auch recht leicht. Durch die abgerundeten Ecken schmeichelt es sich gut an die Handinnenfläche, die Rückseite ist auch griffig genug, damit einem das Smartphone nicht aus der Hand rutscht.
Ausstattung
Üppige 2 GByte Arbeitsspeicher sind vorhanden, eine echte Besonderheit ist das allerdings mittlerweile in dieser Preisklasse auch nicht mehr; das OnePlus One bietet sogar 3 GByte. Die 16 GByte Massenspeicher wirken dagegen ein wenig mickrig, davon lassen sich 12 GByte nutzen. Zudem lässt der microSD-Slot maximal Karten mit 32 GByte zu, immerhin lassen sich die Apps auf die SD-Karte verschieben. Das SoC wirkt für die Preisklasse kräftig, und auch die Kamerausstattung lässt auf den ersten Blick einiges erwarten.
Software
Das Betriebssystem basiert auf Google Android in der Version 5.0. Darüber legt ZTE die eigenentwickelte Nutzeroberfläche Mifavor UI 3.0. Sie nimmt eher kleinere Änderungen vor: So ändern sich einige Symbole, und es gibt die Möglichkeit, direkt im Home Screen Wallpaper und Farbschema zu ändern. Sogar ein Unschärfeeffekt lässt sich dem Hintergrundbild hinzufügen, und die Übergangseffekte können bestimmt werden.
Es gibt einige Software-Beigaben, von denen nicht alle Sinn machen: So ist "Mi-POP" ein Menü, das sich von der Seite aufziehen und dann überall auf dem Bildschirm platzieren lässt. Da es allerdings einen "Home"-, "Menü"- und "Zurück"-Button enthält, würde es wohl mehr Sinn auf Smartphones machen, die die Menüleiste unten einblenden und so den Bildschirm verkleinern. Beim ZTE Blade S6 sind sie allerdings als Touchbuttons unterhalb des Bildschirms ausgeführt. Mit "AliveShare" lassen sich Daten mit anderen per WLAN austauschen. Navigationssoftware, Office-Paket, ein Backup-Manager, ein Datei-Manager und der Messenger "Chaatz" sind ebenfalls vorinstalliert. Das ist nun aber alles nichts, das man nicht auch im Google Play Store kostenlos bekommen würde.
Kommunikation & GPS
Das Mobilfunkmodul des ZTE Blade S6 versteht sich mit Mobilfunknetzen im GPRS-, UMTS- oder LTE-Standard und unterstützt dort jeweils mehrere Netze: Über vier verschiedene Frequenzen werden bei GPRS- und UMTS-Netzen angesprochen, bei LTE sind es sogar fünf. Der Empfang im Handynetz ist gut, wir hatten im städtischen Umfeld im o2/E-Plus-Netz sowohl innerhalb als auch außerhalb von Gebäuden stets guten Empfang.
Zieht man den SIM-Kartenhalter mithilfe des Tools aus dem Gehäuse, so sieht es zunächst aus, als könnte man eine Full-Size-SIM einlegen. Allerdings handelt es sich vielmehr um gleich zwei Slots für Nano-SIM-Karten, das Blade S6 unterstützt nämlich Dual-SIM. Die Integration ist auch in Android 5 gut gelöst, man kann die SIMs im Menü einzeln aktivieren und deaktivieren und vorher festlegen, welche Karte mobile Daten nutzen soll. Auf Wunsch kann man festlegen, welche SIM Anrufe annehmen soll oder man entscheidet für jeden Anruf separat. Achtung: Nur der erste SIM-Slot unterstützt LTE oder UMTS, beim zweiten sind Sie auf GSM beschränkt.
Sie möchten Unterstützung für superschnelle WLAN-Netze nach 802.11ac? Bringt das ZTE Blade S6 mit. Auch können Sie wahlweise das 2,4-GHz- oder das 5-GHz-Band nutzen. Der Empfang ist in zehn Metern Entfernung zum Router und durch drei Wände eher durchschnittlich: Wir haben noch halbe Signalstärke, der Seitenaufbau geht aber dennoch schnell vonstatten.
Das GPS-Modul kann uns in Innenräumen nicht orten. Bewegt man sich nach draußen, wird das Smartphone allerdings schnell geortet, und mit einer Abweichung von drei Meter ist das Ergebnis auch sehr genau. Viele Nutzer berichten im Internet über GPS-Probleme, bei unserem Testgerät funktionierte die Ortung allerdings gut.
Wir nehmen das ZTE Blade S6 mit auf eine Fahrradtour, zum Vergleich ist auch das Garmin GPSMAP 64s dabei. Generell misst das Blade S6 die Strecke 400 Meter kürzer als das Profi-Navi von Garmin, was doch ein deutlicher Unterschied ist. Bei der Kreuzung einer Bahnstrecke platzieren uns beide Geräte nicht wirklich präzise auf der Straße, das Blade S6 hat aber hier den längeren Aussetzer, bevor wieder ein Positionspunkt ermittelt wird.
Bei der Fahrt durch den Wald und am Flussufer entlang beginnt das Blade S6 eigentlich präzise, platziert uns dann allerdings nicht auf dem Uferweg, sondern im Fluss. Wer wirklich genaue Navigation erwartet, sollte sich also nicht zu sehr auf das Smartphone verlassen; für den Alltagsgebrauch reicht es aber aus.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Telefon-App lässt sich direkt aus dem Sperrbildschirm heraus aufrufen. Schade, dass die App selbst bei deutscher Spracheinstellung in Englisch gehalten ist. Zunächst gelangt man auf ein "Speed Dial"-Tab, das Favoriten und häufig gewählte Kontakte enthält. Schön gelungen ist die nahtlose Integration von Apps wie "Skype", so kann man beispielsweise aus dem "Contacts"-Tab heraus direkt einen Videoanruf über "Skype" starten. Das Tastenfeld ist immer über einen runden Button am unteren Bildschrimrand erreichbar.
Die Sprachqualität ist gut: Das Gegenüber klingt klar und ist deutlich verständlich. Auch die maximale Lautstärke des Ohrhörers ist hoch, dann hört man aber ein leichtes Dröhnen. Auch das Mikrofon macht seine Sache gut: Bei unserem Gegenüber kommen wir klar und deutlich an, lediglich die Geräuschfilterung könnte ab und an etwas stärker eingreifen.
Kameras & Multimedia
Blickt man auf das Datenblatt des ZTE Blade S6 unter dem Abschnitt "Kamera", so fühlt man sich an das OnePlus One erinnert: An der Rückseite sitzt auch bei ZTEs Smartphone eine 13-Megapixel-Kamera von Sony mit der Möglichkeit zur Aufzeichnung von UHD-Videos, allerdings im Gegensatz zum OnePlus One nur mit einfachem LED-Blitz. Auch an der Front ähneln sich die Daten: Hier soll eine 5-Megapixel-Kamera für ordentliche Selfies sorgen.
Die Bilder der Hauptkamera sind bei hellem Licht sehr gut, die Belichtung ist gut gewählt, die Farben werden lebendig dargestellt, sie sind allenfalls ein wenig zu übersättigt. Das ist aber eher Geschmackssache, uns gefallen die kräfitgen Farbtöne. Zu den Bildrändern hin nimmt die Bildschärfe allerdings doch deutlich ab. Bei schwachem Licht ist die Darstellung immer noch passabel, bei Vergrößerung fällt aber schnell auf, dass die Bilder recht matschig wirken. In der Standardeinstellung der Kamera-App werden Bilder nur mit 9 Megapixel aufgenommen, die 13 Megapixel muss man separat wählen. Die Bilder der Frontkamera sind OK, die Schärfe ist hier nicht immer optimal, die Farbdarstellung ist aber gut. Helle Flächen neigen zum Überstrahlen.
Die Aufnahme von 4K-Videos mit der rückwärtigen Kamera wäre theoretisch mit der Kamera möglich, wird allerdings von dem Smartphone nicht unterstützt. Selbst bei Videoaufnahmen in Full-HD unterstützt die Kamera nur 30 Bilder pro Sekunde, was bei sehr schnellen Bewegungen zu Ruckeln führt. Die Bildqualität der Videos ist aber insgesamt in Ordnung.
Die Kamera-App wurde von ZTE um einige Funktionen erweitert; so gibt es einen Expertenmodus, in dem beispielsweise eine Wasserwaage eingeblendet wird, um gerade Bilder zu schießen, und wo man Werte wie ISO oder den Weißabgleich manuell einstellen kann. Auch gibt es die Möglichkeit, eine Gesichtserkennung zu aktivieren.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Zubehör
Grundsätzlich liegt dem ZTE Blade S6 ein Ladegerät, ein micro-USB-Kabel und ein Auswurf-Werkzeug für die Kartenhalter an der Seite des Smartphones bei. Im Menü findet sich zwar eine Option, die die Erkennung eines Leder-Covers mit Folienfenster ermöglicht, allerdings konnten wir weder auf ZTEs Website noch im Internet dieses Cover von ZTE entdecken. Allerdings haben bereits Zubehörhersteller reagiert und bieten Cover in großer Zahl an.
Garantie
In der Packung finden sich zwar keine Informationen zur Garantie, doch ist auf der Website von ZTE Deutschland ein generelles Dokument hinterlegt, das 24 Monate Garantie auf alle Smartphones verspricht.
Eingabegeräte & Bedienung
ZTE installiert die Tastatur-App "Touch Pal X". Diese bietet eine Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten: Von der Größe der Wortvorschläge über die Dauer der Vibration beim Tippen bis hin zum selbst festlegbaren Tastaturhintergrund kann man beinahe alles konfigurieren. Außerdem gibt es eine praktische Schnellzugriffsleiste oberhalb der Tastatur, in der man beispielsweise Links zum "Bearbeiten"-Modus findet, mit dem sich Textteile einfach löschen, kopieren oder einfügen lassen. Die Tastatur bietet Sprach- und Wischeingabe und schon in der Standardeinstellung recht große Tasten. Etwas unübersichtlich finden wir die Doppelbelegung der Tasten mit Symbolen und Zahlen, eine eigene Ziffernreihe gibt es nicht.
Störend finden wir dabei aber auch einige Dinge: Eine Einstellung für das deutsche Tastatur-Layout mussten wir erst herunterladen, was recht viele Klicks erforderte. Die Wortvorschläge werden durch Tippen auf die Leertaste übernommen, was oft zu ungewollten Fehleingaben führt. Wem die Tastatur trotz ihrer vielen Features nicht gefällt, der kann auch Googles Standard-Tastatur verwenden, muss dann aber mit dauernden Benachrichtigungen durch "Touch Pal X" leben, bis er diese App deinstalliert.
Unterhalb des Bildschirms finden sich drei Touchbuttons, die für "Home", "Menü" und "Zurück" zuständig sind. Die Belegung kann man ändern, allerdings sind die Buttons nicht gekennzeichnet, so dass man am Anfang oft überlegen muss, auf welcher Seite nun der "Zurück"-Button war.
Über den Touchscreen kann man sich nicht beschweren: Er reagiert sehr schnell und zuverlässig auf Eingaben und das selbst am äußersten Rand.
Zusätzlich spendiert ZTE eine Menge Gesten, mit denen man das Smartphone steuern kann: Wenn man es quer hält und anhebt und das Smartphone im Standby ist, geht automatisch die Kamera an. Per "V"-Geste in der Luft kann man den Musikplayer an- und abschalten und durch Schütteln im Standby-Modus lässt sich die Taschenlampe aktivieren. Die Gesten funktionieren gut, gerade das Schütteln macht man aber auch mal unabsichtlich.
Display
Mit 1.280 x 720 Pixel ist das Display des ZTE Blade S6 auf Klassennorm. Die maximale Helligkeit ist mit 377,4 cd/m² im Durchschnitt auf ordentlichem Niveau, wird aber beispielsweise vom Wiko Ridge 4G oder dem Samsung Galaxy Grand Prime übertroffen. Eine zu 90 % gleichmäßige Ausleuchtung lässt große Farbflächen recht homogen erscheinen.
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Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 386 cd/m²
Kontrast: 877:1 (Schwarzwert: 0.44 cd/m²)
ΔE Color 7.12 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 6.7 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 1.98
ZTE Blade S6 Adreno 405, 615 MSM8939, 16 GB eMMC Flash | OnePlus One Adreno 330, 801 MSM8974AC, 64 GB eMMC Flash | Nokia Lumia 735 Adreno 305, 400 MSM8926, 8 GB eMMC Flash | LG Spirit Adreno 306, 410 MSM8916, 8 GB eMMC Flash | Wiko Ridge 4G Adreno 306, 410 MSM8916, 16 GB iNAND Flash | Samsung Galaxy Grand Prime Adreno 306, 410 MSM8916, 8 GB eMMC Flash | |
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Bildschirm | -2% | 11% | 2% | 1% | -12% | |
Helligkeit Bildmitte | 386 | 423 10% | 291 -25% | 359 -7% | 459 19% | 426 10% |
Brightness | 377 | 408 8% | 293 -22% | 348 -8% | 434 15% | 415 10% |
Brightness Distribution | 90 | 83 -8% | 93 3% | 92 2% | 90 0% | 90 0% |
Schwarzwert * | 0.44 | 0.54 -23% | 0.46 -5% | 0.35 20% | 0.83 -89% | |
Kontrast | 877 | 783 -11% | 780 -11% | 1311 49% | 513 -42% | |
Delta E Colorchecker * | 7.12 | 5.56 22% | 4.04 43% | 5.17 27% | 9.69 -36% | 5.98 16% |
Delta E Graustufen * | 6.7 | 7.55 -13% | 2.87 57% | 5.4 19% | 10.8 -61% | 6.03 10% |
Gamma | 1.98 111% | 2.33 94% | 2.49 88% | 2.35 94% | 1.82 121% | 2.48 89% |
CCT | 7784 84% | 7624 85% | 6432 101% | 7168 91% | 9063 72% | 7983 81% |
* ... kleinere Werte sind besser
Der Schwarzwert ist mit 0,44 cd/m² angenehm niedrig, schwarze Flächen wirken deshalb auch auf hohen Helligkeitsstufen noch sehr dunkel. Daraus ergibt sich auch ein gutes Kontrastverhältnis von 877:1 und Farben wirken auf dem Display recht kräftig.
Eine genauere Analyse der Farbdarstellung liefert uns die Software CalMan zusammen mit einem Spektralfotometer: Hier entdecken wir, einhergehend mit einer erhöhten Farbtemperatur, einen leichten Blaustich, der besonders bei hellen Graustufen sichtbar wird und ein wenig ins Violette geht. Beinahe alle Farbtöne sind leicht übersättigt, was zu dem lebendigen Farbbild beiträgt, das wir subjektiv schon wahrgenommen haben. Die Abweichungen der Farb- und Graustufenwerte im Vergleich zum Referenzfarbraum sRGB sind recht groß, so dass sich Profis in der Bildbearbeitung lieber nicht auf die Darstellung des Bildschirms verlassen sollten.
An bewölkten Tagen ist ein Einsatz im Freien recht problemlos möglich, trotz der stark spiegelnden Oberfläche des Bildschirms. Wenn allerdings die Sonne scheint, werden die Spiegelungen schnell sehr anstrengend für die Augen. In Innenräumen hat man üblicherweise keine Probleme, den Bildschirminhalt zu erkennen.
Da das Display des ZTE Blade S6 die IPS-Technologie verwendet, kann man auch aus sehr flachen Blickwinkeln auf das Display blicken und erkennt dennoch, was der Bildschirm gerade darstellt.
Leistung
Unser Testgerät ist mit einem SoC von Qualcomm ausgestattet, nämlich dem Qualcomm Snapdragon 615 MSM8939, das acht Kerne beinhaltet und mit 1,7 GHz taktet. Von den acht Kernen sollte man sich aber nicht zu viel versprechen, da es kaum Apps gibt, die diese Power ausnutzen könnten, und auch nur vier der Kerne mit dem vollen Takt agieren, die restlichen vier takten mit 1 GHz. Das soll immerhin helfen, Energie zu sparen, weil sich die schnelleren Kerne bei weniger aufwändigen Aufgaben deaktivieren. Aus Erfahrung würden wir das Snapdragon 615 MSM8939 im oberen Mittelfeld einordnen, das SoC sollte für alle aktuellen Apps eigentlich genug Power bieten. Die Navigation in den Menüs geht schon mal ruckelfrei über die Bühne.
Auch im Bezug zu den Vergleichsgeräten kann das ZTE Blade S6 durchaus mit mehr Leistung aufwarten, nur das OnePlus One bietet mehr Power.
Geekbench 3 | |
64 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Blade S6 | |
LG Spirit | |
64 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Blade S6 | |
LG Spirit |
Smartbench 2012 | |
Productivity Index (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Blade S6 | |
OnePlus One | |
LG Spirit | |
Gaming Index (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Blade S6 | |
OnePlus One | |
LG Spirit |
AnTuTu v5 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Blade S6 | |
OnePlus One | |
LG Spirit |
Die 16 GByte interner Speicher des ZTE Blade S6 sind nicht richtig flott, da bieten die meisten Vergleichsgeräte deutlich höhere Geschwindigkeiten. Vor allem das OnePlus One sticht hier wieder heraus. Am ehesten ist noch das Schreiben die Disziplin des Massenspeichers in unserem Testgerät, hier sind die Werte deutlich konkurrenzfähiger als beim Lesezugriff.
AndroBench 3-5 | |
Sequential Read 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Blade S6 | |
OnePlus One | |
Samsung Galaxy Grand Prime | |
Wiko Ridge 4G | |
LG Spirit | |
Sequential Write 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Blade S6 | |
OnePlus One | |
Samsung Galaxy Grand Prime | |
Wiko Ridge 4G | |
LG Spirit | |
Random Read 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Blade S6 | |
OnePlus One | |
Samsung Galaxy Grand Prime | |
Wiko Ridge 4G | |
LG Spirit | |
Random Write 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Blade S6 | |
OnePlus One | |
Samsung Galaxy Grand Prime | |
Wiko Ridge 4G | |
LG Spirit |
Richtig gut schlägt sich unser Testgerät beim Internetzugriff, hier sind die Geschwindigkeiten des Browsers sehr hoch. Das zeigt sich in flüssigen Animationen und schnellem Seitenaufbau. Sehr gut!
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Blade S6 | |
OnePlus One | |
Nokia Lumia 735 | |
Samsung Galaxy Grand Prime | |
Wiko Ridge 4G | |
LG Spirit |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Blade S6 | |
Nokia Lumia 735 | |
Samsung Galaxy Grand Prime | |
Wiko Ridge 4G | |
LG Spirit |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Blade S6 | |
OnePlus One | |
Nokia Lumia 735 | |
Samsung Galaxy Grand Prime | |
Wiko Ridge 4G | |
LG Spirit |
Vellamo 3.x | |
Metal (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Blade S6 | |
OnePlus One | |
LG Spirit | |
Multicore Beta (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Blade S6 | |
OnePlus One | |
LG Spirit | |
Browser (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Blade S6 | |
OnePlus One | |
LG Spirit |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Blade S6 | |
OnePlus One | |
Nokia Lumia 735 | |
LG Spirit |
* ... kleinere Werte sind besser
Die Grafikeinheit ist eine Adreno 405, sie taktet mit 550 MHz. Die Performance ist ordentlich und schlägt die meisten Vergleichsgeräte deutlich. Wir sind während unseres Tests auf keine App gestoßen, die die Grafikkarte überfordert hätte. Nur das OnePlus One mit seiner Adreno 330 ist wieder klar im Vorteil und bietet noch mehr Grafikpower.
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Blade S6 | |
OnePlus One | |
Nokia Lumia 735 | |
Wiko Ridge 4G | |
LG Spirit | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Blade S6 | |
OnePlus One | |
Nokia Lumia 735 | |
Wiko Ridge 4G | |
LG Spirit |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Blade S6 | |
OnePlus One | |
Samsung Galaxy Grand Prime | |
Wiko Ridge 4G | |
LG Spirit | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
ZTE Blade S6 | |
OnePlus One | |
Samsung Galaxy Grand Prime | |
Wiko Ridge 4G | |
LG Spirit |
Spiele
In aktuellen und recht anspruchsvollen 3D-Games wie "Asphalt 8: Airborne" macht das ZTE Blade S6 eine gute Figur: Die Darstellung ist in den allermeisten Fällen flüssig, und auch die Bedienung mit Touchscreen und Lagesensor funktioniert sehr zuverlässig. Weniger anspruchslose Games wie "Angry Birds" oder "Candy Crush" laufen ohnehin problemlos.
Emissionen
Temperatur
Dass sich das ZTE Blade S6 spürbar erwärmt, merkt man, wenn man mehr Leistung vom Gerät fordert: Bis zu 45 Grad erreicht das Gerät dann an der Rückseite. An der Vorderseite sind es immerhin bis zu 42,6 Grad. Das sind zwar keine kritischen Temperaturen, aber da man das Gerät ja in der Hand hält, eben doch eine deutlich spürbare Erwärmung. Das OnePlus One wird mit 45,5 Grad Celsius noch ein bisschen wärmer. Im Idle-Betrieb hält sich das ZTE Blade S6 dafür zurück und wird mit maximal 32,3 Grad Celsius kaum spürbar wärmer als die Umgebung.
Wir starten auch den Akku-Test des GFXBench, um zu sehen, ob die Grafikkarte unter längerer Last ihre Leistung drosseln muss. Dieser Test führt 30-mal hintereinander denselben Benchmark aus und notiert die Ergebnisse. Da die Leistung beim ZTE Blade S6 konstant bleibt, kann man davon ausgehen, dass die Grafikkarte auch unter längerer Belastung nicht drosselt.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der kleine Lautsprecher an der Rückseite wird gedämpft, wenn das Smartphone auf dem Tisch liegt. Allerdings ist er auch kein Klangwunder, wenn man das Smartphone hochhebt: Er klingt dumpf, nicht sonderlich laut, und Bässe sind eigentlich gar nicht auszumachen. Die Klinkenbuchse funktioniert tadellos, und durch hochwertige Lautsprecher oder Kopfhörer lässt sich der Klang deutlich aufwerten.
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Hier beginnt ein etwas unrühmliches Kapitel für das ZTE Blade S6: Obwohl Android 5 durchaus Energie sparen kann, hat es das ZTE mit seinen eigenen Veränderungen am System wohl irgendwie geschafft, den Stromverbrauch stark in die Höhe zu treiben. Schon im völlig ausgeschalteten Zustand ist der Verbrauch mit 0,2 Watt leicht erhöht, im Standby sind es gar 0,8 Watt.
Ist das Smartphone eingeschaltet, werden mindestens 1,6 Watt benötigt, das ist viermal so viel Energie, wie das Samsung Galaxy Grand Prime hier benötigt. Im Idle-Modus können es bis zu 2,8 Watt werden, auch hier ist das ZTE Blade S6 innerhalb der Vergleichsgeräte trauriger Rekordhalter, selbst das wesentlich leistungsstärkere OnePlus One braucht maximal 1,9 Watt.
Unter voller Last gleichen sich die Verbrauchswerte wieder etwas an: Maximal 6,3 Watt sind aber immer noch knapp mehr als beim OnePlus One.
Aus / Standby | 0.2 / 0.8 Watt |
Idle | 1.6 / 2.5 / 2.8 Watt |
Last |
5.5 / 6.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 870 |
Akkulaufzeit
Der Akku ist mit einer Kapazität von 9,1 Wattstunden eher etwas größer als bei den Vergleichsgeräten (abgesehen natürlich vom gigantischen Akku im OnePlus One). Dennoch schafft es das ZTE Blade S6 aufgrund der entgleisenden Verbrauchswerte nicht, an die Laufzeiten der Konkurrenten heranzukommen: Nach 7:12 Stunden Surfen im WLAN ist üblicherweise Schluss mit dem Saft. Das bedeutet aber auch, dass das Blade S6 einen normalen Arbeitstag mit gemischter Nutzung durchhält, was sich mit unseren Erfahrungen deckt. Wer aber keine Lust hat, sein Smartphone jeden Abend aufzuladen, der sollte sich eher woanders umschauen.
ZTE Blade S6 Adreno 405, 615 MSM8939, 16 GB eMMC Flash | OnePlus One Adreno 330, 801 MSM8974AC, 64 GB eMMC Flash | Nokia Lumia 735 Adreno 305, 400 MSM8926, 8 GB eMMC Flash | LG Spirit Adreno 306, 410 MSM8916, 8 GB eMMC Flash | Wiko Ridge 4G Adreno 306, 410 MSM8916, 16 GB iNAND Flash | Samsung Galaxy Grand Prime Adreno 306, 410 MSM8916, 8 GB eMMC Flash | |
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Akkulaufzeit | 70% | 66% | 43% | 15% | 19% | |
H.264 | 497 | 893 80% | 643 29% | 685 38% | ||
WLAN | 432 | 963 123% | 674 56% | 495 15% | 512 19% | |
Last | 149 | 160 7% | 301 102% | 203 36% | ||
WLAN (alt) | 1126 | 761 |
Pro
Contra
Fazit
Muss man das Design seines Smartphones wirklich um jeden Preis an das iPhone 6 anlehnen? Ist es so schwer, die richtigen Spracheinstellungen in alle Apps zu übernehmen, auch für so "exotische" Sprachen wie Deutsch? Muss man wirklich mit "curved design" werben, wenn damit nur die angerundeten Ecken gemeint sind? ZTEs Antwort lautet offensichtlich "ja" - und der Hersteller legt seinem durchaus soliden Angebot Blade S6 damit selbst einige Steine in den Weg. Selbst wenn man über die zweifelhaften Werbeaussagen und das nervige Sprachen-Wirrwarr hinwegsieht, bleiben noch die eher mäßigen Akkulaufzeiten und die unter Last erhöhten Gehäusetemperaturen.
Dabei gibt es durchaus positive Seiten am ZTE Blade S6, die man herausstellen sollte: Die Kameras machen ordentliche Bilder, die Leistung ist hoch, und die Sprachqualität beim Telefonieren überzeugt. Der Bildschirm ist für den Alltagsgebrauch mehr als in Ordnung, der Touchscreen ist präzise, das Gehäuse schlank und solide, und die Funkverbindungen sind recht stabil. Außerdem gibt es die Unterstützung für zwei SIM-Karten. Das alles versöhnt uns mit dem ZTE Blade S6 letztendlich doch.
Wer lange Akkulaufzeiten und gute Lautsprecher nicht als Top-Priorität sieht und ein leistungsstarkes, günstiges Smartphone sucht, der sollte sich das ZTE Blade S6 ruhig mal anschauen.
ZTE Blade S6
- 22.05.2015 v4 (old)
Florian Wimmer