Test Lenovo Miix 2 8 Tablet
Tablets mit Windows Betriebssystem haben bisher gegenüber der dominanten Android und iOS Fraktion ein klägliches Schattendasein gefristet. Zum einen war Windows in der Vergangenheit viel zu leistungshungrig, und andererseits gab es kaum Prozessoren, die gleichzeitig sparsam und ausreichend leistungsstark rechneten. Inzwischen hat sich auf beiden Seiten einiges getan. Windows 8.1 geht deutlich schonender mit den Ressourcen um, und Intels neue Bay-Trail-Atom-Prozessoren sollen genau diesen Spagat zwischen Leistungsstärke und Genügsamkeit erlernt haben. Das Lenovo Miix 2 8 ist eines der ersten Geräte, die dieser neuen Klasse angehören und neue mobile Möglichkeiten eröffnen könnten. Unser Testgerät ist mit Intels Atom Z3740-CPU, 2 GB RAM, 32 GB internem Flash-Speicher und einem 8-Zoll-IPS-Display ausgestattet. Als Betriebssystem kommt das aktuelle Windows 8.1 in der 32-Bit-Version zum Einsatz; eine Vollversion von Microsoft Office Home & Students 2013 komplettiert das Gesamtpaket.
Das handliche 8-Zoll-Tablet fällt mit 340 g sehr leicht aus und liegt auch sonst angenehm in der Hand. Mit 216 x 132 x 8 Millimetern unterscheidet es sich nur marginal von den Ausmaßen des Apple iPad Mini Retina. Der Lenovo Schriftzug auf der Vorderseite und die Position der Windows-Sensor-Taste deuten darauf hin, dass der Hersteller die Hauptnutzungsart im Hochkantformat sieht. Die in Metalloptik ausgeführte Gehäuserückseite ist leicht strukturiert und bietet daher eine angenehme Griffigkeit. Fingerabdrücke fallen hier deutlich weniger stark auf als bei Modellen mit glatter Oberfläche. Durch Druck und Gegenzug lässt sich das Gehäuse etwas verwinden; es macht dennoch einen insgesamt stabilen Eindruck. An die Gehäusefestigkeit eines iPad Mini oder Microsoft Surface 2 kommt es aber nicht heran. Die Gehäuserückseite weist im Übergang zum Displayrahmen ein deutlich sichtbares Spaltmaß auf, das zum einen nicht immer gleichmäßig ausfällt und sich bei leichtem Druck auch etwas vergrößert oder verkleinert. Ebenfalls unschön finden wir das aufgesetzte Lenovo Logo und die verschiedenen Aufkleber auf der Rückseite. Diese stehen etwas hervor und stellen vor allem bei der Handhabung im Querformat einen unnötigen Fremdkörper dar. Hier würde man sich eher eine im Gehäusedeckel eingearbeitete Alternative in Form einer Gravur oder eines Aufdrucks wünschen.
Die Schnittstellenausstattung beschränkt sich auf einen kombinierten Mikrofon-/ Kopfhöreranschluss, einen Mini-USB-2.0-Port und einen MicroSDXC-Kartenleser. Einen Monitorausgang zum Anschluss externer Bildschirme hat das Lenovo Miix 2 8 nicht. Der Speicherkartensteckplatz befindet sich unter einer Kunststoffabdeckung, der USB-Port ist offen ausgeführt. Wir haben verschiedene Speicherkarten auf ihre Transferleistung hin überprüft. Mehr als 23,9 MB/s beim Lesen und mehr als 15,4 MB/s beim Schreiben haben wir mit keinem Modell erreicht. In dem Bereich scheint auch das Limit des Kartenlesers zu liegen, da am ThinkPad X240 mit den gleichen Speicherkarten zum Teil deutlich höhere Werte erzielt wurden (siehe Grafik). Eine mit Adapter am USB-Port angeschlossene externe Seagate-GoFlex-Festplatte wurde problemlos erkannt und konnte mit einer guten Transferleistung von 37,8 MB/s überzeugen. Mehr ist mit USB 2.0 kaum möglich und stellt beim Miix 2 8 auch die schnellste Möglichkeit dar, Daten aufzuspielen. Da der USB-Port auch gleichzeitig als Netzteilstecker fungiert, kann man hierüber aber immer nur eine der möglichen Funktionen nutzen.
Kommunikation
Die auf der Vorderseite integrierte 2-Megapixel-Webcam reicht für Videochats in gut beleuchteten Räumen aus und liefert dann eine passable Qualität ab. Je geringer die Beleuchtung ausfällt, desto grieseliger wird die Darstellung. Entgegen dem Werbeversprechen von Lenovo ist man hier recht weit davon entfernt, das Gefühl zu haben, sich mit dem Gesprächspartner in einem Raum zu befinden. Die auf der Rückseite verbaute Kamera soll laut Lenovos Produktseite mit 8 Megapixel und laut Datenblatt mit 5 Megapixel auflösen. Hier ist sich der Hersteller scheinbar selbst nicht sicher. Die Rückkamera bietet im Vergleich zur Frontkamera eine etwas bessere Qualität, die auch für weniger anspruchsvolle Schnappschüsse im Freien oder in gut beleuchteten Räumen ausreicht. An die Kameraqualität eines iPhone 4s kommt sie aber nicht heran. Rauschverhalten, Farbwiedergabe und Lichtempfindlichkeit sind sichtbar schlechter. Zudem können wir nicht nachvollziehen, wie Lenovo auf eine Auflösung von 8 oder 5 MP kommt. Unsere Testfotos wurden mit einer Auflösung von 2.560 x 1.440 Bildpunkten geschossen. Das entspricht in etwa 3,7 MP und kann in den vorgefundenen Einstellungen nicht geändert werden. Auch die Veriface Gesichtserkennungssoftware, die Lenovo beim Miix 2 8 bewirbt, haben wir weder auf dem Gerät selbst noch in Lenovos Downloadbereich gefunden.
Das Testgerät verfügt über ein WLAN-Modul (802.11a/b/g/n) von Broadcom und liefert eine durchschnittliche Reichweite und Empfangsqualität ab. Die abgelesene Signalstärke liegt bei verschiedenen Entfernungen in etwa auf dem Niveau eines Atheros AR9485WB (Asus N76VZ) und eines iPad der 1. Generation. Ungewöhnliche Verbindungsabbrüche, lange Netzwerksuchen oder auffällig niedrige Übertragungsraten haben wir nicht festgestellt. Externe Peripheriegeräte wie Smartphones, Mäuse und Tastaturen können per Bluetooth 4.0 angebunden werden.
Zubehör
Lenovo bietet für das Miix 2 8 derzeit kaum erhältliches Zubehör an. Das abnehmbare Cover dient gleichzeitig auch als Aufsteller und soll in verschiedenen Farben lieferbar sein. Der kapazitive Stift verfügt nicht über eine Digitizer-Funktion und imitiert daher wie viele Stifte von Drittanbietern nur die Fingereingabe. Für etwas mehr Genauigkeit und Treffsicherheit bei Desktop-Anwendungen sollte er aber ausreichen. Der Stift lässt sich auch im Lenovo-Flip-Cover in einer Lasche verstauen. Auf der Produktseite bewirbt Lenovo zusätzlich ein Folio Case, bei dem es sich um ein aufklappbares Tastaturdock mit Hüllenfunktion handelt. Preise und Verfügbarkeiten konnten wir noch für keine der Optionen ermitteln. Die sonst bei Lenovo Notebooks reichlich mitgelieferten Tools suchen wir beim Lenovo Miix 2 8 vergeblich. Hier findet man lediglich eine App, um Lenovos App Shop zu erreichen. Im Supportbereich auf Lenovos Homepage beschränkt sich die Auswahl derzeit auf einige Treiber.
Garantie
Lenovo gewährt auf das Miix 2 8 24 Monate Herstellergarantie. Passende Garantieerweiterungen haben wir zum Testzeitpunkt zwar noch nicht gefunden, sollen laut Lenovo aber für eine Dauer von bis zu 3 Jahren möglich sein.
Multitouchscreen
Der kapazitive Touchscreen verfügt im Gegensatz zum Dell Venue Pro 8 über keine Digitizer-Funktion. Eine Stifteingabe ist daher nur mit kapazitiven Universalmodellen möglich, die eine Fingerbedienung imitieren und durch die Gummispitze eine etwas genauere Eingabe ermöglichen. Die Reaktionsfähigkeit ist insgesamt gut, erfordert aber hier und da etwas Druck, damit der Befehl auch angenommen wird. Die Genauigkeit ist ebenfalls gut, aber nicht ganz so präzise, als dass man auf der Windows Oberfläche immer flüssig arbeiten kann. Beides fällt bei der Kacheloberfläche und angepassten Apps kaum auf, wirkt sich aber wie angedeutet bei regulären Windows Anwendungen mit kleinen Bedienflächen, Scrollbars und Icons doch etwas einschränkend aus. Eine Anpassung der Darstellungsgröße kann hier zwar teilweise Abhilfe schaffen, verkleinert dann aber die zur Verfügung stehende Arbeitsfläche. Mit einer Darstellungsgröße von 125 % lassen sich die Desktop-Elemente schon gut bedienen.
Virtuelle Tastatur
Die im Querformat recht große virtuelle Tastatur bietet ausreichend große Tasten und lässt sich nach etwas Eingewöhnung trotz kleinerer Layout-Unterschiede genauso gut bedienen wie die Konkurrenzmodelle mit iOS oder Android-Betriebssystem. Das Tastaturfeld kann geteilt und auch etwas den eigenen Bedürfnissen nach angepasst werden. Im Hochkantformat fallen die Tasten schon arg klein aus und man muss sich bei der Eingabe etwas mehr konzentrieren bzw. mehr Sorgfalt walten lassen. Externe Tastaturen und Mäuse lassen sich per Bluetooth oder zur Not auch über USB (mit Adapter) anbinden.
Das Lenovo Miix 2 8 ist mit einem 8 Zoll großen IPS-Bildschirm ausgestattet, der gemäß Geräteausrichtung im Hochkantformat über eine Auflösung von 800 x 1.280 Bildpunkte verfügt. Natürlich kann das Tablet auch im Querformat verwendet werden, dann liegen aber Webcam und Windows Button an den Seiten und nicht wie üblich oben und unten. Die Displayoberfläche spiegelt wie bei den meisten Tablets recht stark. Die Punktdichte beträgt 188 dpi und löst so fein auf, dass man einzelne Bildpunkte nur schwer ausmachen kann. Icons, Symbole und Schriften sind noch ausreichend groß und erfordern rein für die Erkennbarkeit in den meisten Fällen keine Anpassung. Für die Treffsicherheit bei der Fingereingabe ist diese hingegen schon eher notwendig. Wir empfehlen 125 %.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 401 cd/m²
Kontrast: 668:1 (Schwarzwert: 0.6 cd/m²)
ΔE Color 3.5 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 2.42 | 0.5-98 Ø5.2
43% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
46.76% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
66.9% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
45.26% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.56
Die maximale Displayhelligkeit reicht von 369 cd/m² bis 417 cd/m². Im Mittel sind das 388,9 cd/m² und die Ausleuchtung beträgt 88 %. In der untersten Stufe haben wir eine Luminanz von 51 cd/m² und bei etwa 3/4 der Regelskala 158 cd/m² gemessen. Diese Helligkeit haben wir auch für den WLAN- und für den Videotest verwendet. Im Außenbereich ist die Erkennbarkeit von Bildinhalten dank der hohen Helligkeit noch ausreichend. Die glatte Displayoberfläche sorgt für überlappende Spiegelbilder, die sich auf die eigentlichen Bildinhalte relativ störend auswirken. Selbst bei maximaler Helligkeitseinstellung können diese meist nicht praxisgerecht überstrahlt werden. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist außer dem eigenen Spiegelbild nichts mehr zu erkennen. Das betrifft aber nahezu alle Tablets und ist letztlich ein Umstand, mit dem man sich arrangieren muss.
Der gemessene Kontrast beträgt 668:1 und stellt einen durchschnittlichen Wert dar. Schwarze Bildinhalte könnten gerade bei Filmen, Spielen und Fotos noch etwas dunkler ausfallen. Die Farbraumabdeckung liegt bei etwa 63 % des sRGB-Farbraums. Die Displayabstimmung ist im Auslieferungszustand schon relativ ansprechend und liefert durchschnittliche DeltaE-2000-Werte von 3,5 bei den Mischfarben und 2,4 bei den Graustufen. Mit einer Kalibrierung kann man diese Ergebnisse insgesamt nochmals deutlich drücken. Während man in vielen Bereichen dann sehr nah ans Ideal herankommt, weichen Blau und Magenta als Grundfarben weiterhin stark von der Norm ab. Während das Apple iPad Air in diesem Teilbereich aufgrund der größeren Farbraumabdeckung sichtbar besser abschneidet, muss man beim Microsoft Surface Pro 2 eine ähnliche Einschränkung hinnehmen.
Die Blickwinkelstabilität des IPS-Panels ist gelungen und ermöglicht aus allen Winkeln ein gut erkennbares Bild. Farbveränderungen sind in der Regel nicht zu erkennen, lediglich in dunklen Umgebungen kommt es bei Blickwinkeln von schräg oben zu einem leichten Gelbschimmer. Die Helligkeit bleibt nicht ganz so stabil und variiert je nach Displayposition mal mehr und mal weniger. Bei üblichen Einsatzszenarien im Tabletmodus fällt das aber kaum auf.
Die Leistungsausstattung ist beim Lenovo Miix 2 8 in allen Varianten nahezu identisch. Lediglich die Massenspeicherbestückung per eMMC-Flash soll von 32 GB bis hin zu 128 GB reichen. Derzeit sind nur Modelle mit dem geringsten Speicherausbau erhältlich. Als CPU kommt Intels neue Atom-Generation Bay Trail zum Einsatz, die in Einsteigernotebooks auch unter dem Namen Celeron und Pentium Verwendung finden sollen. Intels HD Graphics (Bay Trail) ist somit für die Grafikausgabe verantwortlich und zwackt sich ihren Grafikspeicher vom 2 GB großen LPDDR3-Arbeitsspeicher ab. Windows 8.1 und Microsoft Office Home & Students sind zu einem Listenpreis ab 300 Euro immer mit von der Partie.
Prozessor
Die aktuelle Bay-Trail-Prozessor-Generation verfügt über 4 Rechenkerne, die ihren Basistakt per Turbo Boost steigern und so den jeweiligen Anforderungen anpassen können. Hyperthreading wird im Gegensatz zu Clovertrail nun nicht mehr unterstützt, was angesichts der 4 echten Kerne gut zu verschmerzen ist. Unser Intel Atom Z3740 taktet von 1,3-1,8 GHz, ist im 22-nm-Verfahren hergestellt und kann maximal 4 GB Arbeitsspeicher verwalten. Mit einer Thermal Design Power von unter 4 Watt eignet sich diese CPU insbesondere für schlanke und flache Geräte wie Tablets, da man auf eine aktive Kühlung guten Gewissens verzichten kann.
Bei den reinen CPU-Benchmarks verzeichnen wir beim Cinebench R10 (32 bit) im Vergleich zu den Vorgänger-Atoms einen deutlichen Leistungsanstieg von 50 bis 100 %. Selbst eine Intel Core i3-3229Y aus dem Acer Aspire P3 kann bei Multithread-Aufgaben geschlagen werden. Bei der Audiokonvertierung per iTunes haben wir eine 13,9-fache Geschwindigkeit erzielt, was zum Beispiel eine AMD Fusion E350-CPU merklich überflügelt. In der Praxis ist die Intel Atom Z3740-CPU für viele Aufgaben ausreichend schnell und sorgt für ein flüssiges Arbeiten unter Windows 8.1. Einschränkend sind beim Testmodell daher eher konzeptbedingte Unzulänglichkeiten, die mit dem Betriebssystem und dem Prozessor aber nichts zu tun haben.
Im Akkubetrieb und unter anhaltender Volllast haben wir keine Leistungsreduzierung festgestellt. Stichprobentests sind mit nahezu identischen Ergebnissen absolviert worden.
Cinebench R10 | |
Rendering Single 32Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo Miix 2 8 | |
Lenovo IdeaTab Miix 10 64GB | |
Acer Aspire P3-171-3322Y2G06as | |
Rendering Multiple CPUs 32Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo Miix 2 8 | |
Lenovo IdeaTab Miix 10 64GB | |
Acer Aspire P3-171-3322Y2G06as |
System Performance
Die Systemleistung ist für Tabletverhältnisse sehr gut und eröffnet eine Menge möglicher Einsatzgebiete. Einschränkend zeigen sich hier eher die magere Schnittstellenausstattung und die relativ geringe Displayauflösung. Ein separater Netzanschluss, HDMI und USB 3.0 könnten weitere Einsatzszenarien ermöglichen, stehen aber beim Lenovo Miix 2 8 nicht zur Verfügung. Dennoch kann man mit dem kleinen 8-Zoll-Tablet viele Aufgaben gut bewältigen.
Microsofts Office Home & Students ist als Vollversion bereits im Paket und bringt die Systemperformance kaum ins Schwitzen. FullHD-Videos könnte man problemlos in voller Auflösung abspielen, was angesichts des fehlenden HDMI-Ausgangs und fehlender Displayauflösung aber reine Speicherplatzverschwendung wäre. Ebenfalls ausreichend ist die Leistung für das Fernsehen per DVB-T-Stick. Auch hier setzt wiederum die Schnittstellenausstattung die eigentliche Grenze. Ein Stick am Micro-USB-Adapterkabel ist arg unhandlich und daher höchstens im stationären Betrieb denkbar. Deutlich komfortabler zeigen sich hier WLAN gestützte Systeme wie Elgatos Tivizen DVB-T Hotspot. Dieser bringt einen eigenen Akku mit und liefert so auch ohne Netzanschluss einige Stunden Fernsehgenuss. Videochats, Internet und Casual Games stellen das Lenovo Miix 2 8 vor keinerlei Probleme. Bild- und Videobearbeitung sind leistungsmäßig unter bestimmten Voraussetzungen ebenfalls möglich. Hier greift aber wieder die limitierte Speicherausstattung und schränkt die Handlungsfreiheit entsprechend ein. Bei großen Dateien wird schließlich auch die Leistungsfähigkeit etwas knapp, was sich aber durch die gemächliche Anbindung des Speicherkartenslots meist nicht mehr zusätzlich negativ auswirken kann.
Beim PC Mark Vantage werden schließlich 5495 Punkte und beim PC Mark 7 2505 Punkte erzielt. Das liegt in etwa auf dem Niveau des ähnlich ausgestatteten 10-Zöllers Asus Transformer Book T100TA.
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo Miix 2 8 | |
Asus Transformer Book T100TA-C1-GR | |
Acer Aspire One 725-C7Xkk | |
Google Nexus 7 2013 |
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo Miix 2 8 | |
Apple iPad Air 1 2013 | |
Google Nexus 7 2013 |
* ... kleinere Werte sind besser
PCMark Vantage Result | 5495 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2505 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Der interne eMMC-Speicher von Samsung erreicht in unseren Tests bis zu 86 MB/s beim sequentiellen Lesen und 50 MB/s beim Schreiben. Beim Datentransfer zeigt HD Tune sogar maximal 119 MB/s an. Das ist absolut gesehen und im Vergleich zu aktuellen SSDs zwar nicht gerade schnell, für den Einsatzzweck im Tablet aber ausreichend. Dank schneller Zugriffszeiten von etwa 1 ms werden Programme und Dateien grundsätzlich schnell geöffnet und sorgen so für ein subjektiv flüssiges Geschwindigkeitsgefühl. Etwas träge wird es schließlich bei großen Dateien, wenn der Arbeitsspeicher an seine Kapazitätsgrenze kommt. Das dürfte allerdings eher seltener der Fall sein, da der interne Speicherplatz des Testgeräts mit 32 GB eh schon sehr knapp ausfällt. Im Auslieferungszustand hatten wir davon lediglich 9,65 GB zur freien Verfügung.
Erweitern kann man den Speicherplatz mit MicroSD-/SDHC-/SDXC-Karten. Wie bereits im Kapitel Anschlussausstattung angesprochen, wurde eine SDXC-Karte von Transcend mit einer Kapazität von 64 GB problemlos erkannt. Wir haben die Dateiformate exFAT und NTFS ausprobiert. Sie haben mit 23,9 MB/s beim Lesen und 15,4 MB/s beim Schreiben allerdings bestenfalls durchschnittliche Transferleistungen erzielt. Bessere Schreib- und Leseraten sind mit anderen Speicherkarten nicht zu erwarten, da unsere MicroSDXC-Karte im Lenovo ThinkPad X240 deutlich bessere Ergebnisse abliefern konnte.
Grafikkarte
Die integrierte Intel HD Graphics (Bay Trail) taktet mit bis zu 667 MHz und nutzt den Arbeitsspeicher im Shared-Memory-Verfahren als Grafikspeicher. Sie kann grundsätzlich nur mit einer sehr geringen 3D-Performance aufwarten und ist daher für leistungshungrige 3D-Software nicht zu gebrauchen. Für die Aufgaben, die man in der Regel einem Tablet stellt, reicht das aber vollkommen aus. FullHD-Videos können ruckelfrei wiedergegeben werden und fürs Internet, Office & Co. benötigt man auch nicht mehr. Als Neuerung verfügt die integrierte Atom Grafik nun über Intels Quick Sync Video. Diese ist zwar nicht so leistungsfähig wie in den Core-i-Prozessoren, ermöglicht aber je nach Videoformat ein sehr schnelles Konvertieren von Filmmaterial. Mit der CPU wäre ein solcher Einsatz undenkbar, da das Tablet dann für sehr lange Zeit blockiert wäre.
3DMark 06 1280x800 Score | 2087 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 212 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 16401 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 1236 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Das Spielen an sich wird bei vielen Titeln schon durch die Eingabemöglichkeiten des Tablets stark eingeschränkt. Nur mit externer Tastatur und Maus, die beide auch am besten per Bluetooth angebunden werden, kann man gute Basisvoraussetzungen schaffen. Ein XBOX-360-Contoller und ein No-Name-Produkt im PS3 Design wurden mit zwischengeschaltetem Micro-USB-Adapter nicht erkannt. Hat man alle notwendigen Vorbereitungen getroffen, dann kann man zumindest sehr genügsame Spiele mit niedrigen Einstellungen flüssig angehen. Auf Dauer wird aber die geringe Bildschirmgröße und das zusätzlich umfangreiche Hardware-Setup keine Freude bereiten.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
World of Warcraft (2005) | 48 | 26 | ||
Dirt Showdown (2012) | 28 | |||
Torchlight 2 (2012) | 42 |
Temperatur
Das Lenovo Miix 2 8 verfügt nicht über einen aktiven Lüfter und wird passiv gekühlt. Die maximal gemessenen Temperaturen von 43 °C treten nur bei lang anhaltender Volllast auf und sind im regulären Betrieb praktisch nicht zu beobachten. Selbst wenn dieser Fall eintritt, hat man keine Einschränkungen zu erwarten. Das Gehäuse ist zwar stellenweise spürbar warm, erreicht aber keinen Zustand, in dem man sich Blessuren zuziehen könnte.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Der auf der Rückseite positionierte Lautsprecher liefert eine relativ gute Soundcharakteristik ab, kann seine leichte Höhenlastigkeit und die fehlenden Bässe aber nicht verbergen. Die Lautstärke lässt sich in 50 2er-Schritten bis auf 100 regulieren, erreicht aber nur eine geringe Maximallautstärke. Diese ist dafür unverzerrt und reicht für nähere Umgebungen gut aus. Kopfhörer oder externe Boxen können per USB, 3,5-mm-Klinke oder Bluetooth angebunden werden.
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme ist dank der genügsamen Komponenten in allen Lagen sehr gering. Je nach Leistungszustand haben wir netzseitig Verbräuche zwischen 1,2 und 10,3 Watt gemessen. Das sind gute Voraussetzungen für lange Akkulaufzeiten, obwohl der integrierte Lithium-Polymer-Akku lediglich über eine Kapazität von 17,5 Wh verfügt. Das Netzteil hat eine Nennleistung von 10,4 Watt und stellt damit, wenn Ladefunktion und Volllast zusammentreffen, einen limitierenden Faktor dar. Im ausgeschalteten Zustand wird die Nennleistung beim Laden voll ausgeschöpft und liegt dann bei etwa 10,3 Watt.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 1.2 / 2.8 / 3.1 Watt |
Last |
8.9 / 10.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Die von uns ermittelten Akkulaufzeiten zeigen, dass sich Windows Tablets nun nicht mehr vor der Konkurrenz aus dem Android oder iOS Lager verstecken müssen. Beim Battery Eater Readers Test (maximale Laufzeit, Funk aus, minimale Displayhelligkeit (51 cd/m²), maximale Energiespareinstellungen) erreicht das Tablet knapp 15 Stunden Laufzeit. Beim WLAN-Test bleiben davon mit angepasster Helligkeit (158 cd/m², Funk an) noch gute 7:34 Stunden übrig. Unser Full-HD-Test-Video (158 cd/m², Funk aus) konnte in Dauerschleife sogar knapp 8 Stunden lang abgespielt werden. Beim Battery Eater Classic Test (maximale Helligkeit, alles an) kommt das Lenovo Miix 2 8 etwa 3 Stunden ohne Netzteil aus. Alle Tests wurden mit dem ausgeglichenen Profil absolviert. Alternative Energieprofile sind beim Testgerät nicht auswählbar.
Ja, das Lenovo Miix 2 8 ist tatsächlich ein kleines 8-Zoll-Tablet, das mit vollwertigem Windows 8.1, gutem IPS-Display und einer Vollversion von Microsoft Office Home & Students aufwartet. Das Gesamtkonzept geht auf und liefert in vielerlei Hinsicht ein gut gelungenes Tablet ab. Klein, leicht handlich und ausdauernd kann es mit seiner flüssig reagierenden Oberfläche und der uneingeschränkten Kompatibilität zur Windows Welt überzeugen.
Konzeptbedingt bringt das Lenovo Miix 2 8 allerdings einige Nachteile mit sich, über die man sich vor dem Kauf im Klaren sein sollte. Der einzig zur Verfügung stehende Micro-USB-Anschluss dient neben der Datenübertragung auch zur Stromversorgung. Der Cardreader liefert nur mäßige Übertragungsraten, und der interne Speicher ist mit nutzbaren 9,65 GB sehr knapp geschnitten. Zudem gibt es am Gerät keinen Monitorausgang, und die beiden Webcams reichen nur für den Einsatz in gut beleuchteten Umgebungen gerade so aus.
Wer mit diesen Einschränkungen zurechtkommt, erhält eines der derzeit günstigsten Windows-8-Tablets mit gutem Display, sehr guten Akkulaufzeiten und einem vollwertigen Microsoft Office oben drauf.