Test Asus VivoTab Smart ME400C Tablet
Asus hat bereits ein relativ großes Portfolio an Windows 8 basierten Tablets zu bieten. Unterscheiden muss man hier die Windows-8-Versionen mit dem Zusatz "RT", die eine spezielle Variante für Geräte auf Basis der ARM-Architektur darstellen. Funktionsumfang, Optik usw. sind zwar nahezu identisch, allerdings können keine regulären Windows Programme und nicht jede Hardware-Peripherie genutzt werden.
Bei unserem Testgerät ist das alles etwas einfacher. Als Prozessor kommt eine Intel Atom Z2760-CPU zum Einsatz, die wie üblich auf der Windows kompatiblen x86-Architektur aufbaut. Das ermöglicht theoretisch sowohl die Nutzung aller Windows Programme als auch die Nutzung aller vorhandenen Zusatzgeräte wie Drucker, Scanner, Festplatten, Blu-Ray-Player ohne Extra-App oder Spezialtreiber. Das Asus VivoTab Smart ist der derzeit günstigste Windows-8-Vertreter im Tablet-Portfolio des taiwanischen Herstellers.
Für etwa 500 Euro steht das Tablet in den Regalen der Händler. Neben der Intel Atom Z2760-CPU verfügt das VivoTab Smart über 2 GB LPDDR2 Arbeitsspeicher, 64 GB eMMC-Flashspeicher, eine SGX545-Grafiklösung von PowerVR und ein 10-Zoll-IPS-Display mit einer Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten (HD).
Black is beautiful. Das gänzlich in Schwarz gehaltene Gehäuse erzeugt einen sehr zurückhaltenden Eindruck. Lediglich die 8-Megapixel-Kamera auf der Rückseite wurde mit einem dünnen Chromring verziert und sticht damit optisch etwas hervor. Ansonsten ist der Rücken leicht gummiert und bietet damit eine griffige Haltefläche. Überhaupt liegt das 10 Millimeter dünne Tablet gut in der Hand. Auch das Gewicht geht mit 570 Gramm in Ordnung und bewegt sich auf dem Niveau vieler 10-Zoll-Konkurrenten.
Die Bildschirmseite besteht aus einer großen Glasfläche, die die gesamte Gehäusebreite einnimmt. Im schwarz gefärbten Rahmenbereich findet man neben der 2-Megapixel-Webcam, dem Helligkeitssensor und der Windows Sensortaste lediglich einen dezent eingearbeiteten Asus Schriftzug in der linken oberen Ecke. Eingefasst wird das Ganze durch einen schmalen schwarzen Hochglanzrahmen. Die Gehäusestabilität ist als gut einzustufen, kann aber nicht mit Konkurrenten wie dem iPad 4 oder dem Asus Transformer Pad TF700T mithalten. Das Gehäuse lässt sich minimal verwinden und quittiert dieses mit einem leichten Knarzen. Alternativ ist das Asus VivoTab auch in Weiß erhältlich. In den Datenblättern der US-Homepage von Asus wird sogar eine rote Variante erwähnt, die es hierzulande aber scheinbar nicht geben wird.
Die Anschlussausstattung deckt ein übliches Spektrum ab. Per Micro-HDMI (kein Kabel im Lieferumfang) können externe Bildschirme angesteuert werden, zum Aufladen des Tablets oder zum Anschließen weiterer Peripherie dient ein Micro-USB-Port (Kabel im Lieferumfang), und eine interne Speichererweiterung lässt sich per MicroSD-Card vornehmen.
Die Handhabung der kleinen Schnittstellen ist konzeptbedingt sehr fummelig und erfordert mitunter etwas Geduld. Als sehr störrisch zeigt sich die Abdeckung des HDMI-Anschlusses, die sich ohne lange Fingernägel recht schlecht lösen lässt. Beim MicroSD-Slot muss man sehr darauf achten, dass einem die Speicherkarte beim Entnehmen nicht davon schießt. Der Federmechanismus hat recht viel Druck und kann den Speicher schon mal den einen oder anderen Meter weit hinauskatapultieren. Als Audioschnittstelle kommt eine kombinierte Klinkebuchse zum Einsatz. Audiogeräte mit zwei separaten Kabeln, wie zum Beispiel Headsets, erfordern daher zum Betrieb einen Adapter.
Die Anschlussverteilung und -positionierung hat während des Testzeitraums keine Nachteile offenbart. Lediglich das USB-Kabel ist mit einer Länge von 95 Zentimetern für das Aufladen des Tablets bei gleichzeitiger Nutzung viel zu kurz geraten.
Kommunikation
Das Asus VivoTab Smart ME400C ist mit WLAN, Bluetooth 4.0, einer 2-MP-Webcam und einer 8-MP-Kamera auf der Rückseite ausgestattet. Während die Frontkamera für Skype & Co. ausreicht, kann man mit der etwas besseren 8-MP-Kamera auch Produktfotos für Online-Auktionen oder anspruchslose Ausflugsfotos erstellen. Die WLAN-Verbindung liefert keine Auffälligkeiten und ist mit der eines iPad 1 vergleichbar. In einer Wohnung mit mehreren Trennwänden ist auf einer Entfernung von etwa 10 Metern immer noch eine Signalstärke von 2 Balken vorhanden. Weitere Einsatzmöglichkeiten bieten NFC (einsetzbar als elektronisches Zahlungsmittel) oder der E-Kompass. Für etwa 600 Euro soll ab Ende Januar auch das Asus VivoTab Smart ME400CL verfügbar sein. Dieses bietet zusätzlich noch ein 4G/LTE-Modul für eine mobile Internetverbindung.
Zubehör
Asus hat die Verpackung auf ein Minimum reduziert und kann daher auch nicht so viel an Zubehör dazu legen. Für das Netzteil mit USB-Kabel und ein Microfasertuch hat der Platz aber noch gereicht. Ein HDMI-Kabel oder ein USB-Dongle befinden sich nicht im Lieferumfang. Nach Erscheinen des Tests sollte die optionale Bluetooth-Tastatur für das VivoTab Smart verfügbar sein. Kostenpunkt: etwa 110 Euro.
Garantie
Asus gewährt 24 Monate Herstellergarantie. Eine Verlängerung der Garantie auf 36 Monate ist für das Land, in dem das Tablet erworben wurde, für 69 Euro und mit weltweiter Gültigkeit für 79 Euro möglich.
Touchscreen/virtuelle Tastatur
Der kapazitive Touchscreen des Asus VivoTab Smart nimmt Eingaben sehr zuverlässig an. Die Genauigkeit und die damit erzielte Trefferquote ist selbst im Desktop-Modus von Windows 8 sehr gut und führt nur selten zu einer Fehlbedienung. Die Gleiteigenschaften des Touchscreens sind dank der glatten Oberfläche ebenfalls sehr gut und unterstützen damit gut die Verwendung der üblichen Mehrfingergesten.
Die zur Verfügung stehende virtuelle Tastatur ist hingegen recht gewöhnungsbedürftig. Einige Elemente, die man auf einer Windows-8-Tastatur erwarten würde, fehlen oder befinden sich etwas verschachtelt untergebracht. Bei Bedarf lässt sich das Tastenfeld auch aufteilen, verschieben oder anheften. Eine vollständige Tastatur findet man etwas umständlich in den Eingabehilfen. Diese lässt sich dann auch stufenlos vergrößern oder verkleinern und bietet alle üblichen Funktionen.
Die am Gehäuse untergebrachten Hardwaretasten sind recht schmal, könnten etwas mehr hervorstehen und einen präziseren Druckpunkt bieten. Die Bedienung geht aber noch passabel vonstatten und die kleineren Nachteile lassen sich aufgrund der eher selteneren Inanspruchnahme auch gut verschmerzen. Die Sensortaste in Form des Windows Symbols am unteren Displayrahmen ermöglicht einen schnellen Switch zur Metrooberfläche und zurück. In Kombination mit der Lautstärke-runter-Taste lassen sich auch Screenshots anfertigen. Während des Tests reagierte die Sensortaste immer mal wieder für einige Minuten auf keinerlei Eingaben, um danach wieder anstandslos zu funktionieren.
Das 10,1-Zoll-IPS-LED-Display bietet eine Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten und hat damit eine Punktdichte von 156 dpi. Die Darstellung ist recht fein, aber noch nicht zu klein. Zudem besteht die Möglichkeit, die Darstellungsgröße von Icons, Schriften und Symbolen auf 125 Prozent zu vergrößern, was in den meisten Fällen aber nicht nötig sein sollte. Im Breitbildmodus hat man vor allem auf dem Desktop viel Platz und im Hochkantformat lassen sich Webseiten oder Dokumente sehr komfortabel ohne viel vertikales Scrollen lesen und bearbeiten.
Die maximale Helligkeit des IPS-Panels von AU Optronics haben wir an 9 Messpunkten ermittelt. Mit Messwerten von 316 cd/m² in der unteren rechten Ecke bis hin zu 394 cd/m² im Zentrum werden im Mittel 357 cd/m² erreicht. Aufgrund der beiden Extreme liegt die Homogenität der Bildschirmausleuchtung lediglich bei 80 Prozent.
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Ausleuchtung: 80 %
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
Ein Helligkeitsunterschied ist aber selbst mit einfarbigem Hintergrund nicht zu erkennen. Das Tablet verfügt über einen Helligkeitssensor, der ganz passabel die Displayhelligkeit an die Umgebungslichtverhältnisse anpasst. Ausgeschaltet werden kann dieses Feature in den Energieoptionen unter dem Punkt "adaptive Helligkeit aktivieren/deaktivieren".
Die Kontrastmessung konnte aufgrund von Treiberproblemen und Inkompatibilitäten zwischen Messgerät und der PowerVR-Grafik nicht durchgeführt werden. Im direkten, allerdings subjektiven Vergleich mit einem iPad 1, bewegt sich der Kontrast aber auf einem ähnlich guten Niveau. Die Farbdarstellung ist etwas kühler, mit leichter Tendenz ins Bläuliche hinein. Eine Farbraummessung konnte aufgrund oben genannter Gründe ebenfalls nicht durchgeführt werden.
Die Blickwinkelstabilität bewegt sich IPS-like im sehr guten Bereich. Im direkten Vergleich mit dem iPad 1 bietet es einen minimal schlechteren Blickbereich bei extrem flachen Winkeln. In der Praxis hat das aber keine Relevanz. Insgesamt gesehen hat Asus hier ein gutes Panel verbaut, das sich nicht vor höherpreisigen Modellen verstecken muss. Lediglich bei der Auflösung und der maximalen Helligkeit muss man gegenüber manchem Konkurrenten etwas zurückstecken.
Während die letzten Monate und Jahre der Tablet-Bereich von ARM-Technik dominiert wurde, hat Intel nun eine im Stromverbrauch ebenbürtige Alternative auf den Markt gebracht. Die Intel-Atom-CPUs der Cloverview-Generation sind mit einer TDP (Thermal Design Power) von 1,7 Watt angegeben und damit auf einen besonders geringen Verbrauch hin ausgerichtet worden. Wie bei den Vorgänger-Atom-CPUs der Z-Serie setzt man auch bei der aktuellen Modellfamilie auf eine Grafiklösung aus dem Hause PowerVR, die ebenfalls für eine besonders geringe Leistungsaufnahme bekannt ist. Als Arbeitsspeicher kommen 2 GB LPDDR 2 RAM zum Einsatz und der Massenspeicher wird durch Flashspeicher im eMMC-Speicherkartenformat verwirklicht. Alternative Leistungskonfigurationen gibt es derzeit nicht.
Prozessor
Die Zweikern-CPU Intel Atom Z2760 bietet einen Maximaltakt von 1.800 MHz und kann von der Hyperthreading-Technologie Gebrauch machen. Dadurch ist es möglich, bis zu vier Threads gleichzeitig abzuarbeiten. Da die Atom Z2760-CPU im Vergleich zu den Desktop-Varianten aus Gründen der Sparsamkeit um die 64-bit-Fähigkeit beschnitten wurde, kann Windows 8 nur in der 32-bit-Variante genutzt werden.
Der Chip wird passiv gekühlt, sprich es ist kein rotierender Lüfter notwendig.
Die Leistungsfähigkeit des Prozessors ist eigentlich nicht mehr zeitgemäß und zeigt sich im Zusammenspiel mit Windows 8 in einigen Bereichen sogar als nahezu ungeeignet. Da es sich hier jedoch um einen Tablet-PC handelt, an den natürlich auch andere Aufgaben gestellt werden, ist die Einordnung der reinen CPU-Leistungsfähigkeit nach den üblichen Kriterien stark zu relativieren. Dennoch wollen wir die wenigen Benchmarkergebnisse nicht vorenthalten. Die wprime-1024m-Berechnung profitiert von den vier geichzeitig nutzbaren Threads und ist nach 1691 Sekunden beendet. Das liegt immerhin auf dem Niveau des Desktop Atom D525, der mit einer TDP von 18 Watt allerdings deutlich mehr Strom verbraucht. Beim Cinebench R10 werden bei der Einzelkern-Wertung 601 Punkte und bei der Mehrkern-Wertung 1704 Punkte erzielt. Die Ergebnisse ordnen sich wie bereits angesprochen am unteren Ende unserer umfangreichen CPU-Benchmarkliste ein und lassen nicht viel Raum für eine flüssige Arbeitsbewältigung.
In der Praxis konnten wir von den leistungsfordernden Aufgaben zumindest eine Audio-Konvertierung per iTunes durchführen. Hier ordnet sich die Atom-CPU mit 8,1-facher Konvertierungsgeschwindigkeit knapp hinter AMDs Fusion E-300 ein. Audio-Konvertierung geht also, wird je nach Umfang aber zu einer nicht einfachen Geduldsprobe.
System Performance
Der große Vorteil des Asus VivoTab Smart mit regulärem Windows 8 ist die Verfügbarkeit von Software, die es unter Android oder iOS nicht oder nur mit Einschränkungen gibt. Zu dieser Gruppe lang ersehnter Anwendungen im Tablet-Bereich gehören zum Beispiel die Office-Pakete Microsoft Office oder Open Office. Kleinere Schreiben, Korrekturen und Ergänzungen lassen sich hier umsetzen, ohne dass man sich Gedanken um Formate, Kompatibilität und damit verbundenen Nacharbeiten machen muss. Für solche Arbeiten reicht die Systemleistung locker aus und lässt keine Engpässe erkennen.
Ein weiterer Vorteil, den vor allem die Grafikeinheit betrifft, ist die Fähigkeit, die Video-Wiedergabe per GPU beschleunigen zu können. Dadurch ist es möglich, FullHD-Material ruckelfrei auf einem externen Fernseher oder Bildschirm wiedergeben zu können. Ebenfalls genug Rechenleistung liegt vor, wenn es um den Empfang von Fernsehprogrammen per DVB-T geht. Wir haben das mit Elgatos Tivizen WLAN DVB-T Empfänger getestet und ein dauerhaft ruckelfreies Bild erhalten.
Andererseits sind einige Programme nicht nutzbar, weil die Leistungsfähigkeit des Tablets einfach zu gering ausfällt oder weil die Grafikkarte kein DirectX10 aufwärts unterstützt. Cyberlinks Mediaespresso hat sich zum Beispiel auch mit der aktuellen Version nicht zum Arbeiten bewegen lassen wollen. Updates und Treiberoptimierungen könnten hier jedoch mittelfristig zu einer Lösung führen.
Optimierte Apps für Tablets auf Windows 8 Basis sind nur selten eine Alternative, da diese noch recht spärlich gesät sind. Eine große Aufgabe besteht für Microsoft vor allem darin, hier schnell ein großes Angebot zu fördern. Erst mit angepassten Programmen kann die Leistungsfähigkeit der auf Sparsamkeit getrimmten Windows-8-Tablets auch im Spiele- und Konvertierungsbereich ausgereizt werden.
Die Performance der Systemleistung lässt sich nur schwer in Zahlen fassen, da trotz des aktuellen Betriebssystems, die üblichen PCMark-Benchmarks (noch) nicht funktionieren. Alternativ haben wir einen Teil der Benchmarks genutzt, die wir bei den "normalen" Tablet-Tests verwenden. Bei diesen plattformübergreifenden Tools hat man zudem eine gewisse Vergleichsmöglichkeit zu Tablets, die als Betriebssystem Android, Windows RT oder iOS nutzen. Dazu gehören die Browser-Benchmarks Google V8, Sunspider und Browsermark, als auch das für viele Systeme verfügbare Geekbench, das CPU und Arbeitsspeicher testet.
Der subjektive Eindruck beim Umgang mit dem Windows-8-Tablet ist entgegen der ernüchternden Benchmark-Resultate sehr gut. Metro lässt sich flüssig durchkacheln, der Wechsel zwischen den Ebenen gelingt flott und der Browser sorgt für einen schnellen Bildaufbau. Rein technisch arbeitet das Tablet flüssig und die Reaktionsgeschwindigkeit liegt auf einem Niveau mit iPad, Nexus & Co. Lediglich beim Starten größerer Anwendungen, wie Terratec Home Cinema oder iTunes muss man mit einigen Sekunden Bedenkzeit rechnen.
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Vivo Tab Smart | |
Apple iPad 4 | |
Google Nexus 10 | |
Asus Padfone 2 | |
Asus Asus Transformer Pad Infinity TF700T |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Vivo Tab Smart | |
Apple iPad 4 | |
Google Nexus 10 | |
Samsung ATIV Tab GT-P8510 | |
Asus Padfone 2 |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Vivo Tab Smart | |
Apple iPad 4 | |
Microsoft Surface RT | |
Google Nexus 10 | |
Samsung ATIV Tab GT-P8510 | |
Asus Padfone 2 | |
Asus Asus Transformer Pad Infinity TF700T |
* ... kleinere Werte sind besser
Massenspeicher
Der Massenspeicher besteht aus einer speziellen Multimedia Card (eMMC), die fest auf dem Mainboard integriert ist. Diese Lösung ist besonders platzsparend und weist eine sehr geringe Leistungsaufnahme auf - beides Eigenschaften, die in einem Tablet von großer Bedeutung sind. Die ermittelten Übertragungs- und Leistungsdaten des Flashspeichers sind gemessen an der Geräteklasse durchaus akzeptabel. Knapp 80 MB/s Lesegeschwindigkeit beim sequentiellen Lesen und maximal knapp 60 MB/s Dauertransfergeschwindigkeit reichen aus, um beim Asus VivoTab Smart keine Leistungsbremse darzustellen. Für ein zügiges Ansprechverhalten sorgt die relativ geringe Zugriffszeit von 0,5 Millisekunden. Beim Asus VivoTab Smart befindet sich zusätzlich noch ein 32 GB großer Webstorage-Bereich im Lieferumfang. Dieser kann zunächst 3 Jahre lang genutzt werden.
Der Speicherkartenleser hat mit einer MicroSD-Card Übertragungsraten von 22,3 MB/s erreicht. Mit schnelleren Speichermedien könnten auch höhere Geschwindigkeiten möglich sein.
Grafikkarte
Die Grafikleistung der PowerVR SGX545, die einfach als Intel GMA angezeigt wird, ist für Windows Verhältnisse überaus bescheiden. Zudem wird als Grafikschnittstelle lediglich DirectX 9 unterstützt, was bei einigen Programmen das Aus bedeutet. Die meisten aktuellen Grafik-Benchmarks werden erst gar nicht gestartet oder brechen im Betrieb ab. Beim 3D Mark`06 werden äußerst geringe 306 Punkte erzielt und auch das OpenGL-Shading des Cinebench R10 kommt über 434 Punkte nicht hinaus. Für viele Anwendungen reicht das aus, an 3D-Aufgaben braucht man aber nicht zu denken.
3DMark 06 Standard Score | 306 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Bis auf Titel wie Schach, Mahjong oder Solitär kann man mit dem Asus VivoTab Smart keine regulären Spiele zocken. Das nahezu identisch ausgestattete HP Envy X2 haben wir mit Anno 2070 und Diablo III getestet und klägliche 4 fps erzielt. Das auf dem Asus VivoTab Smart ausprobierte Anno 1404 erreicht zwar immerhin 7 fps, ist aber genauso unspielbar. Besser schlagen sich bestimmt die Spiele-Apps aus dem Microsoft Store, die wir aber nicht getestet haben.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Anno 1404 (2009) | 7.6 |
Temperatur
Die Gehäuseerwärmung erreicht mit maximal 47,2 °C unter längerer "Volllast" (Furmark + Prime95) zwar einen gut spürbaren Zustand, wird aber noch nicht als unangenehm empfunden. Ansonsten bewegen sich die Gehäusetemperaturen in einem unkritischen Bereich. Beim normalen Surf-Geschehen auf der Couch ist mit einer Erwärmung auf um die 30 °C zu rechnen, was einem kühlen Tablet entspricht.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.8 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Die Soundausgabe, für die sich Sonicmaster verantwortlich zeichnet, ist stark höhenlastig, liefert aber etwas Mitten und Bässe. Im Vergleich zu Einsteiger-Notebooks bekommt man einen noch recht passablen Klang geliefert. Im Vergleich zum iPad 1 fällt die Qualität aber schon etwas zurück. Eine günstige Klangverbesserung kann durch externe Boxen, wie zum Beispiel durch die sogenannten "Brüllwürfel", oder Ohrhörer erreicht werden.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Gute Voraussetzungen für lange Akkulaufzeiten liefert der relativ geringen Stromverbrauch. Dieser reicht von 1,7 Watt im Minimum bis hin zu 10,3 Watt im Maximum (Volllast inklusive Akkuaufladung). Ohne Akkuladung zieht das System maximal 9,5 Watt aus der Steckdose. Einen relativ hohen Anteil hat hierbei das Display, das alleine von minimaler bis maximaler Helligkeit einen Unterschied von 1,5 Watt hervorruft.
Als Energiespeicher kommt ein 25-Wh-Lithium-Polymer-Akku zum Einsatz, der natürlich fest verbaut ist. Keine Auswahl hat man bei den Energiesparprofilen: Hier gibt es nur ein ausgeglichenes Profil, das zudem durch deutlich reduzierte Einstellmöglichkeiten nur wenig Freiraum für eigene Wünsche lässt. Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 10 Watt angegeben. Lädt man das Tablet im Betrieb, so kann das mit 3 bis über 5 Stunden Dauer schon mal zur Geduldsprobe werden.
Aus / Standby | 0.1 / 0.1 Watt |
Idle | 1.9 / 4.6 / 5.3 Watt |
Last |
7.1 / 9.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Da sich das Testgerät dauerhaft nicht davon hat abbringen lassen, sich nach einer gewissen Zeit selbst auszuschalten, konnte der Battery Eater Readers Test nicht erfolgreich durchgeführt werden. Ein Bios- und Treiberupdate hat genauso wenig gebracht wie das Überprüfen der sonst üblichen Fallstricke. Rein rechnerisch müssten mit minimalen Einstellungen (minimale Helligkeit, Funk aus) aber Nettolaufzeiten von um die 14 Stunden möglich sein, was auch dem Eindruck entspricht, den wir aus dem praktischen Teil gewonnen haben. Beim WLAN-Test (50 Prozent Helligkeit, Funkmodule an) hat das Asus VivoTab mit 3 Prozent Restkapazität knapp 8 Stunden durchgehalten. Den Battery Eater Classic Test (maximale Helligkeit, Funk an) haben wir mit viel Engagement und Einsatz bis zum Ende führen können. Mit knapp 4 Stunden Netzunabhängigkeit kann sich das Ergebnis durchaus sehen lassen.
Das Asus VivoTab Smart ist mit einem vollwertigen Windows 8 und einer guten Auswahl an Schnittstellen ausgestattet. Einerseits führt das zu einer theoretisch uneingeschränkten Kompatibilität mit der Windows Welt, andererseits sind die Hardwareanforderungen aber auch entsprechend hoch.
Die Kombination aus Intel Atom Z2760-CPU und PowerVR SGX545-Grafik kann diesen Leistungsbedarf nicht in allen Bereichen decken. Office, Internet, Kommunikationssoftware, anspruchslose Bildverwaltung und etwas Multimedia sind für das Asus VivoTab Smart kein Problem. Auch das Navigieren zwischen Metro, Desktop und Anwendungen funktioniert gut und flüssig. Für andere Aufgaben wie das Konvertieren kleiner Videoaufnahmen oder das Nutzen von Spielen reicht die Leistungsfähigkeit schon nicht mehr aus. Hier wäre das Windows-8-Tablet auf speziell für die (Atom-)Hardware angepasste Apps angewiesen, die es bisher nur in sehr geringem Umfang im Microsoft Store zu finden gibt.
In der Mobilitätswertung kann das Tablet mit einem konkurrenzfähigen Gewicht, guter Verarbeitung und guter Stabilität punkten. Die Akkulaufzeiten sind praxisgerecht, fallen aber gegenüber der Android oder Apple Konkurrenz etwas ab.
Das Display ist kontraststark, blickwinkelstabil und bietet eine praxistaugliche Auflösung. Die maximale Helligkeit ist gut, könnte aber für den Außengebrauch, auch wegen der spiegelnden Oberfläche, etwas höher ausfallen.
Gemessen an der Ausstattung erscheint der Preis von 500 Euro als durchaus fair. Das Betriebssystem-Konzept weicht bewusst von den reinen Tablet-Funktionen der Konkurrenz ab, ist aber auch deshalb vielleicht nicht jedermanns Sache.