Test MSI W20-A421 Tablet
MSI hat mit dem W20 ein 11,6-Zoll-Windows-Tablet auf dem Markt, das durch geringes Gewicht (700 Gramm), geringe Bauhöhe (10 mm) und starke Laufzeiten (Hersteller: bis 9 Stunden) punkten will. Die technische Hintergrundmusik spielt AMDs A4-1200 mit seiner integrierten Radeon HD 8180. Der Preis von 600 Euro erscheint für die Hardware etwas zu hoch, IPS-Panel hin oder her. Gibt es etwas, das wir vielleicht übersehen haben?
Die Konkurrenz im Windows-8-Tablet-Bereich ist nicht untätig. Im Preisbereich unter 600 Euro arbeitet MSI hauptsächlich gegen Intels Atom Z2760 bzw. den Bay-Trail-Nachfolger Z3740. Das Transformer Book T100TA-C1-GR (Atom Z3740) ist zwar ein 10-Zoller, es repräsentiert für 400 Euro aber die aktuelle Atom Generation. Intel geht mit Bay Trail in die Offensive und hat anscheinend die Preise deutlich verringert. Der alte Atom Z2760 war und ist deutlich teurer; Lenovos IdeaTab Miix 10 64 GB kostet heute immer noch 440 Euro, ist aber durch den neuen Quadcore Atom technisch vollkommen überholt.
Das dunkle Chassis besteht aus einer kunststoffumrandeten Alu-Platte auf der Rückseite und einem Rahmen auf der Frontseite. Letzterer belegt nur die rechte und linke Seite, wodurch dieser Bereich griffiger wird. Die Spaltmaße des 11,6-Zollers gehen in Ordnung, allerdings verwindet sich das Chassis in unseren Händen bei leichter Krafteinwirkung. Dabei bewegen sich die einzelnen Kunststoffteile. Die Rückseite des Tablets ist steif, sie kann nicht eingedrückt werden.
Anschlüsse? Wer braucht sowas schon. MSI opfert zu Gunsten makelloser Seitenleisten und für ein geringes Gewicht die sonst üblichen Ports. Micro-HDMI oder Mini-USB? Solche Anschlüsse kennt das W20 allenfalls über seine Docking-Schnittstelle. Das nützt dem Käufer aber wenig, denn für das W20 wird derzeit gar keine Station angeboten. Wir konnten nicht einmal ausfindig machen, welche Anschlüsse die entsprechende Station hat und wie diese aussieht.
Software
MSI legt keine kommerzielle Software als Vollversion auf die Festplatte. Dafür aber das nervige Norton Internet Security und Anti-Theft, bei dem wir das Gefühl hatten, es bremst das langsame APU-System noch zusätzlich aus.
Kommunikation & Sicherheit
MSI setzt auf Realteks RTL8723AE Wireless LAN 802.11n Adapter. Scheinbar eine ordentliche Wahl, denn in unserem Testsetting schafft das W20 Reichweiten, welche die meisten Notebooks ebenfalls schaffen: 10 Meter quer durchs Haus mit einigen Holzwänden sind kein Thema, auch nicht der außerhalb des Hauses befindliche 15-Meter-Messpunkt. Dort hat das Tablet immer noch fast die volle Empfangsstärke. Auch das schaffen die meisten Laptops in unseren Tests. Der WLAN-Router (Fritz!Box 7270) arbeitet in unserem Setting mit 50 % Sendeleistung.
Bluetooth 4.0 ist ebenfalls an Bord, darüber können z. B. Smartphones angesprochen werden. Das W20 hat unter einer Klappe, neben dem SD-Kartenleser, zwar eine Vorbereitung für einen Sim-Card-Slot, die deutsche Variante hat jedoch kein 3G-Modem integriert. Daher fällt wahrscheinlich auch das Gewicht unseres W20 geringer aus, als es MSI angibt (-40 Gramm).
MSI positioniert das W20 als Business-Tablet. Bis auf den Fingerprint-Reader können wir jedoch weder in Hard- noch in Software spezifische Geschäftskunden-Merkmale erkennen. Selbst das BIOS hat nur consumertypische, simple Optionen.
Kameras & Multimedia
Nicht der Rede wert ist, was die 1.280 x 720 Pixel auflösende HD-Kamera abliefert. Extrem schwammige, schlecht fokussierte Bilder mit unechten Farben sind selbst für Schnappschüsse nicht zu gebrauchen. Das Array-Mikrofon macht seine Sache besser, Sprache wird deutlich aufgezeichnet.
Zubehör
Wo gibt es die Docking-Station? Richtig in die Gänge gekommen ist MSI mit seinem W20 nicht. Es wurde bereits auf der Computex 2013 vorgestellt und war im November 2013 in Deutschland verfügbar. Doch weder die offizielle deutsche MSI Website, noch Online-Shops wissen über passendes Zubehör Bescheid. Nur die US-Website des Herstellers stellt das W20 vor. Auch von Seiten der MSI Presse konnte man uns keine Informationen zur Docking-Station des W20 anbieten.
Zubehör
Das W20 hat keine Wartungsmöglichkeiten, es kann vom Laien nicht geöffnet werden. Auf ein Öffnen des Chassis haben wir wegen Beschädigungsgefahr (Shop-Gerät) verzichtet. Der Akku ist fest verbaut.
Garantie
MSI spendiert dem W20 24 Monate Herstellergarantie. Eine Erweiterung auf drei Jahre kostet 99 Euro (Abhol-Service).
Eingabegeräte & Bedienung
MSI verbaut ein Modell mit 10 Touchpunkten, es werden also zehn Finger gleichzeitig erkannt. Der Screen funktioniert einwandfrei. Eingaben werden prompt erledigt, sofern die APU nicht gerade anderweitig beschäftigt ist. Latenzen treten also im Rahmen der allgemeinen Trägheit des Systems temporär auf. Die virtuelle Tastatur entspricht dem Windows-8-Standard.
Das 11,6 Zoll große Liquid Crystal Touch-TFT löst im Vergleich zu anderen Tablets der Preisklasse normal auf, 1.366 x 768 Pixel ist hier der Standard. Die Konkurrenten Transformer Book T100TA-C1-GR und IdeaTab Miix 10 bieten dieselbe HD-Auflösung, es handelt sich aber jeweils um 10-Zoller. Die 11,6 Zoll ergeben eine Pixeldichte von 135 dpi. Es handelt sich um den IPS-Typ, der mit besseren Blickwinkeln aufwartet als TN.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 412 cd/m²
Kontrast: 981:1 (Schwarzwert: 0.42 cd/m²)
ΔE Color 7.48 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 2.92 | 0.5-98 Ø5.2
42.8% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
46.53% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
67.1% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
45.03% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.27
MSI W20-A421 Radeon HD 8180, A4-1200, 128 GB SATA SSD | Lenovo IdeaTab Miix 10 64GB SGX545, Z2760, 64 GB SSD | Lenovo Miix 2 8 HD Graphics (Bay Trail), Z3740, 32 GB eMMC Flash | Acer Aspire V5-122P-61454G50NSS Radeon HD 8250, A6-1450, Western Digital Scorpio Blue WD5000LPVX | Microsoft Surface Pro 2 HD Graphics 4400, 4200U, Hynix HFS128G3MNM | Asus Transformer Book T100TA-C1-GR HD Graphics (Bay Trail), Z3740, 32 GB eMMC Flash | |
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Display | 0% | -1% | -2% | -10% | ||
Display P3 Coverage | 45.03 | 45.26 1% | 44.7 -1% | 44.23 -2% | 40.34 -10% | |
sRGB Coverage | 67.1 | 66.9 0% | 66.7 -1% | 66.2 -1% | 60.2 -10% | |
AdobeRGB 1998 Coverage | 46.53 | 46.76 0% | 46.23 -1% | 45.74 -2% | 41.78 -10% | |
Bildschirm | 19% | -1% | -12% | -14% | -19% | |
Helligkeit Bildmitte | 412 | 444 8% | 401 -3% | 210 -49% | 375 -9% | 248 -40% |
Brightness | 397 | 409 3% | 389 -2% | 206 -48% | 358 -10% | 238 -40% |
Brightness Distribution | 86 | 84 -2% | 88 2% | 95 10% | 91 6% | 91 6% |
Schwarzwert * | 0.42 | 0.3 29% | 0.6 -43% | 0.42 -0% | 0.55 -31% | 0.24 43% |
Kontrast | 981 | 1480 51% | 668 -32% | 500 -49% | 682 -30% | 1033 5% |
Delta E Colorchecker * | 7.48 | 4.03 46% | 3.5 53% | 3.89 48% | 3.53 53% | 7 6% |
Delta E Graustufen * | 2.92 | 3.08 -5% | 2.42 17% | 2.71 7% | 5.31 -82% | 6.54 -124% |
Gamma | 2.27 97% | 2.42 91% | 2.56 86% | 2.36 93% | 2.55 86% | 2.58 85% |
CCT | 6247 104% | 7161 91% | 6422 101% | 6385 102% | 6504 100% | 6707 97% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 42.8 | 43 0% | 40 -7% | 38 -11% | ||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 19% /
19% | -1% /
-1% | -7% /
-8% | -8% /
-10% | -15% /
-17% |
* ... kleinere Werte sind besser
Das Panel zeigt sich von der guten Seite, die Helligkeit übertrifft das Transformer Book (-40 %) deutlich, das IdeaTab Miix 10 ist mit 444 cd/m² aber einen Tick heller. Die Ausleuchtung von 86 % ist für ein derart helles Panel ziemlich gleichmäßig. Clouding an den Bildrändern müssen wir nicht anmerken.
Der Kontrast von 981:1 fällt zwar recht hoch aus, gegen das IdeaTab Miix 10 mit 1.480:1 kann er aber nichts ausrichten. Das Tansformer Book T100TA liegt etwa gleichauf.
Bei der Darstellung von Farbräumen ist keiner der näheren oder weitläufigeren Konkurrenten eine große Leuchte. Selbst das teure Surface Pro 2 deckt AdobeRGB nur zu 40 % ab. Schade, denn die Abweichungen bei Graustufen (DeltaE 3; CalMAN-Messungen) und den Farben (DeltaE 7) halten sich zurück. Miix 10 und Transformer Book können das aber auch. Das Miix 10 ist hier besonders gut, wodurch es in Summe über alle Display-Kriterien das beste Display hat. Auch ein Surface Pro 2 muss hinten anstehen.
Die Helligkeit ist mit durchschnittlich 397 cd/m² sehr gut und für Outdoor-Einsätze passend. Die Fotos entstanden bei starker Bewölkung, was dem W20 hier zum Vorteil gereicht. Spiegelungen bleiben natürlich nach wie vor ein Arbeitshindernis für Tablet-Nutzer im Freien.
Die Helligkeit zeigt sich im Akkubetrieb konstant, sofern der Ambient Light Sensor deaktiviert oder voll belichtet wird. Allerdings gibt es für ersteres keine Option, das entsprechende Windows Setting (Energieeinstellungen) bleibt ohne Folgen. Im Falle der Outdoor-Fotos hat der aktive Sensor die Helligkeit bereits etwas reduziert. Bei strahlendem Sonnenschein sollte das nicht mehr der Fall sein.
Breite Blickwinkel aus allen Positionen gehören zu den Vorzügen der In-Plane Switching (IPS) Technologie. Hier stellt auch das IPS-Panel unseres Testgerätes keine Ausnahme dar. Selbst größere Abweichungen vom Ideal-Blickwinkel ziehen keine Farbinvertierungen nach sich. Somit entfällt lästiges Nachjustieren des Bildschirms bei Veränderung der Blickposition.
Sagen wir es ehrlich: Selten wurden wir von einem Windows Tablet so viel geärgert, wie vom W20. AMDs A4-1200 (1 GHz) ist kein Performance-Bolide, er wurde ja auf gegen Intels erste Tablet-Atom-Generation gesetzt. Daher war schon klar: Installationen dauern lange, Programmaufrufe dauern länger als sonst und Benchmarks liefern nach ewig währender Ausführung geringe Scores. So war das auch bei den Netbooks (Intel und AMD).
Im Falle des W20 nahmen Programmstarts jedoch bis zu 60 Sekunden in Anspruch (PCMark 8), so manches lief gar nicht (3DMark 11, Anno 2070, Crysis 1) oder starb den langsamen Tod eines fortwährend schwarzen Bildschirms (Diablo 3). Hinzu kamen während der Testphase häufige Speicherfehler (siehe Screenhot, bei 3DMark 2013) und zwei schwere Grafikfehler-Abstürze (während 3DMark) mit Neustart.
Ergänzt wird die APU durch einem 128-GB-Festspeicher in Form einer Kingston mSATA SSD. Warum nur 2 GB DDR3 RAM auf das Board gelötet wurden, das ist besonders unverständlich; die APU hat keine diesbezüglichen Beschränkungen. Immerhin installiert MSI ein 64 Bit Windows 8.1.
Prozessor
MSI bestückt das W20 mit einer A4-1200 APU von AMD. Bei dem CPU-Teil der APU handelt es sich um einen Zweikernprozessor, der mit einer Geschwindigkeit von 1 GHz arbeitet. Einen Turbo gibt es nicht. Es handelt sich hierbei um ein sehr energiesparendes Modell. AMD beziffert die TDP mit 3,9 Watt. Wir hatten den Eindruck, die APU läuft nicht rund und wurden durch besonders schwache Benchmark-Ergebnisse bestätigt. Im Medion Akoya E1317T läuft dieselbe APU 46 bzw. 109 % schneller (Cinebench R11.5 Multi/Single 64 Bit)!
Auf Grund der Vergleichbarkeit mit dem Bay-Trail-Atom führen wir die folgende Vergleichstabelle mit den 32-Bit-Werten des älteren Cinebench R10 an. Diese zeigen beachtliche Vorsprünge, speziell beim neuen Atom Z3740 (+209 %). Auch hier liegt dass Akoya E1317 (75 %) vorn. Ein Blick auf die Taktung entlarvt den Grund: Die zwei Rechenkerne der APU laufen konstant mit 600 MHz (statt 1.000 MHz), Windows gibt konsequent eine Auslastung von höchstens 59 % an. In den Windows Settings bzw. im AMD Treiber steht die Leistung auf 100 %. Hier hat MSI die Taktung beschnitten. Die Scores bleiben im Akkubetrieb übrigens identisch niedrig.
MSI W20-A421 Radeon HD 8180, A4-1200, 128 GB SATA SSD | HP Pavilion Sleekbook TouchSmart 11-e010sg Radeon HD 8210, A4-1250, Toshiba MQ01ABF050 | Lenovo IdeaTab Miix 10 64GB SGX545, Z2760, 64 GB SSD | Medion Akoya E1317T Radeon HD 8180, A4-1200, Hitachi Travelstar Z5K500 HTS545050A7E680 | Acer Aspire V5-122P-61454G50NSS Radeon HD 8250, A6-1450, Western Digital Scorpio Blue WD5000LPVX | Asus Transformer Book T100TA-C1-GR HD Graphics (Bay Trail), Z3740, 32 GB eMMC Flash | |
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Cinebench R10 | 60% | 73% | 75% | 188% | 209% | |
Rendering Single 32Bit | 444 | 698 57% | 609 37% | 771 74% | 1031 132% | 940 112% |
Rendering Multiple CPUs 32Bit | 822 | 1333 62% | 1711 108% | 1439 75% | 2826 244% | 3334 306% |
System Performance
Die Folgen für die Anwendungsperformance sind desaströs. Zuerst die Aussage der PCMarks: Das Medion Akoya E1317T (HDD) mit gleicher APU häufelt 17 % mehr Punkte an, auffällig ist dabei der Computation Score des PCMark 7 (+28 %). Die alte Atom Generation hat einen Vorsprung von 56 %, Bay Trail hingegen bereits von 151 %. Beim Computation Score holt das Asus Transformer Book T100TA 161 % mehr Punkte.
Worauf müsste sich ein Nutzer einstellen? Ein Beispiel: Wir kopieren nebenbei Daten von einer externen HDD auf den internen Speicher. Folge: Das Wechseln zwischen Programmfenstern braucht 2-3 Sekunden, Texteingaben erfolgen als Stakkato (Buchstaben werden verzögert angezeigt), Websites werden in Bruchstücken aufgebaut (kann schon mal 10 Sekunden dauern) und manche Touch- bzw. Maus-Eingaben reagieren gar nicht. Am ärgsten haderten wir mit den Windows-8-Updates (automatisch). Hier nahmen einige Durchläufe mit Neustart jeweils zwei bis drei Stunden in Anspruch. Derartig hartnäckige Produktivhemmnisse hatten wir noch nicht einmal bei Netbooks erlebt.
MSI W20-A421 Radeon HD 8180, A4-1200, 128 GB SATA SSD | Medion Akoya E1317T Radeon HD 8180, A4-1200, Hitachi Travelstar Z5K500 HTS545050A7E680 | HP Pavilion Sleekbook TouchSmart 11-e010sg Radeon HD 8210, A4-1250, Toshiba MQ01ABF050 | Acer Aspire V5-122P-61454G50NSS Radeon HD 8250, A6-1450, Western Digital Scorpio Blue WD5000LPVX | Lenovo IdeaTab Miix 10 64GB SGX545, Z2760, 64 GB SSD | Asus Transformer Book T100TA-C1-GR HD Graphics (Bay Trail), Z3740, 32 GB eMMC Flash | |
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PCMark 7 | 16% | 25% | 51% | 56% | 151% | |
Score | 974 | 1012 4% | 1064 9% | 1232 26% | 1413 45% | 2339 140% |
Computation | 1968 | 2513 28% | 2766 41% | 3457 76% | 3274 66% | 5138 161% |
PCMark 8 | 17% | |||||
Home Score Accelerated | 988 | 965 -2% | ||||
Work Score Accelerated | 1481 | 2004 35% | ||||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 17% /
16% | 25% /
25% | 51% /
51% | 56% /
56% | 151% /
151% |
PCMark 7 Score | 974 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated | 988 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated | 1481 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die SSD (Typ Kingston SMSM150S3128G) mit einer Bruttokapazität von 128 GByte ist als mSATA-Modul gesteckt. Sie liefert überraschend gute Werte, selbst im Vergleich zur High-End-SSD des Vaio Tap 11. Hier können das Transformer Book und das IdeaTab Miix 10 einmal nicht mithalten. Auffällig sind die hohen Raten beim Sequential Read, aber auch beim Read/Write 4K. Dies honoriert der PCMark 7 mit einem starken System Storage Score (Vaio Tap 11 nur 6 % besser). Einen echten Nutzen bringt das alles dem Nutzer aber nicht, wie unsere gefühlte Performance-Erfahrung und die System-Benchmarks zeigen.
MSI W20-A421 Radeon HD 8180, A4-1200, 128 GB SATA SSD | Medion Akoya E1317T Radeon HD 8180, A4-1200, Hitachi Travelstar Z5K500 HTS545050A7E680 | Lenovo IdeaTab Miix 10 64GB SGX545, Z2760, 64 GB SSD | Asus Transformer Book T100TA-C1-GR HD Graphics (Bay Trail), Z3740, 32 GB eMMC Flash | Sony Vaio Tap 11 SVT-1121G4E/B HD Graphics 4200, 4210Y, Samsung SSD PM841 MZMTD256HAGM | |
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PCMark 7 | |||||
System Storage | 4963 | 1470 -70% | 3094 -38% | 3255 -34% | 5259 6% |
CrystalDiskMark 3.0 | -76% | -74% | -70% | 196% | |
Read Seq | 415.6 | 106.6 -74% | 77.5 -81% | 109 -74% | 495.5 19% |
Write Seq | 97.9 | 102.3 4% | 38.14 -61% | 43.2 -56% | 250.4 156% |
Read 512 | 314.2 | 39.08 -88% | 74.1 -76% | 104.7 -67% | 418.2 33% |
Write 512 | 99 | 39.64 -60% | 32.9 -67% | 18.93 -81% | 249.2 152% |
Read 4k | 16.79 | 0.486 -97% | 8.57 -49% | 10.33 -38% | 26.31 57% |
Write 4k | 23.61 | 0.981 -96% | 2.226 -91% | 4.034 -83% | 60.8 158% |
Read 4k QD32 | 43.85 | 0.952 -98% | 10.7 -76% | 10.44 -76% | 248 466% |
Write 4k QD32 | 34.08 | 0.994 -97% | 2.419 -93% | 4.408 -87% | 214.3 529% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -73% /
-75% | -56% /
-70% | -52% /
-66% | 101% /
175% |
Grafikkarte
Für die Grafikausgabe ist die Radeon HD 8180 zuständig. Sie arbeitet mit einer Geschwindigkeit von 225 MHz und unterstützt DirectX 11.1. Wie auch schon bei den Cinebench-Werten kann das W20 nicht mit den Konkurrenten mithalten und fällt abermals hinter die eigene Referenz zurück (Medion Akoya E1317T, A4-1200, HD 8180). Die Radeon ist jedoch auch im Normalfall der HD Graphics (Bay Trail) unterlegen. Das Transformer Book T100TA führt mit 75 %. Die erste Atom Generation kann keinen Boden gut machen, hier liegt uns allerdings auch nur der Shading-32-Bit-Wert vor.
Gaming ist damit kein Thema für das MSI Tablet. Bereits die Installationen währten ewig, und einige ältere Titel ließen sich gar nicht starten. Das alte Risen läuft auf dem Bay-Trail-Atom 151 % schneller, doch auch dann sind 23 fps nicht spielenswert.
MSI W20-A421 Radeon HD 8180, A4-1200, 128 GB SATA SSD | Lenovo IdeaTab Miix 10 64GB SGX545, Z2760, 64 GB SSD | Medion Akoya E1317T Radeon HD 8180, A4-1200, Hitachi Travelstar Z5K500 HTS545050A7E680 | HP Pavilion Sleekbook TouchSmart 11-e010sg Radeon HD 8210, A4-1250, Toshiba MQ01ABF050 | Acer Aspire V5-122P-61454G50NSS Radeon HD 8250, A6-1450, Western Digital Scorpio Blue WD5000LPVX | Asus Transformer Book T100TA-C1-GR HD Graphics (Bay Trail), Z3740, 32 GB eMMC Flash | |
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Cinebench R10 | ||||||
Shading 32Bit | 984 | 443 -55% | 1554 58% | 1724 75% | 1799 83% | 1898 93% |
Risen | ||||||
800x600 all off/low AF:0x | 9.2 | 23.1 151% | ||||
3DMark | 1% | 55% | 69% | -19% | ||
1920x1080 Fire Strike Graphics | 124 | 227 83% | 260 110% | |||
1280x720 Cloud Gate Standard Graphics | 1493 | 1503 1% | 1896 27% | 1914 28% | 1204 -19% | |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -55% /
-55% | 30% /
30% | 65% /
62% | 76% /
74% | 75% /
75% |
Geräuschemissionen
Das MSI W20 besitzt keinen Lüfter und ist folglich vollkommen lautlos. Das ist für das A4-1200 quasi Standard und auch beim Toshiba Satellite W30Dt-A-100 so.
Temperatur
Im Leerlauf, aber auch beim normalen Surfen im Web oder wenig rechenintensiven Aufgaben, erwärmt sich das MSI W20 im Durchschnitt nicht stärker als 30 °C. Die Temperatur ist dabei sehr gleichmäßig über die Unter- und Oberseite verteilt.
Die Temperaturen unter konstanter Belastung (Stresstest) auf dem passiv gekühlten Tablet fallen ziemlich niedrig aus. Es gibt lediglich zwei Hotspots auf der Vorder- und der Rückseite, die mit 46 bzw. 39 Grad aber nicht zu stark erhitzen. Zudem ist der Stresstest ein eher unrealistisches Szenario, speziell für ein leistungsarmes Tablet wie das MSI W20. Das Lenovo IdeaTab Miix 10 mit dem Atom Vorgänger wird im Durchschnitt etwas wärmer, punktuell liegt es aber bei ähnlichen 42 bis 43 Grad Celsius. Bay Trail macht seinen Job ebenfalls recht gut, trotz Quadcore. Punktuell wird dieser passiv gekühlte 10-Zoller nur 43 bzw. 45 Grad warm.
Die niedrige Abwärme leistet eine APU, die wie bei den Einzel-Benchmarks nicht mit 1.000 sondern nur mit 600 MHz arbeitet. Das macht sie konstant, auch noch nach einstündigem Stresstest bzw. wenn Prime 95 (Multi) solo ausgeführt wird. Die GPU-Taktung konnten wir wie gehabt nicht auslesen.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 45.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.8 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Die Lautsprecher befinden sich unter winzigen Öffnungen an der oberen Rückseite des Tablets. MSI verbaut dem flachen Chassis entsprechend winzige Speaker, die mangels Volumen die Höhen überbetonen, während Mitten und Tiefen vernachlässigt werden. Bei hoher Lautstärke kratzen die kleinen Speaker deutlich und der hohe Pitch schmerzt fast in den Ohren. Über den Klinkestecker können Lautsprecher oder Kopfhörer angeschlossen werden, was für audiophile Nutzer die erste und einzige Wahl ist.
Energieaufnahme
Im Leerlauf messen wir 4,9 Watt ab Steckdose. Das schaffte Clovertrail auch (IdeaTab Miix 10, 1,8 Watt) und Bay Trail erst recht (Transformer Book, 1,7 Watt). Auf der entgegengesetzten Seite steht die Energieaufnahme im Stresstest: Hier ist das Testgerät mit 14,2 Watt geradezu verschwenderisch. Das Bay Trail Asus benötigt auf Grund seiner vier Kerne bei diesem Lastzustand deutlich mehr Energie als das Lenovo mit ClovertrailAtom (8,7 versus 11,8 Watt). Aus den Zahlen können wir herauslesen: Die Intel Systeme leisten eine höhere Leistung pro Watt als die AMD APUs.
Aus / Standby | 0.1 / 3.6 Watt |
Idle | 4.9 / 7.9 / 8.1 Watt |
Last |
12.2 / 14.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: VC 960 |
MSI W20-A421 Radeon HD 8180, A4-1200, 128 GB SATA SSD | Lenovo IdeaTab Miix 10 64GB SGX545, Z2760, 64 GB SSD | Lenovo Miix 2 8 HD Graphics (Bay Trail), Z3740, 32 GB eMMC Flash | Acer Aspire V5-122P-61454G50NSS Radeon HD 8250, A6-1450, Western Digital Scorpio Blue WD5000LPVX | Microsoft Surface Pro 2 HD Graphics 4400, 4200U, Hynix HFS128G3MNM | Asus Transformer Book T100TA-C1-GR HD Graphics (Bay Trail), Z3740, 32 GB eMMC Flash | |
---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -12% | -10% | -54% | -35% | 29% | |
WLAN (alt) | 458 | 329 -28% | 454 -1% | 187 -59% | 387 -16% | 647 41% |
Last | 220 | 231 5% | 179 -19% | 113 -49% | 102 -54% | 256 16% |
Idle | 884 | 891 | 379 | 724 | 999 | |
H.264 | 469 | |||||
Stromverbrauch | 45% | 51% | -45% | -54% | 39% | |
Idle min * | 4.9 | 1.8 63% | 1.2 76% | 6.9 -41% | 3.1 37% | 1.7 65% |
Idle avg * | 7.9 | 4.7 41% | 2.8 65% | 9.4 -19% | 6.3 20% | 3.9 51% |
Idle max * | 8.1 | 4.7 42% | 3.1 62% | 12.4 -53% | 7.2 11% | 3.9 52% |
Last avg * | 12.2 | 7.4 39% | 8.9 27% | 18.3 -50% | 28.4 -133% | 10.7 12% |
Last max * | 14.2 | 8.7 39% | 10.3 27% | 23.3 -64% | 43.5 -206% | 11.8 17% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 17% /
29% | 21% /
34% | -50% /
-48% | -45% /
-49% | 34% /
36% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Wenn das Erreichen einer langen Laufzeit das Ziel für den 600-MHz-Takt der APU war, so ist dieses Ansinnen gelungen. Die Konkurrenten Miix 10 (WLAN -28 %, 5:29 Stunden) und Transformer Book T100TA (WLAN +41 % 10:47 Stunden) ordnen sich um unser Testgerät ein. Beim WLAN-Test ruft ein Skript alle 40 Sekunden Websites im Browser auf, darunter teilweise Video-Inhalte. Das Transformer Book hat die besseren Laufzeiten, obwohl es die etwas niedrigere Akku-Kapazität besitzt (30 Wh). Der Akku des W20 hat 34 Wh.
MSI, so wird das nichts. Der Hersteller kommt mit seinem W20 zu spät auf den Markt. Der A4-1200 sollte mit dem Cloverview Atom konkurrieren, was auch preislich bis vor kurzem gepasst hätte. Nun steckt Intels Quadcore-Atom Bay Trail in den ersten Tablets. Diese Generation ist nicht nur schneller, sie verkauft sich auch günstiger. Die neuen Atom Tablets sind ab 400 Euro zu haben. Gegen den neuen Bay Trail kommt das W20 mit dem fußlahmen A4-1200 (800 statt 1.000 MHz) nicht an. Benchmarks hin oder her, es war für uns erschreckend, wie langsam sich ein Windows-8-Tablet anfühlen kann. Solche eine schwache Kür hatten wir selbst bei den Cloverview Dualcores nicht erlebt.
Die schweren Systemabstürze (allerdings nicht reproduzierbar) legen einen Hardware-Defekt nahe. Wir haben MSI um ein zweites Seriengerät gebeten, um dies in einer Stichprobe zu checken.
Welchen Zweck hat ein dicker Kabel-Dongle, der nichts weiter macht, als Strom- und USB-Anschluss anzubieten. Sicher, MSI konnte dadurch auf alle anderen Anschlüsse verzichten, gerade einmal SD-Karten sind damit einlesbar. Damit kann der SSD-Speicher etwas aufgebohrt werden.
Zu Gunsten des geringen Gewichts von unter 700 Gramm verbaut MSI nur 34 Wh Akkukapazität. Das reicht dennoch für starke Laufzeiten gut sieben Stunden (WLAN-Test).
Die Vorteile des W20 können uns nicht über die Schwächen hinwegtrösten: Nicht das sehr helle IPS-Panel mit dem hohen Kontrast und auch nicht die geringe Abwärme des Geräts. Für das W20 möchten wir keine Kaufempfehlung aussprechen. Es ist in erster Linie zu langsam und in zweiter zu teuer. Wer den 11,6-Zoller in Erwartung eines gewohnten Betriebssystems kauft, der wird ob der Langsamkeit schnell enttäuscht sein und sich sein altes Pentium Notebook zurückwünschen. Da hörte man wenigstens die Festplatte klackern, wenn man mal wieder warten musste.
Von den beiden Konkurrenten können wir nur das Asus Transformer Book T100TA-C1-GR empfehlen. Es ist mit seinem Bay Trail Atom deutlicher performanter, hat eine Docking-Tastatur dabei, läuft länger und kostet nur 400 Euro. Hinzu kommen ein gutes IPS-Panel sowie eine Office-Home-&-Student-Vollversion. Da gibt es bis auf den zu kleinen SSD-Speicher von 32 GB (Varianten mit mehr Speicher verfügbar) nichts zu mäkeln.
Wer sich lieber nicht auf die geringe Performance von APU- oder Atom Systemen einlassen möchte und auf Laufzeit verzichten kann, dem sei Acers Aspire P3-171-3322Y2G06as (Core i3 3229Y) nahe gelegt. In der günstigen Core-i3-Ausstattung gibt es den 11,6-Zoller mit Tastatur-Case ab 550 Euro.