Test Allview E4 Smartphone
Bereits der erste Blick auf das Datenblatt enthüllt Allviews Modell E4 als einen typischen Vertreter der Mittelklasse: So stecken ein 5-Zoll-HD-Bildschirm, 16 GB Flash- und 2 GB Arbeitsspeicher nebst Mediatek-Octacore-SoC in dem recht kompakten Gehäuse. Das in manchen Märkten ebenfalls angebotene Schwestermodell E4 lite hat lediglich einen Quadcore-Prozessor, 1 GB Arbeits- sowie 8 GB Flashspeicher zu bieten.
Mit einem Listenpreis von 219 Euro muss sich das E4 gegen Modelle unterschiedlichster Hersteller durchsetzen. Zu den Konkurrenten zählen unter anderem Huaweis P8 lite, Samsungs Galaxy J5 sowie das mit dem gleichen SoC ausgestattete Elephone P8000. Auch die zum Zeitpunkt ihres Erscheinens leicht höherpreisigen Modelle ZTE Blade V6 sowie HTCs 626 Dual-Sim ringen heute im selben Segment um die Gunst des Käufers.
Gehäuse
Während die Vorderseite des Allview E4 smartphone-typisch vollständig mit kratzresistentem Glas bedeckt ist, wird die gesamte Rückseite des Geräts von einer mattschwarzen Kunststoffplatte dominiert. Diese ist leicht entfernbar und ermöglicht so den Zugang zum wechselbaren Akku, den beiden SIM-Karten-Schächten sowie zum microSD-Slot. An den Seiten besitzt das Gehäuse einen umlaufenden Metallrahmen, der dem E4 ein wertiges, stabiles Finish verleiht. Die Verarbeitungsqualität ist tadellos. Bei Verwindungsversuchen entpuppt sich das Gehäuse trotz abnehmbarer Rückseite als äußerst stabil und gibt lediglich ein minimales Knistern von sich. Auch gegen Druck ist es gut gewappnet: Erst bei übermäßig starker Belastung wird eine Wellenbildung auf dem Display sichtbar, sodass im Alltag keinerlei Beeinträchtigungen zu erwarten sind.
Durch die relativ kompakte Größe und das angemessene Gewicht wirkt das Smartphone sehr handlich. Etwas unschön ist hingegen, dass die Hauptkamera rund einen Millimeter hervorsteht und die vom Hersteller angegebene Gehäusedicke von 8,6 Millimetern in diesem Bereich auf 9,6 Millimeter anwächst. Zudem liegt das Smartphone so nicht stabil auf glatten Oberflächen und wackelt bei Touch-Eingaben merklich hin und her.
Ausstattung
In puncto Ausstattung hat das Allview E4 einiges zu bieten. Mit Mediatek-Octacore-SoC, 16 GB internem Speicher und 2 GB RAM setzt das Testgerät zwar keine neuen Bestmarken, für die Preisklasse sind jedoch sehr ordentliche Komponenten verbaut. Praktisch ist zudem, dass der Betrieb mit zwei Micro-SIM-Karten plus microSD-Karte (bis zu 128 GB) möglich ist – bei vielen Konkurrenzgeräten muss der Nutzer aufgrund eines verbauten Hybrid-Slots zwischen Speichererweiterung und zweiter SIM-Karte wählen. Auch das Verschieben von dafür ausgelegten Programmen auf die externe Speicherkarte ist möglich.
Mit an Bord sind zudem USB-OTG, Wifi-Direct, Wifi-Display sowie NFC. Eine Benachrichtigungs-LED fehlt hingegen.
Software
Als Betriebssystem kommt Android 5.1 zum Einsatz, das im Vergleich zu Googles Variante aber leicht modifiziert wurde. Der optisch auffälligste Unterschied zeigt sich beim App Drawer Button: Die sonst üblichen sechs Punkte sind dem Firmenlogo des Herstellers gewichen.
Allview erweitert das Betriebssystem zudem um individuell anpassbare Einstellungen für die Bilddarstellung (MiraVision) und Soundausgabe. Darüber hinaus wurde ein Rechtemanagement für Apps implementiert, das bei Stock Android erst ab Version 6.0 zum Standard gehört. Ist es aktiviert, wird allerdings dauerhaft eine Benachrichtigung eingeblendet, die sich nicht entfernen lässt.
Mit vorinstallierten Apps hält sich Allview angenehm zurück: Ab Werk ist neben den Service-Programmen des Herstellers nur das Tool „Bitdefender Mobile Security“ installiert, für das in den mitgelieferten Unterlagen auch ein Lizenzschlüssel zu finden ist. Wer die App nicht mag, kann sie jederzeit entfernen.
Nicht sonderlich gut gelungen ist hingegen die deutsche Übersetzung, die wir bereits beim Test des Allview P8 Energy bemängelten. So finden sich immer wieder holprige Formulierungen zur Beschreibung von Funktionen: Aus dem englischen Begriff „Sound Enhancement“ wurde beispielsweise „Klangverstörung“. Einige Optionen tragen außerdem trotz deutscher Systemsprache noch ihre englische Bezeichnung.
Überdies begegneten wir im Test manchem Software Bug. So war das System bei aktivem Flugmodus nach einem Druck auf die Home-Taste ab und an minutenlang blockiert, da das Gerät erfolglos versuchte, die Google Suche bzw. Google Now zu starten, anstatt zum Homescreen zurückzukehren. Die daraus resultierende Netzwerkfehlermeldung verschwand obendrein erst nach einem Neustart vom Bildschirm.
Kommunikation & GPS
Das Mobilfunkmodul des Allview E4 kommt mit allen hierzulande momentan gebräuchlichen GSM-, 3G- und LTE-Frequenzen zurecht. In den Netzen von T-Mobile und Vodafone war der Empfang während des Tests unauffällig. Bei der mobilen Datenübertragung kommt im Dual-SIM-Betrieb nur eine der beiden Karten zum Einsatz, ein Wechsel ist jedoch unproblematisch in den Einstellungen möglich.
Für WLAN-Verbindungen verfügt das Testgerät zwar nicht über den aktuellen AC-Standard, kann jedoch neben dem klassischen 2,4-GHz-Netz auch im 5-GHz-Frequenzbereich funken. Dies ist vor allem in urbanen Gebieten von Vorteil, in denen eine Vielzahl von Sendern im 2,4-GHz-Band die Empfangsqualität verschlechtert. Die Signalstärke lag im Test allerdings grundsätzlich etwas unterhalb zweier Vergleichsgeräte (Google Nexus 5X & LG G3), was zu einem etwas geringeren Empfangsradius rund um den Router führte (Asus RT-AC56U). Zudem steht für die drahtlose Nahfeldkommunikation Bluetooth in der Version 4.0 sowie NFC zur Verfügung.
Das GPS-Modul findet unter freiem Himmel schnell die aktuelle Position und kann diese bis auf 2 Meter genau bestimmen. Auch in Innenräumen konnte eine Lokalisierung stattfinden, solange sich ein Fenster in der Nähe befand.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Als Telefon-App kommt die Standardlösung von Android Lollipop zum Einsatz, was allerdings kein Nachteil ist. Neben einer Schnellauswahl-Funktion, über die zuvor abgelegte Favoriten erreichbar sind, gibt es eine Anrufliste sowie direkten Zugriff auf die gespeicherten Kontakte. Darüber hinaus kann jederzeit der Ziffernblock zur manuellen Eingabe von Telefonnummern über eine runde Schaltfläche am unteren Displayrand eingeblendet werden. Beim Durchforsten umfangreicher Adressbücher hilft zudem die permanent am oberen Bildschirmrand eingeblendete Suchleiste.
Beim Dual-SIM-Betrieb wird je nach Einstellung bei ausgehenden Anrufen eine für diesen Zweck vorab definierte Verbindung verwendet oder nach der gewünschten SIM-Karte gefragt. Normales Telefonieren gelingt mit dem Allview E4 problemlos: Die Verständlichkeit auf beiden Seiten ist gut, auch traten im Test keine Störgeräusche auf. Dies ändert sich jedoch, sobald der integrierte Freisprecher verwendet wird. Hier war auf der Gegenseite eine Art Echo zu vernehmen, zudem wurden Nebengeräusche nur schlecht herausgefiltert, und der Klang war insgesamt recht leise. Hinzu kommt, dass auch der rückseitig gelegene Lautsprecher des Smartphones nicht völlig überzeugen kann: Weder gelingt ihm eine natürliche Klangwiedergabe, noch genügt die maximale Lautstärke beim Einsatz in unruhigen Umgebungen.
Kameras & Multimedia
Bei den verbauten Kameras setzt Allview auf die gleiche Rezeptur wie die Konkurrenz: Während vorderseitig eine 5-Megapixel-Webcam ihren Dienst verrichtet, hat die Hauptkamera (Samsung S5K3L2) 13 Megapixel sowie einen Autofokus zu bieten. Als besonderes Feature wurde nicht nur auf der Rückseite, sondern auch neben der frontseitigen Webcam ein LED-Licht verbaut, das in dunklen Situationen für eine Aufhellung sorgen soll. Bei Selbstportraits gelingt es so tatsächlich, den Nahbereich etwas besser auszuleuchten.
Leider kann die Hauptkamera trotz einer nominellen Auflösung von 13 Megapixeln nicht mit scharfen Bildern überzeugen: So wird bereits bei leichter Vergrößerung schnell sichtbar, dass viele Details verwaschen sind. Teilweise hinterlassen sogar die Aufnahmen der Frontkamera einen schärferen Eindruck, wenngleich diese im Gegenzug unter einem recht ausgeprägten Bildrauschen leiden, welches selbst bei Tageslicht deutlich zu erkennen ist. In einigen Fällen resultieren unscharfe Fotos, aber auch aus dem leider nicht besonders zuverlässig arbeitenden Autofokus (siehe Szene 3 und Color-Checker-Aufnahme). Positiv anzumerken ist hingegen, dass sich zumindest die Farbabweichung in Grenzen hält, obwohl manche Töne etwas zu dunkel dargestellt werden.
Videos nimmt die Frontkamera maximal in magerer VGA-Auflösung (640 x 480 Pixel) bei 30 Bildern pro Sekunde auf. Die Hauptkamera ist allerdings in der Lage, Full-HD-Videos zu drehen. Diese sind qualitativ in Ordnung, könnten jedoch noch etwas mehr Details zeigen. Zudem fällt auf, dass der Autofokus während der Aufzeichnung inaktiv ist, sodass bei einem sich verändernden Motiv manuell mittels Touch-Eingabe nachfokussiert werden muss. Abgespeichert werden die Aufnahmen jeweils im 3GP-Container-Format.
Die vorinstallierte Kamera-App bietet diverse Einstellungsmöglichkeiten (u. a. ISO, Weißabgleich, Belichtung), Bildmodi (Live-Foto, Bewegungserkennung, Panorama, Multiwinkelansicht) sowie Live-Effektfilter, hinterließ im Test jedoch nicht den benutzerfreundlichsten Eindruck. So leidet die Bedienbarkeit unter einer recht verschachtelten Menüstruktur, verstreut wirkenden Schaltflächen und wenig intuitiver Symbolik. Als Beispiel sei hier der Kameraauslöser genannt, der sich wie schon der App Drawer Button hinter dem Allview Firmenlogo versteckt.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Zubehör
Am Lieferumfang gibt es nichts zu kritisieren: Neben den üblichen Zugaben wie einem Ladegerät samt USB-Kabel sowie dem Garantie-Flyer liegen noch ordentlich klingende Kopfhörer, die Lizenz für „Bitdefender Mobile Security“ sowie eine Display-Schutzfolie samt Putztuch bei. Auch eine mehrsprachige Bedienungsanleitung findet sich im Karton, allerdings macht sich bei dieser ebenfalls die holprige Übersetzung negativ bemerkbar.
Als Zubehör kann über die Hersteller-Webseite ein speziell für das E4 angepasstes „Buch-Cover“ erworben werden, durch welches das Smartphone besonders gut geschützt sein soll.
Garantie
Das Gerät wird mit einer 24-monatigen Basisgarantie ausgeliefert, die gegen Aufpreis auf drei Jahre erweitert werden kann. Ebenfalls gegen Zuzahlung ist eine sogenannte zweijährige „Vollgarantie“ verfügbar, die zusätzliche Serviceleistungen enthält.
Eingabegeräte & Bedienung
Eines der zentralen Bauteile eines Smartphones ist sein Touchscreen. Dieser kann beim Testgerät mit Präzision und einer Oberfläche, auf der Finger leicht gleiten können, überzeugen. Das System reagiert im Allgemeinen verzögerungsfrei, Animationen laufen flüssig. Nur beim Aufrufen des App Drawers war die Animation von Zeit zu Zeit unsauber. Als Tastatur ist ab Werk Googles Standard-Keyboard voreingestellt, das auch eine Texteingabe mittels Wischgesten unterstützt.
Im Vergleich zu Stock Android wurde zudem die Reihenfolge und Belegung der Navigationstasten modifiziert, welche beim Allview E4 als Sensorfelder unterhalb des Displays gestaltet sind. Während der Back Button die Seite wechselt und sich rechts neben dem Home Button befindet, öffnet man durch die linke Taste direkt das jeweilige Kontextmenü. Drückt man diese länger, werden die zuletzt geöffneten Apps eingeblendet. Auf dieselbe Weise kann auch die Sekundärbelegung des Home Buttons ausgelöst werden, welche die Google Suche bzw. Google Now aktiviert. Durch einen Bug geschah dies jedoch zum Teil auch schon bei einfacher Betätigung der Taste. Schade ist zudem, dass die einzelnen Touchfelder nicht beleuchtet sind.
Die physischen Tasten des Geräts sind gut in den Metallrahmen eingearbeitet und besitzen knackige Druckpunkte. Allerdings wackeln sie ein wenig, was zwar nicht der durchaus guten Bedienbarkeit schadet, jedoch den Qualitätseindruck leicht trübt.
Display
Der 5,0-Zoll-IPS-Bildschirm des Allview E4 bietet mit einer Auflösung von 1.280 x 720 Pixeln und einer daraus resultierenden Pixeldichte von 294 dpi ordentlichen Klassendurchschnitt.
Mit einer maximalen Displayhelligkeit von 534 cd/m² übertrifft es jedoch sämtliche Vergleichsgeräte. Der Kontrast ist mit 937:1 zwar ebenfalls ordentlich, durch den relativ hohen Schwarzwert von 0,57 cd/m² jedoch nicht deutlich besser als bei einigen Konkurrenzmodellen. Auch die noch aussagekräftigere Helligkeitsmessung bei einer gleichmäßigen Verteilung von hellen und dunklen Flächen auf dem Display (Average Picture Level/APL 50) brachte keine Luminanzveränderungen hervor.
Weniger begeistert hingegen die mäßige Ausleuchtung von 82 Prozent, die lediglich vom ZTE Blade V6 leicht unterboten wird. Rein subjektiv ist jedoch nur beim Anzeigen eines Schwarzbildes minimales Backlight Bleeding in den Ecken zu erkennen, zudem war beim Testgerät auf dunklen Hintergründen ein dauerhaft leuchtender Pixel zu sehen.
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Ausleuchtung: 82 %
Helligkeit Akku: 534 cd/m²
Kontrast: 937:1 (Schwarzwert: 0.57 cd/m²)
ΔE Color 5.65 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 3.69 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.15
Allview E4 1280x720 px 5.0'' (IPS) | Huawei P8 lite 1280x720 px 5.0'' (IPS) | ZTE Blade V6 1280x720 px 5.0'' (IPS) | Samsung Galaxy J5 1280x720 px 5.0'' (AMOLED) | HTC Desire 626G dual sim 1280x720 px 5.0'' (TFT) | Elephone P8000 1920x1080 px 5.5'' (IPS) | |
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Bildschirm | ||||||
Helligkeit Bildmitte | 534 | 365 -32% | 336 -37% | 349 -35% | 497 -7% | 338 -37% |
Brightness | 503 | 353 -30% | 315 -37% | 353 -30% | 483 -4% | 329 -35% |
Brightness Distribution | 82 | 93 13% | 81 -1% | 93 13% | 90 10% | 95 16% |
Schwarzwert * | 0.57 | 0.42 26% | 0.39 32% | 0.67 -18% | 0.36 37% | |
Kontrast | 937 | 869 -7% | 862 -8% | 742 -21% | 939 0% | |
Delta E Colorchecker * | 5.65 | 5.2 8% | 8.29 -47% | 5.22 8% | 6.88 -22% | 9.38 -66% |
Delta E Graustufen * | 3.69 | 5.85 -59% | 8.57 -132% | 3.96 -7% | 6.11 -66% | 10.33 -180% |
Gamma | 2.15 102% | 2.17 101% | 1.96 112% | 2.08 106% | 1.78 124% | 2.3 96% |
CCT | 7289 89% | 7252 90% | 8172 80% | 7308 89% | 6820 95% | 10118 64% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 70.86 | |||||
Color Space (Percent of sRGB) | 91.25 | 89.7 | 86.5458 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bei unseren Messungen mit einem Fotospektrometer verfehlt das Allview E4 zwar mit durchschnittlichen DeltaE-Werten von 5,65 (Farbe) bzw. 3,69 (Graustufen) den Idealbereich (DeltaE <3), steht im Vergleich zur Konkurrenz jedoch nicht schlecht da. Ein Gamma-Wert von 2,15 ist gut gewählt, die Farbtemperatur mit 7.289 K jedoch etwas zu kalt abgestimmt.
Das E4 profitiert beim Außeneinsatz von seiner hohen Maximalhelligkeit. So lässt sich auch in lichtdurchfluteten Umgebungen das Display meist noch ordentlich ablesen, lediglich bei starken Spiegelungen ist dies nicht mehr möglich.
Da Allview dem E4 ein IPS-Panel spendiert hat, treten auch bei flachen Blickwinkeln keine Invertierungen auf, überdies ändert sich an der Farbdarstellung kaum etwas. Allenfalls nimmt die Leuchtkraft beim seitlichen Betrachten des Bildschirms etwas ab. Aus bestimmten Blickwinkeln wird zudem ein für die Paneltechnologie typischer IPS-Glow-Effekt sichtbar (flächiges Aufhellen dunkler Partien).
Leistung
Im Inneren des Allview E4 steckt ein Mediatek-MT6753-Octacore-SoC, der auf acht Cortex-A53-Rechenkernen basiert und mit bis zu 1,3 GHz taktet. Bei den Benchmarks ergattert das Gerät im Vergleich zur Konkurrenz so häufig den ersten Platz oder bewegt sich zumindest in der Spitzengruppe. Dies gilt auch für grafiklastige Benchmarks, welche vor allem die in den SoC integrierte Mali-T720-GPU fordern. Hier profitiert das E4 im Vergleich zum Elephone P8000, das mit dem identischen Prozessor ausgerüstet ist, von der geringeren Displayauflösung. Positiv anzumerken ist des Weiteren, dass auch aktuelle Grafikstandards wie OpenGL ES 3.1 unterstützt werden.
Mittelmäßig ist lediglich die Speicher-Performance, bei der sich das Testgerät insbesondere beim sequenziellen Schreiben und zufälligem Lesen den meisten aktuellen Konkurrenten geschlagen geben muss.
AnTuTu v5 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Allview E4 | |
Huawei P8 lite | |
ZTE Blade V6 | |
Samsung Galaxy J5 | |
HTC Desire 626G dual sim | |
Elephone P8000 |
Geekbench 3 | |
64 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Allview E4 | |
Huawei P8 lite | |
ZTE Blade V6 | |
Samsung Galaxy J5 | |
Elephone P8000 | |
64 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Allview E4 | |
Huawei P8 lite | |
ZTE Blade V6 | |
Samsung Galaxy J5 | |
Elephone P8000 |
GFXBench 3.0 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Allview E4 | |
ZTE Blade V6 | |
Samsung Galaxy J5 | |
Elephone P8000 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Allview E4 | |
ZTE Blade V6 | |
Samsung Galaxy J5 | |
Elephone P8000 |
PCMark for Android - Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Allview E4 | |
Huawei P8 lite | |
Samsung Galaxy J5 |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Allview E4 | |
Huawei P8 lite | |
ZTE Blade V6 | |
HTC Desire 626G dual sim | |
Elephone P8000 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Allview E4 | |
Huawei P8 lite | |
ZTE Blade V6 | |
HTC Desire 626G dual sim | |
Elephone P8000 |
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Allview E4 | |
Huawei P8 lite | |
ZTE Blade V6 | |
Samsung Galaxy J5 | |
HTC Desire 626G dual sim |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Allview E4 | |
Huawei P8 lite | |
ZTE Blade V6 | |
Samsung Galaxy J5 | |
HTC Desire 626G dual sim | |
Elephone P8000 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Allview E4 | |
Huawei P8 lite | |
ZTE Blade V6 | |
Samsung Galaxy J5 | |
HTC Desire 626G dual sim | |
Elephone P8000 |
WebXPRT 2015 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
Allview E4 | |
Huawei P8 lite | |
Samsung Galaxy J5 | |
Elephone P8000 |
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Allview E4 | |
Samsung Galaxy J5 | |
Elephone P8000 |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele
Dank der mit 1.280 x 720 Pixeln nicht allzu hohen Displayauflösung bereiten der Mali-T720-GPU auch leistungshungrige Spiele wie „Asphalt 8“ keine Probleme. Mit mittleren Grafikeinstellungen stellt sich bei diesem ein absolut flüssiges Spielerlebnis ein, selbst hohe Einstellungen sind möglich – dabei treten keine Ruckler auf, die etwas geringere Frame-Rate ist jedoch spürbar. „Angry Birds 2“ war ebenfalls ohne Einschränkungen spielbar.
Sowohl die verbauten Lagesensoren als auch der Touchscreen funktionieren im Spielbetrieb tadellos. Da der Lautsprecher allerdings rückseitig angebracht ist, wird er beim Gaming leicht von den Händen verdeckt.
Emissionen
Temperatur
Während die Idle-Temperaturen im Vergleich zu den meisten Konkurrenten nur geringfügig wärmer ausfallen, werden unter Last mit Werten von bis zu 45,1 °C recht hohe Temperaturen erreicht. Noch wärmer wird nur das Elephone P8000, das mit dem gleichen SoC ausgestattet ist. Je nach Umgebungstemperatur sorgt das Smartphone so insbesondere beim Spielen für schwitzende Hände.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 33.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der im unteren rückseitigen Bereich positionierte Lautsprecher kann bestenfalls als mittelmäßig bezeichnet werden: Für den Betrieb in unruhigen Umgebungen wäre eine höhere Maximallautstärke von Vorteil, außerdem wirkt wiedergegebene Musik generell sehr höhenbetont und unnatürlich. Für das gelegentliche Betrachten eines Youtube Videos oder zur Wiedergabe der Signaltöne ist die Lösung aber ausreichend. Ein konzeptioneller Nachteil der rückseitigen Lautsprecherposition ist, dass seine Öffnung häufiger – beispielsweise wenn das Smartphone auf einem Tisch liegt – verdeckt und somit ein Teil des Schalls verschluckt wird.
Überraschend gut ist hingegen das mitgelieferte In-Ear-Headset. Während die kostenlosen Zugaben anderer Hersteller oftmals hübsch anzusehen sind, jedoch klanglich kaum zu überzeugen wissen, ist es in diesem Fall genau umgekehrt: So kann die Klangqualität subjektiv durchaus mit Zubehör-Kopfhörern im Preisbereich von bis zu 30 Euro konkurrieren.
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Der Bereich Energieaufnahme stellt sich als ein dunkles Kapitel des Allview E4 heraus. So benötigen die anderen 5-Zoll-Smartphones im Vergleich wesentlich weniger Strom als das Testgerät – selbst das deutlich größere Elephone P8000, das mit dem gleichen SoC bestückt wurde, ist bis auf den Maximalverbrauch eindeutig sparsamer. Positiv angemerkt werden kann hingegen, dass das Gerät im Standby-Modus bzw. im heruntergefahrenen Zustand fast keine Energie benötigt.
Unauffällig verhielt sich das beigelegte 5-Watt-Netzteil, das weder beim Ladevorgang noch im Idle-Zustand Geräusche von sich gab. An diesem Stromspender angeschlossen war das Smartphone nach rund eineinhalb Stunden wieder vollständig geladen.
Aus / Standby | 0.01 / 0.08 Watt |
Idle | 3.11 / 4.06 / 4.23 Watt |
Last |
5.53 / 6.33 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Gossen Metrahit Energy |
Allview E4 Mali-T720 MP4, MT6753, 16 GB eMMC Flash | Huawei P8 lite Mali-450 MP4, Kirin 620, 16 GB eMMC Flash | ZTE Blade V6 Mali-T720 MP2, MT6735, 16 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy J5 Adreno 306, 410 MSM8916, 8 GB eMMC Flash | HTC Desire 626G dual sim Mali-450 MP4, MT6592, 8 GB eMMC Flash | Elephone P8000 Mali-T720 MP4, MT6753, 16 GB eMMC Flash | |
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Stromverbrauch | ||||||
Idle min * | 3.11 | 1.4 55% | 1.2 61% | 1.5 52% | 2.6 16% | |
Idle avg * | 4.06 | 2.3 43% | 1.8 56% | 2.2 46% | 3.7 9% | |
Idle max * | 4.23 | 2.5 41% | 2.1 50% | 2.4 43% | 3.9 8% | |
Last avg * | 5.53 | 3.9 29% | 4.1 26% | 3.5 37% | 5.3 4% | |
Last max * | 6.33 | 6 5% | 5.1 19% | 4.8 24% | 7.1 -12% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Durch die hohen Verbrauchswerte ist es nur wenig verwunderlich, dass das Allview mit einer Akkulaufzeit von 5 Stunden und 15 Minuten im praxisnahen WLAN-Test das Schlusslicht der Vergleichsgruppe bildet. Bei der Videowiedergabe kann es aber zumindest die Konkurrenten von Huawei und ZTE übertreffen, ohne jedoch an die deutlich besseren Werte des Samsung J5 heranzureichen. Auch unter maximaler Belastung bietet nur das mit einem deutlich größeren Bildschirm ausgestattete Elephone P8000 noch kürzere Laufzeiten. Hier rächt sich die Kombination aus einem mit acht Wattstunden recht knapp bemessenen Akku und einer zugleich energiehungrigen Hardware.
Während des Tests führte ein Fehler im Akkumanagement des Smartphones außerdem zu einer unzuverlässigen Restkapazitäts-Anzeige: So sank der aktuelle Ladezustand des Akkus reproduzierbar recht zügig auf lediglich 1 Prozent, obwohl erst Stunden später tatsächlich mangels Strom die Lichter ausgingen.
Allview E4 2100 mAh Akku | Huawei P8 lite 2.200 mAh Akku | ZTE Blade V6 2.200 mAh Akku | Samsung Galaxy J5 2.600 mAh Akku | HTC Desire 626G dual sim 2000 mAh Akku | Elephone P8000 4.165 mAh Akku | |
---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | ||||||
Idle | 827 | 715 -14% | 1292 56% | 878 6% | ||
H.264 | 456 | 369 -19% | 424 -7% | 657 44% | 495 9% | |
WLAN | 315 | 351 11% | 400 27% | 495 57% | 398 26% | 637 102% |
Last | 193 | 194 1% | 230 19% | 350 81% | 220 14% | 146 -24% |
Pro
Contra
Fazit
Mit einem ordentlich verarbeiteten Gehäuse, der Abdeckung fast aller aktuellen Funkstandards und drei integrierten Kartenslots (2 Micro-SIM, 1 microSD) kann das Gerät im Mittelklasse-Umfeld durchaus überzeugen. Im Alltag sammelt das Allview E4 zudem mit vielen praktischen Tugenden weitere Punkte: Der helle Bildschirm hilft bei der Ablesbarkeit im Freien, das beigelegte Headset erfreut mit ordentlichem Klang und die im Vergleich zur direkten Konkurrenz hohe Performance ermöglicht eine verzögerungsfreie Bedienung. Vielen dürfte darüber hinaus der leicht wechselbare Akku gefallen.
Leider offenbarte das Smartphone im Test aber auch einige Nachteile. So enttäuschten insbesondere die Fotoqualität der Hauptkamera sowie die unterdurchschnittlichen Akkulaufzeiten. Mit der von einer LED-Leuchte unterstützten Selfie-Cam lassen sich hingegen relativ scharfe Bilder knipsen, die jedoch bereits bei Tageslicht unter einem sichtbaren Bildrauschen leiden. Zudem bereitete das Telefonieren mit dem integrierten Freisprecher keine große Freude. Ein Ärgernis sind darüber hinaus die vorhandenen Software-Bugs sowie die generell sehr holprige deutsche Übersetzung. Hier könnte der Hersteller jedoch mit zukünftigen Updates für Abhilfe sorgen.
Mit dem Allview E4 erhält der Käufer zum aktuellen Marktpreis von 179 Euro ein im Vergleich zur Mittelklasse-Konkurrenz recht leistungsstarkes Gerät, das mit einem gutem Display sowie ordentlicher Verarbeitung überzeugt. Unterdurchschnittliche Akkulaufzeiten, die eher schwache Fotoqualität und Software Bugs sorgen jedoch für Verdruss.
Allview E4
- 17.12.2015 v4 (old)
Andreas Kilian